Die Woche: Dublin

Was für eine schöne Stadt! Diese Woche – und somit die erste Hälfte der Osterferien – haben wir erstmals in Dublin verbracht. Generell war dies unser erster Besuch auf der Grünen Insel – aber sicherlich nicht unser letzter.1

Auf nach Irland!

Ich muss gestehen, diese Reise ohne große Vorstellungen angetreten zu haben, was uns erwartet. Schon die reibungslose Anreise hat uns von Anfang an ein gutes Grundgefühl beschert, das die kompletten vier, fünf Tage bestehen blieb.

Sehr angenehm war bereits die Busverbindung vom Flughafen in die Innenstadt. Ich kann den Aircoach nur wärmstens empfehlen, für schmale 10 Euro bringt er einen flott und unkompliziert in die City.

Eisdielen und fliegende Doktorhüte

Die Stadt hat sich uns sehr weltoffen und lebendig und gleichzeitig sehr entspannt und freundlich präsentiert. Angenehm überrascht hat uns, wie gut man überall essen kann – und wie zahlreich echte italienische Eisdielen sind. Also, wirklich echt. Dieselben Ketten, die man auch in Rom findet.

Wir lassen uns auf unseren Städtetrips immer gern treiben, ohne sklavisch alle Sehenswürdigkeiten abzuarbeiten. Ein paar Klassiker waren aber schon dabei, allem voran natürlich das Trinity College mit der alten Bibliothek und der “original” irischen Harfe. Wie es der Zufall so will, sind wir an diesem Tag genau in die Abschlusszeremonie der Jahrgangsabsolventen gestolpert und haben die Doktorhüte fliegen sehen. Sehr beeindruckend.

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Mich begeistern vor allem die Geschichten hinter den Sehenswürdigkeiten – und da hat Dublin natürlich einiges zu bieten. Zwei seien hervorgehoben.

Die Katzenmumie und der Admiralskopf

Mitten auf der O’Connell Street steht The Spire, eine 120 Meter hohe Metallnadel. Wirkt ein bisschen wie ein gigantischer Fahnenmast ohne Fahne. Die Story dahinter ist folgende: Bis in die 60er Jahre befand sich an dieser Stelle eine hohe begehbare Säule, auf der ganz oben eine Statue von Admiral Nelson stand. Zum 50. Jahrestag des Osteraufstands beschloss die IRA kurzerhand das Ding zu sprengen. Erst in den 90ern wurde die Nadel geplant und gebaut. Den Kopf von Nelson kann man sich übrigens heute noch in einer Bibliothek anschauen.2

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Im Reiseführer steht, dass man in der Krypta der Christ Church Cathedral eine Katzenmumie besichtigen kann. Ich dachte, dass es sich um das einbalsamierte Haustier eines Bischofs handelt. Weit gefehlt. The Cat and the Rat – die arme Ratte hat besagter Reiseführer unterschlagen – wurden in den 1870er Jahren im Innern der Kirchenorgel gefunden, als diese restauriert werden sollte. Und da hat man sich gedacht: Och, die beiden stellen wir einfach mal aus. An irgendeiner Stelle hat sie sogar James Joyce erwähnt.

Lebendige Urlaubskatzen

Aber keine Sorge, es gab auch ein paar lebende Urlaubskatzen, unter anderem im botanischen Garten von Dublin, wo sich eine Katze auf den warmen Fliesen des Sukkulenten-Gewächshauses nicht aus der Ruhe bringen ließ.

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Auch die Heimreise verlief entspannt und reibungslos. Selten so einen gut organisierten Flughafen wie den in Dublin erlebt.

Und nun wird es wohl doch langsam mal Zeit, Ulysses zu lesen.

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  1. Juhu! Ein weiterer Punkt auf dem Weg zum Travelers’ Century Club![]
  2. haben wir aber leider nicht mehr geschafft[]

Das Große Nerdlicht-Abecedarium: A

Ein #Abecedarium ist eine muntere alphabetisch sortierte Auflistung von Begriffen – im Grunde ein kleines Lexikon, das sich nicht allzu ernst nehmen muss. Wie geschaffen für eine #Blog-Rubrik. Lest und bestaunt also das Große Nerdlicht-Abecedarium!

Diesmal zum Buchstaben A wie

Aborea

Das Tischrollenspiel #Aborea vom 13Mann-Verlag hat im Jahre 2011 das Licht der Welt erblickt. Aufgrund meiner damals noch sehr ausgeprägten #Rollenspiel-Begeisterung habe ich die Box sogleich erworben – gespielt habe ich es freilich erst sieben Jahre später.

Ace Kaisers Blog

Mein guter alter Kumpel Ace Kaiser startete seine Seite im Jahre 2008, seitdem hat sie ihren festen Platz in meiner Blogroll. Anno 2017 bedachte ich sie im Rahmen meiner BlogCommentChallenge mit zehn Kommentaren. Leider berichtet er in letzter Zeit fast nur noch über die aktuellen Zugriffszahlen auf seine Geschichten. Die sind selbstverständlich allesamt sehr lesenswert – ich vermisse dennoch seine anderen Artikel.

AFOL

Das Kürzel AFOL steht für “Adult Fan of #Lego”. Tja, damit bin wohl ich gemeint. Schuldig im Sinne der Anklage. Dem ist nichts hinzuzufügen.

Allgemeine Altpapiersammlung (AAPS)

Zwischen den Jahren 2012 und 2015 rief der wunderbare Herr Owley die Blogosphäre alljährlich zur Allgemeinen Altpapiersammlung – kurz AAPS – auf. Im Rahmen der Aktion sollten stets zehn eigene Blogartikel aufgelistet werden, die in dem betreffenden Jahr zu wenig oder gar keine Aufmerksamkeit erhalten haben. Ich mochte die Aktion und war wie viele andere immer dabei.

Ab 2016 fehlten dem Herrn Owley Zeit und Muße, die Aktion fortzuführen. Da ich immer recht eifrig dabei war, bot er mir an, sie zu übernehmen. Das tat ich gern – und fuhr sie sogleich gegen die Wand. Meinem Aufruf folgte kaum jemand und so fand die AAPS nach fünf Jahren ihr Ende. Aufgrund kaputter Links und aus anderen Gründen habe ich die entsprechenden Beiträge inzwischen von meinem Blog entfernt.1 Lediglich mein Rückblick auf das Jahr 2016 im Zuge meines zehnjährigen Blogjubiläums zeugt noch davon.

Amalgam Comics

In den Jahrzehnten ihres Bestehens ist es schon häufiger vorgekommen, dass sich die Superhelden der konkurrierenden Verlage #Marvel und #DC in Crossovergeschichten begegnen, bekämpfen und/oder gemeinsame Abenteuer erleben. Am intensivsten – und für mich am prägendsten – ist das vermutlich in den 90er Jahren im Rahmen der Marvel vs. DC Reihe und den daraus resultierenden Amalgam #Comics durchgespielt worden. Wie der Name schon andeutet, ist die Besonderheit, dass die beiden Superheldenuniversen und ihre Protagonisten miteinander verschmelzen. Ein paar der Hefte hatte ich damals und sie sind mir immer in guter Erinnerung geblieben.

Umso größer war anno 2014 meine Freude, als ich sie auf dem Tisch eines einschlägigen Händlers wiederentdeckte. Ich nahm dies zum Anlass, meine Sammlung zu komplettieren, um die großartigen Geschichten um Super Soldier, Dark Claw und Spider-Boy erneut – und diesmal in voller Gänze – genießen zu können.

Anders Norén

Anders Norén ist ein Entwickler aus Schweden, der unter anderem sehr schöne #WordPress-Themes bastelt und kostenfrei zur Verfügung stellt. Darunter das von mir genutzte Lingonberry.

An der Ulze

Im Jahre 2011 hatte ich mir ganz kurz in den Kopf gesetzt, es als Regionalblogger zu versuchen. Das Ganze sollte unter dem Titel “An der #Ulze” laufen. Aus nostalgischen Gründen habe ich einen Artikel aus dieser Zeit behalten.2

Andres Radio

Die Sendung Andres Radio genießt unter Kennern längst Legendenstatus. Einst im Freien Radio Kassel beheimatet, wurde sie nach dem Umzug ihres Anchormans einmal im Monat in Hamburgs Bürger:innensender TIDE.radio ausgestrahlt. Ich hatte einige Male die Freude und die Ehre, bei Andres Radio zu Gast zu sein. Inzwischen pausiert das Format leider – gut informierte Kreise wissen aber zu berichten, dass Andres an einem spannenden Nachfolge-Konzept werkelt.3

Anime

Die Kunstform #Anime habe ich viel zu lange sträflich vernachlässigt. Was aber den Vorteil hat, dass ich viele Perlen daraus noch entdecken kann. Inzwischen habe ich unter anderem die meisten Ghibli-Sachen, Cowboy Bebop und Vinland Saga nachgeholt. Ich freue mich auf mehr – nicht zuletzt wegen der oft großartigen Titelsongs.

Asterix

Von klein auf zählen die Abenteuer des listigen Galliers zu meinen absoluten Lieblingscomics. Auch als derart treuer Fan kommt man nicht umhin, die Abenteuer mindestens in drei Phasen zu unterteilen: die GoscinnyUderzo-Phase, die Uderzo-Phase und die FerriConradCarro-Phase.4 Und natürlich – sorry: latürnich – war unter Goscinny alles am besten. Ich finde aber, dass gerade die aktuellen Alben wieder sehr lesenswert sind – und sooo schlecht fand ich die reinen Uderzo-Geschichten auch nie. Im Übrigen solltet ihr euch alle mal die interaktive Asterix-Zeitleiste des deutschen Asterix-Archivs anschauen.

Astronomie

So lange ich denken kann, bin ich von den Sternen fasziniert. Die entsprechenden Was-ist-Was-Bücher waren stets meine Lieblingslektüre und ich habe begeistert durch das Teleskop geschielt, das mir meine Eltern geschenkt haben. Viel mehr als gelegentliche hobbymäßige #Astronomie ist es bei mir zwar nie geworden – dennoch hält die Faszination bis heute an. So lausche ich regelmäßig den einschlägigen Podcasts und orientiere mich mit praktischen Apps am Nachthimmel. Seit meinem 50. Geburtstag ist auch wieder ein Teleskop am Start.

Ausgespielt

#Ausgespielt – der (nicht nur) Rollenspielpodcast war einst ein strahlender Stern am #Podcast-Himmel. Von 2008 bis 2022 wurde hier in wechselnder Besetzung über allerlei nerdiges Zeug geplaudert, wie der Untertitel andeutet mit einem deutlichen Schwerpunkt auf Pen&Paper-Rollenspiel. Bis 2015 war auch ich stolzes Mitglied im Ausgespielt-Team, habe mich dann aber aus Termingründen absentiert. Im Übrigen können alle Ausgespielt-Folgen noch immer gelauscht werden.

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  1. Bloghygiene. So wichtig.[]
  2. und sogar vier Jahre später nachgefasst[]
  3. April April! Oder doch nicht?[]
  4. Sollte man den Wechsel der Autorenschaft von Ferri auf Carro unterteilen? Ich bin mir noch nicht sicher.[]

BSG-Rewatch 2025: Die Miniserie

Unlängst habe ich aus einer Laune heraus beschlossen, noch einmal #BattlestarGalactica, die beste #ScienceFiction-Serie aller Zeiten, durchzubingen. Begonnen habe ich natürlich mit der sogenannten Miniserie von 2003, im Grunde der Pilot der darauffolgenden drei Staffeln, Webserien, TV-Filmen und Spinoffs. Obwohl ich nun weiß, wie alles ausgeht, und sich die Tricktechnik und Sehgewohnheiten in den letzten 20 Jahren weiterentwickelt haben, hat mich die Geschichte von der ersten Sekunde an wieder in ihren Bann gezogen. Ich empfehle daher dringend, es mir gleichzutun.

Wo kann man das sehen?

Zur Zeit ist die Battlestar-Galactica-Miniserie bei keinem Streaming-Anbieter in der Flatrate zu haben. Man muss also leider zusätzlich in die Tasche greifen. Zu meiner eigenen Überraschung habe ich das vor sieben Jahren bereits getan. Danke Vergangenheits-Roli! Heißt auch, dass sich an der Lizenzlage auf absehbare Zeit wohl nichts ändern wird. Aber vielleicht habt ihr ja noch eines dieser nicht vernetzten Silberscheiben-Abspielgeräte. Auf den passenden Datenträgern gibt’s das natürlich auch noch.

Für die Glücklichen, die BSG noch nie gesehen haben und ganz neu für sich entdecken dürfen, nun eine

WARNUNG VOR DEM SPOILER

Die Zylonen kommen!

Gleich zu Beginn wird per Texteinblendung klar gemacht: im Gegensatz zur alten Serie, sind die Zylonen in der Neufassung von den Menschen erschaffen worden. Die Handlung setzt nach einer 40-jährigen Friedensphase ein, entsprechend lang ist der kriegerische Aufstand der KIs her. In dieser Zeit hat man nicht das Geringste von den Zylonen gehört, die sich komplett aus dem Gebiet der zwölf Kolonien von Kobol zurückgezogen hatten.

Kleiner Exkurs zum Weltenbau: Die Menschheit lebt auf zwölf Planeten verteilt, die vor Jahrtausenden von der Welt Kobol aus kolonisiert worden sind. Alle gemeinsam bilden sie ein Staatengebilde, dessen politische und gesellschaftliche Organisation sehr an die USA1 erinnern. Staats- und Regierungschef ist beispielsweise ein demokratisch gewählter Präsident. Dominierende Religion ist allerdings ein polytheistischer Glaube an die “Götter von Kobol” – im Grunde der griechische Pantheon. Aus der Miniserie geht nicht eindeutig hervor, wie die Planeten zueinander positioniert sind. In halboffiziellem Sekundärmaterial ist jedoch festgelegt, dass sich die Kolonien in einem Vierfachsternsystem befinden.2 Kosmisch gesehen ist dieses Sternenreich also recht “klein”.

Wie auch immer – aus heiterem Himmel kehren die Zylonen zurück mit dem unerbittlichen Ziel, die Menschheit komplett auszulöschen. Da sie inzwischen exakt menschenähnliche Körper erschaffen können, ist es ihnen in den Jahren davor gelungen, Agenten einzuschleusen. Darunter die später Caprica Sechs genannte Frau, die mithilfe des Top-Wissenschaftlers Gaius Baltar das komplette Verteidigungssystem der Kolonien infiltriert und sabotiert hat.

Die über den zwölf Welten erscheinenden Zylonen-Schiffe können binnen Sekunden alle menschlichen Waffensysteme aus der Ferne deaktivieren. Ohne jeglichen Widerstand zerstören sie daraufhin alle Kampfraumschiffe und militärischen Einrichtungen – und bombardieren die Planeten flächendeckend mit Nuklearwaffen.

Diesen vernichtenden Schlag überleben nur wenige. Zum einen der titelgebende Battlestar Galactica, ein veraltetes Kriegsraumschiff, das eigentlich gerade außer Dienst gestellt und in ein Museum verwandelt werden sollte. Zum anderen eine kleine Flotte ziviler Schiffe, angeführt von der Bildungsministerin, die sich als designated survivor unversehens in der Rolle der Präsidentin wiederfindet, in die sie schnell hereinwächst. Schließlich gibt es auf Caprica – und vermutlich auch den anderen Welten – noch ein paar Überlebende, von denen einigen die Flucht gelingt.

Diese Gruppen finden im Laufe der Handlung zusammen, müssen auf dem Weg dahin sehr harte Entscheidungen treffen und sich untereinander zusammenraufen. Commander Adama und die Soldaten auf der Galactica müssen einsehen, dass der Krieg bereits vorbei und verloren ist und dass das Heil der Menschheit in der Flucht liegt. Diese Flucht gelingt vorerst. Nach einem letzten Rückzugsgefecht kann man das System und das Hoheitsgebiet der Zwölf Kolonien verlassen – allerdings ohne konkretes Ziel und ohne große Hoffnung.

Um dieser Hoffnungslosigkeit entgegenzuwirken behauptet Adama, dass er weiß, wo sich sich die legendäre 13. Kolonie befindet – die Erde. Angeblich sei dieses Geheimnis nur den Kommandanten der Kriegsschiffe bekannt. Der Präsidentin gesteht er im Vertrauen, dass dies eine Lüge ist – dennoch hat die Flotte nun ein, wenn auch imaginäres, Ziel.

So Say We All!

Was für eine großartige Geschichte!

Ja, man sieht den Effekten zum Teil ihr Alter an. Vor allem die computeranimierten Ansichten der Stadt Caprica City kann man heute nicht mehr anbieten. Dagegen funktionieren die Weltraum-Animationen noch immer überraschend gut. Wenn alles andere perfekt ist, sollte dergleichen aber ohnehin nicht stören.

Und das ist es. Angefangen mit den Charakteren, die allesamt sehr durchdacht und glaubhaft sind, gleiches gilt für das Beziehungsgeflecht, das sie bilden. Alle Figuren sind von Anfang an vielschichtig angelegt – inklusive reichlich Potential zur Weiterentwicklung. Die in den folgenden Staffeln übrigens oft sehr überraschend ausfallen kann, wie ich nun weiß.

Die Konflikte, die die Figuren durchstehen müssen, und die Themen, die dabei behandelt werden, sind existenziell und gehen sehr nahe. Es geht um nichts Geringeres, als das nackte Überleben angesichts eines vernichtenden Krieges und wie Menschlichkeit und gesellschaftlicher Zusammenhalt unter solchen Bedingungen bestehen können. BSG vergisst aber nicht, dass es eine SF-Serie ist und nimmt die Themen Raumfahrt, KI und grundlegende philosophische Fragen nach der Natur des Menschen ebenfalls sehr ernst.

Und schließlich spielt das alles in einem sehr durchdachten Setting, das jedoch angenehm in den Hintergrund tritt, um der starken Dramaturgie Raum zu geben. So ist mir diesmal erst aufgefallen, dass die Weltraumgefechte in der Miniserie durchaus Sinn ergeben – soweit man das bei Weltraumgefechten überhaupt sagen kann.

Ja, die Luftfahrt- und Dogfight-Allegorie ist hier sehr stark – die steckt aber auch so tief in der DNA der Originalserie, dass man nicht darauf hätte verzichten dürfen. Die Seefahrt-Allegorie, wie wir sie von #StarTrek, #StarWars und #PerryRhodan kennen,3 wird hier jedoch bestmöglich vermieden. Man kann sich einem Raumgefecht jederzeit entziehen – außer man muss ein “immobiles” Objekt wie einen Planeten verteidigen. Trotzdem gelingt es der Geschichte, daraus Spannung zu erzeugen. Und was für eine!

Ich kann also bestätigen: Der Rewatch lohnt sich voll und ganz. Weiter geht’s mit Staffel eins.

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  1. vor Trump[]
  2. Ja, so etwas gibt es wirklich, im Sternbild der Leier zum Beispiel.[]
  3. No offense. Ich liebe alle drei Universen heiß und innig – “echte” Raumfahrt wird darin aber nur selten beschrieben.[]

“Odyssee im Weltraum – Die komplette Saga” von Arthur C. Clarke

Vor etlichen Jahren – laut meinem Goodreads-Eintrag muss es wohl 2022 gewesen sein – habe ich die Komplettausgabe aller vier Odyssee-Romane von Arthur C. Clarke auf meinen E-Book-Reader gezogen. Für die Lektüre habe ich – mit Pausen vor allem zwischen den einzelnen Romanen – bis jetzt gebraucht. Zeit für einen kleinen1 Lesetagebucheintrag.

Verfilmter SF-Klassiker

Vor allem wegen der Verfilmungen zählen zumindest die beiden ersten Romane zu den großen Klassikern der #ScienceFiction. Na gut, eigentlich nur der erste, der zweite verdient meiner Meinung nach jedoch auch Aufmerksamkeit. Aber ein Roman nach dem anderen! Wie viele meiner Generation halte ich “2001: Odyssee im Weltraum” für den besten SF-Film aller Zeiten. Schon als Kind wurde ich durch meine entsprechend interessierten Eltern diesbezüglich geprägt, vermutlich habe ich kaum einen Film häufiger gesehen, als diesen. Dennoch habe ich mir erst jetzt die Romanvorlage zu Gemüte geführt – die in Wahrheit parallel zum Film entstanden ist. Trotz des Alters von Buch und Film und des vermutlich allseits bekannten Inhalts platziere ich mal eine

WARNUNG VOR DEM SPOILER

2001: Odyssee im Weltraum

Der Film: Ich nehme wie gesagt an, ihr kennt die Geschichte des Filmklassikers aus dem Jahr 1968 von Stanley Kubrick. Ehe die eigentliche Handlung beginnt, wird dem Zuschauer in der ersten von vielen ikonischen Szenen offenbart, dass die Menschheit ihre Intelligenz einem außerirdischen Artefakt verdankt, das eines Nachts einer Vormenschenhorde in Afrika vor die Höhle gestellt wird.

Nach einem – natürlich auch ikonischen – Schnitt ins titelgebende Jahr 20012 entdeckt die Menschheit ein weiteres dieser Artefakte, ohne freilich von dem ersten zu wissen. Dieser schwarze Monolith wurde zudem auf dem Mond ausgegraben – wohlgemerkt in amerikanisch verwaltetem Gebiet. Er entzieht sich jeder Untersuchung, strahlt jedoch ein Funksignal aus, das direkt in Richtung Jupiter weist.

18 Monate später ist das amerikanische Raumschiff Discovery One auf dem Weg dorthin, um nach dem Rechten zu sehen. Die beiden wachen Astronauten an Bord wissen nichts von dem Monolithen, alle anderen Crewmitglieder liegen im Kryotiefschlaf. Und dann ist da noch HAL 9000, die Bord-KI der Discovery. Im Laufe der Reise beschließt HAL nach einer vermeintlichen Fehlfunktion die menschliche Besatzung zu töten, was ihm bei Frank Poole und den eingefrorenen Astronauten auch gelingt. Dave Bowman hingegen kann HAL überwinden3 und abschalten – just in dem Moment, in dem die Discovery den Jupiter erreicht.

Dort schwebt ein riesiger weiterer Monolith zwischen den Monden. Bowman fliegt ihn mit einer Raumkapsel an und stürzt in ein Portal, dessen Natur und Ziel letztlich der Interpretation der Zuschauenden überlassen bleibt. In der letzten Einstellung sieht man Bowman als transzendiertes Spacebaby im All schweben. Man kann nur vermuten, dass dies ein weiterer von den Monolithen initiierter Evolutionsschub für die Menschheit war.

Das Buch: Bis auf einen deutlichen Unterschied sind Inhalt und Ablauf der Handlung fast identisch. Im Buch geht die Reise nämlich nicht zum Jupiter, sondern zum Saturn. Der Ringplanet war Kubrick dann aber wohl filmisch nicht realistisch genug umzusetzen, weswegen er lieber den Jupiter genommen hat. Clarke ist in der Buchversion dennoch bei Saturn geblieben, Jupiter wird immerhin bei der Beschreibung eines Swing-By-Manövers erwähnt. Als bedeutsamer Trabant des Zielplaneten wird im Buch der Saturnmond Iapetus genannt, hier befindet sich auch das Sternentor, durch das Bowman am Ende fliegt.

Ansonsten werden viele Dinge, die der Film bewusst der Interpretation überlässt, detailliert erläutert, was diese Dinge teilweise etwas entzaubert. Vor allem die Reise durch das Sternentor schickt Bowman im Buch zu recht konkreten Orten. Es wird ziemlich deutlich gesagt, dass die außerirdischen Baumeister des Monolithen ihre Maschinen und Anlagen schon lange verlassen haben, um sich zu vergeistigen und dass die Monolithen nur noch automatisch funktionieren. Auch der Grund für HALs Durchdrehen wird bereits hier mit einem inneren Konflikt durch die widersprüchliche Programmierung erklärt – glaube ich zumindest, die Lektüre ist wie gesagt schon eine ganze Weile her.

Für sich genommen ist das Buch ein recht klassischer und durchaus lesenswerter Science-Fiction-Roman seiner Zeit, in dem sich gelungene und weniger gelungene Vorhersagen die Wage halten. Das macht der Film in seiner Reduktion besser und – trotz Mondstationen, interplanetarer Raumfahrt und fortdauerndem Kalten Krieg im Jahr 2001 – zeitloser.

2010: Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen

Der Film: Die Fortsetzung von 1984 kennen vermutlich nicht mehr ganz so viele. Der Film wird meist eher schlecht bewertet, was ihm meiner Meinung nach aber nicht gerecht wird. Natürlich ist er mit dem Kubrick-Klassiker nicht zu vergleichen, bleibt für sich genommen aber ein sehr ordentlicher Science-Fiction-Film, der das beste aus den Möglichkeiten seiner Zeit rausgeholt hat. Ich müsste ihn mir alsbald noch einmal reindrehen, meine aber, dass die Effekte auch für heutige Sehgewohnheiten noch gut funktionieren müssten. Hier hat Clarke mit Peter Hyams parallel am Roman und am Drehbuch gearbeitet.

Die Handlung beschreibt eine weitere Jupitermission knapp zehn Jahre später. Niemand weiß so recht, was auf der Discovery One passiert ist. Zudem drängt die Zeit, da sich das Raumschiff in einem instabilen Orbit befindet und jederzeit auf einem der Monde oder Jupiter selbst abstürzen könnte. Leider dauert es noch eine ganze Weile, bis die Amerikaner die Discovery Two fertig haben. Da bietet die Sowjetunion – ja, sie existiert hier immer noch – ihr bereits fertiggestelltes Raumschiff Leonov für eine gemeinsame Mission an. Trotz der unveränderten Spannungen wird das Angebot angenommen.

Beim Jupiter kann die Discovery geborgen werden und man beginnt, die Ereignisse zu rekonstruieren. Auch der riesige Monolith ist noch da. Bei seiner Untersuchung stürzt ein russischer Kosmonaut hinein und verschwindet im Sternentor. Parallel dazu wachsen die Spannungen zwischen den Machtblöcken auf der Erde an. Der Kalte Krieg droht, ein heißer zu werden.

Schließlich erscheint Dave Bowman dem amerikanischen Expeditionsleiter Heywood Floyd4 an Bord der Discovery und fordert ihn auf, so schnell wie möglich aus dem Jupiterorbit zu verschwinden, da sonst ihr Leben in Gefahr sei. Trotz aller Zweifel und Konflikte leisten sie der Aufforderung Folge – und entkommen gerade noch rechtzeitig, ehe der Jupiter von Milliarden Monolithen in eine Sonne verwandelt wird.

Dieses kosmische Ereignis hindert die Machthaber auf der Erde im letzten Moment daran, den dritten Weltkrieg auszulösen. Bowman und HAL senden eine Botschaft an die Menschen, dass sie die nun erwärmten Jupitermonde besiedeln dürfen – außer Europa, der für alle Zeiten tabu bleiben muss. In der letzten Einstellung wird eine sumpfartiger Region auf Europa gezeigt, in der ein Monolith aufragt.

Das Buch: Auch die Buchversion setzt eher den 2001-Film fort – beziehungsweise eine Mischform aus den beiden Versionen des ersten Teils. Vom Saturn als Ziel der ersten Reise ist keine Rede mehr, die Discovery war auch hier zum Jupiter unterwegs. Diverse Detailangaben aus dem ersten Buch werden allerdings als gegeben vorausgesetzt.

Dennoch weist das 2010-Buch einige Unterschiede zu seinem Film auf. Allem voran die Tatsache, dass neben der Leonov mit der amerikanisch-russischen Besatzung auch das chinesische Raumschiff Tsien zum Jupiter unterwegs ist. Es fliegt der Leonov sogar voraus und droht früher bei der Discovery anzukommen. Die Spannung bei der Reise entsteht im Buch daher eher aus dieser Konkurrenz, denn aus dem Ost-West-Konflikt zwischen den Russen und Amerikanern an Bord der Leonov. Tatsächlich spielt ein aufziehender dritter Weltkrieg hier überhaupt keine Rolle.

Die Tsien landet kurz nach Erreichen des Jupiterorbits auf dem Mond Europa, um Wasser zu tanken – und wird dort von einer Lebensform angegriffen und zerstört. Diese Szene ist im Film auf eine automatische Sonde der Leonov reduziert worden, die Lebenszeichen auf Europa nachgeht und dabei aus ungeklärten Umständen vernichtet wird.

Der restliche Ablauf ist aber recht ähnlich – außer dass der Kosmonaut im Buch den Monolithen nicht untersucht und auch nicht ins Sternentor fällt. Und man erfährt noch ein wenig aus Bowmans Sicht, wie die Dinge ablaufen. So wird nochmals verdeutlicht, dass die Monolithen-Maschinen stumpf ihrer Programmierung folgen und längst keinen Kontakt mehr zu ihren Erbauern haben. Dabei erfährt man, dass auch in der Gasatmosphäre des Jupiter Leben existiert, das aber zugunsten des Europalebens geopfert wird.

Zudem thematisiert das Buch, dass Jupiter eigentlich viel zu klein ist, um in eine Sonne verwandelt zu werden und spekuliert darüber, wie es die Monolithen-Technik doch hinbekommen haben könnte.

Auch hier finde ich den Film einen Tick besser als das Buch. Aus Sicht der 80er Jahre taugt ein sich aufheizender Kalter Krieg viel besser als spannungstreibender Konflikt, als ein Wettlauf mit einem chinesischen Raumschiff.

2061: Odyssee III

Zum dritten Teil gibt es schließlich keine filmische Adaption mehr, mit der man ihn vergleichen könnte – zumindest keine, die mir bekannt wäre. Dieser Spaß fällt bei der Lektüre also weg. Dennoch bleibt ein durchaus solider und kurzweiliger klassischer Science-Fiction-Roman, der sich an vielen Stellen sehr um wissenschaftliche Akkuratesse bemüht, was aber für alle Bücher gilt.

Seit der “Entzündung” des Jupiter sind 50 Jahre vergangen. Man nennt die zweite Sonne inzwischen gemeinhin “Luzifer”. Die Menschheit hat in der Zwischenzeit die Raumfahrt enorm vorangetrieben und Stationen auf den Jupitermonden – vor allem Ganymed – errichtet. Das von Bowman und HAL ausgesprochene Verbot, auf Europa zu landen, ist bislang befolgt worden.

Kurz nachdem ein Wissenschaftler über die Beobachtung eines riesigen Berges auf Europa berichtet, der vor 50 Jahren noch nicht da war, kommt es zu einem Zwischenfall. An Bord eines Raumschiffs auf Jupiter/Luzifer-Mission zwingt eine bewaffnete Frau den Kapitän, auf Europa zu landen.

Auch wenn das Schiff kaum dafür ausgelegt ist, gelingt die Landung mehr schlecht als recht – die Terroristin stirbt dabei jedoch und kann ihre Beweggründe nicht mehr erläutern. Die Verletzung des Verbots hat zunächst keine Konsequenzen, man richtet sich notdürftig auf Europa ein und funkt um Hilfe. Ein Start aus eigener Kraft ist nicht möglich.

Am schnellsten kann diesem Hilferuf das Schwesterschiff nachkommen, obwohl es gerade den Halleyschen Kometen in Erdnähe beobachtet. Mit einem gewagten Manöver macht man sich auf den Weg. Ach ja, an Bord ist auch der greise aber rüstige Heywood Floyd.

Bis die Rettung naht, erkunden die Gestrandeten den Jupitermond und entdecken zweierlei. Zum einen steckt der riesige Monolith, der in den beiden ersten Teilen zwischen den Jupitermonden schwebte, inzwischen quer wie eine große Mauer in Europa und bietet dem dortigen Leben Schutz. In den 50 Jahren konnten sich die Lebensformen offenbar an die neue Sonne anpassen und zu einer einfachen Kulturstufe weiterentwickeln. Sie leben in einer kleinen Iglustadt und haben die Überreste der Tsien ausgeschlachtet.

Zum anderen besteht der riesige Berg offenbar aus einem einzigen gewaltigen Diamanten, was wohl auch der Grund für die Terror-Aktion war. Genau das hatte der Wissenschaftler am Anfang nämlich vermutet und etwas unbedacht zur Erde gefunkt.

Erklärt wird das mit der Zündung des Jupiter, bei der aus dem Innern des Gasriesen unfassbar viel Kohlenstoff in seiner härtesten Form ausgestoßen worden ist. Einer dieser riesigen Diamantbrocken ist dann auf Europa geplumpst. Leider versinkt dieser schließlich und ist nicht mehr zugänglich – im Luziferorbit werden aber noch etliche weitere vermutet, aus denen zukünftige Generationen alsbald hübsche Weltraumfahrstühle bauen können. Diese Clarksche Erfindung soll es natürlich auch in diesem Universum geben.

Ach ja. Die Schiffbrüchigen werden schließlich gerettet und ganz am Schluss tauchen in einer etwas aufgesetzten Szene noch einmal die vergeistigten Dave Bowman und HAL auf und holen Heywood Floyd zu sich. Dabei offenbart Bowman, dass die Monolithen nicht nur rein automatisch funktionieren, sondern vermutlich auch defekt sind. Gemeinsam mit HAL und Floyd will er darauf achten, dass so etwas wie das Opfern der Jupiterlebewesen in Zukunft nicht mehr passiert.

Der Roman ist wie gesagt nett zu lesen, fällt gegen seine Vorgänger aber deutlich ab. Vor allem die Diamanten-Nummer wirkt etwas schräg. Außerdem scheint es, dass Clarke mit seinen eigenen Vorgaben nicht mehr viel anzufangen weiß. Der Dreh, dass der Monolith eine inzwischen alt und tüddelich gewordene KI ist und im Grunde nur noch Fehlentscheidungen produziert, entwertet große Teile dessen, was die beiden ersten Romane ausgemacht hat. Auch das Geheimnis Europas wird ohne Not entzaubert beziehungsweise nur unbefriedigend gelöst.

Trotzdem bin ich als Freund epischer Geschichten froh, das Ding gelesen zu haben. Ich will halt immer wissen, wie es weitergeht.

3001: Die letzte Odyssee

Im Gegensatz zu seinem Vorgänger ist für den letzten Odyssee-Roman anscheinend öfter eine Verfilmung im Gespräch gewesen, dabei finde ich ihn gar nicht mal spektakulär besser als 2061.

Tatsächlich beginnt er fast wie eine Fanfiction in eigener Sache. Aufhänger ist nämlich, dass ein Raumschiff am Rande des Sonnensystems zufällig einen tiefgefrorenen Körper findet – niemand geringeren als Frank Poole, Astronaut der Discovery, dem HAL tausend Jahre zuvor bei einem Weltraumspaziergang die Luftschläuche abgeklemmt hat. Und nicht nur das, Poole hat sogar all die Jahrhunderte tiefgefroren überlebt und kann nahezu problemlos wiederbelebt werden.

Naja.

Die erste Hälfte des Bandes dreht sich daher auch darum, wie sich Poole in der neuen Umgebung zurechtfindet. Die 1000-jährige Zukunft kommt einerseits klassisch-spektakulär daher: Ring um die Erde, durch vier Weltraumfahrstühle mit der Oberfläche verbunden, das Sonnensystem ist weitgehend erschlossen, man schmeißt seit einiger Zeit Eis-Kometen auf die Venus, um sie zu terraformen, die Menschheit ist natürlich vereint und so weiter und so fort.

Auf der anderen Seite kommt die Zukunft doch recht lahm und wenig fremdartig daher. Das wird sogar kurz thematisiert mit der steilen These, dass der Jahrtausendsprung davor – also von 1000 bis 2000 – viel spektakulärer gewesen wäre, da in dieser Zeit ja so viel erfunden worden sei. Nach 2000 wäre das “Moderne” ja im Grunde schon alles dagewesen. Ein bisschen naiv und unkreativ will mir scheinen – zumal Clarke eines der Kernthemen aus dem ersten Band so überhaupt nicht weiterentwickelt hat: Künstliche Intelligenz. Das gilt schon in den Bänden davor, wird im Jahr 3001 aber besonders deutlich. KIs werden ab und an am Rande erwähnt, treten aber weder als Protagonisten auf noch wird ihr gesellschaftlicher Einfluss antizipiert.

Besonders ärgerlich finde ich das kulturpessimistische Gequatsche von der nun vollends verweichlichten Menschheit auf Erden, der es viel zu gut gehe.

Teil zwei der Handlung liefert natürlich den erwartbaren Fanservice: Poole begibt sich auf die Reise gen Jupiter/Luzifer, um den Gerüchten nachzugehen, dass sein alter Kumpel Dave Bowman dort in irgendeiner transzendierten Form umherspukt. Um sein Erscheinen zu provozieren, versucht Poole mit einem Shuttle auf Europa zu landen, was in den letzten 1000 Jahren niemandem gelungen ist.

Ab hier wiederholt sich so einiges aus den vorangegangenen Bänden. Tatsächlich kommen einem ganze Passagen über das Leben auf Europa und auf dem alten Jupiter sehr bekannt vor.

Der Fanservice wird natürlich geliefert. Dave Bowman erscheint Frank Poole, wobei sich endgültig vom Motiv der Vergeistigung verabschiedet wird. Schon in den Romanen davor klang es an, nun wird aber klar gesagt: Das Bewusstsein von Bowman ist schlicht in die Monolithen-KI hochgeladen worden – beziehungsweise ein Backup davon. Bei ihm ist nur noch HAL, von Heywood Floyd ist keine Rede mehr.5 Tatsächlich nimmt Poole HAL und Dave Bowman nur noch als eine Entität wahr, die er HALman nennt.

HALman berichtet erneut von den Fehlfunktionen der Monolithenmaschine – sowie davon, dass sie vor tausend Jahren ein Signal ins All hinausgeschickt habe. Ziel war mutmaßlich ein etwa 500 Lichtjahre entfernter Stern, weswegen alsbald mit einer Antwort zu rechnen wäre.6 Aus Sorge, welche fatalen Befehle in dieser Antwort enthalten sein könnten, beschließt die Menschheit den ultimativen Independence-Day-Move: HALman soll die fiesesten Computerveirn, über die man verfügt, in den Monolithen einschleusen und ihn damit vorsorglich zerstören. Er selbst bekommt einen ausreichend großen Datenspeicher zur Verfügung gestellt, in den er sich retten kann.

Und so geschieht es dann auch: Die Viren wirken, die Monolithen7 zerlegen sich und die potentielle Gefahr aus dem All ist gebannt.

Und damit ist die Odyssee zu Ende. Auch der letzte Band ist nicht gerade der Knaller, dennoch wird damit ein bemerkenswertes SF-Epos abgeschlossen, dessen Einfluss womöglich sogar über den Filmklassiker hinausgeht. So fühlte ich mich bei der Lektüre an einigen Stellen sehr angenehm an die Trisolaris-Trilogie erinnert. Liegt nahe, dass Liu Cixin ein großer Clarke-Fan ist, der seine Odyssee gelesen hat.

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  1. in Wahrheit natürlich einen großen[]
  2. wobei der Film glaube ich nicht exakt deutlich macht, welcher Teil der Handlung in diesem Jahr spielt[]
  3. Ihr haltet doch auch immer die Luft an, wenn er ohne Helm durch die Luftschleuse geht, oder?[]
  4. Eigentlich Clarkes Hauptfigur in allen Odyssee-Romanen, naja zumindest in dreien. Er ist so ein bisschen das Ankerwesen dieses Universums. In 2001 – sowohl Film als auch Buch – ist er der Typ, der auf den Mond reist, um dort die Untersuchung des Monolithen zu leiten.[]
  5. In seinem Nachwort erklärt Clarke, dass kein Band die exakte Fortsetzung des jeweiligen Vorgängers sei. Im Grunde spielen sie alle in sehr ähnlichen aber unterschiedlichen Paralleluniversen.[]
  6. Von überlichtschnellen Sternenportalen ist also auch keine Rede mehr.[]
  7. Inzwischen wurde auch der uralte Monolith entdeckt und ausgebuddelt, der einst die Menschheit evolutioniert hat.[]

Perry Rhodan Kartanin Band 1: Flucht zur Erde

Letzte Woche startete die diesjährige #PerryRhodan Miniserie. In zwölf Heften, die alle zwei Wochen erscheinen, wird darin eine abgeschlossene und eigenständige Geschichte aus dem Perryversum erzählt. Ideal für mich, der ich aktuell zu wenig Zeit für die wöchentliche Erstauflage habe und dennoch ein wenig Perry genießen möchte.

Die meisten Miniserien, die ich bislang gelesen habe, haben mir gut gefallen. Diesmal ist erneut Michael Marcus Thurner als Chefautor am Start. Die zwölf Hefte laufen unter dem Titel Kartanin, ein katzenähnliches Alienvolk, von dem in der Haupthandlung lange nicht mehr die Rede war. Heft eins stammt ebenfalls aus MMTs Feder. Ob mich seine “Flucht zur Erde” begeistern und zum Weiterlesen der Miniserie animieren kann, erfahrt ihr nach der

WARNUNG VOR DEM SPOILER

Zusammenfassung: Rückkehr der Katzenmenschen

Wir befinden uns im Zeitsprung zwischen den Perry-Rhodan-Heften 3299 und 3300, also knapp 4000 Jahre in unserer Zukunft, in einer Zeit, in der es in der Milchstraße und auf der Erde halbwegs friedlich zugeht. Unser unsterblicher Titelheld Perry bekleidet aktuell keine offiziellen Ämter, als Privatmann arbeitet er quasi ehrenamtlich mit seiner Organisation San an einem Langzeitplan zur Errichtung eines Galaxienbunds.

Das spielt in der Geschichte aber nur am Rande eine Rolle und ist lediglich ihr Ausgangspunkt. Gleich zu Beginn erreicht Rhodan die Nachricht, dass eine alte Bekannte überraschend im Sonnensystem aufgetaucht ist, nämlich die ebenfalls unsterbliche Kartanin Dao-Lin-H’ay, von der er seit etlichen Jahrhunderten nichts mehr gehört hatte. Er – und auch die Lesendenschaft – wähnt sie in der fernen Galaxis Hangay, wo der Großteil der Kartanin beheimatet ist. Nun aber rast sie in einem schwer beschädigten Raumschiff direkt auf die Erde zu, verfolgt von einem weiteren unablässig feuernden offenkundig feindlichen Schiff.

Es gelingt der irdischen Raumflotte im letzten Moment, den Verfolger abzuschießen, dennoch stürzen beide Raumschiffe auf der Erde ab. Das Schiff der Kartanin in Galicien, das Schiff der Verfolger in Anatolien. Dao-Lin-H’ay verlangt ausdrücklich nach Rhodan – sonst kennt sie ja auch niemanden auf der Erde – und eröffnet ihm Folgendes: Sie lebt schon länger nicht mehr in Hangay, sondern in der Kleingalaxis Ursa Minor, wo sie mit einigen Gleichgesinnten ein neues Sternenreich gegründet hat. Dort wurden sie und andere ansässige Völker vor kurzem von Symbionten angegriffen, die sich wie eine Infektion ausbreiten und die befallenen Opfer übernehmen. Somit sind ihre bärenartigen Verfolger an sich auch friedliebend und harmlos. Es sind die Symbionten – der Beschreibung nach wohl eher Parasiten, aber im Text wird der andere Begriff benutzt –, die sie zu den bösen Taten antreiben.

Also gilt es zuvorderst, die Absturzstelle der Bärenartigen zu sichern und eine Ausbreitung der Symbionteninfektion auf der Erde zu verhindern. Dafür zieht Rhodan die ehemalige Agentin Suyemi Taeb hinzu, die inzwischen als Privatermittlerin arbeitet und aus nicht näher erläuterten Gründen ein Backup der KI-Person Aurelia Bina in ihrem Schädel hat. Tatsächlich gibt es überlebende infizierte Bären, die sogleich lokale Opfer finden. Durch beherztes Eingreifen der Heldinnen und Helden können die Neuinfizierten jedoch gestellt werden – zumindest jene, von denen man weiß.

Dao-Lins eigentlicher Wunsch ist aber, dass Perry mit ihr nach Ursa Minor kommt, um dort mit ihr vor Ort die Bedrohung zu bekämpfen. Damit stößt sie bei ihm naheliegenderweise auf taube Ohren, bis sie ihm eröffnet – ich erinnere noch einmal an meine SPOILERWARNUNG –, dass auch sein lang verschollener Sohn Kantiran in der Kleingalaxis weilt und von der Infektion bedroht oder sogar betroffen ist.

Somit endet Band eins der Miniserie mit Rhodans Zusage, sobald wie möglich gemeinsam aufzubrechen. Ach ja, ein alter Haluter, Nachfahre des legendären Fancan Teik, kommt übrigens auch mit.

Fazit: Angriff des Killerschnupfens

Seit die Kartanin damals in den 1300er Bänden erstmals aufgetaucht sind, zählen sie zu meinen absoluten Lieblings-Aliens der PR-Serie. Entsprechend war meine Vorfreude groß, dass sie mit dieser Miniserie nach ewig langer Abwesenheit wieder auftauchen sollten. Für ihre größte Heldin Dao-Lin-H’ay gilt dies ganz besonders.

Dass in der unvermeidlichen – aber durchaus gelungenen – Auftakt-Actionszene erst einmal ein neuer Haluter eingeführt wird, finde ich gar nicht schlimm. Im Gegenteil: der Nachfahre von Fancan Teik spielt im weiteren Verlauf des Romans zwar noch keine Rolle, dürfte aber ein Highlight der Miniserie werden. Haluter gehen bekanntlich immer.

Dann aber haben Dao-Lin und ihre Kartanin ihren Auftritt – mit einer Horde besessener Teddybären im Schlepptau. Als Freund halbwegs realistischer Himmelsmechanik haben mich die Ankunft der beiden Raumschiffe im Solsystem und ihr Absturz auf der Erde nicht sonderlich überzeugt. Dass offenbar erst das Lektorat daran erinnern musste, dass das Solsystem von einem undurchdringlichen Schutzschirm umgeben wird – der entsprechende Satz wirkt jedenfalls ziemlich eingeschoben –, macht die Szene noch merkwürdiger. Ich soll es mir also so vorstellen, dass beide Schiffe artig am Terranova-Schirm gewartet haben, dort anstandslos eingelassen wurden – um dann innerhalb der Neptunbahn wild um sich zu ballern? Und so rasen sie dann quer durchs Sonnensystem mit sehr zielgerichtetem Kurs auf die Erde. Hoffen wir mal, dass so bald keine Terminale Kolonne vorbeikommt.

Die zentrale Bedrohung der Miniserie stellt sich als Bodysnatcher-Szenario mit starken Pandemie-Vibes heraus: Virenartige Wesen, die Intelligenzwesen infizieren, um sie zu übernehmen. Da es auf der zukünftigen Erde offenbar weder Einreisebeschränkungen für unbekannte bewaffnete Raumschiffe, noch grundlegende Quarantäneregeln gibt, fällt es ihnen relativ leicht, gleich erste Opfer zu finden. Ist jetzt nicht mein allerliebstes #ScienceFiction-Thema – was zugegeben Geschmackssache ist –, die Umsetzung hat mich aber auch nicht allzu sehr vom Hocker gehauen.

Der eigentliche Cliffhanger, das Namedropping von Perrys Sohn Kantiran, der ebenfalls seit etlichen hundert Heften nicht mehr aufgetaucht ist, hat mich jetzt leider auch nicht so berührt. Das liegt aber daran, dass ich damals mit seinem Auftauchen in Heft 2200 gerade für längere Zeit aus der Serienlektüre ausgestiegen bin. Ist also auch eher mein Problem, als das des Romans.

Und dann wäre da noch die Ex-Agentin Suyemi Taeb. An sich eine sehr interessante Figur, auch wenn ich mich frage, was aus ihrer halbarkonidischen Herkunft und ihrem Extrasinn geworden ist, der durch ein KI-Backup ersetzt worden ist. An ihr macht sich jedoch ein grundsätzliches Problem fest, dass ich in letzter Zeit immer öfter mit PR habe. Wieso wird bei einem solchen Ereignis, das eindeutig in staatliche Verantwortung fällt und für das es Heerscharen von Expertinnen und Experten sowie festgelegte Abläufe geben müsste, eine einzelne Privatagentin rekrutiert, die das quasi im Alleingang regeln muss? Zeit für einen Exkurs.

Exkurs: Warum Perry-Rhodan-Abenteuer auf der Erde nicht funktionieren

Der ungebrochene Erfolg der Perry-Rhodan-Serie basiert vor allem darauf, dass sie eine sehr gesunde, flexible und wiedererkennbare DNA entwickelt hat. Das heißt, dass die Romane verschiedenen wiederkehrenden Schemata folgen und dabei im besten Fall die Waage zwischen Vertrautheit und Spannung halten können.

Ein zentrales Schema ist dabei der Fokus auf einen Helden, eine Heldin oder eine kleine Gruppe Protagonisten, die sich in unbekannter oder gar feindlicher Umgebung behaupten müssen. Ressourcen und Verbündete sind also stets begrenzt und es ist einiges an Geschick und Glück vonnöten, um am Ende erfolgreich aus der Nummer rauszukommen.

Dieses Schema ergibt in vertrauter “heimatlicher” Umgebung jedoch nur wenig Sinn und dürfte bei Romanen auf der Erde eigentlich keine Anwendung finden. Fast zu jeder Handlungszeit ist die Erde Mittelpunkt eines fortschrittlichen prosperierenden Staatengebildes, dem alle Ressourcen zur Verfügung stehen. Irdische Heldinnen und Helden müssten jederzeit auf diese Ressourcen zugreifen können – oder einfach nur den Notruf wählen. Abenteuer, die in diesem Umfeld spielen, müssten einem ganz anderen Schema folgen und eher als Polit-Thriller daherkommen. Ob das wiederum in die DNA der Serie passt, wäre zu überlegen. So funktioniert es für mich jedenfalls nicht.

Es liegt nicht an dir, Perry, es liegt an mir

Ihr seht schon, so richtig gut hat mir dieser Roman nicht gefallen. Und irgendwie merke ich selbst, dass ich wieder in eine Phase geraten bin, in der ich mit meiner Lieblings-SF-Serie hadere. Vermutlich gehört das auch irgendwie dazu. Müssen wir beide durch, Perry. Es kommen auch wieder bessere Tage.

Fundsache: Die interaktive Asterix-Zeitleiste

Wann genau haben eigentlich die Abenteuer von Asterix und Obelix stattgefunden? Naja, im Jahre 50 vor Christus, ist doch klar, so ist es am Anfang jedes #Comics zu lesen. Für um und bei 40 dieser Abenteuer, teils inklusive langer Reisen, wird das eine Jahr dann aber ein bisschen eng, oder?

Asterix-Fachleute haben sich selbstredend schon länger mit dieser Frage befasst. Ein sehr schönes Ergebnis solcher Überlegungen ist die

interaktive Zeitleiste des deutschen Asterix Archivs.

Eingerahmt von zwei zwingenden historischen Endpunkten – nämlich Cäsars Sieg über Vercingetorix und Cäsars Ermordung – werden hier alle Abenteuer so gut es geht und sehr gekonnt einsortiert. Dass man damit schnell an gewisse Grenzen stößt, liegt in der Natur der Sache, schließlich ist historische Akkuratesse ein eher nachgeordneter Anspruch der Asterix-Alben. Und das ist auch gut so. Diese Grenzen und andere Erwägungen werden bei Comedix aber sehr gut und einleuchtend hergeleitet, insgesamt eine enorm spannende Lektüre.

Newsletterabonniergeräusch

Überhaupt ist das @Asterix_Archiv eine lohnende Anlaufstelle bei allen Fragen um unsere Lieblings-Gallier. Folgt ihm also auf allen Kanälen oder abonniert den monatlichen #Newsletter! Da ich aktuell ein großer Fan dieses Informationskanals bin, habe ich mich gleich mal beim Comedix-Newsletter angemeldet.

Lucky Luke und Ritter Roland

Die Frage nach dem Zeitablauf stellt sich natürlich auch bei anderen mehr oder weniger historischen Bildergeschichten. Bei dem Reread der Lieblingscomics meiner Kindheit vor zehn Jahren – Ritter Roland, warum nur? – war das bereits Thema. Kürzlich erst las ich im Vorwort eines Lucky-Luke-Albums ähnliche Erwägungen, wonach der Amerikanische Bürgerkrieg als ungefährer historischer Ankerpunkt dienen und dass aus den Kindheitsabenteuern sogar ein konkretes Geburtsjahr für Luke abgeleitet werden kann. Allerdings geht auch das hinten und vorne nicht auf, da einige Erwachsenen-Geschichten sogar davor spielen müssten.

Mehr als ein amüsantes Gedankenspiel soll dies alles daher auch nicht sein. Dergleichen bereitet mir aber hin und wieder großen Genuss. Unabhängig davon erfreue ich mich weiterhin unbeschwert an den wunderbaren Geschichten.

Zum Stand der Schreibdinge Q1/2025

Das erste Quartal des Jahres neigt sich seinem Ende entgegen, höchste Zeit, um über meinen Stand der #Schreibdinge zu berichten. Aus Gründen1 hat sich seit Ende des #NaNoWriMo nicht allzu viel getan – seit dieser Woche kann ich aber wieder fleißig in die Tasten hauen.

Go on Dorgon!

Daher komme ich aktuell gut mit meinem #PerryRhodan-Fanfiction-Roman für die Serie Dorgon voran. Im Juni will und muss ich das Manuskript des mir überantworteten Bands 130 fertig haben. Zum einen habe ich es dem Expokraten versprochen – zum anderen liegen noch etliche andere Ideen und Fragmente brach, für die es mir wieder in den Fingern juckt. Das soll jetzt keineswegs heißen, dass der Dorgonroman eine Last für mich wäre. Das Gegenteil ist der Fall. Sowohl der Handlungsstrang mit einem gewissen Mausbiber als Hauptfigur als auch jener über raubeinige Weltraumpiraten bereiten mir sehr große Freude. Ich bin zuversichtlich, hier bald ein fertiges Manuskript vorlegen zu können.2

Aktuelle Veröffentlichungen

Wer wissen möchte, was bei meinem Geschreibsel generell so rauskommt, ist herzlich eingeladen, die folgenden aktuellen Werke zu ordern:

Was warten muss

Freunde meiner Raketenmärchen und meiner Fortsetzungs-Fanfiction Old Man Rhodan muss ich leider weiterhin vertrösten. Frühestens in der zweiten Jahreshälfte kann ich damit wieder weitermachen. Ich freue mich aber schon darauf, diese – und andere – Projekte fortzuführen.

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  1. Arbeit Arbeit[]
  2. Das dann natürlich noch etliche Lektoratsschleifen drehen muss – aber das ist ein anderes Thema.[]

Made in Europe

Vermutlich wird es Zeit, sich für die ganzen digitalen Tools, Plattformen und Anwendungen, die wir alle so gerne nutzen, nach europäischen Alternativen umzuschauen.

Als überzeugter Transatlantiker und Befürworter der Westanbindung Europas beobachte auch ich mit großer Sorge, was da gerade in den US of A vor sich geht. Umso mehr, da ich in den letzten Jahren ein ziemliches Faible für dieses Land entwickelt habe. Ich hoffe inständig, dass die Menschen dort sich das nicht mehr lange gefallen lassen und alsbald von ihrem Freiheits- und Widerstands-Willen Gebrauch machen.

Bis es soweit ist, empfiehlt es sich aber wohl, einen Blick auf die folgenden beiden Listen zu werfen – zumal sich die großen US-Tech-Anbieter entschieden haben, dem aktuellen Irrweg willig zu folgen.

Was machen wir daraus?

Ich bin ganz ehrlich: Ich werde nun weder komplett aus der Google-Welt aussteigen, noch werde ich sofort mein Office-Abo kündigen. Als Android– und PC-User steckt man da ja eh drin. Und um in die Linux-Welt einzutauchen, fehlt mir – noch – jeder Nerv.

Mittelfristig könnte ich mir aber schon einen Wechsel zu Libre Office vorstellen – und Nextcloud, das ich aus beruflichem Umfeld gut kenne, könnte durchaus auch was für meine privaten Zwecke sein.

Mit dem ganzen Meta-Zeugs möchte ich am liebsten gar nichts mehr zu tun haben. Ich hatte bei meinem Threads-Exit bereits angemerkt, dass es aus Gründen nicht so leicht ist. In jedem Fall werde ich die European-Alternatives-Liste regelmäßig konsultieren, ob es endlich einen brauchbaren Insta-Ersatz gibt – denn Pixelfed überzeugt mich noch nicht so recht.

Wunderbarer Webcomic: “Mutter und Tochter” von Katharina Greve

Ich hatte in meinem Newsletter1 darauf hingewiesen: Die großartigen Vater-und-Sohn-Comics von Erich Ohser sind kürzlich 90 Jahre alt geworden. Bereits vor vielen Jahren hatte ich den Klassiker und eine damals aktuelle Neuinterpretation in meinem Lesetagebuch gelobhudelt.

Vor ein paar Wochen ist frisch zum Jubiläum eine neue Hommage erschienen, die man sich frei zugänglich als Webcomic anschauen kann. Jede Woche veröffentlicht Katharina Greve auf ihrer Website eine neue Folge von:

Meine Geschichten von Mutter und Tochter

Ich empfehle dringend, diese Seite zu bookmarken, in den RSS-Reader zu packen oder Katharina Greve bei Instagram zu folgen.2 Ebenso empfehlenswert ist ein Blick in das Interview, das sie Lars von Törne beim Tagesspiegel gegeben hat. Darin erfährt man auch mehr über weitere #Comics aus ihrer Feder – und wie man sie für ihre wunderbare Arbeit unterstützen kann.3

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  3. zum Beispiel mit einer Spende auf ihrer oben verlinkten Seite[]

Der Nerdlicht-Newsletter kommt!

Es ist soweit. Nach reiflicher Überlegung, Planung und Vorbereitung wird am 1. März 2025 die erste Ausgabe des neuen Nerdlicht-Newsletters versendet.

Die WOLKENKUCKUCKSHEIMER QUARTALSPOST soll eine eigenständige Ergänzung meines Blogs sein. Alle drei Monate1 gibt es auf diesem Wege exklusive eskapistische Gedanken, Webfundstücke2 und Terminhinweise – und natürlich auch einen kleinen Rückblick auf mein bloggerisches Schaffen. Letzteres wird aber nur einen geringen Anteil einnehmen, versprochen.

Darüber hinaus wird stets eine kleine literarische Leseprobe aus meiner Feder enthalten sein. Ich hoffe also, der #Newsletter könnte für die eine oder den anderen interessant sein. Falls dem so sein sollte …

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Abonniert jetzt die WOLKENKUCKUCKSHEIMER QUARTALSPOST und seid ab der ersten Ausgabe beim neuen Nerdlicht-Newsletter dabei!

WOLKENKUCKUCKSHEIMER QUARTALSPOST – Der Nerdlicht-Newsletter

Danksagung

Bei der Gelegenheit besonderen Dank an meinen Lieblings-Verleger @Rpunkt, der mir bei der Planung und Erstellung viele gute Hinweise gegeben hat, sowie an den guten @benedikt_io, dessen Beispiel mich motiviert hat, meine Newsletter-Pläne endlich umzusetzen.

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  1. wenn ich es denn durchhalte[]
  2. durchaus als Reminiszenz an meine eskapistischen Linklisten – die Älteren werden sich erinnern[]

Blogfragen

Im aktuellen #Newsletter des UberBlogr-Webrings weist Thomas Gigold auf eine kleine Blogparade hin, die unlängst über den Großen Teich geschwappt ist und nun hierzulande ihre Runde macht. Die deutschsprachige Version hat Tommi auf seinem #Blog Jansens Pott unter dem Titel #Blogfragen losgetreten. Da simmer natürlich dabei!

Meine Antworten auf die Bloggerfragen

Warum hast Du ursprünglich mit dem Bloggen angefangen?

Es begab sich im Jahre 2007, dass ich dieses Blog als zeitgemäßere Form des guten alten Egozines startete. Als fantastikbegeisterter Nerd hatte und habe ich seit jeher das Bedürfnis, mich über meine Interessen auszutauschen. Da die Blütezeit der klassischen gedruckten Fanzines seinem Ende entgegenstrebte, schien mir ein Blog ein guter Weg zu sein, dieses Bedürfnis zu kanalisieren – damals noch unter dem etwas sperrigen Namen “Schreiberlings Egozine”.

Welche Plattform nutzt Du für Deinen Blog und warum hast Du Dich dafür entschieden?

Ich nutze seit 2012 eine selbstgehostete #WordPress-Installation. Die Wahl fiel damals nahezu automatisch auf das verbreitetste Blog-CMS und ich habe sie seither nie bereut. Ab diesem Zeitpunkt heißt diese Veranstaltung “Nerdlicht”. Das #Egozine ist immerhin im Untertitel erhalten geblieben.

Hast Du schon auf anderen Plattformen gebloggt?

Ja. Mein Blog startete ursprünglich auf einer Plattform namens ShoutR, die aber längst nicht mehr existiert. Schon im ersten Jahr bin ich auf Googles Blogspot beziehungsweise Blogger gewechselt, bis ich dann 2012 den Umzug ins digitale Eigenheim vollzogen habe.

Wie schreibst Du Deine Blogposts? Nutzt Du ein lokales Bearbeitungstool oder eine Panel/Dashboard-Funktion Deines Blogs?

Das ist sehr unterschiedlich, je nachdem, was im aktuellen Schreib-Zeitfenster (siehe unten) gerade zur Verfügung steht. Erste Entwürfe schreibe ich gern lokal vor, am Rechner meist im schlichten TXT-Editor, unterwegs auf dem Smartphone in der Notizen-App. Ab einem gewissen Punkt kopiere ich den Entwurf zu WordPress rüber und werkel weiter an dem Artikel, bis er irgendwann reif für die Veröffentlichung ist. Seit einiger Zeit nutze ich auf dem Smartphone auch gern die WordPress-App, die vielleicht nicht perfekt – aber doch erstaunlich gut – funktioniert.

Wann fühlst Du Dich am meisten inspiriert zu schreiben?

Da die Zeit immer knapp ist, nutze ich jedes sich bietende Fenster, sei es beim Pendeln in der U-Bahn oder abends vor dem Einschlafen.

Veröffentlichst Du Deine Texte sofort oder lässt Du sie erst eine Weile als Entwurf liegen?

Wie zwei Fragen zuvor erklärt, schreibe ich einen Artikel in den seltensten Fällen in einem Rutsch runter. Wenn er dann in meinen Augen fertig ist, veröffentliche ich ihn aber meist sofort. Artikel auf Halde gibt es bei mir so gut wie nie.

Über welche Themen schreibst Du generell?

Im weitesten Sinne über eskapistisches Zeugs, also fantastische Literatur, #Comics, Serien und Filme – alles, was man so unter “Popkultur” zusammenfasst. Hinzu kommen hin und wieder populärwissenschaftliche Themen, Technik, Netzwelt und Reisen. Ganz konkret liegen meine Schwerpunkte zurzeit bei der Romanheftserie #PerryRhodan, bei #StarTrek, #StarWars oder  #Lego. Diese Schwerpunktsetzung unterliegt aber einem steten Wandel, wer weiß also, was mir in den kommenden Monaten oder Jahren alles in den Fokus rückt. Mein eigenes literarisches Schaffen hat und wird selbstredend immer einen bedeutenden Platz auf meiner Seite einnehmen.

Für wen schreibst Du?

An erster Stelle für mich selbst. Das Schreiben macht mir Spaß, also nutze ich jede Gelegenheit, in die Tasten zu hauen. Eine gewisse Tagebuchfunktion erfüllt mein Blog ebenfalls für mich, indem ich hier Gedanken, Erinnerungen und Webfundstücke dokumentiere. Darüber hinaus versuche ich mit meinen Artikeln einen kleinen Mehrwert für Gleichgesinnte da draußen zu schaffen, die guten Willens sind. Denn Eskapismus ist für alle da.

Was ist Dein Lieblingsbeitrag auf Deinem Blog?

Die sind alle gut. Aber Spaß beiseite, das zu beantworten ist fast unmöglich. Mit Blick auf das vergangene Jahr würde ich vermutlich den Artikel zur Mosh-Pit-Science an erste Stelle setzen, dicht gefolgt von meinen #Duschgedanken und der Auflistung meiner Lieblingsraumschiffe.

Hast Du schon Blogpausen eingelegt oder Blogs ganz aufgegeben?

Es gibt immer mal wieder längere Pausen, die manchmal Wochen oder gar Monate andauern können. Zu Urlaubszeiten blogge ich oft gar nicht – oder wenn es bei der Arbeit etwas stressiger zugeht. In letzter Zeit bin ich aber recht regelmäßig dabei. 2011 hatte ich eine kurze Anwandlung, mich als Regionalblogger zu versuchen. Nach nur wenigen Wochen stellte ich den Versuch jedoch wieder ein. Die dabei entstandenen Artikel finden sich noch unter dem Hashtag #Ulze.

Was empfiehlst Du Menschen, die mit dem Bloggen anfangen wollen?

Zu aller erst: Einfach machen! Ob nun auf einer Plattform wie Blogger oder WordPress oder auf der eigenen Domain – zunächst einmal muss man einfach loslegen und in die Tasten hauen. Darüber hinaus gilt auch hier der grundsätzliche Rat an alle, die schreiben wollen: Viel lesen! Wer Romane schreiben will, sollte viele Romane lesen, wer journalistisch schreiben will, sollte viel Zeitung lesen – und wer bloggen will, sollte viele andere Blogs lesen. Und schließlich sollte man früh anfangen, sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen. Viel verlinken, bei anderen Blogs kommentieren oder sich auf anderen Kanälen austauschen. Gibt ziemlich viele nette Leute da draußen.

Hast Du Zukunftspläne für Deinen Blog? Vielleicht ein Redesign, ein Wechsel der Plattform oder neue Features?

Dergleichen kommt mir meistens spontan in den Sinn. Im Moment bin ich aber mit allem recht zufrieden, so dass eine größere Neuerung in nächster Zeit nicht zu erwarten ist. Es kann höchstens sein, dass es sich lohnt, sich bei meinem noch nicht – aber vielleicht bald – existierenden Newsletter anzumelden.

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