Mich zumindest hat unlängst ein nostalgisches Verlangen nach klassischem Briefverkehr gepackt, worunter inzwischen ein paar Freunde von mir zu leiden haben. Mein Zugeständnis an diese traditionsreiche Kommunikationsform geht aber nicht so weit, dass ich auf die elektronische Übermittlungsform verzichten wollen würde. Wer also in Briefkontakt mit mir treten mag: Mail genügt.
Brieffreunde auf dem Handy
Aber selbstverständlich gibt es dafür auch eine App. Tatsächlich sind es sogar mehrere. Bei meiner Suche im Play Store (ja, ich bin und bleibe ein Android) bin ich unter anderem auf Daily Postcard, Bottled und Slowly gestoßen. Letzteres erschien mir interessant genug, dass ich mir das Teil mal kurzzeitig installiert und angeschaut habe.
Langsamer Messenger
Ganz vereinfacht gesagt handelt es sich um einen – wie der Name schon erahnen lässt – verlangsamten Messenger. Langsam deswegen, weil ein Haupt-Feature von Slowly darin besteht, dass die Nachrichten – beziehungsweise Briefe – je nach Entfernung des Absenders länger oder kürzer zu einem unterwegs sind. Entsprechend ist die eigene Verortung ein zentraler Punkt, wenn man seinen Account anlegt. Darüber hinaus gestaltet man einen cartoonigen Avatar (Klarname ist auch nicht erforderlich), gibt die Sprachen an, deren man mächtig ist und wählt ein paar Interessen aus, über die man mit potentiellen Brieffreunden plaudern möchte.
Brieffreunde aus aller Welt
Und dann kann es eigentlich auch schon losgehen. Man erhält eine feste ID, mit der man gezielt aufgespürt und angeschrieben werden kann – viel interessanter ist aber, dass man sich irgendwelche Menschen irgendwo auf dem Globus entsprechend den eigenen Interessen und Sprachen raussuchen und sie anschreiben kann. Die Community scheint weltweit recht groß zu sein, sodass sich offenbar ziemlich schnell ziemlich viele Brieffreundschaften in aller Welt schließen lassen. Wer also mag, schaue sich SLOWLY einmal an (gibt’s natürlich auch für Apfel-Jünger).
Aber ohne mich
Mich wird man da aktuell jedoch nicht finden. Die App ist sehr angenehm und userfreundlich gestaltet, sie ist werbefrei und die In-App-Kauf-Geschichten sind sehr unaufdringlich eingebaut (man kann zusätzliche “Briefmarken” erstehen, die ansonsten wie Badges vergeben werden). Mein Bedürfnis, mich mit wildfremden Leuten zu unterhalten, war dann allerdings doch zu gering. Zu den Hintergründen der App: Sie existiert offenbar seit 2017 und die Entwicklerfirma Slowly Communication Ltd. hat ihren Sitz in Hong Kong – nur damit ihr wisst, wo eure Daten dann so landen.
Beim Podcasten vergessen
Obenstehender Artikel ist im Grunde ein Nachtrag zur aktuellen Eskapedia-Folge, dem Podcast vom Legonauten und mir. In dieser Sendung plaudern wir nämlich über soziale Medien im Allgemeinen und stellen ein paar konkrete Netzwerke im Speziellen vor. Und dabei hatte ich Slowly schlicht vergessen. Trotzdem (oder gerade deswegen) eine lauschenswerte Episode:
Eskapedia | Der Empfehlungspodcast | Episode 2: Soziale Medien
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