Kategorie: Rollenspiel

Fiktive Städte – ein kleiner Reiseführer

Wo kann der interessierte Städtetourist noch hin, wenn er die diesseitigen Metropolen von New York bis Tokio alle abgeklappert hat? Fantasie und Fiktion halten zum Glück noch etliche Reiseziele bereit.

Ich gehe schon länger mit der Idee schwanger jene fiktiven Städte aufzulisten, denen ich zu gerne mal einen Besuch abstatten würde. Ich bin auf zwölf gekommen. Nun dürften solche Listen mit Sicherheit zu hauf im Netz herumschwirren – aber was soll’s … hier ist meine (eine Hierarchie wollte ich nicht festlegen, daher alphabetisch):

Ankh-Morpork

Einmal den Kunstturm sehen, die Glocke der Unsichtbaren Universität (nicht) schlagen hören und einer zünftigen Schlägerei in der Geflickten Trommel beiwohnen (natürlich nur als Zuschauer)! Doch, die größte Stadt auf Terry Pratchetts #Scheibenwelt wäre wahrlich einen Besuch wert – allein wegen der zahlreichen Bauwerke des Absolut Bekloppten Johnson …

Atlantis

Die Polis des von Platon beschriebenen Inselreichs ist geradezu ein Prototyp fiktiver Städte (ja, ich weiß … ob das wirklich nur fiktiv ist, ist gar nicht raus …). Allein die Hafenanlage dürfte ein toller Anblick sein.

Buchhaim

Die Stadt der Träumenden Bücher auf dem Moersschen Kontinent #Zamonien ist für einen Bücherwurm wie mich natürlich ein Muss. Nebenbei: Hat sich eigentlich jemals jemand offiziell bei Walter Moers darüber beschwert, dass er hier den Bibliothekar der Scheibenwelt umkommen lässt?

Coruscant

Allein des Jeditempels wegen … Auch wenn hier ein Wochenendtrip kaum ausreichen dürfte. Diese planetenumspannende Metropole aus dem #StarWars-Universum ist – wenn auch sicher nicht die erste – die idealtypischste #ScienceFiction-Stadt ihrer Art. Ich nehme mal an, zu Republik-Zeiten ist der Besuch am angenehmsten.

Entenhausen

Der Geldspeicher, die riesigen Emil-Erpel-Statuen – zwei von sicher zahlreichen Sehenswürdigkeiten, die man nicht verpassen darf. Auch wenn die Heimatstadt der Ducks vermutlich in jedem Comic anders aussieht … Ich wäre für eine Don-Rosa-Version von #Entenhausen, die sicher am schlüssigsten sein dürfte.

Gondolin

#Tolkien beschreibt zahlreiche großartige Städte, denen man zu gern mal einen Besuch abstatten würde: Minas Tirith, Khazad-Dûm (bevor die Zwerge zu tief gegraben haben) – und vor allen sicher Tirion in Valinor. Doch ich denke, die verborgene Stadt Gondolin aus dem Ersten Zeitalter wäre mein Favorit.

Gotham City

Konkrete Sehenswürdigkeiten hätte ich in Batmans Stadt gar nicht mal im Sinn – eher die generelle Atmosphäre, die ich gern mal schnuppern würde (auch wenn die in einigen Gegenden recht bleihaltig sein dürfte). Uneins bin ich mir, ob mir das Tim-Burton-Gotham oder das „realistischere“ aus den neuen Filmen eher zusagt.

New New York

Ich denke, ich würde es Fry gleichtun und wie ein kleiner Junge alle – für die Eingeborenen banalen – Einrichtungen dieser Stadt ausprobieren wollen. Vor allem die Rohrpostbahn!

Serannian

Die Wahl unter den Städten der Lovecraftschen Traumlande fällt schwer. Die Konkurrenz ist mit Celephaïs und Cathuria ziemlich hart. Die von König Kuranes regierte und erschaffene Stadt hat aber ein unschlagbares Argument auf ihrer Seite: Sie befindet sich auf einer schwebenden Insel!

Springfield

Der Heimatort der Simpsons sollte vermutlich besser im Strahlenschutzanzug besucht werden – aber der Anblick des brennenden Reifenbergs wäre das sicher wert.

Tau Ceti Center

Bei der Hauptstadt der Hegemonie der Menschheit (kurz TC² genannt) in Dan Simmons grandiosem Hyperion-Universum handelt es sich – ähnlich wie bei Coruscant – um eine planetenumspannende Stadt. Allein wegen der Farcaster hat TC² aber durchaus etwas Eigenes. Es empfiehlt sich natürlich ein Besuch vor dem Zusammenbruch des Farcaster-Netzes.

Terrania

Bei der Hauptstadt der Menschheit im #PerryRhodan-Universum sollte man sich genau überlegen, in welcher Epoche man sie besucht. Sie ist schon reichlich oft angegriffen, teilweise bis vollständig zerstört, terrorisiert oder besetzt worden. In ihren friedlichen Zeiten gibt sie aber ein grandioses Reiseziel ab. Ähnlich wie Futuramas New New York ist sie der Idealtyp der trivialen SF-Stadt – allerdings „in Ernst“. Uneins bin ich mir, ob ich sie eher in den früheren Epochen (umgeben von den imposanten Gebirgen zahlreicher Ultraschlachtschiffe) oder in aktuellerer Zeit (die Solare Residenz ist sicher ein schöner Anblick) sehen wollte. Naja, Hauptsache ich kann Laufband fahren.

Das wären im Groben die zwölf Städte, die mir auf Anhieb einfielen. Um den tag #Rollenspiel zu rechtfertigen, kann man ja erwähnen, dass all diese Städte natürlich per Pen&Paper zu erkunden wären (ich war tatsächlich auch auf diesem Wege noch in keiner davon – na gut, in Ankh-Morpork immerhin als Spielleiter). Auch fiele mir jetzt kein reines RPG-Universum ein, das mit einer reizvollen Stadt aufzuwarten hat.

Für Anregungen wäre ich aber offen.

Weitere lustige Listen:

Rezi: Traumlande

Endlich in den Traumlanden spielen

Gerade die entsprechenden Geschichten von Lovecraft – “Die Katzen von Ulthar”, “Die Traumsuche nach dem unbekannten Kadath” und wie sie alle heißen – haben es mir immer besonders angetan. Eine Umsetzung derselben für das Rollenspiel Cthulhu habe ich also sehnlichst erwartet. Nun weiß ich wohl, dass die Traumgeschichten von Lovecraft ein wenig aus seinem übrigen Werk herausstechen und von vielen Leserinnen und Lesern nicht so hoch bewertet werden. Ich mag sie dennoch.

Als wir damals anfingen Cthulhu zu spielen, war eine meiner ersten Fragen, ob man da denn auch die Traumlande besuchen könne. Es gab zwar auch damals schon einen Traumlandeband – aber in den “normalen” Cthulhu-Abenteuern spielte das Träumen eher keine Rolle. Obwohl wir im Zuge der Orientexpress-Kampagne durchaus mal einen kleinen Abstecher in Traumgefilde gemacht haben.

Wie auch immer. Die Ankündigung eines neuen Traumlandebuchs hatte ich mit großer Freude zur Kenntnis genommen. Vor allem, da als Bonus das langersehnte Katzulhu-Regelwerk als Beilage versprochen wurde.

Limitierte Auflage

Es schien dann zunächst etwas schwierig an diesen Band heranzukommen. Ob es wirklich notwendig war, ihn so streng zu limitieren, ist sicher diskussionswürdig. Zumindest bei Amazon war eine Folge davon, dass die geringe Auflage offensichtlich schnell von Händlern aufgekauft wurde, die den Band dann unverfroren für den doppelten Preis wieder einstellten. Naja, Kapitalismus halt.

Ich hatte jedenfalls Glück. Der Offline-Händler meines Vertrauens hatte den Band vorrätig. So erstand ich ihn zum vorgesehenen Preis – und bin nun sehr glücklich damit.

Silberschnitt und Beilagen

Allein das Äußere: Der versilberte Schnitt ist schon ziemlich edel. Die Katzulhu-Beilage ist zwar nur ein kleines DIN-A5-Heftchen, das wie ein Fanzine daherkommt. Aber wenigstens hat man jetzt endlich die Katzen-Zusatzregeln aus den vergriffenen Cthulhoide-Welten-Ausgaben vorliegen. Damit kann man dann prima meinen Katzulhu-Kurzschocker spielen.

Eine schöne Karte der Traumlande ist ebenfalls beigelegt. Bislang kannte ich nur die Winzkarte aus meiner alten Taschenbuchausgabe der “Katzen von Ulthar” – diese hier ist etwas umfangreicher.

Des Bandes erster Teil

Zum Inhalt: Das Buch gibt einen sehr guten Überblick über die Traumlande und die Möglichkeiten darin zu spielen. Nach einer Einführung wird dieser Überblick durch eine Nacherzählung der Lovecraft-Geschichte “Die Traumsuche nach dem unbekannten Kadath” vermittelt. Da der Held Randolph Carter in dieser Geschichte fast die gesamten Traumlande bereist, ist dies ein guter Ansatz. Für denjenigen, der die Geschichte bereits kennt, ist die Nacherzählung dennoch interessant, da hier mehr die Details der bereisten Gegenden als der Ablauf der Handlung wiedergegeben werden. Umgekehrt nimmt sie dadurch auch solchen Lesern, die die Geschichte noch nicht kennen, nicht die Spannung.

Es folgt ein eher tabellarischer Abriss der wichtigsten Orte, Personen und Kreaturen in den Traumlanden. Dann geht es zur Charaktererschaffung. Neben der Möglichkeit, einen Träumer aus der Wachen Welt zu spielen (der dann mit den normalen und nur wenig erweiterten Regeln erstellt werden kann), werden hier komplette Sonderregeln für die Erschaffung “Eingeborener” aus den Traumlanden präsentiert. Leider beschränkt sich dies auf Menschen – aber mit ein wenig Phantasie können gewiefte Spieler sicher auch Ghule, Mondbestien und so weiter erstellen – oder eben Katzen mit dem beilegenden Sonderregelwerk.

Doch all das macht nur ein wenig mehr als die Hälfte des Bandes aus. Der Rest beinhaltet insgesamt sieben Abenteuer in den Traumlanden – aber die hab ich noch nicht gelesen.

Fantastische Wikis

Edit April 2024: Mit der Mosapedia ist nach ein paar Jahren wieder einmal ein neuer – wichtiger – Eintrag hinzugekommen. Außerdem habe ich erneut alle Links und Angaben gecheckt und korrigiert. Ich erneuere hiermit auch den Hinweis, dass Tipps für wichtige fehlende Wikis sehr willkommen sind.

Wikis für alle!

Der Hauptzweck der Wikipedia ist, wie wir alle wissen, als Inspirations- und Recherchequelle für Spielmeister und Hobby-Schreiberlinge zu dienen.1 Wie groß war meine Freude, als ich für meine #Scheibenwelt- und #Silmarillion-Projekte2 spezialisierte Themen-Wikis entdeckte. Diese Entdeckung hat den Anstoß gegeben, eine kleine Liste nützlicher Wikis für Freunde des Fantastischen zusammenzustellen.

Fantastische und nerdige Wikis von A bis Z

Ich beschränke mich im Großen und Ganzen auf deutschsprachige Seiten, erwähne hier und da aber auch englischsprachige Wikis – immer dann, wenn es meiner Kenntnis nach kein deutsches Pendant gibt – oder die englische Version deutlich umfangreicher ist.

Wer noch weitere nützliche Wikis kennt, möge mich anmailen oder es einfach per Kommentar mitteilen. Eventuell füge ich den ein oder anderen Vorschlag hinzu – so er mir zusagt.

Ardapedia
#Tolkien-Wiki mit gut 3.800 Artikeln, gut gepflegt und für die schnelle Recherche im Herr-der-Ringe-Universum mehr als geeignet. Für besagtes Silmarillion-Projekt war mir die Ardapedia eine sehr große Hilfe.

DiscWiki
#Scheibenwelt-Wiki mit gut 3.600 Artikeln. Für die kleine Recherche in Terry Pratchetts Scheibenwelt-Universum gut geeignet. Mir gefallen die hervorragenden Illustrationen in einigen Artikeln.

Duckipedia
#Entenhausen-Wiki mit gut 8.100 Artikeln. Hat jetzt nur wenig mit Fantastischem zu tun. Aber als alter Donaldist musste ich einfach darauf hinweisen.

Jedipedia
Beim Thema #StarWars wird’s etwas kompliziert. Denn es gibt seit 2011 zwei Jedipedias. Einmal die kommerzielle Jedipedia.de mit gut 51.000 Artikeln und dann die nichtkommerzielle Jedipedia.net mit gut 57.000 Artikeln. Die Erläuterung der Hintergründe dieser Spaltung würde diesen Rahmen sprengen, man möge es bei Interesse selbst recherchieren. Beide Star-Wars-Wikis sind jedenfalls eine größere Nummer. An die Artikelfülle des englischsprachigen Vorbildes Wookieepedia von gut 190.000 kommen die deutschen Pendants jedoch nicht heran.

Legopedia
#Lego-Wiki mit gut 4.100 Artikeln über Baukästen, Baureihen und Modelle des besten Spielzeugs der Welt. Der Anspruch scheint zu sein, die Modelle aus allen Jahren abzubilden. Löblich!

Lexicanum
Dreisprachiges Warhammer-Wiki mit gut 13.600 Artikeln in der deutschen #Fantasy-Sparte und gut 16.600 Artikeln in der deutschen 40k-Sparte

Memory Alpha
#StarTrek-Wiki mit gut 32.000 Artikeln. Zählt auch zu den größeren unter den fantastischen Wikis. Dem englischsprachigen Pendant mit gut 57.000 Artikel hinkt es zwar ein wenig hinterher, dennoch dürfte kaum etwas fehlen, was das Trekker-Herz begehrt.

Mosapedia
Das Mosaik-Wiki über die unzähligen Zeitreiseabenteuer der Digedags und Abrafaxe braucht sich mit seinen aktuell gut 20.000 Artikeln nicht zu verstecken.

Perrypedia
#PerryRhodan-Wiki mit gut 61.000 Artikeln. Als Perry-Rhodan-Leser, -Fan und -Hobby-Autor kenne ich diese Seite natürlich schon etwas länger. Für die schnelle – und oft auch sehr ausführliche – Recherche in diesem gigantischen #ScienceFiction-Universum ist das Wiki hervorragend geeignet.

Simpsonspedia
Das Simpsons-Wiki muss hier natürlich dabei sein. Mit gut 19.000 Artikeln ist es auch recht umfangreich.

Wiki Aventurica
DSA-Wiki mit gut 153.000 Artikeln. Das Schwarze Auge schließlich wartet mit dem umfangreichsten deutschsprachigen Wiki dieser Liste auf.

Zamonien
Für den Moers‘schen Kosmos um Käptn Blaubär, Rumo und Hildegunst von Mythenmetz findet sich zum einen das etwas veraltete und statische Nachtigallers Lexikon, das zumindest grundlegendste Begriffe aus Walter Moers#Zamonien-Romanen erklärt. Außerdem gibt es ein Zamonien Wiki mit gut 1.800 Artikeln.

Weitere lustige Listen:

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  1. Dazu gab’s vor Äonen auch mal irgendwo ein lustiges Meme – das hab ich aber nicht mehr gefunden.[]
  2. Lang ist’s her. Für die Scheibenwelt sind damals eine Handvoll Rollenspielabenteuer entstanden, für das Silmarillion sollte es ein komplettes Rollenspielsystem werden, das über einen umfangreichen fragmentarischen Status jedoch nie hinauskam.[]

Ausgespielt-Jubiläum – Wie schnell doch so ein Jahr vergeht!

Vor genau einem Jahr ging die erste Episode von „Ausgespielt – Der (nicht nur) Rollenspiel Podcast“ online und füllte offenbar eine kleine Lücke. Denn deutschsprachige #Rollenspiel-Podcasts scheinen zur Zeit dünn gesät. So kann das #Ausgespielt-Team – bestehend aus Sandra, Jens, Torben und mir – heute bereits auf eine kleine Erfolgsgeschichte zurückblicken, die mit diesem einen Jahr noch lange nicht ihr Ende gefunden hat.

Neben sieben regulären Episoden gingen bis dato sechs Durchgespielt-Sondersendungen sowie eine Zurückgespielt-Feedback-Episode in den Äther.

Die Reaktionen und Kommentare in den einschlägigen Foren und Blogs waren von Anfang an sehr ermutigend – ebenso die Zugriffszahlen von rund 200 Downloads pro Episode.

Im vergangenen August wurde dem neuen Stern am #Podcast-Himmel dann eine große Ehrung zuteil: Niemand Geringeres als das RPG Radio bot eine neue Internet-Heimstatt an, sodass Ausgespielt seither dort gehostet wird.

Und so wird der “(nicht nur) Rollenspiel Podcast” auch im zweiten Jahr seines Bestehens seine treuen Hörerinnen und Hörer mit allerlei Erbaulichem erfreuen. Die Jubiläumsepisode wird am kommenden Wochenende aufgenommen – und zu den monatlich geplanten regulären Episoden wird es sicher auch wieder die ein oder andere Durchgespielt-Folge geben.

Savage Worlds: Star Wars

Dank einer etwas unglücklichen Aktion meinerseits – ich hoffte einer Festnahme durch Stormtrooper zu entgehen, indem ich mal eben eine scharfe Handgranate zückte – haben wir es an dem Abend leider gerade bis zu unserem Auftraggeber geschafft. Der Gnade des Spielmeisters ist es zu verdanken, dass ich (beziehungsweise mein Charakter) das überhaupt erleben durfte. Hat aber Laune gemacht, und ich freu mich auf die Fortsetzung.

Alles begann in einer Bar auf Tatooine zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt, der sich später als geradezu historisch herausstellen sollte. Wir haben leider nicht genau erkennen können, ob Han jetzt als erstes geschossen hat oder nicht – zumal uns die bald darauf hereinstürmenden Stormtrooper etwas abgelenkt haben. Aber vermutlich ist es meiner unüberlegten Aktion zu verdanken, dass so viele Imperiumssoldaten so lange in der Bar gebunden waren – genug Zeit für Luke, Obi-Wan & Co. um zu verschwinden.

Wie auch immer – die Schergen des Imperators steckten uns in den örtlichen Knast und verschwanden von dem unbedeutenden Sandball. Nach einiger Zeit rekrutierte uns eine Unterweltgröße der Gegend (nein, es war kein Hutte) für eine Himmelfahrtsaktion. Es galt, eine Corellianische Korvette zu entwenden und auf einem anderen Planeten abzuliefern. Was für ein Glück, dass unsere Charaktere noch nicht ahnen, dass das Imperium gerade nach genau so einem Schiffstyp fahndet.

Dies war mein erster Kontakt mit dem Savage-Worlds-Regelwerk. Wir haben bis auf die Charaktererschaffung noch nicht sonderlich in die Tiefen des Systems abtauchen können. Daher mag ich mich dazu noch nicht so recht äußern. Mein erster Eindruck war allerdings, dass es sich jetzt nicht sooo extrem von gängigen Systemen abhebt.

Cold City

In unserer letzten Ausgespielt-Episode haben wir das britische Rollenspiel “Cold City” vorgestellt. Am Wochenende wurde es von uns in einer kleinen Runde angetestet.

Als Freund besonders schlanker Systeme hat mir die Spielmechanik sehr gut gefallen. Die Charaktererschaffung war schnell zu durchschauen und ebenso schnell umgesetzt. Drei Attribute, ein paar Vor- und Nachteile – und damit hatte es sich auch fast schon. Als Besonderheiten kommen hier die geheimen Agendas und das Vertrauen zu den anderen Spielercharakteren hinzu.

Auch das Szenario ist reizvoll. Wir fanden uns im Berlin des Jahres 1950 wieder. Neben meiner britischen Kollegin und meinem französischen Kollegen vertrat ich die Sache der Sowjetunion in einer Spezialeinheit, die sektorübergreifend nach geheimnisvollen Hinterlassenschaften der Kriegszeit fahndet und diese unschädlich macht.

In unserem Fall ging es um eine Art wildgewordener Dämon, der sich in einem unschuldigen Berliner Bürger festgesetzt hatte.

Hat ein bisschen was von Hellboy, Cthulhu und ähnlichem – sehr spaßig also. Hinzu kommt der Aspekt, dass die Spieler bei erfolgreichen Würfelproben Erzählrecht erhalten. In unserem kleinen Test-Abenteuer kam dies nur am Rande zum tragen – aber ich kann mir gut vorstellen, dass dies zu einer sehr interessanten Story-Entwicklung führen kann.

Katzulhu-Abenteuer: Wächter auf vier Pfoten

Der Zweiseiter ist für Katzulhu geschrieben – den Ableger des Cthulhu-Regelwerks, in dem die Spieler in die Haut (oder vielmehr das Fell) von Katzen schlüpfen und der in Cthuloide Welten #1 zu finden ist.

Runterladen kann man mein Werk (Abenteuer samt vorgefertigten Spielercharakteren) sowohl beim Rollenspiel-Almanach als auch beim Buch Eibon. Entsprechend gilt mein Dank Dominik und Andreas, die mein kleines Abenteuer in ihr Projekt aufgenommen haben.

Wer sich also auf vier Pfoten in Lovecrafts Welten stürzen möchte, sei hiermit herzlich eingeladen:

Kurzschocker Nummer 7: Wächter auf vier Pfoten

Nordcon 2008 – ein rein subjektiver Conbericht

Letztes Jahr hieß es ja einige Monate lang bangen und warten, ob der Nordcon dieses Jahr denn überhaupt stattfinden würde. Doch etwaige Sorgen waren unbegründet. Es ist den Machern des traditionellen Hamburger Rollenspielcons gelungen, einen alternativen Veranstaltungsort zu finden – und einen sehr schönen dazu.

Die Schule verfügt über eine schöne Wiese, auf der sich die Larper austoben können – und auch die Räumlichkeiten sind weitläufig genug, um alle Händler, Spieler und Workshopleiter unterzubringen.

Für mich als Hamburger war der Nordcon sehr gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen – wie gut die Anbindung für Außenstehende war, kann ich nicht beurteilen. Meiner Ansicht nach wurde ein würdiger Nachfolger des bislang üblichen “Hamburg Hauses” gefunden.

Wir (¾ des Ausgespielt-Teams – darunter meine Wenigkeit) fanden uns Samstag gegen 11 Uhr am Ort des Geschehens ein. Eigentlich war die Teilnahme an der ein oder anderen Spielrunde geplant. Leider war die für 12 Uhr angesetzte Scheibenwelt-Runde bereits voll und die Werwolf-Runde sollte mehr als fünf Stunden dauern. Und da wir noch den ein oder anderen Vortrag besuchen und natürlich fleißig Geld ausgeben wollten sowie uns mit Ingo aka Greifenklaue zu einem kurzen Plausch verabredet hatten, lautete der Beschluss: Dann halt keine Spielrunde. Also gings zunächst ins Getümmel der Händler.

Dominik vom Rollenspiel-Almanach hatte mich im Vorfeld darauf hingewiesen, nach einem neuen Fanzine namens “Abenteuer.” Ausschau zu halten, dessen Nullnummer auf dem Nordcon erscheinen sollte. Dies tat ich und wurde auch fündig.

Nennt mich altmodisch – aber auch im Zeitalter der Blogs und Podcasts ist es immer wieder eine Freunde ein gutes altes Fanzine in den Händen zu halten. Grundsätzlich war ich also schon mal sehr positiv eingestellt, als ich das gut 20-seitige DIN A5-Werk aufschlug.

Kurz zusammengefasst enthält es teils knappste Abenteuervorschläge, Hausregeln und allgemeine Ideen für das eigene Rollenspiel für die unterschiedlichsten Systeme und Szenarien. In meinen Augen ein sehr wertvolles Fanzine, da solche Dinge zumindest mich mehr interessieren als irgendwelche RPG-News, die man ohnehin überall im Internet findet.

Interessant auch der einleitende Artikel von Clemens Meier zum allseits beliebten Thema “Niedergang des Rollenspiels” – ein Thema, das gerade mächtig im Fandom die Runde macht und zum Beispiel in den Dorp-TV-Interviews zur Spiel 07 aber auch in der ein oder anderen Ausgespielt-Episode behandelt wurde. Clemens analysiert die Lage dieses Hobbys recht schonungslos und attestiert eine kaum zu übersehende Alterung des Fandoms, die – wenn es so weitergeht – unweigerlich das absehbare Ende zur Folge hat.

Und tatsächlich: Man musste sich nur mal auf dem Nordcon umblicken. Meine Mitstreiter und ich mit unseren Anfang 30 waren zwar noch nicht die Jüngsten – aber die Ältesten waren wir noch lange nicht. Will sagen: Nachwuchs unter 20 hat man nahezu vergeblich gesucht – wobei die Sache bei den Larpern da schon anders aussah.

Wie auch immer – Clemens kommt nach dieser vielleicht etwas deprimierenden Analyse eigentlich zu einem recht erfrischenden Fazit: “Was solls? Dann stirbt das Hobby eben irgendwann aus.” (hier nur sinngemäß zitiert) Und so unrecht hat er ja auch gar nicht (mal vorausgesetzt, dass man die Meinung vom unaufhaltsamen Niedergang überhaupt teilt – denn da hab ich schon so meine Zweifel). Denn solange unsereins weiterspielt, Abenteuer entwirft und sich im Internet oder sonst wo untereinander austauscht, können wir doch zufrieden sein. Dann hat die folgende Generation eben keine Freude mehr am (Pen&Paper) Rollenspiel – hindert uns alte Säcke ja nicht daran, weiterzuspielen. “Abenteuer.” könnte uns dabei künftig gute Dienste leisten.

Als Cthulhu-Fans haben wir uns dann zwei Vorträge zum Thema angehört. Zunächst ging es um die Entstehung der “Cthulhoide Welten” – und dann um die geplanten Cthulhu-Veröffentlichungen des Pegasus-Verlags in den nächsten Monaten und Jahren. Letzteres war naturgemäß ein wenig interessanter und ist ein, zwei Anmerkungen meinerseits wert.

So können wir uns – wie schon im Dorp-TV-Interview zur RPC zu hören war – auf ein Buch über die diversen mythischen Orte dieses Planeten freuen (sowohl „real“ als auch dem Mythos entsprungen), gefolgt von einer umfassenden Darstellung aller Monster und Wesen des Cthulhu-Universums. Zu beidem wurde den geneigten Zuhörern exklusive Kopien einiger Illustrationen herumgereicht, die wahrlich Lust auf mehr machen.

Etwas skeptisch war ich wegen der Ankündigung eines Buchs über eine weltweite Mystikerorganisation, die dem Universum einen neuen Hintergrund geben soll. Grund hierfür war das – auch uns wohl bekannte – Problem, dass es für den Spielleiter stets etwas schwer ist, die oft sehr unterschiedlichen Charaktere auf glaubhafte Weise zu einem gemeinsamen Abenteuer zusammenzuführen. Das mag für das erste Abenteuer noch konstruierbar sein – aber schon wenn dieselbe Gruppe auf das zweite Abenteuer lostoben soll, kann es durchaus langsam unrealistisch werden.

Die Lösung soll nun ein mystischer Geheimbund sein, dem die SCs früher oder später angehören. Diese Organisation soll weltweit vertreten sein. Sie kann den Spielern die Aufträge erteilen, ihnen Hintergrundinfos und einen Rückzugsraum bieten – sowie eine Hierarchie, in der die Spieler nach und nach aufsteigen können.

Ich betrachte das wie gesagt skeptisch. Einerseits sehe ich die zugrundeliegende Problematik ja ein – aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass so eine feste Organisation dem Universum eine kleine Besonderheit nimmt. Die Tatsache, dass die SCs eigentlich alle ganz normale Bürgersleut sind, die ein finsteres Schicksal zusammengewürfelt hat, hat doch zumindest einen kleinen Teil des Reizes ausgemacht. Der Auftraggeber vom örtlichen Mystikerclub verwandelt “Cthulhu” irgendwie ein klein wenig in ein Allerweltsrollenspiel – extrem ausgedrückt. Aber wie immer wird das natürlich eine Frage der jeweiligen Umsetzung durch Spieler und Spielleiter sein.

Spannend war dann noch die recht detaillierte Ankündigung des “Berge des Wahnsinns”-Abenteuers. Da freu ich mich drauf.

Abschließendes Highlight für uns war der Klönschnack mit Ingo. Danach wurde noch ein wenig Geld unter die Händler gebracht – und dann war’s das für uns auch schon wieder mit dem diesjährigen Nordcon gewesen. Auch wenn wir längst nicht all seine Angebote ausgeschöpft haben, war’s wieder sehr schön.

Ausgespielt: Ein neuer Stern am Podcast-Himmel

Gestern ging die erste Episode von “Ausgespielt – Der (nicht nur) Rollenspiel Podcast” online. In loser Folge wird das Ausgespielt-Team (in Episode 1 sind dies Sandra, Jens und Torben) sinnieren über “Rollenspiele, Brettspiele, CCG, Tabletop, Computerspiele sowie Science Fiction und Fantasy Literatur, Filme, Comics und alles andere, was Spießer den Kopf schütteln lässt und uns Spaß bereitet.”

Denn: “Wir sind Nerds und verdammt stolz darauf.” So lauschet denn der ersten Folge:

Episode 1 – Das Grauen beginnt

Call of Cthulhu

Es war wieder “Call of Cthulhu” an der Reihe. Wir spielen hier zurzeit die Kampagne “Horror im Orient-Express”. Auch wenn sich mein Charakter nun endgültig unaufhaltsam dem Wahnsinn nähert – dabei haben wir gerade das Abenteuer in Triest überstanden und müssen noch zwei Teile des Simulakrums einsammeln – war es wieder sehr kurzweilig und erfolgreich.

Und diesmal hab ich sogar mal eine kleine Heldentat vorzuweisen: Dank großen Würfelglücks gelang es mir, zwei angeschossene Mitstreiter (einer von ihnen der Arzt) mittels Erster Hilfe vor dem sicheren Tode zu bewahren. Doch – unser Spielmeister war mit uns allen sehr zu Frieden (auch wenn wir bedauerlicherweise einen Mitstreiter an Ithaqua verloren haben).

In dem Zusammenhang ist vielleicht eine Meldung des Rollenspiel-Almanachs von Interesse, wonach die Werke Lovecrafts seit dem 1. Januar 2008 “gemeinfrei” sind – was immer wir konkret auch davon haben mögen.

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