Was für eine schöne Stadt! Diese Woche – und somit die erste Hälfte der Osterferien – haben wir erstmals in Dublin verbracht. Generell war dies unser erster Besuch auf der Grünen Insel – aber sicherlich nicht unser letzter.1
Auf nach Irland!
Ich muss gestehen, diese Reise ohne große Vorstellungen angetreten zu haben, was uns erwartet. Schon die reibungslose Anreise hat uns von Anfang an ein gutes Grundgefühl beschert, das die kompletten vier, fünf Tage bestehen blieb.
Sehr angenehm war bereits die Busverbindung vom Flughafen in die Innenstadt. Ich kann den Aircoach nur wärmstens empfehlen, für schmale 10 Euro bringt er einen flott und unkompliziert in die City.
Eisdielen und fliegende Doktorhüte
Die Stadt hat sich uns sehr weltoffen und lebendig und gleichzeitig sehr entspannt und freundlich präsentiert. Angenehm überrascht hat uns, wie gut man überall essen kann – und wie zahlreich echte italienische Eisdielen sind. Also, wirklich echt. Dieselben Ketten, die man auch in Rom findet.
Wir lassen uns auf unseren Städtetrips immer gern treiben, ohne sklavisch alle Sehenswürdigkeiten abzuarbeiten. Ein paar Klassiker waren aber schon dabei, allem voran natürlich das Trinity College mit der alten Bibliothek und der “original” irischen Harfe. Wie es der Zufall so will, sind wir an diesem Tag genau in die Abschlusszeremonie der Jahrgangsabsolventen gestolpert und haben die Doktorhüte fliegen sehen. Sehr beeindruckend.
Mich begeistern vor allem die Geschichten hinter den Sehenswürdigkeiten – und da hat Dublin natürlich einiges zu bieten. Zwei seien hervorgehoben.
Die Katzenmumie und der Admiralskopf
Mitten auf der O’Connell Street steht The Spire, eine 120 Meter hohe Metallnadel. Wirkt ein bisschen wie ein gigantischer Fahnenmast ohne Fahne. Die Story dahinter ist folgende: Bis in die 60er Jahre befand sich an dieser Stelle eine hohe begehbare Säule, auf der ganz oben eine Statue von Admiral Nelson stand. Zum 50. Jahrestag des Osteraufstands beschloss die IRA kurzerhand das Ding zu sprengen. Erst in den 90ern wurde die Nadel geplant und gebaut. Den Kopf von Nelson kann man sich übrigens heute noch in einer Bibliothek anschauen.2
Im Reiseführer steht, dass man in der Krypta der Christ Church Cathedral eine Katzenmumie besichtigen kann. Ich dachte, dass es sich um das einbalsamierte Haustier eines Bischofs handelt. Weit gefehlt. The Cat and the Rat – die arme Ratte hat besagter Reiseführer unterschlagen – wurden in den 1870er Jahren im Innern der Kirchenorgel gefunden, als diese restauriert werden sollte. Und da hat man sich gedacht: Och, die beiden stellen wir einfach mal aus. An irgendeiner Stelle hat sie sogar James Joyce erwähnt.
Lebendige Urlaubskatzen
Aber keine Sorge, es gab auch ein paar lebende Urlaubskatzen, unter anderem im botanischen Garten von Dublin, wo sich eine Katze auf den warmen Fliesen des Sukkulenten-Gewächshauses nicht aus der Ruhe bringen ließ.
Auch die Heimreise verlief entspannt und reibungslos. Selten so einen gut organisierten Flughafen wie den in Dublin erlebt.
Und nun wird es wohl doch langsam mal Zeit, Ulysses zu lesen.
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