Autor: Herr Kowski

Duschgedanken: fiktive Bundesländer

Diesen etwas umfangreicheren #Duschgedanken trage ich schon länger mit mir herum. Eines Tages hatte ich die Idee, mir ein fiktives Bundesland auszudenken, in dem man allerlei bundesrepublikanische Klischees idealtypisch und ironisch überhöht ansiedeln könnte. Zugegeben, kein allzu innovativer Gedanke, dergleichen ist schon häufig durchgespielt worden – unter anderem mit dem US-Bundesstaat, in dem die Simpsons leben. Weitere Beispiele gibt’s sicherlich noch und nöcher.

Zwei Länder sollen es sein

Trotzdem hat dieses Bundesland in meinem Kopf nach und nach Gestalt angenommen. Wobei mir früh klargeworden ist, dass es deren zwei sein müssen, ein westliches und ein östliches, die aneinander grenzen. Dabei konnte ich mir den Hammergag nicht verkneifen, dass das westliche Land “Ost” im Namen trägt und das östliche “West”. Über all diese Gedanken habe ich übrigens vor einer Weile schon mit meinem Lieblingsverleger Robert geplaudert, einige der unten aufgeführten Ideen stammen von ihm.

Und nun Obacht! Ich präsentiere euch die Bundesländer 17 und 18, Ostfalen und Westelbien.

Ostfalen

Ich weiß, es gibt auch eine tatsächliche Region Ostfalen, dennoch soll dieses Bundesland eine davon unabhängige Fiktion sein. Um diese Verwirrung zu vermeiden, wäre “Obersachsen” geeigneter gewesen – aber dann hätte ich auf den Ost-West-Gag verzichten müssen. Ein Bindestrich-Bundesland “Ostfalen-Obersachsen” wäre ggf. ein Mittelweg. Aber davon bin ich noch nicht restlos überzeugt – auch nicht, ob da noch ein “Freistaat” davor soll.

Lage: Das Bundesland Ostfalen liegt zwischen Niedersachsen im Norden, Nordrhein-Westfalen im Westen, Hessen im Süden und Westelbien im Osten. Dabei sollen den realen Ländern keine Gebiete genommen werden, es quetscht sich quasi dazwischen. Die Städte und Regionen im Bundesland Ostfalen sind allesamt fiktiv. Spätestens seit der Wiedervereinigung kann es für sich in Anspruch nehmen, der Mittelpunkt der Bundesrepublik zu sein. Fast alle in Deutschland relevanten Trennlinien verlaufen quer durch Ostfalen – natürlich nicht deckungsgleich: Watt-Was-Linie, Katholiken-Protestanten, Aldi-Nord-Aldi-Süd usw. usf. In diesem Land ließen sich auch bereits existierende fiktive Städte und Orte unterbringen wie beispielsweise Winden.

Geografie: Flächenmäßig ist Ostfalen kaum größer als das Saarland – darüber wird oft und gern gestritten. Im Osten erhebt sich das Wichtelgebirge, in dem die Aber entspringt. Als Oberaber fließt sie in das Ostfälische Meer, ein großer zentral gelegener Binnensee, an dem die Hauptstadt Neustadt liegt. Als Unteraber fließt sie weiter nach Westen, teilt sich in die Große Aber und die Kleine Aber – hier liegt das “dritte Frankfurt” Frankfurt an der Aber. Über Umwege fließt sie dann real existierenden Flüssen zu.

Verwaltung: Obwohl das Land so klein ist, teilt es sich in zwei Regierungsbezirke auf, nämlich das unvermeidliche Westostfalen sowie Obersachsen, die jeweils drei noch namenlose Landkreise zusammenfassen. Hinzu kommt die kreisfreie Hauptstadt Neustadt und vielleicht noch zwei, drei weitere kreisfreie Städte. Landesflagge ist eine waagerechte schwarz-gold-rote Trikolore.

Geschichte: Schon in der frühen Neuzeit galt das damalige Königreich Ostfalen als das “vergessene Königreich”. Der Legende nach wurde mehrfach – in einigen Versionen sogar immer – versäumt, den König zu den Reichstagen des Heiligen Römischen Reichs einzuladen, ohne dass es jemandem aufgefallen wäre. Ob diese Legende einen wahren Kern hat, ist bis heute Gegenstand historischer Debatten. Durch diese sprichwörtliche Ignoranz ist das Königreich über die Jahrhunderte oft von den Auswirkungen historischer Großereignisse verschont geblieben. Recht bald nach der Reformation hat der König seinen Untertanen freigestellt, welcher Religion sie angehören wollen, selbst der 30-jährige Krieg ist dadurch verhältnismäßig spurlos an der Region vorübergegangen. Später haben weder Napoleon noch Preußen Interesse an dem Königreich gezeigt, weswegen es bis ins 19. Jahrhundert seine Unabhängigkeit bewahren konnte. Erst im Revolutionsjahr 1848 kam Ostfalen eine kurzzeitige Bedeutung zu. Der damalige König war verhältnismäßig liberal und hat die revolutionäre Bewegung in seinem Land wohlwollend gewähren lassen. Als die Revolution flächendeckend zurückgedrängt wurde, haben republikanische Kräfte hier Zuflucht gefunden. In Frankfurt an der Aber wurde sogar kurzzeitig die Deutsche Republik ausgerufen, was über einen symbolischen Akt jedoch nie hinausging. Immerhin hatte die Republik Ostfalen ein paar Monate lang Bestand. Aus dieser Zeit stammt auch die mit kurzer Unterbrechung bis heute gültige Landesflagge. Danach versank die Region erneut in der Bedeutungslosigkeit. Nach dem zweiten Weltkrieg hielten es die Siegermächte nicht einmal für notwendig, Ostfalen zu besetzen, erst Ende 1946 teilten Amerika und Großbritannien die Region unter sich auf. Wegen der Landesflagge verbreitete sich in dieser Zeit der Scherz, dass sich Belgien als Besatzungsmacht erbarmt hätte. Der Scherz sitzt bis heute so hartnäckig im Kollektivbewusstsein, dass noch immer viele Deutsche außerhalb Ostfalens fest davon überzeugt sind.

Westelbien

Für dieses in doppeltem Sinne “neue” Bundesland habe ich mir außer dem Namen und die ungefähre Lage ehrlich gesagt noch fast gar nichts überlegt. Als “Wessi” steht mir das auch nur sehr bedingt zu. Daher nehme ich Ideen und Vorschläge aus berufenerem Munde gern entgegen. Auch was den Namen selbst betrifft, obwohl ich den West-Ost-Gag wie gesagt gern beibehalten würde. Vielleicht ist auch hier ein Bindestrich-Name die Lösung. Eventuell sogar ebenfalls mit Obersachsen, um die Verwirrung noch zu erhöhen. Östlich von Ostfalen-Obersachsen läge dann Westelbien-Obersachsen.

Lage: Ähnlich wie Ostfalen ist auch Westelbien eine komplett fiktive Region, die sich zwischen die realen Bundesländer quetscht, und zwar zwischen Sachsen-Anhalt, Thüringen – und natürlich Ostfalen. Auch hier könnte man bereits bestehende fiktive Orte wie Kleinruppin oder Sedwitz ansiedeln. Auf jeden Fall sollte es an der Grenze zu Ostfalen eine einstmals wie Berlin geteilte Kleinstadt oder Gemeinde geben.

Geografie: Auch Westelbien sollte ein eher kleines Flächenland sein. Der Ostteil des Wichtelgebirges befindet sich hier, seit jeher streitet man sich mit Ostfalen, bei wem der höchste Gipfel liegt. Um den Namen zu rechtfertigen, sollte wenigsten ein kleiner Teil der Ostgrenze entlang der Elbe verlaufen.

Verwaltung: Zur Hauptstadt, den Kreisen und der Landesflagge habe ich bislang keine besonderen Ideen.

Geschichte: Ähnlich wie Ostfalen sollte auch Westelbien eine “vergessene Region” der Geschichte sein. Vielleicht übernimmt es ein wenig die Rolle eines verschlafenen Märchenkönigreichs, das bis zuletzt in beschaulich mittelalterlichen Verhältnissen existiert hat. Zu DDR-Zeiten wurde auch diese Region in Bezirke unterteilt, die nach der Wiedervereinigung in das heutige Bundesland zusammengefasst wurden. Aber auch hier bin ich für Ideen offen.

Und was machen wir damit?

Tja, keine Ahnung? Vielleicht siedele ich irgendwann einmal eine kleine absurd-satirische Fortsetzungsgeschichte darin an? Oder ich lasse die Idee einfach so für sich stehen. Ich mag solche Gedankenspiele halt.

Perry Rhodan Band 3301: Die Krone von Terrania

Der dreitausenddreihundertunderste Band der #PerryRhodan-Serie ist Auftakt zu einem Doppelband von Oliver Fröhlich und setzt seinen Fokus ganz auf die neue Neben-Hauptfigur Cameron Rioz. Das Ergebnis ist ein großartiger Unterhaltungsroman – aber ist es auch ein guter PR- beziehungsweise #ScienceFiction-Roman? Das erfahrt ihr nach der

WARNUNG VOR DEM SPOILER

Zusammenfassung: Cameron Homecoming

Der Roman begleitet den jungen Cameron Rioz auf seiner verzweifelten Heimreise durch die von zwei Anschlägen getroffene Hauptstadt Terrania. Sein Ziel ist der Wolkenkratzer-Komplex, in dem er und seine Eltern leben – und der durch das im vorangegangenen Band entfesselte “Brennende Nichts” zum Teil zerstört worden ist. Er weiß nicht, ob seine Eltern noch leben, befürchtet das schlimmste und will dennoch mit eigenen Augen sehen, was geschehen ist.

Bei seiner Reise quer durch die gigantische Metropole – sein Ausgangspunkt ist 100 Kilometer von seinem Zuhause entfernt – muss er sich bedeckt halten, da er als einziger Überlebender eines Kontakts mit dem Brennenden Nichts für Forscher und Behörden von großem Interesse ist. Gleichzeitig interessieren sich die schurkischen Leun für ihn. Die Kommandantin Shrell will ihn tot sehen, seit sie durch ihren Sklaven Bonifer von seiner Existenz erfahren hat. Bonifer hatte offenbar selbst schon einmal Kontakt zu einem Brennenden Nichts und kann Cameron auf übersinnliche Art und Weise spüren.

Am Ende des Romans erreicht Cameron die Wohnung seiner Eltern und muss sich der schrecklichen Wahrheit stellen. Die gleichzeitig eintreffenden Mediziner und Haupthelden – Altan und Gucky höchstselbst – berichten ihm vom Tod seiner Eltern. In dem Moment spüren ihn auch die Leun auf und erscheinen, um ihn zu töten. Das Handgemenge zwischen Helden und Schurken endet damit, dass Bonifer festgesetzt werden kann – Shrell jedoch mit Cameron als Geisel entkommt.

Fazit: Wo sind die Ylanten?

Wie schon mit dem Vorgängerband tue ich mich auch mit der 3301 sehr schwer. Nicht weil die Romane schlecht wären – im Gegenteil, sie sind beide sehr gut gelungen. Dieser Band sogar fast noch etwas besser. Er ist ein hervorragender Unterhaltungs-, Spannungs- und Action-Roman und verdient in all diesen Kategorien Bestnoten.

Der starke Fokus auf die Figuren, ihre Motivation und Entwicklung ist ein sehr willkommener Ansatz des neuen Handlungszyklus. Und der von mir sehr geschätzte Oliver Fröhlich weiß diesen Ansatz auch perfekt umzusetzen. Cameron ist eine wunderbare Figur, man fühlt und fiebert mit ihm mit und kann seinen inneren und äußeren Weg jederzeit nachvollziehen. Das alles ist spannend und flüssig erzählt und am Ende gibt’s ein anständiges Finale mit einem angemessenen Cliffhanger.

Im Gegenzug dann aber so komplett auf SF-Themen und PR-Kosmologie zu verzichten, finde ich zumindest etwas gewagt.

Ich will jetzt keinen großen Exkurs starten, was einen guten SF- und/oder PR-Roman ausmacht. An dieser Stelle nur soviel: Für mich ist immer wichtig, dass SF nicht nur schmückendes Beiwerk im Setting und Szenario ist, sondern auch als Thema behandelt wird. Im Hintergrund einen Roboter oder Außerirdischen vorbeilaufen oder ein Raumschiff starten zu lassen ist halt was anderes, als den Status von KIs, den Kontakt mit dem absolut Fremden oder die Herausforderungen der Raumfahrt zum Thema zu machen.

Ich habe bislang das Gefühl, dass genau das sogar ziemlich bewusst einstweilen ausgeblendet wird. Allein die Tatsache, dass ausnahmslos alle neu eingeführten Nebenfiguren de facto Menschen sind, finde ich sehr auffällig. Selbst die Leun sind maximal menschenähnlich, als stammten sie aus einer TNG-Folge der ersten Staffel. Kommunikationshürden oder kulturelle Missverständnisse sind bislang überhaupt kein Thema.

In Sachen PR-Lore knabbere ich vor allem an dem lapidaren Umgang mit der Vernichtung der Mondpositronik NATHAN. Es ist offenbar eine ganz bewusste Expokraten-Entscheidung, den jahrtausendealten KI-Gott der Menschheit aus dem Spiel zu nehmen. Das an sich finde ich überhaupt nicht problematisch. Dass als einzige Konsequenzen bislang nur der Ausfall der Wetterkontrolle und ein etwas langsameres Internet geschildert werden, macht mir allerdings zu schaffen. Einem so tiefen Einschnitt in eine seit über 3000 Heften bestehende Konstante des Perryversums hätte ein guter PR-Roman ganz anders Rechnung tragen müssen. Wo ist beispielsweise die Flotte völlig verzweifelter Ylanten, die halb wahnsinnig vor Trauer um ihren Vater Jagd auf Shrell macht?

Ich weiß, das ist nicht die Geschichte, die erzählt werden soll. Aber wenn man sich entscheidet, NATHAN zu vernichten, muss man das auch zu Ende denken.

Ich weiß, das sind sehr subjektive Kritikpunkte an einem objektiv sehr guten Roman, dennoch sorgen sie für mich dafür, dass ich nur drei von fünf Sternen vergeben kann: ***°°

Kinderbuch-Geschenktipp für Weihnachten: Mette vom Mond

In einem Monat ist schon wieder Weihnachten. Verrückt, oder? Was für ein Glück, dass ich einen Geschenktipp für euch habe, mit dem ihr euren wissbegierigen und leselustigen Kleinen eine Freude machen könnt. Wenn ihr jetzt beim Verlag bestellt, bekommt ihr rechtzeitig vor dem Weihnachtsfest ein druckfrisches Exemplar meines Kinderbuchs “Mette vom Mond” mit den wunderbaren Illustrationen von Sina Loriani zugesandt.

Jetzt bestellen: Mette vom Mond

Die Geschichte von Prinzessin #Mette, die mit ihren Eltern auf den Spuren von Tintin, Perry Rhodan, Neil Armstrong und Torben Kuhlmanns gleichnamiger Maus wandelt, ist das ideale Geschenk für kleine Leserinnen und Leser im Grundschulalter, die sich schon immer gefragt haben, wie man eigentlich zum Mond kommt.

Natürlich kann das #ScienceFiction-Märchen auch plietschen Vorschulkindern vorgelesen werden und natürlich dürfen sich auch Ältere daran erfreuen. So oder so: Mette sollte unter keinem Weihnachtsbaum fehlen.

Leseprobe gefällig?

“Mette lebt mit ihren Eltern im kleinsten Königreich der Welt. Das ist nicht weiter schlimm – bis die anderen Kinder anfangen, sie deswegen zu ärgern. Zum Glück hat ihr kleines Reich nach oben hin keine Grenze. Und aus einem Wohnturm lässt sich doch bestimmt eine hervorragende Mondrakete bauen.”

So heißt es im Klappentext. Wer zur Entscheidungsfindung etwas mehr Material benötigt, möge einen Blick in die beiden ersten Kapitel meines Kinderbuchs werfen:

Mette vom Mond Leseprobe

Mette vom Mond

“Mette vom Mond” – Fantastisches #Kinderbuch von Finn Mühlenkamp mit Illustrationen von Sina Loriani
ISBN: 978-3-9822845-9-0
Preis (Hardcover): 15,99 €
Literarischer Lloyd, Rostock 2023
Altersempfehlung: ab 7 Jahre

Crossposten auf Bluesky, Mastodon und Threads mit Openvibe

Auch wenn es aktuell so aussieht, als würde #Bluesky das Rennen machen, setze ich noch immer auf alle drei #Twitter-Nachfolger. Zumindest #Mastodon macht mir aus vielen Gründen Freude – vor allem, weil ich dank ActivityPub mein Blog mit dem #Fediverse verbinden konnte. Threads mag ich von der Usability her am wenigsten – aber hier lockt noch immer die deutlich größere Nutzendenzahl nebst potentieller Reichweite.

Bequem Crossposten

Was mir bislang fehlte, war eine Möglichkeit, bequem auf den drei Plattformen crossposten zu können, sei es direkt vom Blog aus oder mittels einer App. Mein letzter Bluesky-Plugin-Test klappte leider nicht und die Crossposting-App Croissant gibt’s nur für den ollen Apfel.

Openvibe begeistert

Doch jetzt gibt es @openvibe! Wie so oft hat @eay den Tipp gegeben. Openvibe ist ein Multi-Plattform-Client wie dereinst Hootsuite, von dem aus man die drei genannten Microbloggingdienste bespielen kann. Dank einer sehr schlanken und intuitiven App – auch für Android – funktioniert das ganz wunderbar vom mobilen Endgerät aus.

Aktuell nutze ich die App nur zum Posten, obwohl sie auch einen sehr schöne Gesamt-Timeline aller Plattformen anbietet. Außer Threads natürlich, die mit ihrer Schnittstelle etwas knauserig sind. Zusätzlich kann man weitere Timelines aus Bluesky und Mastodon zuschalten. Sehr schön alles.

Neues Feature: Crossmention

Ganz frisch kam im neuen Update eine Funktion hinzu, die ein Grundproblem des Crosspostings löst. Ab sofort kann Openvibe auch Crossmention, soll heißen, dass man in einem Post andere Accounts erwähnen und die jeweils korrekte Mention pro Plattform einstellen kann. Großartig! An eurer Stelle würde ich Openvibe mal ausprobieren.

Perry Rhodan Band 3300: Terra muss fallen

Mit diesem #PerryRhodan-Heft beginnt eine neue Ära der Serie. Und das – mindestens – im doppelten Sinne. Zum einen startet traditionsgemäß wie mit jedem Hunderter-Band ein neuer Handlungszyklus. Zum anderen übernimmt Autor Ben Calvin Hary mit diesem Roman die Exposé-Redaktion. Ab sofort steht die Metahandlung der Serie in seiner Verantwortung. Laut Ankündigung soll dieser Zyklus mit dem Titel PHOENIX nur 50 Hefte lang sein und den Auftakt zu einem Großzyklus von mindestens 200 Romanen bilden. Wie all dies beginnt, beschreibt Hary in diesem Heft. Aufgrund der Sonderstellung des Romans löse ich mich ausnahmsweise von meinem Schema der “Kürzestzusammenfassung” und des “Kürzestfazits”. Das muss diesmal ausführlicher. Doch zunächst die unvermeidliche

WARNUNG VOR DEM SPOILER

Zusammenfassung: Terror auf Terra

Seit den Ereignissen des vorangegangenen Romans sind 150 Jahre vergangen. Perry Rhodan hat in dieser Zeit daran gearbeitet, einen Friedensbund mit den umliegenden Galaxien zu schmieden. Ein wichtiger Teil des Projekts ist die Entwicklung eines neuen Raumschifftyps, der die intergalaktischen Entfernungen überwinden kann. Der Prototyp namens PHOENIX ist nach langer Forschungsarbeit fertiggestellt und soll feierlich getauft werden, um dann erste Testflüge über größere Strecken zu absolvieren.

Die Feierlichkeiten auf dem Mond werden jäh unterbrochen, als ein seit 50 Jahren inaktiv auf der Erde stehendes vermeintliches Flüchtlingsschiff einen massiven Terrorangriff auf Mond und Erde verübt. Mittels hochentwickelter Transportertechnologie wird an zwei Orten auf der Erde und direkt in der lunaren Werft das “Brennende Nichts” entfesselt. Kilometergroße tiefschwarze Kugeln, die sich in tektonischer Geschwindigkeit ausdehnen und bei Berührung alles und jeden auflösen. Gleichzeitig startet das Schiff in Richtung Mond, um dort Rhodan zu entführen und ihm Bedingungen zu diktieren.

Die Kommandantin Shrell verlangt von ihm, mit dem PHOENIX in ihre über 200 Millionen Lichtjahre entfernte Heimat zu fliegen und dort den aggressiven Eroberer ihrer Sternenregion zu töten: Perrys lange verschollenen besten Freund Reginald Bull. Nur dann wird sie das Brennende Nichts löschen. Rhodan entkommt der Entführerin und weigert sich zunächst, der Forderung nachzukommen, zumal der PHOENIX erst einmal für eine solche Reise aufgerüstet werden müsste.

Gegen das Brennende Nichts scheint es kein Gegenmittel zu geben, nur der junge Cameron stellt einen Hoffnungsschimmer dar, da er als einziger nicht aufgelöst wird, sondern “nur” seinen Arm verliert. Er wird in die Solare Residenz verlegt, um dort genauer untersucht zu werden. Doch die über der Stadt Terrania schwebende Stahlorchidee wird Ziel eines weiteren diesmal konventionellen Bombenanschlags, mit dem Shrell ihre Forderung nochmals untermauert. Es gelingt zwar allen die Flucht aus dem abstürzenden Hochhaus, Cameron geht aber vorerst verloren und man muss sich der Katastrophenhilfe widmen. Fortsetzung folgt.

Fazit: Sehr gute Figuren, mittelmäßige Handlung

Handwerklich macht der Roman fast alles richtig. Der Fokus liegt erfreulicherweise ganz auf den Charakteren, ihren Motiven und ihrer Interaktion untereinander. Dadurch wirken die Figuren sehr lebendig und nachvollziehbar, selbst die Antagonistin Shrell und ihr Diener, von denen das meiste noch im Dunkeln bleibt. Was mich besonders freut: die bislang etwas blasse Sichu Dorksteiger erhält durch ihr fortschreitendes Alter an der Seite des ewig jungen Perry endlich etwas Tiefe und Konfliktpotential.

Auch der Kernkonflikt des Zyklus ist ein Knaller. Perry muss seinen besten Freund töten, um die Erde vor der Vernichtung zu retten. Da weiß man als Leserin und Leser ganz genau, woran man ist und worum es geht. Trotzdem konnte mich das Heft nicht so recht mitreißen.

Auch wenn die Motivation der Bösewichter klar ist, hat mich ihr Handeln nicht überzeugt. Shrell und ihr Knecht fliegen also über 200 Millionen Lichtjahre weit, um einen Attentäter zu rekrutieren, der den Eroberer ihrer Heimat ausschalten soll. Doch anstatt Perry einfach mit dem Fiktivtransmitter zu schnappen und zurückzufliegen, warten sie volle 50 Jahre lang darauf, dass ein Fernraumschiff der Terraner fertig wird, an dem diese rein zufällig gerade bauen. Scheint mit der Rettung der Heimat vor dem Eroberer ja nicht so eilig zu sein.

Und die Terraner lassen ein unbekanntes Schiff allen Ernstes 50 Jahre mitten in ihrer Hauptstadt rumstehen? Raumschiffe sind in dieser Serie unfassbare Energieverbraucher und haben entsprechend leistungsstarke Reaktoren an Bord. Reaktoren, die verheerende Fehlfunktionen haben können – vor allem, wenn sie 50 Jahre einfach so rumstehen. Selbst wenn man beste Absichten der Raumschiffbesatzung annimmt, lässt man so etwas nicht zu. An der Stelle erkenne ich aber an, dass auch ein Parkorbit um einen Neptunmond den Terroranschlag nicht verhindert hätte.

Mich hat zudem ziemlich geschockt, wie lapidar die Vernichtung der Mondpositronik NATHAN abgetan wird. Ja, man hat immer mal wieder erwähnt, dass Internet und Stromnetz jetzt nicht mehr so zuverlässig funktionieren – aber NATHAN ist ja wohl mehr als eine simple Serverfarm. Seit Jahrtausenden wacht die KI über die Menschheit, kontrolliert das Wetter, hält Wirtschaft und Infrastruktur am Laufen – und erfüllt nebenher noch kosmische Geheimaufträge für die Superintelligenz ES. Für die Terraner sollte NATHAN fast den Status eines Maschinengottes haben, der immer da war und immer für sie gesorgt hat. Von den Ylanten will ich gar nicht erst anfangen.

Ohnehin kommt mir thematisch die #ScienceFiction etwas zu kurz. Es geht vor allem um Terrorismus, was zugegeben sehr eindringlich aus der Sicht der Betroffenen dargestellt wird. “Echte” SF-Themen wie Künstliche Intelligenz und Raumfahrt sind eher schmückendes Beiwerk. Das ist nicht schlimm – für mich darf mein Perry aber gern etwas fantastischer daherkommen. Daher bin ich auch etwas enttäuscht, dass die Antagonisten, die außerirdischen Leun, fast exakt wie Menschen aussehen. Als wäre PR eine TV-Serie mit endlichem Special-Effects-Budget.

Doch genug des kleinlichen Gemeckers! Der Roman ist hervorragend geschrieben, spannend und unterhaltsam. Die Dinge, die mir fehlen und nicht ganz so gefallen sind reine Geschmackssache. Drei von fünf Sternen soll er kriegen: ***°°

Perry Rhodan Band 3299: Das Haus von ES

Den finalen #PerryRhodan-Roman des Fragmente-Zyklus bestreiten die beiden Exposé-Autoren Wim Vandemaan und Christian Montillon gemeinsam. Das Heft beschließt nicht nur diesen Handlungsabschnitt, sondern auch die 500 Bände währende Epoche, in der die beiden für die Metahandlung verantwortlich waren. Ob der Roman angemessen epochal geraten ist erfahrt ihr nach der

WARNUNG VOR DEM SPOILER

Kürzestzusammenfassung: Endlich wird der ES-Konvoi in die Jodorsphäre durchgelassen, wo die Fragmente der Superintelligenz in einem vermutlich sehr langen Prozess wieder zusammengesetzt werden sollen. Außer der Raumflotte der Heldinnen und Helden schlüpft im letzten Moment auch die WERKSTATT, das Raumschiff des Antagonisten Kmossen, durch die Öffnung in dem gigantischen Schutzfeld. Auch er hat eine schlagkräftige Flotte dabei, mit der er nach kurzem verbalen Geplänkel angreift. Sein Ziel ist zunächst, die Fragmente für sich zu erobern und lediglich die Regenese zu verhindern. Dafür greift er auch den Planeten an, auf dem sich das “Haus der Chimären” befindet, in dem besagte Regenese stattfinden soll. Um besser agieren zu können, lässt sich Kmossen durch ein recht gewagtes Experiment verdoppeln. Das dafür genutzte Gerät, ein spezieller Transmitter, ermöglicht es einer kleinen Heldengruppe um Alaska Saedelaere die WERKSTATT zu infiltrieren. Der eine Kmossen setzt sich derweil spontan in den Kopf, dass er dringend Perry Rhodan persönlich töten muss, der andere kümmert sich mehr oder weniger halbherzig um Alaska und seine Begleiterinnen. Perry lockt “seinen” Kmossen in eine Falle, wo er ihn in einem Säbelduell besiegt und tötet. Alaska streckt “seinen” Kmossen nieder, indem er seine Maske abnimmt und ihm sein todbringendes Gesicht zeigt. Damit ist der Bösewicht besiegt und die ES-Regenese kann angegangen werden. Sie wird allerdings eine lange Zeit von unbestimmter Dauer währen und innerhalb der unzugänglich verschlossenen Jodorsphäre stattfinden. Bei der Gelegenheit werden einige Protagonisten aus der künftigen Handlung entfernt, indem sie entweder in der Sphäre verbleiben oder auf Fernreise gehen. Die Superintelligenz ES bleibt bis auf weiteres aus dem Spiel, das Feld für den komplett neuen Handlungsabschnitt unter der Ägide des neuen Exposé-Chefs Ben Calvin Hary ist bereitet.

Kürzestfazit: Puh! Sagen wir mal so: Flott und angenehm zu lesen ist der Roman durchaus. Ich mag die Schreibe der beiden Ex-Expokraten ja gern. Inhaltlich spiegelt das Finale jedoch alle Schwächen des Zyklus wider, angefangen bei der Grundvoraussetzung der Metahandlung und der Motivation aller Beteiligten. Die Fragmentierung von ES und die aufwändige Schnitzeljagd nach seinen Teilen hat mich von Anfang an nicht als Kernkonflikt überzeugt. Und nun werden die Fragmente am Schluss auch noch auf unbestimmte Zeit weggesperrt, da der nächste Expokrat lieber weiter ohne die Superintelligenz auskommt. Hätte man sich also alles sparen können. So handeln alle Akteure im  vorliegenden Band reichlich unmotiviert. Die ziellose Infiltration der WERKSTATT mit drei, vier Leutchen wäre so ein Beispiel. Am schlimmsten aber bleibt für mich der blasse und eindimensionale Antagonist Kmossen. Meine generelle Kritik will ich da gar nicht wiederholen. In diesem Heft aber haben mir sein Captain-Kirk-Transporter-Verdoppelungs-Move, seine spontan entwickelte Todesfehde mit Perry und sein selbstmörderischer Blick in Alaskas Gesicht den Rest gegeben. Was sollte das alles? Von diesem quatschigen Säbelduell am Ende will ich gar nicht erst anfangen. Dennoch will ich versöhnlich mit einem herzlichen Dank an Vandemaan und Montillon enden, die 500 Hefte lang die Serie und ihre Helden an wunderbare Orte und in großartige Abenteuer geführt haben. Ebenso versöhnlich seien für diesen Roman drei von fünf Sternen vergeben: ***°°

Perry Rhodan Band 3298: Täuscher und Helfer

Kurz vor dem großen Zyklusfinale darf Robert Corvus es noch einmal krachen lassen. Wie gewohnt werden sich in seinem #PerryRhodan-Roman die Gefechtswesten umgeschnallt und die Thermostrahler vorgeheizt. Atlan knöpft sich höchstpersönlich die Nummer zwei des Oberschurken Kmossen vor. Das erfordert eine

WARNUNG VOR DEM SPOILER

Kürzestzusammenfassung: Der ES-Konvoi unter dem Oberkommando des unsterblichen Arkoniden Atlan hat sein Ziel die Yodorsphäre noch immer nicht erreicht. Blockaden und Angriffe durch den obersten Widersacher dieses Zyklus Kmossen und seine mehr oder weniger freiwilligen Gefolgsleute behindern den Weiterflug. Kmossen duelliert sich an Bord seiner WERKSTATT mit der Kosmokratenwalze LEUCHTKRAFT, die Perry Rhodan höchstselbst kommandiert. Derweil versucht Kmossens gestaltwandelnder Sidekick Achill Maccao in wechselnden Rollen das Verwirrspiel zwischen den zahlreichen anwesenden Fraktionen aufrecht zu erhalten und in dem Zuge zum großen Schlag gegen den Konvoi auszuholen. Unter anderem nimmt er dabei die Gestalt von Antanas Lato ein, den Atlan und seine Gefährten allerdings so gut kennen, dass sie die Täuschung bemerken. Daraufhin fasst der Arkonide den Plan, höchstpersönlich in einem klassischen Kommandoeinsatz den echten Lato zu retten und Maccao festzusetzen oder auszuschalten. Gesagt getan wird das Rauschiff, auf dem beide weilen, infiltriert. Man schleicht sich unerkannt bis zu Latos Verlies und kann ihn befreien. Schließlich wird man entdeckt und muss sich etwas robuster weiterkämpfen. Nach einer großen Menge Sach- und Personenschaden gelingt es Maccao auszuschalten – ehe dieser seinen letzten Verzweiflungsschlag ausführen kann. Damit bricht der Widerstand der Lichtträger und anderen Kmossen-Schergen vorerst zusammen und der Weg zur Yodorsphäre ist endlich frei. Leider wird man nicht eingelassen. Und damit nicht genug, haben die Helden einen schweren Verlust zu beklagen: Der vor 200 Heften eingeführte Mutant und Nebenheld Damar Feyerlant fällt im Zuge des Kommandoeinsatzes.

Kürzestfazit: Ich lese Corvus’ Romane ganz gerne, da ich seine kurzweilige und zuweilen flapsige Schreibe schätze. Grundsätzlich gefallen mir auch seine Gefechtsbeschreibungen, die ihm zugeschriebene Spezialität. In diesem Roman kommt hinzu, dass er fast beiläufig ziemlich tiefgründige Gedanken zu existenziellen Grundfragen wie Sterblichkeit, Freiheit und Bewusstsein behandelt. Feyerlants Opfergang gelingt dadurch sehr berührend. Dennoch wollte das alles für mich nicht so recht zünden. Ich komme mit der Seefahrt-Allegorie einfach nicht mehr klar, mit der die Serie unverdrossen Weltraumfahrt und -Gefechte beschreibt. Dass eine Raumflotte im Nirgendwo zwischen den Sternen einfach von einer anderen aufgehalten wird, indem sie sich ihr “in den Weg stellt”, will ich in modernen #ScienceFiction-Romanen nicht lesen. Da muss man sich was besseres einfallen lassen, als so zu tun, als wären das träge Kriegsschiffe auf einer zweidimensionalen Wasseroberfläche. Mein Hauptproblem bei diesem Zyklus bleibt jedoch die schwache Meta-Handlung und allem voran die blassen Antagonisten. Kmossen und seine Schergen sind so plump eindimensional böse, dass auch ihre Überwindung im Finale keine Begeisterung bei mir wecken will. Dabei hätte man ihren Punkt, ob es überhaupt so sinnig ist, ES wiederherzustellen, durchaus spannungserzeugend als Konflikt unter den Helden verhandeln können. Aber nein, diese Position nehmen natürlich wieder nur schwerstkriminelle Schurken ein. Aber gut, ich will nicht meckern. Die meisten Einzelromane waren wie gewohnt von hoher Qualität und auch dieser hier hat mich gut unterhalten, weswegen er wohlmeinende drei von fünf Sternen redlich verdient hat: ***°°

Zum Stand der Schreibdinge Q4/2024

Angesichts des morgen startenden #NaNoWriMo bietet es sich an, wieder einmal über den Stand der #Schreibdinge zu berichten. Dieses Quartal steht ganz im Zeichen der #PerryRhodan Fanserie Dorgon, für die ich vor ein paar Monaten schanghait wurde.

NaNoWriMo 2024: Dorgon

Ich habe mich für Band 130 verpflichtet – obwohl ich den Inhalt der 129 vorangegangenen Hefte nur oberflächlich kenne. Das macht aber nichts, da der neue Handlungsabschnitt einigermaßen eigenständig ist und ich ein neues Sternenvolk vorstellen kann. Es wird einer der in der Mutterserie Perry Rhodan sehr beliebten Chronik-Romane, in denen die Lebensgeschichte einer Figur erzählt wird. Ich mag das.

Das Manuskript fertig zu stellen wird mein diesjähriges NaNoWriMo-Projekt. Den Fortschritt könnt ihr gern auf meiner NaNo-Profilseite verfolgen.

Aktuelle Veröffentlichungen

Ganz frisch, nämlich erst gestern, ist meine Dorgon-Kurzgeschichte “Der Temporale Tsunami” im Newsletter Nr. 56 der Perry Rhodan Fanzentrale erschienen – allerdings exklusiv für Mitglieder. Sobald sich eine darüber hinaus gehende Lesemöglichkeit ergeben sollte, sage ich Bescheid.

Bereits seit zwei Monaten ist die Perry Rhodan FanEdition Nr. 25 aus meiner Feder erhältlich. Der Jungfernflug der GOOD LUCK kann im Onlineshop der PRFZ bestellt werden. Ich habe bislang noch keine Rezensionen gefunden, tut mir gern eure schonungslose Meinung kund.

Unverändert bei meinem Hausverlag Literarischer Lloyd erhältlich ist mein fantastisches #Kinderbuch Mette vom Mond. Gerne direkt online beim Verlag bestellen, es wird umgehend versandkostenfrei zugestellt.

Was (weiterhin) auf der Strecke bleibt

Wie gerne hätte ich ein weiteres Raketenemärchen in die Tasten gehauen, leider kann ich meinem Retro-SF-Setting frühestens im nächsten Jahr wieder einen Besuch abstatten.

Gleiches gilt für meine Perry-Rhodan-Fanfiction Old Man Rhodan, die ich drüben im #WoC in Etappen fortgeschrieben habe und deren großes Finale noch aussteht.

Hinzu kommen etliche Projekte und Ideen in den unterschiedlichsten Entwicklungsstadien. Man kommt ja zu nix.

Perry Rhodan Band 3297: Unter dem Himmel von Gatas

Es ist inzwischen gute Tradition, dass Bestsellerautor Andreas Eschbach etwa alle einhundert Hefte einen Gastroman für die #PerryRhodan-Serie beisteuert. Mit diesem Band ist es wieder einmal soweit und der Großmeister hat erwartungsgemäß abgeliefert. Doch zunächst die

WARNUNG VOR DEM SPOILER

Kürzestzusammenfassung: Andri Selatan ist Gataser. Der Abstammung nach zwar ein Mensch, seine Vorfahren sind aber schon vor über 1000 Jahren von der Erde auf die Hauptwelt der Yülziish ausgewandert. Dort führt er als Teil der gut integrierten Menschen-Community ein glückliches und zufriedenes Leben. Bis der hauptsächlich von Menschen angeführte ES-Konvoi des Wegs kommt und seine Reise durch das gatasische Hoheitsgebiet antreten will. Finstere Mächte – vermutlich die schurkischen Lichtträger – wollen dies hintertreiben, indem sie Zwietracht zwischen Gatasern und Menschen schüren. Zunächst mit Anschlägen auf gatasische Raumschiffe, dann auf dem Planeten selbst. Andri und seine Familie werden ungewollt in die Ereignisse hineingezogen und tragen schließlich sogar zur Befriedung der Krise bei. Am Ende können der Konvoi seine Reise und Andri sein beschauliches Leben auf Gatas fortsetzen.

Kürzestfazit: Die Darstellung der Yülziish und ihrer Kultur ist noch nie so gut gelungen. Ich kann mich zumindest nicht erinnern, dass die Gataser und ihr Alltagsleben jemals so ausführlich, lebhaft und nachvollziehbar beschrieben worden sind. Ohnehin hat mir die “Alltags-Perspektive”, in der die kosmischen Ereignisse geschildert sind, außerordentlich gut gefallen. Woran die Serie oft scheitert, gelingt hier wunderbar: nämlich die glaubhafte Darstellung von Gesellschaft. Dennoch wird es im Laufe der Handlung noch reichlich dramatisch. Die einer Romanheftserie angemessene Action kommt keinesfalls zu kurz. Allerdings werden Konflikte und Motivation der Helden auf nachvollziehbare Weise heruntergebrochen: Eltern, die einfach ihre Kinder retten wollen, geben schließlich den Ausschlag dafür, dass der eher abstrakte kosmische Konflikt nicht vorzeitig zugunsten der Bösewichte entschieden wird. Das gibt natürlich volle Punktzahl: *****

Die Woche: Schienenersatzverkehr

Ausgerechnet in der Woche vor meinem Urlaub musste die Hochbahn auf meiner Arbeitspendelstrecke an einem Stellwerk werkeln, sodass ich in den Genuss des guten alten SEV kam. Doch anstatt mit meinem Schicksal zu hadern und zu meckern, möchte ich ganz ehrlich sagen: Erstaunlich, wie gut so etwas funktioniert! Die Hochbahn gibt sich größte Mühe, trotz allem morgens die Massen vom Speckgürtel in die Innenstadt zu bugsieren und abends wieder zurück – und benötigt dabei gerade mal 20 Minuten mehr als sonst. Und auch die Fahrgäste verhalten sich trotz aller Anspannung und Müdigkeit diszipliniert und gesittet.

No Automatic for the Bluesky

Kläglich gescheitert bin ich allerdings an der Einrichtung eines #WordPress-Plugins, mit dem ich meine Blogposts automatisch auf #Bluesky crossposten wollte. Ich habe berichtet. Zunächst habe ich ein paar Fehler bei den Einstellungen gemacht. Zuletzt war ich aber ziemlich sicher, die Einstellungen korrekt vorgenommen zu haben. So musste ich erst lernen, dass man sich von Bluesky gesonderte Passwörter für solche Zwecke erstellen lassen kann. Interessant – aber funktioniert hat’s trotzdem nicht. Tja, dann halt weiter per Hand mit Copy und Paste.

Dachbodenfundstücke

Wir schieben schon seit langer Zeit das Großprojekt “Dachboden aufräumen” vor uns her. Am Wochenende sind wir es endlich angegangen. Fertig sind wir natürlich noch lange nicht, doch es sind schon ein paar interessante Fundstücke ans Licht gekommen. So habe ich einen ganzen Stapel #PerryRhodan-Con-Badges1 aus den Jahren 1999 bis 2001 gefunden. Dadurch kann ich wieder sehr genau rekonstruieren, wo ich mich in dieser Zeit rumgetrieben habe. Und zwar:

  • April 1999: ThoreCON in Braunschweig2
  • September 1999: Zellaktivator-Con in Hamburg3
  • Dezember 1999: Perry Rhodan WeltCon 2000 in Mainz4
  • September/Oktober 2000: Perry Rhodan Tage Rheinland-Pfalz in Sinzig5
  • Juni 2001: Perry Rhodan Con in Garching6
  • September 2001: CoCon in Braunschweig7
  • September 2001: Perry Rhodan Tage Rheinland-Pfalz in Sinzig8

Meine Güte, war das ein geballtes Programm damals! Es war aber auch die Blütezeit meiner Fan-Aktivitäten. Etwa zwei Jahre hab ich das noch fortgesetzt, bis schlagartig Ermüdungserscheinungen einsetzten und ich mich von all dem etwas zurückgezogen habe.

Wer von euch war damals denn auch dabei? Ich bin jedenfalls gespannt, was ich in den nächsten Wochen und Monaten noch alles auf dem Dachboden finden werde.

Rätsel der Galaxien

Unter anderem vermutlich die alten Printausgaben der Perry-Rhodan-Fanromanserie “Rätsel der Galaxien”, die inzwischen nur noch digital zu haben ist. In dieser Woche erschien übrigens der brandneue Band 55. Falls ihr mal reinlesen mögt:

Rätsel der Galaxien Band 55: “Zwischen den Adjanten” von Malakai Delamare

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  1. Bei Perry Rhodan heißt es übrigens immer “der” Con.[]
  2. Wenn mich meine Erinnerung nicht trübt, habe ich da ein bisschen moderiert und Uwe Anton interviewt.[]
  3. Das müsste der Con gewesen sein, auf dem mein Hörspiel live auf der Bühne aufgeführt wurde – unter der Regie des wunderbaren H.G. Francis.[]
  4. 2000 deswegen, weil dort Heft 2000 erschienen und verteilt worden ist. War eine ziemlich beeindruckende Großveranstaltung.[]
  5. In Sinzig war ich oft, vermutlich drei, vier Jahre in Folge. Viele schöne Erinnerungen, die ich gar nicht mehr auseinanderhalten kann.[]
  6. Stimmt. In Garching war ich ja auch mal.[]
  7. Dieser Con fand nur wenige Tage nach 9/11 statt. Man hatte überlegt, ihn abzusagen, dann aber kurzerhand das Programm angepasst. Es wurde viel diskutiert.[]
  8. siehe oben, die Sinzig-Termine kann ich in meiner Erinnerung kaum mehr auseinanderhalten[]

Fundsache: Roman Maps

Na, wie oft denkt ihr so ans Römische Reich? Ich kann mit diesem Meme ehrlich gesagt nur wenig anfangen – dennoch habe ich als alter Asterix-Leser, Rome-Binger und Nebenfach-Historiker natürlich ein gewisses Faible für diese Epoche. Entsprechend teile ich die Begeisterung von Lutz Böhm, der vor etwa drei Wochen drüben bei Threads ein interessantes Webfundstück teilte.

Richtig Reisen im Römischen Reich

Die Stanford University hat eine Art Google Maps für das Imperium Romanum gebastelt. Hier kann man recht detailliert seine Reisepräferenzen einstellen und dann ermitteln, wie lange ein Trip zwischen mehreren voreingestellten Orten dauern würde. Durchaus spannend.

Orbis – The Stanford Geospatial Network Model of the Roman World

Perry Rhodan Band 3296: Der ES-Konvoi

Noch-Exposé-Autor Christian Montillon läutet mit diesem #PerryRhodan-Heftroman den Endspurt zum Zyklusfinale ein. Die Handlung schwenkt zurück in die heimatliche Milchstraße und bringt den Showdown in Reichweite. Bitte beachtet die

WARNUNG VOR DEM SPOILER

Kürzestzusammenfassung: Die Fragmente der Superintelligenz ES sind schlussendlich zusammengesammelt worden und in der Milchstraße eingetroffen. Ob jenes aus Vergangenheit und Zukunft, das Perry Rhodan in den Heften zuvor geborgen hat, auch schon dabei ist, wird nicht explizit gesagt, beim Lesen gewinnt man dennoch den Eindruck, dass sie nun komplett sind. Aktuell lagern sie in einer Flotte aus blau-goldenen Raumschiffen, die im interstellaren Leerraum, ein paar Lichtjahre von der Sonne entfernt “parken”. Man wartet darauf, von den Yodoren abgeholt und in die Yodorsphäre im Zentrum der Milchstraße eskortiert zu werden. Nur dort kann die Wiederherstellung der Superintelligenz gelingen. Selbstverständlich versuchen die schurkischen Lichtträger unter ihrem Oberschurken Kmossen zum wiederholten Male, dies zu verhindern. Mit seinen Fähigkeiten hat Kmossen die gesamte Besatzung eines Forschungsschiffes übernommen und dazu gebracht, die Flotte mit den ES-Fragmenten an Bord anzugreifen. Die wohlweislich stationierte Wachflotte verhindert das Schlimmste. Atlan und Aurelia Bina gehen sogar höchstpersönlich in den Einsatz, um die beeinflusste Besatzung zu retten. Das Vorhaben gelingt mit Ach und Krach und mehr schlecht als recht. Nach vorläufiger Abwehr der Gefahr erscheint ein Schiff der Yodoren und führt den ES-Konvoi in Richtung Yodorsphäre an. Damit ist die Gefahr jedoch noch lange nicht gebannt. Parallel wird die Geschichte eines Positronik-Entwicklers in den Reihen der Lichtträger erzählt, der eine Technologie ersonnen hat, mit der Kmossen und seine Schergen schlussendlich doch noch Erfolg haben wollen. Doch dazu mehr im nächsten – oder übernächsten – Heft.

Kürzestfazit: Das Heft erfüllt rechtschaffen seine Aufgabe, die Metahandlung des Zyklus auf die Spur in Richtung Showdown zu setzen und in Fahrt zu bringen. Mehr aber nicht. Für interessante Nebenfiguren und einfallsreiche #ScienceFiction-Ideen ist kein Raum und auch das Spannungselement mit Weltraumgefecht und Risikoeinsatz kommt eher generisch daher. Dass der Flottenkommandant und die Geheimdienstchefin höchstpersönlich in den Einsatz gehen, muss ich als notwendiges Trope der Serie wohl hinnehmen. Gleiches gilt für die Seefahrt-Allegorien, mit der Raumfahrt und Raumschlachten unverdrossen beschrieben werden. Da erscheinen Raumschiffe, die laut innerer Serienlogik mit hunderten Kilometern pro Sekundenquadrat beschleunigen können, wie träge Frachter, die sich von einem herbeigesprungenen Forschungsschiff mühelos abschießen lassen. Aber gut, der Plot wollte es so. Auch kurz vor Zyklusende bleiben die bösen Lichtträger blass und der oberste Antagonist Kmossen arg eindimensional. Dennoch ist das alles sehr solide erzählt und soll mir daher drei von fünf Sternen wert sein: ***°°

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