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Perry Rhodan Kartanin Band 1: Flucht zur Erde

Letzte Woche startete die diesjährige #PerryRhodan Miniserie. In zwölf Heften, die alle zwei Wochen erscheinen, wird darin eine abgeschlossene und eigenständige Geschichte aus dem Perryversum erzählt. Ideal für mich, der ich aktuell zu wenig Zeit für die wöchentliche Erstauflage habe und dennoch ein wenig Perry genießen möchte.

Die meisten Miniserien, die ich bislang gelesen habe, haben mir gut gefallen. Diesmal ist erneut Michael Marcus Thurner als Chefautor am Start. Die zwölf Hefte laufen unter dem Titel Kartanin, ein katzenähnliches Alienvolk, von dem in der Haupthandlung lange nicht mehr die Rede war. Heft eins stammt ebenfalls aus MMTs Feder. Ob mich seine “Flucht zur Erde” begeistern und zum Weiterlesen der Miniserie animieren kann, erfahrt ihr nach der

WARNUNG VOR DEM SPOILER

Zusammenfassung: Rückkehr der Katzenmenschen

Wir befinden uns im Zeitsprung zwischen den Perry-Rhodan-Heften 3299 und 3300, also knapp 4000 Jahre in unserer Zukunft, in einer Zeit, in der es in der Milchstraße und auf der Erde halbwegs friedlich zugeht. Unser unsterblicher Titelheld Perry bekleidet aktuell keine offiziellen Ämter, als Privatmann arbeitet er quasi ehrenamtlich mit seiner Organisation San an einem Langzeitplan zur Errichtung eines Galaxienbunds.

Das spielt in der Geschichte aber nur am Rande eine Rolle und ist lediglich ihr Ausgangspunkt. Gleich zu Beginn erreicht Rhodan die Nachricht, dass eine alte Bekannte überraschend im Sonnensystem aufgetaucht ist, nämlich die ebenfalls unsterbliche Kartanin Dao-Lin-H’ay, von der er seit etlichen Jahrhunderten nichts mehr gehört hatte. Er – und auch die Lesendenschaft – wähnt sie in der fernen Galaxis Hangay, wo der Großteil der Kartanin beheimatet ist. Nun aber rast sie in einem schwer beschädigten Raumschiff direkt auf die Erde zu, verfolgt von einem weiteren unablässig feuernden offenkundig feindlichen Schiff.

Es gelingt der irdischen Raumflotte im letzten Moment, den Verfolger abzuschießen, dennoch stürzen beide Raumschiffe auf der Erde ab. Das Schiff der Kartanin in Galicien, das Schiff der Verfolger in Anatolien. Dao-Lin-H’ay verlangt ausdrücklich nach Rhodan – sonst kennt sie ja auch niemanden auf der Erde – und eröffnet ihm Folgendes: Sie lebt schon länger nicht mehr in Hangay, sondern in der Kleingalaxis Ursa Minor, wo sie mit einigen Gleichgesinnten ein neues Sternenreich gegründet hat. Dort wurden sie und andere ansässige Völker vor kurzem von Symbionten angegriffen, die sich wie eine Infektion ausbreiten und die befallenen Opfer übernehmen. Somit sind ihre bärenartigen Verfolger an sich auch friedliebend und harmlos. Es sind die Symbionten – der Beschreibung nach wohl eher Parasiten, aber im Text wird der andere Begriff benutzt –, die sie zu den bösen Taten antreiben.

Also gilt es zuvorderst, die Absturzstelle der Bärenartigen zu sichern und eine Ausbreitung der Symbionteninfektion auf der Erde zu verhindern. Dafür zieht Rhodan die ehemalige Agentin Suyemi Taeb hinzu, die inzwischen als Privatermittlerin arbeitet und aus nicht näher erläuterten Gründen ein Backup der KI-Person Aurelia Bina in ihrem Schädel hat. Tatsächlich gibt es überlebende infizierte Bären, die sogleich lokale Opfer finden. Durch beherztes Eingreifen der Heldinnen und Helden können die Neuinfizierten jedoch gestellt werden – zumindest jene, von denen man weiß.

Dao-Lins eigentlicher Wunsch ist aber, dass Perry mit ihr nach Ursa Minor kommt, um dort mit ihr vor Ort die Bedrohung zu bekämpfen. Damit stößt sie bei ihm naheliegenderweise auf taube Ohren, bis sie ihm eröffnet – ich erinnere noch einmal an meine SPOILERWARNUNG –, dass auch sein lang verschollener Sohn Kantiran in der Kleingalaxis weilt und von der Infektion bedroht oder sogar betroffen ist.

Somit endet Band eins der Miniserie mit Rhodans Zusage, sobald wie möglich gemeinsam aufzubrechen. Ach ja, ein alter Haluter, Nachfahre des legendären Fancan Teik, kommt übrigens auch mit.

Fazit: Angriff des Killerschnupfens

Seit die Kartanin damals in den 1300er Bänden erstmals aufgetaucht sind, zählen sie zu meinen absoluten Lieblings-Aliens der PR-Serie. Entsprechend war meine Vorfreude groß, dass sie mit dieser Miniserie nach ewig langer Abwesenheit wieder auftauchen sollten. Für ihre größte Heldin Dao-Lin-H’ay gilt dies ganz besonders.

Dass in der unvermeidlichen – aber durchaus gelungenen – Auftakt-Actionszene erst einmal ein neuer Haluter eingeführt wird, finde ich gar nicht schlimm. Im Gegenteil: der Nachfahre von Fancan Teik spielt im weiteren Verlauf des Romans zwar noch keine Rolle, dürfte aber ein Highlight der Miniserie werden. Haluter gehen bekanntlich immer.

Dann aber haben Dao-Lin und ihre Kartanin ihren Auftritt – mit einer Horde besessener Teddybären im Schlepptau. Als Freund halbwegs realistischer Himmelsmechanik haben mich die Ankunft der beiden Raumschiffe im Solsystem und ihr Absturz auf der Erde nicht sonderlich überzeugt. Dass offenbar erst das Lektorat daran erinnern musste, dass das Solsystem von einem undurchdringlichen Schutzschirm umgeben wird – der entsprechende Satz wirkt jedenfalls ziemlich eingeschoben –, macht die Szene noch merkwürdiger. Ich soll es mir also so vorstellen, dass beide Schiffe artig am Terranova-Schirm gewartet haben, dort anstandslos eingelassen wurden – um dann innerhalb der Neptunbahn wild um sich zu ballern? Und so rasen sie dann quer durchs Sonnensystem mit sehr zielgerichtetem Kurs auf die Erde. Hoffen wir mal, dass so bald keine Terminale Kolonne vorbeikommt.

Die zentrale Bedrohung der Miniserie stellt sich als Bodysnatcher-Szenario mit starken Pandemie-Vibes heraus: Virenartige Wesen, die Intelligenzwesen infizieren, um sie zu übernehmen. Da es auf der zukünftigen Erde offenbar weder Einreisebeschränkungen für unbekannte bewaffnete Raumschiffe, noch grundlegende Quarantäneregeln gibt, fällt es ihnen relativ leicht, gleich erste Opfer zu finden. Ist jetzt nicht mein allerliebstes #ScienceFiction-Thema – was zugegeben Geschmackssache ist –, die Umsetzung hat mich aber auch nicht allzu sehr vom Hocker gehauen.

Der eigentliche Cliffhanger, das Namedropping von Perrys Sohn Kantiran, der ebenfalls seit etlichen hundert Heften nicht mehr aufgetaucht ist, hat mich jetzt leider auch nicht so berührt. Das liegt aber daran, dass ich damals mit seinem Auftauchen in Heft 2200 gerade für längere Zeit aus der Serienlektüre ausgestiegen bin. Ist also auch eher mein Problem, als das des Romans.

Und dann wäre da noch die Ex-Agentin Suyemi Taeb. An sich eine sehr interessante Figur, auch wenn ich mich frage, was aus ihrer halbarkonidischen Herkunft und ihrem Extrasinn geworden ist, der durch ein KI-Backup ersetzt worden ist. An ihr macht sich jedoch ein grundsätzliches Problem fest, dass ich in letzter Zeit immer öfter mit PR habe. Wieso wird bei einem solchen Ereignis, das eindeutig in staatliche Verantwortung fällt und für das es Heerscharen von Expertinnen und Experten sowie festgelegte Abläufe geben müsste, eine einzelne Privatagentin rekrutiert, die das quasi im Alleingang regeln muss? Zeit für einen Exkurs.

Exkurs: Warum Perry-Rhodan-Abenteuer auf der Erde nicht funktionieren

Der ungebrochene Erfolg der Perry-Rhodan-Serie basiert vor allem darauf, dass sie eine sehr gesunde, flexible und wiedererkennbare DNA entwickelt hat. Das heißt, dass die Romane verschiedenen wiederkehrenden Schemata folgen und dabei im besten Fall die Waage zwischen Vertrautheit und Spannung halten können.

Ein zentrales Schema ist dabei der Fokus auf einen Helden, eine Heldin oder eine kleine Gruppe Protagonisten, die sich in unbekannter oder gar feindlicher Umgebung behaupten müssen. Ressourcen und Verbündete sind also stets begrenzt und es ist einiges an Geschick und Glück vonnöten, um am Ende erfolgreich aus der Nummer rauszukommen.

Dieses Schema ergibt in vertrauter “heimatlicher” Umgebung jedoch nur wenig Sinn und dürfte bei Romanen auf der Erde eigentlich keine Anwendung finden. Fast zu jeder Handlungszeit ist die Erde Mittelpunkt eines fortschrittlichen prosperierenden Staatengebildes, dem alle Ressourcen zur Verfügung stehen. Irdische Heldinnen und Helden müssten jederzeit auf diese Ressourcen zugreifen können – oder einfach nur den Notruf wählen. Abenteuer, die in diesem Umfeld spielen, müssten einem ganz anderen Schema folgen und eher als Polit-Thriller daherkommen. Ob das wiederum in die DNA der Serie passt, wäre zu überlegen. So funktioniert es für mich jedenfalls nicht.

Es liegt nicht an dir, Perry, es liegt an mir

Ihr seht schon, so richtig gut hat mir dieser Roman nicht gefallen. Und irgendwie merke ich selbst, dass ich wieder in eine Phase geraten bin, in der ich mit meiner Lieblings-SF-Serie hadere. Vermutlich gehört das auch irgendwie dazu. Müssen wir beide durch, Perry. Es kommen auch wieder bessere Tage.

Zum Stand der Schreibdinge Q1/2025

Das erste Quartal des Jahres neigt sich seinem Ende entgegen, höchste Zeit, um über meinen Stand der #Schreibdinge zu berichten. Aus Gründen1 hat sich seit Ende des #NaNoWriMo nicht allzu viel getan – seit dieser Woche kann ich aber wieder fleißig in die Tasten hauen.

Go on Dorgon!

Daher komme ich aktuell gut mit meinem #PerryRhodan-Fanfiction-Roman für die Serie Dorgon voran. Im Juni will und muss ich das Manuskript des mir überantworteten Bands 130 fertig haben. Zum einen habe ich es dem Expokraten versprochen – zum anderen liegen noch etliche andere Ideen und Fragmente brach, für die es mir wieder in den Fingern juckt. Das soll jetzt keineswegs heißen, dass der Dorgonroman eine Last für mich wäre. Das Gegenteil ist der Fall. Sowohl der Handlungsstrang mit einem gewissen Mausbiber als Hauptfigur als auch jener über raubeinige Weltraumpiraten bereiten mir sehr große Freude. Ich bin zuversichtlich, hier bald ein fertiges Manuskript vorlegen zu können.2

Aktuelle Veröffentlichungen

Wer wissen möchte, was bei meinem Geschreibsel generell so rauskommt, ist herzlich eingeladen, die folgenden aktuellen Werke zu ordern:

Was warten muss

Freunde meiner Raketenmärchen und meiner Fortsetzungs-Fanfiction Old Man Rhodan muss ich leider weiterhin vertrösten. Frühestens in der zweiten Jahreshälfte kann ich damit wieder weitermachen. Ich freue mich aber schon darauf, diese – und andere – Projekte fortzuführen.

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  1. Arbeit Arbeit[]
  2. Das dann natürlich noch etliche Lektoratsschleifen drehen muss – aber das ist ein anderes Thema.[]

Blogfragen

Im aktuellen #Newsletter des UberBlogr-Webrings weist Thomas Gigold auf eine kleine Blogparade hin, die unlängst über den Großen Teich geschwappt ist und nun hierzulande ihre Runde macht. Die deutschsprachige Version hat Tommi auf seinem #Blog Jansens Pott unter dem Titel #Blogfragen losgetreten. Da simmer natürlich dabei!

Meine Antworten auf die Bloggerfragen

Warum hast Du ursprünglich mit dem Bloggen angefangen?

Es begab sich im Jahre 2007, dass ich dieses Blog als zeitgemäßere Form des guten alten Egozines startete. Als fantastikbegeisterter Nerd hatte und habe ich seit jeher das Bedürfnis, mich über meine Interessen auszutauschen. Da die Blütezeit der klassischen gedruckten Fanzines seinem Ende entgegenstrebte, schien mir ein Blog ein guter Weg zu sein, dieses Bedürfnis zu kanalisieren – damals noch unter dem etwas sperrigen Namen “Schreiberlings Egozine”.

Welche Plattform nutzt Du für Deinen Blog und warum hast Du Dich dafür entschieden?

Ich nutze seit 2012 eine selbstgehostete #WordPress-Installation. Die Wahl fiel damals nahezu automatisch auf das verbreitetste Blog-CMS und ich habe sie seither nie bereut. Ab diesem Zeitpunkt heißt diese Veranstaltung “Nerdlicht”. Das #Egozine ist immerhin im Untertitel erhalten geblieben.

Hast Du schon auf anderen Plattformen gebloggt?

Ja. Mein Blog startete ursprünglich auf einer Plattform namens ShoutR, die aber längst nicht mehr existiert. Schon im ersten Jahr bin ich auf Googles Blogspot beziehungsweise Blogger gewechselt, bis ich dann 2012 den Umzug ins digitale Eigenheim vollzogen habe.

Wie schreibst Du Deine Blogposts? Nutzt Du ein lokales Bearbeitungstool oder eine Panel/Dashboard-Funktion Deines Blogs?

Das ist sehr unterschiedlich, je nachdem, was im aktuellen Schreib-Zeitfenster (siehe unten) gerade zur Verfügung steht. Erste Entwürfe schreibe ich gern lokal vor, am Rechner meist im schlichten TXT-Editor, unterwegs auf dem Smartphone in der Notizen-App. Ab einem gewissen Punkt kopiere ich den Entwurf zu WordPress rüber und werkel weiter an dem Artikel, bis er irgendwann reif für die Veröffentlichung ist. Seit einiger Zeit nutze ich auf dem Smartphone auch gern die WordPress-App, die vielleicht nicht perfekt – aber doch erstaunlich gut – funktioniert.

Wann fühlst Du Dich am meisten inspiriert zu schreiben?

Da die Zeit immer knapp ist, nutze ich jedes sich bietende Fenster, sei es beim Pendeln in der U-Bahn oder abends vor dem Einschlafen.

Veröffentlichst Du Deine Texte sofort oder lässt Du sie erst eine Weile als Entwurf liegen?

Wie zwei Fragen zuvor erklärt, schreibe ich einen Artikel in den seltensten Fällen in einem Rutsch runter. Wenn er dann in meinen Augen fertig ist, veröffentliche ich ihn aber meist sofort. Artikel auf Halde gibt es bei mir so gut wie nie.

Über welche Themen schreibst Du generell?

Im weitesten Sinne über eskapistisches Zeugs, also fantastische Literatur, #Comics, Serien und Filme – alles, was man so unter “Popkultur” zusammenfasst. Hinzu kommen hin und wieder populärwissenschaftliche Themen, Technik, Netzwelt und Reisen. Ganz konkret liegen meine Schwerpunkte zurzeit bei der Romanheftserie #PerryRhodan, bei #StarTrek, #StarWars oder  #Lego. Diese Schwerpunktsetzung unterliegt aber einem steten Wandel, wer weiß also, was mir in den kommenden Monaten oder Jahren alles in den Fokus rückt. Mein eigenes literarisches Schaffen hat und wird selbstredend immer einen bedeutenden Platz auf meiner Seite einnehmen.

Für wen schreibst Du?

An erster Stelle für mich selbst. Das Schreiben macht mir Spaß, also nutze ich jede Gelegenheit, in die Tasten zu hauen. Eine gewisse Tagebuchfunktion erfüllt mein Blog ebenfalls für mich, indem ich hier Gedanken, Erinnerungen und Webfundstücke dokumentiere. Darüber hinaus versuche ich mit meinen Artikeln einen kleinen Mehrwert für Gleichgesinnte da draußen zu schaffen, die guten Willens sind. Denn Eskapismus ist für alle da.

Was ist Dein Lieblingsbeitrag auf Deinem Blog?

Die sind alle gut. Aber Spaß beiseite, das zu beantworten ist fast unmöglich. Mit Blick auf das vergangene Jahr würde ich vermutlich den Artikel zur Mosh-Pit-Science an erste Stelle setzen, dicht gefolgt von meinen #Duschgedanken und der Auflistung meiner Lieblingsraumschiffe.

Hast Du schon Blogpausen eingelegt oder Blogs ganz aufgegeben?

Es gibt immer mal wieder längere Pausen, die manchmal Wochen oder gar Monate andauern können. Zu Urlaubszeiten blogge ich oft gar nicht – oder wenn es bei der Arbeit etwas stressiger zugeht. In letzter Zeit bin ich aber recht regelmäßig dabei. 2011 hatte ich eine kurze Anwandlung, mich als Regionalblogger zu versuchen. Nach nur wenigen Wochen stellte ich den Versuch jedoch wieder ein. Die dabei entstandenen Artikel finden sich noch unter dem Hashtag #Ulze.

Was empfiehlst Du Menschen, die mit dem Bloggen anfangen wollen?

Zu aller erst: Einfach machen! Ob nun auf einer Plattform wie Blogger oder WordPress oder auf der eigenen Domain – zunächst einmal muss man einfach loslegen und in die Tasten hauen. Darüber hinaus gilt auch hier der grundsätzliche Rat an alle, die schreiben wollen: Viel lesen! Wer Romane schreiben will, sollte viele Romane lesen, wer journalistisch schreiben will, sollte viel Zeitung lesen – und wer bloggen will, sollte viele andere Blogs lesen. Und schließlich sollte man früh anfangen, sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen. Viel verlinken, bei anderen Blogs kommentieren oder sich auf anderen Kanälen austauschen. Gibt ziemlich viele nette Leute da draußen.

Hast Du Zukunftspläne für Deinen Blog? Vielleicht ein Redesign, ein Wechsel der Plattform oder neue Features?

Dergleichen kommt mir meistens spontan in den Sinn. Im Moment bin ich aber mit allem recht zufrieden, so dass eine größere Neuerung in nächster Zeit nicht zu erwarten ist. Es kann höchstens sein, dass es sich lohnt, sich bei meinem noch nicht – aber vielleicht bald – existierenden Newsletter anzumelden.

Der beste Lesestoff 2024

Im Großen und Ganzen stand das Lektürejahr 2024 so wie seine Vorgänger überwiegend im Zeichen der Romanheftserie #PerryRhodan, der Mangareihe #OnePiece und der #Entenhausen-Edition. Hinzu kamen diesmal ein wenig Lucky Luke und ein paar Sachbücher. Das meiste davon habe ich brav bei Goodreads dokumentiert.1

Im Gegensatz zu meiner Film– und meiner Serienrückschau, verzichte ich hier auf ein komplex hergeleitetes Ranking.2 Stattdessen picke ich lediglich je ein Beispiel pro Lesestoff-Kategorie heraus, das mir besonders in Erinnerung geblieben ist.

Best of Five Worlds

Manga: Baders Kirschbaum (One Piece 17) von Eiichirō Oda – Ich bin recht spät zu dieser Party hinzugestoßen. Seit etwa zwei Jahren genieße ich diese absurde Piraten-Fantasy-Saga jedoch mit großer Freude und ganzem Herzen. Was für ein herrlich schräger Spaß! Meine Begeisterung für die erste One-Piece-Sammelbox hatte ich dazumal etwas ausgeführt. 2024 war dann die zweite Box dran, deren Highlight für mich der erste Auftritt des “Rentiermenschen” und späteren Schiffsarztes der Flying Lamb beziehungsweise Going Merry war. Vor allem Choppers Hintergrundgeschichte und seine Entscheidungsfindung, mit den Piraten mitzugehen, haben mir sehr gefallen.

Comic: Im Reich der 42 Welten (Der Kleine Perry Band 2) von Olaf Brill und Michael Vogt – Die wunderbare Neuinterpretation der guten alten Perry-Rhodan-Serie in Kindercomicform geht in die zweite Runde. Es gelingt dem Autoren-Zeichner-Duo hervorragend, die Versatzstücke der Originalhandlung zu durchmischen und neu zusammenzusetzen, so dass eine neue eigenständige Geschichte entsteht, die ihren Ursprung nicht verleugnet. Und wie jedes gute Kinderbuch ist es für kindliche und erwachsene Lesende gleichermaßen ein Genuss. Band 1 des #Comics hatte ich einst drüben im #WoC gelobhudelt: “Der kleine Perry – das Geheimnis des Wanderplaneten” von Olaf Brill und Michael Vogt

Roman: Das Einhörnchen, das Rückwärts leben wollte von Walter Moers – Streng genommen ist das jüngste #Zamonien-Buch weniger ein Roman denn eine Kurzgeschichtensammlung. Als großer Freund des Moers’schen Gesamtwerks hat es mir dennoch gefallen, was ich in meiner Einhörnchen-Rezension etwas ausgeführt habe.

Raketenheft: Unter dem Himmel von Gatas (Perry Rhodan Band 3297) von Andreas Eschbach – Wenn #ScienceFiction-Starautor Andreas Eschbach für seine Lieblingsromanheftserie zum Griffel greift, kommt meist etwas gutes raus. So auch in diesem Jahr bei seinem traditionellen Gastroman, der von mir eine kleine Lobhudelung und Höchstwertung erhalten hat.

Sachbuch: Mehr Zuversicht wagen von Carsten Brosda – Dieser gesellschaftspolitische Rundumblick ist eine sehr erfrischende Lektüre in diesen allzu pessimistischen Tagen. Man muss allerdings aushalten, dass der Autor Sozialdemokrat ist – immerhin Kultursenator der Freien und Hansestadt Hamburg – und eine entsprechende Perspektive einnimmt. Für einen Amtsträger auf dem Ticket der Partei geht er aber äußerst kritisch mit seinem Laden um, was letztlich auch wieder gute sozialdemokratische Tradition ist. Seine These ist, dass es die progressiven Kräfte der westlichen Demokratien – allen voran die deutsche Sozialdemokratie – verlernt hätten, ihre oftmals gar nicht mal so schlechten Ideen und Maßnahmen mit einer zuversichtlichen perspektivischen Geschichte zu verknüpfen und umgekehrt ihre Politik aus einer solchen zuversichtlichen Erzählung abzuleiten. Vor allem wenn es darum geht, wie eine solche Erzählung aussehen könnte, nimmt er etliche kulturelle Anleihen, meist Songs von Bruce Springsteen oder Danger Dan. Er verhehlt dabei nicht, dass einiges im Argen liegt – und zwar nicht bloß kommunikativ. Dennoch empfiehlt er, die Dinge künftig mit einer zuversichtlichen konkreten Zukunftsvision anzugehen, um dem allgemeinen runterziehenden Gemecker, das auch zu nix führt, etwas entgegenzusetzen. Kann ich empfehlen!

Schachmatt bei den Lese-Challenges

Vor ziemlich genau einem Jahr habe ich mir sehr selbstbewusst zwei Leseherausforderungen auferlegt, die ich nun kleinmütig relativieren muss. Von den 75 angedachten Büchern meiner Goodreads-Reading-Challenge blieben immerhin 65 – somit zumindest theoretisch genug für Kaisus großartige Idee einer Schachbrett-Challenge – allein, es fehlte mir die Muße, die Titelbilder nach hell und dunkel zu wählen und zu sortieren. Für mich heißt es also Schachmatt in Sachen Lese-Challenges. Daher habe ich bei Goodreads diesmal auch nur bescheidene 50 angegeben.

Dieses Jahr wird alles anders

Das ist allein schon deswegen realistischer, da ich in diesem Jahr bei der Perry-Rhodan-Erstauflage überwiegend pausieren möchte. Wohlgemerkt nicht aus Qualitätsgründen. Auch wenn mich die ersten Hefte des neuen Zyklus nicht so gepackt haben, sind sie hervorragend geschrieben. Ich will meine knappe Lesezeit einfach endlich mal für andere Science-Fiction- und #Fantasy-Romane nutzen, wie ich es mir schon buchstäblich seit Jahren vornehme.

Angedacht sind unter anderem die Bobbiverse-Romane von Dennis E. Taylor, zudem liegt die Erdsee-Komplettausgabe von Ursula K. Le Guin seit ewigen Zeiten ungelesen in meinem Regal.

Ganz ohne Rhodan wird es in diesem Jahr natürlich auch nicht laufen. Die diesjährige Miniserie “Kartanin” werde ich mir auf jeden Fall anschauen – und vielleicht blättere ich ab und an in ein paar älteren Heften.

Der aktuelle Lesestand auf einer Seite

Um den Stand meiner aktuellen Lektüre zu dokumentieren,3 klaue ich hiermit die gute Idee von @booknapping_de und präsentiere ab sofort meinen Lesestand auf dieser neuen Seite:

Lesestatus – Überblick über meine aktuell abgeschlossene, laufende und geplante Lektüre

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  1. ausgerechnet die Entenhausen-Edition ist dort nicht verzeichnet – und ich war zu faul, die Alben selber anzulegen[]
  2. Zumal der gute slbstgsprchlr hierzu gar keine Abfrage macht und ich seine strengen aber gerechten Kriterien gar nicht erfüllen muss.[]
  3. zusätzlich zu Goodreads – aber eigentlich will man ja weg von all diesen Plattformen[]

Perry Rhodan Band 3309: Die Schattenhand

Nach sechs Heften Pause habe ich wieder zur aktuellen Ausgabe der #PerryRhodan-Serie gegriffen. Expokrat Ben Calvin Hary hat diesen Roman verfasst und stellt erneut die neue Hauptfigur Cameron Rioz in den Mittelpunkt der Handlung. Ob ich die Rückkehr zur Erstauflagenlektüre gefeiert oder bedauert habe, erfahrt ihr nach der

WARNUNG VOR DEM SPOILER

Zusammenfassung: Cameron No Way Home

Der Roman beginnt mit einer zunächst vermeintlich losgelösten Szene, die einige Jahre vor dem Brennenden Nichts spielt. Beschrieben wird eine verzweifelte junge Frau, die auf das Dach eines Hochhauses klettert. Ehe sie eine Dummheit begehen kann, sieht sie auf ihrem mobilen Endgerät einen aufmunternden Post des jungen Cameron Rioz und entschließt sich, stattdessen mit ihren Eltern darüber zu sprechen, was sie quält.

Cameron und Bonnifer haben derweil in der aktuellen Handlungszeit das Brennende Nichts verlassen und ziehen durch die menschenleere Sperrzone in Terrania, welche die tödliche Kuppel umgibt. Es ist offenbar ein Jahr vergangen, sie können sich aber beide nicht daran erinnern, was sie in der Zwischenzeit erlebt haben – oder ob sie um dieses Jahr in der Zeit versetzt worden sind. Cameron ist ob der Ereignisse noch immer traumatisiert und zögert damit, sich bei den Behörden zu melden. Auch wenn ihn die Stimmen in seinem Kopf nicht mehr plagen, ist er nun durch die Schattenhand gezeichnet, die seine verlorene Hand ersetzt und aus demselben Material wie das Brennende Nichts zu bestehen scheint – ohne jedoch bei Berührung andere Materie aufzulösen.

Die beiden werden bald von automatischen Systemen entdeckt, identifiziert und aufgespürt. Nicht nur von offiziellen Stellen, sondern auch mehr oder weniger zufällig von Camerons Fan Jasper, der den einstigen Trivid-Star in einer Übertragung aus dem Datennetz erkennt. Jasper ist jener junge Mann, der in Heft 3300 nach der Explosion auf dem Raumhafen von Cameron und Rhodan von einem Trümmerteil befreit wurde. Er beschließt, zu Cameron vorzudringen, da er überzeugt ist, dass er sich revanchieren und seinem Idol helfen muss.

Derweil werden Cameron und Bonnifer von Icho Tolot und einem Einsatztrupp aufgespürt und gebeten, sie zu begleiten. Bei der Gelegenheit offenbart sich, dass die Schattenhand auf die Nervosität seines Trägers reagiert und im Extremfall unkontrolliert enorm zerstörerische Energiestöße verschießt. Tolot muss Cameron kurzerhand betäuben und nimmt ihn mit in eine Forschungseinrichtung.

Dorthin dringt Jasper schließlich vor – überraschend unterstützt von seinem einflussreichen Vater, der ein hohes Tier in einem Rüstungskonzern ist. Der Leser erfährt, dass dieser Konzern sehr an Cameron und seiner Hand interessiert ist. Vatis Hilfe dient also vorrangig dem Ziel, an die titelgebende Schattenhand heranzukommen.

Nach einem Experiment direkt am Brennenden Nichts – und etwas Infodump über die Geschehnisse und Erkenntnisse des übersprungenen Jahres – eskaliert die Situation erneut. Dank einer kurzen Berührung mit dem Nichts verschießt die Hand diesmal nicht nur Energieimpulse, sondern pflanzt ein neues Brennendes Nichts an Ort und Stelle. Diesmal sterben sogar Menschen durch Camerons Schattenhand.

Gemeinsam mit Jasper flieht Cameron Hals über Kopf und ohne bestimmtes Ziel. Sie setzen sich in eine Regionalbahn Richtung Stadtzentrum. In einer bewegenden Szene offenbart Jasper, dass er die junge Frau aus der Eingangsszene war und dass dies der eigentliche Grund ist, aus dem er Cameron sein Leben verdankt.

Erneut endet die Flucht jäh. An einem Bahnhof werden sie von Einsatzkräften und einem Mob gestellt, letzterer hat von der letzten Eskalation Wind bekommen und will Cameron robust zur Rede stellen. Es kommt, wie es kommen muss. Wieder eröffnet die Schattenhand unkontrolliert das Feuer und fordert dabei Opfer – so wie es aussieht auch Jasper. Wieder nimmt Cameron die Beine in die Hand und bleibt auf der Flucht.

Fazit: Ein Glanzstück und Arthur C. Clarke

Allem voran: Jaspers Geschichte und die saustarke Szene im Regionalzug sind das Glanzstück dieses Romans. Allein dafür hat sich meine Rückkehr zur Erstauflagenlektüre gelohnt. Zudem bin ich sehr von Bens flottem und flüssigem Schreibstil angetan. Ich mag das sehr.

Geneigte Lesende werden ahnen, dass jetzt ein kleines “aber” kommt. Denn abseits dieses Glanzstücks fand ich den Roman eher durchschnittlich. Streckenweise fühlte ich mich in Band 3301 zurückversetzt, vor allem was die eigentliche Hauptfigur Cameron anging. Unverändert entflieht er seinem Schicksal und schreckt davor zurück, sich seiner Verantwortung zu stellen. Bei seinem coming of age scheint er noch nicht wesentlich vorangekommen zu sein. Aber gut, der Autor will den armen Jungen halt noch ein bisschen länger quälen, ehe er zum echten Helden aufsteigt. Das ist vollkommen legitim.

Zwei andere Dinge stören mich da mehr. Zum einen fühlt sich das alles überhaupt nicht nach “wir befinden uns 4000 Jahre in der Zukunft” an. Natürlich müssen heutige Lesende Bezugspunkte in der Handlung finden können, aber ein bisschen episch und fremdartig darf es im Perryversum doch auch zugehen. Macht das seinen Reiz nicht mit aus? Das einzige handlungsrelevante fantastische Element – besagte Schattenhand – kommt eher quasimagisch daher. Das lässt sich freilich mit einem beherzten Arthur-C-Clarke-Zitat aus der Welt schaffen. Aber sonst hätte das auch nächste Woche spielen können.

Zum anderen ist es erneut das alte Leiden der Perry-Rhodan-Serie: die Darstellung von Gesellschaft, Staat und Institutionen. Ich weiß, ich nerve damit, aber Einsatzkräfte, die mit Paralysatoren rumfuchteln ohne sie gezielt einzusetzen,1 ein Hillbilly-Lynchmob2 mitten in der kosmopolitischen Hauptstadt der Erde und ein krimineller Rüstungskonzern3 stören meinen Lesegenuss schon ein bisschen. Mal abgesehen von der fehlenden engen psychologischen Betreuung von Cameron Rioz. Es können doch nicht nur Jasper und die Lesendenschaft mitbekommen haben, dass der Junge schwer traumatisiert ist.

Aber vielleicht sind die LFG und ihre Vorgänger einfach seit Jahrhunderten korrupte failed states, die nur überdauern, weil die Unsterblichen hin und wieder die Kastanien aus dem Feuer holen. Okay, das war jetzt doch zu polemisch. Ich ziehe diese Bemerkung hiermit zurück und leite über auf ein

Versöhnliches Ende

Wie schon bei den drei ersten Bänden gilt: Der Roman ist handwerklich erste Sahne und ist mir gut und gerne drei von fünf Sternen wert. ***°°

Eines möchte ich an dieser Stelle betonen: Ich sehe in meiner Timeline,4 dass den meisten Lesenden dort der neue Zyklus sehr gefällt. Das freut mich außerordentlich und ich möchte nicht der eine Motzkopp sein, der euch den Genuss madig macht. Bislang hat es mich halt einfach nicht gepackt und ich versuche die Gründe hier – auch für mich – in Worte zu fassen. Ziemlich sicher war es auch ein Fehler, ausgerechnet den Michelle-Stern-Doppelband zu überspringen, der vermutlich sehr nach meinem Geschmack gewesen wäre. Langer Rede: Habt weiterhin viel Spaß an dem Zyklus. Ich werde immer mal wieder reinlesen – den Marc-A-Herren-Doppelband habe ich bereits am Wickel und bin sehr angetan – und gelobe, mein Gemaule stets so sachlich wie möglich zu formulieren.

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  1. Dass das Einsatzteam beim ersten Mal überrascht und überfordert reagiert, ist verständlich. Aber haben die keine Nachbesprechung gemacht und keine Lehren aus dem Einsatz gezogen? Beim zweiten und dann auch noch dritten Mal genauso unbeholfen zu handeln, wirkt bestürzend unprofessionell.[]
  2. Was ist das für eine Gesellschaft, in der eine Gruppe so unmittelbar zur Selbstjustiz als Mittel der Wahl greift? Ja, ich weiß, die sind vermutlich von dem Rüstungskonzern gedungen gewesen, was die Sache nicht besser macht.[]
  3. Bitte keine Neuauflage des unsäglichen Clubs der Lichtträger! Vermutlich sind das auch die Leute, die 50 Jahre lang mit Shrell kollaboriert haben. Aber warum eigentlich? Ist die terranische Gesellschaft denn überhaupt keine Utopie mehr?[]
  4. bei Bluesky, woanders bin ich fast nicht mehr unterwegs – ja, bei Mastodon natürlich auch, aber da sind nicht so viele Raketenheftbekloppte[]

Zeigt her eure Newsletter!

Das Thema #Newsletter liegt in der Luft.1 Ich selbst gehe seit längerem mit entsprechenden Gedanken und Plänen schwanger. Doch zunächst möchte ich auflisten, was zur Zeit in mein Mailpostfach einläuft – und in die Runde fragen, was es da noch zu empfehlen gibt.

Meine aktuellen Newsletterabos

  • Ende des Jahres hat @benedikt_io auf seinem Blog den Start seines Newsletters angekündigt. Allmonatlich gibt es von ihm deutlich mehr als “schnödes Wiederkäuen von Content”. Die erste Ausgabe ist bereits versendet worden und hat mir gut gefallen. Abonniert also gern Benedikts Newsletter!
  • Das pyramidale Weltraumtier Pelipontalus ist ebenfalls frisch ins Newsletter-Geschäft eingestiegen. Halbjährlich versendet es Neuigkeiten aus dem #Kinderbuch-Verlagshaus Literarischer Lloyd – und exklusive Kurzgeschichten. Hier geht’s zum Abo des Pelipontalus-Newsletters.
  • Die Perry Rhodan Fanzentrale – kurz PRFZ – versendet schon länger ihren zweimonatlichen2 Newsletter. Allerdings nur an ihre Mitglieder.3 Man erhält nicht weniger als ein hochinteressantes #PerryRhodan-Fanzine4 mit Neuigkeiten, Interviews und Kurzgeschichten rund um den dienstältesten Weltraumhelden der Welt. Interesse? Dann schaut euch hier alle Infos – und ein Probeexemplar – des PRFZ-Newsletters an!
  • Der wunderbare Webring UberBlogr von Thomas Gigolt hat ebenfalls einen angeschlossenen Ringbrief, den alle teilnehmenden Bloggenden erhalten, den aber auch alle anderen abonnieren können. Hier gibt’s nicht nur Neuigkeiten aus dem Webring, sondern auch Tipps und Ideen für die eigene Bloggerei. Tragt euch hier für den unregelmäßigen UberBlogr-Ringbrief ein!

Eure Empfehlungen

Aber das kann doch noch nicht alles sein. Welche interessanten Newsletter bezieht – oder versendet – ihr so? Tipps gerne in die Kommentare.

Wer weiß, was da noch kommen mag

Tja, und wenn ihr neugierig seid und noch etwas Geduld habt, tragt euch gerne schon einmal hier ein. Kann sein, dass da bald was kommt.

Vielleicht bald, vielleicht später: Der Nerdlicht-Newsletter

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  1. Tatsächlich schon seit geraumer Zeit. Dazumal habe ich sehr gern den kurzweiligen aber kurzlebigen Newsletter des wunderbaren Cynx gelesen. Was macht der eigentlich?[]
  2. also, alle zwei Monate, nicht zweimal im Monat[]
  3. Der Spaß kostet schmale 32 Euro im Jahr. Der waschechte Perry-Fan bekommt dafür einiges geboten.[]
  4. zusätzlich zum vierteljährlich erscheinenden Hochglanzdruck-Magazin SOL[]

Die Woche: 31 Zähne

Ein halbes Jahrhundert lang konnte ich mich eines weitgehend intakten und widerstandsfähigen Gebisses rühmen. Ein, zwei Mal musste minimal gebohrt werden, aber das war kaum der Rede wert. Selbst meine Weisheitszähne sind allesamt mehr oder weniger anstandslos rausgewachsen und konnten behalten werden. In 90 Prozent der Fälle sah ein Zahnarztbesuch bei mir so aus, dass meine Beißerchen durchgezählt wurden und gut war. Bis jetzt.

Ein Zahn weniger

Ich will euch nicht mit den zahnmedizinischen Details behelligen, folgendes sei aber berichtet. Nur wenige Tage vor meinem Wiegenfeste brach mir ein Backenzahn auseinander.1 Die Rahmenbedingungen2 machten eine Überweisung zum MKG-Chirurgen erforderlich, auf dass er den Übeltäter entferne.

Diese Woche war es dann soweit. Und wegen der fehlenden Erfahrungswerte war ich durchaus etwas nervös, als ich mich auf den Behandlungsstuhl legte. Im Kopf hatte ich natürlich die einschlägigen Wilhelm-Busch-Geschichten3 und Schreckensszenarien wildester Extraktions-OPs.

Tatsächlich hat es dann nur zweimal geruckelt und raus war das Ding. Bei der Gelegenheit musste ich wieder an die Antwort eines klugen Menschen auf die Frage, was denn die wichtigste Erfindung der Menschheit sei, denken. Nämlich Schmerz- und Betäubungsmittel. Faszinierend, wie präzise so etwas mittlerweile funktioniert. Ein Hoch auf die #Wissenschaft!

Zu den Sternen

Ich habe es angedeutet, in der Woche zuvor habe ich meine 50. Umrundung unseres Zentralgestirns absolviert. Meine Familie hat dies zum Anlass genommen, mir mit einem wundervollen Geschenk die Tränen in die Augen zu treiben.

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Hm. Die Einbettung des #Bluesky-Posts zeigt nur zwei der drei Fotos. So ihr ihn euch nicht im Original anschaut, seht ihr hier “nur” die 50 #Comics und nicht das Fernrohr, um das es im Folgenden geht.

Wie auch immer. Damit verfüge ich erstmals seit meiner Kindheit und Jugend wieder über ein Teleskop und verfolge seither tagtäglich den Wetterbericht, ob die geschlossene Wolkendecke endlich einmal aufreißt.4 Sodann werde ich euch regelmäßig auf allen Plattformen mit #Astronomie-Fotos belästigen. Das Teil hat nämlich einen Handy-Adapter.

Zum Glück habe ich mich bereits vor vier Jahren mit den passenden Astronomie-Podcasts und Astronomie-Apps befasst.

Retro Gaming

Damit nicht genug hat mich diese Woche das Paket meines Lieblings-Verlegers @Rpunkt erreicht und erröten lassen.

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Dieses fantastische Handheld-Gerät hat sich Robert vor einer Weile selbst gegönnt und damit mein Interesse geweckt. Ich bin ja sonst nicht so der Retro-Nostalgie-Typ – aber das Ding weiß mich zu begeistern. Bislang lasse ich zwar vorwiegend die Klötzchen fallen, aber ich werde auch darüber hinaus noch viel Freude damit haben.

Fantastisches Fanzine

Wie es die Tradition will, erscheint in diesen Tagen die Weihnachtsausgabe5 meines guten alten Fanzines World of Cosmos – wohlgemerkt zum 30. Mal in Folge, wenn auch inzwischen nur noch digital. Mit dieser Ausgabe geht eine kleine Zäsur einher, da der langjährige Chefredax den Staffelstab weitergibt. Ob und wie es im kommenden Jahr weitergeht, muss sich noch zeigen. Ich bin diesmal mit zwei schmalen Beiträgen dabei:

Lesepläne zwischen den Jahren

Den Stapel neuer Comics habt ihr bereits gesehen, der wird in der lesefreundlichen Zeit zwischen den Jahren – und darüber hinaus – eine große Rolle spielen. Ansonsten liegt auf meinem Kindle noch einiges angefangenes Zeugs, bei dem ich endlich vorankommen möchte, unter anderem der Space-Odyssey-Sammelband von Arthur C. Clarke, bei dem ich noch immer im dritten der vier Bände stecke. Den #ScienceFiction-Klassiker schiebe ich schon zu lange vor mir her.

Schön versteckt am Ende dieses Posts muss ich noch beichten, dass ich aus der Lektüre der #PerryRhodan-Erstauflage wieder ausgestiegen bin. Nennt mich ungerecht, aber mich hat der Auftakt des neuen Handlungszyklus nicht begeistern können, auch wenn der neue Expokrat vieles richtig macht. Vor allem der Fokus auf die Charaktere ist eine deutliche Verbesserung. Dass im Gegenzug die epische Größe des Perryversums auf der Strecke bleibt, hat mich allzu schnell wieder von der Fahne gehen lassen. Das kam mir in den drei ersten Heften alles viel zu “klein” vor. Aber damit genug davon! Ich werde dem größten und ältesten aller SF-Universen auch weiterhin treu bleiben, spätestens bei der kommenden Miniserie bin ich wieder dabei.

Wie es ansonsten im nächsten Jahr lektüremäßig weitergeht – ich werde berichten.

Frohes Fest und guten Rutsch!

Und nun wünsche ich euch allen eine schöne und geruhsame Zeit. Erholt euch und startet gut ins neue Jahr!

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  1. der Siebener oben rechts, wenn ihr es genau wissen wollt[]
  2. besagte Details[]
  3. “Der hohle Zahn” und das achte Kapitel von “Balduin Bählamm”[]
  4. aktuell sieht’s ganz gut aus[]
  5. wobei sich dies noch nie wesentlich im Inhalt niederschlug[]

Perry Rhodan Band 3302: Das Geschenk der Leun

Der dritte #PerryRhodan-Roman des neuen PHOENIX-Zyklus stammt erneut aus der Feder von Oliver Fröhlich und behandelt endlich ein #ScienceFiction-Thema – obendrein sogar mein aktuelles Lieblingsthema künstliche Intelligenz. Doch bevor ich mehr verrate, erfolgt die

WARNUNG VOR DEM SPOILER

Zusammenfassung: Schnitzeljagd durchs Sonnensystem

Die leitende Ingenieurin Dr. Barstow, der Chefpositroniker Zhobotter und ihr Team untersuchen das “Geschenk” der Terroristin Shrell, das eigentlich das Raumschiff PHOENIX in die Lage versetzen soll, die geforderte weite Reise zu schaffen. Das goldene Ei birgt jedoch nur einen Datenträger mit den genauen Koordinaten der Zielregion – bis man auf der Oberfläche des Behälters weitere Daten entdeckt, die Koordinaten im Kuipergürtel des Sonnensystems beschreiben. Dort verbirgt sich eine geheime Basis von Shrell, die sie offenbar in den vergangenen Jahrzehnten als Materiallager genutzt hat. Dort wird dem PHOENIX schließlich das leistungssteigernde Aggregat eingesetzt, man kann sich für die aufgezwungene Fernreise vorbereiten.

Parallel wird in Rückblenden der Beginn des PHOENIX-Projekts beschrieben, wie Barstow einst Zhobotter rekrutiert und dieser die spätere Schiffs-KI entwickelt hat. Dabei werden die Hintergründe und Besonderheiten der beiden Figuren beschrieben und vertieft.

Fazit: anachronistische Robotik

Ich freue mich sehr, dass mit der ausführlicheren Beschreibung der Entwicklung der Schiffs-KI endlich ein SF-Thema zum Zuge kommt. Und es ist über große Strecken auch sehr gelungen dargestellt. Aber ach! Ich muss leider wieder daran herummäkeln.

Angefangen mit Zhobotter und wie mit ihm umgegangen wird. Der Positroniker ist also ein Cyborg. Na und? Wie weit in der Zukunft waren wir noch mal? 3000 Jahre? Müssten Cyborgs nicht völlig normal und allgegenwärtig sein? Zumal in der Positroniker-Community? Die werden alle in ihren ersten Semestern von Galto Quolfarth, Sinclair Marout Kennon und so weiter und so fort gehört haben. Von den Posbis, einer kompletten Cyborg-Kultur, ganz zu schweigen. Und diese Leute sollen einen Cyborg mobben? Mal davon abgesehen, dass die Medizin schon seit Jahrtausenden in der Lage ist, alle denkbaren Körperteile und Organe – ja, auch Teile des Gehirns – durch Prothesen zu ersetzen. Daher nervt mich auch schon, dass Zhobotters Zustand die Folge eines Unfalls sein muss. Warum nicht einfach als gezielte Prothese? Und selbst wenn das Mobbing nur das Werk eines einzelnen Neiders ist – zu dem Plotelement sag ich gleich noch was –, muss Zhobotter doch auch Fans, Supporter oder wenigstens Verteidiger haben.

Ich weiß, wir sind hier nicht bei #StarTrek, trotzdem ist PR immer auch eine Utopie. Einigung der Menschheit, friedliche Koexistenz mit fremden Kulturen und so weiter. Die terranische/galaktische Gesellschaft sollte schon lange über derart ableistisches Verhalten hinweg sein.

Jetzt zum Thema KI. Ich finde es sehr schön, wie die Bordintelligenz des PHOENIX eingeführt und beschrieben wird. Das Thema nach aktuellen realen Entwicklungen anzugehen, ist ein guter Ansatz. Der PHOENIX ist reine Software und muss – wie heutige KIs – geschult und “erzogen” werden. Aber mal ehrlich: ich nehme der Serie nicht ab, dass dies ein neues Verfahren sein soll. KIs gibt es in der menschlichen Kultur seit 3000 Jahren, in der galaktischen mindestens seit 20.000 Jahren. Und dass die Dinger auch ohne Biokomponente echtes Bewusstsein entwickeln können, haben schon Meech Hannigan, Rico und zuletzt Aurelia Bina gezeigt. Noch immer so zu tun, als wäre das im Perryversum Neuland, gefällt mir nicht.

Die Handlung fand ich im großen und ganzen okay, lediglich das Plotelement mit Zhobotters eifersüchtigem Wissenschaftsrivalen war mir etwas zu trashig. Ich weiß, PR ist immer noch eine Pulp-Serie und das ist auch gut so. Aber echt jetzt? Da widmet einer Jahrzehnte seines Lebens einer persönlichen Vendetta und verübt dann einen Terroranschlag mit unfassbaren Kollateralschäden? Wie hat eigentlich die terranische Öffentlichkeit auf diese Räuberpistole reagiert? Das glaubt der Organisation San doch kein Mensch.

So, nun ist es aber höchste Zeit, auf die versöhnliche Zielgerade einzuschwenken. Die beschriebenen Figuren, diesmal vor allem Barstow, Zhobotter und natürlich PHOENIX, haben mir erneut sehr gefallen. Die Chemie in dieser kleinen Familie funktioniert wunderbar. Entsprechend kommen meine drei von fünf Sternen von Herzen: ***°°

Perry Rhodan Band 3301: Die Krone von Terrania

Der dreitausenddreihundertunderste Band der #PerryRhodan-Serie ist Auftakt zu einem Doppelband von Oliver Fröhlich und setzt seinen Fokus ganz auf die neue Neben-Hauptfigur Cameron Rioz. Das Ergebnis ist ein großartiger Unterhaltungsroman – aber ist es auch ein guter PR- beziehungsweise #ScienceFiction-Roman? Das erfahrt ihr nach der

WARNUNG VOR DEM SPOILER

Zusammenfassung: Cameron Homecoming

Der Roman begleitet den jungen Cameron Rioz auf seiner verzweifelten Heimreise durch die von zwei Anschlägen getroffene Hauptstadt Terrania. Sein Ziel ist der Wolkenkratzer-Komplex, in dem er und seine Eltern leben – und der durch das im vorangegangenen Band entfesselte “Brennende Nichts” zum Teil zerstört worden ist. Er weiß nicht, ob seine Eltern noch leben, befürchtet das schlimmste und will dennoch mit eigenen Augen sehen, was geschehen ist.

Bei seiner Reise quer durch die gigantische Metropole – sein Ausgangspunkt ist 100 Kilometer von seinem Zuhause entfernt – muss er sich bedeckt halten, da er als einziger Überlebender eines Kontakts mit dem Brennenden Nichts für Forscher und Behörden von großem Interesse ist. Gleichzeitig interessieren sich die schurkischen Leun für ihn. Die Kommandantin Shrell will ihn tot sehen, seit sie durch ihren Sklaven Bonifer von seiner Existenz erfahren hat. Bonifer hatte offenbar selbst schon einmal Kontakt zu einem Brennenden Nichts und kann Cameron auf übersinnliche Art und Weise spüren.

Am Ende des Romans erreicht Cameron die Wohnung seiner Eltern und muss sich der schrecklichen Wahrheit stellen. Die gleichzeitig eintreffenden Mediziner und Haupthelden – Altan und Gucky höchstselbst – berichten ihm vom Tod seiner Eltern. In dem Moment spüren ihn auch die Leun auf und erscheinen, um ihn zu töten. Das Handgemenge zwischen Helden und Schurken endet damit, dass Bonifer festgesetzt werden kann – Shrell jedoch mit Cameron als Geisel entkommt.

Fazit: Wo sind die Ylanten?

Wie schon mit dem Vorgängerband tue ich mich auch mit der 3301 sehr schwer. Nicht weil die Romane schlecht wären – im Gegenteil, sie sind beide sehr gut gelungen. Dieser Band sogar fast noch etwas besser. Er ist ein hervorragender Unterhaltungs-, Spannungs- und Action-Roman und verdient in all diesen Kategorien Bestnoten.

Der starke Fokus auf die Figuren, ihre Motivation und Entwicklung ist ein sehr willkommener Ansatz des neuen Handlungszyklus. Und der von mir sehr geschätzte Oliver Fröhlich weiß diesen Ansatz auch perfekt umzusetzen. Cameron ist eine wunderbare Figur, man fühlt und fiebert mit ihm mit und kann seinen inneren und äußeren Weg jederzeit nachvollziehen. Das alles ist spannend und flüssig erzählt und am Ende gibt’s ein anständiges Finale mit einem angemessenen Cliffhanger.

Im Gegenzug dann aber so komplett auf SF-Themen und PR-Kosmologie zu verzichten, finde ich zumindest etwas gewagt.

Ich will jetzt keinen großen Exkurs starten, was einen guten SF- und/oder PR-Roman ausmacht. An dieser Stelle nur soviel: Für mich ist immer wichtig, dass SF nicht nur schmückendes Beiwerk im Setting und Szenario ist, sondern auch als Thema behandelt wird. Im Hintergrund einen Roboter oder Außerirdischen vorbeilaufen oder ein Raumschiff starten zu lassen ist halt was anderes, als den Status von KIs, den Kontakt mit dem absolut Fremden oder die Herausforderungen der Raumfahrt zum Thema zu machen.

Ich habe bislang das Gefühl, dass genau das sogar ziemlich bewusst einstweilen ausgeblendet wird. Allein die Tatsache, dass ausnahmslos alle neu eingeführten Nebenfiguren de facto Menschen sind, finde ich sehr auffällig. Selbst die Leun sind maximal menschenähnlich, als stammten sie aus einer TNG-Folge der ersten Staffel. Kommunikationshürden oder kulturelle Missverständnisse sind bislang überhaupt kein Thema.

In Sachen PR-Lore knabbere ich vor allem an dem lapidaren Umgang mit der Vernichtung der Mondpositronik NATHAN. Es ist offenbar eine ganz bewusste Expokraten-Entscheidung, den jahrtausendealten KI-Gott der Menschheit aus dem Spiel zu nehmen. Das an sich finde ich überhaupt nicht problematisch. Dass als einzige Konsequenzen bislang nur der Ausfall der Wetterkontrolle und ein etwas langsameres Internet geschildert werden, macht mir allerdings zu schaffen. Einem so tiefen Einschnitt in eine seit über 3000 Heften bestehende Konstante des Perryversums hätte ein guter PR-Roman ganz anders Rechnung tragen müssen. Wo ist beispielsweise die Flotte völlig verzweifelter Ylanten, die halb wahnsinnig vor Trauer um ihren Vater Jagd auf Shrell macht?

Ich weiß, das ist nicht die Geschichte, die erzählt werden soll. Aber wenn man sich entscheidet, NATHAN zu vernichten, muss man das auch zu Ende denken.

Ich weiß, das sind sehr subjektive Kritikpunkte an einem objektiv sehr guten Roman, dennoch sorgen sie für mich dafür, dass ich nur drei von fünf Sternen vergeben kann: ***°°

Perry Rhodan Band 3300: Terra muss fallen

Mit diesem #PerryRhodan-Heft beginnt eine neue Ära der Serie. Und das – mindestens – im doppelten Sinne. Zum einen startet traditionsgemäß wie mit jedem Hunderter-Band ein neuer Handlungszyklus. Zum anderen übernimmt Autor Ben Calvin Hary mit diesem Roman die Exposé-Redaktion. Ab sofort steht die Metahandlung der Serie in seiner Verantwortung. Laut Ankündigung soll dieser Zyklus mit dem Titel PHOENIX nur 50 Hefte lang sein und den Auftakt zu einem Großzyklus von mindestens 200 Romanen bilden. Wie all dies beginnt, beschreibt Hary in diesem Heft. Aufgrund der Sonderstellung des Romans löse ich mich ausnahmsweise von meinem Schema der “Kürzestzusammenfassung” und des “Kürzestfazits”. Das muss diesmal ausführlicher. Doch zunächst die unvermeidliche

WARNUNG VOR DEM SPOILER

Zusammenfassung: Terror auf Terra

Seit den Ereignissen des vorangegangenen Romans sind 150 Jahre vergangen. Perry Rhodan hat in dieser Zeit daran gearbeitet, einen Friedensbund mit den umliegenden Galaxien zu schmieden. Ein wichtiger Teil des Projekts ist die Entwicklung eines neuen Raumschifftyps, der die intergalaktischen Entfernungen überwinden kann. Der Prototyp namens PHOENIX ist nach langer Forschungsarbeit fertiggestellt und soll feierlich getauft werden, um dann erste Testflüge über größere Strecken zu absolvieren.

Die Feierlichkeiten auf dem Mond werden jäh unterbrochen, als ein seit 50 Jahren inaktiv auf der Erde stehendes vermeintliches Flüchtlingsschiff einen massiven Terrorangriff auf Mond und Erde verübt. Mittels hochentwickelter Transportertechnologie wird an zwei Orten auf der Erde und direkt in der lunaren Werft das “Brennende Nichts” entfesselt. Kilometergroße tiefschwarze Kugeln, die sich in tektonischer Geschwindigkeit ausdehnen und bei Berührung alles und jeden auflösen. Gleichzeitig startet das Schiff in Richtung Mond, um dort Rhodan zu entführen und ihm Bedingungen zu diktieren.

Die Kommandantin Shrell verlangt von ihm, mit dem PHOENIX in ihre über 200 Millionen Lichtjahre entfernte Heimat zu fliegen und dort den aggressiven Eroberer ihrer Sternenregion zu töten: Perrys lange verschollenen besten Freund Reginald Bull. Nur dann wird sie das Brennende Nichts löschen. Rhodan entkommt der Entführerin und weigert sich zunächst, der Forderung nachzukommen, zumal der PHOENIX erst einmal für eine solche Reise aufgerüstet werden müsste.

Gegen das Brennende Nichts scheint es kein Gegenmittel zu geben, nur der junge Cameron stellt einen Hoffnungsschimmer dar, da er als einziger nicht aufgelöst wird, sondern “nur” seinen Arm verliert. Er wird in die Solare Residenz verlegt, um dort genauer untersucht zu werden. Doch die über der Stadt Terrania schwebende Stahlorchidee wird Ziel eines weiteren diesmal konventionellen Bombenanschlags, mit dem Shrell ihre Forderung nochmals untermauert. Es gelingt zwar allen die Flucht aus dem abstürzenden Hochhaus, Cameron geht aber vorerst verloren und man muss sich der Katastrophenhilfe widmen. Fortsetzung folgt.

Fazit: Sehr gute Figuren, mittelmäßige Handlung

Handwerklich macht der Roman fast alles richtig. Der Fokus liegt erfreulicherweise ganz auf den Charakteren, ihren Motiven und ihrer Interaktion untereinander. Dadurch wirken die Figuren sehr lebendig und nachvollziehbar, selbst die Antagonistin Shrell und ihr Diener, von denen das meiste noch im Dunkeln bleibt. Was mich besonders freut: die bislang etwas blasse Sichu Dorksteiger erhält durch ihr fortschreitendes Alter an der Seite des ewig jungen Perry endlich etwas Tiefe und Konfliktpotential.

Auch der Kernkonflikt des Zyklus ist ein Knaller. Perry muss seinen besten Freund töten, um die Erde vor der Vernichtung zu retten. Da weiß man als Leserin und Leser ganz genau, woran man ist und worum es geht. Trotzdem konnte mich das Heft nicht so recht mitreißen.

Auch wenn die Motivation der Bösewichter klar ist, hat mich ihr Handeln nicht überzeugt. Shrell und ihr Knecht fliegen also über 200 Millionen Lichtjahre weit, um einen Attentäter zu rekrutieren, der den Eroberer ihrer Heimat ausschalten soll. Doch anstatt Perry einfach mit dem Fiktivtransmitter zu schnappen und zurückzufliegen, warten sie volle 50 Jahre lang darauf, dass ein Fernraumschiff der Terraner fertig wird, an dem diese rein zufällig gerade bauen. Scheint mit der Rettung der Heimat vor dem Eroberer ja nicht so eilig zu sein.

Und die Terraner lassen ein unbekanntes Schiff allen Ernstes 50 Jahre mitten in ihrer Hauptstadt rumstehen? Raumschiffe sind in dieser Serie unfassbare Energieverbraucher und haben entsprechend leistungsstarke Reaktoren an Bord. Reaktoren, die verheerende Fehlfunktionen haben können – vor allem, wenn sie 50 Jahre einfach so rumstehen. Selbst wenn man beste Absichten der Raumschiffbesatzung annimmt, lässt man so etwas nicht zu. An der Stelle erkenne ich aber an, dass auch ein Parkorbit um einen Neptunmond den Terroranschlag nicht verhindert hätte.

Mich hat zudem ziemlich geschockt, wie lapidar die Vernichtung der Mondpositronik NATHAN abgetan wird. Ja, man hat immer mal wieder erwähnt, dass Internet und Stromnetz jetzt nicht mehr so zuverlässig funktionieren – aber NATHAN ist ja wohl mehr als eine simple Serverfarm. Seit Jahrtausenden wacht die KI über die Menschheit, kontrolliert das Wetter, hält Wirtschaft und Infrastruktur am Laufen – und erfüllt nebenher noch kosmische Geheimaufträge für die Superintelligenz ES. Für die Terraner sollte NATHAN fast den Status eines Maschinengottes haben, der immer da war und immer für sie gesorgt hat. Von den Ylanten will ich gar nicht erst anfangen.

Ohnehin kommt mir thematisch die #ScienceFiction etwas zu kurz. Es geht vor allem um Terrorismus, was zugegeben sehr eindringlich aus der Sicht der Betroffenen dargestellt wird. “Echte” SF-Themen wie Künstliche Intelligenz und Raumfahrt sind eher schmückendes Beiwerk. Das ist nicht schlimm – für mich darf mein Perry aber gern etwas fantastischer daherkommen. Daher bin ich auch etwas enttäuscht, dass die Antagonisten, die außerirdischen Leun, fast exakt wie Menschen aussehen. Als wäre PR eine TV-Serie mit endlichem Special-Effects-Budget.

Doch genug des kleinlichen Gemeckers! Der Roman ist hervorragend geschrieben, spannend und unterhaltsam. Die Dinge, die mir fehlen und nicht ganz so gefallen sind reine Geschmackssache. Drei von fünf Sternen soll er kriegen: ***°°

Perry Rhodan Band 3299: Das Haus von ES

Den finalen #PerryRhodan-Roman des Fragmente-Zyklus bestreiten die beiden Exposé-Autoren Wim Vandemaan und Christian Montillon gemeinsam. Das Heft beschließt nicht nur diesen Handlungsabschnitt, sondern auch die 500 Bände währende Epoche, in der die beiden für die Metahandlung verantwortlich waren. Ob der Roman angemessen epochal geraten ist erfahrt ihr nach der

WARNUNG VOR DEM SPOILER

Kürzestzusammenfassung: Endlich wird der ES-Konvoi in die Jodorsphäre durchgelassen, wo die Fragmente der Superintelligenz in einem vermutlich sehr langen Prozess wieder zusammengesetzt werden sollen. Außer der Raumflotte der Heldinnen und Helden schlüpft im letzten Moment auch die WERKSTATT, das Raumschiff des Antagonisten Kmossen, durch die Öffnung in dem gigantischen Schutzfeld. Auch er hat eine schlagkräftige Flotte dabei, mit der er nach kurzem verbalen Geplänkel angreift. Sein Ziel ist zunächst, die Fragmente für sich zu erobern und lediglich die Regenese zu verhindern. Dafür greift er auch den Planeten an, auf dem sich das “Haus der Chimären” befindet, in dem besagte Regenese stattfinden soll. Um besser agieren zu können, lässt sich Kmossen durch ein recht gewagtes Experiment verdoppeln. Das dafür genutzte Gerät, ein spezieller Transmitter, ermöglicht es einer kleinen Heldengruppe um Alaska Saedelaere die WERKSTATT zu infiltrieren. Der eine Kmossen setzt sich derweil spontan in den Kopf, dass er dringend Perry Rhodan persönlich töten muss, der andere kümmert sich mehr oder weniger halbherzig um Alaska und seine Begleiterinnen. Perry lockt “seinen” Kmossen in eine Falle, wo er ihn in einem Säbelduell besiegt und tötet. Alaska streckt “seinen” Kmossen nieder, indem er seine Maske abnimmt und ihm sein todbringendes Gesicht zeigt. Damit ist der Bösewicht besiegt und die ES-Regenese kann angegangen werden. Sie wird allerdings eine lange Zeit von unbestimmter Dauer währen und innerhalb der unzugänglich verschlossenen Jodorsphäre stattfinden. Bei der Gelegenheit werden einige Protagonisten aus der künftigen Handlung entfernt, indem sie entweder in der Sphäre verbleiben oder auf Fernreise gehen. Die Superintelligenz ES bleibt bis auf weiteres aus dem Spiel, das Feld für den komplett neuen Handlungsabschnitt unter der Ägide des neuen Exposé-Chefs Ben Calvin Hary ist bereitet.

Kürzestfazit: Puh! Sagen wir mal so: Flott und angenehm zu lesen ist der Roman durchaus. Ich mag die Schreibe der beiden Ex-Expokraten ja gern. Inhaltlich spiegelt das Finale jedoch alle Schwächen des Zyklus wider, angefangen bei der Grundvoraussetzung der Metahandlung und der Motivation aller Beteiligten. Die Fragmentierung von ES und die aufwändige Schnitzeljagd nach seinen Teilen hat mich von Anfang an nicht als Kernkonflikt überzeugt. Und nun werden die Fragmente am Schluss auch noch auf unbestimmte Zeit weggesperrt, da der nächste Expokrat lieber weiter ohne die Superintelligenz auskommt. Hätte man sich also alles sparen können. So handeln alle Akteure im  vorliegenden Band reichlich unmotiviert. Die ziellose Infiltration der WERKSTATT mit drei, vier Leutchen wäre so ein Beispiel. Am schlimmsten aber bleibt für mich der blasse und eindimensionale Antagonist Kmossen. Meine generelle Kritik will ich da gar nicht wiederholen. In diesem Heft aber haben mir sein Captain-Kirk-Transporter-Verdoppelungs-Move, seine spontan entwickelte Todesfehde mit Perry und sein selbstmörderischer Blick in Alaskas Gesicht den Rest gegeben. Was sollte das alles? Von diesem quatschigen Säbelduell am Ende will ich gar nicht erst anfangen. Dennoch will ich versöhnlich mit einem herzlichen Dank an Vandemaan und Montillon enden, die 500 Hefte lang die Serie und ihre Helden an wunderbare Orte und in großartige Abenteuer geführt haben. Ebenso versöhnlich seien für diesen Roman drei von fünf Sternen vergeben: ***°°

Perry Rhodan Band 3298: Täuscher und Helfer

Kurz vor dem großen Zyklusfinale darf Robert Corvus es noch einmal krachen lassen. Wie gewohnt werden sich in seinem #PerryRhodan-Roman die Gefechtswesten umgeschnallt und die Thermostrahler vorgeheizt. Atlan knöpft sich höchstpersönlich die Nummer zwei des Oberschurken Kmossen vor. Das erfordert eine

WARNUNG VOR DEM SPOILER

Kürzestzusammenfassung: Der ES-Konvoi unter dem Oberkommando des unsterblichen Arkoniden Atlan hat sein Ziel die Yodorsphäre noch immer nicht erreicht. Blockaden und Angriffe durch den obersten Widersacher dieses Zyklus Kmossen und seine mehr oder weniger freiwilligen Gefolgsleute behindern den Weiterflug. Kmossen duelliert sich an Bord seiner WERKSTATT mit der Kosmokratenwalze LEUCHTKRAFT, die Perry Rhodan höchstselbst kommandiert. Derweil versucht Kmossens gestaltwandelnder Sidekick Achill Maccao in wechselnden Rollen das Verwirrspiel zwischen den zahlreichen anwesenden Fraktionen aufrecht zu erhalten und in dem Zuge zum großen Schlag gegen den Konvoi auszuholen. Unter anderem nimmt er dabei die Gestalt von Antanas Lato ein, den Atlan und seine Gefährten allerdings so gut kennen, dass sie die Täuschung bemerken. Daraufhin fasst der Arkonide den Plan, höchstpersönlich in einem klassischen Kommandoeinsatz den echten Lato zu retten und Maccao festzusetzen oder auszuschalten. Gesagt getan wird das Rauschiff, auf dem beide weilen, infiltriert. Man schleicht sich unerkannt bis zu Latos Verlies und kann ihn befreien. Schließlich wird man entdeckt und muss sich etwas robuster weiterkämpfen. Nach einer großen Menge Sach- und Personenschaden gelingt es Maccao auszuschalten – ehe dieser seinen letzten Verzweiflungsschlag ausführen kann. Damit bricht der Widerstand der Lichtträger und anderen Kmossen-Schergen vorerst zusammen und der Weg zur Yodorsphäre ist endlich frei. Leider wird man nicht eingelassen. Und damit nicht genug, haben die Helden einen schweren Verlust zu beklagen: Der vor 200 Heften eingeführte Mutant und Nebenheld Damar Feyerlant fällt im Zuge des Kommandoeinsatzes.

Kürzestfazit: Ich lese Corvus’ Romane ganz gerne, da ich seine kurzweilige und zuweilen flapsige Schreibe schätze. Grundsätzlich gefallen mir auch seine Gefechtsbeschreibungen, die ihm zugeschriebene Spezialität. In diesem Roman kommt hinzu, dass er fast beiläufig ziemlich tiefgründige Gedanken zu existenziellen Grundfragen wie Sterblichkeit, Freiheit und Bewusstsein behandelt. Feyerlants Opfergang gelingt dadurch sehr berührend. Dennoch wollte das alles für mich nicht so recht zünden. Ich komme mit der Seefahrt-Allegorie einfach nicht mehr klar, mit der die Serie unverdrossen Weltraumfahrt und -Gefechte beschreibt. Dass eine Raumflotte im Nirgendwo zwischen den Sternen einfach von einer anderen aufgehalten wird, indem sie sich ihr “in den Weg stellt”, will ich in modernen #ScienceFiction-Romanen nicht lesen. Da muss man sich was besseres einfallen lassen, als so zu tun, als wären das träge Kriegsschiffe auf einer zweidimensionalen Wasseroberfläche. Mein Hauptproblem bei diesem Zyklus bleibt jedoch die schwache Meta-Handlung und allem voran die blassen Antagonisten. Kmossen und seine Schergen sind so plump eindimensional böse, dass auch ihre Überwindung im Finale keine Begeisterung bei mir wecken will. Dabei hätte man ihren Punkt, ob es überhaupt so sinnig ist, ES wiederherzustellen, durchaus spannungserzeugend als Konflikt unter den Helden verhandeln können. Aber nein, diese Position nehmen natürlich wieder nur schwerstkriminelle Schurken ein. Aber gut, ich will nicht meckern. Die meisten Einzelromane waren wie gewohnt von hoher Qualität und auch dieser hier hat mich gut unterhalten, weswegen er wohlmeinende drei von fünf Sternen redlich verdient hat: ***°°

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