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Lesetagebuch: Das Gläserne Schwert

Als alter Donaldist ziehe ich grundsätzlich Entengeschichten vor – vor allem jene, aus der Feder des Meisters Carl Barks. Es gab aber auch Mausgeschichten in den Lustigen Taschenbüchern, die es mir sehr angetan haben: allen voran „Das Gläserne Schwert“ aus den 80er Jahren.

LTB FTW!

Wie wir alle habe auch ich in Kindheit und Jugend die Lustigen Taschenbücher (der Kenner kürzt sie LTB ab) verschlungen. Schon früh habe ich dabei eine Vorliebe für die Entengeschichten entwickelt und die Micky-Maus-Sachen eher überflogen – oder sogar die Bände mit der Maus auf dem Cover im Regal gelassen. Mit zunehmendem Alter wollte ich nur noch die „Original“-Sachen von Carl Barks – und höchstens noch von seinem würdigen Nachfolger Don Rosa – lesen. Aber das ist eine andere Geschichte.

Die Storys der LTB speisen sich bekanntlich aus den italienischen Topolino-Heften. (Die Geschichte der italienischen Disney-Lizenz ist durchaus auch interessant, würde hier aber zu weit führen.) Mir ist schon als Kind die unterschiedliche Qualität der Zeichnungen und Geschichten aufgefallen. Und unter den „guten“ waren oft explizit Micky-Maus-Sachen. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir das Fantasy-Abenteuer „Das Gläserne Schwert“, in dem es Micky und Goofy in eine fantastische Parallelwelt verschlägt.

Maus-Fantasy vom Feinsten

Mit meiner Begeisterung stand ich wohl nicht allein da. Der LTB-Verlag Egmond wird dieses Epos sicher nicht ohne Grund in seine schmuckvolle Sonderedition aufgenommen haben. Mit großer Freude nenne ich diesen Band nun mein Eigen.

Die Geschichte ist schnell erzählt: Zur Weihnachtszeit verschlägt es eine Art Hobbit in Mickys Garten. Er stammt aus der Welt Asgardland in einer parallelen Dimension und ist eigentlich auf der Suche nach dem sagenhaften Helden Alf, der gegen einen finsteren Herrscher helfen soll. Natürlich springen die beiden Helden aus Entenhausen ein (zumindest in der deutschen Übersetzung leben auch die Figuren der Mausgeschichten dort), Goofy wird kurzerhand zum Vetter von Alf erklärt und schon geht’s ab ins Fantasyabenteuer.

Das Abenteuer aus der Feder von Massimo De Vita (auch dieser Herr ist hoch interessant – offenbar hat er oft als prä-digitaler Nomade gelebt und gearbeitet und viele seiner Comics auf Abenteuerreisen produziert) war wohl schon beim ersten Erscheinen im Topolino so erfolgreich, dass insgesamt drei Fortsetzungen folgten – und viel später sogar noch eine Parodie –, die allesamt in diesem Band enthalten sind.

Heute noch lesbar?

Nun mag in meiner Begeisterung natürlich einiges an nostalgischer Verklärung stecken. Aber ich habe die Geschichten (von denen ich bislang übrigens nur die drei ersten kannte) erneut mit großer Freude gelesen. Die Handlung ist natürlich recht klassisch und gradlinig – strotzt aber vor ironischen Anspielungen und Zitaten aus allem, was Star Wars, Tolkien & Co. hergeben, und ist voll geistreichem Witz. Die Zeichnungen sind hervorragend und entführen den Leser in eine stimmungsvolle und detailverliebte Fantasywelt.

Und Goofy gibt einen großartigen Fantasy-Helden ab. Ah-hyuck!

Fundsache: Astronomie in 365 Tagen

Seit Jahresbeginn nutzt die - und -Ikone Florian Freistätter für lehrreiche Zwecke.

Jeden Tag ein Tafelbild

Am 1. Januar stellte der gute Florian, der im Netz meist als Astrodicticum oder Astrodicticum Simplex unterwegs ist, in seiner ersten Lektion sein Projekt vor und vermittelte ein erstes Wissenshäppchen.

In oft sehr kunstvollen Tafelbildern fügt er seitdem Tag für Tag ein weiteres Häppchen hinzu. Die Lektionen bauen dabei aufeinander auf, sodass die Themen vom Sonnensystem und den Asteroidengürteln an Tag 13 bis zu Schwarzen Löchern an Tag 111 reicht.

Jeden Tag ein Herzchen

Ich mag Florians Vermittlung astronomischen Wissens ja ohnehin gerne und lausche mit Begeisterung seinem wöchentlichen Podcast Sternengeschichten. Mit seiner Astronomie in 365 Tagen hat er sich zudem ernsthafte Gedanken darüber gemacht, wie das Thema passend auf das Medium Instagram zu übertragen sei. Das Ergebnis dieser Gedanken ist durchaus gelungen, wie ich finde – mit dem heutigen Tage bereits 130 mal.

So ihr also auf dieser Plattform unterwegs seid und wenigstens oberflächliches Interesse an und habt, folget dem

Astrodicticum auf Instagram

und lasst ihm hin und wieder ein Herzchen da!

Weitere Fundsachen an anderen Orten

Edieh – Fantastische Trailer #113 | Minds Delight – Good News Everyone XIII | Zusammengebaut – LEGO Links: Masters of the Universe

Der Game-Noob empfiehlt: Handyspiele

Noob seit über 30 Jahren

Quasi als Disclaimer sei hier kurz auf meine mangelhafte Expertise hingewiesen. Nach meiner C64-Zeit in den 80er/90er Jahren lassen sich meine intensiver gespielten an einer Hand abzählen: mehr als Tetris auf dem Gameboy, Age of Empires, World of Warcraft und Heroes of Might and Magic war da nicht. Eine kleine unlängst geführte -Unterhaltung brachte mich dennoch auf die Idee, meine seither gespielten Handy-App-Games vorzustellen.

Aktuell: Shattered Pixel Dungeon

Mein aktueller Favorit ist Shattered Pixel Dungeon, ein rundenbasierter Soloplayer-Dungeoncrawler in nostalgischer Pixel-Grafik. Es gilt, sich mit einem Helden – man hat die Wahl zwischen vier Klassen – durch 25 Dungeon-Etagen zu schnetzeln. Dabei hat man nur ein Leben, muss also im Falle des Scheiterns komplett von vorn beginnen. Die Dungeons gestalten sich allerdings jedes Mal zufällig neu, sodass es nicht allzu eintönig gerät.

Das Suchtpotential ist recht hoch, sodass sich Phasen, in denen man es über hat, mit begeisterten Spielephasen abwechseln. Durch das Rundenprinzip lässt sich das Spiel prima nebenher in der U-Bahn, beim hören oder sonstwo daddeln.

Tatsächlich gibt es eine ganze Menge Pixel Dungeons da draußen, da das alles auf Open-Source-Code basiert. Die App ist daher außerdem noch kostenlos, werbefrei und ohne In-App-Käufe. Über die gesamte Spiel-Familie gibt’s ein eigenes Pixel-Dungeon-Wiki.

EDIT nebst WARNUNG: Ich wurde darauf hingewiesen, dass man bei Spiele-Apps stets Vorsicht walten lassen sollte, da sie gern Malware enthalten können. Offenbar sei dies zum Beispiel bei einigen Pixel-Dungeon-Varianten vorgekommen. Tipps und Hinweise in diese Richtung sind immer sehr willkommen.

Die üblichen Verdächtigen

  • Natürlich habe ich unverdrossen Pokemon Go auf dem mobilen Endgerät, was kaum größerer Erwähnung wert ist. (Mag jemand mein Freund sein? Trainercode: 4571 3618 1722)
  • Eine Weile habe ich mich auch mal an Hearthstone versucht, der virtuellen World-of-Warcraft-Kartenspiel-Variante. War durchaus kurzweilig – hat mich aber nicht lange gefesselt.
  • Natürlich hatte ich auch meine Quizduell-Phase – für mich alten Besserwisser eigentlich das perfekte Spiel. Vielleicht installier ich mir das sogar mal wieder.
  • Ich gebe sogar freiheraus zu, eine Weile Angry Birds in der -Variante gespielt zu haben.
  • Vor 2048 muss ich hingegen eindringlich warnen. Dieses Zahlenzusammenschiebe-Puzzle ist in höchstem Maße suchterzeugend – bei gleichzeitiger nervtötender Eintönigkeit. Ganz gefährliche Mischung.

Kleine, feine Spielchen für zwischendurch

Etwas unbekannter und exklusiver sind eventuell meine abschließenden Tipps – sie „Geheimtipps“ zu nennen ginge aber vermutlich zu weit. Meinen Vorlieben entsprechend geht’s auch hier in Richtung schlicht, solo und retro.

  • Antiyoy: Großartiges minimalistisches Strategiespiel, das mit ganz wenigen Regeln und Grundprinzipien auskommt – dabei aber ganz schön knifflig werden kann.
  • Knights of Pen&Paper: Ist schon etwas her, dass ich dieses Pixelgrafik-Rollenspiel gedaddelt habe. Ich kann daher nicht sagen, ob es nach den inzwischen vorgenommenen Updates noch immer so kurzweilig spielbar ist. Man schickt auf jeden Fall wie im klassischen 90er-Jahre-PC-Rollenspiel eine Party auf Abenteuerreise und muss dabei diverse Quests erfüllen und Monster erlegen. Das Ganze ist gespickt mit Genre-Scherzen und nimmt sich nicht immer allzu ernst. Zum zweiten Teil weiß ich nichts zu sagen, den habe ich mir nie angeschaut.
  • Age of Strategy: Ein weiteres rundenbasiertes Strategiespiel in nostalgischer Pixelgrafik. Nicht nur beim Namen kommt es dem von mir einst so geschätzten Age of Empires sehr nahe. Hat mir eine Zeitlang sehr angenehm die Zeit vertrieben. Mit Age of Fantasy haben die Entwickler eine Variante mit den einschlägigen Fabelfiguren nachgeschoben – ist aber im Wesentlichen dasselbe.
  • Space Agency: Für einige Zeit habe ich mich an dieser stark vereinfachten Kerbal-Space-Variante fürs Handy erfreut. Es gilt, Raketen zu bauen, in einen stabilen Orbit zu bringen, Satelliten auszusetzen, Raumstationen zu bauen, was man als Weltraumagentur halt so macht.
  • Rise Wars: Der Vollständigkeit halber sei noch diese inoffizielle Handyspiel-Variante des beliebten Brettspiels Risiko erwähnt, die ich tatsächlich mal eine Weile gedaddelt habe. Die enthaltene Werbung ist aber schon arg nervig.

Ich habe mir jetzt nicht die Mühe gemacht, nachzuschauen, was davon es auch auf den Endgeräten mit dem Apfel hintendrauf gibt. Wer da was weiß, mag es gern in den Kommentaren vermerken. Tipps für weitere digitale Zeittotschläger sind ebenfalls hoch willkommen.

Fundsache: SCP-Foundation

Ausgedachte X-Akten

Kurz gesagt handelt es sich dabei offenbar um eine stetig wachsende Sammlung ausgedachter Akteneinträge einer fiktiven Organisation. Die Einträge beschreiben – stets dem gleichen Schema folgend – jeweils ein absurdes und/oder gruseliges übernatürliches Phänomen. Dabei ist es jederfrau und jedermann freigestellt, der Sammlung einen weiteren Eintrag hinzuzufügen. Das ganze wird sehr übersichtlich in Wikiform dargereicht:

SCP Foundation

Secure, Contain, Protect

Das Projekt läuft bereits seit 2008 (die genaue Historie und detaillierte Infos möge man den Wikipediaeinträgen auf englisch und deutsch entnehmen) und erfreut sich offenbar ungebrochener Beliebtheit. Entsprechend ist die Sammlung längst auf mehrere tausend Einträge angewachsen, ergänzt um Kurz- und Hintergrundgeschichten bis hin zu einem Computerspiel. Diverse Sprachgrenzen hat das Projekt auch überwunden. Man kann die SCP Foundation auf deutsch durchstöbern – selbstredend ergänzt um eigene deutsche Einträge wie zum Beispiel den ausgetauschten Berliner Fernsehturm.

Schmökern, gruseln, inspirieren lassen

Eine Weile lang macht es durchaus Spaß, sich durch die zahlreichen SCPs zu schmökern. Mit der Zeit wiederholt sich natürlich das ein oder andere – und das strenge Schema des Akteineintrags trägt auch nicht gerade zur Abwechslung bei. Nichtsdestotrotz hat sich darum eine sehr rege Fangemeinde gebildet, die das ganze mit Fanart etc. bereichert, was man unter anderem in dem offiziellen SCP-Subreddit verfolgen kann. Als Inspirationsquelle für eigene Geschichten oder cthulhuesque Rollenspiele kann das Projekt ebenfalls sehr nützlich sein – und vielleicht mag man ja sogar mal ein eigenes SCP beitragen.

Weitere Fundsachen an anderen Orten

Edieh – Fantastische Trailer #112 | Minds Delight – Good News Everyone XII | Zusammengebaut – LEGO Links: Star Wars – The Clone Wars

Comic: Star Trek vs. Perry Rhodan

Heute mache ich mal einen auf Throwback Thursday. Wir schrieben das Jahr 1996 – und ich war als junger Student der Meinung, dass mir eine Karriere als Comiczeichner bevorstehen könnte.

Ligne Un-Claire

Es war uns einst – wie sicherlich vielen anderen auch – zu Schulzeiten eine Freude, das Erlebte in Form von leicht überzeichnet für die Ewigkeit festzuhalten. Das war in der relevanten Zielgruppe1 durchaus erfolgreich. Und Spaß gemacht hat’s mir auch. Also habe ich dieses Hobby noch ein paar Jahre fortgesetzt – bis mir dämmerte, dass es wohl noch einiges an Übung bedurft hätte, um damit dereinst mal irgendeine Perspektive zu entwickeln.

Glaubenskrieg

Inhaltlich mag dieses persönliche Zeitdokument aber vielleicht ganz interessant sein – belegt es doch, dass Fan-Fehden auch an der Schwelle zum Internet-Zeitalter allgegenwärtig waren und mit harten Bandagen geführt wurden. Erfreut euch also an meinem ungelenken Strich von vor 23 Jahren – und entscheidet selbst, was besser ist oder .

Comic: "Glaubenskrieg" Seite 1 von Roland Triankowski Comic: "Glaubenskrieg" Seite 2 von Roland Triankowski

    ––––––––––––
  1. unser Oberstufen-Jahrgang[]

Wir schreiben eine Ketten-Kurzgeschichte – Teil 2

Blogger-Kurzgeschichten-Kettenbrief

Es begab sich Ende Februar, dass Guddy die sehr gute Idee hatte, einen Blogger-Kurzgeschichten-Kettenbrief zu starten. Etliche schreibwillige Bloggerinnen und Blogger folgten ihrem Ruf und so trat sie letzte Woche die Blogparaden-Schneeball-Schreibaktion mit dem ersten Teil der noch namenlosen Geschichte los.

[Edit: Sowohl der Aufruf als auch Teil 1 der Geschichte sind im Netz nicht mehr zu finden. Dennoch lasse ich meinen Part einstweilen hier stehen.]

Darin erläutert sie auch noch einmal die genauen Regeln der Aktion. Mir wurde die Ehre zuteil, den nächsten Part beizusteuern, was ich hiermit mit Freuden tue. Ich wiederum tagge Robert, der auf seinem Blog Verwaltet fortfahren möge. Aber nun endlich zu meinem Abschnitt, dem ich hiermit folgende Überschrift verpasse:

Doppelbelichtung

[…]

Nichts …

… also, natürlich nicht buchstäblich nichts. Da war noch immer das Meer, auf dessen sanften Wogen die tief hängende Sonne glitzerte, und der Schaum der Brandung, der sich rhythmisch am Strand kräuselte, und über allem der Himmel, der langsam seine abendliche dunkelblaue Tönung annahm.

Aber da war keine Spur von der … ja was eigentlich? Sie hatte das Gebilde nur kurz hinter ihr auf dem Smartphone-Bildschirm aufflackern sehen. Da sah es aus wie eine Seebrücke, die zu einem großen Gebäude führte.

Sie glaubte nicht ernsthaft daran, dass sie auf dem Foto etwas sehen würde. Dennoch rief sie sich die Aufnahme sofort auf. Sie hatte das Telefon relativ neu, daher war es noch so eingestellt, dass es anstelle normaler Fotos diese Mini-Filmchen machte. Auch wenn ihr die Parallele zu den magischen Fotos einer gewissen Buch- und Filmreihe gefiel, wollte sie diesen Spielkram in den Einstellungen eigentlich längst geändert haben. Egal.

Da war tatsächlich etwas. Genau in der Mitte des nur eine Sekunde langen Filmchens flackerte im Hintergrund etwas auf, wie ein Schatten, der kurz über die Landschaft hinwegflog – aber viel strukturierter. Es war eher wie eine kurze – wie nannte man das früher, wenn zwei Aufnahmen auf einem Foto landeten? – Doppelbelichtung.

Aber es war noch viel zu hell, um auf dem Bildschirm etwas vernünftig zu erkennen. Sie drehte sich mit dem Rücken zur Sonne. Mit der freien Hand und ihren Haaren schirmte sie so gut es ging das Licht ab – keine Chance. Von dem guten Dutzend Einzelbilder, aus dem das Filmchen bestand, war das Gebilde wohl nur auf einem oder zweien zu sehen. Sie musste irgendwo reingehen, sich an einen Tisch setzen und sich das ganz in Ruhe anschauen. Jetzt sofort.

Özlem fluchte, als sie durch den Sand in Richtung Strandpromenade stolperte. Noch vor wenigen Augenblicken bestand ihre größte Sorge darin, sich der Erkenntnis stellen zu müssen, dass womöglich doch nur ein einziger Roman in ihr gesteckt hatte. Jetzt stand auf einmal im Raum, dass sie komplett übergeschnappt war.

Auf der Promenade angekommen schaute sie sich nach dem nächsten Café oder einem Bäcker um. Jetzt nach Hause zu laufen oder den Bus zu nehmen – dazu hatte sie keine Geduld.

Irgendwo in ihr keimte der Gedanke, dass sie sich dieser absurden Aufgabe nur hingab, um sich einstweilen nicht ihrer Schreibblockade widmen zu müssen. Der metaphorische Keim wurde aber umgehend von ihr metaphorisch zertrampelt.

Da! Nur wenige Schritte entfernt sah sie eine Strandbar, Kneipe, was auch immer. Kurz schoss ihr durch den Kopf, dass ihr die alte – oder auf alt gemachte – Kate nie aufgefallen war. Noch so ein störender Gedanke, den sie schnell wieder wegwischte.

Der Innenraum lag in schummrigem Zwielicht – perfekt für ihre Zwecke. Kurzerhand setzte sie sich an einen freien Tisch, entsperrte ihr Display und rief die Einzelbild-Ansicht des Fotofilmchens auf. Sie scrollte durch ihre fast identischen Strandselfies … und tatsächlich!

Da war es, auf nur einem einzigen Bild: Hinter ihr ragte ein paar hundert vielleicht auch tausend Meter weit im Meer eine Ansammlung unglaublicher Gebäude in den Himmel. Das ist eine ganze Stadt!, schoss es ihr durch den Kopf.

Obwohl das gesamte Gebilde farblos und durchscheinend war, waren etliche Details gut zu erkennen. Sie zoomte in das Foto hinein und erkannte einzelne Türmchen, kleine Brücken, Gassen, Säulengänge, Fenster und Verzierungen an den Fassaden. Die Architektur glich keinem ihr bekannten Bauwerk oder Stil. Die Gebäude wirkten modern und antik gleichermaßen, alles war filigran und leicht – und strahlte dennoch eine unerschütterliche Stabilität aus.

Özlam konnte sich von dem Anblick kaum losreißen. Irgendwann dämmerte ihr aber die Frage: Was nun? Was sollte sie mit dem Bild jetzt anfangen? Es jemandem zeigen? Es jemandem schicken? Vielleicht sogar posten?

Diese Überlegungen lösten den Bann. Ihr Verstand sprang wieder an und ließ bislang unterdrückte Gedanken wieder zu. Einer davon war: Wo bin ich hier eigentlich?

Sie blickte von ihrem Telefon auf und sah sich erstmals in dieser Strandbar-Kneipe-was-auch-immer um.

[…]

Frohe Ostern!

Stand der Denkpause

Wie unlängst berichtet, denke ich auf ein paar inhaltlichen Veränderungen meiner Bloggerei herum – namentlich die Abschaffung / Umgestaltung meiner Linklisten-Rubrik. Die entsprechenden Gedanken sind schon recht weit fortgeschritten. Es wird wohl – wie schon angekündigt – auf die intensivere Befassung mit einer einzigen Fundsache pro Woche hinauslaufen. Bald mehr dazu.

Wie war Berlin?

Großartig! Und dann war auch noch das Wetter der Hammer. Ist schon ne tolle Stadt – auch wenn ich da nicht wohnen wollen würde. Für den aber großartig. Da es unser erster Hauptstadt-Trip als Familie (und mein erster nicht-dienstlicher Besuch seit langem) war, lief es auf die üblichen Ausflugsziele zwischen Siegessäule, Hauptbahnhof, Fernsehturm und Potsdamer Platz hinaus: Spreefahrt, Brandenburger Tor, Regierungsviertel, Nofretete, Weltzeituhr usw. usf.

Bei dem herrlichen Wetter ein Traum – was uns außerdem die Gelegenheit gab, alles zu Fuß zu erkunden. Hat mir echt gut gefallen.

Auf zum fröhlichen Eiersuchen!

Aber jetzt erst einmal fröhliche, erholsame und sonnige Ostertage euch allen!

Die eskapistischen Links der Woche – Ausgabe 13/2019

Comics & Graphic Novels

Wusste ich auch noch nicht, dass man die Fluch-Platzhalter in „Grawlix“ nennt. Wieder was gelernt.

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Gesang & Geräusch

Obwohl ich nie ernsthaft Mario gespielt habe (als C64er war ich mit Giana unterwegs), ist seine Melodie regelmäßig als Ohrwurm in meinem Oberstübchen zu Gast.

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Internet & Online-Szene

Kino & Film

Wird echt allerhöchste Zeit, mal wieder alle drei Filme durchzugucken. In der einzig gültigen Langversion natürlich.

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Lego & Minifiguren

Hatte ich den legofizierten Endgame-Trailer hier schon? Hatte ich ihn hier auch schon in dieser Split-Screen-Version?

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  • Weiteres wie immer drüben bei Zusammengebaut in der wöchentlichen LegoLinkListe.

Wissenschaft & Visionen

Sehr interessante und ausgereifte Idee für das gemütliche Eigenheim auf dem Mars.

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  • Geeks are Sexy hat ein etwas umfangreicheres aber sehr erhellendes Erklärbärvideo von SciShow zur Quantentheorie sowie den nächsten Schritt von Boston Dynamics auf dem Weg zur Herrschaft der Roboter.

Lesetagebuch: Perry Rhodan 3005 – Wiege der Menschheit

Zum vorigen Heft: Perry Rhodan 3004 – Der Vital-Suppressor

Das Heft hatte ich schon am Sonntagabend durchgelesen. Rekord in diesem Zyklus (der zugegeben gerade erst begonnen hat) und durchaus Indiz für seine Qualität, sowohl des Heftes als auch des Zyklus‘.

Ein seltener Gast

Wie zumindest der Perrypedia zu entnehmen ist, ist Band 3005 der erste Gastroman von Andreas Brandhorst in der regulären Heftreihe. Ein, zwei Taschenbücher beziehungsweise Miniserien-Romane hatte er zuvor beigesteuert. Obwohl mir sein Name durchaus ein Begriff ist, muss ich zu meiner Schande gestehen, offenbar noch nie etwas von ihm gelesen zu haben – höchstens mal einen DSA-Roman (falls er solche überhaupt geschrieben hat und ich ihn da nicht verwechsele). Ein Versäumnis, dem ich demnächst Abhilfe schaffen sollte (empfehlt mir mal was!), denn dieses Heft war wirklich ganz gut. Doch zunächst die

WARNUNG VOR DEM SPOILER

Schwacher Einstieg – aber dann!

Bevor ich mit der Lobhudelung einsetze: Der Einstieg war nix. Der bemühte Funktions-Dialog, in dem Perry Rhodan und seine Enkelin gestelzt, hölzern und unrealistisch den Status Quo rekapitulieren, ist handwerklich arg unbeholfen. Aber gut, schnell drüber weg lesen, abhaken und weiter im Text. Danach wird’s nämlich gut.

Obwohl im Heft zuvor bereits ein erster Kontakt zum galaktischen Widerstand hergestellt werden konnte, wurde der Flug zu seinem Sitz im Ephelegon-System erneut künstlich hinausgezögert – man muss erst abwarten, ob Reginald Bull einen Termin frei hat. Inzwischen wollte man dann doch in Richtung Solsystem fliegen, um zu sehen, ob die Erde nun wirklich weg ist. Naja, zumindest zur Wega sollte es gehen, weil das Solsystem ja angeblich streng bewacht sei.

Aber nicht einmal dazu kommt es, da man wieder von einem interessanten Funkspruch abgelenkt wird. Perry Rhodan und Co. haben offenbar die Aufmerksamkeitsspanne eines Katzenbabys. Diesmal ist die Ablenkung jedoch tatsächlich interessant und weiß dem geneigten Leser (mir) zu gefallen.

Spannende Rätsel und Fanservice

Auf einer die meiste Zeit in Eis erstarrten Welt wurde eine archäologische Entdeckung gemacht, die darauf schließen lässt, dass diese Welt die Wiege der Menschheit sei. Sowohl die Leserschaft als auch Rhodan & Co. wissen, dass das nicht sein kann. Letztere wollen sich das zur Freude ersterer dennoch mal anschauen, denn die Entdecker klangen sehr überzeugend.

Der Planet Tellus, zu dem es gehen soll, wandert in einer sehr langezogenen exzentrischen Umlaufbahn um sein Zentralgestirn, was ihn nur einmal alle 3000 Jahre auftauen lässt und dem exotischen Leben dort die Möglichkeit gibt, sich zu entfalten. Allein das ist schon ein sehr schönes SF-Szenario. Aktuell ist es gerade wieder soweit, der Eispanzer beginnt zu schmelzen und legt nach und nach etwas frei, das sich als nichts geringeres als Terrania City herausstellt, die Hauptstadt der Erde, die seit ihrer Gründung in den 1970er Jahren ihren Platz in der einstigen Wüste Gobi hat – etliche Lichtjahre entfernt auf der guten alten Erde. Ein Rätsel nach Rhodans Geschmack, dem er vor Ort auf die Spur zu kommen hofft. Die Inspektion der verlassenen Ruinen vergrößert das Rätsel jedoch nur.

Beobachtungen und Messungen sprechen dafür, dass es sich tatsächlich um Terrania handelt. Die Gebäude sind ganz offensichtlich mehrere tausend Jahre alt und für Rhodan macht alles einen sehr originalgetreuen Eindruck. Bis man die Statuen entdeckt. Sie zeigen Rhodan höchstselbst, was zunächst einmal nicht ungewöhnlich ist, war der gute doch sehr lange Zeit Staatsoberhaupt des ersten irdischen interstellaren Staatengebildes. Allerdings zeigen ihn die Standbilder als reichlich brutalen Herrscher, der mit dem Schwert über Aliens richtet. Und so einer war unser Perry natürlich nie.

Doch damit nicht genug, es warten weitere Rätsel und Gefahren auf die Heldinnen und Helden. So verbirgt sich unter dem tauenden Eis zudem ein alter Stützpunkt des Solaren Imperiums (oben genanntes Staatengebilde), der dort nach Rhodans Erinnerung auch hingehört. Erwartungsgemäß war die einstige Besatzung (ist schließlich auch schon alles 3000 Jahre her) längst tot. Nicht erwartet hat man allerdings den Zweitkonditionierten, der die Jahrtausende im Eis locker überstanden hat und nun auf den Erkundungstrupp losstürmt.

Ich mag solchen Fanservice ja gern. Die Zweitkonditionierten gehörten in den 300er Heften (so Mitte/Ende der 60er Jahre) zu den unüberwindlichen Gegnern der Menschheit. Dieser hier ist zudem noch von der erwachenden kollektiven Lebensform des Planeten Tellus beeinflusst, die nach Art von Frank Schätzings „Schwarm“ gerade dabei ist, alle Eindringlinge – Perry & Co. inklusive – zu beeinflussen.

Um die Sache abzukürzen: Der vermeintliche Angriff der heimischen Lebensform löst sich schließlich in Wohlgefallen auf. Es war – wie so oft – nur ein missverstandener Kommunikationsversuch. Selbst die Bestie kann befriedet werden und zieht mit dem Kollektivwesen seiner Wege. Leider treten zum Ende die Cairaner auf den Plan, was Rhodan zur schnellen Flucht zwingt. Lediglich eine Materialprobe und ein paar Messergebnisse können von der Ruinenstadt mitgenommen werden.

Wohliges Miträtseln

Mit die größte Freude, die mir dieser Roman bereitet hat, war die Möglichkeit, mitzurätseln. Erstmals in dem Zyklus bekam man ein Geheimnis präsentiert, das nicht nur aus unerklärten Begriffen (Cairaner, Posizid) oder dem willkürlichen Vorenthalten von Informationen bestand (Wo ist die Erde? Was ist mit Arkon? Und warum verdammt noch mal fliegen sie nicht einfach ins Ephelegon-System?).

Und so spekulierte ich in meinem Köpfchen herum, was es mit dieser Ruine des „bösen“ Terrania auf sich haben könnte. Mir als Altleser bietet sich eine naheliegende Lösung an: Es handelt sich um die Stadt aus dem Anti-Universum (ja, genau wie das Mirror-Universum bei Star Trek – kam in den 600er Heften Anfang der 70er vor). Es hieß später zwar, dass es nur ein Kunst-Universum von Anti-ES war – trotzdem war alles und jeder daraus real. Man müsste dies anhand von Strangeness-Messungen nachweisen können. Aber vielleicht sind es auch absichtlich platzierte falsche Relikte der Cairaner, um die wahre Vergangenheit der Milchstraße zu verschleiern. Wir werden es hoffentlich erfahren.

So wünsche ich mir jedenfalls meine Perry-Heftchen: gut geschrieben, schöne SF-Ideen und ein bisschen was zum Spekulieren. Mehr davon!

Zum nächsten besprochenen Heft: Perry Rhodan 3016 – In den Augen des Riesen

Die eskapistischen Links der Woche – Ausgabe 12/2019

Gadgets & Tools

Das Ding brauche ich unbedingt.

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Gesang & Geräusch

Juhu! Neue frische von den „Die Ärzte“n!

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Internet & Online-Szene

  • Der gute Herr R Punkt stellt uns das neue soziale Netzwerk Openbook vor, in dem er als Backer alphatesten darf. Klingt durchaus interessant (ich hab mich auch gleich auf die Betatest-Warteliste gesetzt), scheint mir auf den ersten Blick aber nur yet another Diaspora/Ello/GooglePlus zu sein. Mal gucken.
  • Bei Minds Delight gibt’s die wöchentliche Dosis gute Nachrichten.

Kino & Film

Tarantino schlägt wieder zu. Wollte der nicht mal einen -Film machen?

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Wissenschaft & Visionen

Ja, das Video ist etwas länger und potentiell deprimierend – aber es rückt dem ein oder anderen vielleicht generell die Verhältnismäßigkeit aller Dinge wieder etwas zurecht.

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Lesetagebuch: Perry Rhodan 3004 – Der Vital-Suppressor

Zum vorigen Heft: Perry Rhodan 3003 – Das Triumvirat der Ewigen

Offenbar entwickelt sich der Donnerstag langsam zu meinem Perry-Rhodan-Blog-Tag. Gehen wir’s an.

Endlich weiter im Meta-Text

Der gute Christian Montillon, aus dessen Feder Band 3004 stammt, ist als einer von zwei Exposé-Autoren maßgeblich für die Metahandlung des Zyklus‘ verantwortlich. Es ist also zu erwarten, dass diese nach drei Heften Pause endlich fortgesetzt wird. Um so dringender daher die

WARNUNG VOR DEM SPOILER

Zurück ins Straflager

Montillon greift zum einen seinen Handlungsstrang aus dem Jubiband 3000 wieder auf und erzählt die Geschichte von Giuna Linh weiter, die es eher zufällig in den Geheimdienst des galaktischen Widerstands verschlagen hat. Zwar hat sie ihren Mann mit dessen Hilfe aus dem fiesen Straflager der Cairaner befreien können – leider erwachte dieser seitdem aber nicht mehr aus dem Koma, das ihn kurz darauf ereilt hatte. Mit etwas Geschwurbel kommt sie mit seinem behandelnden Arzt zu dem Schluss, dass ihn einzig die Bedingungen des Straflagers wiedererwecken können.

Dort werden die Gefangenen nämlich der Strahlung des titelgebenden Vital-Suppressors ausgesetzt, der sie schwächt und auslaugt indem er ihnen die „Lebensenergie“ entzieht. Ja, bei Perry Rhodan geht es oft sehr esoterisch zu. Die Geheimdienstzelle um Giuna Linh lässt sich tatsächlich überzeugen und man plant, gemeinsam mit Arzt und Komapatient wieder in das Straflager einzudringen, damit letzterer geheilt werde. Nebenbei will man noch ein wenig über dieses Gerät herausfinden, was das Himmelfahrtskommando halbherzig rechtfertigen soll.

Alleingang des Helden

Im zweiten Handlungsstrang wird es noch konstruierter. Ehe man nun endlich zur Hauptwelt des galaktischen Widerstands aufbricht, wird man auf Perry Rhodans Schiff auf besagte Straflager aufmerksam. Die so genannten Ausweglosen Straßen sind ringförmige Raumstationen, in denen die Gefangenen wie oben beschrieben vor sich hin vegetieren müssen – und zudem noch von Raubtieren gejagt werden. Auch Rhodan interessiert sich sehr für die Lebensenergie-entziehenden Maschinen, die den Messungen zufolge selbige für einen unbekannten Zweck speichern.

Also plant er kurzerhand, einer solchen Ausweglosen Straße einen Besuch abzustatten. Wie es der dramaturgische Zufall so will, ist es natürlich genau jene, zu der die Geheimdienstzelle aus dem anderen Handlungsstrang unterwegs ist. Und auch noch exakt zum selben Zeitpunkt. Als über 3000 Jahre alter Held macht er sich natürlich im Alleingang auf den Weg – lediglich begleitet von ein paar Kampfrobotern. Die Tatsache, dass er mit seinem lebensverlängernden Zellaktivator am ehesten gegen die fiese Strahlung gefeit ist, macht diese Solomission sogar halbwegs plausibel – also, wenn man von der Mission generell mal absieht.

Gerade noch die Kurve gekriegt

Meiner teils süffisanten Wortwahl mag man entnehmen, dass mir das alles nur mäßig gefallen hat. Tatsächlich ist die Zusammenführung der im Jubiband begonnenen Haupthandlungsstränge arg konstruiert geraten. Zudem drängte sich mir über große Strecken des Romans der Verdacht auf, dass es mit der Metahandlung nicht allzu weit her sein könnte: Die Cairaner bleiben nichts weiter als eine böse Besatzungsmacht, die mit Willkürjustiz und Repression für einen zweifelhaften Frieden in der Galaxis sorgt. Und die Auflösung der vermeintlichen Rätsel über den Verbleib der Erde und die Ereignisse der vergangenen Jahrhunderte wird durch wenig nachvollziehbare dramaturgische Abschweifungen künstlich hinausgezögert.

Zum Glück hat der Roman quasi auf den letzten Metern gerade noch mal die Kurve gekriegt.

Natürlich finden Rhodan und die Geheimdienstzelle auf der Ausweglosen Straße zusammen, geraten durch ein superheldencomicwürdiges Missverständnis kurz aneinander, vertragen und verbünden sich dann aber schnell wieder gegen den gemeinsamen Feind. Es gelingt einen Vital-Suppressor aufzuspüren, zu untersuchen und schließlich unbrauchbar zu machen. Dabei gerät man an einen Cairaner, der dieses Gerät steuert – und offenbar eine ganz andere Sicht auf die Dinge hat. Gerade letzteres macht Hoffnung, dass es mit diesen Leuten doch mehr auf sich hat.

Man entkommt gemeinsam – Rhodan lässt aber eine Schar Kampfroboter und ein Raumschiff zurück, um den zahlreichen Gefangenen eine Chance zur Flucht zu ermöglichen. Zum versöhnlichen Abschluss sei hinzugefügt, dass ich rein handwerklich an der Schreibe nichts auszusetzen hatte – und dass mir die Darstellung des Titelhelden bislang bei allen Autoren gut gefallen hat. Das kriegen die aktuell wieder ganz gut hin. Ich bleibe also dran.

Zum nächsten Heft: Perry Rhodan 3005 – Wiege der Menschheit

Bingetagebuch: Legends of Tomorrow

Es ist kompliziert: Superhelden-TV-Serien und ich

Eigentlich mag ich die Marvel-Comic-Superhelden ja viel lieber als die Kollegen bei DC, was sich größtenteils auch auf Bewegtbild-Medien überträgt. Auf der Kinoleinwand ist das auch ne klare Sache – die MCU-Filme und der grandiose Spider-Verse-Film und sogar viele X-Men-Sachen sind für mich nicht zu toppen (allerdings: Wonder Woman ist großartig und Aquaman hab ich noch nicht gesehen).

Bei TV-Serien verhält es sich komischerweise ganz anders. Obwohl offiziell zum MCU gehörig, habe ich Daredevil, SHIELD und sogar Agent Carter recht früh wieder abgebrochen. The Defenders war die einzige Staffel, die ich mit Mühe komplett geguckt habe. Ich fand sie allesamt unfassbar langweilig und schleppend erzählt.

Und dann kam The Flash. Obwohl er in meinen Augen immer einer der inkonsequentesten Comichelden war – ich meine, er läuft mit Lichtgeschwindigkeit! –, der fast noch absurder überpowert ist, als sein Kumpel Superman, gefiel mir seine Serie aus dem Hause CW von Anfang an erstaunlich gut. Meine Hoffnung, dass dies auch für die Schwesterserien gelten möge, hat sich allerdings zunächst nicht erfüllt. Sowohl Arrow als auch Supergirl wussten mich nicht zu packen. Beide hab ich nach ein paar Folgen wieder abgebrochen.

Legenden der Zukunft

Ganz wollte ich besagte Hoffnung aber nicht aufgeben, dass es im Arrowverse, wie dieses gemeinsame Serien-Universum genannt wird, doch noch etwas für mich gibt. Also hab ich mir die erste Staffel der Legends of Tomorrow bei einem meiner beiden Streaminganbieter aufs Handy gezogen und mir damit die tagtägliche U-Bahn-Pendelei versüßt.

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Schurkenjagd durch die Jahrhunderte

Die Handlung ist eigentlich recht schnell erzählt und so schlicht, dass es nicht mal einer Spoilerwarnung bedarf: Ein so genannter Time Master namens Rip Hunter rekrutiert eine Truppe Helden, Anti-Helden und Schurken, um mit ihnen den unsterblichen Schurken Vandal Savage zu bekämpfen, der in ferner Zukunft die Weltherrschaft an sich reißt.

Mit dem Zeitschiff Waverider hopsen die Heldinnen und Helden dann 16 Folgen lang vor und zurück durch die Jahrhunderte. Savage treibt seit der Zeit der Pharaonen sein Unwesen, weswegen es etliche Zeitpunkte gibt, an dem man seinen Aufstieg zur weltweiten Terrorherrschaft beenden könnte. Natürlich gelingt es Folge um Folge nicht, Savage zu stoppen – auch weil selbstredend noch weitere Fraktionen, unglückliche Zufälle und persönliche Befangenheiten im Spiel sind.

Dieser erste große Handlungsstrang – soviel sei verraten – findet in Staffel 1 seinen Abschluss. Hätte die Serie keine Verlängerung erfahren, wären die geneigten Zuschauenden wenigstens mit einem befriedigenden Ende entlassen worden. Tatsächlich aber geht es munter weiter und der interessante Cliffhanger wird erfolgreich aufgegriffen. Ich bleibe dran.

Zeitreise Trash

Allerdings nicht unbedingt wegen des SF-Hintergrunds. Bei Zeitreisegeschichten habe ich eigentlich recht hohe Ansprüche, die hier ehrlich gesagt nicht mal im Ansatz erfüllt werden. Die Möglichkeiten und Konsequenzen einer Zeitreise werden fast gar nicht angetastet. Alle interessanteren hirnverknotenden Gedankenspiele werden von vornherein durch dramaturgische Postulate (geht nicht weil geht nicht) unterbunden, jede Zeit kann nur einmal besucht werden, wodurch sie nur zu exotischen Orten verkommen, die nacheinander bereist werden. Dabei folgt dies nicht einmal einer nachvollziehbaren Logik – denn wenn es dramaturgisch erforderlich ist, gehen einige Dinge dann doch. Die hier dargestellte Form der (dramaturgischen) Zeitreise ist also nicht nur langweilig sondern sie folgt auch keiner inneren Logik.

Wunderbare Seifenoper

Erneut sind es hier allerdings das Zusammenspiel und die Entwicklung der dargestellten Charaktere, die mich begeistern. Die Dynamik zwischen den Figuren mag oft klischeehaft sein, ist aber immer auf Spannung und treibt die Handlung voran. Überhaupt ist alles sehr witzig, rasant und flott erzählt, niemals langweilig und gespickt mit den notwendigen popkulturellen Referenzen von Star Trek und Wars bis zu Zurück in die Zukunft. Ich find’s großartig und freue mich auf Staffel zwo.

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