Schlagwort: DC

Lesetagebuch: Dark Horse, Moon Knight, Galactus und … ihr wisst schon

Aber, naja, es kommt halt immer wieder ein neues Erzeugnis der Neunten Kunst dazwischen. Unter anderem habe ich mich mit Moon Knight befasst und weiß jetzt endlich, wo diese Inhumans herkommen. Aber lest selbst.

Gerade ausgelesen

  • Star Wars Master Series 12: Eine Zeit lang habe ich diese Panini-Reihe nur aus Sammlergründen gekauft, war sie doch zu großen Teilen schlicht eine Zweitauflage der Sonderbände. Da aber immer wieder exklusives Material dabei war und man so eine Reihe ja auch gern komplett hat, naja, ihr wisst schon. Mittlerweile bringt Panini hier alle “übriggebliebenen” Dark-Horse-Sachen, die bis dato noch nicht auf deutsch in Sammelbänden erschienen sind. Sehr zu meiner Freude. Denn die sind größtenteils ziemlich gut. In Band 12 geht es um einen Söldner, der etwas unfreiwillig für einen Unterweltboss arbeitet – aber auch ein Herz für die Rebellion hat. Seine Aktivitäten rufen schließlich Vader höchstselbst auf den Plan. Hervorragend gezeichnet, sehr spannend und braucht sich hinter den neuen Marvel-Sachen nicht im mindesten zu verstecken. Freu mich schon auf Band 13.
  • Moon Knight: Dieser Superheld gilt ja als Marvels Batman-Klon. Ich hatte mich bis dato nie so recht mit ihm befasst. Hier und da tauchte er bei Spider-Man, Avengers & Co. auf – ich fand ihn immer irgendwie interessant, hab sein Wirken aber nie ernsthaft verfolgt. Bis jetzt – ein Comixology-Sonderangebot hat’s möglich gemacht. Ich stieß auf die Serie von 2014, deren erste sechs Hefte von Warren Ellis geschrieben wurden. Gelesen habe ich die ersten 12 Hefte, mit Band 17 scheint die Reihe auch schon wieder ihr Ende gefunden zu haben. Mal schauen, ob ich mir die letzten irgendwann hole. Aber zum Inhalt: Die Serie ist richtig gut, klasse gezeichnet und sehr spannend – fühlt sich aber tatsächlich oft sehr nach Batman an: Moon Knight ist auch reich, bedient sich technischer Gadgets, ist ein gewiefter Detektiv und kaum mit übermenschlichen Kräften ausgestattet. Dass er weiß statt schwarz trägt, da er möchte, dass seine Feinde ihn kommen sehen – geschenkt. Die entscheidenden Unterschiede sind eher sein mystisches Origin (ein ägyptischer Mondgott hat ihn von den Toten erweckt) und seine multiple Persönlichkeit, die sich aus seinen verschiedenen Tarnidentitäten entwickelt hat. Die Serie lebt davon, dass sie aus sehr guten fast abgeschlossenen Einzelepisoden besteht. Jedes einzelne Heft ist der Beleg, dass man in diesem engen Rahmen großartige Geschichten erzählen kann. Eine übergeordnete Handlung gibt es kaum – und auch fast gar keine Einbettung in das Marvel-Universum. Blendet man es auch als Leser aus, funktioniert das gut. Wenn Moon Knight New York aber als “seine Stadt” bezeichnet drängt sich einem zwangsläufig der Gedanke auf: “Hallo? Schon mal von Spider-Man gehört? Daredevil? Die FV?”

Aktueller Lesestoff

  • Olympos: Nur der Vollständigkeit halber. Ich lese immer mal wieder ein Kapitelchen weiter, werde bei dem Tempo aber sicher noch eine ganze Weile brauchen. Was nicht schlimm ist, da ich mich ganz gern in dieser herrlich absurden und fremdartigen Science-Fiction-Welt aufhalte.
  • Galactus: Die Beliebte Hachette-Marvel-Sammel-Reihe wurde ja unlängst durch eine “Classic”-Sparte ergänzt, in denen ältere, nun, Klassiker aus den 60er, 70er und 80er Jahren erscheinen. Teilweise tu ich mich mit den Dingern schwer, da sie oft arg trashig daherkommen. Dennoch muss ich die natürlich auch alle haben. Allein wegen des Buchrückens. In dieser Perle aus den frühen Tagen der Fantastischen Vier soll es dem Titel nach um den ersten Auftritt des weltenverschlingenden Schurken Galactus gehen. Dem ist auch so – zunächst aber wohnt der Leser der Hochzeit von Sue und Reed bei und wird erstmals mit den Inhumans konfrontiert. Auch hier hatte ich bislang immer eine kleine Lücke. Gehört hatte ich von dieser Gruppierung schon, die neben den Mutanten und den “normalen” Superhelden eine weitere Truppe übermenschlich befähigter Leute darstellt. Es macht durchaus Spaß endlich mal zu lesen, wo die jetzt eigentlich herkommen und was es mit denen auf sich hat.

Was als nächstes?

  • Stormwatch: Es begab sich zu einer Zeit, da der DC-Comicverlag sein Superheldenuniversum unter dem Titel New 52 (mal wieder) komplett neu startete. Für mich damals die Gelegenheit, nach langem wieder bei Superman, Batman & Co. reinzuschauen. Das habe ich einigermaßen intensiv getan – bin aber nicht so recht hängengeblieben. Obwohl da viel gutes dabei war. Was mich unter anderem interessiert hatte, war die Einbindung der Authority-Helden aus dem Wildstorm-Universum in den offiziellen DC-Kosmos. Band 1 von Stormwatch hatte ich mir zugelegt und für mäßig gut befunden. Dennoch reizt es mich durchaus, auch mal den Rest des Ganzen zu lesen, da diese Reihe mittlerweile auch wieder eingestellt wurde und somit abgeschlossen ist.

Lesetagebuch: Batman-Entzug, immer noch Olympos, Vader Down und noch mehr Marvel

Ich stecke noch immer mitten in Dan Simmons “Olympos” (auch wenn es jetzt ein wenig flüssiger voran geht), schmökere in diversen Marvel-Comics und verspüre eine gewisse Sehnsucht nach Batman-Comics. Aber lest selbst.

Gerade ausgelesen

  • 100 Jahre Marvel: Einst vom Fadenaffen empfohlen habe ich mir diesen hübschen Band zu einer der winterlichen Festivitäten schenken lassen. Ich mag ja solche What-If-Sachen – wobei das “what if” hier eher auf der Metaebene stattfindet. Der Band gibt vor aus den 2060er Jahren zu stammen und fünf Comics aus jener Zeit zu präsentieren – und zwar je einen mit Spider-Man, den X-Men, den Avengers, den Fantastischen Vier und den Guardians of the Galaxy. Sowas ähnliches gab es schon mal unter dem Titel “Das Ende”, wo die hypothetische letzte Geschichte eines jeden (?) Marvel-Helden erzählt wird. Auch “Avengers Forever” ging ein bisschen in diese Richtung – und was der Dinge mehr sind. Die Grundidee ist also gar nicht mal so neu – und ich finde ehrlich gesagt, dass sie z.B. in der erwähnten Das-Ende-Reihe schon mal besser umgesetzt wurde. Aber nur ein bisschen. Was mich hier vor allem begeistert hat, war das Experimentieren mit dem Zeichenstil. Vor allem die Avengers-Geschichte sieht aus, als hätten sich Sergio Aragones, Moebius und Robert Crumb im Drogenrausch zusammengetan. Großartig!
  • Star Wars Vol. 2: Ich hänge bei der neuen Star-Wars-Comicreihe ein bisschen hinterher, da ich bei Comixology lieber immer auf die Sammelbände warte. Ist einen Hauch günstiger als die Hefte im Einzelnen zu kaufen. Dieser zweite Sammelband führt die beiden Handlungsebenen von Luke sowie Han und Leia zusammen. Ersterer erfährt ein wenig über Obi-Wans Exil auf Tatooine und sein Leben dort in der Rolle des alten Ben. Insoweit ganz interessant, als dass den dort geschilderten Ereignissen im kommenden Obi-Wan-Film ja nicht widersprochen werden dürfte. Soll ja jetzt alles Kanon sein. Bin mal gespannt, ob die das durchhalten werden. Egal. Liest sich jedenfalls alles recht spannend. Han Solos vermeintliche Ehefrau stellt sich selbstredend doch nicht als solche heraus (Finn ist daher wohl doch kein weiterer Spross des alten Schmugglers). Schließlich treffen alle auf einem Hutten-Mond zusammen, wo sich eins dieser Riesen-Schneckchen eine große Jedi-Sammlung zugelegt hat. Auf Umwegen führt dies dazu, dass sich Luke, Han, Leia und Chewie mit Lichtschwertern bewehrt durch ein paar Sturmtruppen kämpfen müssen. Nettes Bild. Jedenfalls war ich damit endlich soweit, das erste Crossover-Ereignis “Vader Down” anzugehen.

Aktueller Lesestoff

  • Vader Down: Das sechsteilige Special beginnt mit einem Sonderband dieses Namens und erstreckt sich über die beiden Hauptserien “Star Wars” und “Darth Vader”. Ausgangspunkt ist, dass Vader gerade erfahren hat, dass der Junge, der den Todesstern zerschossen hat, zufällig den Namen Skywalker trägt und ganz offensichtlich sein Sohn ist. Schon jetzt hegt er den Plan, des Jungen habhaft zu werden und ihn auf seine Seite zu ziehen. Dazu muss er ihn aber erst finden. Er erfährt, dass Luke sich auf einem verlassenen Planeten mit einem uralten Jeditempel befindet und macht sich allein auf den Weg. Hier setzt “Vader Down” ein und lässt unser aller Lieblingsschurken direkt in eine geheime Rebellenbasis rasseln, die er aber bislang nahezu im Alleingang auseinandernimmt. Sehr spaßig. Ich stecke aktuell in Band zwei des Sechsteilers und bin sehr angetan.
  • Olympos: Ich habe den einzigen SF-Roman auf meiner Liste tatsächlich mal wieder in die Hand genommen und bin schnell wieder reingekommen. Auch wenn ich gerade in der etwas schwächeren Handlungsebene auf der Erde stecke. Dort plagen sich die in Eloi-manier degenerierten Menschen gerade mit den Folgen des Absturzes aller automatischen Systeme herum (den einige von ihnen selbst verursacht haben – aber das war Thema im Vorgängerband Ilium). Die Hauptfiguren leben in einer Gruppe, die noch am ehesten damit klarkommt, da sie gelernt haben, alte Bücher zu lesen und archaische Waffen und Werkzeuge herzustellen. Damit müssen sie sich wildgewordener Kunstwesen erwehren – und rätseln zusammen mit dem Leser weiterhin herum, was das alles eigentlich soll. Das alles ist sehr spannend und herrlich rätselhaft beschrieben – wie es bei einer ca. zweitausend Jahre entfernten Zukunft auch sein soll.
  • Marvel #1: Außerdem hab ich mich daran erinnert, dass ich vor Jahren ja mal im Rahmen einer Marvel-Aktion ein paar Hundert Nummer-Eins-Hefte meines Lieblings-Superhelden-Verlags bei Comixology für lau runterladen durfte – wovon die meisten noch ungelesen in der Cloud liegen. Ich habe nun mal damit angefangen, wieder ein bisschen in diesem Fundus zu stöbern, was einerseits viel Spaß macht – andererseits aber auch gefährlich ist, da es dazu verleiten kann, die ein oder andere Reihe dann auch (kostenintensiv) weiterzulesen. Vor allem dieses “A+X” schien mir ganz interessant loszugehen – unter anderem weil da auch der Zukunfts-Hulk “Maestro” mal wieder auftaucht.

Was als nächstes?

  • Marvel-Hachette-Sammlung: Hier habe ich durch meine Bemühungen bei den einschlägigen Online-Auktionshäusern wieder einen kleinen Stapel angesammelt. Und zwar allesamt Bände aus der Classic Reihe: “Galactus”, “Captain Marvel”, und ein weiterer “Iron Man” Band. Ich muss ja gestehen, dass ich die meisten Marvel-Sachen vor den 90er Jahren nur noch mühselig lesen mag. Allerdings weiß ich über den ollen Captain Marvel noch so gut wie gar nichts, weswegen ich mich auf den Band durchaus freue. Und Galactus sowie Iron Man gehen ja immer.
  • Steam Wars: Ich hab mir jetzt auch die restlichen Steam-Wars-Comics bei Comixology auf die Wunschliste gepackt. Da schau ich die Tage mal rein.
  • Batman: Schließlich verspüre ich so langsam leichte Entzugserscheinungen in Sachen Batman. In DC-Comics hab ich nun sehr lange nicht mehr meine Nase gesteckt, weswegen ich meinen dortigen Lieblings-Capeträger durchaus ein wenig vermisse. Meint ihr, dieses “Batman Europa” taucht was? Von dieser “Batman vs. Turtles” Sache scheinen ja auch alle recht angetan – so absurd das klingt.

Lesetagebuch: Halunken, Elfen, Langstrümpfe, Superhelden, Ritter und Kaiser

Aus- beziehungsweise angelesen wurden: “Dunkle Halunken”, Band 2 der “Elfen”, “Pippi Langstrumpf”, massig Marvel-DC-Crossover-Zeugs, die “Knights of the Old Republic” Comics und “Für den Kaiser”

Dunkle Halunken / Dodger

Es war mal wieder mit ach und krach – aber ich hab’s dann doch zum Ende hin relativ flott durchgekriegt, das neueste Nicht-Scheibenwelt-Buch von Terry Pratchett. Und wie ich schon in meinem letzten Tagebucheintrag anmerkte, wäre bei diesem Buch der Hinweis “Kein Scheibenweltroman” durchaus angebracht gewesen. Ersetze “London” per suchen/ersetzen durch “Ankh-Morpork” und die ein oder andere historische Figur durch Scheibenwelt-Prominenz – es wäre kein Unterschied festzustellen gewesen. Das macht “Dunkle Halunken” wohlgemerkt nicht zu einem schlechten Buch. Es war im Gegenteil recht pratchettesque kurzweilig. Aber irgendwie fehlte der entscheidende Kick, mit dem “Eine Insel” beispielsweise aufwarten konnte. Der bei Pratchett übliche charmante Underdog-Schurke mit dem goldenen Herz stolpert in weltumspannende Verwicklungen, löst sie auf pragmatische und grundmoralische Unterschicht-Art – und stolpert dabei die soziale Leiter nach oben. Das macht Spaß zu lesen – ist aber von vorn bis hinten vorhersagbar. Leider kommt auch wieder Pratchetts Schwäche zum tragen: Er kann hervorragend zwielichtige – aber eigentlich “gute” – Charaktere beschreiben. Bei Bösewichten scheitert er aber grundsätzlich. Die bleiben auch hier blass und eindimensional. Das mag man als Beispiel für die Banalität des Bösen werten – ohne charismatischen Gegenspieler kommen allerdings die wenigsten guten Geschichten aus.

Elfen 2

Auch wenn mich Band 1 der Elfen-Comics nicht ganz so überzeugte, hielt (und halte) ich an dem Entschluss fest, die Sammlung komplett zu machen. Sind ja auch nur sechs Bände. Und siehe da: In Band 2 steigert sich das ganze schon. Da mir der noch bessere Band 3 dank GCT ja längst vorliegt, blicke ich sehr zuversichtlich auf das kommende. Auf den ersten Blick wirkt “Die Ehre der Waldelfen” auch recht klassisch – aber so mag ich es ja durchaus. Menschen kloppen sich mit Orks (die wiederum von anderen Menschen als Söldner angeheuert wurden), drohen zu unterliegen und wollen als letzte Hoffnung die Waldelfen an ein uraltes Bündnis erinnern. Natürlich kommt alles etwas anders, als man zunächst denkt – dennoch wird man gegen Ende mit einem schönen Fantasy-Schlachtengemälde belohnt. Macht Spaß!

Pippi Langstrumpf

Unser Töchterlein (5) ist – selbstverständlich – ein großer Pippi-Langstrumpf-Fan. Bislang hat sie die Geschichten mit ihr aber nur in Form der klassischen Filme von 69/70 und der Zeichentrickserie aus den 90ern rezipiert. Zur Zeit lese ich ihr zum Einschlafen erstmals das “Original” (beziehungsweise die deutsche Übersetzung aus den 60ern in einer Buchausgabe aus den 80ern) vor. Immer zwei Kapitel pro Abend – in dieser Woche werden wir damit (das heißt mit allen drei Teilen/Büchern) durch sein. Auch für mich ist es das erste Mal, dass ich die Buchvorlage lese. Und ich muss sagen, es macht mir – selbstverständlich – viel Freude. Auf den Inhalt braucht man ja nicht groß eingehen. Es hat mich aber schon etwas überrascht, dass viele für “original” gehaltene Elemente erst spätere Erfindungen der Filme sind. So haben die Polizisten und das Pferd ursprünglich gar keine Namen – und das Fräulein Prysselius wird in der Buchvorlage mit keinem Wort erwähnt. Auch fehlen hier völlig alle magischen Elemente wie die Kristallkugel und das fliegende Fahrrad. Abgesehen von Pippis übermenschlicher Kraft geht in dieser Welt alles mit rechten Dingen zu. Es ist mir an dieser Stelle außerdem ein Bedürfnis, die (zu Recht) längst vergessene ehemalige Familienministerin Kristina Schröder in einem Punkt (und nur in diesem!) in Schutz zu nehmen. Denn genau wie sie habe ich beim Vorlesen das N-Wort ausgelassen. Ich habe die Debatte vor zwei Jahren ein wenig verfolgt – sie wurde ja ergänzt durch das Gejaule über die Neuauflagen, aus denen dieses Wort komplett rausgestrichen wurde. Mir hat kein Argument eingeleuchtet, warum es ein Gewinn für Sprache, Tradition oder sonstwas sein soll, dieses Wort beizubehalten. Ich für meinen Teil weigere mich, es zu nutzen, weil es beleidigend und abwertend ist – und sehe auch nicht den Sinn darin, einem fünfjährigen Kind im Zuge einer Unterhaltungs-Gute-Nacht-Geschichte Rassismus zu erklären. Das geschieht an anderer Stelle.

Marvel-DC-Crossover

Recht leichten Herzens habe ich mich dazu entschlossen, die beiden deutschsprachigen Marvel-DC-Crossover-Reihen aus den End-90ern von Dino und Marvel Deutschland auch über die Amalgam-Access-Kiste hinaus zu sammeln. Ich bin in der Angelegenheit seit einigen Wochen auf den einschlägigen Online-Marktplätzen tätig und lasse meine Sammlung stetig wachsen. Was sich in diesen beiden Reihen so Crossover nennt, meint nicht immer Zusammenkünfte über die Verlage hinweg. So findet man dort auch schöne interne Crossover beispielsweise mit Deadpool und dem Punisher oder mit Flash und Green Lantern, die allesamt sehr kurzweilig sind. Darüber hinaus tauchen aber auch ein paar Sachen mit dritten Verlagen wie Image auf. Da ich gerade da große Lücken habe, bin ich sehr gespannt auf die entsprechenden Hefte. Ich werde berichten.

KotOR

Die Star-Wars-Comics aus dem Hause Dino/Panini sammle ich schon seit geraumer Zeit und habe das gesteckte Ziel, alle Sonder- und Essentials-Bände komplett zu kriegen längst erreicht – abgesehen von den Neuerscheinungen, die zumindest bei den Sonderbänden alle Vierteljahre zwei Monate (Danke, Florian!) hinzukommen. Doch sammeln ist das eine – lesen das andere. Und so habe ich die neun Sammelbände zu “Knights of the Old Republic” bereits seit geraumer Zeit ungelesen in der Schublade liegen und mache mich nun endlich daran den lang gehegten Vorsatz, sie in einem Rutsch zu lesen, umzusetzen. Das Warten hat sich durchaus gelohnt. Die Story um den unschuldig des Mordes bezichtigten Padawan, der auf seiner Flucht etliche Abenteuer erlebt – und alles vor dem Hintergrund des Mandalorianischen Krieges – macht echt Laune.

Für den Kaiser

Auf dem Kindle liegt zur Zeit einer der SF-Romane meines alten Kumpels Ace Kaiser an. Der gute ist ja ein Freund recht klassischer Military-SF und so gemahnt die Story doch sehr an Honor Harrington & Co. Das kann durchaus als Lob verstanden werden – so man sowas mag. Ich habe die Lektüre des ersten Honor-Bandes ja unlängst abgebrochen – dennoch bleibe ich dem alten Ace vorerst treu. Er schreibt ja durchaus kurzweilig – und auch wenn die Raumschlachten mir zu nah an Seeschlachten sind und ich Feudalismus im Weltraum langsam etwas über hab. Etwas schwierig war das Beziehungsdreieck, das Ace gleich zu Beginn möglichst seifenoperhaft zwischen drei Haupt-Charakteren einführt – um es dann gleich aufzulösen, ehe der Roman richtig losgeht. Hätte gedacht, dass man sowas als Dauerkonflikt die ganze Story über schwelen lässt – aber vielleicht kommt da ja noch was. Die Handlung beginnt sich jetzt auch durchaus spannend zu entwickeln – daher bleibe ich erst einmal bei der Stange.

Lesetagebuch: DC vs. Marvel / Access von Amalgam-Comics

Na, wer von euch kann sich noch an die 90er erinnern, als wir unsere #Comics in D-Mark statt in Euro bezahlten und Panini noch Dino hieß? Zu jener Zeit geschah es, dass sich die verfeindeten Superhelden-Comicverlage #Marvel und #DC erneut zu einem gemeinsamen Crossover-Event zusammentaten. Das hatten sie in ihrer bewegten Vergangenheit schon öfter getan – dieses Mal war es aber durchaus etwas einzigartiges. Und es sollte das letzte große Ereignis dieser Art für lange Zeit bleiben.

Kleiner Nostalgie-Anfall

Wie komm ich da jetzt drauf? Nun, auf dem letzten Nordcon stöberte ich nichtsahnend in der Auslage eines Händlers, da sprangen mir einige Bände aus jener Reihe ins Auge, die ich noch nicht kannte. Denn damals hatte ich die ersten acht, neun Bände aus dem Hause Dino gesammelt und in durchaus angenehmer nostalgisch-verklärter Erinnerung behalten. Selbstredend musste ich gleich zuschlagen, zu Hause die alte Sammlung vom Boden holen – und damit beginnen, die noch bestehenden Lücken der Sammlung zu füllen.

Die Comics dieser Zeit

Dabei habe ich festgestellt, dass man die Comics von damals gar nicht sooo dolle verklären musste. Die waren schon verhältnismäßig gut und komplex. Es war die Zeit, in der der Hulk groß grün und schlau war (und sich zum Beispiel in der großartigen Maestro-Storyline mit seinem zukünftigen Ich auseinandersetzen musste). Die Zeit, in der Aquaman Vollbart trug und Superman eine Moschermatte (nachdem er kurz zuvor mal wieder von den Toten auferstanden war). Die Zeit, in der Peter Parker kein Spider-Man sondern nur ein Klon war (wurde natürlich später wieder rückgängig gemacht). Die Zeit, in der Wolverine ohne Adamantium auskommen musste. Also durchaus eine gute und spannende Zeit der Superhelden-Comics.

Vom Duell zur Verschmelzung

Zumindest zum Start der DC versus Marvel Reihe ist es mit Komplexität der Handlung allerdings erst einmal nicht so weit her: Aus einem nicht näher erläuterten Grund überlappen sich die beiden Universen und beginnen zu verschmelzen. Aus einem noch weniger erläuterten Grund müssen die Heldinnen und Helden beider Universen in einem Turnier gegeneinander antreten um ihr jeweiliges Universum zu retten. So kloppen sich also Thor und Shazam, Hulk und Superman, Batman und Captain America und so weiter und so fort. Der Ausgang einiger Duelle wurde per Leservotum entschieden, sodass am Ende Marvel mit einem knappen Vorsprung aus dem Rennen ging – allerdings ohne Folgen für die weitere Handlung. Denn die Universen verschmolzen nun komplett – und mit ihnen die Heldinnen und Helden.

Das Amalgam-Universum

Und jetzt wird’s erst richtig interessant. Denn es folgen etliche Hefte aus dem flugs aus der Taufe gehobenen fiktiven Comic-Verlag Amalgam Comics, bei dem so schillernde Helden auftreten wie: Super Soldier (Superman + Captain America), Dark Claw (Batman + Wolverine), Spider-Boy (Spider-Man + Superboy), Iron Lantern (Iron Man + Green Lantern) und viele mehr – wobei stets so getan wird, als blickten diese Helden schon auf hunderte von Heften an Handlung zurück. Das gelingt mal besser mal weniger gut – ist aber immer sehr kurzweilig. Nette Notiz am Rande: Bei Marvel hat das Amalgam-Universum eine offizielle Nummer (ja, die nummerieren ihre Paralleluniversen durch), nämlich Erde-9602 (wobei in einigen Quellen auch die Nummern 496, 692 oder 962 genannt werden). Auf DC-Seite wird es schlicht Amalgam Universe genannt. Aber auch die schönste Verschmelzung hat einmal ein Ende. Der eigens kreierte Held Access erhält in der abschließenden Miniserie gleichen Namens die Aufgabe, die Universen wieder auseinanderzufriemeln.

Was gibt’s alles und wie kommt man da heute ran?

Beides nicht so leicht zu beantworten. Im amerikanischen Original verhält es sich wie folgt:

  • Die erste Miniserie DC versus Marvel (beziehungsweise “Marvel versus DC“) besteht aus vier Bänden und erschien 1996 (wobei 1 und 4 von DC und 2 und 3 von Marvel herausgebracht wurden).
  • Es folgen vier Miniserien aus je sechs Heften, die im Amalgam-Universum spielen und abwechselnd von DC und Marvel herausgegeben wurden – die ersten beiden 1996, die letzten beiden 1997.
  • Schließlich gibt’s noch die je vierbändigen beiden Miniserien All Access (1996/1997), die zwischen der zweiten und dritten Amalgam-Welle erschien und Unlimited Access (1997), die den Abschluss von all dem bildet.

Zu kriegen ist das mit etwas Mühe und Geduld über die üblichen Online-Händler. Leider hab ich’s bei #ComiXology nicht gefunden. Vor allem letzteres hielt mich davon ab, meine Lücken mit (digitalen) Original-Ausgaben zu füllen.

In der deutschen Übersetzung ist es etwas komplizierter – unter anderem weil die Lizenzrechte von Marvel und DC zu der Zeit nicht wie heute in einer Hand lagen. DC war bei Dino und Marvel bei Marvel Deutschland. Dennoch erschien der Großteil dieser Serie in Deutschland bei Dino. Hinzu kommt, dass sowohl Dino als auch Marvel Deutschland je eine eigene umfangreiche Crossover-Reihe gestartet hatten, in der die gesamte Amalgam-Access-Veranstaltung nur einen kleinen Anteil ausmacht. Und zwar so:

  • Dinos Reihe DC gegen Marvel (ab Band 17 nur noch “DC Crossover”) kommt auf stolze 38 Bände. Nur die Bände 1 bis 13 enthalten die Auftakt-Miniserie, die meisten Amalgam-Geschichten und die All-Access-Reihe (zu deutsch “Access der Wächter”). Bei Band 14 (“Green Lantern gegen Silver Surfer”) bin ich nicht sicher, ob er dazu gehört oder nicht, da es immerhin eine kleine Anspielung auf Access darin gibt (die könnte aber auch nachträglich in der deutschen Übersetzung eingefügt worden sein). Zusätzlich gibt es noch einen Sonderband, in dem weitere Amalgam-Geschichten zusammengefasst sind.
  • Marvel Deutschlands Pendant heißt entsprechend Marvel DC Crossover (ab Band 11 nur noch “Marvel Crossover”) und umfasst insgesamt 33 Bände. Amalgam-Geschichten enthalten nur die Bände 2 bis 4, die Bände 8 bis 10 enthalten die Unlimited-Access-Reihe (zu deutsch: “Die Macht des Access”).

Sammlung Komplett

Hiermit (Stand 17.3.2015) kann ich verkünden: Ich hab sie alle! Die Sammlung ist komplett! In Sachen Amalgam hatte ich früh alles beisammen – da ich über den Amalgam-Komplex dann aber bald hinausgeschossen bin, juckte es mir natürlich in den Fingern, beide deutsche Reihen komplett zu machen. Was hiermit vollbracht ist. Wobei es natürlich am einfachsten gewesen wäre, wenn Panini – hat ja nun beide Lizenzen – einfach den ganzen Kram noch mal neu auflegt.

Lesetagebuch: Gratis-Comic-Tag-Beute 2014

Am vergangenen Wochenende war erneut Gratis Comic Tag – und ich war zum Glück wieder mit von der Partie. Meine Beute war in diesem Jahr vergleichsweise mickrig – aber von hoher Qualität: zweimal Superhelden, einmal Sherlock Homes, einmal Jugend-SF und einmal klassische #Fantasy.

In diesem Jahr war ich mal bei einem anderen Händler als sonst, was vor allem entfernungstechnische Gründe hatte. Dabei habe ich aber festgestellt, dass das Büchereck Niendorf Nord eine hervorragende kleine Buchhandlung ist, die ich hiermit auf das wärmste empfehle.

Dort habe ich fünf #Comics abgreifen können, die mich an diesem #GratisComicTag fast alle ziemlich begeistert haben.

Marvel | Avengers: Infinity | Paninicomics

Zunächst mal ein lobendes Wort zu Panini. Vor zwei Jahren hatte ich mich tierisch darüber aufgeregt, dass der Verlag schlicht eine Leseprobe beigesteuert hat, die druckgleich auch anderweitig kostenlos verteilt wurde. Diesmal werden jedoch komplette Stories angeboten – so wie es sein soll. Der Auftakt des #Marvel-Avengers-Events “Infinity” kommt gewohnt gigantomanisch daher und geht mal wieder stark in Richtung SF, was bei Marvel ja nicht unüblich ist. Das ganze ist hervorragend gezeichnet und von Anfang an sehr spannend und komplex. Niemand geringeres als Erzschurke Thanos will (mal wieder) die Erde angreifen und rechnet sich diesmal (im Gegensatz zu den zahlreichen Malen davor – herrliche selbstironische Anspielung) tatsächlich Chancen aus, gegen das Heer der irdischen Superhelden bestehen zu können. Unter anderem unterstützen ihn dabei ziemlich fiese Alien-hafte Viecher. Wie gesagt sehr spannend – aber ob ich an der Stelle mal wieder bei Marvel einsteige, bezweifle ich dennoch.

DC | Forever Evil  | Paninicomics

Ja, ich weiß, die können auch anders – aber mit dem Auftakt zu diesem neuen Event zeigt sich in meinen Augen mal wieder, dass es bei #DC oft einen Zacken trashiger zugeht als bei Marvel. Vor allem die Schurken kommen häufig eine Spur eindimensionaler daher. Die Grundidee dieses Heftes selbst finde ich dabei gar nicht mal so schlecht. Die Justice League hat es aus irgendwelchen Gründen zerlegt (war vermutlich Thema des vorangegangenen Events) und hat ein Machtvakuum hinterlassen, das nun wieder gefüllt werden will. Und wer bietet sich da an? Na klar! Ultraman, Supermans böses Pendant aus einem Paralleluniversum und seine Schar umgedrehter Antihelden … Wo die jetzt gerade herkommen (und warum sie sich nicht mit ihrer Erde zufriedengeben) bleibt erst einmal ungeklärt. Wie auch immer. Denn damit nicht genug, befreien sie auch gleich noch alle Superschurken, um mit ihnen die Weltherrschaft anzutreten. Wie man das als Schurke halt so macht. Klingt so erst einmal relativ plump – und ist leider auch so umgesetzt. Hat mir nicht so gut gefallen.

Pauls fantastische Abenteuer | Sprung in die Zukunft | Carlsen Comics

Paul ist ein ganz gewöhnlicher Jugendlicher, der mit Freunden Videospiele spielt, von seinem kleinen Bruder genervt und von seinen Eltern nicht verstanden wird.

Bis eines Tages zwei Herren in schwarzen Anzügen kommen und ihm und seinen Eltern eröffnen, dass er für ein geheimes Raumfahrt-Projekt auserwählt wurde. Man habe eine neue Antriebstechnologie entwickelt, die es ermögliche zu den Sternen zu fliegen. Entsprechend sei Alpha Centauri das Ziel dieser Mission – und Paul ist dabei.

Soweit der klassische Traum aller Nerd-Jugendlicher (ein Mädchen gleichen Alters ist auch mit von der Partie) – der sich nach einer kleinen unangenehmen Überraschung für Paul aber bald zu einem sehr unvorhersehbaren Abenteuer entwickelt.

Der Jugend-Comic entpuppt sich schnell als handfeste und gut gemachte #ScienceFiction – ganz in der Tradition des Mondflugs von Tim und Struppi. Hat mir sehr gut gefallen.

Sherlock Homes und das Necronomicon  | Splitter

Ich muss gestehen, ich kenne den guten Holmes nur aus der Schule und von den diversen Verfilmungen, die es durch die Jahrzehnte so gab. Mit Lovecrafts Werk bin ich da schon etwas vertrauter. Beides zu vermixen ist sicherlich auf den ersten Blick naheliegend – auf den zweiten aber auch etwas riskant. Ich zumindest habe Holmes und sein Universum immer als rein materialistisch-rational begriffen. Wenn mystische Dinge darin auftauchten, dann nur, um von Holmes’ messerscharfem Verstand als Lug und Trug entlarvt zu werden. In Lovecrafts Welt hingegen ist das mystische unbestreitbar real, die Dinge sind oft unbegreifbar und unerklärbar und jeder menschliche Verstand, sei er auch noch so scharf, muss zwangsläufig am Erkennen der tatsächlichen Wahrheit scheitern, da sie durch die Ratio nicht zugänglich ist. Im Grunde also das exakte Gegenteil der Holmes’schen Welt. Dennoch gelingt der Mix erstaunlich gut – wenn auch der Lovecraft-Anteil deutlich dominiert und Holmes teilweise ein eher unbeteiligter Bestandteil darin zu sein scheint. Aber die Zeichnungen sind hervorragend und die Story baut sich spannend auf. Macht durchaus Lust auf mehr.

Elfen | Die Weißelfe mit der schwarzen Seele | Splitter

Ja, hier handelt es sich um ganz klassische Fantasy in Reinform. Daraus will dieser Comic auch von Anfang an keinen Hehl machen. Das Teil heißt “Elfen” und meint es auch so. Drachen, Orks und Goblins runden das Szenario ab und scheinen direkt aus den einschlägigen (Online-) Rollenspielen entsprungen zu sein. Aber was soll’s? In diesem konsequent klassischen Szenario entspannt sich eine großartige Story, die die Unterschiede zwischen Mensch und Elfe – vor allem, was die Wahrnehmung von Zeit angeht – auf durchaus verblüffende Weise darstellt. Die Handlung ist schnell erzählt: Zwei Elfen durchziehen die Welt auf der Jagd nach einem Drachen und kreuzen dabei hin und wieder die Wege der Menschen – mit verhängnisvollen Konsequenzen. Das ganze erinnert ein klein wenig an die Hexer-Romane und ist wie gesagt großartig. Splitter ließ sich überhaupt nicht lumpen und präsentiert hiermit den kompletten dritten in sich abgeschlossenen Band der Elfen-Reihe, die ich mir sehr zeitnah komplett zulegen werde.

Lesetagebuch: John Carter, Star-Wars-Seifenoper

Den Hexer-Roman hab ich – leider – gerade durchgelesen, Injustice lese ich begeistert weiter, ich habe mich aber nun doch noch nicht dazu durchringen können, den Atlan-Zyklus zu erwerben. Berichtenswerte Neuigkeiten sind eigentlich nur mein erwachtes Interesse an John-Carter-Comics und die frohe Kunde, dass meine #StarWars-Sonderband-Comic-Sammlung endlich komplett ist.

Nachklapp Hexer, Injustice, Atlan

Auf den letzten Seiten vom “Erbe der Elfen” staunte ich schon ein bisschen, dass ich für diesen hervorragenden #Fantasy-Roman so lange gebraucht habe. Ich hatte ja unlängst den hinkenden Vergleich zu den #Scheibenwelt-Romanen von Terry Pratchett gewagt – und da hatte ich noch nicht mal die kurze Hommage von Sapkowski an Pratchett in einer Szene in der Universität von Oxenfurt gelesen, wo er einen entflohenen Orang-Utan über den Campus laufen lässt. Sehr kurzweilig! Injustice lese ich mit ungebrochener Begeisterung weiter – auch wenn man zeitweise den Eindruck hat, dass erst einmal das gesamte #DC-Universum mit allen Helden und Schurken abgearbeitet werden muss. Doch die herrlich konsequente Grundidee, dass Superman die Nase voll hat, und jetzt mal RICHTIG für Ordnung sorgt, bleibt erhalten – und damit der Lesespaß. Bei Atlan war es komischerweise der Roman meines ursprünglichen #PerryRhodan-Lieblingsautoren William Voltz, der meine anfängliche Begeisterung wieder etwas gedämpft hat. Ich überlege noch, ob ich mir das ganze Condos-Vasac-Paket jetzt hole oder nicht.

John Carter of ComiXology

Vor ein paar Monaten habe ich endlich mal John Carter gesehen. Ich fand ihn ziemlich schick und bedaure es, dass er so gefloppt ist und die eigentlich geplanten Fortsetzungen damit nie kommen werden. Der kurze Gedanke, mir mal die zugrundeliegenden Romane zu schnappen, wurde mir wieder ausgeredet. So 100 Jahre altes Pulp-Zeugs ist heutzutage doch oftmals recht mühselig zu lesen. Aber es gibt auch John Carter #Comics, die glücklicherweise bei #ComiXology erhältlich sind. Zum einen eine Romanadaption aus dem Hause #Marvel, die in zwei “Staffeln” a fünf Heften – Princess of Mars und Gods of Mars – die Geschichte des amerikanischen Bürgerkriegsoffiziers erzählt, den es auf mystische Weise auf den Mars verschlagen hat. Im Gegensatz zum Film scheint mir diese Version noch etwas dichter an der pulpigen Vorlage zu sein. Außerdem gibt es noch eine vierbändige Reihe namens World of Mars, die auf der Filmadaption beruht und ihre unmittelbare Vorgeschichte erzählt. Für beide Reihen bietet ComiXology den ersten Band für lau an. Beide haben mir gefallen und werden weiter gelesen. Die anscheinend noch laufende Reihe Warlord of Mars von Dynamite hab ich mir noch nicht angeschaut – scheint aber auch interessant zu sein.

Star Wars Seifenoper

Mit großem Stolz kann ich verkünden, dass meine Star-Wars-Sonderband-Comicsammlung hiermit komplett ist. Die aktuell 74 Bände aus dem Hause Dino/Panini kann ich nun mein eigen nennen. Die letzte Lücke konnte mit Band 3 “Die Hochzeit von Mara und Luke” gefüllt werden. Sicherlich nicht das Glanzstück des Erweiterten Universums – auch wenn die gute Mara Jade – nicht ganz zu Unrecht – eine ziemlich große Fanbase hat. Als Sammler will man so eine Reihe natürlich auch bei Qualitätsschwankungen komplett haben – auch wenn man dadurch eine eher schwache Seifenoper lesen und ins Regal stellen muss. Davon abgesehen sind die Sonderbände wärmstens zu empfehlen – zum Beispiel dank enthaltener Reihen wie Dark Times oder der brandneuen Dawn of the Jedi Reihe, die nichts geringeres als das Entstehen des Jedi-Ordens vor 25.000 Jahren zum Inhalt hat.

Lesetagebuch: Atlan, Hexer, Ankh-Morpork, Injustice

Mich gelüstet danach, meine Rubrik “Lesetagebuch” wieder aufleben zu lassen – wenn möglich gar mit einer gewissen Regelmäßigkeit – und allwöchentlich (?) über meinen aktuellen Lesestoff zu plaudern. Dabei werde ich aller Voraussicht nach meinen schleichenden Wechsel zum rein elektronischen Lesen sowohl bei #Comics als auch bei Geschriebenem dokumentieren. Denn #ComiXology und eBooks sind die unabwendbare Zukunft – daran werden auch #GratisComicTag und Buchpreisbindung nichts ändern.

Ehe ich also zu meinem konkreten Lesestoff komme, ein kleines Loblied auf das elektronische Lesen:

Comics lesen 2.0 – ComiXology

Schon länger bin ich sehr von den Möglichkeiten der App ComiXology begeistert. Ich hätte vorher nie gedacht, dass das Comiclesen auf so großartige Art und Weise ins digitale übertragen werden kann. Und zwar dermaßen großartig, dass es fast besser als die klassische Papierversion ist. Wer es noch nicht kennt, schaue es sich selbst mal an. Am besten genießt man das natürlich auf einem Tablet. Aber man staunt, wie klasse man sogar auf einem kleinen Smartphone-Bildschirm damit Bildergeschichten lesen kann. Probiert es aus! Ich beschränke mich hier bislang auf den Genuss von englischsprachigen Superhelden-Comics im Heftchen-Format – sobald sich die deutschen Verlage wie Panini, Carlsen, Ehapa und Co. mal ein Herz fassen und (wie bereits spanische und französische Verlage) bei ComiXology mitmachen, könnte ich mir auch durchaus vorstellen, damit große Comicalben zu lesen.

eBooks, Kindle und der Untergang des Abendlandes

Seit Dezember bin ich zudem stolzer Besitzer eines #Kindle Paperwhite. Auch hier war ich selbst schnell überrascht, wie viel besser mir das Lesen mit diesem Gerät gefällt, als mit einem klassischen Buch. Aus Gründen habe ich auch hier zunächst mit Heftchen angefangen – und es wird auch noch eine ganze Weile dauern, bis ich meinen SuB aus physischen Büchern abgetragen habe. Aber die Wahrscheinlichkeit ist sehr groß, dass ich von nun an kein papierenes Buch mehr kaufen werde. Ja, damit werde ich dem Sterben der Verlage, Druckereien und Buchhändler im Speziellen und dem Untergang des Abendlandes im Allgemeinen Vortrieb leisten – aber da mussten die Bücher per Hand kopierenden Mönche nach Gutenberg auch durch.

Atlan – SF-Heftroman-Klassiker von 1969

Aber nun zu meinem aktuellen Lesestoff: Normalerweise müsste ich die folgenden Sätze mal wieder mit der Erklärung einleiten, dass ich #PerryRhodan schon lange nicht mehr lese und nichts mehr damit am Hut habe. Ich glaube, das kann ich mir fürderhin klemmen, da ich ja eh nicht davon los komme. Wie auch immer. Bei Perry Rhodans Verlags-Heimat VPM hat man schon sehr früh die Zeichen der Zeit erkannt und auf das elektronische Buch gesetzt. Sehr clever auch, dass man bald daran ging, nicht nur die neuen Sachen als eBook herauszubringen – sondern auch das klassische Material seit 1961. Was man bis vor einigen Jahren noch auf Flohmärkten, bei Antiquariaten oder eBay zusammenklauben musste, gibt’s jetzt in Paketen a 50 Hefte für schmales Geld digital auf den Reader – Geld, das jetzt, 40/50 Jahre später, wieder zum Verlag fließt. Clever! Schön auch, dass die kostenlosen Leseproben bei Amazon stets die ersten zweieinhalb Hefte eines solchen 50er-Blocks enthalten.

Meine erste Wahl fiel auf die Perry-Rhodan-Spin-Off-Serie “Atlan – Im Auftrag der Menschheit” von 1969. Die Hefte hatte ich auch in meiner intensiven Fan-Zeit nie gelesen und dacht, ich schau mal rein. Und ich muss sagen, ich bin schwer begeistert. Die ersten beiden Hefte aus der Feder von Urgestein K. H. Scheer sind sehr solide Retro-SF im Gewande eines spannenden Agenten-Romans. Hätte ich nicht gedacht. Streckenweise steckt darin mehr #ScienceFiction als in den aktuelleren RhodanErzeugnissen. Falls sich Band drei ebenfalls als derart gut herausstellen sollte, werde ich mir das Paket wohl zulegen.

Das Erbe der Elfen (Geralt, der Hexer) – Fantasy, wie sie sein muss

Bereits in den 90er Jahren schrieb Andrzej Sapkowski seine großartigen Hexer-Geschichten. Erst vor einem Jahr habe ich die beiden Kurzgeschichtenbände “Der letzte Wunsch” und “Das Schwert der Vorsehung” verschlungen. Den zahlreichen Vorschusslorbeeren, die diese Bücher aus meinem Bekanntenkreis erhalten hatten, wurden sie vollauf gerecht. Ich kann das gar nicht an einzelnen Dingen festmachen. Sapkowski beschreibt eine sehr schlüssige, fesselnde und irgendwie “realistische” #Fantasy-Welt und siedelt darin sehr intelligente und spannende Geschichten an, die nicht selten bekannte Märchenmotive aufgreifen. Ein bisschen wie ein “ernster Terry Pratchett” – auch wenn der Vergleich an vielen Stellen hinkt und Sapkowski durchaus auch viel Humor in die Geschichten einbringt. Momentan stecke ich mitten im ersten durchgehenden Roman “Das Erbe der Elfen”, dessen Grundthema die Verdrängung der “alten Völker” durch die Menschen ist. Klingt vielleicht ein bisschen ausgelutscht – ist hier aber grandios umgesetzt.

Unterwegs auf den Straßen von Ankh-Morpork

Ich bin bekanntermaßen ein großer Freund der #Scheibenwelt – und ich meine jetzt ausdrücklich die Welt, die Pratchett in seinen Romanen beschreibt und nicht die Romane selbst. Die mag ich auch, aber ich lese sie hauptsächlich deswegen so gern, weil ich mit ihnen eben in diese Welt eintauchen kann. Das mag der Grund sein, warum ich “Sekundärliteratur” zur Scheibenwelt immer sehr schätze. Entsprechend groß war die Freude, als ich auf meinem weihnachtlichen Gabentisch den Ankh-Morpork-Stadtführer fand. Neben einer riesigen Karte der größten Stadt der Scheibenwelt enthält er zahlreiche detaillierte Informationen über die fiktive Metropole. Damit reiht sich der Band ganz gut in die ebenfalls von mir hochgeschätzten Scheibenwelt-Kalender ein – und könnte hervorragend als Hintergrundmaterial für jede #Rollenspiel-Runde auf dem Rücken der Schildkröte dienen.

Injustice – Superman dreht durch

In Sachen Superhelden bin ich ja tendenziell mehr so der #Marvel-Freund. Im Zuge der #New52-Schose habe ich mich zwar etwas intensiver bei #DC eingelesen und etliches für gut befunden – bin aber letztlich nicht hängen geblieben. DC und vor allem ihren blassen Haupthelden Superman schätze ich aber immer dann besonders, wenn die üblichen Gleise verlassen und die Geschichten mal etwas radikaler, konsequenter und ohne irgendwelche Restriktionen erzählt werden. Schöne Beispiele sind da immer die “Rückkehr des Dunklen Ritters” und “Genosse Superman”.

In eine ähnliche Richtung geht die relativ neue Reihe “Injustice”, die eigentlich auf dem gleichnamigen Computerspiel basiert, bei dem sich die DC-Helden gegenseitig verkloppen. Die Grundidee ist, dass der Joker sein Meisterstück abliefert und Superman selbst dermaßen auf die Palme bringt, dass er zuerst den Joker killt und sich dann daran macht, alles Übel vom Antlitz der Erde zu entfernen. Konsequent! Band eins dieser Reihe bietet (oder bot?) ComiXology für lau zum Download an. Ich konnte letzte Woche nicht anders, als nach und nach auch die zehn folgenden Bände käuflich zu erwerben. Für ca. 70 Cent hat man ein Heftchen schließlich rubbeldiekatz runtergeladen. Vieles erinnert natürlich stark an “Genosse Superman” – ich finde es aber spannend genug, dass ich erst einmal dabeibleiben werde.

Das, liebes Lesetagebuch, waren meine Gedanken zum aktuellen Lesestoff.

Lesetagebuch: Rückkehr zu Marvel – Dank Hachette und ComiXology

Nachdem ich mich – angeregt durch seinen New-52-Neustart – in letzter Zeit sehr intensiv mit dem DC-Universum befasst habe, wird es nun langsam Zeit, wieder zu meinem Leib und Magen Superhelden-Reich Marvel zurückzukehren.

Nun war ich in diesem Bereich nie der große Sammler, habe hier und da mal einen Sammelband erworben – und mir auch sehr viel ausgeliehen. Das kann nun anders werden – sowohl durch einen traditionellen “Sammler-Verlag” als auch durch die Segnungen moderner Technik.

Hachette macht’s möglich?

Seit Januar gibt’s aus dem Hause Hachette Die Offizielle Marvel-Comicsammlung. In diesem Rahmen erscheint alle zwei Wochen je eine Perle marvelscher Comic-Kunst. Über die Hintergründe und die mutmaßliche Qualität dieser Reihe hat der von mir hochgeschätzte Comic-Fachmann in seinem Blog Minds Delight ausführlich berichtet. Er stellt zu Recht die Frage, ob sich diese Reihe überhaupt lohnt – und listet die 60 zu erwartenden Ausgaben komplett auf. Seinen Ausführungen ist eigentlich kaum etwas hinzuzufügen.

Geschenkter Gaul

Nun hat es sich für mich aus gewissen Gründen ergeben, dass mir die ersten fünf Ausgaben dieser Reihe für lau zur Verfügung gestellt wurden. Daher erfreue ich mich zur Zeit abseits finanzieller Überlegungen an den ausgewählten Geschichten. Ob diese Freude auch danach noch ausreicht, um ab Band sechs darin zu investieren, muss sich allerdings noch zeigen. Der Buchrücken würde sich in einem großen Billyregal sicher ganz gut machen.

Wiedereinführung in den Marvel-Kosmos

Auch wenn die fünf Alben schon eine Weile bei mir rumliegen, habe ich bislang nur die ersten drei davon gelesen. Ich bin also grad genauso weit, wie die redlichen Käufer. Mit diesem Stand kann ich aber schon sagen, dass die Auswahl für jemanden wie mich ziemlich gut geeignet ist – auch wenn ich die X-Men-Story schon kannte Aber allein der Kracher “Iron Man: Extremis” hat mich bei der aktuellen Inkarnation des Tony Stark endlich mal wieder einigermaßen auf den Stand gebracht. Ähnliches erhoffe ich mir mit dem folgenden Thor-Band.

Hachette oder nicht Hachette – das bleibt die Frage

Völlig unabhängig von der Frage, ob Hachette die Reihe nach Band fünf überhaupt fortsetzen wird, bleiben bei mir mit Blick auf die Komplettliste beim Fadenaffen Zweifel, ob ich bei der Stange bleibe. Ein Buchrücken allein macht’s ja nun auch nicht. Einerseits hab ich Perlen zu erwarten, die mich zum Beispiel beim Hulk (da geht’s mir wie Hiro: “Watt? Der ist jetzt rot?”) endlich mal aus meinem 90er-Jahre-Wissensstand in Sachen Marvel holen könnten. Bis ich die allerdings bei dem Zwei-Wochen-Rhythmus erreiche, ist es noch lange hin. Andererseits kenn ich dann doch einiges davon – und hab’s teilweise sogar schon im Regal stehen.

Rettung naht digital!

Ich habe ComiXology ja bereits in einer der letzten Ausgespielt-Episoden geliebt. Alsbald werde ich die Zukunft des Comiclesens noch mal ganz ausführlich lobhudeln. An dieser Stelle und in diesem Zusammenhang nur soviel: Mit “Civil War” habe ich auf ComiXology just begonnen, meine Wissenslücken in Sachen Marvel aufzufüllen – und bin schwer begeistert (sowohl von “Civil War” als auch von ComiXology). Für mich zumindest zeichnet sich ab, dass in Zukunft ein paar Bäume weniger für Comics gefällt werden müssen.

Lesetagebuch: The New 52 – Teil 8 – eine Telefonzelle und noch’n Robin

In der Zwischenzeit hat sich ein bisschen was getan. So wurde mittlerweile glaube ich die “dritte Welle” von New52-Reihen gestartet – und jede noch existierende Reihe hat eine Nullnummer erhalten. Vor allem letzteres hat mich bei dem Thema ein bisschen bei der Stange gehalten. Dennoch erlahmt meine Begeisterung für das neu gestartete DC-Universum jetzt langsam doch. Insofern bin ich da auch längst nicht mehr auf dem aktuellsten Wissensstand.

Wie auch immer – ich habe in der Berichterstattung über meine Sammlung noch ein wenig nachzuholen. Zunächst zwei “Nummer einsen”, deren Rezis noch fehlen.

Wie sich das gehört, erfolgt an dieser Stelle eine SPOILERWARNUNG.

Red Hood and the Outlaws

Dieses Heft stammt noch aus der “ersten Welle”, ist also schon 2011 erschienen – wurde von mir aber bislang ignoriert. Ich konnte doch nicht ahnen, dass sich dahinter ein weiterer Robin verbirgt. Und alles im entferntesten Batman-technische wollt ich ja unbedingt haben.

Die Geschichte von Jason Todd, dem zweiten Robin kannte ich ehrlich gesagt nur am Rande. Jedenfalls ist der irgendwann mal gestorben und – wie man das als Superheld so macht – wiederauferstanden. Das hat ihm allerdings einen kleinen Knax mitgegeben und er war dann erst mal als Bösewicht unterwegs – unter dem Namen “Red Hood”.

Den Namen hat er beibehalten, aber er scheint sich vom Bösewicht zum Antihelden a la “Punisher” gewandelt zu haben. Ihm zur Seite steht ein jüngerer “Green Arrow” Verschnitt (hatte der auch seine Robins?) sowie die außerirdische Sexbombe “Starfire”.

Die drei geben ein witziges Team ab. Die Story beginnt damit, dass Jason den Pfeil-und-Bogen-Heini spektakulär aus einer Art Lager befreit. Gemeinsam mit der Lady ballern sie sich durch die Wachsoldaten – und lassen es sich im Anschluss an einem Strand gutgehen.

Die Story ist kurzweilig gut gezeichnet und macht Spaß. Eine interessante Meta-Handlung deutet sich für mich aber nicht an.

Dial H

Dieses Heftchen aus der “zweiten Welle” startet die olle DC-Serie “Dial H for Hero” neu. Von der hatte ich nur dem Namen nach mal gehört. Grundidee ist, dass sich der normal-menschliche Held mittels einer Wählscheibe in beliebige Superhelden verwandeln kann. Inwieweit die New52-Version noch Bezug zum Original hat, kann ich nicht sagen.

Diese Version wird im Übrigen von niemand geringerem als China Miéville getextet – über die tatsächliche Güte dieses Autors kann ich allerdings auch (noch) keine Aussage treffen. Nie was von dem gelesen.

Die #1 von “Dial H” macht auf jeden Fall Spaß. Hauptfigur ist ein übergewichtiger rauchender Trainingsanzugträger, der zufällig mitbekommt, wie ein Kumpel von ihm von Mafia-Schlägern verkloppt wird. Er rennt in eine altertümliche Telefonzelle, wählt aus Panik statt “911” die Tasten für “H.E.R.O.” und verwandelt sich in einen unverwundbaren Steampunk-Voodoo-Geist, der die Schläger ihrerseits verkloppt und den Freund beim nächsten Krankenhaus abliefert.

Woher diese Magie stammt bleibt vorerst ungeklärt. Auch der “Held” hat keinen Schimmer. Dennoch beschließt er, es erneut zu versuchen, um die Obermuftis der Schläger aufzumischen. Diesmal verwandelt er sich in einen Super-Emo, der seine Gegner zu verzweifelten Elends-Häuflein macht. Großartige Idee!

Natürlich kann auch der Mafioso auf übernatürliche Hilfe zurückgreifen – und so endet das erste Heft mit einem Patt und einer sich abzeichnenden Meta-Handlung, die aufgrund der sehr guten Charakter-Zeichnungen ganz interessant werden könnte.

Meine bisherigen New-52-Rezis:

Lesetagebuch: The New 52 – Teil 7 – Batmädels, Legionäre, ein Sumpfding und die dunkle Gerechtigkeitsliga

Darunter war auch endlich „Batman“ (ohne and Robin, Incorporated, The Dark Knight oder sonstiges) – den hab ich ja aber schon in der letzten Folge als Sammelband besprochen. Schluss ist mit dem Dunklen Ritter damit aber noch lange nicht, da ja locker die Hälfte aller New-52-Serien in seinem weiteren Dunstkreis spielen (mir ist zum Beispiel jetzt erst bewusst geworden, dass „The Red Hood“ auch ein ehemaliger Robin ist – ditt muss ich jetze also ooch noch haben).

In diesem Schwung dabei: „Batwoman“ und „Batgirl“ – sowie die „Legion of Super-Heroes“, „Swamp Thing“ und „Justice League Dark“ (die letzten drei haben nix mit Batsie zu tun – aber in Swamp Thing und JLD hat er immerhin jeweils einen Mini-Auftritt).

WARNUNG VOR DEM SPOILER

Batwoman

Die Dame ist glaub ich neu in Gotham. So wie ich das mitbekommen habe, wurde sie erst relativ kurze Zeit vor dem Flashpoint-Event eingeführt – und ob ihres großen Erfolges gleich mit einer eigenen New-52-Serie bedacht. Die Story ist schnell erzählt: Ein geisterhaftes Wesen streicht durch Gotham und entführt Kinder. In eine solche Entführung platzt Batwoman herein und stellt fest, dass der Geist so ätherisch gar nicht ist – er kann physisch angegriffen werden. Festsetzen kann sie ihn dennoch nicht.

Des weiteren wird vor allem die Fledermausfrau selbst beleuchtet. Sie hat Stress mit ihrem Vater, muss sich mit einem aufmüpfigen Sidekick rumärgern und wird von der Bundesbehörde für Übersinnliches (hat die nicht Präsident Luthor einst eingerichtet?) auf eine geheime Fahndungsliste gesetzt. Am Ende latscht ihr auch noch ihr männliches Pendant über den Weg – Batsie will ihr ein Angebot machen (dass sie nicht ablehnen kann?) Vermutlich will er sie für sein Batman Inc. Projekt rekrutieren. Das alles ist flott erzählt und sehr schön gezeichnet. Was mir aber besonders gefällt ist, dass etliche Figuren aus „Gotham Central“ erwähnt werden oder gar auftauchen.

Ganz kurze Exkursion: Gotham Central ist eine mittlerweile abgeschlossene Storyline um die Mordkommission gleichen Namens, die ohne große Superkräfte mit dem alltäglichen Gothamer Wahnsinn klarkommen muss. Die etwas losgelöste Mini-Serie (immerhin vier dicke Sammelbände) stellt den äußerst gelungenen Versuch dar, den „realistischen“ Polizei-Alltag in einer Welt voller Superhelden zu beschreiben. Unbedingt empfehlenswert! Mindestens zwei der liebgewonnenen Charaktere aus dieser Serie laufen einem bei Batwoman über den Weg, was mich sehr gefreut hat. Ich plädiere im Übrigen weiterhin für eine eigene New-52-Serie Gotham Central. Aber egal. Batwoman hat Spaß gemacht. Der zugehörige Sammelband reizt mich jetzt aber nicht unbedingt.
Das sacht der Fachmann …

Batgirl

Ab sofort steckt wieder Barbara Gordon im Kostüm des Fledermausmädchens. Das liegt nicht daran, dass mit dem New-52-Neustart ihr Dasein als querschnittsgelähmte Oracle ungeschehen gemacht wird – es war halt nur nicht so schlimm. Tatsächlich wird in diesem Heft sogar ausdrücklich Bezug auf den „Killer Joke“ genommen.

Aber von vorne: Wie ja gemeinhin bekannt ist, heilen zerstörte Wirbelsäulen in Gotham besonders leicht – vor allem, wenn man hin und wieder ein Fledermauskostüm überstreift. Und so ist auch Barbara Gordon wieder topfit und vollständig hergestellt – auch wenn sie das traumatische Erlebnis mit dem Joker noch intensiv verfolgt. Als Batgirl macht sie jedenfalls wieder fleißig Jagd auf Bösewichter und rettet gleich zu Beginn ein Ehepaar vor einer Horde durchgeknallter Jugendlicher, die als Zeitvertreib in Wohnungen einbrechen und die Bewohner massakrieren. Als Barbara verlässt sie gerade das väterliche Heim und bezieht eine Studenten-WG.

Derweil treibt ein Finsterling in Gotham sein Unwesen, der offenbar die Final-Destination-Filme etwas zu ernst genommen hat. Er scheint es sich zumindest zur Aufgabe gemacht zu haben, jene Leute ins Jenseits zu befördern, die dem Tod nochmal knapp von der Schippe gesprungen sind. Das trifft dann auch kurz vor Schluss des Heftes einen der Hallodris, den Batgirl zuvor Dingfest gemacht und in ein Krankenhaus befördert hat – er hätte sich beim Kampf nämlich beinahe zu Tode gestürzt. Als Batgirl in der Klinik erscheint, um die Untat zu verhindern, zielt der Finsterling wie einst der Joker auf ihren Bauch, was sie vor Angst paralysiert. So kann sie nicht verhindern, dass er sein böses Werk vollzieht – und das vor den Augen mehrerer Polizisten. Auch nett!
Das sacht der Fachmann …

Legion of Super-Heroes

Wir schreiben das Jahr 3000. Die Menschheit hat das All erobert und sich mit den zahlreichen intelligenten Spezies dort draußen zu einer großen Völkerfamilie zusammengetan. Und natürlich gibt es auch noch Superhelden – und das nicht zu knapp. Diese sind sogar hoch offiziell in einer „Legion“ organisiert und arbeiten für die interstellare Regierung.

Das Szenario ist im DC-Universum wohl nicht neu. An mir ist das aber – wie so vieles – immer vorbeigegangen. Die sind wohl per Zeitreise öfter mal bei Superman aufgetaucht und hatten vermutlich auch früher schon eine eigene Serie. Ich fand’s jetzt nicht so berauschend. Ist nett gezeichnet und auch durchaus kurzweilig. Die spannenden Fragen, ob Kal-El noch lebt (könnte er doch) oder sich fortgepflanzt hat, werden jedenfalls nicht berührt. Naja, dieser Mon-El könnte natürlich ein entfernter Nachkomme sein.

Swamp Thing

Ich muss ja gestehen, dass ich das Sumpfding nur durch diesen Trashfilm aus den 80er Jahren kenne. Ich hab mal gehört, dass es da schon in der Vergangenheit hochgelobte Comicreihen zu gab – das aber nur am Rande. In diesem Heft wird offenbar ganz behutsam eine große Storyline vorbereitet, die wohl schon von Anfang an eng mit der Parallel-Serie Animal Man verknüpft sein soll. Meine Begeisterung über jene Serie habe ich ja bereits kundgetan.

Alles beginnt mit dem ehemaligen Swamp Thing, der sich mittlerweile wieder in einen normalen Menschen zurück verwandelt hat – aber immer noch eine sehr enge Beziehung zur Pflanzenwelt unterhält. Als sich mit einem Mal in Metropolis, Gotham und anderswo ein Tier-Massensterben ereignet, schaut Superman bei dem Knaben vorbei, um ihn um Rat zu fragen. Er windet sich allerdings zunächst. Erst als ihn die Flora selbst bedrängt – weil sich inzwischen die Agenten des rot, nun, zusammenrotten – will er sich im Sumpf wieder mit seinem Mittelchen in das Ding verwandeln. Allerdings erwartet ihn selbiges dort schon. Cliffhanger.

Nun jaaa. Die Geschichte baut sich wie gesagt behutsam auf. Da ich weiß, wie sehr sie mit der von Animal Man verknüpft ist, fand ich’s aber durchaus spannend.
Das sacht der Fachmann …

Justice League Dark

Natürlich gibt’s auch im DC-Universum ne ganze Menge Mystik und Magie – sowie die entsprechenden Helden. Von Deadman hatte ich mal gehört – Constantine kennt man ja mindestens aus der Verfilmung.
Diese ganzen Figuren müssen sich hier zusammentun, um einer großen magischen Bedrohung zu begegnen, der nicht mal die Überhelden der Justice League beikommen. Das ist die Geburtsstunde der Justice League Dark.

Und wie üblich bei einer solchen neuen (?) Gruppierung, müssen die einzelnen Mitglieder erst einmal dem Leser vorgestellt werden, während sie sich langsam zusammenfinden. Ich muss sagen – mir hat das ziemlich gut gefallen. Die einzelnen „Helden“ – von den meisten hatte ich nie gehört – sind sehr interessant. Und auch die sich ankündigende Story könnte was werden. Nach dem Sammelband halte ich mal Ausschau.
Das sacht der Fachmann …

Meine bisherigen New-52-Rezis:

Lesetagebuch: The New 52 – Teil 5 – Batman, Batwing und noch mehr Lanterns

Erneut habe ich mir die Hefte im amerikanischen Original zugelegt. Nicht, weil ich was gegen Übersetzungen hätte – im Gegenteil! Aber nun hab ich einmal damit angefangen, da möchte ich als konsequenter Sammler auch dabei bleiben. Diesmal handelt es sich um: „Batman Incorporated“, „Batwing“ und „Green Lantern – New Guardians“

WARNUNG VOR DEM SPOILER

Batman Incorporated

Die Grundidee stammt wie fast alle Batman-Storylines ja aus der Prä-Flashpoint-Zeit. Ich fand sie schon da etwas befremdlich. Batman hat sich demnach entschlossen, seine „Geschäftsidee“ des Dunklen Ritters in einer Art Franchise-System auch in andere Städte zu exportieren – und zwar weltweit. Seither haben viele Städte (Paris, Moskau, Hongkong) ihren eigenen Batman, der vom Gothamer Original finanziert und ausgerüstet wird. Soweit so merkwürdig – gelesen hatte ich davon bislang aber nichts.

Der Neustart (?) dieser Batman-Unterserie im Rahmen der zweiten New-52-Welle war dann meine erste Gelegenheit, mich mit dieser komischen Idee anzufreunden. So ganz warm bin ich damit bei dieser Gelegenheit noch nicht geworden – dennoch handelt es sich um einen hervorragenden Comic. Der „Incorporated“ Aspekt spielt hier nämlich nur am Rande eine Rolle – eigentlich ist es eine reine Batman und Robin Geschichte.

Vater und Sohn (zur Erinnerung: der aktuelle Robin ist auch hier Sohnemann Damian Wayne) haben es mit einem Scharfschützen-Killer zu tun, der es auf … nun, das soll hier nicht verraten werden. Es handelt sich jedenfalls um eine sehr dichte und spannende Batman-Story, die eine große emotionale Bandbreite vom großartigen lustigen Batcow-Panel bis hin zu einem hammerharten Cliffhanger bietet. In Sachen Batman Inc. hat es mich indes nicht weitergebracht.

Batwing

Schon in der ersten New-52-Welle war der afrikanische Batman dabei – genaugenommen jener aus der (fiktiven) kongolesischen Stadt Tinasha. In seiner ersten Ausgabe muss er gegen den Schurken Massacre antreten, der seinen Namen natürlich zu Recht trägt. Die Story ist hervorragend (und extrem deutlich) gezeichnet und auch sehr spannend.

Batman selbst hat ebenfalls einen kurzen Auftritt – denn auch hier handelt es sich natürlich um eine Batman-Incorporated-Zweigstelle. Das Szenario will auch sehr gefallen, versucht es doch die Eigenheiten Afrikas darzustellen. Oder zumindest das, was wir Eurozentristen dafür halten. In sich ist das aber durchaus stimmig – und die afrikanischen Protagonisten sind trotz der zeitweisen Anwesenheit des amerikanischen Oberhelden sehr eigenständig und selbstbewusst. Dass hier alles in allem dennoch ein sehr klischeebeladenes Afrika-Bild vermittelt wird, ist klar. Aber ein Superhelden-Comic lebt ja nun auch von Klischees. In dem Zusammenhang verweise ich immer gern auf dieses großartige Video: African Men – Hollywood Stereotypes

Aber zurück zum Thema Batman Inc.: Mittlerweile habe ich außerdem noch eine Story über den Batman aus Paris gelesen – und finde die Idee nicht mehr ganz so merkwürdig. Sowohl Batwing als auch Nightrunner sind ziemlich coole Typen, deren Umfeld recht gut durchdacht ist.

Green Lantern – New Guardians

Die ganze Kiste mit diesen Jedis mit grünen Ringen statt Lichtschwertern gefällt mir immer besser. Mittlerweile habe ich ja auch gelernt, dass es zu den anderen Farben (und zugeordneten Emotionen) ebenfalls Ringträger-Organisationen gibt: Rote Wutringe, Gelbe Angstringe, Rosa Liebesringe und so weiter und so fort. Die spielen allesamt in “New Guardians” eine besondere Rolle. Hauptheld ist eine der zahlreichen irdischen Green Lanterns: ein Cartoonist namens Kyle Rayner, dessen Superhelden-Origin auch gleich erzählt wird.

Diesem wird nach einer Weile aus heiterem Himmel die zweifelhafte Ehre zuteil, auch von je einem der anderen Farb-Ringe erwählt zu werden. Das finden die zugeordneten Corps jedoch nicht so witzig, da die Ringe ihre bisherigen Träger einfach mal so verlassen haben. Das ganze endet also damit, dass unsere Grüne Leuchte von bunten Ringen, nun ja, umringt ist – sowie von den Repräsentanten der jeweiligen Corps, die ihn des Diebstahls bezichtigen. Spannend, spannend!
Das sacht der Fachmann …

Stand der Sammlung

Schließlich ist es mal wieder Zeit für einen kleinen Überblick. Ziel meiner Sammelwut ist ja, nicht alle – aber doch einige der „Nummer Einsen“ von New 52 in meinen Besitz zu bringen.

Folgende hab ich schon:

  • Batman and Robin #1
  • Batman – The Dark Knight #1
  • Batman – Detective Comics #1
  • Batman Incorporated #1
  • Batwing #1
  • Nightwing #1
  • Flash #1
  • Green Lantern #1
  • Green Lantern – New Guardians #1
  • Red Lanterns #1
  • Stormwatch #1
  • Superman #1
  • Superman – Action Comics #1
  • Justice League #1

Folgende will ich noch:

  • Batman #1
  • Green Lantern Corps #1
  • Batgirl #1
  • Batwoman #1
  • Catwoman #1
  • Justice League Dark #1
  • Justice League International #1
  • Earth 2 #1

Ein paar Reihen will ich ja durchaus mal weiter verfolgen. Da würden mich dann die entsprechenden Sammelbände interessieren. Ich werde berichten.

Und hier noch mal meine bisherigen New-52-Rezis:

Neuer Comic: He-Man and the Masters of the Universe

Lang ist’s her

Ich habe komischerweise noch eine recht klare Erinnerung daran, wie ich mich in der zweiten Klasse mit Schulkameraden über He-Man, Skeletor und deren Fähigkeiten unterhalten habe. Damals habe ich – wie zahlreiche Kinder in den 80ern – massig Masters-of-the-Universe (oder wie der Connaisseur es abkürzt: MotU) Spielzeug angehäuft und etliche epische Schlachten um Castle Grayskull geführt (und meistens Skeletor gewinnen lassen). Allerdings hat sich bei mir später nie eine nostalgisch verklärte Rest-Begeisterung ins höhere Alter retten können. Vielleicht waren Szenario und Geschichten dann doch ein wenig zu lächerlich.

Dennoch finde ich es durchaus interessant, dass DC-Comics nach fast genau 30 Jahren mal wieder die alte Lizenz von Mattel ausgräbt und eine neue MotU-Comicserie auf den Markt wirft (vermutlich verfällt die Lizenz sonst … honi soit )

He-Man is back!

Die Nachricht ist im Übrigen nicht neu. Schon im April wurde die sechs Ausgaben umfassende Mini-Serie angekündigt. Die kleine Preview bei DC selbst scheint aber noch recht frisch zu sein – Start der Serie soll auch nun im Juli sein.

Trotz aller oben angedeuteten Skepsis machen mich die Prieview-Bilder tatsächlich ein bisschen neugierig. Also, wenn das irgendwann den Weg in deutsche Lande finden sollte halte ich demnächst vielleicht bei einem der einschlägigen Online-Shops die Augen offen.

In den letzten drei Jahrzehnten wird DC doch hoffentlich ein bisschen dazugelernt haben.

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