Schlagwort: ScienceFiction

Da bin ich dabei: 60 Jahre Perry Rhodan Tribut

Es hat etwas gedauert, bis der gute Ace Kaiser mich weichgeklopft bekam. Doch steter Tropfen tut bekanntlich sein Werk und so habe nun auch ich einen Beitrag zu seinem 60 Jahre Perry Rhodan Tribut in die Tasten gekloppt.

Backup – eine Perry Rhodan Story

Meine Kurzgeschichte lässt die Titelfigur in einen ganz besonderen Spiegel schauen. Doch lest selbst (Link zum PDF bei Google Drive):

Perry Rhodan: Backup

Die Woche: Prima Perry Podcasts

Der Titel hat mit den Ereignissen dieser Woche eigentlich gar nichts zu schaffen – aber ich mag nun einmal Alliterationen.1

Heinz Strunk

Einer meiner liebsten deutschsprachigen Autoren2 ist Heinz Strunk. Daher war meine Freude darüber, dass er mit einem neuen Buch am Start ist, groß. “Es ist immer so schön mit dir”, heißt das Werk. Er versucht sich erstmals am Genre “Liebesroman” – wobei er selbst es eher einen “Anti-Liebesroman” genannt wissen will.

Meine Freude wurde nur kurz getrübt,3 als ich den horrenden Preis für das eBook sah. Finde ich immer noch befremdlich, dass der erst zum Erscheinen des Taschenbuchs nachvollziehbar wird. Aber das soll nicht mein Thema sein.

Gemeinhin bin ich kein Freund des Hörbuchs, bei Heinzer mache ich allerdings gern eine Ausnahme – wenn der Meister denn auch selbst liest. Das ist bei “Es ist immer so schön mit dir” der Fall, weswegen ich mir die ersten Kapitel in diesen Tagen über den Gehörgang zugeführt habe.

Wie immer bei Heinz Strunk gefällt mir das Gehörte gut. Allerdings ahne ich bereits, dass dies wohl kein Höhepunkt seines Schaffens wie “Fleisch ist mein Gemüse” oder gar “Der Goldene Handschuh” wird. Die Schilderung der gescheiterten Beziehung ähnelt doch sehr den entsprechenden Passagen aus “Die Zunge Europas”.

Aber das macht nichts. Wie bei jedem Autoren kehren auch bei Heinzer die Themen, die ihn bewegen, stets wieder. Ich bin auch noch recht am Anfang, sodass ein Urteil verfrüht wäre. Dennoch auffällig: Bis jetzt gibt es so gut wie gar keine regionalen Bezüge. Handlungsort soll mit Sicherheit Hamburg sein, ausdrücklich gesagt wurde das in den ersten Kapiteln aber nicht.4 Nun ja, mal sehen, wohin die Lesereise noch führt.

Perry Rhodan Wega

Während ich bei der #PerryRhodan Erstauflage mittlerweile rettungslos zurückliege,5 ist es mir immerhin gelungen, die Miniserie Perry Rhodan Wega wieder einzuholen.

Nach einem kurzen Durchhänger im mittleren Drittel gefällt mir die Serie wieder ziemlich gut. Auf weitere 70er-Jahre-Rückblenden darf ich zwar nicht mehr hoffen – die Hintergründe der schurkischen Maccani werden nun aber endlich gelüftet und stellen sich als gar nicht mal so uninteressant heraus. An dieser Stelle besser eine

WARNUNG VOR DEM SPOILER!

Mit einem Schlag erfuhren wir in Heft 8 gleich zwei Dinge: die Maccani sind keine Humanoiden, die sich in Cyborgs und Roboter umbauen wollen – sie sind Roboter, die sich in biologische, menschenähnliche Wesen umgestalten wollen. Das ist durchaus mal eine gute #ScienceFiction-Idee. Und da wir alle aufmerksam die Gucky-Handlungsebene lesen, ahnen wir natürlich, welche Roboter das sind.

Und dann sind die Nakken mit im Spiel. Ich fand es sofort auffällig, dass in Band 9 zunächst mit keinem Wort Rhodans einstige Tochter Idinyphe genannt wurde. Aber ich wurde nicht enttäuscht. Ihre Erwähnung wurde für den geneigten Leser für das Romanende aufgehoben. Hat mich daran erinnert, dass die Epoche mit den Ewigen Kriegern und den Gängern des Netzes zu meinen liebsten in der Perry-Rhodan-Serie zählt.

Band zehn schließt dann vermutlich die GuckyBully-Handlungsebene ab. Ich stecke hier noch am Anfang,6 da Heft elf erst Ende nächster Woche erscheint, erkläre ich hiermit, auf dem aktuellen Stand zu sein.

Auch wenn die halbintelligente Großkatze inzwischen nicht mehr mit dem Ilt unterwegs ist, beschäftigt mich schon seit einiger Zeit die Frage, ob Gucky in seiner vieltausendjährigen Geschichte nicht schon einmal so einen Katzenbegleiter hatte. Irgendwie ist mir so. Ob sich ein anderer Raketenheftbekloppter daran erinnern kann?

Geschriebenes

Zum Stand der #Schreibdinge7 kann ich zwar aktuell nichts vorzeigbares Neues präsentieren, kann aber immerhin berichten, dass die Veröffentlichung meines ominösen Kinderbuchs erneut ein paar Trippelschrittchen näher gerückt ist. Dinge wie Layout und Satz sind gerade im Werden. Gut Ding will aber weiterhin Weile haben.

Außerdem fühlte ich mich in dieser Woche motiviert, endlich wieder meine Perry-Rhodan-Fanfiction anzufassen und ein wenig voranzubringen. Immerhin ist nun der lang geplante neue Anfang geschrieben und ich habe den Mittelteil endlich im Kopf konkretisieren können. Mein Plan ist immer noch, in diesem Jahr das Manuskript fertig zu kriegen. Mal schauen, wie weit ich komme.

Viel fleißiger als ich war der gute Lokoshan aka Markus, der eine sehr feine Perry-Rhodan-Kurzgeschichte in die Tasten gehauen hat. Sie ist sein Beitrag zu Ace Kaisers 60 Jahre Perry Rhodan Tribut-Projekt und kann – und sollte – hier nachgelesen werden:

Die Kosmische Karenz – eine Perry Rhodan Story von Markus Regler

Agents of SHIELD

Von der einst von mir verschmähten ollen ABC-Marvel-Serie bin ich inzwischen ziemlich angetan. Die erste Staffel habe ich – trotz ihrer klassischen Länge von 20+ Folgen – recht flott durchgebinged und stecke bereits mitten in der zweiten.

Was soll ich sagen: Sehr spannend, gute Charakterentwicklung8 – und man gibt sich erstaunlich Mühe, das ganze einigermaßen an der Handlung der MCU-Filme entlanglaufen zu lassen. Echt schade, dass das nun ganz offiziell kein Kanon mehr ist. Andererseits ist dank des jüngst etablierten MCU-Multiversums inzwischen ja wieder alles möglich.

Ich bin gespannt, ob und wie sie die in dieser Serie intensiv etablierten – und dann in der eigenen Spin-off-Serie komplett verkorksten – Inhumans in Zukunft behandeln wollen. Wird Kamala Khans Schicksal davon entkoppelt sein? Tauchen sie in dem Eternals-Film auf? Werden wir wenigstens Lockjaw wiedersehen? Fragen über Fragen.

Ingwerbrause

Und dann habe ich eine neue Ingwerbrause entdeckt. Die aus Australien ist mir ja zu süß und die aus Berlin ist nicht überall zu bekommen. Nun hat sich glücklicherweise ein Hamburger Limonadenbrauhaus des Themas angenommen. Das Ingwergesöff von Lemonaid9 ist durchaus lecker geraten.

Rückblick: Eskapedia und RFE

Und natürlich gebe ich dem Titel dieses Posts noch seine Berechtigung. Es ist zwar schon ein paar Wochen her, dennoch sei an dieser Stelle wohlwollend darauf hingewiesen, dass ich je eine #Podcast-Sendung zum Thema Perry Rhodan veröffentlicht als auch gehört habe.

Und zwar setzen Robert und ich in der aktuellen Folge der #Eskapedia unser Geplauder über die größte Science-Fiction-Serie fort, reiben niemand geringerem als Andreas Eschbach seine Fehlerchen unter die Nase und erwähnen Perry Rhodan Wega und Perry Rhodan NEO im Besonderen.

Eskapedia Episode 13 – Perry Rhodan Wega

Außerdem habe ich auf dringende Empfehlung hin Folge 22 von Radio Freies Ertrus gelauscht. Derart lange Podcasts schrecken mich zwar eher ab – aber diese zweieinhalb Stunden lohnen sich wirklich.

Als Gast ist PR-Autor Robert Corvus dabei, der sich als extrem witzig, klug und unterhaltsam herausstellt. Macht richtig Spaß, ihm zu lauschen. Das gilt für Christoph, Alex und Markus selbstredend genauso. Hört also rein!

Radio Freies Ertrus Folge 22

––––––––––––
  1. und keine Sorge, ich komme am Ende des Posts darauf zurück[]
  2. neben Walter Moers und natürlich der Perry-Rhodan-Autor:innenriege[]
  3. neben der Tatsache, dass das Buch mir kostbare Lesezeit von der Rhodan-Lektüre abzwacken wird[]
  4. lediglich Lüneburg wird einmal kurz als Ausflugsziel genannt[]
  5. Neuerscheinungen von Lieblingsautoren sind da wie gesagt nicht gerade hilfreich. Sollte Moers nun noch wider Erwarten seine “Insel der 1000 Leuchttürme” auf den Markt werfen, wäre die Mission PR-Erstauflage zum wiederholten Male gescheitert.[]
  6. Bully hat gerade die Denkerstatue entdeckt, die den künftigen Maccani vermutlich Vorbild für ihre angestrebten Körper sein wird.[]
  7. Die Urheberschaft dieser Formulierung liegt unverändert beim guten Wortwerken aka Merlin. Ich hoffe doch sehr, dass er sie bald selbst wieder verwendet. Wäre Zeit.[]
  8. sowas mag ich ja[]
  9. Huch! Er hat eine Marke genannt![]

Lesetagebuch: Pelipontalus und die Königin der Maschinen von Robert Schulz

Bereits seit Jahren schwirrte meinem guten Freund und Podcast-Kollegen1 Robert die Idee für ein Kinderbuch im Kopf herum. Doch es wollte nicht nur aufgeschrieben sein, sondern auch einen angemessenen Rahmen verpasst bekommen. Ein richtiges Buch sollte es werden, vor allem – wenn nicht gar ausschließlich – zur eigenen Erbauung.

Ein neuer Stern am Verlagshimmel

Also hat Robert kurzerhand einen eigenen Verlag gegründet und sich selbst an die Veröffentlichung gemacht. So hat 2020 der Literarische Lloyd das Licht der Welt erblickt und wird als Verlag für Besonderes womöglich noch öfter von sich Reden machen.

Bildgewaltige Unterstützung

Zudem ist es Robert gelungen mit Sina Loriani einen ganz wunderbaren Künstler für sein Projekt zu gewinnen, der neben dem Titelbild auch zahlreiche Innenillustrationen beigesteuert hat. Sein zeichnerisches Schaffen kann – und sollte! – man auf seinem Instagram-Kanal (@sciconaut) verfolgen.

Das Pelipontalus ist da!

Nach all diesen organisatorischen und künstlerischen Bemühungen ist es endlich soweit: Seit dem 5. Juli 2021 kann das Buch überall käuflich erworben werden – sei es im kleinen Buchladen um die Ecke2 oder online direkt beim Verlag:3

Pelipontalus und die Königin der Maschinen

Ein Weltraumtier berichtet

Wer oder was ist eigentlich das Pelipontalus und was tut es? An dieser Stelle nur soviel: Es ist ein recht kleines, flauschiges, neugieriges und hin und wieder etwas verfressenes Weltraumtier, das der jungen Heldin der Geschichte hilfreich zur Seite steht.

Dankenswerterweise stellt es sich dem Erzähler – und somit der Leser:innenschaft – gleich zu Beginn des Buches in einer amüsanten kurzen Rahmenhandlung vor.

Familienleben im Weltall

Gleich darauf lernen wir die kleine Joni kennen, die mit ihren Eltern und besagtem Haus- und Kuscheltier auf einem Frachtraumschiff lebt, das Jahr um Jahr zwischen den Sternen unterwegs ist.

Wir befinden uns also in einer fernen Zukunft und in einem waschechten Science-Fiction-Szenario. Davon abgesehen wirkt Jonis Leben zunächst sehr vertraut. Wie jedes Kind erkundet sie ihre Umgebung – in diesem Fall das Raumschiff Millimallikas –, stellt viele Fragen und langweilt sich hin und wieder ein wenig.

Vom Roboterkrieg und der Maschinenkönigin

Selbstverständlich ist es mit der Langeweile sehr schnell aus, als sie jäh in ein Abenteuer geworfen wird, das sie ganz allein bestreiten muss. Nun ja, nicht ganz. Das Pelipontalus ist natürlich treu an ihrer Seite.

Es folgt eine rasante Reise über fremdartige Planeten, durch noch fremdartigere Dimensionen sowie in die verborgende Vergangenheit von Jonis eigener Familie. Natürlich erfahren wir dabei, wer die Maschinenkönigin wirklich ist und wie das alles mit dem großen Roboterkrieg4 zusammenhängt.

Am Ende liegt der Leser:innnenschaft eine runde abgeschlossene Geschichte vor, die dennoch genug rote Fäden für eine eventuelle Fortsetzung offen lässt.

Wunderbare Geschichte, fantastische Zeichnungen

Das Buch liest sich ganz wunderbar und kommt in einem hübschen kleinen gebundenen Format daher. Und ohne die Leistung des Autors schmälern zu wollen – Lorianis Zeichnungen, zehn ganzseitige farbige Illustrationen, wären allein schon den Erwerb des Bändchens wert.

Der Zeichenstil ist comichaft im besten Sinne. Einige der Illustrationen wirken in ihrer Detailverliebtheit fast wie Wimmelbilder. In der Tradition der ligne claire setzen sie Roberts Visionen ganz wunderbar in Szene.

Einfallsreiche Science-Fiction für Jung und Alt

Doch auch für sich allein genommen entfaltet der Text seine fantasieanregende Wirkung. Es ist ein Kinderbuch, wie es sein soll, das sowohl einer jungen Zielgruppe – ich würde sie angesichts des Alters der Haupt- und Identifikationsfigur auf ungefähr acht Jahre einpendeln –, als auch einer erwachsenen Leser:innenschaft viel Freude bereiten kann.

Ganz alltägliche Sorgen und Nöte einer Familie mischen sich mit einem einfallsreichen Science-Fiction-Szenario, in das man sehr gern bald wieder zurückkehren würde. Denn eines ist klar: Die Geschichte von Joni und dem Pelipontalus ist noch lange nicht auserzählt.

Ich freue mich schon auf Band zwei.

––––––––––––
  1. Lauschet der Eskapedia![]
  2. Das Buch ist ganz offiziell gelistet mit ISBN und allem Schickimuck. Kann also jede Buchhandlung besorgen.[]
  3. Ja, natürlich gibt’s das auch beim ollen Bezos. Aber dann müsst ihr dort auch eine wohlmeinende Rezi hinterlassen![]
  4. Etwa der “Butlers Djihad”?[]

Die Woche: Urlaubsreif

Jetzt geht’s in den – selbstredend wohlverdienten – #Urlaub. Zuvor aber noch ein paar Hinweise. Vor allem auf das nun sehr bald erscheinende #Kinderbuch eines guten Freundes.

Das Pelipontalus kommt

Der junge Kleinverlag aus Rostock kündigt den Erscheinungstermin für Anfang Juli an. Begleitet wird der Start mit einer eigenen Website zum Buch.

Da ich die Ehre und Freude hatte, bereits vorab einen Blick hineinzuwerfen, kann ich allen fantastisch interessierten Leser:innen jeglichen Alters den Erwerb des Buches nur wärmstens ans Herz legen – am Besten natürlich beim Buchhändler vor Ort bestellen oder direkt im Verlags-Onlineshop ordern:

Pelipontalus und die Königin der Maschinen

Es handelt sich um ganz wunderbare kindgerechte – und dabei trotzdem mit Anspruch verbundene – #ScienceFiction mit fantastischen Illustrationen. Kauf- und Lesebefehl!

Stand der Schreibdinge

Bei meinem eigenen Geschriebenen geht es gerade nur wenig voran, was viel mit meinem Urlaubsreifegrad zu tun hat. Immerhin kann ich vermelden, dass mein Kinderbuch mit dem in dieser Woche erfolgten Lektorat einen weiteren Trippelschritt zur Veröffentlichung bei obigem Kleinverlag gemacht hat.

Weitere Schritte könnten sehr bald folgen. Ich werde weiter über die #Schreibdinge berichten.

Perry Rhodan

Da die Wochen und Tage vor dem anstehenden Urlaub recht arbeitsintensiv und stressig wurden, bin ich bei meiner aktuellen Lieblingslektüre arg ins Hintertreffen geraten. Es wird also eine  willkommene Aufgabe der beiden Wochen sein, sowohl die Erstauflage als auch #PerryRhodan Wega wieder einzuholen – und eventuell sogar ein paar ältere Heftchen nachzulesen.

Da freue ich mich drauf.

Superheldenserien

Der Serienkonsum wird im Urlaub bei mir traditionell runtergefahren. Kann sogar sein, dass ich ein, zwei Runden bei Loki aussetze – obwohl mir die Serie nach den ersten zwei Folgen sehr gut gefällt. Wird dann natürlich flugs nachgeholt.

Nachgeholt habe ich außerdem gerade Staffel sechs meiner – offenbar einstigen – Lieblings-Superhelden-Seifenoper The Flash. Ich hab der Serie immer einiges nachgesehen. Könnte gut sein, dass diese Ära so langsam ihr Ende findet.

Und schließlich bekommen die Agents of S.H.I.E.L.D. gerade ihre zweite Chance von mir. Scheint fast so, als ob das klappt. Nachdem ich dereinst den ersten Versuch nach 20 Minuten abgebrochen hatte, bin ich diesmal durchaus angetan. Reißt mich nach fünf, sechs Folgen noch nicht unbedingt vom Hocker, kann man aber machen.

Playmo-Star-Trek

Ein kurzes Wort noch zur eigentlichen #StarTrek-Überraschung der Woche: Habt ihr die Ankündigung der Playmobil-Enterprise gesehen, die es ab September geben soll? Ist die nicht großartig? Da ist selbst der alte #Lego-Blogger bei Zusammengebaut ganz aus dem Häuschen.

So. Nu aber Urlaub!

Lesetagebuch: Der Schachtürke von Alexander Kaiser

Mein alter Freund Alexander “Ace” Kaiser zählt zu den produktivsten Autoren, die ich kenne. Zum überwiegenden Teil veröffentlicht er seine Werke – meist Fanfiction, #Anime-Fiction1, #ScienceFiction und #Fantasy – in Foren und auf Hobby-Autor:innen-Plattformen.2

Hin und wieder betätigt er sich als Self-Publisher, hat nun aber erstmals ein “richtiges” Buch mit einem Verlag herausgebracht.3 Bereits Ende 2020 ist bei Emmerich Books folgendes Werk erschienen:

Alexander  Kaiser: Der Schachtürke – St. Petersburger Eröffnung

Ehrensache

Selbstredend habe ich das Buch sogleich käuflich erworben und gelesen – und dem guten Alex mein ehrliches Feedback zukommen lassen.

Nun bat er mich kürzlich, eine – selbstredend ebenfalls ehrliche – Amazon-Rezi zu verfassen. Dem kam ich natürlich gerne nach und dachte mir, dass eine Zweitverwertung hier im Blog nicht schaden kann. Zuvor aber ganz kurz noch ein kleiner Abriss über den Inhalt des Buches.

St. Petersburger Eröffnung

Wir befinden uns an der Schwelle zum neunzehnten Jahrhundert – allerdings nicht auf der uns bekannten Erde. In einer steampunkigen Parallelwelt ziehen Helene Muller und Lexter mit einem sensationellen Schachautomaten – dem titelgebenden Schachtürken – durch Europa. Ob sie dabei in Wahrheit für einen Geheimdienst tätig sind und sich einer großen Verschwörung annehmen müssen, möge die geneigte Leser:innenschaft selbst ergründen.

Doch hier nun meine Amazon-Rezi:

Hervorragender Weltenbau – leichte Schwächen in der Handlung

Alexander Kaiser ist ein routinierter Autor, sein Stil ist flüssig, stets angenehm zu lesen und äußerst kurzweilig. Seine St. Petersburger Eröffnung – ganz offensichtlich (und hoffentlich) nur Auftakt mindestens einer Trilogie – lässt einen schnell in die von ihm konstruierte Welt eintauchen und diese vor dem geistigen Auge Gestalt annehmen.

Und so ist es vor allem der Weltenbau dieser steampunkigen Alternativhistorie, der mir besonders gut gefallen hat. Das Szenario ist detailreich, lebendig und sehr interessant. Man erkennt vieles wieder – Länder, Namen, historische Gegebenheiten – und ist doch sehr gespannt, wo überall die feinen kleinen (oft aber auch sehr drastischen) Unterschiede zu unserer Welt zu finden sind. Dampfdroschken, Spinnenkoffer, Prothesen, ein europaweites Suffragetten-Netzwerk, dampfbetriebener Bierausschank, der Lenin-Bruder – das ist alles ganz wunderbar.

Das Kaiserreich kommt mir in dieser Welt zwar etwas zu positiv weg – aber warum nicht? Wäre doch schön, wenn ausgerechnet Deutschland in jenem Zeitalter Hort und Treiber gesellschaftlichen Fortschritts gewesen wäre. In sich stimmig ist das allemal.

Hier könnte man bereits ein wenig mäkeln, dass all dieser Detailreichtum zu wenig direkt zur Handlung beiträgt. Aber das wäre dann doch ungerecht. Denn wenn ein gut beschriebenes Szenario zu einer angenehmen Atmosphäre beiträgt, darf man mehr nicht verlangen.

Sehr viel Herz und Hirnschmalz hat Kaiser zudem in die Charaktere gesteckt. Jede und jeder einzelne von ihnen hat eine reiche Hintergrundgeschichte, ihr Beziehungsgeflecht untereinander ist gut und stimmig ausgearbeitet. Leider nur trägt fast nichts davon zur konkreten Handlung bei.

In der Entwicklung der Figuren gibt es ganz offensichtlich zahlreiche interessante Wendepunkte, die aber nicht in diesem Buch beschrieben werden. Wie haben Helene und Lexter sich kennengelernt? Wie hat Lexter seinen Arm verloren? Wie ist Helene zum Geheimdienst gekommen? Wie hat sie den Schachtürken erworben? All diese immens relevanten Momente in der Geschichte der Charaktere, die sie geradezu definieren, werden nicht einmal in Rückblenden erzählt. Genauso werden viele ihrer Hintergründe und besonderen Eigenschaften zwar beschrieben – kommen aber nicht zum Tragen. Allem voran: Die Hauptfigur wird sehr ausführlich als Jägerin dargestellt. Warum jagt sie dann nicht? Keiner der (Haupt-) Charaktere wird schließlich ernst- und dauerhaft an seine Grenzen geführt und aus seiner Komfortzone geholt.

Im Falle der behandelten Themen wird dem Leser einiges angeboten: technischer und sozialer Fortschritt, Gleichberechtigung und allem voran Schach.

Das erste Thema finde ich am Besten ausgearbeitet. Natürlich mag ich die These, dass der technische mit dem sozialen Fortschritt einhergeht, sehr gern. Das wird hervorragend hergeleitet und beschrieben, das Thema ist für die Handlung sogar von hoher Relevanz.

Bei der Gleichberechtigung ist das schon dünner. Wenn es ein europaweites Suffragetten-Netzwerk gibt, sollte die Stellung der Frau auch im Kaiserreich alles andere als gleich sein. Eine weibliche Hauptfigur wäre ideal, um das darzustellen, das bleibt in den Szenen im Kaiserreich aber weitgehend aus.

Beim Schach-Thema schließlich bin ich am ratlosesten. Es ist zwar naturgemäß allgegenwärtig in dem Buch – seine Funktion für die Geschichte erschließt sich mir aber überhaupt nicht. Möglich, dass meine Kenntnisse des Spiels zu gering sind – aber die Handlung des Romans folgt nicht unbedingt einer Schachpartie. Klar, es geht am Schluss darum, den „König“ (beziehungsweise Zaren) zu bedrohen und Matt zu setzen – aber damit hat es sich auch schon.

So oder so, man taucht in eine sehr einfallsreiche und vielschichtige Welt ein und fühlt sich dank des angenehmen Schreibstils gut unterhalten. Das soll mir drei Sterne wert sein.

––––––––––––
  1. nennt man das so?[]
  2. Schaut euch gern mal auf seiner Homepage um. Ist dort alles verlinkt.[]
  3. Es sein “Erstlingswerk” zu nennen, wird der Sache aus den genannten Gründen trotzdem nicht ganz gerecht.[]

Die Woche: Alles ist Punk

Letzte Woche: Captain Future

In dieser Woche musste/durfte ich das Homeoffice erstmals in diesem Jahr verlassen. Das hat den Medienkonsum tatsächlich sogar erhöht.

U-Bahn-Pendel-Serienkonsum

Selbstredend unter Einhaltung aller Sicherheitsmaßnahmen1 habe ich mich in dieser Woche ein paarmal ins Büro aufgemacht. Der sonst alltägliche Vorgang war durchaus erfrischend und hat mir ein ungefähr seit November vermisstes Zeitfenster zum Seriengucken geöffnet.

Dadurch konnte ich endlich die zweite Hälfte der vierten Rick & Morty Staffel durchgucken. Ich gestehe freiheraus, dass mich die Mischung aus teils arg primitivem Humor und extrem gut durchdachter #ScienceFiction noch immer sehr begeistert. Zudem habe ich mich sehr an die rasend schnelle Erzählweise gewöhnt.

Das wird vor allem im krassen Kontrast zur zweiten Animationsserie deutlich, die ich weitergeschaut habe. Die dritte Staffel Disenchantment kommt generell – vor allem aber im direkten Vergleich zu R&M – enorm lahm daher. Leider. Denn ich meine mich zu erinnern, dass sie in der zweiten Staffel etwas Gas gegeben hätten. Trotzdem werde ich weiterschauen, denn ein wenig habe ich die Charaktere von Groenings #Fantasy-Futurama schon ins Herz geschlossen.

In Sachen animierter Serien kommt zum Glück noch ein wenig mehr auf uns zu. In seiner allwöchentlichen Übersicht fantastischer Trailer macht Ron uns unter anderem Vorfreude auf die zweite Staffel Solar Opposites2, die dritte Staffel Final Space3 und Invincible.4

U-Bahn-Pendel-Podcastkonsum

Podcasts kann man beim U-Bahn-Fahren ebenfalls gut hören. Vor allem die formidablen Sternengeschichten.

Geschriebenes

Ich vermelde hiermit, dass das Kinderbuch-Lektorat beauftragt wurde.

Außerdem habe ich meine Battlestar-Galactica-Fantheorie aufgeschrieben. Sie mag nicht sonderlich originell sein, mir war einfach danach.

Mit meiner #PerryRhodan-Fanfiction kam ich nur mäßig voran – habe mir aus Recherchegründen aber ein paar ältere Rhodan-Romane5 besorgt und gelesen. Hoffe, das inspiriert mich etwas.

Perry Rhodan

Das ist auch der Grund, aus dem ich mit der Erstauflage wieder etwas hintendran bin. Heft 3105 habe ich erst am Freitag ausgelesen, hat mir erneut gut gefallen.

Mit 3106 steht die Origin-Geschichte des Trojanischen Imperiums an, das Sternenreich einer seit Jahrtausenden verschollenen Menschen-Population, auf das die Heldinnen und Helden gerade gestoßen sind. Dergleichen mag ich immer ganz gern und bin daher recht gespannt.

Auch wenn mir der flotte Fortgang der Metahandlung ganz gut gefällt und alle bisherigen Hefte sehr gut lesbar waren,6 könnte jetzt gern langsam ein erstes Highlight kommen. Ich bin aber guter Dinge, da der Roman der kommenden Woche aus der Feder von Oliver Fröhlich stammt. Der kann was.

WandaVision

Hätte man mir ja mal sagen können, dass die Folgen nun auch End-Credit-Szenen haben. Darüber hinaus sage ich nichts ohne

WARNUNG VOR DEM SPOILER

Großartig! Einfach nur großartig! Die Offenbarung des eigentlichen Bösewichts in Folge 7 wurde in Folge 8 gleich wieder kassiert – also ein wenig zumindest. Ich bin zumindest überzeugt, dass Agatha wie in den Comics letztendlich nur helfen will. Mit rabiaten Methoden zwar aber was will man machen.

Große Freude hat mir die End-Credit-Szene von Folge 7 gemacht.7 Hätte ich schade gefunden, wenn Fake-/Fox-Pietro nicht mehr dabei gewesen wäre.

Und der Auftritt von White-Vision war für einen Comic-Freak wie mich natürlich der Hammer. Jetzt bin ich mal gespannt, wie Dr. Strange8 das alles wieder hinbekommt.

Örwyrm (Daft Punk)

Es gibt Dinge, die find ich ganz okay und mag sie sogar ein bisschen – kann aber die weit verbreitete Begeisterung darüber nicht teilen. Ich könnte dann immer sagen, dass ich diese Dinge für überschätzt halte, will aber auch nicht den Eindruck erwecken, sie gering zu schätzen.

Wie auch immer. Zu diesen Dingen zählt9 Daft Punk, die sich offenbar gerade getrennt haben. Besonders enttäuscht war ich von dem angeblich so tollen Tron-Zwo-Soundtrack, von dem alle immer so geschwärmt haben. Als ich den Film dann endlich mal gesehen habe, hab ich mich ständig gefragt, wann denn die tolle #Musik losgeht.

Naja, reichlich Ohrwurm-Potential haben die beiden auf jeden Fall. Das gestehe auch ich freiheraus zu.

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

Übernächste Woche: Im Märzen der Blogger

––––––––––––
  1. Inklusive Schnelltest. So ein Wattestäbchen im Hirn ist auch ne Erfahrung …[]
  2. War das nicht auch von den R&M-Leuten? Hab ich mich noch gar nicht eingehend mit befasst.[]
  3. Auch eine Serie, mit der ich etwas hadere, da mir vieles daran gefällt, einiges aber ziemlich nervt.[]
  4. Das wird groß![]
  5. Der andere war ein Heft aus dem Atlan und Arkon Zyklus von 1962.[]
  6. Einziger Kritikpunkt ist, dass die in Band 3103 schwer traumatisierte Besatzung des Beiboots ein Heft später schon in den nächsten Einsatz geschickt wurde, obwohl ausreichend andere Schiffe vor Ort sind. Und von dem Trauma keine Spur und Rede mehr ist.[]
  7. erst diese Woche gesehen[]
  8. Wer sonst?[]
  9. neben dem Werk von Neil Gaiman und Firefly/Serenity[]

Battlestar Galactica: Warum ich inzwischen sogar das Ende gut finde

Es ist nun bald drei Jahre her, dass ich Battlestar Galactica erstmals komplett1 durchgeguckt habe. An meinem Urteil, dass es sich um die beste #ScienceFiction-Serie überhaupt handelt, halte ich seitdem unerschütterlich fest – auch wenn ich wie alle Fans mit ein paar Aspekten hadere, allem voran mit dem Ende. Ab hier gilt im Übrigen eine

WARNUNG VOR DEM SPOILER

Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe!

Selbst unter den begeistertsten #BattlestarGalactica-Fans ist es weit verbreiteter Konsens, dass das Finale der Serie eher misslungen ist. Ich persönlich mache dies an drei Dingen fest, die mich besonders gestört haben – beziehungsweise an drei Fragen, deren fehlende Antwort ich für sehr unbefriedigend halte.

  1. Was hat es mit dem Verschwinden von Kara Thrace auf sich – und mit ihrem Schicksal überhaupt?
  2. Wo ist die Menschheit ursprünglich entstanden? Auf der Erde? Auf Kobol? Unabhängig voneinander an mehreren Orten?
  3. Wieso scheint die Religion manchmal zu “funktionieren”, vor allem wenn es um Prophezeiungen und dergleichen geht?

Diese Fragen nagen vor allem deswegen an mir, da die Serie stets versucht hat, einen durchdachten, rationalen und wissenschaftlich akkuraten Eindruck zu vermitteln.2

Daher will ich die Hoffnung nicht aufgeben, dass sich in der gezeigten Handlung genug Hinweise verbergen, die die Antworten enthalten. Ähnlich wie bei den Sopranos, wo die Frage nach Tonys abschließendem Schicksal wie folgt beantwortet werden kann: “Schaut euch die Serie und die letzte Folge genau an. Da steckt alles drin.”

Dagegen steht natürlich die Befürchtung, dass es eher in Richtung Lost geht.

Nach einer Weile hatte ich das Grübeln eingestellt, mich mit einem unausgegorenen Kopf-Kanon3 zufriedengegeben und die Sache gut sein lassen.

Throwback-Spacedock

Aber dann hat im Dezember der gute Daniel von Spacedock aus heiterem Himmel eine achtminütige Zusammenfassung der kompletten Serie beziehungsweise der historischen Abläufe des BSG-Universums hochgeladen. Schaut’s euch erst einmal an.

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

Alle Fragen wieder offen

Schlagartig ging meine Grübelmaschine wieder an. Auch weil meine Kopfkanon-Überlegungen hier überhaupt keine Entsprechung finden.4

Wie auch immer. Die Tatsache, dass in obigem Video das zyklische Wesen der BSG-Handlung5 erneut6 als chronologisch lineare Abfolge dieser Zyklen interpretiert wird, treibt mich dazu, meine Interpretation endlich einmal auszuformulieren.

Es geschieht immer wieder

Wie Daniel sehr richtig ausführt, teilen die Menschen von Kobol, die humanoiden Zylonen der ersten Erde, die Menschen aus den Zwölf Kolonien und eventuell irgendwann einmal “wir” Menschen von der zweiten Erde stets dasselbe Schicksal, von den selbst erschaffenen KIs verjagt oder an den Rand der Vernichtung getrieben zu werden, um dann dieses Schicksal erneut auszulösen.

Ich bin darüber hinaus der Meinung, dass all dies innerhalb eines viel größeren Zyklus stattfindet, der das Ergebnis massiver Zeitmanipulationen aus einer fernen Zukunft ist.

Ich bitte hiermit um Nachsicht, falls das folgende allzu offensichtlich und banal daherkommt. Ich kann mir selbst nicht vorstellen, dass eine ähnliche Fantheorie noch nie ausformuliert worden ist. Dennoch wollte ich sie einfach einmal aufgeschrieben haben.

These 1: Die Menschheit stammt von der Erde

Da alles andere Humbug wäre, kann und will ich nur davon ausgehen, dass die Menschheit auch im BSG-Universum auf der Erde entstanden ist. Schließlich beobachtet die gestrandete Galactica-Besatzung sogar Vormenschen, mit denen sie laut dem Ausblick in die Zukunft eindeutig kompatibel sind. Eine so exakt gleiche Evolution ein paar tausend Jahre zuvor auf Kobol oder woanders wäre in meinen Augen eine zu unrealistische Annahme.

Es hilft also nix – wir haben es mit Zeitreise zu tun.

These 2: Die Ereignisse der Serie sind mindestens der dritte Durchlauf einer Zeitschleife

Die Zeitreise-These würde nicht nur das Problem der Herkunft der Menschheit lösen – das hätte auch ein Eingriff Außerirdischer sein können, die aus welchen Gründen auch immer ein paar Vormenschen nach Kobol umgesiedelt haben.7 Es räumt im selben Abwasch auch die anderen Fragen mit ab.

Die Prophezeiungen sind beispielsweise deswegen so präzise, da sie aus einem vorangegangenen Durchlauf der Zeitschleife stammen.

Die “originale” Zeitlinie wäre dann eine solche, in der die Menschheit auf der Erde entsteht, irgendwann künstliche Intelligenzen entwickelt, mit denen es möglicherweise zum Konflikt kommt. Irgendwann in der Zukunft wird die Zeitreise erfunden und dazu genutzt, eine Menschenpopulation in ferner Vergangenheit auf Kobol – oder woanders – anzusiedeln. Warum? Dazu später mehr.

Der zweite Durchlauf erfolgt vermutlich nicht ganz im Sinne der zukünftigen Menschheit, weswegen sie damit beginnen, die Zeitlinie zu optimieren. Vor allem, indem sie der Population, die in die Vergangenheit geschickt wird, Aufzeichnungen der vorangegangenen Durchläufe mitgibt. Das ganze wird religiös überhöht, damit es im Laufe der Zeit nicht in Vergessenheit gerät. Heilige Bücher mit Prophezeiungen tradieren sich besser, als trockene Chroniken.

Die Ereignisse der Serie wären demnach mindestens der dritte Durchlauf – vermutlich sogar ein viel späterer.8

Mir gefällt die Vorstellung, dass die Protagonisten keine Ahnung von ihrem tatsächlichen Schicksal haben und sich mit Religion et cetera behelfen, um die Geschehnisse halbwegs zu erklären.

Da es den Zeitlinien-Designern, wie ich sie einmal nennen möchte, durch die Prophezeiungen lediglich gelingt, die grobe Linie zu beeinflussen, müssen sie an ein paar Stellen gezielt eingreifen. Und hier kommt die gute Starbuck ins Spiel.

These 3: Minimale Eingriffe aus der Zukunft gleichen göttlichem Eingreifen

Es wird in der Serie ziemlich deutlich gesagt, dass Kara “Starbuck” Thrace keine Zylonin ist. Diese Erklärung scheidet für ihre wundersame Rückkehr am Ende von Staffel drei9 demnach aus. Und es würde auch nicht zu ihrem spurlosen Verschwinden ganz am Ende passen. Dass sie etwas ganz besonderes ist – ein Engel gar – meinte auch schon der eklig übergriffige Nummer Zwei.

Man könnte das jetzt mit göttlichem Eingriff erklären – oder man nimmt an, dass die Zeitlinien-Designer sie rausgepickt haben, um eine entscheidende Manipulation vorzunehmen, nämlich die Flotte der Galactica zur echten Erde zu führen. Die Koordinaten wurden ihr in Form einer Melodie eingepflanzt und als sie “aus Versehen” auf der “falschen” Erde des 13. Stamms tödlich verunglückte, mussten die Designer zur Rettung dieser vielversprechenden Zeitlinie eingreifen. Sie wurde kurzerhand direkt vor ihrem tödlichen Absturz aus der Zeit genommen und ein wenig in die Zukunft versetzt, um ihr Schicksal zu erfüllen. Als das erledigt war, wurde sie wieder an die Stelle in der Raumzeit verfrachtet, wo man sie her hatte. Sie stürzt ab, sodass sie selbst ihre sterblichen Überreste finden kann.

Aber wer betreibt diesen Aufwand und vor allem wieso?

These 4: Die Menschheit selbst nimmt diese Manipulationen vor

Meine letzte These ist unter anderem stark von den Hyperion-Romanen von Dan Simmons und ein wenig von Interstellar inspiriert. Es läuft im Grunde darauf hinaus, dass eine sehr weit entwickelte zukünftige Menschheit in die eigene Zeitlinie eingreift, um die eigene Existenz wahrscheinlicher oder überhaupt erst möglich zu machen.

Diese zukünftige Menschheit wäre zudem längst mit den KIs – beziehungsweise Zylonen – verschmolzen, sodass ihre Zeitmanipulation kein kriegerischer Akt im Sinne des Zyklus wäre – eher ist das Gegenteil der Fall. Allem voran treibt sie die Sorge um, dass allein die Möglichkeit der Zeitreise bereits die Gefahr birgt, die Existenz der Menschheit “aus versehen” ungeschehen zu machen.

Somit haben die Manipulationen mehrere Ziele. Als erstes, die Wahrscheinlichkeit des Überlebens der Menschheit deutlich zu erhöhen. Dann, die Verschmelzung mit den KIs zu forcieren. Und schließlich, einen besseren Zugriff auf die Vergangenheit zu etablieren, quasi einen Kommunikationsweg, der die weitere Feinjustierungen und Festigung der Zeitlinie erlaubt.

Für die beiden letzten Punkte kommt die kleine Hera ins Spiel. Das Hybrid-Kind aus Zylonin und Mensch sorgt für eine durchgehende Abstammungslinie, die die zukünftige Menschheit bis zu ihrer Geburt zurückverfolgen kann.10

Schließlich werden sowohl die Menschen mittels Prophezeiungen als auch die Zylonen durch ihre monotheistische Religion aus der Zukunft mit Informationen versorgt, um die Pläne der zukünftigen Menschheit umzusetzen. Der Gott, den die Zylonen anbeten – und das ist jetzt zu 100% von Hyperion inspiriert11 – ist niemand anderes als die zukünftige Menschheit selbst.

Und wie sollen diese Thesen das Serienfinale besser machen?

Tja, das tun sie vermutlich nur äußerst bedingt. Für mich selbst beantworten sie zumindest meine Fragen und versöhnen mich etwas mit dem Ende. Das alles einmal aufgeschrieben zu haben, tut sein übriges.

Ein Rewatch wäre eventuell bald auch eine Maßnahme.

––––––––––––
  1. bis auf die Spinoff-Sachen “Blood and Chrome” und “Caprica”[]
  2. Soweit das im Rahmen einer SF-Serie mit FTL-Triebwerken, künstlicher Gravitation und Weltraumgefechten überhaupt möglich ist.[]
  3. irgendwas mit Zeitreise[]
  4. Was natürlich schlicht daran liegt, dass es nicht die Intention des Videos ist, die offenen Fragen zu diskutieren.[]
  5. Menschheit entwickelt künstliche Intelligenz, Künstliche Intelligenz erhebt sich, Menschheit muss fliehen und an anderem Ort von neuem anfangen, Menschheit entwickelt erneut Künstliche Intelligenz und so weiter und so fort[]
  6. Meine Recherche zu anderen Fan-Theorien war zugegeben mehr als oberflächlich.[]
  7. Dagegen spricht aber die Aussage von Edward James Olmos, wonach er sofort ausgestiegen wäre, wenn Aliens eine Rolle gespielt hätten.[]
  8. Und die alte Serie ist dann vielleicht eine völlig verkorkste Zeitlinie. Oder so.[]
  9. das beste Staffelfinale aller Zeiten[]
  10. Das könnte man jetzt mit esoterischer überzeitlicher Mitochondrien-DNA-Speichertechnologie weiterspinnen, die es ermöglicht, Informationen durch Raum und Zeit zu schicken – und den Speicherort für die Bewusstseine von Caprica-Six und Baltar darstellt.[]
  11. Beziehungsweise von Teilhard de Chardin, von dem Simmons die Idee übernommen hat.[]

Die Woche: Science-Fiction Nostalgie

Letzte Woche: Auf ein Neues!

Eskapedia

Der Legonaut und ich schwelgen in unserem #Podcast erneut in Erinnerungen. Ich stelle in unserer aktuellen #Eskapedia-Sendung meinen seit frühester Jugend liebsten #ScienceFiction-Autor Stanisław Lem vor. Kann ich ihm dabei gerecht werden? Vermutlich nicht – aber ich gebe mir redlich Mühe, wenigstens einmal seinen Namen korrekt auszusprechen. Lauscht gerne rein:

Eskapedia Episode 11 – Retrotrip: Stanisław Lem

Perry Rhodan

Es ist vollbracht. Nach 800 Heften #PerryRhodan-Pause1 habe ich wieder einen Perry-Rhodan-Zyklus durchgelesen.2 Der Auftakt zum neuen Handlungszyklus der traditionsreichen Science-Fiction-Serie hat mir ebenfalls gut gefallen, weswegen ich der Erstauflage einstweilen weiter folge. Ich werde berichten.

Der Throwback Thursday in dieser Woche hatte erneut besagte Raketenheftchen zum Inhalt. Ich erinnerte an meinen kleinen Schreibwettbewerb vor zehn Jahren.

Bingewatching

Die Woche habe ich endlich ein sträfliches Versäumnis nachgeholt und auch die letzte Staffel Clone Wars geschaut. Wie großartig! Und damit meine ich ausdrücklich alle zwölf Folgen, da einige den mittleren Viererblock etwas gering schätzen, was ich überhaupt nicht verstehen kann. Das Abenteuer mit den Martez-Schwestern hat wesentlich zu Ahsokas Geschichte beigetragen. Und der Schluss-Vierteiler ist selbstredend gewaltig großes #StarWars-Kino.

Sehr unterhaltsam fand ich außerdem Truth Seekers von und mit Nick Frost und Simon Pegg. Wie so oft präsentieren die beiden einen Horror-Mystery-Plot mit einer ordentlichen Portion Humor. Sehr sehenswert.

WandaVision geht schließlich in die dritte Runde und rückt die Zweifel an der dargestellten Realität immer mehr in den Vordergrund. Kenner der #Comics ahnen, welches Drama allein im Schicksal eines gewissen Zwillingspärchens steckt. Spannend!

Catcontent

Außerdem hatten wir wieder einmal Katzenbesuch.

Nächste Woche: Teekannen und Raketenheftchen

––––––––––––
  1. Naja, nicht ganz. Zwischendrin habe ich immer mal wieder in das ein oder andere Heft reingeschaut.[]
  2. Auch nicht ganz. Ehrlich gesagt nur zu 30% – aber immerhin recht gleichmäßig verteilt.[]

Lesetagebuch: Perry Rhodan 3000-3099

Mein Vorhaben, den Zykluswechsel parallel zum Erscheinungstermin zu lesen, habe ich knapp um ein paar Tage verpasst. Dennoch dürfte ich mit einer kleinen kritischen Rückschau auf die letzten 100 Hefte ganz gut in der Zeit liegen.

Band 3099: Die Kinder der Milchstraße

Den Abschlussband des Zyklus’ selbst fand ich eher durchschnittlich. Seine Funktion, die losen Fäden der Metahandlung zusammenzuführen und zu einem Ende zu bringen, hat er ganz ordentlich erfüllt. Eigenständige Glanzpunkte waren jedoch rar gesät.

Grundsätzlich mag ich es nicht so gern, wenn der Titelheld auf einen Strahlenpistole-schwingenden Buck-Rogers-Verschnitt reduziert wird.1 Die bedrohliche Stimmung im Golem kam allerdings gut rüber. Perrys Einsatzteam wirkte wie eine Infektion, die der Organismus des borg-artig zusammenwachsenden Riesen-Raumschiffs mit seiner künstlichen Besatzung zu bekämpfen versuchte. Das wurde sehr gelungen beschrieben.

Gefallen hat mir auch, dass die Mythos-Handlung und die Cairanische Epoche in diesem Heft zu einem finalen Abschluss gekommen sind.

Durchschnittlicher Zyklus

Denn auch den Zyklus als ganzen fand ich eher durchschnittlich. Dennoch gebührt ihm die Ehre, der erste seit 800 Heften zu sein, den ich wieder – fast – durchgehend gelesen habe. Das lag aber mehr an den herausragenden Einzelheften und weniger an der Metahandlung.

Letztere brauchte mehr als zehn Hefte, ehe sie überhaupt einigermaßen in die Gänge kam. Ich hatte mein Leid darüber in meinen Einzelheftkritiken (siehe unten) ausgiebig geklagt.

Dabei fand ich den Grundgedanken gar nicht mal schlecht: Der Titelheld kehrt durch einen unfreiwilligen Zeitsprung 500 Jahre zu spät in die heimatliche Milchstraße zurück und findet diese unheimlich verändert vor. Niemand mag sich mehr so recht an die einst tonangebende Erde erinnern und die bis dato unbekannten Cairaner haben das Ruder in der Galaxis übernommen.2

Das war ein durchaus gut gemeinter Aufgriff der aktuellen Fake-News-Thematik – insgesamt habe ich die Meta-Handlung dann aber als recht geradlinig empfunden. Dennoch konnte mich der Zyklus begeistern – nämlich durch viele sehr gute Einzelromane.

Begeisternde Einzelhefte

Trotz der oben genannten Einschränkungen habe ich die Perry Rhodan Serie in den letzten beiden Jahren mit wiedererwachter und stetig wachsender Begeisterung gelesen. So ganz kann ich mir das nicht erklären. Hat mich auf meine alten Tage eine heftige Nostalgie-Welle erfasst – oder sind die Autorinnen und Autoren und ihre Romane einfach besser geworden?

Ohne das erste ausschließen zu wollen bin ich der Meinung, dass die Hefte, die ich gelesen habe, schlicht und einfach ziemlich gut sind. Um nur einige zu nennen:3 da gab es einen fantastischen Gastroman von Andreas Brandhorst,4 Michelle Stern hat sich in einem der ersten Hefte hervorragend einiger Posbi-Charaktere angenommen,5 Oliver Fröhlich hat mit der Entstehungsgeschichte des TARA-Psi großartige Science-Fiction abgeliefert,6 der Zerozone-Vierteiler von Christian Montillon war ein absoluter Höhepunkt des Zyklus,7 Wim Vandemaans Andromeda-Roman war der Hammer,8 ebenso der Drangwäsche-Doppelband von Michael Marcus Thurner,9 Guckys vermeintliches Ableben nebst Wiederauferstehung10 und schließlich Atlans Frieden mit den Kosmischen Mächten und seiner Ritteraura, den Leo Lukas in Szene gesetzt hat.

Dünne Datengrundlage

Hier nun mein Geständnis: Es waren insgesamt nur 30 Hefte, die ich aus diesem Zyklus gelesen habe, diese allerdings recht gleichmäßig verteilt. Um die Transparenz auf die Spitze zu treiben hier die von mir gelesenen Hefte im einzelnen. Die Links führen auf meine Einzelkritiken hier im Blog – so vorhanden.

3000 | 3001 | 3002 | 3003 | 3004 | 3005 | 3006-3009, 3013, 3015, 3016 | 3021 | 3025 | 3030 | 3039 | 3050-3053 | 3058 | 3066, 3067 | 3072 | 3083 | 3087 | 3088 | 3098 | 3099

Ausblick 3100

Im Perry-Rhodan-Jubeljahr11 ist es natürlich Ehrensache, die Lektüre fortzusetzen. Aktuell stecke ich im neuen Jubiband und habe große Lust auf den just begonnenen Chaotarchen-Zyklus. Vermutlich werde ich die Praxis beibehalten, hier und da ein paar Hefte zu überspringen. Aber ich bleibe dran und werde berichten.

––––––––––––
  1. Ohne Buck Rogers damit zu nahe treten zu wollen. Immerhin ist er eines der zahlreichen ehrwürdigen Vorbilder Perry Rhodans.[]
  2. Kenner der Serie erinnert das natürlich an vergangene Zyklen wie beispielsweise die Cantaro ab Band 1400 – aber das ist kein legitimer Kritikpunkt, da man das Rad nach 3000 Heften schwerlich immer neu erfinden kann.[]
  3. und ohne dabei die nicht ausdrücklich genannten gering schätzen zu wollen[]
  4. Ich mochte das Fake-Terrania-City, das meiner Meinung nach aus dem Anti-Universum stammte.[]
  5. Die Darstellung von KI-Zivilisationen hat sich ohnehin zu einer Stärke der Serie gemausert.[]
  6. Aktuell einer meiner Lieblings-PR-Autoren. Auch hier wurde das KI-Thema billant in Szene gesetzt.[]
  7. Endlich mal wurde die terranische Öffentlichkeit nachvollziehbar dargestellt. NATHANs Entwicklung war unglaublich gut – schon wieder KIs – und Amalia Serran war eine der besten Nebenfiguren seit langem.[]
  8. Wie wir jetzt wissen bereits foreshadowing zum neuen Zyklus. Der rote Faden von den MdI zu den heutigen Tefrodern, der hier mal eben so gesponnen wurde, war grandios.[]
  9. Die Haluter sind nach den Posbis das faszinierendste Alien-Volk bei PR. Ich bin stets begeistert, wenn diese gut in Szene gesetzt werden. Und auch hier stand wieder eine künstliche Zivilisation im Fokus.[]
  10. Dem wir fürderhin den offiziellen Gucky-Tag verdanken.[]
  11. Stolze 60 Jahre hat sie Serie bald auf dem Buckel.[]

Hobby-Geschreibsel: Neues von Heldenfahrt und Sternenfahrt

Wer also Interesse an klassischer epischer Fantasy und/oder nicht minder epischer Science-Fiction hat, ist herzlich eingeladen reinzuschmökern. Die PDFs können einfach so runtergeladen werden, schließlich schreiben Ace Kaiser und ich die Geschichten aus reinem Spaß an der Freude.

Die Heldenfahrt: Schattendrachen und Schneewale

Buch Vier der Heldenfahrt1 ist erneut um zwei Verse angewachsen. Unsere beiden Helden sind unverändert in der Unterwelt unterwegs, um das Jüngste Gericht2 zu verhindern. Sie sind dem Zentrum der Hölle und dem Dämonentor nicht mehr fern – man munkelt, dass bald das große Staffelfinale ansteht.3

Vers 47 (Buch Vier ab Seite 231) stammt aus Ace Kaisers Feder. Hier müssen sich die Helden eines Nachtmahrs erwehren, ehe sich ihre Wege wieder trennen. Denn einer der Helden muss in Begleitung eines Schattendrachen allein zum Dämonentor vordringen.

In Vers 48 (Buch Vier ab Seite 256) schildere ich das Schicksal des anderen Helden, der tief in der Unterwelt noch ein Versprechen einzulösen hat. Dabei erweist sich unter anderem ein Schneewal als hilfreich.

Die Sternenfahrt: Wurmlöcher und Sternenreiche

Da es uns nicht nur Freude bereitet, schamlos im Fantasy-Genre zu wildern (will sagen: demütig zu zitieren), sondern auch die Science-Fiction ein unerschöpflicher Fundus für die ein oder andere Ideenplünderung (beziehungsweise Hommage) ist, haben wir unlängst mit der Sternenfahrt ein weiteres Schreibprojekt losgetreten.

Buch eins steckt mit zarten vier Kapiteln noch in den Anfängen – es beginnt sich aber bereits ein bunter Kosmos voller Raumschiffe, Aliens und Sternenreiche zu entfalten – Wurmlöchern sei Dank!

Ganz frisch sind die Kapitel drei und vier, wie immer von Ace Kaiser und mir. Lest gerne rein!4

Geschriebenes in neuem Gewande

Bei der Gelegenheit gehe ich den Plan an, meine Übersichtsseite Geschriebenes etwas auf Vordermann zu bringen. Weit fortgeschritten bin ich damit noch nicht. Ziel ist, die Seite neu zu strukturieren und die Geschichten in mehreren Formaten anzubieten.

eBook-Formate dauern noch

Meine Versuche, die PDFs auch in gängige eBook-Formate umzuwandeln,5 sind ebenfalls noch nicht sonderlich weit gediehen. Zwar habe ich mir Calibre zugelegt und ein wenig damit rumgespielt. Es ist mir sogar gelungen, das eine oder andere Dokument im korrekten Format auf mein Kindle zu schieben.

Ich scheitere allerdings noch daran, die Formatierungen (vor allem Überschriften und Inhaltsverzeichnisse) so zu übertragen, dass es mir gefällt. Da werde ich mich bei Gelegenheit tiefer reinfuchsen müssen. Falls jemand einen Tipp hat, immer her damit!

––––––––––––
  1. unser Round-Robin-Fantasy-Schreibprojekt, das wir 1997 begonnen haben und seither unverdrossen weiterschreiben[]
  2. Es geht natürlich nie um weniger als die Rettung der Welt.[]
  3. Vers 50 ist nicht mehr weit.[]
  4. kost wie gesagt nix[]
  5. wenigstens epub und das Kindle-Ding[]

Eskapedia: Neues Antlitz für unseren Podcast

Dem wunderbaren Adrian vom Baur sei Dank: Endlich haben der Legonaut und ich angemessene Avatare, um im Rahmen unseres #Podcast-Projekts Gesicht zeigen zu können. Auch wenn man die neueste #StarTrek-Serie hierzulande noch nirgendwo anschauen kann,1 ist ihre Optik bereits recht präsent und geradezu ideal, um uns beide Alt-Trekker in Szene zu setzen.

Lauschet der Eskapedia!

Sollte die eine oder der andere noch in keine unserer Sendungen reingelauscht haben – nichts leichter als das! Im Folgenden liste ich die mittlerweile zehn2 Episoden noch einmal auf:

Episode 0 – und noch ein Podcast
Hurra! Die #Eskapedia ist da! Mit unserer Nullnummer stellen wir uns vor und geben gleich erste ehrliche, entsetzlich eloquente, eskapistische Empfehlungen in Sachen Podcasts.

Episode 1 – Der Gratis Comic Tag 2019
In der ersten regulären Sendung sprechen wir über den #GratisComicTag 2019 und welche Hefte wir gerne weiterempfehlen (und welche nicht).

Episode 2 – Soziale Medien
Zuerst berichten wir alten Männer über unsere ersten Schritte im Netz Anno 1704, bevor wir darüber sprechen, welche Dienste wir wie, wann nutzen.

Episode 3 – Walter Moers: Der Bücherdrache
Über Walter Moers und seine #Zamonien-Romane haben wir einiges zu sagen. So auch über das aktuelle Werk “Der Bücherdrache”.

Episode 4 – Asterix und die Tochter des Vercingetorix
Die bekannteste gallische Dorfgemeinschaft wird dieser Tage 60 Jahre alt. Zudem erscheint der nunmehr 38. Band der Serie. Es gibt also jede Menge Redestoff für uns als begeisterte Leser mit einem Schuss Zaubertrank abgeschmeckter Geschichten aus Aremorica.

Episode 5 – Serienempfehlungen
Winterzeit ist Serienzeit und damit ihr genug Futter für Eure Fernseher, iPads und Telefone habt bis die Schneeglöckchen wieder sprießen, haben wir für Euch unsere bisher längste, pickepackevolle Empfehlungssendung aufgenommen.

Episode 6 – Vorfreude auf Star Trek: Picard
Die neue Star Trek-Serie mit dem vielversprechenden Titel “Picard” ist quasi schon am Horizont zu sehen, Grund genug, um uns über Star Trek als solches und TNG im Besonderen auszustauchen.

Episode 7 – Verbesserungsvorschläge für Star Trek: Picard
Wir haben uns sehr auf Star Trek: Picard gefreut. Nach Ende der ersten Staffel gehen wir nun schonungslos mit der Serie ins Gericht – bleiben dabei aber stets gerecht, versöhnlich und konstruktiv. Und selbstverständlich wissen wir beiden Schlaumeier genau, wie die Staffel noch besser hätte werden können.

Episode 8 – Retrotrip: SF Serien der 70er und 80er Jahre
Die beide Eskapisten Eures Vertrauens begeben sich in den Podcastepisoden der nächsten Monate auf einen kleinen Retrotrip. Wir beginnen mit #ScienceFiction Serien der 70er und 80er Jahre. Von Buck Rogers bis zum fliegenden Ferdinand gibt es viel zu bereden.

Episode 9 – Retrotrip: Perry Rhodan
In nur einer halben Stunde über #PerryRhodan quatschen? Unmöglich! Aber ein paar Sätze über Andreas Eschbachs jüngsten Roman lassen sich durchaus verlieren.

Auf die nächsten zehn!

Und natürlich geht es bald weiter. Die nächsten Aufnahmen sind geplant. Erneut wird der Gratis Comic Tag Thema sein und wir setzen unseren Retrotrip mit wohlig nostalgischen Rückblicken in die fantastische Vergangenheit fort.

Bleibt auf Empfang!

––––––––––––
  1. Oder etwa doch? Wisst ihr was neues? Bitte sagt es mir![]
  2. die obligatorische Nullnummer mitgerechnet[]

Lesetagebuch: Perry Rhodan von Andreas Eschbach

Andreas Eschbachs Roman Perry Rhodan – Das größte Abenteuer erschien bereits im Jahr 2019. Bald darauf schon preisgekrönt1 wurde er auch über das Rhodan-Fandom hinaus hoch gelobt.

Dem gehöre ich – ich habe es oft genug betont – längst nicht mehr so intensiv an wie ehedem. Dennoch hat mich die Idee eines Prequel-Romans zur Serie aus der Feder eines professionellen Autors durchaus interessiert. Aus Gründen2 hat es ein gutes Jahr gedauert, ehe ich wirklich zugeschlagen und das Buch verschlungen habe.

Was zuvor geschah

Um den Roman zu verstehen, ist es unumgänglich, ein paar Worte über die Serie Perry Rhodan und ihren Titelhelden zu verlieren. Das habe ich auf der Tonspur bereits etwas ausführlicher getan. Und zwar in unserer aktuellen Podcast-Sendung:3

Eskapedia Episode 9 – Retrotrip: Perry Rhodan

An dieser Stelle dazu nur ein, zwei Sätze: Band 1 der Perry-Rhodan-Serie erschien im Jahr 19614 und hatte die erste Mondmission5 sowie den ersten Kontakt mit Außerirdischen6 zum Inhalt. Die über 3.000 Folgehefte schildern bis heute die äonenlange Zukunftsgeschichte der Menschheit und ihres inzwischen unsterblichen Titelhelden.

Doch nun zum Inhalt des Buches selbst. Daher die obligatorische

WARNUNG VOR DEM SPOILER

Perry Rhodan trifft Forrest Gump trifft Skinny Norris

Erzählt wird die Geschichte des Titelhelden Perry Rhodan von seiner Geburt und Kindheit in einem beschaulichen Örtchen in Connecticut – inklusive einiger Angaben zu seinen Vorfahren, denn natürlich ist die Familie Rhodan deutscher Abstammung7 – bis zum Auftakt seines “größten Abenteuers”, wie es in den ersten zehn Bänden besagter Romanheftserie beschrieben ist. Hierbei stützt sich Eschbach auf die zahlreichen diesbezüglichen Hinweise, Anmerkungen und Rückblenden, die über die Jahrzehnte8 in der Serie und ihren Neben-Publikationen angefallen sind. Durch seine sehr sorgfältige Recherche – Eschbach ist erklärter Fan der Serie – ist ein durchaus “kanonischer” Text entstanden, der die jungen Jahre des Helden erstmals komplett und zusammenhängend darlegt.

Dabei gelingt es Eschbach, die über die Jahre von unterschiedlichsten Autoren teilweise ans Absurde grenzenden Schnipsel9 in eine schlüssige und stimmige Vita zu gießen. Das hat dann seine schwächeren Momente wie das Kinderabenteuer im Drei-Fragezeichen-Stil, bei dem der kleine Perry fälschlich eines Diebstahls bezichtigt wird, hinter dem eigentlich ein schurkischer10 Skinny-Norris-Verschnitt steckt – aber auch etliche Höhepunkte, wie seinen Karriereweg zum Astronauten, seine Zeit in Vietnam und seine Begegnung mit Dr. Martin Luther King Jr.

Man sieht: Eschbach hat offensichtlich nicht die geringste Scheu, Perry die volle Forrest-Gump-Packung zu verpassen – und das ist auch gut so! Es ist eine wahre Freude, ihn auf alle Figuren unserer Historie treffen zu lassen, die in dem Zeitabschnitt irgend möglich sind.

Spannende Parallelhistorie

Parallel zu Rhodans Lebenslauf entwickelt der Roman die historischen Ereignisse einer Welt, die ausgehend vom Zweiten Weltkrieg nicht auf Armstrongs Mondlandung 1969 hinauslaufen, sondern auf Rhodans Mondlandung im Jahre 1971.

Über weite Strecken bleibt diese Historie von der unseren kaum unterscheidbar – außer, dass es hier eben einen Perry Rhodan aus Manchester (CT) gibt, der seinen Weg vom Sohn eines Elektronikhändlers zum Flieger-Ass der US Air Force geht.

Die Abspaltung von unserer Zeitlinie erfolgt zunächst behutsam. So landet der Weltraum-interessierte Rhodan nämlich nicht bei der NASA, sondern bei einem geheimen – und fiktiven – Weltraumprojekt der Air Force, aus dem schließlich – ohne Scherz! – die US Space Force11 wird.

An der Stelle nutzt Eschbach die wunderbare Gelegenheit, historische Figuren – allen voran die NASA-Astronauten jener Zeit – mit dem fiktiven Personal der ersten Rhodan-Hefte zu vermischen, was dem geneigten Altleser und Raumfahrtenthusiasten12 eine wahre Freude ist.

Die endgültige und offensichtliche Abspaltung der Zeitlinien setzt Eschbach an das Ende des Jahres 1968, indem er die Apollo-8-Mission zur ersten Umrundung des Mondes tragisch scheitern lässt. Das Ergebnis ist der Abbruch der NASA-Bemühungen und die Übernahme durch die Space Force, die ihr geheimes Weltraumprojekt mit erhöhten Mitteln fortsetzen und nur wenige Jahre nach dem geplanten NASA-Start mit einem eigenen Mondflug zu einem erfolgreichen Abschluss bringen kann. Dabei gelingt es Eschbach, die Abläufe dieser drei Jahre sehr schlüssig so zu beschreiben, dass der 1961 in Heft 1 beschriebene technologische und weltpolitische Zustand nun deutlich glaubhafter erscheint als zuvor.

So ist die “Asiatische Föderation” der damaligen Hefte nun eine schlichte Allianz aus der VR China und Nordkorea und auch der dort für 1971 vorhergesagte internationale NATO-Geheimdienst klingt auf einmal viel realisitischer. Die US-Raumstation FREEDOM I wirkt als vorweggenommenes Skylab aus einer Saturn-V-Stufe auf einmal gar nicht mehr so abwegig, genau wie Rhodans STARDUST-Mondrakete die nun als “Saturn VI” daherkommt – eine modifizierte Saturn-V-Rakete mit einem atomaren Triebwerk in der zweiten Stufe.

Dankenswerterweise endet das Buch nicht unmittelbar mit dem Start der Mondrakete und den Ereignissen des ersten Heftes. Eschbach erzählt die Geschichte im gleichbleibenden Stil ungefähr bis zum Beginn von Heft zehn weiter. Dabei hat er einerseits die Möglichkeit, Behauptungen der Originalserie, die nicht zu seiner Vorgeschichte passen, einzuordnen und kann andererseits ein weiteres zentrales Thema der ursprünglichen Perry-Rhodan-Handlung13 aufnehmen – nämlich die Abwendung des Atomkriegs und die Einigung der Menschheit.

Der erste Kontakt mit den außerirdischen Arkoniden führt dank Rhodan dazu, dass die fortschrittliche Technologie der gesamten Menschheit zugute kommt und nicht nur einem der damaligen Machtblöcke. Mit diesem versöhnlichen Aspekt und dem Ausblick, dass Rhodan die so vereinte Menschheit nun zu den Sternen führt, endet das Buch – und lässt nicht nur Altleserinnen und Altleser der Serie begeistert zurück. Zumindest ging es mir so und man liest allüberall ähnliches.

Wozu das Ganze?

Dass dieser Roman ganz offensichtlich sowohl dem Autoren als auch einer großen Zahl Leserinnen und Lesern einen Heidenspaß bereitet hat, ist selbstverständlich eine völlig ausreichende Existenzberechtigung desselben. Dennoch erfüllt er darüber hinaus einige weitere Funktionen, die ihn bedeutsam machen.

Charakterbildende Maßnahme

Der Titelheld der Serie steht in der Tradition ganz klassischer Pulp-Weltraumhelden des 20. Jahrhunderts: Buck Rogers, Flash Gordon, John Carter, Captain Future und wie sie alle heißen. Diese Herren zeichneten sich oft durch verhältnismäßig oberflächliche Charaktereigenschaften aus, die sich darauf beschränkten, perfekt, unfehlbar und unbesiegbar zu sein.

Entsprechendes gilt für den Perry Rhodan der ersten Hefte, was es auch späteren Autorinnen und Autoren oft schwer gemacht hat, den Knaben charakterlich zu fassen – was mit Nebenfiguren oft besser gelang.

Ich zumindest rechne es Eschbach sehr hoch an, dass er Rhodan mit dieser ausführlichen Ursprungsgeschichte ordentlich Charakterschärfe verpasst hat – die mittlerweile offenbar von den Heftautorinnen und -autoren berücksichtigt wird. Kann aber auch sein, dass ich dieses erneuerte Rhodan-Bild bei der Lektüre aktueller Hefte jetzt einfach immer im Hinterkopf habe.

Moderner Rückblick auf die Wurzeln

Außerdem macht dieses Buch etwas, was bei den einschlägigen Superheldencomicserien von Marvel und DC eine regelmäßige Übung ist: Die Neuerzählung und Neuinterpretation der Origin-Geschichte des jeweiligen Helden. Das ist wichtig, da hier die grundlegende Motivation der Hauptfigur angelegt ist, was hin und wieder der Leserschaft in Erinnerung gerufen und auf ihre aktuelle Lebenswirklichkeit übersetzt werden muss.

Das tut dem ollen Rhodan durchaus gut. Zudem die Ursprungsgeschichte nicht nur in zetgemäßerem Gewand neu erzählt wird. Eschbach versucht auch, einige Kinken auszuwetzen, die schlicht der Tatsache geschuldet sind, dass die ersten Hefte ein Kind der westdeutschen 50er Jahre sind und ganz selbstverständlich als “Schundheft”-Serie konzipiert war.14

Zur moderneren Erzählweise gesellt sich also noch ein klein wenig Tiefe15 und historische Glaubwürdigkeit – alles in Maßen versteht sich. Schließlich bleibt das Ganze eine fantastische Abenteuergeschichte. Gewürzt mit der notwendigen Menge Fanservice16 ergibt sich ein wunderbarer runder Roman – der außerdem eine große Bereicherung für die gesamte Serie darstellt.

Und sollten wir irgendwann endlich unsere wohlverdiente Netflix-Perry-Rhodan-Serie bekommen, hoffe ich doch stark, dass die erste Staffel auf diesem Buch basieren wird.

––––––––––––
  1. Es gab den Kurd Laßwitz Preis – auf den hat Eschbach aber ohnehin ein Abo.[]
  2. Mir war lange Zeit der eBook-Preis schlicht zu hoch. Ohne daraus jetzt ein Thema machen zu wollen: Aber ich habe es nicht eingesehen, für eine Leselizenz des schieren Textes den vollen Hardcoverpreis zu zahlen. Erst bei erscheinen des Taschenbuchs hatte der Verlag sich erbarmt, auch den eBook-Preis zu senken – da habe ich dann zugegriffen.[]
  3. Lauschet![]
  4. also acht Jahre vor der tatsächlichen Mondmission[]
  5. In jener Welt fand sie 1971 statt.[]
  6. Auf den müssen wir hier noch warten. Also zumindest offiziell.[]
  7. Genaugenommen aus Bayern, wo die Rodens Bergbauern waren. Oder so.[]
  8. Inzwischen bald sechs an der Zahl.[]
  9. So ist der junge Rhodan aus Gründen während der 68er-Studentenunruhen in Paris, trifft auf Daniel Cohn-Bendit und verkloppt den dortigen Polizeichef.[]
  10. und selbstredend der Unterschicht entstammender[]
  11. Jaha! Die hat nämlich 1961 die Perry-Rhodan-Serie erfunden. Trump ist voll der Nachmacherix![]
  12. mir[]
  13. neben der akkuraten Darstellung der (Pseudo-) Technologie, inklusive aller  Raumschiffe, Triebwerke und Waffensysteme[]
  14. Was ich nicht im Mindesten abwertend meine. Romanhefte waren vor allem damals reine Gebrauchsliteratur, die nach der Lektüre im Zug wie eine ausgelesene Tageszeitung im Müll verschwanden. Ja, Perry Rhodan hatte immer einen etwas höheren Anspruch – weswegen die Serie auch bis heute existert. Dennoch liegt der Fokus nun mal auf der kurzfristigen Unterhaltung.[]
  15. So thematisiert Eschbach durchaus angemessen das Thema “Rassentrennung” in den USA und zieht es sogar als einen von mehreren roten Fäden durch die gesamte Handlung. Warum er gleichzeitig die Geschlechterungerechtigkeit der Handlungszeit fast vollständig unerwähnt lässt, bleibt mir allerdings ein Rätsel.[]
  16. Nehmen wir nur die kleine Begegnung mit Atlan in Paris, die nur der wahre Kenner überhaupt wahrnimmt. Wobei mich etwas störte, dass der alte Arkonide sonst keinen Auftritt hat. Hatte er nicht mal behauptet, den jungen Rhodan vor dessen Mondmission “getestet” zu haben? Und war er nicht auch – in Verkleidung natürlich – an der Entwicklung des Atomtriebwerks der STARDUST beteiligt? Naja, man kann nicht alles haben.[]

< | UberBlogr Webring | >

© 2007-2025 by nerdlicht.net | Kontakt | Impressum | Datenschutz | Ich woanders: Eskapedia; World of Cosmos; Zusammengebaut; Mastodon; Bluesky; Goodreads | Jetzt bestellen: "Mette vom Mond" von Finn Mühlenkamp | Theme von Anders Norén