Autor: Herr Kowski

Das Große Nerdlicht-Abecedarium: B

Ein #Abecedarium ist eine muntere alphabetisch sortierte Auflistung von Begriffen – im Grunde ein kleines Lexikon, das sich nicht allzu ernst nehmen muss. Wie geschaffen für eine #Blog-Rubrik. Lest und bestaunt also das Große Nerdlicht-Abecedarium!

Diesmal zum Buchstaben B wie

Batman

In den großen weiten Welten der Superheldengeschichten ziehe ich in der Regel die #Comics aus dem Hause #Marvel jenen von #DC vor. Ein wenig zumindest, in Wahrheit mag ich sie alle beide.1

Eine Sonderstellung unter den Helden über alle Verlage und Universen hinweg hatte bei mir immer #Batman. Was ihn interessant macht, ist zum einen seine Sonderstellung als einfacher Mensch, der sich trotzdem unter den gottgleichen DC-Helden behaupten – und sie im Notfall sogar besiegen – kann. Und dann war es die endgültige Entwicklung der Figur und seines Umfelds hin zu einem ernsten, brutalen und – vermeintlich – realistischen Ton in und ab den 90ern, die ich damals reizvoll fand.

Inzwischen muss ich gestehen, dass ich viele der seither replizierten Handlungsmotive etwas über habe. Ein- vielleicht zweimal war es ja ganz witzig, dass er in einem Zweikampf gegen Superman bestehen oder sogar gewinnen kann. Aber spätestens seit dem unsäglichen “Martha-Moment” gehört das abgehakt.

Ja, schlechte Verfilmungen gelten nicht und nach dem #New52-Run habe ich Batmans originäre Abenteuer auch nur noch sporadisch verfolgt. Dennoch bleibt mein Gefühl, dass die Figur inzwischen ein wenig auserzählt ist.2

Interessanterweise gilt das weniger für das Universum, das um ihn herum gestrickt wurde. Batman-Geschichten ohne Batman haben für mich unverändert großen Reiz, seien es die Gotham-Central-Comics über den Alltag in einem “normalen” Polizeirevier oder zuletzt die TV-Serie über den Pinguin.

Battlestar Galactica

Seit ich die Neuauflage des guten alten Kampfsterns Galactica mit einiger Verspätung konsumiert habe, ist #BattlestarGalactica meine liebste #ScienceFiction-Serie überhaupt. Meine diesbezügliche Begeisterung habe ich schon oft kundgetan, zunächst in einem sehr ausführlichen Bingetagebuch: Battlestar Galactica, später habe ich mich sogar zu einer Rechtfertigung des vermeintlich verkorksten Serienfinales hinreißen lassen. So say we all!

Bingetagebuch

Für die mehr oder weniger regelmäßigen Berichte über meinen zunehmenden Serienkonsum habe ich 2017 die Blogrubrik Bingetagebuch eingerichtet.3 Zunächst befüllte ich sie überwiegend mit Sammelartikeln über meinen aktuellen Streamingstand, ging dann aber mehr und mehr zu Einzelartikeln über konkrete Serien über. Regelmäßige vom #slbstgsprchlr inspirierte Best-of-Listen runden das Angebot ab.

Blog

Um gleich die wichtigste Frage zu klären: der oder das Blog? Da es sich ursprünglich um eine Abkürzung von “Weblogbuch” handelt, tendiere ich zum sächlichen Artikel und gebe mir Mühe, diesen auch durchgehend zu verwenden. In meinem allerersten Post Anno 2007 vergleiche ich dieses Medium mit den guten alten Egozines, weswegen dieser Begriff auch unverändert seinen Platz im Untertitel meines Auftritts hat.

Seitdem ist meine Freude ungebrochen, hier meine ungeordneten Gedanken zu allerlei Zeugs kundzutun. Dabei bin ich mir für keine vermeintlich überkommene Tradition zu schade und nehme regelmäßig diverse Aktionen, Paraden, Stöckchen und Challenges mit.

Auch das Entdecken, Lesen und Verlinken anderer Blogs ist meine Lieblingsbeschäftigung im Netz. Auch wenn ich sonst nicht so zu übertriebener Nostalgie neige, ist mir diese traditionellere Form des Internets dann doch am liebsten.

Blog Comment Challenge (BCC)

Zum zehnjährigen Jubiläum meines Blogs hatte ich mir eine kleine Aktion überlegt und zwar die Blog Comment Challenge 2017 beziehungsweise #BCC17. Darin hatte ich mich selbst dazu herausgefordert, über den Zeitraum von zehn Wochen insgesamt zehn Blogs mit je zehn Kommentaren zu beglücken.

Hat damals ganz gut funktioniert – heute sind leider nur noch vier dieser Blogs im Netz zu finden, weswegen ich auch nur vier der entsprechenden Artikel behalten habe.

Könnte man eigentlich mal wieder machen, oder?

Blogger/Blogspot

In den ersten fünf Jahren fand man dieses Blog auf Googles Plattform Blogger beziehungsweise Blogspot, wie sie ursprünglich hieß. Damals noch unter dem etwas sperrigen Titel Schreiberlings Egozine.

Ich habe Blogger in recht guter Erinnerung – tatsächlich weiß ich aber kaum noch, wie das da funktioniert hat. Für den Einstieg und den Anfang war ein solches Rundum-Wohlfühl-Paket jedenfalls ziemlich hilfreich. Den Umzug auf den eigenen Server mit eigener #WordPress-Installation habe ich jedoch nie bereut.

Blogroll

Wie es sich für ein traditionsbewusstes Blog gehört, habe ich natürlich auch eine Blogroll, auf der ich jene Seiten verlinke, die ich gern regelmäßig lese. Müsste dringend mal aktualisiert und erweitert werden. Aber man kommt ja immer zu nix.

Bluesky

Seit meine einstige Lieblings-Social-Media-Plattform #Twitter endgültig dem Bösen anheimgefallen ist, tummele ich mich neben Mastodon gern bei #Bluesky. Der Microblogging-Hoffnungsträger scheint mir inzwischen ganz gut etabliert zu sein und macht mir zumindest einigen Spaß. Mal schauen, wie lange das hält. Auch hier heiße ich übrigens HerrKowski.

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  1. Und die anderen natürlich auch: Invincible, The Boys, Umbrella Academy, die wenigen Sachen von Image, die ich kenne und so weiter und so fort[]
  2. Was mich natürlich nicht daran hindert, immer mal wieder zu einem Batman-Sammelband zu greifen.[]
  3. und später einige ältere Artikel zum Thema nachverschlagwortet[]

Noch ein Geschichtsquiz: Wann war es?

Was habe ich da nur wieder angerichtet? Als hätte der arme @Rpunkt nicht genug zu tun – so muss er doch seinen zweiten Pelipontalus-Band auf den Weg bringen –, habe ich ihn durch meinen Hinweis auf Pastpuzzle zur Erstellung eines eigenen Geschichtsquiz’ inspiriert.

In einer kreativen Mittagspause – programmieren kann dieser Tausendsassa also auch noch – hackte er mal eben ein paar Codezeilen zu diesem schicken Ratespiel zusammen:

Wann war es?

Sehr gelungen, finde ich. Das solltet ihr euch unbedingt mal anschauen und fleißig mitraten!

Auf in die GreatBlogs Suchmaschine!

Im UberBloggr-Webring1 bin ich dieser Tage über das Projekt von Norbert Eder gestolpert. Mit GreatBlogs plant er, eine neue #Blog-Suchmaschine auf die Beine zu stellen, für die man sich schon jetzt registrieren kann. Sehr gute Idee! Da bin ich dabei!2

Und ich freue mich darauf, dort bald eure Blogs und Posts zu finden. Meldet euch also flugs an!

GreatBlogs – Blogs verbinden und finden

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  1. seid ihr da schon Mitglied mit eurem Blog? Nicht? Dann aber schnell![]
  2. unabhängig davon, ob mein Blog würdig ist, “großartig” genannt zu werden[]

Weitergoogeln

Aus Gründen habe ich mir unlängst die Listen europäischer Alternativen zu den Angeboten US-amerikanischer Tech-Monopolisten angeschaut und überlegt, an welcher Stelle man eventuell wechseln könnte.

Weniger Google wagen

Wohl wissend, dass man sich als überzeugter Android-Nutzer nie vollständig aus der Google-Welt verabschieden kann, habe ich mir zunächst ein paar Produkte aus dem Hause Alphabet angeschaut, von denen man sich eventuell trennen könnte.

Im Falle von Google Drive und Google Docs ist das geradezu ein No-Brainer. Denn als MS365-Nutzer1 brauche ich das ohnehin längst nicht mehr. Was da noch bei mir rumlag taugte kaum noch als Backup, sondern war vielmehr überflüssige und verwirrende Redundanz. Der Umzug ist zwar noch nicht ganz abgeschlossen aber nur noch eine Frage der Zeit.

Auch der Browserwechsel hat sich als relativ unkompliziert und erfreulich erwiesen – zumindest schon mal auf dem mobilen Endgerät. Vivaldi erweist sich dort als sehr angenehmes Tor in das weltweite Datengewebe. Auf dem Desktop werde ich sicherlich bald nachziehen.

Keep it simple

Zu voreilig war allerdings mein Umzug von der Notizen-App Google Keep. In meinem jugendlichen Leichtsinn dachte ich, dass die Alternativprodukte ähnlich schlank und schlicht daherkämen. Naja.

Zunächst habe ich es mit Joplin versucht, was durchaus okay ist. Aber schon da nervte mich, dass man erst einmal Notizbücher anlegen muss, ehe man loslegen kann. Außerdem hat mir die Vorschauansicht der Notizen in der Übersicht gefehlt, wie ich sie von Keep gewohnt bin. Für die Synchro über mehrere Geräte kann man entweder die hauseigene kostenpflichtige Cloud oder eine eigene nehmen – theoretisch sogar Google Drive oder OneDrive. Sehr angenehm. Brachte mich allerdings auf die Idee, es mal mit OneNote aus besagtem MS365-Paket zu versuchen.

Eine absolute Katastrophe. Man muss hier nicht nur Notizbücher, sondern darin auch noch “Abschnitte” anlegen, ehe man eine Notiz anlegen kann. So richtig rund läuft die Synchro über mehrere Geräte hier auch nicht, von der verkorksten Textformatierung mal ganz abgesehen.

Es hilft nichts. Auf meine bescheidenen Zwecke ist Keep einfach am besten zugeschnitten. Alle Notizen wieder zurück.

Weitergoogeln

Beim Kernprodukt, der Websuche ist mir schließlich aufgefallen, dass sich mein Nutzungsverhalten hier inzwischen sehr verändert hat. Kurze Versuche mir Startpage und Co. haben ergeben, dass es mir in den meisten Fällen immer weniger um Treffer auf externen Seiten geht, als um das aufbereitete Ergebnis von Google selbst. Damit meine ich ausdrücklich nicht diese dämlichen KI-Antworten, sondern Google-Maps-Treffer, den Übersetzer, Wetteraussichten und solche Sachen.

Wieder was über mich selbst gelernt. Also wird einstweilen weitergegoogelt.

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  1. Jaja, ich weiß. Microsoft auch voll doll böse. Im nächsten Leben mache ich von Anfang an gleich alles mit Linux. Versprochen.[]

Mein neues Tagesquiz: Pastpuzzle

In dieser Woche habe ich meiner täglichen Onlinequiz-Routine eine weitere Wordle-Variation hinzugefügt, die bereits seit einiger Zeit durch meine Timelines geistert. Seitdem nehme auch ich begeistert an dem historischen Ratespiel Pastpuzzle teil.

Fröhliches Jahre-Raten

Die Regeln sind schnell erklärt: In vier Versuchen muss eine bestimmte Jahreszahl erraten werden, jeweils ein Ereignis aus diesem Jahr wird pro Versuch beschrieben und deutet an, um welches Jahr es sich handelt. Zusätzlich werden in bewährter Wordle-Manier die korrekten Ziffern markiert und geben dadurch weitere Hinweise. Macht Spaß!

Pastpuzzle – Errate das gesuchte Jahr in vier Versuchen.

Be my Fellow Solver

Bei der Gelegenheit: In der New-York-Times-Games-App kann man sich nun auch miteinander befreunden und in einer personalisierten Rangliste vergleichen. Allerdings sind in der Rangliste neben Wordle und dem Mini auch Spelling Bee1 und Connections2 aufgeführt, die ich beide nicht spiele. Aber vielleicht will ja trotzdem jemand mein Rätselfreund sein.

Join my leaderboard in The New York Times Games app.

Die Tageroutine im Überblick

Die besagte #Games-Routine besteht nun somit aus Rogule, den New-York-Times-Spielen Wordle, Strands und dem Mini-Kreuzworträtsel, der deutschen Wordle-Variante 6mal5 und Swaple – und eben Pastpuzzle. Was spielt ihr so?

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  1. Dafür braucht man den Bezahl-Account.[]
  2. Darin war ich früher mal ganz gut – inzwischen schnall ich das Spiel aber überhaupt nicht mehr.[]

Lesetagebuch: Urlaubslektüre Ostern 2025

Ich bin begeistert! In den beiden Urlaubswochen rund um das höchste Fest der Christenheit habe ich Zeit und Muße für ausgiebige Lektüre gefunden. Genug Stoff also für einen kleinen Eintrag ins Lesetagebuch. Zur Sicherheit platziere ich hier eine milde

WARNUNG VOR DEM SPOILER

“Verlorene der Zeiten” von Max Gladstone und Amal El-Mohtar

Auf dem Klappentext wird dieser #ScienceFiction-Roman von 2019 als “virales Twitter-Phänomen” angepriesen. Ist damals1 aber irgendwie an mir vorbeigegangen. Mir fiel er letztes Jahr in einer US-Buchhandlung in die Hände – dort natürlich unter seinem Originaltitel “This is How You Lose the Time War”. Da ich dann doch lieber digital und übersetzt lese,2 landete er erst etwas später auf meinem E-Book-Reader.

Ich habe ja ein großes Faible für Briefromane, daher gefallen mir Aufbau und Struktur der Geschichte außerordentlich gut. Auch sonst kommt das Buch nicht gerade als klassischer SF-Roman daher.3 Die beiden Schreibenden legen zumindest mehr Wert auf Wort- und Sprachkunst, als es in den meisten Genrewerken üblich ist. Entstanden ist die Geschichte vermutlich aus einer Art koordiniertem Round-Robin-Projekt. Die abwechselnden Kapitel werden stets aus der Sicht einer der beiden Kombattantinnen des im Original titelgebenden Zeitkriegs geschildert.

Bis auf eine handlungsrelevante Zeitschleife ist dieser Krieg jedoch kaum mehr als ein amüsantes Setting für die Romeo-und-Julia-Geschichte, die sich zwischen den beiden Hauptfiguren entwickelt. Spaß macht dieses Setting dennoch und beflügelt die Fantasie der SF-begeisterten Lesendenschaft.

“Ich bin viele” (Bobiverse 1) von Dennis E. Taylor

Seit ich vor etlichen Jahren in einem #Podcast – ich glaube, es war “Weltenflüstern” – davon erfahren habe, schiebe ich die Lektüre der Bobiverse-Reihe vor mir her. Dabei hat mich die Grundidee sofort fasziniert. Held der bislang vier Romane ist nämlich Bob, ein verstorbener Softwareentwickler des frühen 21. Jahrhunderts, dessen Bewusstsein 100 Jahre später aus seinem eingefrorenen Gehirn in eine KI hochgeladen wird, um Von-Neumann-Sonden zu steuern, die das Universum nach besiedelbaren Planeten durchforschen sollen. Aus dem einen Bob werden daher sehr schnell sehr viele, was den Titel des ersten Bandes erklärt.

Ich habe selten einen Roman so schnell in einem Rutsch durchgelesen. Wie ich es erhofft hatte, wird die großartige Grundidee sehr gekonnt und spannend ausgeführt. Die Themen Raumfahrt und Erforschung des Weltalls – aber auch philosophische Gedanken zum Wesen des Bewusstseins – werden sehr detailliert und angemessen behandelt. Science-Fiction im allerbesten Sinne also.

Einen ganz kleinen Abstrich muss ich allerdings machen – auch wenn ich dem Buch drüben bei Goodreads volle Punktzahl gegeben habe: Es ist leider ziemlich eindeutig ein Jungs-Roman. Weibliche Protagonisten4 sind äußerst dünn gesät, Bob tritt manchmal etwas zu penetrant als männlicher, weißer Gen-X-Nerd auf5 – und vor allem erinnert die Darstellung der “primitiven” Außerirdischen etwas zu sehr an den anthropologischen Forschungsstand eines Was-ist-was-Buchs der 70er Jahre.6

Ansonsten aber großartig! Freue mich auf Teil zwei.

Entenhausen Edition 91

Seit etwa 20 Bänden werden in dieser Carl-Barks-Komplettausgabe die Dagobert-Duck-Geschichten aus der Feder des Meisters abgedruckt – selbstverständlich in der Übersetzung der großartigen und sprachgewaltigen Dr. Erika Fuchs. Dieses Heft enthält zu meiner Freude größtenteils Geschichten, die ich kaum mehr erinnere oder sogar noch nie gelesen habe. Darunter die zweite Begegnung mit Mac Moneysack, der hier mit herrlich durchschaubaren Tarnnamen unterwegs ist.

Mosaik 591: “Bertha macht’s”

Obwohl als Wessi aufgewachsen liebe ich die #Comics der Abrafaxe und feiere gerade mit ihnen ihr 50. Jubiläum. Im Jubeljahr sind Abrax, Brabax und Califax in monatlichen Einzelabenteuern unterwegs. In Heft 591 treffen sie auf Bertha Benz und begleiten sie auf ihrer legendären ersten Autofahrt. Wie immer sehr amüsant und lehrreich – und natürlich hervorragend gezeichnet.

“Das Mündel der Drachen” (Die Vagabunden 1) von Robert Corvus

Romanhefte sind Schnee von Gestern? Weit gefehlt! Erst kürzlich hat der Bastei-Verlag mit “Die Vagabunden” eine neue #Fantasy-Reihe aus der Feder von Robert Corvus gestartet. Sind zwar erst einmal nur zwölf Hefte – aber es zeigt: das Format ist noch lange nicht vergessen.

Dennoch muss ich gestehen, dass die Geschichte mein Interesse erst weckte, als Band eins als kostenloses E-Book angeboten ward. Und ich muss sagen: Das ist richtig gut. Ein recht klassisches Fantasy-Setting zwar mit Orks, Drachen und Magie – aber interessant und spannend erzählt.

Ob ich indes auch die folgenden Heftchen lese, habe ich noch nicht final entschieden.

Batman: Three Jokers

Ich habe ewig nicht mehr ausführlich in die Superhelden-Geschichten aus dem Hause #DC reingelesen und bin fast gar nicht mehr auf dem Laufenden – nicht einmal, was das Schicksal meines Lieblings #Batman angeht.7

Der #New52-Run war der letzte Erzählstrang, den ich komplett verfolgt hatte. Nur am Rande habe ich danach aufgeschnappt, dass Batman zum Gott der Weisheit wird, es auf einmal drei Joker gibt und schließlich ein Joker-Batman-Hybrid durch die Gegend springt. Es wurde also höchste Zeit, dass ich rauskriege, was es damit auf sich hat.

Das mit den drei Jokern hat mir recht gut gefallen. Im Grunde die Idee, dass der Joker eigentlich eine Rolle ist, die weitergegeben wird – so impliziert es ja auch die Schlussszene des unsäglichen zweiten Jokerfilms. Der Comic wirft diese Idee am Schluss jedoch wieder über den Haufen und lässt schließlich offen, ob es nicht doch immer nur einen Joker gegeben hat. Gefällt mir. Dass der dann aber durch die Hintertür noch ein Origin verpasst kriegt, entwertet die Geschichte und die Figur wieder ein wenig.

Dark Nights Metal: Dark Knights Rising

Und dann war The Batman Who Laughs dran. Gesehen hatte ich den schon oft in den einschlägigen Subreddits – nun weiß ich endlich, was es mit ihm auf sich hat. Gleichzeitig habe ich das negative DC-Multiversum kennengelernt, was mich ein wenig an die Incursion-Nummer bei #Marvel erinnert – und wenn ich es recht bedenke, steht der Maker als Negativversion von Mr. Fantastic womöglich auch ein wenig Modell. Aber ich schweife ab.

Dieser Band fasst jedenfalls die Ursprungsgeschichten von insgesamt sieben negativen Batman-Varianten zusammen. Geradezu ideal, um mich auf Stand zu bringen. Somit weiß ich jetzt voll bescheid über den Joker-Batman,8 den Doomsday-Batman,9 den Flash-Batman,10 den Ares-Batman,11 den Cyborg-Batman,12 den Green-Lantern-Batman13 und die Aquawoman-Batwoman.14 Ich mag sowas.

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  1. als es Twitter noch gab und es schön dort war[]
  2. Schande über mich![]
  3. was immer das sein mag[]
  4. ja, neben Bob kommen noch zahlreiche andere Leute vor[]
  5. was ich persönlich natürlich lustig finde[]
  6. nur die Männer gehen auf die Jagd und erfinden Feuersteinäxte – das 19. Jahrhundert hat angerufen und will sein Frauenbild zurück[]
  7. Wobei meine Begeisterung für den Dunklen Ritter über die Jahrzehnte nachgelassen hat. Vor allem dieses Batman-besiegt-Superman-Motiv ging mir zunehmend auf den Senkel.[]
  8. der sterbende Joker infiziert den Batman dieser Welt mit einem speziellen Gift und macht ihn zu einer Kopie seiner selbst[]
  9. um einen durchgedrehten Superman zu besiegen, infiziert sich dieser Batman mit einem Doomsday-Virus[]
  10. dieser Batman stiehlt Flash die Speedforce und verschmilzt dabei mit ihm[]
  11. nachdem seine geliebte Wonderwoman stirbt, setzt er den Helm von Ares auf und wird so zum Kriegsgott[]
  12. sehr abgedreht: nach dem gewaltsamen Tod von Alfred baut Batman ein KI-Backup des Butlers, das ihn letztlich in einen Cyborg umbaut[]
  13. direkt nach dem Tod seiner Eltern in der Crime-Alley erwählt ihn ein Ring, er dominiert ihn so stark, dass er Joe Chill damit ermorden kann und eine Art Punisher mit grünem Ring wird[]
  14. eine genderswapped Batwoman legt sich mit den Atlantern an und wird quasi selbst zu einer[]

Die Woche: Dublin

Was für eine schöne Stadt! Diese Woche – und somit die erste Hälfte der Osterferien – haben wir erstmals in Dublin verbracht. Generell war dies unser erster Besuch auf der Grünen Insel – aber sicherlich nicht unser letzter.1

Auf nach Irland!

Ich muss gestehen, diese Reise ohne große Vorstellungen angetreten zu haben, was uns erwartet. Schon die reibungslose Anreise hat uns von Anfang an ein gutes Grundgefühl beschert, das die kompletten vier, fünf Tage bestehen blieb.

Sehr angenehm war bereits die Busverbindung vom Flughafen in die Innenstadt. Ich kann den Aircoach nur wärmstens empfehlen, für schmale 10 Euro bringt er einen flott und unkompliziert in die City.

Eisdielen und fliegende Doktorhüte

Die Stadt hat sich uns sehr weltoffen und lebendig und gleichzeitig sehr entspannt und freundlich präsentiert. Angenehm überrascht hat uns, wie gut man überall essen kann – und wie zahlreich echte italienische Eisdielen sind. Also, wirklich echt. Dieselben Ketten, die man auch in Rom findet.

Wir lassen uns auf unseren Städtetrips immer gern treiben, ohne sklavisch alle Sehenswürdigkeiten abzuarbeiten. Ein paar Klassiker waren aber schon dabei, allem voran natürlich das Trinity College mit der alten Bibliothek und der “original” irischen Harfe. Wie es der Zufall so will, sind wir an diesem Tag genau in die Abschlusszeremonie der Jahrgangsabsolventen gestolpert und haben die Doktorhüte fliegen sehen. Sehr beeindruckend.

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Mich begeistern vor allem die Geschichten hinter den Sehenswürdigkeiten – und da hat Dublin natürlich einiges zu bieten. Zwei seien hervorgehoben.

Die Katzenmumie und der Admiralskopf

Mitten auf der O’Connell Street steht The Spire, eine 120 Meter hohe Metallnadel. Wirkt ein bisschen wie ein gigantischer Fahnenmast ohne Fahne. Die Story dahinter ist folgende: Bis in die 60er Jahre befand sich an dieser Stelle eine hohe begehbare Säule, auf der ganz oben eine Statue von Admiral Nelson stand. Zum 50. Jahrestag des Osteraufstands beschloss die IRA kurzerhand das Ding zu sprengen. Erst in den 90ern wurde die Nadel geplant und gebaut. Den Kopf von Nelson kann man sich übrigens heute noch in einer Bibliothek anschauen.2

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Im Reiseführer steht, dass man in der Krypta der Christ Church Cathedral eine Katzenmumie besichtigen kann. Ich dachte, dass es sich um das einbalsamierte Haustier eines Bischofs handelt. Weit gefehlt. The Cat and the Rat – die arme Ratte hat besagter Reiseführer unterschlagen – wurden in den 1870er Jahren im Innern der Kirchenorgel gefunden, als diese restauriert werden sollte. Und da hat man sich gedacht: Och, die beiden stellen wir einfach mal aus. An irgendeiner Stelle hat sie sogar James Joyce erwähnt.

Lebendige Urlaubskatzen

Aber keine Sorge, es gab auch ein paar lebende Urlaubskatzen, unter anderem im botanischen Garten von Dublin, wo sich eine Katze auf den warmen Fliesen des Sukkulenten-Gewächshauses nicht aus der Ruhe bringen ließ.

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Auch die Heimreise verlief entspannt und reibungslos. Selten so einen gut organisierten Flughafen wie den in Dublin erlebt.

Und nun wird es wohl doch langsam mal Zeit, Ulysses zu lesen.

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  1. Juhu! Ein weiterer Punkt auf dem Weg zum Travelers’ Century Club![]
  2. haben wir aber leider nicht mehr geschafft[]

Das Große Nerdlicht-Abecedarium: A

Ein #Abecedarium ist eine muntere alphabetisch sortierte Auflistung von Begriffen – im Grunde ein kleines Lexikon, das sich nicht allzu ernst nehmen muss. Wie geschaffen für eine #Blog-Rubrik. Lest und bestaunt also das Große Nerdlicht-Abecedarium!

Diesmal zum Buchstaben A wie

Aborea

Das Tischrollenspiel #Aborea vom 13Mann-Verlag hat im Jahre 2011 das Licht der Welt erblickt. Aufgrund meiner damals noch sehr ausgeprägten #Rollenspiel-Begeisterung habe ich die Box sogleich erworben – gespielt habe ich es freilich erst sieben Jahre später.

Ace Kaisers Blog

Mein guter alter Kumpel Ace Kaiser startete seine Seite im Jahre 2008, seitdem hat sie ihren festen Platz in meiner Blogroll. Anno 2017 bedachte ich sie im Rahmen meiner BlogCommentChallenge mit zehn Kommentaren. Leider berichtet er in letzter Zeit fast nur noch über die aktuellen Zugriffszahlen auf seine Geschichten. Die sind selbstverständlich allesamt sehr lesenswert – ich vermisse dennoch seine anderen Artikel.

ActivityPub

Das WordPress-Plugin ActivityPub sorgt dafür, dass dieses Blog Bestandteil des #Fediverse ist. Es funktioniert tatsächlich sehr einfach: Installieren, Aktivieren – und schon könnt ihr auch euer Blog bei #Mastodon und Co. finden. Na gut, ein paar Einstellungen muss man schon vornehmen, ist aber alles sehr schlicht und selbsterklärend gehalten. Und ich finde, es lohnt sich. die Reichweite und vor allem Interaktion haben sich seither merklich gesteigert. Und schließlich sollten wir alle ins Fediverse gehen.

AFOL

Das Kürzel AFOL steht für “Adult Fan of #Lego”. Tja, damit bin wohl ich gemeint. Schuldig im Sinne der Anklage. Dem ist nichts hinzuzufügen.

Allgemeine Altpapiersammlung (AAPS)

Zwischen den Jahren 2012 und 2015 rief der wunderbare Herr Owley die Blogosphäre alljährlich zur Allgemeinen Altpapiersammlung – kurz AAPS – auf. Im Rahmen der Aktion sollten stets zehn eigene Blogartikel aufgelistet werden, die in dem betreffenden Jahr zu wenig oder gar keine Aufmerksamkeit erhalten haben. Ich mochte die Aktion und war wie viele andere immer dabei.

Ab 2016 fehlten dem Herrn Owley Zeit und Muße, die Aktion fortzuführen. Da ich immer recht eifrig dabei war, bot er mir an, sie zu übernehmen. Das tat ich gern – und fuhr sie sogleich gegen die Wand. Meinem Aufruf folgte kaum jemand und so fand die AAPS nach fünf Jahren ihr Ende. Aufgrund kaputter Links und aus anderen Gründen habe ich die entsprechenden Beiträge inzwischen von meinem Blog entfernt.1 Lediglich mein Rückblick auf das Jahr 2016 im Zuge meines zehnjährigen Blogjubiläums zeugt noch davon.

Amalgam Comics

In den Jahrzehnten ihres Bestehens ist es schon häufiger vorgekommen, dass sich die Superhelden der konkurrierenden Verlage #Marvel und #DC in Crossovergeschichten begegnen, bekämpfen und/oder gemeinsame Abenteuer erleben. Am intensivsten – und für mich am prägendsten – ist das vermutlich in den 90er Jahren im Rahmen der Marvel vs. DC Reihe und den daraus resultierenden Amalgam #Comics durchgespielt worden. Wie der Name schon andeutet, ist die Besonderheit, dass die beiden Superheldenuniversen und ihre Protagonisten miteinander verschmelzen. Ein paar der Hefte hatte ich damals und sie sind mir immer in guter Erinnerung geblieben.

Umso größer war anno 2014 meine Freude, als ich sie auf dem Tisch eines einschlägigen Händlers wiederentdeckte. Ich nahm dies zum Anlass, meine Sammlung zu komplettieren, um die großartigen Geschichten um Super Soldier, Dark Claw und Spider-Boy erneut – und diesmal in voller Gänze – genießen zu können.

Anders Norén

Anders Norén ist ein Entwickler aus Schweden, der unter anderem sehr schöne #WordPress-Themes bastelt und kostenfrei zur Verfügung stellt. Darunter das von mir genutzte Lingonberry.

An der Ulze

Im Jahre 2011 hatte ich mir ganz kurz in den Kopf gesetzt, es als Regionalblogger zu versuchen. Das Ganze sollte unter dem Titel “An der #Ulze” laufen. Aus nostalgischen Gründen habe ich einen Artikel aus dieser Zeit behalten.2

Andres Radio

Die Sendung Andres Radio genießt unter Kennern längst Legendenstatus. Einst im Freien Radio Kassel beheimatet, wurde sie nach dem Umzug ihres Anchormans einmal im Monat in Hamburgs Bürger:innensender TIDE.radio ausgestrahlt. Ich hatte einige Male die Freude und die Ehre, bei Andres Radio zu Gast zu sein. Inzwischen pausiert das Format leider – gut informierte Kreise wissen aber zu berichten, dass Andres an einem spannenden Nachfolge-Konzept werkelt.3

Anime

Die Kunstform #Anime habe ich viel zu lange sträflich vernachlässigt. Was aber den Vorteil hat, dass ich viele Perlen daraus noch entdecken kann. Inzwischen habe ich unter anderem die meisten Ghibli-Sachen, Cowboy Bebop und Vinland Saga nachgeholt. Ich freue mich auf mehr – nicht zuletzt wegen der oft großartigen Titelsongs.

Asterix

Von klein auf zählen die Abenteuer des listigen Galliers zu meinen absoluten Lieblingscomics. Auch als derart treuer Fan kommt man nicht umhin, die Abenteuer mindestens in drei Phasen zu unterteilen: die GoscinnyUderzo-Phase, die Uderzo-Phase und die FerriConradCarro-Phase.4 Und natürlich – sorry: latürnich – war unter Goscinny alles am besten. Ich finde aber, dass gerade die aktuellen Alben wieder sehr lesenswert sind – und sooo schlecht fand ich die reinen Uderzo-Geschichten auch nie. Im Übrigen solltet ihr euch alle mal die interaktive Asterix-Zeitleiste des deutschen Asterix-Archivs anschauen.

Astronomie

So lange ich denken kann, bin ich von den Sternen fasziniert. Die entsprechenden Was-ist-Was-Bücher waren stets meine Lieblingslektüre und ich habe begeistert durch das Teleskop geschielt, das mir meine Eltern geschenkt haben. Viel mehr als gelegentliche hobbymäßige #Astronomie ist es bei mir zwar nie geworden – dennoch hält die Faszination bis heute an. So lausche ich regelmäßig den einschlägigen Podcasts und orientiere mich mit praktischen Apps am Nachthimmel. Seit meinem 50. Geburtstag ist auch wieder ein Teleskop am Start.

Ausgespielt

#Ausgespielt – der (nicht nur) Rollenspielpodcast war einst ein strahlender Stern am #Podcast-Himmel. Von 2008 bis 2022 wurde hier in wechselnder Besetzung über allerlei nerdiges Zeug geplaudert, wie der Untertitel andeutet mit einem deutlichen Schwerpunkt auf Pen&Paper-Rollenspiel. Bis 2015 war auch ich stolzes Mitglied im Ausgespielt-Team, habe mich dann aber aus Termingründen absentiert. Im Übrigen können alle Ausgespielt-Folgen noch immer gelauscht werden.

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  1. Bloghygiene. So wichtig.[]
  2. und sogar vier Jahre später nachgefasst[]
  3. April April! Oder doch nicht?[]
  4. Sollte man den Wechsel der Autorenschaft von Ferri auf Carro unterteilen? Ich bin mir noch nicht sicher.[]

BSG-Rewatch 2025: Die Miniserie

Unlängst habe ich aus einer Laune heraus beschlossen, noch einmal #BattlestarGalactica, die beste #ScienceFiction-Serie aller Zeiten, durchzubingen. Begonnen habe ich natürlich mit der sogenannten Miniserie von 2003, im Grunde der Pilot der darauffolgenden drei Staffeln, Webserien, TV-Filmen und Spinoffs. Obwohl ich nun weiß, wie alles ausgeht, und sich die Tricktechnik und Sehgewohnheiten in den letzten 20 Jahren weiterentwickelt haben, hat mich die Geschichte von der ersten Sekunde an wieder in ihren Bann gezogen. Ich empfehle daher dringend, es mir gleichzutun.

Wo kann man das sehen?

Zur Zeit ist die Battlestar-Galactica-Miniserie bei keinem Streaming-Anbieter in der Flatrate zu haben. Man muss also leider zusätzlich in die Tasche greifen. Zu meiner eigenen Überraschung habe ich das vor sieben Jahren bereits getan. Danke Vergangenheits-Roli! Heißt auch, dass sich an der Lizenzlage auf absehbare Zeit wohl nichts ändern wird. Aber vielleicht habt ihr ja noch eines dieser nicht vernetzten Silberscheiben-Abspielgeräte. Auf den passenden Datenträgern gibt’s das natürlich auch noch.

Für die Glücklichen, die BSG noch nie gesehen haben und ganz neu für sich entdecken dürfen, nun eine

WARNUNG VOR DEM SPOILER

Die Zylonen kommen!

Gleich zu Beginn wird per Texteinblendung klar gemacht: im Gegensatz zur alten Serie, sind die Zylonen in der Neufassung von den Menschen erschaffen worden. Die Handlung setzt nach einer 40-jährigen Friedensphase ein, entsprechend lang ist der kriegerische Aufstand der KIs her. In dieser Zeit hat man nicht das Geringste von den Zylonen gehört, die sich komplett aus dem Gebiet der zwölf Kolonien von Kobol zurückgezogen hatten.

Kleiner Exkurs zum Weltenbau: Die Menschheit lebt auf zwölf Planeten verteilt, die vor Jahrtausenden von der Welt Kobol aus kolonisiert worden sind. Alle gemeinsam bilden sie ein Staatengebilde, dessen politische und gesellschaftliche Organisation sehr an die USA1 erinnern. Staats- und Regierungschef ist beispielsweise ein demokratisch gewählter Präsident. Dominierende Religion ist allerdings ein polytheistischer Glaube an die “Götter von Kobol” – im Grunde der griechische Pantheon. Aus der Miniserie geht nicht eindeutig hervor, wie die Planeten zueinander positioniert sind. In halboffiziellem Sekundärmaterial ist jedoch festgelegt, dass sich die Kolonien in einem Vierfachsternsystem befinden.2 Kosmisch gesehen ist dieses Sternenreich also recht “klein”.

Wie auch immer – aus heiterem Himmel kehren die Zylonen zurück mit dem unerbittlichen Ziel, die Menschheit komplett auszulöschen. Da sie inzwischen exakt menschenähnliche Körper erschaffen können, ist es ihnen in den Jahren davor gelungen, Agenten einzuschleusen. Darunter die später Caprica Sechs genannte Frau, die mithilfe des Top-Wissenschaftlers Gaius Baltar das komplette Verteidigungssystem der Kolonien infiltriert und sabotiert hat.

Die über den zwölf Welten erscheinenden Zylonen-Schiffe können binnen Sekunden alle menschlichen Waffensysteme aus der Ferne deaktivieren. Ohne jeglichen Widerstand zerstören sie daraufhin alle Kampfraumschiffe und militärischen Einrichtungen – und bombardieren die Planeten flächendeckend mit Nuklearwaffen.

Diesen vernichtenden Schlag überleben nur wenige. Zum einen der titelgebende Battlestar Galactica, ein veraltetes Kriegsraumschiff, das eigentlich gerade außer Dienst gestellt und in ein Museum verwandelt werden sollte. Zum anderen eine kleine Flotte ziviler Schiffe, angeführt von der Bildungsministerin, die sich als designated survivor unversehens in der Rolle der Präsidentin wiederfindet, in die sie schnell hereinwächst. Schließlich gibt es auf Caprica – und vermutlich auch den anderen Welten – noch ein paar Überlebende, von denen einigen die Flucht gelingt.

Diese Gruppen finden im Laufe der Handlung zusammen, müssen auf dem Weg dahin sehr harte Entscheidungen treffen und sich untereinander zusammenraufen. Commander Adama und die Soldaten auf der Galactica müssen einsehen, dass der Krieg bereits vorbei und verloren ist und dass das Heil der Menschheit in der Flucht liegt. Diese Flucht gelingt vorerst. Nach einem letzten Rückzugsgefecht kann man das System und das Hoheitsgebiet der Zwölf Kolonien verlassen – allerdings ohne konkretes Ziel und ohne große Hoffnung.

Um dieser Hoffnungslosigkeit entgegenzuwirken behauptet Adama, dass er weiß, wo sich sich die legendäre 13. Kolonie befindet – die Erde. Angeblich sei dieses Geheimnis nur den Kommandanten der Kriegsschiffe bekannt. Der Präsidentin gesteht er im Vertrauen, dass dies eine Lüge ist – dennoch hat die Flotte nun ein, wenn auch imaginäres, Ziel.

So Say We All!

Was für eine großartige Geschichte!

Ja, man sieht den Effekten zum Teil ihr Alter an. Vor allem die computeranimierten Ansichten der Stadt Caprica City kann man heute nicht mehr anbieten. Dagegen funktionieren die Weltraum-Animationen noch immer überraschend gut. Wenn alles andere perfekt ist, sollte dergleichen aber ohnehin nicht stören.

Und das ist es. Angefangen mit den Charakteren, die allesamt sehr durchdacht und glaubhaft sind, gleiches gilt für das Beziehungsgeflecht, das sie bilden. Alle Figuren sind von Anfang an vielschichtig angelegt – inklusive reichlich Potential zur Weiterentwicklung. Die in den folgenden Staffeln übrigens oft sehr überraschend ausfallen kann, wie ich nun weiß.

Die Konflikte, die die Figuren durchstehen müssen, und die Themen, die dabei behandelt werden, sind existenziell und gehen sehr nahe. Es geht um nichts Geringeres, als das nackte Überleben angesichts eines vernichtenden Krieges und wie Menschlichkeit und gesellschaftlicher Zusammenhalt unter solchen Bedingungen bestehen können. BSG vergisst aber nicht, dass es eine SF-Serie ist und nimmt die Themen Raumfahrt, KI und grundlegende philosophische Fragen nach der Natur des Menschen ebenfalls sehr ernst.

Und schließlich spielt das alles in einem sehr durchdachten Setting, das jedoch angenehm in den Hintergrund tritt, um der starken Dramaturgie Raum zu geben. So ist mir diesmal erst aufgefallen, dass die Weltraumgefechte in der Miniserie durchaus Sinn ergeben – soweit man das bei Weltraumgefechten überhaupt sagen kann.

Ja, die Luftfahrt- und Dogfight-Allegorie ist hier sehr stark – die steckt aber auch so tief in der DNA der Originalserie, dass man nicht darauf hätte verzichten dürfen. Die Seefahrt-Allegorie, wie wir sie von #StarTrek, #StarWars und #PerryRhodan kennen,3 wird hier jedoch bestmöglich vermieden. Man kann sich einem Raumgefecht jederzeit entziehen – außer man muss ein “immobiles” Objekt wie einen Planeten verteidigen. Trotzdem gelingt es der Geschichte, daraus Spannung zu erzeugen. Und was für eine!

Ich kann also bestätigen: Der Rewatch lohnt sich voll und ganz. Weiter geht’s mit Staffel eins.

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  1. vor Trump[]
  2. Ja, so etwas gibt es wirklich, im Sternbild der Leier zum Beispiel.[]
  3. No offense. Ich liebe alle drei Universen heiß und innig – “echte” Raumfahrt wird darin aber nur selten beschrieben.[]

“Odyssee im Weltraum – Die komplette Saga” von Arthur C. Clarke

Vor etlichen Jahren – laut meinem Goodreads-Eintrag muss es wohl 2022 gewesen sein – habe ich die Komplettausgabe aller vier Odyssee-Romane von Arthur C. Clarke auf meinen E-Book-Reader gezogen. Für die Lektüre habe ich – mit Pausen vor allem zwischen den einzelnen Romanen – bis jetzt gebraucht. Zeit für einen kleinen1 Lesetagebucheintrag.

Verfilmter SF-Klassiker

Vor allem wegen der Verfilmungen zählen zumindest die beiden ersten Romane zu den großen Klassikern der #ScienceFiction. Na gut, eigentlich nur der erste, der zweite verdient meiner Meinung nach jedoch auch Aufmerksamkeit. Aber ein Roman nach dem anderen! Wie viele meiner Generation halte ich “2001: Odyssee im Weltraum” für den besten SF-Film aller Zeiten. Schon als Kind wurde ich durch meine entsprechend interessierten Eltern diesbezüglich geprägt, vermutlich habe ich kaum einen Film häufiger gesehen, als diesen. Dennoch habe ich mir erst jetzt die Romanvorlage zu Gemüte geführt – die in Wahrheit parallel zum Film entstanden ist. Trotz des Alters von Buch und Film und des vermutlich allseits bekannten Inhalts platziere ich mal eine

WARNUNG VOR DEM SPOILER

2001: Odyssee im Weltraum

Der Film: Ich nehme wie gesagt an, ihr kennt die Geschichte des Filmklassikers aus dem Jahr 1968 von Stanley Kubrick. Ehe die eigentliche Handlung beginnt, wird dem Zuschauer in der ersten von vielen ikonischen Szenen offenbart, dass die Menschheit ihre Intelligenz einem außerirdischen Artefakt verdankt, das eines Nachts einer Vormenschenhorde in Afrika vor die Höhle gestellt wird.

Nach einem – natürlich auch ikonischen – Schnitt ins titelgebende Jahr 20012 entdeckt die Menschheit ein weiteres dieser Artefakte, ohne freilich von dem ersten zu wissen. Dieser schwarze Monolith wurde zudem auf dem Mond ausgegraben – wohlgemerkt in amerikanisch verwaltetem Gebiet. Er entzieht sich jeder Untersuchung, strahlt jedoch ein Funksignal aus, das direkt in Richtung Jupiter weist.

18 Monate später ist das amerikanische Raumschiff Discovery One auf dem Weg dorthin, um nach dem Rechten zu sehen. Die beiden wachen Astronauten an Bord wissen nichts von dem Monolithen, alle anderen Crewmitglieder liegen im Kryotiefschlaf. Und dann ist da noch HAL 9000, die Bord-KI der Discovery. Im Laufe der Reise beschließt HAL nach einer vermeintlichen Fehlfunktion die menschliche Besatzung zu töten, was ihm bei Frank Poole und den eingefrorenen Astronauten auch gelingt. Dave Bowman hingegen kann HAL überwinden3 und abschalten – just in dem Moment, in dem die Discovery den Jupiter erreicht.

Dort schwebt ein riesiger weiterer Monolith zwischen den Monden. Bowman fliegt ihn mit einer Raumkapsel an und stürzt in ein Portal, dessen Natur und Ziel letztlich der Interpretation der Zuschauenden überlassen bleibt. In der letzten Einstellung sieht man Bowman als transzendiertes Spacebaby im All schweben. Man kann nur vermuten, dass dies ein weiterer von den Monolithen initiierter Evolutionsschub für die Menschheit war.

Das Buch: Bis auf einen deutlichen Unterschied sind Inhalt und Ablauf der Handlung fast identisch. Im Buch geht die Reise nämlich nicht zum Jupiter, sondern zum Saturn. Der Ringplanet war Kubrick dann aber wohl filmisch nicht realistisch genug umzusetzen, weswegen er lieber den Jupiter genommen hat. Clarke ist in der Buchversion dennoch bei Saturn geblieben, Jupiter wird immerhin bei der Beschreibung eines Swing-By-Manövers erwähnt. Als bedeutsamer Trabant des Zielplaneten wird im Buch der Saturnmond Iapetus genannt, hier befindet sich auch das Sternentor, durch das Bowman am Ende fliegt.

Ansonsten werden viele Dinge, die der Film bewusst der Interpretation überlässt, detailliert erläutert, was diese Dinge teilweise etwas entzaubert. Vor allem die Reise durch das Sternentor schickt Bowman im Buch zu recht konkreten Orten. Es wird ziemlich deutlich gesagt, dass die außerirdischen Baumeister des Monolithen ihre Maschinen und Anlagen schon lange verlassen haben, um sich zu vergeistigen und dass die Monolithen nur noch automatisch funktionieren. Auch der Grund für HALs Durchdrehen wird bereits hier mit einem inneren Konflikt durch die widersprüchliche Programmierung erklärt – glaube ich zumindest, die Lektüre ist wie gesagt schon eine ganze Weile her.

Für sich genommen ist das Buch ein recht klassischer und durchaus lesenswerter Science-Fiction-Roman seiner Zeit, in dem sich gelungene und weniger gelungene Vorhersagen die Wage halten. Das macht der Film in seiner Reduktion besser und – trotz Mondstationen, interplanetarer Raumfahrt und fortdauerndem Kalten Krieg im Jahr 2001 – zeitloser.

2010: Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen

Der Film: Die Fortsetzung von 1984 kennen vermutlich nicht mehr ganz so viele. Der Film wird meist eher schlecht bewertet, was ihm meiner Meinung nach aber nicht gerecht wird. Natürlich ist er mit dem Kubrick-Klassiker nicht zu vergleichen, bleibt für sich genommen aber ein sehr ordentlicher Science-Fiction-Film, der das beste aus den Möglichkeiten seiner Zeit rausgeholt hat. Ich müsste ihn mir alsbald noch einmal reindrehen, meine aber, dass die Effekte auch für heutige Sehgewohnheiten noch gut funktionieren müssten. Hier hat Clarke mit Peter Hyams parallel am Roman und am Drehbuch gearbeitet.

Die Handlung beschreibt eine weitere Jupitermission knapp zehn Jahre später. Niemand weiß so recht, was auf der Discovery One passiert ist. Zudem drängt die Zeit, da sich das Raumschiff in einem instabilen Orbit befindet und jederzeit auf einem der Monde oder Jupiter selbst abstürzen könnte. Leider dauert es noch eine ganze Weile, bis die Amerikaner die Discovery Two fertig haben. Da bietet die Sowjetunion – ja, sie existiert hier immer noch – ihr bereits fertiggestelltes Raumschiff Leonov für eine gemeinsame Mission an. Trotz der unveränderten Spannungen wird das Angebot angenommen.

Beim Jupiter kann die Discovery geborgen werden und man beginnt, die Ereignisse zu rekonstruieren. Auch der riesige Monolith ist noch da. Bei seiner Untersuchung stürzt ein russischer Kosmonaut hinein und verschwindet im Sternentor. Parallel dazu wachsen die Spannungen zwischen den Machtblöcken auf der Erde an. Der Kalte Krieg droht, ein heißer zu werden.

Schließlich erscheint Dave Bowman dem amerikanischen Expeditionsleiter Heywood Floyd4 an Bord der Discovery und fordert ihn auf, so schnell wie möglich aus dem Jupiterorbit zu verschwinden, da sonst ihr Leben in Gefahr sei. Trotz aller Zweifel und Konflikte leisten sie der Aufforderung Folge – und entkommen gerade noch rechtzeitig, ehe der Jupiter von Milliarden Monolithen in eine Sonne verwandelt wird.

Dieses kosmische Ereignis hindert die Machthaber auf der Erde im letzten Moment daran, den dritten Weltkrieg auszulösen. Bowman und HAL senden eine Botschaft an die Menschen, dass sie die nun erwärmten Jupitermonde besiedeln dürfen – außer Europa, der für alle Zeiten tabu bleiben muss. In der letzten Einstellung wird eine sumpfartiger Region auf Europa gezeigt, in der ein Monolith aufragt.

Das Buch: Auch die Buchversion setzt eher den 2001-Film fort – beziehungsweise eine Mischform aus den beiden Versionen des ersten Teils. Vom Saturn als Ziel der ersten Reise ist keine Rede mehr, die Discovery war auch hier zum Jupiter unterwegs. Diverse Detailangaben aus dem ersten Buch werden allerdings als gegeben vorausgesetzt.

Dennoch weist das 2010-Buch einige Unterschiede zu seinem Film auf. Allem voran die Tatsache, dass neben der Leonov mit der amerikanisch-russischen Besatzung auch das chinesische Raumschiff Tsien zum Jupiter unterwegs ist. Es fliegt der Leonov sogar voraus und droht früher bei der Discovery anzukommen. Die Spannung bei der Reise entsteht im Buch daher eher aus dieser Konkurrenz, denn aus dem Ost-West-Konflikt zwischen den Russen und Amerikanern an Bord der Leonov. Tatsächlich spielt ein aufziehender dritter Weltkrieg hier überhaupt keine Rolle.

Die Tsien landet kurz nach Erreichen des Jupiterorbits auf dem Mond Europa, um Wasser zu tanken – und wird dort von einer Lebensform angegriffen und zerstört. Diese Szene ist im Film auf eine automatische Sonde der Leonov reduziert worden, die Lebenszeichen auf Europa nachgeht und dabei aus ungeklärten Umständen vernichtet wird.

Der restliche Ablauf ist aber recht ähnlich – außer dass der Kosmonaut im Buch den Monolithen nicht untersucht und auch nicht ins Sternentor fällt. Und man erfährt noch ein wenig aus Bowmans Sicht, wie die Dinge ablaufen. So wird nochmals verdeutlicht, dass die Monolithen-Maschinen stumpf ihrer Programmierung folgen und längst keinen Kontakt mehr zu ihren Erbauern haben. Dabei erfährt man, dass auch in der Gasatmosphäre des Jupiter Leben existiert, das aber zugunsten des Europalebens geopfert wird.

Zudem thematisiert das Buch, dass Jupiter eigentlich viel zu klein ist, um in eine Sonne verwandelt zu werden und spekuliert darüber, wie es die Monolithen-Technik doch hinbekommen haben könnte.

Auch hier finde ich den Film einen Tick besser als das Buch. Aus Sicht der 80er Jahre taugt ein sich aufheizender Kalter Krieg viel besser als spannungstreibender Konflikt, als ein Wettlauf mit einem chinesischen Raumschiff.

2061: Odyssee III

Zum dritten Teil gibt es schließlich keine filmische Adaption mehr, mit der man ihn vergleichen könnte – zumindest keine, die mir bekannt wäre. Dieser Spaß fällt bei der Lektüre also weg. Dennoch bleibt ein durchaus solider und kurzweiliger klassischer Science-Fiction-Roman, der sich an vielen Stellen sehr um wissenschaftliche Akkuratesse bemüht, was aber für alle Bücher gilt.

Seit der “Entzündung” des Jupiter sind 50 Jahre vergangen. Man nennt die zweite Sonne inzwischen gemeinhin “Luzifer”. Die Menschheit hat in der Zwischenzeit die Raumfahrt enorm vorangetrieben und Stationen auf den Jupitermonden – vor allem Ganymed – errichtet. Das von Bowman und HAL ausgesprochene Verbot, auf Europa zu landen, ist bislang befolgt worden.

Kurz nachdem ein Wissenschaftler über die Beobachtung eines riesigen Berges auf Europa berichtet, der vor 50 Jahren noch nicht da war, kommt es zu einem Zwischenfall. An Bord eines Raumschiffs auf Jupiter/Luzifer-Mission zwingt eine bewaffnete Frau den Kapitän, auf Europa zu landen.

Auch wenn das Schiff kaum dafür ausgelegt ist, gelingt die Landung mehr schlecht als recht – die Terroristin stirbt dabei jedoch und kann ihre Beweggründe nicht mehr erläutern. Die Verletzung des Verbots hat zunächst keine Konsequenzen, man richtet sich notdürftig auf Europa ein und funkt um Hilfe. Ein Start aus eigener Kraft ist nicht möglich.

Am schnellsten kann diesem Hilferuf das Schwesterschiff nachkommen, obwohl es gerade den Halleyschen Kometen in Erdnähe beobachtet. Mit einem gewagten Manöver macht man sich auf den Weg. Ach ja, an Bord ist auch der greise aber rüstige Heywood Floyd.

Bis die Rettung naht, erkunden die Gestrandeten den Jupitermond und entdecken zweierlei. Zum einen steckt der riesige Monolith, der in den beiden ersten Teilen zwischen den Jupitermonden schwebte, inzwischen quer wie eine große Mauer in Europa und bietet dem dortigen Leben Schutz. In den 50 Jahren konnten sich die Lebensformen offenbar an die neue Sonne anpassen und zu einer einfachen Kulturstufe weiterentwickeln. Sie leben in einer kleinen Iglustadt und haben die Überreste der Tsien ausgeschlachtet.

Zum anderen besteht der riesige Berg offenbar aus einem einzigen gewaltigen Diamanten, was wohl auch der Grund für die Terror-Aktion war. Genau das hatte der Wissenschaftler am Anfang nämlich vermutet und etwas unbedacht zur Erde gefunkt.

Erklärt wird das mit der Zündung des Jupiter, bei der aus dem Innern des Gasriesen unfassbar viel Kohlenstoff in seiner härtesten Form ausgestoßen worden ist. Einer dieser riesigen Diamantbrocken ist dann auf Europa geplumpst. Leider versinkt dieser schließlich und ist nicht mehr zugänglich – im Luziferorbit werden aber noch etliche weitere vermutet, aus denen zukünftige Generationen alsbald hübsche Weltraumfahrstühle bauen können. Diese Clarksche Erfindung soll es natürlich auch in diesem Universum geben.

Ach ja. Die Schiffbrüchigen werden schließlich gerettet und ganz am Schluss tauchen in einer etwas aufgesetzten Szene noch einmal die vergeistigten Dave Bowman und HAL auf und holen Heywood Floyd zu sich. Dabei offenbart Bowman, dass die Monolithen nicht nur rein automatisch funktionieren, sondern vermutlich auch defekt sind. Gemeinsam mit HAL und Floyd will er darauf achten, dass so etwas wie das Opfern der Jupiterlebewesen in Zukunft nicht mehr passiert.

Der Roman ist wie gesagt nett zu lesen, fällt gegen seine Vorgänger aber deutlich ab. Vor allem die Diamanten-Nummer wirkt etwas schräg. Außerdem scheint es, dass Clarke mit seinen eigenen Vorgaben nicht mehr viel anzufangen weiß. Der Dreh, dass der Monolith eine inzwischen alt und tüddelich gewordene KI ist und im Grunde nur noch Fehlentscheidungen produziert, entwertet große Teile dessen, was die beiden ersten Romane ausgemacht hat. Auch das Geheimnis Europas wird ohne Not entzaubert beziehungsweise nur unbefriedigend gelöst.

Trotzdem bin ich als Freund epischer Geschichten froh, das Ding gelesen zu haben. Ich will halt immer wissen, wie es weitergeht.

3001: Die letzte Odyssee

Im Gegensatz zu seinem Vorgänger ist für den letzten Odyssee-Roman anscheinend öfter eine Verfilmung im Gespräch gewesen, dabei finde ich ihn gar nicht mal spektakulär besser als 2061.

Tatsächlich beginnt er fast wie eine Fanfiction in eigener Sache. Aufhänger ist nämlich, dass ein Raumschiff am Rande des Sonnensystems zufällig einen tiefgefrorenen Körper findet – niemand geringeren als Frank Poole, Astronaut der Discovery, dem HAL tausend Jahre zuvor bei einem Weltraumspaziergang die Luftschläuche abgeklemmt hat. Und nicht nur das, Poole hat sogar all die Jahrhunderte tiefgefroren überlebt und kann nahezu problemlos wiederbelebt werden.

Naja.

Die erste Hälfte des Bandes dreht sich daher auch darum, wie sich Poole in der neuen Umgebung zurechtfindet. Die 1000-jährige Zukunft kommt einerseits klassisch-spektakulär daher: Ring um die Erde, durch vier Weltraumfahrstühle mit der Oberfläche verbunden, das Sonnensystem ist weitgehend erschlossen, man schmeißt seit einiger Zeit Eis-Kometen auf die Venus, um sie zu terraformen, die Menschheit ist natürlich vereint und so weiter und so fort.

Auf der anderen Seite kommt die Zukunft doch recht lahm und wenig fremdartig daher. Das wird sogar kurz thematisiert mit der steilen These, dass der Jahrtausendsprung davor – also von 1000 bis 2000 – viel spektakulärer gewesen wäre, da in dieser Zeit ja so viel erfunden worden sei. Nach 2000 wäre das “Moderne” ja im Grunde schon alles dagewesen. Ein bisschen naiv und unkreativ will mir scheinen – zumal Clarke eines der Kernthemen aus dem ersten Band so überhaupt nicht weiterentwickelt hat: Künstliche Intelligenz. Das gilt schon in den Bänden davor, wird im Jahr 3001 aber besonders deutlich. KIs werden ab und an am Rande erwähnt, treten aber weder als Protagonisten auf noch wird ihr gesellschaftlicher Einfluss antizipiert.

Besonders ärgerlich finde ich das kulturpessimistische Gequatsche von der nun vollends verweichlichten Menschheit auf Erden, der es viel zu gut gehe.

Teil zwei der Handlung liefert natürlich den erwartbaren Fanservice: Poole begibt sich auf die Reise gen Jupiter/Luzifer, um den Gerüchten nachzugehen, dass sein alter Kumpel Dave Bowman dort in irgendeiner transzendierten Form umherspukt. Um sein Erscheinen zu provozieren, versucht Poole mit einem Shuttle auf Europa zu landen, was in den letzten 1000 Jahren niemandem gelungen ist.

Ab hier wiederholt sich so einiges aus den vorangegangenen Bänden. Tatsächlich kommen einem ganze Passagen über das Leben auf Europa und auf dem alten Jupiter sehr bekannt vor.

Der Fanservice wird natürlich geliefert. Dave Bowman erscheint Frank Poole, wobei sich endgültig vom Motiv der Vergeistigung verabschiedet wird. Schon in den Romanen davor klang es an, nun wird aber klar gesagt: Das Bewusstsein von Bowman ist schlicht in die Monolithen-KI hochgeladen worden – beziehungsweise ein Backup davon. Bei ihm ist nur noch HAL, von Heywood Floyd ist keine Rede mehr.5 Tatsächlich nimmt Poole HAL und Dave Bowman nur noch als eine Entität wahr, die er HALman nennt.

HALman berichtet erneut von den Fehlfunktionen der Monolithenmaschine – sowie davon, dass sie vor tausend Jahren ein Signal ins All hinausgeschickt habe. Ziel war mutmaßlich ein etwa 500 Lichtjahre entfernter Stern, weswegen alsbald mit einer Antwort zu rechnen wäre.6 Aus Sorge, welche fatalen Befehle in dieser Antwort enthalten sein könnten, beschließt die Menschheit den ultimativen Independence-Day-Move: HALman soll die fiesesten Computerveirn, über die man verfügt, in den Monolithen einschleusen und ihn damit vorsorglich zerstören. Er selbst bekommt einen ausreichend großen Datenspeicher zur Verfügung gestellt, in den er sich retten kann.

Und so geschieht es dann auch: Die Viren wirken, die Monolithen7 zerlegen sich und die potentielle Gefahr aus dem All ist gebannt.

Und damit ist die Odyssee zu Ende. Auch der letzte Band ist nicht gerade der Knaller, dennoch wird damit ein bemerkenswertes SF-Epos abgeschlossen, dessen Einfluss womöglich sogar über den Filmklassiker hinausgeht. So fühlte ich mich bei der Lektüre an einigen Stellen sehr angenehm an die Trisolaris-Trilogie erinnert. Liegt nahe, dass Liu Cixin ein großer Clarke-Fan ist, der seine Odyssee gelesen hat.

––––––––––––
  1. in Wahrheit natürlich einen großen[]
  2. wobei der Film glaube ich nicht exakt deutlich macht, welcher Teil der Handlung in diesem Jahr spielt[]
  3. Ihr haltet doch auch immer die Luft an, wenn er ohne Helm durch die Luftschleuse geht, oder?[]
  4. Eigentlich Clarkes Hauptfigur in allen Odyssee-Romanen, naja zumindest in dreien. Er ist so ein bisschen das Ankerwesen dieses Universums. In 2001 – sowohl Film als auch Buch – ist er der Typ, der auf den Mond reist, um dort die Untersuchung des Monolithen zu leiten.[]
  5. In seinem Nachwort erklärt Clarke, dass kein Band die exakte Fortsetzung des jeweiligen Vorgängers sei. Im Grunde spielen sie alle in sehr ähnlichen aber unterschiedlichen Paralleluniversen.[]
  6. Von überlichtschnellen Sternenportalen ist also auch keine Rede mehr.[]
  7. Inzwischen wurde auch der uralte Monolith entdeckt und ausgebuddelt, der einst die Menschheit evolutioniert hat.[]

Perry Rhodan Kartanin Band 1: Flucht zur Erde

Letzte Woche startete die diesjährige #PerryRhodan Miniserie. In zwölf Heften, die alle zwei Wochen erscheinen, wird darin eine abgeschlossene und eigenständige Geschichte aus dem Perryversum erzählt. Ideal für mich, der ich aktuell zu wenig Zeit für die wöchentliche Erstauflage habe und dennoch ein wenig Perry genießen möchte.

Die meisten Miniserien, die ich bislang gelesen habe, haben mir gut gefallen. Diesmal ist erneut Michael Marcus Thurner als Chefautor am Start. Die zwölf Hefte laufen unter dem Titel Kartanin, ein katzenähnliches Alienvolk, von dem in der Haupthandlung lange nicht mehr die Rede war. Heft eins stammt ebenfalls aus MMTs Feder. Ob mich seine “Flucht zur Erde” begeistern und zum Weiterlesen der Miniserie animieren kann, erfahrt ihr nach der

WARNUNG VOR DEM SPOILER

Zusammenfassung: Rückkehr der Katzenmenschen

Wir befinden uns im Zeitsprung zwischen den Perry-Rhodan-Heften 3299 und 3300, also knapp 4000 Jahre in unserer Zukunft, in einer Zeit, in der es in der Milchstraße und auf der Erde halbwegs friedlich zugeht. Unser unsterblicher Titelheld Perry bekleidet aktuell keine offiziellen Ämter, als Privatmann arbeitet er quasi ehrenamtlich mit seiner Organisation San an einem Langzeitplan zur Errichtung eines Galaxienbunds.

Das spielt in der Geschichte aber nur am Rande eine Rolle und ist lediglich ihr Ausgangspunkt. Gleich zu Beginn erreicht Rhodan die Nachricht, dass eine alte Bekannte überraschend im Sonnensystem aufgetaucht ist, nämlich die ebenfalls unsterbliche Kartanin Dao-Lin-H’ay, von der er seit etlichen Jahrhunderten nichts mehr gehört hatte. Er – und auch die Lesendenschaft – wähnt sie in der fernen Galaxis Hangay, wo der Großteil der Kartanin beheimatet ist. Nun aber rast sie in einem schwer beschädigten Raumschiff direkt auf die Erde zu, verfolgt von einem weiteren unablässig feuernden offenkundig feindlichen Schiff.

Es gelingt der irdischen Raumflotte im letzten Moment, den Verfolger abzuschießen, dennoch stürzen beide Raumschiffe auf der Erde ab. Das Schiff der Kartanin in Galicien, das Schiff der Verfolger in Anatolien. Dao-Lin-H’ay verlangt ausdrücklich nach Rhodan – sonst kennt sie ja auch niemanden auf der Erde – und eröffnet ihm Folgendes: Sie lebt schon länger nicht mehr in Hangay, sondern in der Kleingalaxis Ursa Minor, wo sie mit einigen Gleichgesinnten ein neues Sternenreich gegründet hat. Dort wurden sie und andere ansässige Völker vor kurzem von Symbionten angegriffen, die sich wie eine Infektion ausbreiten und die befallenen Opfer übernehmen. Somit sind ihre bärenartigen Verfolger an sich auch friedliebend und harmlos. Es sind die Symbionten – der Beschreibung nach wohl eher Parasiten, aber im Text wird der andere Begriff benutzt –, die sie zu den bösen Taten antreiben.

Also gilt es zuvorderst, die Absturzstelle der Bärenartigen zu sichern und eine Ausbreitung der Symbionteninfektion auf der Erde zu verhindern. Dafür zieht Rhodan die ehemalige Agentin Suyemi Taeb hinzu, die inzwischen als Privatermittlerin arbeitet und aus nicht näher erläuterten Gründen ein Backup der KI-Person Aurelia Bina in ihrem Schädel hat. Tatsächlich gibt es überlebende infizierte Bären, die sogleich lokale Opfer finden. Durch beherztes Eingreifen der Heldinnen und Helden können die Neuinfizierten jedoch gestellt werden – zumindest jene, von denen man weiß.

Dao-Lins eigentlicher Wunsch ist aber, dass Perry mit ihr nach Ursa Minor kommt, um dort mit ihr vor Ort die Bedrohung zu bekämpfen. Damit stößt sie bei ihm naheliegenderweise auf taube Ohren, bis sie ihm eröffnet – ich erinnere noch einmal an meine SPOILERWARNUNG –, dass auch sein lang verschollener Sohn Kantiran in der Kleingalaxis weilt und von der Infektion bedroht oder sogar betroffen ist.

Somit endet Band eins der Miniserie mit Rhodans Zusage, sobald wie möglich gemeinsam aufzubrechen. Ach ja, ein alter Haluter, Nachfahre des legendären Fancan Teik, kommt übrigens auch mit.

Fazit: Angriff des Killerschnupfens

Seit die Kartanin damals in den 1300er Bänden erstmals aufgetaucht sind, zählen sie zu meinen absoluten Lieblings-Aliens der PR-Serie. Entsprechend war meine Vorfreude groß, dass sie mit dieser Miniserie nach ewig langer Abwesenheit wieder auftauchen sollten. Für ihre größte Heldin Dao-Lin-H’ay gilt dies ganz besonders.

Dass in der unvermeidlichen – aber durchaus gelungenen – Auftakt-Actionszene erst einmal ein neuer Haluter eingeführt wird, finde ich gar nicht schlimm. Im Gegenteil: der Nachfahre von Fancan Teik spielt im weiteren Verlauf des Romans zwar noch keine Rolle, dürfte aber ein Highlight der Miniserie werden. Haluter gehen bekanntlich immer.

Dann aber haben Dao-Lin und ihre Kartanin ihren Auftritt – mit einer Horde besessener Teddybären im Schlepptau. Als Freund halbwegs realistischer Himmelsmechanik haben mich die Ankunft der beiden Raumschiffe im Solsystem und ihr Absturz auf der Erde nicht sonderlich überzeugt. Dass offenbar erst das Lektorat daran erinnern musste, dass das Solsystem von einem undurchdringlichen Schutzschirm umgeben wird – der entsprechende Satz wirkt jedenfalls ziemlich eingeschoben –, macht die Szene noch merkwürdiger. Ich soll es mir also so vorstellen, dass beide Schiffe artig am Terranova-Schirm gewartet haben, dort anstandslos eingelassen wurden – um dann innerhalb der Neptunbahn wild um sich zu ballern? Und so rasen sie dann quer durchs Sonnensystem mit sehr zielgerichtetem Kurs auf die Erde. Hoffen wir mal, dass so bald keine Terminale Kolonne vorbeikommt.

Die zentrale Bedrohung der Miniserie stellt sich als Bodysnatcher-Szenario mit starken Pandemie-Vibes heraus: Virenartige Wesen, die Intelligenzwesen infizieren, um sie zu übernehmen. Da es auf der zukünftigen Erde offenbar weder Einreisebeschränkungen für unbekannte bewaffnete Raumschiffe, noch grundlegende Quarantäneregeln gibt, fällt es ihnen relativ leicht, gleich erste Opfer zu finden. Ist jetzt nicht mein allerliebstes #ScienceFiction-Thema – was zugegeben Geschmackssache ist –, die Umsetzung hat mich aber auch nicht allzu sehr vom Hocker gehauen.

Der eigentliche Cliffhanger, das Namedropping von Perrys Sohn Kantiran, der ebenfalls seit etlichen hundert Heften nicht mehr aufgetaucht ist, hat mich jetzt leider auch nicht so berührt. Das liegt aber daran, dass ich damals mit seinem Auftauchen in Heft 2200 gerade für längere Zeit aus der Serienlektüre ausgestiegen bin. Ist also auch eher mein Problem, als das des Romans.

Und dann wäre da noch die Ex-Agentin Suyemi Taeb. An sich eine sehr interessante Figur, auch wenn ich mich frage, was aus ihrer halbarkonidischen Herkunft und ihrem Extrasinn geworden ist, der durch ein KI-Backup ersetzt worden ist. An ihr macht sich jedoch ein grundsätzliches Problem fest, dass ich in letzter Zeit immer öfter mit PR habe. Wieso wird bei einem solchen Ereignis, das eindeutig in staatliche Verantwortung fällt und für das es Heerscharen von Expertinnen und Experten sowie festgelegte Abläufe geben müsste, eine einzelne Privatagentin rekrutiert, die das quasi im Alleingang regeln muss? Zeit für einen Exkurs.

Exkurs: Warum Perry-Rhodan-Abenteuer auf der Erde nicht funktionieren

Der ungebrochene Erfolg der Perry-Rhodan-Serie basiert vor allem darauf, dass sie eine sehr gesunde, flexible und wiedererkennbare DNA entwickelt hat. Das heißt, dass die Romane verschiedenen wiederkehrenden Schemata folgen und dabei im besten Fall die Waage zwischen Vertrautheit und Spannung halten können.

Ein zentrales Schema ist dabei der Fokus auf einen Helden, eine Heldin oder eine kleine Gruppe Protagonisten, die sich in unbekannter oder gar feindlicher Umgebung behaupten müssen. Ressourcen und Verbündete sind also stets begrenzt und es ist einiges an Geschick und Glück vonnöten, um am Ende erfolgreich aus der Nummer rauszukommen.

Dieses Schema ergibt in vertrauter “heimatlicher” Umgebung jedoch nur wenig Sinn und dürfte bei Romanen auf der Erde eigentlich keine Anwendung finden. Fast zu jeder Handlungszeit ist die Erde Mittelpunkt eines fortschrittlichen prosperierenden Staatengebildes, dem alle Ressourcen zur Verfügung stehen. Irdische Heldinnen und Helden müssten jederzeit auf diese Ressourcen zugreifen können – oder einfach nur den Notruf wählen. Abenteuer, die in diesem Umfeld spielen, müssten einem ganz anderen Schema folgen und eher als Polit-Thriller daherkommen. Ob das wiederum in die DNA der Serie passt, wäre zu überlegen. So funktioniert es für mich jedenfalls nicht.

Es liegt nicht an dir, Perry, es liegt an mir

Ihr seht schon, so richtig gut hat mir dieser Roman nicht gefallen. Und irgendwie merke ich selbst, dass ich wieder in eine Phase geraten bin, in der ich mit meiner Lieblings-SF-Serie hadere. Vermutlich gehört das auch irgendwie dazu. Müssen wir beide durch, Perry. Es kommen auch wieder bessere Tage.

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