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Hobby-Geschreibsel: Die Sternenfahrt beginnt

Auf der Suche nach Kertes

An unserem Fantasy-Schreibprojekt Heldenfahrt haben der gute Ace Kaiser und ich bekanntlich seit über 20 Jahren unsere Freude. Höchste Zeit, dieser Freude auch in Science-Fiction-Form nachzukommen. Also legte Ace vor einiger Zeit mit einem ersten Kapitel vor, auf das in der Zwischenzeit weitere folgten. Falls die eine oder der andere mal reinlesen mag:

Die Sternenfahrt | Buch 1: Die Suche nach Kertes (externer Link zu Google Drive)

Spart nicht mit Kritik! Vor allem aber dient auch dieses Projekt unserer eigenen Bespaßung – und ich habe ein gutes Gefühl, dass es uns ähnlich wie die Heldenfahrt noch etliche Jahrzehnte begleiten wird.

Eskapedia – frischgeschnittene Podcast-Empfehlungen

Vor gut einem Vierteljahr hat die das kleine -Projekt von Robert und mir das Licht der Welt erblickt – und schwupps haben wir schon vier Aufnahmen im Æther.

Alle Sendungen …

Aktuell empfehlen wir den jüngsten -Roman von Walter Moers – haben aber auch ein, zwei Dinge, von denen wir eher abraten:

Episode 3 – Walter Moers: Der Bücherdrache

Zuvor haben wir ein wenig über die so genannten Sozialen Medien geplaudert und alle Plattformen von OpenBC bis TikTok wenigstens einmal genamedropt:

Episode 2 – Soziale Medien

In unserer ersten regulären Sendung werten wir den dieses Jahres aus:

Episode 1 – Der Gratis Comic Tag 2019

Und wie sich das gehört, sind wir als erstes mit einer Nullnummer an den Start gegangen, in der wir nicht nur uns vorstellen sondern vor allem unsere Lieblings-Podcasts empfehlen:

Episode 0 – und noch ein Podcast

… und noch mehr

Damit nicht genug ist eskapedia.de seit August auch die Heimat der monatlichen ARTE-Empfehlungen – und wer weiß, was uns beiden in Zukunft noch so einfällt. Bis dahin bleibt uns gewogen und lauscht uns auf der Plattform eurer Wahl (da müssten wir fast überall zu finden sein).

Fundsache: Schreib mal wieder!

Mich zumindest hat unlängst ein nostalgisches Verlangen nach klassischem Briefverkehr gepackt, worunter inzwischen ein paar Freunde von mir zu leiden haben. Mein Zugeständnis an diese traditionsreiche Kommunikationsform geht aber nicht so weit, dass ich auf die elektronische Übermittlungsform verzichten wollen würde. Wer also in Briefkontakt mit mir treten mag: Mail genügt.

Brieffreunde auf dem Handy

Aber selbstverständlich gibt es dafür auch eine App. Tatsächlich sind es sogar mehrere. Bei meiner Suche im Play Store (ja, ich bin und bleibe ein Android) bin ich unter anderem auf Daily Postcard, Bottled und Slowly gestoßen. Letzteres erschien mir interessant genug, dass ich mir das Teil mal kurzzeitig installiert und angeschaut habe.

Langsamer Messenger

Ganz vereinfacht gesagt handelt es sich um einen – wie der Name schon erahnen lässt – verlangsamten Messenger. Langsam deswegen, weil ein Haupt-Feature von Slowly darin besteht, dass die Nachrichten – beziehungsweise Briefe – je nach Entfernung des Absenders länger oder kürzer zu einem unterwegs sind. Entsprechend ist die eigene Verortung ein zentraler Punkt, wenn man seinen Account anlegt. Darüber hinaus gestaltet man einen cartoonigen Avatar (Klarname ist auch nicht erforderlich), gibt die Sprachen an, deren man mächtig ist und wählt ein paar Interessen aus, über die man mit potentiellen Brieffreunden plaudern möchte.

Brieffreunde aus aller Welt

Und dann kann es eigentlich auch schon losgehen. Man erhält eine feste ID, mit der man gezielt aufgespürt und angeschrieben werden kann – viel interessanter ist aber, dass man sich irgendwelche Menschen irgendwo auf dem Globus entsprechend den eigenen Interessen und Sprachen raussuchen und sie anschreiben kann. Die Community scheint weltweit recht groß zu sein, sodass sich offenbar ziemlich schnell ziemlich viele Brieffreundschaften in aller Welt schließen lassen. Wer also mag, schaue sich SLOWLY einmal an (gibt’s natürlich auch für Apfel-Jünger).

Aber ohne mich

Mich wird man da aktuell jedoch nicht finden. Die App ist sehr angenehm und userfreundlich gestaltet, sie ist werbefrei und die In-App-Kauf-Geschichten sind sehr unaufdringlich eingebaut (man kann zusätzliche „Briefmarken“ erstehen, die ansonsten wie Badges vergeben werden). Mein Bedürfnis, mich mit wildfremden Leuten zu unterhalten, war dann allerdings doch zu gering. Zu den Hintergründen der App: Sie existiert offenbar seit 2017 und die Entwicklerfirma Slowly Communication Ltd. hat ihren Sitz in Hong Kong – nur damit ihr wisst, wo eure Daten dann so landen.

Beim Podcasten vergessen

Obenstehender Artikel ist im Grunde ein Nachtrag zur aktuellen Eskapedia-Folge, dem Podcast vom Legonauten und mir. In dieser Sendung plaudern wir nämlich über soziale Medien im Allgemeinen und stellen ein paar konkrete Netzwerke im Speziellen vor. Und dabei hatte ich Slowly schlicht vergessen. Trotzdem (oder gerade deswegen) eine lauschenswerte Episode:

Eskapedia | Der Empfehlungspodcast | Episode 2: Soziale Medien

Weitere Fundsachen an anderen Orten

Edieh – Fantastische Trailer #130 | Minds Delight – Good News Everyone XXIX | Zusammengebaut – LEGO Links: Mehr Platz für die Ghostbusters

Hobby-Geschreibsel: 2 neue Verse für die Heldenfahrt

Heldenhöllenfahrt

Inzwischen sind unsere beiden Fantasy-Helden bis in den sechsten Kreis der Hölle vorgedrungen, wo sie mal eben einen Regime-Change organisieren mussten, um weiter auf den großen Plan hinarbeiten zu können, die Dämonen am Ausbruch in die diesseitige Welt zu hindern. Zu lesen hier:

Die Heldenfahrt – Das komplette Fantasy-Epos im Überblick

Neu in Buch Vier sind die Verse 45 und 46 aus Ace Kaisers und meiner Feder.

Vers 45: Regime-Change

Ab Seite 203 gelingt es Ace hervorragend, meinen vorangegangenen Cliffhanger aufzugreifen und einen Plan zu entwickeln, mit dem der fiese Dämon Golle vom Thron der sechsten Hölle gestoßen wird.

Vers 46: Jagdgesellschaft

Ab Seite 219 versuche ich mich daran, die Geschichte weiterzuspinnen. Unsere beiden Helden haben die Todeselfen für sich gewinnen können – allerdings sorgt eine Hinterlassenschaft des Dämonen dafür, dass doch noch alles im Weltuntergang versinken könnte. Wenn sich unsere Helden nicht sputen.

Fantasy-Trash vom feinsten

Die Heldenfahrt ist ein Round-Robin-Fantasy-Projekt, das Ace Kaiser und ich bereits seit über 20 Jahren fortschreiben – und vermutlich auch noch in weiteren 20 Jahren schreiben werden. Der höchste Anspruch dieser Schreib- und Fingerübung ist, uns beiden Freude zu bereiten. Falls es da draußen die eine oder den anderen geben sollte, die oder der hin und wieder gern mal reinliest, wäre uns das natürlich auch recht.

Fundsache: Fiktive Landkarten

Landkarten faszinieren mich seit frühester Jugend, stecken doch meist zahllose Geschichten darin. Noch heute erfreue ich mich sehr daran – seien es physische fantastische Karten wie in dem unfassbar großartigen Historischen Atlas von Mittelerde von Karen Wynn Fonstad oder dem nicht minder grandiosen Atlas der Scheibenwelt. Oder seien sie digital – denn natürlich gibt es da draußen etliche Kartenverrückte, die sich auf den diversen sozialen Plattformen tummeln.

Die twitternde Gilde der Kartografen

Die Cartographers‘ Guild ist zunächst einmal ein klassisches Forum, in dem sich Gestalterinnen und Gestalter vornehmlich fantastischer Karten tummeln, ihre Werke präsentieren und sich über ihre Kunst austauschen. Der Schwerpunkt liegt hier auf dem handwerklichen Aspekt, die Karten sind oft sehr kunst- und anspruchsvoll erstellt. Inhaltlich zeigen sie meist klassische Fantasy-Welten, wie man sie aus einschlägigen Romanen, Rollen- und Computerspielen kennt. Oft sind besonders bemerkenswerte Exemplare darunter, die einiges an Fantasie anzuregen vermögen.

Dieses gute Stück basiert auf den Endzeit-Fantasy-Romanen eines gewissen Mark Lawrence. Offenbar befinden wir uns in einem zukünftigen Europa, das den Anstieg der Meeresspiegel nicht mehr aufhalten konnte und in mittelalterliche Verhältnisse zurückgefallen ist (ich fühle mich natürlich sofort an das Rollenspiel „Engel“ erinnert). Das Szenario klingt schon mal spannend. Weiß einer, ob die Romane auch was taugen? Könnte man direkt auf den Lesestapel packen.

Die Idee zu diesem sehr einfallsreichen Beispiel ist im Forum selbst entstanden. Jemand hat das Szenario vorgegeben: Eine fantastische Welt, über der alle Sterne erloschen sind. Nur ein letzter Stern ist herabgesunken und erleuchtet und wärmt ein einziges Tal. Sowas mag ich ja.

Imaginäre Karten bei Reddit

Natürlich gibt’s zu diesem Thema auch (mindestens) ein Subreddit. Ich schaue hin und wieder bei r/imaginarymaps vorbei. Der Schwerpunkt ist dort ein wenig anders gelagert. Zwar findet man auch klassische Fantasykarten – oft versuchen sich die Leute aber an alternativen oder zukünftigen politischen Karten der Erde. Das ist meistens nicht besonders einfallsreich – und lässt bei einigen leider arg revisionistische und nationalistische Tendenzen erkennen. Andere stellen aber immer wieder durchaus interessante Ideen dar.

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Die Idee hier ist weder neu noch originell – aber es ist ja nicht komplett von der Hand zu weisen, dass der gute alte J.R.R. Tolkien mit Mittlerde ein vorgeschichtliches Europa im Sinn hatte. Der Versuch, das geografisch überein zu bekommen, kann natürlich nur zum Scheitern verurteilt sein. Dennoch witzig, dass in dieser Version Isengard in Hamburg liegt und Mordor in Transsilvanien …

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Auch wenn Hamburg hier etwas falsch verortet wird – die Idee finde ich witzig. Demnach ist 1810 aus heiterem Himmel Doggerland wieder aufgetaucht und stellt über Nacht eine Landbrücke zwischen Festlandeuropa und den britischen Inseln her. Napoleon fackelt nicht lange, nennt das Ding die „Brücke Gottes“ und marschiert in England ein.

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Diese alternativhistorische Idee kommt ohne göttliche oder sonstwie wundersame Eingriffe aus – und auch ohne Nationalismus. Sie setzt am Ende des Ersten Weltkriegs ein und stellt ein Szenario an den Anfang, das ungefähr die Ereignisse in Russland auf Frankreich überträgt. Es kommt zur Revolution des Proletariats und zu einem schnellen durchaus unvorteilhaften Frieden mit Deutschland. Da es in Italien ähnliche Vorgänge gibt, wirft man kurzerhand alle nationalen Überlegungen über Bord, tut sich zusammen und nennt den neuen Staat „Proletarische Internationale“. Wie sinnig und „realistisch“ die genaue Grenzziehung auch sein mag, mir gefällt das Gedankenspiel – inklusive Esperanto als Landessprache.

Mehr kreative Karten

Was sind eure ausgedachten Lieblings-Karten – und was kennt ihr noch so für Quellen, seien sie physischer oder digitaler Natur? Ob Fantasy oder Alternativ-Historie – an kreativen Karten kann ich mich kaum sattsehen.

Weitere Fundsachen an anderen Orten

Edieh – Fantastische Trailer #121 | Minds Delight – Good News Everyone XXI | Unbekannter Fremder Nr. 1: Blätterwald – Mai/Juni 2019 | Zusammengebaut – LEGO Links: Ab in den Urlaub!

Eskapedia – zurück im Podcast-Æther

Und noch ein Podcast. Die Eskapedia ist da, in der Robert und ich ehrliche, eloquente, eskapistische Empfehlungen verkünden. Lauschet also!

Mit unserer Nullnummer stellen wir uns vor und geben gleich erste Tipps in Sachen Podcasts:

Eskapedia – Der Empfehlungspodcast

Zumindest ich erhebe damit nach Jahren der Abstinenz wieder meine Stimme. Wobei, so ganz geschwiegen habe ich ja nie.

Solo- und Gastauftritte

Nachdem ich 2015 schweren Herzens dem Ausgespielt-Team den Rücken gekehrt hatte, versuchte ich mich kurz mit dem Goetheblick an einem Soloformat und bin regelmäßig Gast bei Andres Radio – zuletzt vor einer Woche, wo wir unter anderem über Lego plauderten.

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Lauschen statt Labern

Selbstredend höre auch ich gern zu – nicht umsonst dreht sich unsere Nullnummer der Eskapedia um Podcast-Empfehlungen. Einige davon stammen aus meinem Lauschtagebuch von letztem Jahr. Und wie es der Zufall so will, hat der gute Nils vom Weltenflüstern gerade eine sehr interessante Liste deutscher Podcasts über SF-Romane verbloggt. Hörenswert!

Die 3×5 besten Marvel Cinematic Universe Sachen

So ein Zwiegespräch will gut vorbereitet sein. Unser Volker geht sehr vorbildlich vor und fragt vor jeder Themensendung stets das Publikum nach seinen Vorlieben. Diesmal geht’s um das Marvel Cinematic Universe kurz: MCU.

Da ich mich terminlich immer schwer tue, musste ich das großartige Angebot, selbst an der Sendung teilzuhaben, ausschlagen. Aber eine adäquate Antwort möchte ich dem guten Volker immerhin geben. Aus Sicherheitsgründen hier vielleicht besser eine

WARNUNG VOR DEM (milden) SPOILER

Top 5 MCU-Filme

Ich werde jetzt bei jeder Rubrik betonen, dass es unglaublich schwer und ungerecht ist, jeweils nur fünf auswählen und nennen zu dürfen. Es gab tatsächlich in den zehn Jahren keinen Film, der mir so gar nicht gefallen hätte. Aber wenn ich ganz ehrlich zu mir bin und nur die fünf Filme nehme, die mich wirklich von Anfang bis Ende ohne Längen und Fragezeichen komplett begeistert haben, dann werden es wohl diese hier sein. (Und natürlich schummel ich, indem ich Infinity War und Endgame zusammenfasse.)

Top 1 – Avengers: Infinity War & Avengers: Endgame

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Als Endpunkt nahezu aller Entwicklungen der ersten drei MCU-Phasen sind diese beiden Filme auf allen Ebenen der Gipfel dieser einzigartigen Filmreihe. Keine Diskussion.

Top 2 – Thor: Ragnarok

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Als Freund der Geschichten aus der nordischen Mythologie mag ich die Filme mit dem Donnergott ohnehin ganz gerne – wobei die beiden ersten aus der Thor-Trilogie nie in die engere Wahl für diese Top-5-Liste gekommen wären. Der dritte Film ragt aber deutlich heraus – nicht nur, weil es eigentlich ein Thor-Hulk-Film ist, der gekonnt Elemente aus den Planet-Hulk-Comics verarbeitet. Der Film sprüht vor Witz, glänzt mit großartigen Nebenfiguren (Jeff Goldblums Grandmaster, Loki, Valkyre und Korg, um nur einige zu nennen) und setzt die eigentliche Charakterentwicklung Thors überhaupt erst in Gang, die sich schließlich über die abschließenden Avengers-Filme erstreckt. Und sie spielen Led Zeppelin.

Top 3 – Guardians of the Galaxy

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Lange Zeit mein unangefochtener Liebling unter den MCU-Filmen – mit seinem einfallsreichen Science-Fiction-Szenario, den witzigen Charakteren und einer rasanten Handlung. Und dann die Musik! Und das Raumschiff! Herrlich!

Top 4 – Black Panther

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Einer der insgesamt „rundesten“ MCU-Filme, was die Charaktere, die Handlung, Botschaft und Thema und das Sägen an filmhistorischen Gewohnheiten angeht. Mit Killmonger präsentiert er einen der schlüssigsten Antagonisten, dem man seine Motivation 100%ig abnimmt – und der man sogar folgen kann, wenn man das möchte.

Top 5 – Spider-Man: Homecoming

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Aber was wäre ein Marvel-Kino-Universum ohne Spider-Man? Wie gehyped war ich, als klar wurde, dass er in Civil War seinen ersten Auftritt haben würde. Und wie sehr hat sich meine leichte Skepsis zerblasen, als ich seinen ersten eigenen MCU-Film bestaunen durfte, der glücklich den dritten Anlauf dieser Figur auf der großen Leinwand darstellte. Denn sie haben damit alles richtig gemacht. Es wurde nicht zum x-ten Mal sein Origin erzählt, sondern eine frische flotte Geschichte über Spideys erste eigenständige Gehversuche unter Iron Mans Fittichen. Auch ihm wurden wunderbare Charaktere zur Seite und ein stimmiger Antagonist gegenübergestellt. Großartig!

Top 5 MCU-Figuren

In dieser Rubrik fällt mir die Auswahl am schwersten. Denn für mich heißt es nach hirnzermarterndem Sinnieren, dass ich Captain America, Shuri, Okoye, Loki, Wasp, Ant-Man, Killmonger, Hawkeye, Ned, Rocket und viele andere nicht aufführen kann. Und das ist unverzeihlich.

Top 1 – Iron Man

In den Comics hat dieser Knabe ja immer eher ein Dasein in der zweiten Reihe gefristet. Ja, er war auch hier Gründungsmitglied der Rächer, hatte interessante Handlungsbögen und stets eine Menge Potential. So richtig durchgestartet ist er aber erst mit seiner Interpretation durch Robert Downey Jr. – und nicht zuletzt dadurch wurde er schnell zur Schlüsselfigur der drei ersten MCU-Phasen, die neben seiner eigenen Trilogie auch die vier Avengers-Filme sowie Civil War und Spider-Man: Homecoming dominiert hat. In seiner Figur fokussieren sich die Zweifel und inneren Konflikte, die mit derartigen Machtmitteln gepaart mit dem naiven Willen, allen zu helfen, einhergehen. Tony Stark aka Iron Man geht den Weg vom selbstsüchtigen Waffenhändler bis zum selbstaufopfernden Weltenretter in den zehn Jahren MCU in aller Konsequenz und sehr eindringlich dargestellt bis zum bitteren Ende.

Top 2 – Spider-Man

Peter Parker sollte immer die einfallsreichste und wichtigste Figur in jedem Marvel-Universum sein, denn er repräsentiert originär das, was die Marvel-Superhelden grundsätzlich von den klassischen Kollegen bei DC unterscheidet. Es sind allem voran normale Menschen mit normalen Konflikten und Problemen – die nebenher versuchen, mit der Macht und der Verantwortung klarzukommen. Dies darzustellen gelingt dankenswerter Weise auch der MCU-Version des Netzschwingers. Da steckt noch ganz viel Potential drin.

Top 3 – Captain Marvel

Gewaltiges Potential steckt auch in Carol Danvers. Sie wird eine der wichtigsten Figuren der folgenden MCU-Phasen sein – auch und vor allem dank ihrer Interpretation durch Brie Larson. Ähnlich wie bei Iron Man ist es ihr gelungen, die zwar interessante aber immer etwas im Hintergrund stehende Comic-Vorlage mit noch mehr Power und Leben zu erfüllen. Von ihr und ihren Filmen verspreche ich mir noch sehr viel.

Top 4 – Thanos

Es ist dem MCU auffallend oft gelungen, den Heldinnen und Helden sehr gute Antagonisten entgegenzustellen. Immer wieder handelt es sich um Figuren, die von durchaus nachvollziehbaren Motiven getrieben werden, bei denen man ein wenig darüber nachdenken sollte, ob es nur Zufall ist, dass sie hier gerade auf der Seite der „Bösen“ stehen. Thanos ist ein Idealbeispiel dafür – und ein bisschen mehr. Denn er steht für die durchaus verbreitete These, dass die so genannte „Überbevölkerung“ Wurzel allen Übels auf Erden sei. Es ist dem MCU zu danken, klipp und klar darzustellen, was die letzte Konsequenz dieser Analyse tatsächlich bedeutet: nämlich, dass irgendjemand sich herausnimmt zu entscheiden, dass sehr viele Leute sterben. In der Figur des Thanos ist dieser Wahnsinn hervorragend dargestellt worden.

Top 5 – Dr. Strange

Er ist so ein bisschen die magische Tony-Stark-Version – und doch ganz anders. Auch er will nichts geringeres als die Welt beschützen, ist dabei aber nicht (mehr) von allzu vielen Selbstzweifeln geplagt. An der Figur werden wir in den kommenden Phasen noch einige Freude haben. Naja, und ich mag den Cumberbatch halt.

Top 5 Marvel-Zeugs außerhalb des MCU

Die Zahl der Dinge, die für diese Auswahl die Grundgesamtheit bilden (Comics, Serien, Filme, etc. aus 80 Jahren Verlagsgeschichte) ist derart riesig, dass es die Aufgabe in den Bereich des Absurden abgleiten lässt. Dennoch fiel es mir überraschend leicht, mich hier auf fünf Dinge festzulegen.

Top 1 – Spider-Man: Into the Spider-Verse

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Das ist so ein unfassbar guter Film. Miles Morales ist ein großartiger Spider-Man und er wird so toll in Szene gesetzt – und gleichzeitig wird die Peter-Parker-Legende angemessen gewürdigt. Guckt den Film einfach! Und falls ihr ihn schon gesehen habt – guckt ihn noch mal!

Top 2 – Logan

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Es soll ja tatsächlich Leute geben, die den Hugh-Jackman-Wolverine nie so recht mochten. Vielleicht, weil er ihrer Meinung nach der Comic-Vorlage nicht ausreichend gerecht würde – keine Ahnung. Ich mochte ihn immer sehr. Sowohl in den ursprünglichen X-Men-Filmen als auch in seinen nur mäßig zusammenpassenden Solo-Auftritten. Seinen Höhepunkt hatte er aber zweifelsohne im Schlusspunkt seiner Laufbahn, in seinem allerletzten Auftritt in dieser Rolle. Selbiges gilt im Übrigen für den Patrick-Steward-Professor-X, der in diesem Film in einer schauspielerischen Meisterleistung sein ebenso tragisches Ende findet. Ganz großes Kino!

Top 3 – Ms. Marvel aka Kamala Khan

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Diese Figur erblickte mit ihrer eigenen Comic-Reihe 2014 das Licht der Welt und ist eine der besten Neuerfindungen des Marvel-Universums seit Miles Morales. Auch sie steht in bester Spidey-Tradition als jugendliche Beschützerin der eigenen Nachbarschaft mit etlichen allzu menschlichen Problemen vor der Brust. Die junge Kamala Khan aus Jersey City ist Tochter pakistanischer Einwanderer, absolutes Geek-Girl und größter lebender Carol-Danvers-Fan. Als sich dann auch noch herausstellt, dass sie Inhuman-Gene in sich trägt und (mehr oder weniger) spontan Superkräfte entwickelt, wird sie die neue Miss Marvel. Großartige Figur! Großartige Comics!

Top 4 – Avengers versus X-Men

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Derartige Comic-Crossover-Events gibt’s bei Marvel ja ständig. Man hat manchmal gar das Gefühl, dass sie nahtlos aufeinander folgen. Soll mir aber recht sein, ich mag die Meta-Geschichten, die sich über die verschiedenen Superhelden-Serien erstrecken meist sehr gern. Zu den besten zählt für mich Avengers versus X-Men von 2012. Der Name ist Programm – aber nur oberflächlich geht es hier um das übliche Kräftemessen zweier Helden-Teams. Tatsächlich wird hier die oft aufgeworfene Frage nach der unendlich korrumpierenden unendlichen Macht verhandelt. Die X-Men haben es nämlich mal wieder mit der Phoenix-Kraft zu tun, der sich schließlich fünf von ihnen ergeben. Sie nutzen diese Macht zunächst, um das Paradies auf Erden zu erschaffen, was es den Zweiflern unter den Avengern schwer macht, moralisch gegen sie zu mobilisieren – abgesehen davon, dass die Phoenix-Five nahezu unverwundbar sind. Das ganze ist also nicht nur Actiongeladen sondern auch sehr klug erzählt. Hat mir sehr gefallen und mich nachhaltig beeindruckt.

Top 5 – Der Fox-X-Men-Quicksilver

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Ich erlaube mir, diese Listen mit einem etwas abseitigeren Punkt zu schließen. Was mich in den neueren X-Men-Filmen („Days of Future Past“, „Apocalypse“ und vermutlich auch „Dark Phoenix“ – letzteren habe ich noch nicht gesehen) nämlich besonders beeindruckt hat, war die vor allem tricktechnische Darstellung der Figur des Quicksilver. Korrigiert mich gern – aber ich wüsste nicht, dass irgendwo schon einmal filmisch so gut ein Speedster dargestellt wurde. Zumindest in den beiden ersten Filmen gipfelt das immer in einer Szene, in der der gute brillieren darf. Die erste aus DoFP ist für mich immer noch die Krönung.

Alles weitere dann alsbald beim Selbstgesprächler.

Fundsache: Blauer Mars

Terra Mars

Shi Weili hat offenbar einer KI beigebracht, den Mars wie einen erdähnlichen Planeten aussehen zu lassen. In seinem Video erläutert er das näher und präsentiert die durchaus beeindruckenden Ergebnisse im Bewegtbild.

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Vertrautes Bild

Ohne die Leistung und die fantastische Optik schmälern zu wollen – aber dem geneigten Science-Fiction-Fan ist dieser Anblick jetzt vermutlich nicht völlig fremd. Künstlerische Darstellungen eines terraformten Mars lassen sich leicht im Netz aufstöbern und das Bild mit dem großen Ozean im Norden scheint mir im kollektiven Bewusstsein der SF-Gemeinde längst verankert zu sein.

Eine recht eindringliche Beschreibung der Küste des marsianischen Nordmeeres ist mir zum Beispiel noch aus dem bombastischen Zweiteiler Ilium und Olympos von Dan Simmons präsent. Was mich daran erinnert, dass ich mir endlich mal die definitive Marsbesiedelungs-Trilogie von Kim Stanley Robinson vornehmen muss. Einer von etlichen Klassikern, die ich zu meiner Schande nie gelesen habe.

Oder welche Mars-Geschichten könnt ihr noch empfehlen?

Weitere Fundsachen an anderen Orten

Edieh – Fantastische Trailer #117 | Minds Delight – Good News Everyone XVII | Zusammengebaut – LEGO Links: Akkurater X-Wing

Lesetagebuch: Dream Police

Empfehlung vom Autor höchstselbst

Die zwölfteilige Miniserie aus der Feder von JMS erschien 2014 beim Image-Verlag und wurde damals vom Meister höchstselbst bei Twitter angepriesen – für mich sogar extra auf deutsch.

Ich hatte mir die Hefte unmittelbar danach auf die Comixology-Wunschliste gepackt – dort ruhten sie jedoch satte fünf Jahre, bis ich sie mir nun endlich zu Gemüte geführt habe.

WARNUNG VOR DEM (milden) SPOILER

Knallharte Cops im Reich der Träume

Die Handlung der zwölf Hefte spielt fast ausschließlich im Reich der Träume, den Traumlanden oder wie auch immer man jene Sphären nennen möchte, in denen wir Nacht für Nacht unsere Träume erleben. Hier trägt diese Welt den Namen Dreamscape und erscheint dem Betrachter größtenteils als amerikanische Großstadt.

Entsprechend amerikanisch kommt auch die Polizei dieser Stadt daher, die Titelgebende Dream Police. Ja, auch die Gäste von Dreamscape (die Träumenden) und ihre Einwohner (sehr einfallsreiche Figuren von Formwandlern, die das Personal unserer Träume darstellen, bis zu den Architekten, die Nacht für Nacht die Landschaft neu gestalten) müssen von einer Polizei beschützt und an die Regeln erinnert werden.

Der Fantasie sind bei den verschiedenen Einsätzen keine Grenzen gesetzt – und natürlich nimmt sich die Geschichte bei aller Action und Spannung nicht immer bierernst. Da muss schon mal ein von einem Kind erträumter Drache gebändigt werden oder ein durch Drogen erleuchteter Träumer.

Spannende Thriller-Handlung

Hauptfiguren sind zwei Cops, deren Alltag zunächst beschrieben wird. Schon zu Beginn unterhalten sie sich nebenbei darüber, dass sie eigentlich ziemlich wenig über sich selbst wissen. Sie sind Traum-Polizisten, so lange sie denken können, und können sich nicht richtig in die Hierarchie der Traumwesen einordnen. Große Beachtung schenken sie dem Thema vorerst nicht – aber natürlich geht es in der Geschichte genau darum.

Recht früh in der Handlung wird einer der beiden Partner durch eine neue Polizistin ersetzt – ohne jedoch, dass dies irgendjemandem außer den Lesern bewusst wird. Alle Protagonisten sind überzeugt – oder tun zumindest so –, dass die beiden schon immer Partner waren. Diesem Rätsel kommen unsere beiden (beziehungsweise drei) Heldinnen und Helden in den zwölf Heften auf die Spur und lösen es schließlich auf durchaus interessante Weise.

Traumhaftes Traumreich

Ich schätze das Träumen als (literarisches) Thema und (Fantasy-) Szenario sehr (natürlich auch als Vorgang an sich). Entsprechend bin ich ein großer Freund von Lovecrafts Traumlande-Geschichten und habe (obwohl ich die überbordende Begeisterung für Gaimans Werk bekanntlich nicht so nachvollziehen kann) etliche Sandman-Comics verschlungen.

Die meisten dieser Geschichten gehen davon aus, dass die Traumwelt ein mal mehr mal weniger realer Ort ist, den sich die Träumenden teilen, und an dem es auch indigene Wesen gibt. Variationen bestehen oft darin, wie groß der Einfluss der Träumenden auf diese Welt ist. Können sie sie gestalten, vielleicht sogar dauerhaft – oder müssen sie sich den geheimen Gesetzen dieser Welt fügen, wie in der realen Welt letztlich auch? Auch die Frage, ob Träumende miteinander interagieren können, ist nicht immer einheitlich geklärt.

Dreamscape hat eine recht klare Hierarchie, deren Herkunft und transzendente Legitimation aber nie genauer erläutert wird (eine Menge Stoff also für weitere Geschichten). Die Träumenden befinden sich zwar alle in derselben Traumwelt, interagieren aber fast nie miteinander. Die indigenen Einwohner erfüllen fast alle eine Aufgabe, die den Träumenden einen reibungslosen, ungestörten und wunschgemäßen Aufenthalt ermöglicht – sogar die Alpträume. Es gibt Regeln und Gesetze, die einzuhalten sind, worüber die titelgebende Dream Police wacht.

Woher diese Regeln kommen, bleibt relativ unklar. Man weiß nur, dass über den Polizisten die Supervisoren stehen, die mit größeren Machtmitteln ausgestattet sind – und über ihnen die Eternals, die aber (fast) nie in Erscheinung treten.

Mehr davon!

Erneut eine Traumwelt, die ich gern häufiger besuchen würde. Gerade habe ich gelesen, dass die Dream Police bereits 2005 einen kurzen Auftritt bei Marvel-Comics hatte, den ich auf die Schnelle aber nicht finden konnte (zumindest nicht bei Comixology). Über weitere Geschichten aus dieser Traumwelt würde ich mich jedenfalls freuen.

Oder aus einer anderen. Empfehlt mir was!

Fundsache: Fly me to the Moon

We are (boldly) Going

Die ansich schon großartige Tatsache, dass Captain Kirk persönlich diese Pläne präsentiert, wird von ihrem Inhalt locker getoppt. Sehet und staunet!

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Reiseziel Mond

Für sowas kann ich mich ja begeistern – und wäre froh, das zu meinen Lebzeiten zu sehen. Ich sehne mich ja sonst nicht in alte Zeiten zurück – aber dafür, das Apollo-Programm am Fernseher verfolgt haben zu können, beneide ich die Generation meiner Eltern schon ein bisschen. Ersatzweise habe ich mir alle möglichen Mondfahr-Geschichten reingedreht, wie die von Tim und Struppi – und natürlich Perry Rhodan.

Aber vielleicht wird es ja wirklich noch einmal was. Diese neue Raumstation im Mondorbit wäre schon der Hammer. Großartig übrigens auch, dass das neue Mondprogramm Artemis heißen soll. Ich freu mich drauf.

Weitere Fundsachen an anderen Orten

Edieh – Fantastische Trailer #115 | Minds Delight – Good News Everyone XV | Zusammengebaut – LEGO Links: Mächtige BrickHeadz

Bingetagebuch: The Expanse

Zwei Anläufe

Tatsächlich musste ich zweimal ansetzen. Beim ersten Versuch habe ich die erste Folge nach 20 Minuten abgebrochen. Hatte irgendwie nicht bei mir gezündet. Nach gutem Zureden aus berufenem Munde und den zahlreichen Lobhudeleien allüberall habe ich dem Ganzen eine zweite Chance gegönnt. Manchmal höre ich dann ja doch auf euch. Inzwischen habe ich die erste Staffel durch und bin durchaus angetan.

Was das SF-Herz begehrt

Dabei steckt in dieser Serie alles drin, was ich SF-technisch mag: Weitgehend realistischer (oder sehr realistisch anmutender) Raumflug, glaubhafte Alltagstechnik und ein starker Fokus auf die gesellschaftliche Entwicklung der Zukunft.

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Das sieht alles sehr schick aus. Aber ein cooles Szenario ist eben nicht alles. Zunächst ein paar Worte zum Inhalt der ersten Staffel, was wieder heißt:

WARNUNG VOR DEM (milden) SPOILER!

Klassische Weltraum-Zukunft

Wir befinden uns etwa 200 Jahre in der Zukunft. Die Menschheit hat das Sonnensystem besiedelt. Auf der Erde haben sich die UN zu einer Art Weltregierung entwickelt, der Mars ist eine unabhängige Kolonie und im Asteroidengürtel sind etliche Felsbrocken besiedelt und bilden die eigene Kultur der Belter beziehungsweise Gürtler. Erde und Mars stehen sich in einem Kalten Krieg feindselig gegenüber – und der Asteroidengürtel steht als eine Art „Dritte Welt“ zwischen den Fronten. Auch sonst sind die an geringe Schwerkraft angepassten Gürtler die Benachteiligten dieser Zeit. Erde und Mars sehen die Asteroiden nur als Rohstoffquellen und die dortigen Bewohner als billige Arbeitskräfte ohne Mitbestimmungsrechte. Entsprechend florieren dort Widerstands- und Unabhängigkeitsbewegungen.

In dem Umfeld setzt die Handlung auf dem größten Asteroiden Ceres ein. Ein etwas abgehalfterter Polizist erhält den Auftrag, nach einer Milliardärstochter zu suchen, die sich offenbar dem Gürtler-Widerstand angeschlossen hat und dabei verschollen ist. Gleichzeitig gerät der Eisfrachter Canterbury in einen Hinterhalt, als er einem Notruf folgt, und wird abgeschossen. Die wenigen Überlebenden werden kurz darauf von einem Mars-Kriegsschiff aufgegriffen und es macht zunächst den Eindruck, als würde der Mars hinter diesem Angriff stecken.

Natürlich ist alles etwas komplexer – und natürlich führen alle Handlungsfäden schließlich zusammen. Viel mehr will ich an dieser Stelle gar nicht verraten. Für weitere Hintergründe werfe man einen Blick in den entsprechenden Wiki-Eintrag oder schaue sich halt die Serie an – beziehungsweise lese die Romane, die der TV-Version zugrunde liegen.

Zähe Charakterentwicklung

Hauptgrund, warum ich mich anfänglich so schwergetan habe, sind vermutlich die Charaktere. Die sind mir allesamt nur sehr zögerlich ans Herz gewachsen – so richtig ist dieser Vorgang auch noch nicht abgeschlossen. Weder an den Canterbury-Überlebenden noch an dem Polizisten habe ich größeres Interesse entwickeln können. Waren alle irgendwie nicht greifbar für mich. Einmal wollte mir nicht einleuchten, woraus das persönliche Interesse des Polizisten an der Milliardärstochter entsprungen ist. Hat der sich jetzt wirklich in sie verknallt – und falls ja warum? Auch Beziehungsgeflecht und Motivationslage bei den Canterbury-Leuten war mir irgendwie zu dünn. So richtig erwachte mein Interesse an den Figuren eigentlich erst, als sie ihr neues Schiff die Rocinante bekamen.

Krimi, Polit-Thriller und eine Prise Horror

An allem anderen gibt es aber kaum etwas auszusetzen. Die Geschichte entwickelt schnell die nötige Spannung, Komplexität und Geschwindigkeit. Die Konflikte und Themen sind allesamt relevant. Wie zu erwarten geht es fast ausschließlich um gesellschaftliche Themen und Probleme: Ungleichheit, Unterdrückung, Politik, Krieg, Terrorismus, das volle Programm. Und das Szenario ist wirklich großartig. Allein die Darstellung der Raumkämpfe ist so „realisitsch“, wie ich es noch nie im Bewegtbild gesehen habe. Die Raumschiffe müssen erst einmal ihre Kurse angleichen und rasen in stundenlangen Bremsmanövern aufeinander zu ehe sie sich ganz kurz und schmerzvoll beharken. Und obwohl vieles davon – realistischerweise – nur auf Bildschirmgrafiken zu sehen ist, ist die Darstellung äußerst packend.

Selbst das beinahe übernatürlich wirkende Horrorelement, das sich gegen Ende der Staffel als Hauptbedrohung herausstellt, nimmt man dem Szenario als übertechnologischen Schrecken (als der es sich mit ziemlicher Sicherheit herausstellen wird) ab.

Vielleicht ist es der Fokus auf das Dystopische, der mich anfänglich etwas gestört hat. Eigentlich habe ich Dystopien langsam über. Es macht aber den Reiz und die Qualität des Szenarios aus, dass es streng genommen gar keine Dystopie ist. Auf der Erde – und vermutlich auch auf dem Mars – scheint man nämlich ganz entspannt zu leben. Der Blick der Geschichte ist halt auf die Regionen des Sonnensystems gerichtet, auf deren Kosten das schöne Leben auf den Planeten stattfindet.

Serienbindung bei 80%

Der Cliffhanger am Ende der ersten Staffel war spannend genug, dass ich alsbald die nächste Runde angehen werde. Der (mittlerweile Ex-) Polizist ist zur Crew der Rocinante gestoßen und alle gemeinsam sind sie dem Nano-Goo-Monster auf Eros entkommen. Gleichzeitig scheint ein Waffengang zwischen Erde, Mars und Gürtlern nun unausweichlich. Da geht noch einiges!

Dennoch muss ich zugeben, noch nicht zu 100% begeistert zu sein. Wie gesagt: Ohne gute Charaktere wird das nix – und mit denen werde ich erst langsam warm. Aber bei 80% liege ich schon locker.

Fundsache: Darth Vader vs. Obi Wan Kenobi

Was für eine großartige Arbeit! Die Damen und Herren von FXitinPost haben sich des Lichtschwert-Duells von Darth Vader und Obi Wan Kenobi aus Episode IV angenommen, das im Original nach heutigen Sehgewohnheiten zugegeben etwas behäbig daherkommt. Das ganze hat nun deutlich mehr Feuer – und enthält jetzt natürlich Bezüge zur Prequel-Trilogie und dem Duell auf Mustafar. Schaut und staunt!

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