Schlagwort: ScienceFiction

Bingetagebuch: Star Trek, She-Ra und mehr

Gerade fertiggeguckt

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She-Ra und die Rebellen-Prinzessinnen – Es soll ja tatsächlich Herren mittleren Alters geben, die diese Neuauflage der She-Ra-Serie ablehnen, da sie der 80er-Jahre-Vorlage nicht gerecht werde. Mal davon abgesehen, dass ich kaum glaube, dass besagte Herren als kleine Jungs damals gebannt jede alte She-Ra-Folge vor ihrem Röhrenfernseher verfolgt haben, bin ich doch sehr froh, dass dies der Fall ist. Schon damals fand ich die She-Ra– (und auch – steinigt mich ruhig – die He-Man-) Serie unfassbar trashig, billig produziert und in ihrer Schlichtheit kaum zu unterbieten. (Ohne das jetzt zu sehr ausführen zu wollen: Natürlich hatte ich das Zimmer voll mit #MotU-Spielzeug und kann mich für die Welt immer noch begeistern.) Wie auch immer: Die neue Serie ist großartig. Es ist den Macherinnen und Machern gelungen, aus dem Material eine witzige Handlung mit interessanten Charakteren zu machen. Mehr davon!
She-Ra and the Princesses of Power | seit 2018 | DreamWorks / Netflix | eine Staffel mit 13 Folgen

Rick & Morty – Warum hat mir keiner gesagt, wie lustig diese Serie ist? Ach so … habt ihr ja … Naja, auf jeden Fall habe ich gerade die drei Staffeln dieser herrlich absurden nihilistischen und manchmal ultrabrutalen Familien-SF-Comedy weggeatmet. Auch wenn der Fokus auf anarchischem Humor liegt, stecken auch ne Menge sehr gut durchdachter #ScienceFiction-Ideen drin. Kann ich nur jedem empfehlen. GURKEN-RICK!
Rick & Morty | seit 2013 | Adult Swim | drei Staffeln mit je zehn Folgen (Staffel eins hat 11 Folgen)

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The Crown – Ich gebe zu: Wenn man die Handlung dieser Serie von ihrem historischen Gewande entkleidet, mag kaum mehr als eine schlichte Seifenoper zurückbleiben. Aber hin und wieder mag ich sowas auch mal. Und sooo dünn ist besagtes historisches Gewand dann auch wieder nicht. Wem The King’s Speech und Darkest Hour gefallen hat, der wird auch an The Crown seine Freude haben. Mir zumindest haben die beiden Staffeln gut gefallen, die Charaktere und die sie verkörpernden Schauspieler sind großartig – und man sieht sich immer wieder genötigt, in der Wikipedia nachzuschauen, ob und wie sich dieses oder jenes Ereignis aus der Serie tatsächlich zugetragen hat.
The Crown | seit 2016 | Netflix | zwei Staffeln mit je zehn Folgen

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Der Tatortreiniger – Eine der besten deutschsprachigen Serien überhaupt fand mit ihrer siebten und letzten Staffel ihr Ende (ja, das Video zeigt Staffel 6, ich weiß, gab nix anderes bei YouTube). Und das nicht wegen schwindender Quoten sondern weil die Autorin festgestellt hat, dass sie die Figur und ihre Themen auserzählt hat. Allein dies ist ein Indiz für den hohen Anspruch, den die Macherinnen und Macher an die auf den ersten Blick leichte Comedyserie hatten. Neben dem großartigen Humor fasst die Serie aber in jeder Folge auch ein relevantes Thema an, das meist mit Vergänglichkeit und dem Umgang mit dem Tod zu tun hat. Mein absoluter Favorit in dieser Staffel ist die Folge Rebellen mit dem unfassbar großartigen Filzgleiter-Dialog – in dem es eigentlich um das Älterwerden und die schwindenden Träume alternder Männer geht.
Der Tatortreiniger | 2011-2018 | ARD | sieben Staffeln mit je drei bis sechs Folgen

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Better Call Saul – Die Vorgeschichte des Anwalts James MacGill (der spätere Saul Goodman) wird in Staffel vier weitererzählt und rückt dem Ausgangspunkt der Mutterserie Breaking Bad unerbittlich näher. Ich finde, dass die Serie ungebrochen eine hervorragende eigenständige Geschichte erzählt und den bekannten Figuren neue Facetten verschafft. Allein der Handlungsstrang mit Gustavo Fring und einem gewissen deutschen Ingenieur ist großartig.
Better Call Saul | seit 2015 | AMC / Netflix | vier Staffeln mit jeweils zehn Folgen

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The Man in the High Castle – In der dritten Staffel hat sich das Parallelweltepos inhaltlich längst von der Romanvorlage aus der Feder von Philip K. Dick entfernt, spinnt das Szenario aber durchaus spannend weiter. Nun ist die Idee „Was wäre, wenn die Nazis gewonnen hätten?“ gelinde gesagt ziemlich ausgelutscht und jede Darstellung einer solchen Welt birgt immer die Gefahr, selbige in zu weichgezeichnetem Licht darzustellen. Es gelingt der Serie aber stets, dies zu umgehen und dem Szenario trotzdem Spannung abzugewinnen. Ohnehin verschiebt sich der Fokus immer mehr auf den Wechsel zwischen den Parallelwelten, was Lust auf weitere Staffeln macht.
The Man in the High Castle | seit 2015 | Amazon | drei Staffeln mit je zehn Folgen

Aktuell auf dem Bildschirm

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Star Trek: Discovery – Endlich wieder #StarTrek! Dass ich schon die erste Staffel sehr mochte und in das Die-Klingonen-sehen-ja-anders-aus-Mimimi nicht eingestimmt habe, ist bekannt. Tatsächlich gehöre ich ja zu den wenigen, die auch den Cliffhanger mit der Enterprise mochten. Meine Vorfreude auf die zweite Staffel wurde nicht enttäuscht – und ich mochte sogar die Short-Treks, vier Mini-Episoden, die Netflix nach langem Schweigen zu dem Thema dann doch im “Trailer und mehr” Bereich bereitgestellt hat. Die Kurzepisoden wussten unter anderem durch Hintergrundinfos zu Saru und Harry Mudd zu begeistern – und haben einen interessanten Ausblick auf das Schicksal der Discovery in ferner Zukunft gewagt. Folge eins der zweiten Staffel gab uns dann die volle Christopher-Pike-Dröhnung. Der erste Captain der Enterprise übernimmt vorübergehen das Kommando über die Discovery, um merkwürdige Energieerscheinungen zu untersuchen, die überall in der Milchstraße auftauchen. Was von dieser Meta-Handlung zu erwarten ist, bleibt noch weitgehend offen. Die Charaktere (darunter neben Pike als Neuzugang auch die großartige Ingenieurin Jet Reno) bringen sich in Stellung und versprechen interessante Interaktionen. Dabei ist Spock noch nicht mal aufgetreten. Doch, das wird gut!
Kleine Notiz noch am Rande: Laut Memory Alpha haben die Ereignisse von The Cage bereits stattgefunden (nämlich 2254, drei Jahre vor der aktuellen Handlungszeit).
Star Trek: Discovery | seit 2017 | CBS / Netflix | zwei Staffeln mit je 15 Folgen (Staffel zwei läuft) und eine Miniserie mit vier Folgen

Cowboy Bebop – Diese verhältnismäßig alte Serie führe ich mir zu Gemüte, da sie immer mal wieder am Rande lobende Erwähnung findet. Nun habe ich im #Anime-Bereich ohnehin klaffende Lücken, die es zu füllen gilt. Warum nicht hiermit beginnen? Und tatsächlich bekommt man ein interessantes SF-Szenario präsentiert, in dem sich ganz witzige Figuren bewegen. Wir befinden uns in einer Zukunft, in der das Sonnensystem besiedelt ist: Mars, Venus, die Jupitermonde sind terraformt, Raumschiffe sind dank Sprungtoren recht flott zwischen den Planeten unterwegs. Die Erde hat vor einiger Zeit mächtig was abbekommen, als es den Mond bei einem Experiment fast komplett zerlegt hat. Die beiden Helden sind Kopfgeldjäger mit jeweils dunkler Vergangenheit, die stets auf der Suche nach dem schnellen Geld mit ihrem Raumschiff Bebop im Sonnensystem unterwegs sind. Absurderweise erwischen sie in fast keiner Folge ihr Ziel – gar nicht mal aus Schusseligkeit, die Ziele gehen halt immer irgendwie drauf –, weswegen sie auch stets knapp bei Kasse sind. Eine vage Metahandlung dreht sich vor allem um einer der beiden Hauptfiguren, die wohl einst einem Syndikat angehört hat. Mal schauen, wohin das führt. Ganz interessant ist auch die gute meist jazzige oft aber auch genreübergreifende Musik, die #CowboyBebop untermalt.
Cowboy Bebop | 1998 | Fuji TV | eine Staffel mit 26 Folgen und ein Film (?)

Star Wars: The Clone Wars – Hier sind wir inzwischen immerhin schon in Staffel drei vorgedrungen. Die #StarWars-Serie gefällt weiterhin ungebrochen gut. Wir kommen mit dem Gucken dennoch nur langsam voran.
Star Wars: The Clone Wars | 2008-2014 | Cartoon Network | sechs Staffeln mit jeweils 20 beziehungsweise 22 Folgen (Staffel sechs hat nur 13 Folgen) plus ein Kinofilm

DuckTales – Leider habe ich von dieser Neuauflage des #Entenhausen-Klassikers bislang nur ein paar verstreute Folgen aufschnappen können (bin an reguläres Fernsehgucken gar nicht mehr gewöhnt). Was ich gesehen habe, hat mir aber sehr gefallen. Schon die alte DuckTales-Serie hat mich damals sehr begeistert, da sie viel Carl-Barks-Material für ihre Geschichten verarbeitet hat. Die neue Serie macht ihre Sache hervorragend, greift die alten Elemente gekonnt auf und transformiert sie geschickt in ein moderneres Gewand. Und der gute alte Donald erhält hier offenbar eine etwas größere Rolle.
DuckTales | seit 2017 | Disney | zwei Staffeln mit je 23 Folgen (Staffel zwei läuft noch) und drei Mini-Webserien mit je vier bis sechs Folgen

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Norsemen – Viel kann ich über diese vermeintliche Vikings-Parodie noch nicht sagen – außer, dass ich die erste Folge sehr lustig fand. Guck ich weiter.
Norsemen | seit 2016 | NRK TV / Netflix | zwei Staffeln mit je sechs Folgen

Was als nächstes?

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Titans – Nachdem mich alle Marvel-Serien enttäuscht haben und ich beim Arrowverse eigentlich nur The Flash die Treue halte, habe ich geringe Hoffnungen in Titans gesetzt. Da gehen die Meinungen mittlerweile aber auch mächtig auseinander. Naja, reinschauen werde ich sicher mal.
Titans | seit 2018 | DC / Netflix | eine Staffel mit elf Folgen

Narcos: Mexico – Narcos war bisher großartig – selbst die dritte Staffel ohne die geniale Escobar-Darstellung. Die neue Staffel ist mit ganz neuer Besetzung und nun in Mexico verortet eher als Spinoff zu sehen. Kriegt aber auf jeden Fall auch eine Chance.
Narcos: Mexico | seit 2018 | Netflix | eine Staffel mit zehn Folgen

Counterpart – Die Serie würde ich ja unheimlich gerne sehen. Parallelwelten sind ja nicht erst seit The Man in the High Castle (siehe oben) oder Rick & Morty (siehe auch oben) mein Ding. Blöderweise ist sie bei Amazon bislang nur über ein Extra-Starz-Abo oder sonstiges Extra-Geld zu haben. Na, mal gucken …
Counterpart | seit 2017 | Starz / Amazon | zwei Staffeln mit je zehn Folgen

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The Dragon Prince – Diese Zeichentrick-Fantasy-Serie wird grad auch überall gelobt. Ist von den Machern von Avatar und Korra (was ich beides auch noch nicht gesehen habe). Ich werde alsbald einen Blick riskieren.
The Dragon Prince | seit 2018 | Netflix | eine Staffel mit neun Folgen

Abgebrochen / aussortiert

Young Sheldon | Der Pate von Bombay | Haus des Geldes | Lego: Nexo Knights

Kein Fortschritt / noch nicht angefangen

Lego Star Wars: The Freemaker Adventures | The IT Crowd | Twin Peaks | Star Wars: Rebels | Inhumans | Lego: Ninjago | Arrow | Supergirl | Westworld | Disenchantment | Star Wars: Resistance

Montagsfrage: Lesevorsätze

Erwartungsgemäß blickt die aktuelle Montagsfrage voraus ins gerade begonnene neue Jahr. Sie lautet: “Was sind deine Lesevorsätze für 2019?”

Mehr Romane, mehr Spider-Man, mehr von allem

Grundsätzlich möchte ich auch in diesem Jahr so viel wie irgend möglich lesen. Es wäre darüber hinaus mein Wunsch, den Anteil reiner Prosa-Werke deutlich zu erhöhen – was leichter gesagt als getan ist, wenn man wie ich so gerne Comics liest. Das zur Verfügung stehende Zeitkontingent bleibt ja nun mal leider endlich. Dennoch: es sollen 2019 wieder mehr Romane werden. So gilt es unter anderem Harry Potter, Die Lange Erde, die Three-Body-Trilogie und den Herr-Lehmann-Zyklus zu beenden sowie mal wieder die Nase in ein paar Perry-Rhodan-Hefte zu stecken (Band 3000 steht an).

Dem konträr habe ich mir leider auch vorgenommen, mal wieder intensiv bei Spider-Man einzusteigen. Spätestens seit dem grandiosen Spider-Verse-Film habe ich große Lust, so viel wie möglich über Peter Parker, Miles Morales, Gwen Stacy, Jessica Drew und Co. wegzuschmökern. Und natürlich sind das nicht die einzigen Comics, die ich gerne lesen möchte …

Aber wie das mit Vosätzen immer so ist: Es kommt sowieso alles ganz anders …

Lesetagebuch: Neues aus Zamonien

Es gibt unter anderem alte #Comics und Neues aus #Zamonien. Aber lest selbst!

Gerade ausgelesen

Werner: Als norddeutsches Kind der 80er bin ich natürlich Werner-Leser der ersten Stunde. Über die ersten Bände aus dem Semmel Verlach habe ich mich damals herrlichst beömmelt. Auch wenn dem guten Brösel eigentlich schon nach Band vier aufgrund des wachsenden Erfolgs die persönlichen Alltagsgeschichten als Vorlage ausgingen, blieb ich seinem Werk durchaus noch eine Weile treu. Irgendwann habe ich es dann aber doch aus den Augen verloren und war durchaus überrascht, als er dieses Jahr noch mal mit einem Rennen und einem neuen Buch an den Start ging. Werner – Wat Nu!? habe ich mit großer nostalgischer Freude allerdings ohne großer Erwartungen auf meinem Geburtstagsgabentisch vorgefunden. Und, nun ja, ohne den Nostalgie-Anteil funktioniert das alles nicht mehr so recht. Es wird viel Werbung für das Rennen gemacht (das nun wohl ein jährliches Motorsport- und Rockfestival werden soll), an alte Zeiten erinnert und mit dem fortgeschrittenen Alter des Zeichners und der Alter-Ego-Hauptfigur kokettiert.

Aktueller Lesestoff

Justice League Dark: Bei dieser Superheldencomicserie aus dem Hause DC liege ich in den letzten Zügen – beziehungsweise stecke ich im letzten Sammelband. Ich bleibe bei meinem Urteil, dass diese Serie zum Besten der #New52-Ära zählt. Der mystisch-magische Teil des DC-Universums und die dazugehörigen Heldinnen und Helden von Zatana und John Constantine bis zu Frankensteins Monster sind sehr einfallsreich und spannend. Gegen Ende wird die Handlung zwar arg gigantomanisch abstrus, bleibt jedoch hervorragend erzählt und gezeichnet. Bin gespannt, wie es ausgeht – und ob der rote Faden noch mal zur serienübergreifenden Meta-Handlung dieser Epoche zurückkehrt.

Scherben: Sehr lesenswerte Fantastik-Anthologie aus der Reihe Fantasyguide präsentiert. Zugelegt habe ich sie mir eigentlich nur wegen der enthaltenen Geschichte vom Wortwerken. Aber schon die ersten Storys haben mir ausnehmend gut gefallen. Los geht’s mit einer klassischen Fantasygeschichte mit gelungenem Zeitreisetwist. Und selbst die beiden folgenden unvermeidlichen Dystopien sind sehr kurzweilig. Unbedingte Leseempfehlung!

Karl Gabel: Ihr kennt Karl Gabel nicht? Ging mir bis vor kurzem auch so. Seit mir aber der großartige Herr R Punkt Karl Gabels sämtliche Weltraumabenteuer zum Geschenk machte, kann ich diese Wissenslücke endlich schließen. Der Band enthält klassische #ScienceFiction-Strips aus der DDR der 80er Jahre. Großartiges Zeug, das humortechnisch zwar eher in den 50ern zu stecken scheint (leider inklusive gepflegtem Herrenwitz), wissenschaftlich aber erstaunlich akkurat daherkommt – zumindest, was Schwerelosigkeit und Bewegung in derselben angeht.

Weihnachten auf der Lindwurmfeste: Endlich wieder nach Zamonien! Ehe im nächsten Jahr wieder ein richtiger Buchhaim-Roman an den Start geht (siehe unten), erfreut uns Walter Moers mit dem kurzen aber reich illustrierten Briefwechsel des zamonischen Großschriftstellers Hildegunst von Mythenmetz zum Thema Weihnachten – beziehungsweise Hamoulimepp, wie es auf der Lindwurmfeste heißt. Gewohnt amüsant werden zamonisch überdreht weihnachtliche Bräuche auseinandergenommen – unser guter Hildegunst schätzt dieses Fest nämlich nicht sonderlich. Erneut stammen die wunderbaren Illustrationen nicht nur von Moers selbst sondern auch von Lydia Rode.

Was als nächstes?

Spider-Men: Entgegen meiner letztmaligen Anmerkung habe ich mir nun doch den kompletten Sammelband der Spider-Men-Miniserie zugelegt, in dem Peter Parker erstmals auf Miles Morales trifft. Und obendrauf gab es gleich noch die zweite Runde dieser Zusammenkunft. Ein #ComiXology-Sale machte es mal wieder möglich.

Black Panther: Für lau gab es sogar das erste Heft der Reihe Rise of the Black Panther. Bin gespannt.

Der Bücherdrache: Und auf diesen lang ersehnten neuen Buchhaim-Roman lässt Walter Moers uns ja schon länger warten – bis Ende März müssen wir noch. Kann es kaum erwarten.

Kein Fortschritt / noch nicht angefangen

Sven Regener: Magical Mystery | Sven Regener: Wiener Straße | Douglas Adams: Der elektrische Mönch | Douglas Adams: Der lange dunkle Fünfuhrtee der Seele | Douglas Adams: Lachs im Zweifel | JMS: Dream Police | Star Wars: Thrawn | Star Wars: DJ | Perry Rhodan Comic 5 & 6 | Luis Bermejo: Der Herr der Ringe | Stephen Hawking | Karl May | Star Trek: Enterprise | Judith Vogt: Roma Nova | Tommy Krappweis: Mara und der Feuerbringer | Hans Rosling: Factfulness | Steven Pinker: Gewalt | J.R.R. Tolkien: Der Fall von Gondolin | Eis und Dampf | Liu Cixin: Der dunkle Wald | Claudya Schmidt: Myre | Star Wars: Dr. Aphra | Klaus N. Frick: Das Blutende Land | Ed Finn, Kathryn Cramer et al.: Hieroglyph | Terry Pratchett & Stephen Baxter: Der Lange Kosmos | Paolo Bagicalupi: Biokrieg | Michael Moorcock: Elric von Melinboné | Andreas Eschbach: Perry Rhodan | Animal Man | Swamp Thing | Lobo | Torben Kuhlmann: Lindbergh | Torben Kuhlmann: Armstrong | Torben Kuhlmann: Edison | Rory Lucey: Jonesy | Aether & Empire | Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Lesetagebuch: ein Tablet voller Comics

Das ist dem Fortschritt bei den Dingen, die man aktuell so auf Kindle, Tablet und Nachttisch hat, natürlich nicht sonderlich förderlich. Aber lest selbst!

Gerade ausgelesen

Valerian: Diesen frankobelgischen Bildergeschichten-SF-Klassiker kannte ich bislang nur dem Namen nach. Schon lange umkreise ich in den einschlägigen Fachgeschäften die entsprechende Komplettausgabe, konnte mich – auch angesichts des stolzen Preises – aber nie zum Erwerb überwinden. Nachdem mir die Verfilmung durchaus gut gefallen hat, wurden die Kreise schon enger. Als es kürzlich bei Comixology eines der Alben für lau gab, schlug ich ohne Zögern zu. Valerian und die Stadt der tosenden Wasser hat mir ziemlich gut gefallen – überraschte mich allerdings damit, meine Erwartungen so gar nicht zu erfüllen. Seelisch war ich auf eine bombastische Space-Opera eingestellt – bekam aber einem Zeitreise-Thriller, in dem der Held aus ferner Zukunft einen diktatorischen Schurken in eine postapokaliptische Ära kurz nach unserer Gegenwart verfolgt. Die Story war dadurch nicht minder spannend und großartig. Zumal diese nahe Zukunft aus Sicht des Autors aus meiner aktuellen Leser-Sicht bereits in der Vergangenheit liegt. Haupt-Handlungsort ist nämlich das überflutete New York Ende des 20. Jahrhunderts. Charaktere, Zeichnungen und das gesamte SF-Szenario haben mir dabei so gut gefallen, dass besagte Kreise nun nochmals enger geworden sind.

Saga: Ein kleiner Lesemarathon hat mich bei diesem großartigen Space-Fantasy-Werk aus dem Hause Image endlich wieder auf Stand gebracht. Bis an das dramatische Ende des neunten Sammelbandes bin ich somit vorgedrungen und wie ich kürzlich gelesen habe wird die Geschichte nach Volume 10 wohl vorerst ihren Abschluss finden. Leserschaft und Kritik überschlagen sich ja bekanntermaßen mit ihrem Lob – und ich kann mich dem nur anschließen. Das ist ein ganz großartiges Stück Weltraum-Fantasy, das das Zeug zum zeitlosen Klassiker hat.

Attack on Titan: Mangas lasse ich viel zu oft links liegen. Nicht erst seit meiner Blame! Lektüre weiß ich, welche Perlen ich mir dadurch vorenthalte. Nun schwärmte man im Paperback-Podcast unlängst von ganzem Herzen von dieser Riesen-Zombie-Kiste, weswegen ich mir bei Comixology einfach mal eine umsonstene Attack on Titan Anthologie runtergeladen habe. Ohne das Universum und das ganze drumherum zu kennen, konnte ich ehrlich gesagt nur wenig damit anfangen – zumal ich den Zombie-Aspekt des Ganzen schon lange über habe. Dennoch: Irgendwie hat das was und irgendwann werde ich mich da mal um einen brauchbaren Einstieg bemühen.

Teemännchen: Eigentlich höre ich ja keine Hörbücher. Bei Heinz Strunk mache ich aber gern mal eine Ausnahme. Ähnlich wie bei Helge Schneider, müssen seine Texte eigentlich zwingend vom Autoren vorgelesen werden, um sich voll entfalten zu können. Also konsumierte ich die Kurzgeschichtensammlung “Das Teemännchen” ausnahmsweise mal akustisch. Die teils absurden, teils gnadenlos realistischen Alltagsepisoden schwanken zwischen so lala und grandios. Oftmals zündet der vertraute Strunk-Humor und provoziert vom Schmunzeln bis schallendem Lachen so manche humoristische Gefühlsregung. Wie so oft bei Strunk geht es fast in jeder Geschichte um das Scheitern – und immer häufiger um das Älterwerden. Genau mein Thema also.

Fear Agent: Was für ein großartiges Stück Pulp-Science-Fiction! Auf Empfehlung der 3 Frauen N Comics habe ich mir diese abgeschlossene Comic-Serie gegönnt und es keinen Augenblick lang bereut. In bester Flash-Gordon-Manier düst der Held in seiner rasenden Rakete durchs All und räumt mit Strahlenpistole und Düsenrucksack unter fiesen Aliens auf. Hinter dieser munteren Groschenroman-Fassade verbirgt sich aber eine durchaus dramatische Metahandlung und Charakterentwicklung. Diverse Zeitreisen und verborgene Schurkenpläne würzen das alles nochmals mit Spannung, Action und Einfallsreichtum. Äh, Moment mal, da soll es noch einen vierten Sammelband zu geben? Nach den drei ersten war das Ende doch relativ endgültig. Ich bin gespannt.

Entenhausen Edition: Juhu! Ausgabe 52 der Carl-Barks-Komplett-Edition beantwortet endlich die quälende Frage, wie komplett sie tatsächlich ausfallen wird. Bis dato hatte ich nämlich befürchtet, dass man hier “nur” die kürzeren Episoden aus der Feder des Großmeisters finden wird und nicht die albenfüllenden längeren Geschichten. Diese Sorge war völlig unberechtigt, denn Band 52 enthält erstmals eine einzige längere Geschichte – und zwar eine ganz frühe, in der Donald und seine Neffen es mit keinem Geringeren als Kater Karlo zu tun kriegen. Sehr amüsant! Sehr lesenswert!

Battlestar Galactica: Nachdem ich unlängst (mit 15-jähriger Verspätung) die beste Science-Fiction-Serie aller Zeiten zu Ende geschaut hatte, musste ich mit gewissen Entzugserscheinungen umgehen. Auf meiner Suche nach BSG-Nachschub stieß ich auf eine abgeschlossene BSG-Comicreihe, die ungefähr in der Mitte der zweiten Staffel angesiedelt ist, sowie auf eine Steampunk-Variation, die allerdings mehr auf der klassischen Serie basiert – durchaus aber Elemente des Reboots enthält. Beide sind zwar nur mittelmäßig gezeichnet, überraschen aber mit durchaus spannenden oder wenigstens amüsanten Geschichten. So stößt die Flotte der Galactica in der erstgenannten Serie unter anderem auf eine Flotte “alter” Zylonen, die den Menschen noch treu sind. Sehr spannend.

Justice League: Das Hauptteam des DC-Superheldenuniversums bekam in der New-52-Ära natürlich auch die wichtigste Serie dieser Phase verpasst. So wirkt sie auch wie der Dreh- und Angelpunkt der gesamten Metahandlung aller Serien dieser Ära, die auf alles Bezug nimmt und die ganz große kosmische Geschichte des DC-Universums erzählt. Hier treffen die Haupthelden der Justice League auf ihre bösen Pendants aus der Parallelwelt Erde Drei und hier müssen sie sich mit Darkseid persönlich auseinandersetzen. Erwartungsgemäß zählt diese Serie auch zu meinen bisherigen Favoriten.

Harry Potter: Auch die Kammer des Schreckens hat mir erwartungsgemäß sehr gut gefallen. Obwohl ich die Handlung von den Filmen her bereits kenne, wissen mich die Bücher, die ich hiermit erstmals lese, zu begeistern. Macht auch Spaß, die kleinen Details zu entdecken, in denen sie sich von den Filmen unterscheiden. Dobbys Socke zum Beispiel.

Starlight: Dieses Schmuckstück der Neunten Kunst lag schon länger auf meiner Comixology-Wunschliste. Wie so oft war es einer der regelmäßigen Sales, der mich endlich hat zuschlagen lassen. Ähnlich wie Fear Agent und ein bisschen auch wie Saga (siehe oben) wird hier das Pulp-SF-Thema aufgegriffen – und das mag ich ja besonders gerne. In diesem Fall ist der Clou aber, dass die Buck-Rogers-Inkarnation bereits in die Jahre gekommen ist und seinen Lebensabend auf der Erde verbringt – wo man ihm seine Abenteuergeschichten nicht mehr so recht glauben will. Es kommt dann aber wie es kommen muss: Eines Tages landet eine Rakete in seinem Garten mit einem Jungen an Bord, der den Helden aus alten Tagen um Hilfe bittet, seinen Heimatplaneten zu retten. Selbstredend zwängt sich unser Held ein letztes Mal in seinen Raumanzug und tritt ein paar Hintern. Großartig!

Spider-Men: Nachdem ein gewisser Comic-Podcast mein Interesse an dieser Miniserie geweckt hat, in der – lange vor dem Spider-Verse und Secret Wars – die beiden Spider-Men Peter Parker und Miles Morales aufeinandertreffen, habe ich das erste Heft mit durchaus großem Genuss gelesen. Darin verschlägt es Peter Parker in das damals noch existierende Ultimate-Universum, in dem sein Pendant bereits gestorben ist und die Rolle des Spider-Man an Miles Morales weitergegangen ist. Durchaus gelungen – aber ich habe mich noch nicht dazu durchringen können, die Miniserie weiterzulesen – beziehungsweise mir den Sammelband zuzulegen.

Injustice: Ich mag die DC-Superheldencomics ja am liebsten, wenn sie ihre eingetretenen Pfade verlassen und in Elseworld-Geschichten die Dinge etwas anders und konsequenter erzählen. Als mein liebstes Beispiel nenne ich da gern Red Son beziehungsweise Genosse Superman, worin der kleine Kal-El halt nicht in Kansas sondern irgendwo in der sowjetischen Ukraine gelandet ist – mit allen Konsequenzen, die sich daraus ergeben. Direkt danach kommt aber schon Injustice – Gods Among Us, das eigentlich auf einem Videospiel basiert und von der Grundidee ausgeht, dass Superman – nachdem der Joker seine schwangere Frau Lois getötet und Metropolis genuked hat – die Faxen dicke hat und kurzerhand die Weltherrschaft übernimmt. Die Idee ist dabei nicht neu. Erstmals habe ich sie in einer Folge der Animated-Superman-Serie umgesetzt gesehen. Hier wird sie aber in mehreren “Staffeln” konsequenz zu Ende gedacht. Das Ganze ist in “Jahre” unterteilt und ich habe gerade Year Five ausgelesen, in dem der endgültige Showdown zwischen Supermans Regime und Batmans Resistance ansteht. Nachdem weder das Green Lantern Corps, Magie oder gar die Götter in der Lage waren, Superman zu stürzen, sollen es nun Parallelwelten richten.

Black Bolt: Aber mein Lieblings-Superhelden-Kosmos ist und bleibt einfach Marvel. Irgendwo habe ich mal den vermutlich uralten Satz gelesen, dass es bei DC um Superhelden geht, die versuchen Menschen zu sein – während es bei Marvel um Menschen geht, die versuchen Superhelden zu sein. Ich mag den Satz und finde ihn in dieser unglaublich großartigen Miniserie um den (einstigen) König der Inhumans Black Bolt erneut eindrucksvoll bestätigt. Aus der Not heraus, erklären zu müssen, warum der übermächtige Herrscher der Inhumans nicht vor Ort war, als der böse Captain America (was macht der eigentlich mittlerweile?) sein Schreckensregime in Secret Empire errichtete (und wieder verlor), steckten die Autoren ihn kurzerhand in ein kosmisches Gefängnis, dem er im Verlauf dieser Serie mühselig entfliehen musste. Dabei wird er – eines Großteils seiner Kräfte beraubt – erzählerisch auf seinen menschlichen Kern reduziert und muss sich vor allem mit inneren Dämonen herumschlagen. Geradezu großartig aber sein erzwungenes Teamup mit dem Superschurken Absorbing Man, der hier eine Charaktertiefe erhält, die so Manchem Helden in Jahrzehnten seiner Existenz nicht zugestanden wird. Und genau das macht dann doch Marvel aus. Ganz große Erzählkunst. Das Ganze ist verbunden mit einem hervorragenden teils experimentellem Zeichenstil. Alles in allem eine der besten Marvel-Miniserien überhaupt.

Aktueller Lesestoff

Justice League Dark: Den New52-Run aus dem Hause DC mag ich wie gesagt ganz gern. Aktuell hole ich die mystische Serie um die Justice League Dark aus dieser Ära nach. In diesem Team und dieser Serie versammelt sich der magisch-mystische Teil des DC-Superhelden-Kosmos’ von Zatana über Deadman bis John Constantine. Das ist für sich allein genommen schon sehr spannend, man merkt aber schon ab dem ersten Panel, dass sich DC mit dieser Serie besondere Mühe gegeben hat. Zudem ist die Metahandlung an vielen Stellen eng mit den Geschehnissen um die original Justice League (siehe oben) verknüpft, was auch diese Serie in den Kern der gesamten DC-Ära rückt. Die Geschichten funktionieren jedoch auch perfekt alleine und machen deutlich, wie reich die magische Welt bei DC gestaltet ist. Die Zeichnungen sind zudem hervorragend und allen Charakteren wird ein angemessener interessanter Hintergrund verpasst. Selbst Figuren, von denen ich zuvor nie gehört hatte, wirken von Beginn an spannend und vielschichtig. Ein weiteres Highlight der New52-Kiste.

Harry Potter: Hier ist nun der Gefangene von Askaban an der Reihe. Ich bin noch ganz am Anfang, macht aber schon viel Spaß.

Scherben: Fantastische Kurzgeschichten lese ich hin und wieder sehr gern. Auch wenn ich eine daraus schon kenne, führe ich mir jetzt mit großer Vorfreude diese Anthologie aus der Reihe Fantasyguide präsentiert zu Gemüte.

Was als nächstes?

Elric von Melniboné: Ich glaube, ich habe vor etlichen Jahrzehnten mal in die ein oder andere Taschenbuchausgabe dieses Klassikers von Michael Moorcock reingeschaut. Viel hängengeblieben ist bei mir da aber nicht. In letzter Zeit stoße ich immer mal wieder auf Anspielungen auf diesen ikonischen Helden, was mich dazu drängt, die Erinnerung wieder aufzufrischen.

Torben Kuhlmann: Die Bilderbücher dieses Herrn umkreise ich bei Buchladenbesuchen schon länger. Mittlerweile sind es dero drei und in allen geht es um Mäuse, die reale Abenteuerreisen der Menschheit nachempfinden. In Lindbergh baut sich eine Maus ein Flugzeug, in Armstrong ist es eine Mondrakete und in Edison geht es auf Tauchfahrt. Die Geschichten sind stets hervorragend gezeichnet und scheinen ihren jeweiligen Gegenstand mit großer wissenschaftlicher Akkuratesse anzugehen – bleiben dabei aber sehr kindgerecht. Oh … und Maulwurfstadt sieht auch ganz wunderbar aus. Genau das richtige für mich, äh, ich meine für Töchterlein. Ich denke, ich habe da gerade eine Geschenkidee.

New 52: Hier muss es natürlich weitergehen. 2011 hieß es ja, dass Animal Man die beste Serie dieser Ära sei. Der erste Sammelband hatte mir damals auch sehr gut gefallen – nun ist endlich der komplette Run dran. Dann darf natürlich Swamp Thing nicht fehlen. Und aus einer Laune heraus habe ich mir auch mal die kurze Lobo-Serie aus dieser Zeit aufs Tablet gezogen. Ich werde berichten.

Perry Rhodan: Nächstes Jahr steht bekanntlich der Jubiband 3000 an. Ich hatte ja schon angekündigt, dass ich da mal wieder in die größte Science-Fiction-Serie der Welt reinlesen werde. Der nun angekündigte außer der Reihe erscheinende Extra-Roman von Andreas Eschbach, der der Serie ja schon immer freundschaftlich verbunden war, scheint mir auch einen Blick wert zu sein. Ganz früher mochte ich den Eschbach nämlich auch mal ganz gerne.

Jonesy: Gerade trudelt eine weitere Empfehlung aus einem Podcast herein. Drei Frauen n Comics empfiehlt unter anderem diese Bildergeschichte, die den ersten Alien-Film aus Sicht der Katze Jonesy erzählt. Großartige Idee und offenbar auch großartig umgesetzt.

Dampfraumschiffe: Ebenfalls stets “gefährlich” ist ein Blick auf die aktuellen Comixology-Sales. Hier verleitete mich just unter anderem das Steampunk-Werk Aether & Empire zum kostenpflichtigen Klick. Ich bin mit diesem Genre trotz grundsätzlichen Interesses ja noch nie so warm geworden. Mal schauen, was das hier wird.

Kein Fortschritt / noch nicht angefangen

Sven Regener: Magical Mystery | Sven Regener: Wiener Straße | Douglas Adams: Der elektrische Mönch | Douglas Adams: Der lange dunkle Fünfuhrtee der Seele | Douglas Adams: Lachs im Zweifel | JMS: Dream Police | Star Wars: Thrawn | Star Wars: DJ | Perry Rhodan Comic 5 & 6 | Luis Bermejo: Der Herr der Ringe | Stephen Hawking | Karl May | Star Trek: Enterprise | Judith Vogt: Roma Nova | Tommy Krappweis: Mara und der Feuerbringer | Hans Rosling: Factfulness | Steven Pinker: Gewalt | J.R.R. Tolkien: Der Fall von Gondolin | Eis und Dampf | Liu Cixin: Der dunkle Wald | Walter Moers: Weihnachten auf der Lindwurmfeste | Claudya Schmidt: Myre | Star Wars: Dr. Aphra | Klaus N. Frick: Das Blutende Land | Ed Finn, Kathryn Cramer et al.: Hieroglyph | Terry Pratchett & Stephen Baxter: Der Lange Kosmos | Paolo Bagicalupi: Biokrieg

Lauschtagebuch: auf die Ohren

Ich habe meinen #Podcast-Konsum unlängst etwas intensiviert, möchte an dieser Stelle darüber berichten und die ein oder andere Lauschempfehlung aussprechen.

Podcatch as catch can

Ich lausche schon länger regelmäßig zwei, drei Formaten. Dass es da noch mehr hörenswertes gibt, haltet ihr mir tagtäglich vor Augen – doch dafür brauchte ich erst einmal bessere Hilfsmittel. Meine Wahl fiel auf Podcast Addict. Für meine Zwecke ist das erst einmal eine feine App, die Werbung darin ist angenehm dezent. Kann man machen. Folgenden Podcasts lausche ich damit gerade:

3 Frauen n Comics – der Comicklatsch

  • Wer macht was?Ariane, Christin und Sandra plaudern über #Comics.
  • Seit wann und wieviel? – Seit Mai 2018 wurden fünf Folgen (plus einer Episode 0) in den Äther geschickt. Somit erscheint bislang jeden Monat eine Episode, die stets deutlich über eine Stunde lang ist – und manchmal sogar an der Zwei-Stunden-Marke kratzt.
  • Wo zu finden? – Blog: 3frauenncomics.podcaster.de | Facebook: fb.com/ComicKlatsch | Arianes Blog: Nerd mit Nadel | Ariane bei Facebook: fb.com/Nerd.mit.Nadel | Christins Blog: Life4Books | Sandras Blog: Booknapping | Sandra bei Facebook: fb.com/booknapping.de
  • Wie isses? – Zwar habe ich bislang nur der nullten und ersten Episode lauschen können, bin aber von Inhalt, Format und Präsentation des Podcasts sehr angetan. Ariane, Christin und Sandra informieren kompetent und amüsant gleichermaßen über ihren aktuellen Lesestoff. Ich habe bereits jetzt einige sehr vielversprechende Comicempfehlungen mitgenommen und bin gespannt auf mehr.

Arkham Insiders – German Lovecraftian Podcast

  • Wer macht was?Mirko und Axel berichten ausführlich über Leben und Werk des H. P. Lovecraft.
  • Seit wann und wieviel? – Der Podcast existiert seit August 2013. Ungefähr alle 14 Tage erscheint eine neue Sendung, die meist unter einer Stunde Länge bleibt.
  • Wo zu finden? – Blog: arkhaminsiders.com | Facebook: fb.com/arkhaminsiders.podcast
  • Wie isses? – Als alter #Lovecraft-Fan ist es vermutlich eine Schande, erst jetzt auf diese formidable Sendung gestoßen zu sein. Entsprechend flugs versuche ich, diese Lücke aufzufüllen. Da mir die Traumlandegeschichten des Meisters besonders zusagen, picke ich mir erst einmal die Folgen raus, in der entsprechende Geschichten behandelt werden – und was ich da bislang gehört habe, sagt mir sehr zu. Mirko und Axel räsonieren sehr fundiert aber auch kurzweilig über die jeweiligen Geschichten. Macht wirklich Spaß, den beiden zuzuhören.

Auf Distanz – Podcast über Astronomie und Raumfahrt

  • Wer macht was?Lars berichtet über mehr oder weniger aktuelle Themen aus #Astronomie und Raumfahrt, führt Interviews, besucht Veranstaltungen und gibt aktuelle Beobachtungs- und Veranstaltungstipps.
  • Seit wann und wieviel? – Auch wenn die aktuelle Folge die Nummer 38 trägt, zählt der Podcatcher 43 Sendungen, was durch eine Nullnummer und diverse Zwischen- und Sonderepisoden zustande kommt. Das Ganze nahm im Jahr 2015 seinen Anfang. Nach ursprünglich etwas loserer Abfolge wird seit einiger Zeit ein 14-tägiger Erscheinungsrhythmus eingehalten. Die Folgen sind angenehm kurz, meist deutlich unter einer halben Stunde, waren in der Vergangenheit aber auch mal länger.
  • Wo zu finden? – Blog: Auf Distanz | Facebook: fb.com/AufDistanz
  • Wie isses?Lars präsentiert dem astronomisch interessierten Zuhörer hier richtig guten Journalismus. Bislang habe ich nur die beiden aktuellsten Folgen sowie die allererste Nullnummer gehört, war aber gleich von der Bandbreite journalistischer Formate angetan. Hier gibt’s richtig gute und hochinteressante Interviews, fundierte Berichte, Kurznachrichten – und all das in angenehm knapper Länge. Richtig gut!

Ausgespielt – der (nicht nur) Rollenspiel-Podcast

  • Wer macht was?Sandra, Jens, Ron und Benjamin behandeln ein breites geekiges Themenspektrum mit dem gelegentlichen Schwerpunkt auf Pen&Paper #Rollenspiel.
  • Seit wann und wieviel? – Dieser großartige Podcast erblickte im Jahre 2008 das Licht der Welt. Mein Podcatcher zählt aktuell 272 Episoden. Bekanntlich hatte ich die Ehre, an einem Gutteil davon mitzuwirken. Der selbst gesteckte Anspruch, alle 14 Tage eine neue Folge zu veröffentlichen, wird in der Regel eingehalten. Von Ausnahmen in beide Richtungen abgesehen sind die Folgen meistens über eine Stunde lang.
  • Wo zu finden? – Blog: ausgespielt-podcast.de | Facebook: fb.com/ausgespielt | Rons Blog: Edieh | Ron bei Facebook: fb.com/edieh.de
  • Wie isses? – Nun, was soll ich sagen? Natürlich ist der Podcast hervorragend. Ich habe mindestens an einem Drittel aller Folgen selbst mitgewirkt. Entsprechend kenne ich natürlich die meisten Folgen – bin jetzt aber nach einer kleinen Lausch-Pause erstmals wieder mit der aktuellen Nachrichtensendung eingestiegen. Und ich muss sagen – sie sind besser denn je. Wegen Befangenheit breche ich hier mal ab.

Genderswapped Podcast – ein Rollenspielpodcast – aber mit Frauen

  • Wer macht was? –  Judith und Lena plaudern über Pen&Paper-Rollenspiele und angrenzende Geek-Themen – und beleuchten dabei gesellschaftspolitische Aspekte wie Diversität und Gleichberechtigung.
  • Seit wann und wieviel? – Der Podcast ging im Juli 2018 mit einer Episode 0 an den Start. Seither sind zwei weitere Folgen in den Äther gegangen, was wohl auf einen monatlichen Erscheinungsrhythmus hinausläuft. Die Länge der einzelnen Sendungen liegt bislang jeweils knapp unter einer dreiviertel Stunde bis Stunde.
  • Wo zu finden? – Blog: genderswapped-podcast.podigee.io | Judiths Blog: Die Vögte | Lenas Blog: Xeledons Spiegel
  • Wie isses? – Die drei bisher gesendeten Folgen habe ich in relativ kurzer Zeit durchgehört und freue mich auf Nachschub. Judith und Lena erinnern daran, dass auch Eskapismus hoch politisch ist und Themen wie Diversität und Gleichberechtigung sehr wohl auch hier zur Debatte stehen. Das Ganze wird sehr fundiert und kurzweilig präsentiert und hat mir nicht zuletzt große Lust auf Eis und Dampf sowie die neue Westworld-Staffel gemacht.

Paperback – der Comic-Podcast

  • Wer macht was?Christian, Tony und Alwin plaudern über Comics.
  • Seit wann und wieviel? – Runde 50 Episoden zeigt mein Podcatcher an. Die aktuellste trägt die Nummer 29, was auf etliche Sonderepisoden hindeutet. Die Jungs sind seit 2017 am Start und hauen ungefähr zwei, drei Episoden pro Monat raus, die gern mal deutlich über zwei Stunden lang werden können.
  • Wie isses? – Eigentlich schrecken mich solche Zwei-Stunden-Plus-Monster eher ab. Aber obwohl ich hier bislang nur die aktuelle und die nullte Episode gehört habe, muss ich sagen: die Jungs sind echt gut. Der Schwerpunkt liegt auf den Superhelden-Comics aus den Häusern Marvel und DC – es kommen auch auch etliche andere Werke der Neunten Kunst zu ihrem Recht. Ich finde es großartig, wie kenntnisreich aber auch begeisternd Christian, Tony und Alwin von ihrem jeweiligen Lesestoff berichten. Macht richtig Spaß, ihnen zuzuhören.

Schläfst du schon? – Verschwörungstheorien und verrückte Gedankenspiele

  • Wer macht was?Kati denkt sich kurz vor dem Einschlafen mit wechselnden Gästen wilde Verschwörungstheorien aus.
  • Seit wann und wieviel? – Seit Februar 2017 gab es an die 40 Folgen. Abgesehen von kleinen Unterbrechungen (Sommerpausen und so), wird ein 14-tägiger Erscheinungsrhythmus eingehalten. Die Folgen sind mit zehn bis 20 Minuten Länge stets angenehm kurz.
  • Wo zu finden? – Facebook: fb.com/SchlaefstDuSchon
  • Wie isses? – Ich bin auf dieses sehr einfallsreiche Format gestoßen, als der Selbstgesprächler (bzw. sein Ego – s. u.) hier zu Gast war. Mittlerweile habe ich die vier aktuellsten Folgen durchgelauscht und bin sehr angetan. Je nach Gast variieren Abgedrehtheit und Einfallsreichtum des jeweiligen Gedankenspiels naturgemäß ein wenig – es bleibt aber immer sehr unterhaltsam.

Selbstgespräche – völlig verwirrter Personal Podcaster mit ziemlich großem Ego

  • Wer macht was?Volker und sein Ego plaudern über dies und das – und immer öfter über geekiges Zeugs.
  • Seit wann und wieviel? – Die erste Folge ging im März 2015 in den Äther. Die aktuelle reguläre Episode trägt die Nummer 93, dank etlicher Sonderfolgen sind es insgesamt aber schon deutlich über 100. Ein bis zwei Folgen schafft der gute Volker eigentlich immer im Monat, die Länge variiert oft deutlich zwischen einer Viertelstunde und bis an die zwei Stunden, wenn er Gäste hat.
  • Wo zu finden? – Blog: selbstgespraeche-podcast.de
  • Wie isses? – Dem guten Volker lausche ich schon etwas länger und meine – mit der ein oder anderen Lücke – nahezu sein ganzes Oeuvre zu kennen. Er und sein Ego berichten meist sehr kurzweilig über seinen Alltag, der allerdings mit sehr viel geekigem Zeug angefüllt ist. Daher ist oft von Comics, Filmen und ähnlichem Zeugs die Rede, was mich besonders interessiert.

Sigma 2 Foxtrott – der SF und Phantastik Podcast

  • Wer macht was? – Die bereits als Arkham Insiders (s. o.) bekannten Mirko und Axel plaudern hier über #ScienceFiction und #Fantasy-Romane.
  • Seit wann und wieviel? – Das Ganze nahm im März 2016 seinen Anfang. Seitdem sind 39 reguläre Episoden erschienen – zuletzt in eher unregelmäßigen Abständen. Die Folgen sind meist unter einer Stunde lang.
  • Wo zu finden? – Blog: sigma2foxtrott.com
  • Wie isses? – Was ich bereits bei den Arkham Insiders (s. o.) zu schätzen wusste, überträgt sich hier auf die Werke weiterer Phantastik-Autoren. Mirko und Axel plaudern gewohnt fundiert und unterhaltsam über interessante Bücher. Zwar habe ich hier bislang nur die aktuellste Folge gehört, bin aber überzeugt, dass die alle so gut sind.

Sternbildung – Streifzüge durch den Himmel

  • Wer macht was?Holger und Florian plaudern allmonatlich über jeweils eines der knapp 90 astronomisch definierten Sternbilder – streng wissenschaftlich versteht sich.
  • Seit wann und wieviel? – Das Projekt startete Ende März 2018. Jeden Monat gibt es pünktlich eine neue Folge, die stets zwischen 15 und 20 Minuten lang ist. Aktuell sind sechs Episoden erschienen.
  • Wo zu finden? – Blog: scilogs.spektrum.de/sternbildung | Holgers Blog: stackenblochen | Florians Blog: Astrodicticum Simplex | Florian bei Facebook: fb.com/astrodicticum
  • Wie isses? – Während er in den Sternengeschichten (s. u.) sehr gekonnt allein referiert, zeigt Florian hier, dass er auch im Dialog zu überzeugen weiß. nun hat er mit Holger auch einen kongenialen Partner. Beide spielen sich sehr munter die Bälle zu und vermitteln dabei passend zu jedem Sternbild astronomisches Wissen. Die sechs Folgen habe ich in kürzester Zeit weggelauscht und freue mich auf Nachschub.

Sternengeschichten

  • Wer macht was? – Der Astronom Florian (s. o.) berichtet allwöchentlich über ein spezifisches Thema aus seinem Fachbereich.
  • Seit wann und wieviel? – Seit 2012 haut Florian Woche für Woche immer Freitags eine neue Episode raus. Aktuell sind über 300 Folgen im Äther, die Sendungen sind mit zehn bis maximal 15 Minuten Länge stets angenehm kurz.
  • Wo zu finden? – Blog: sternengeschichten.podspot.de | Facebook: fb.com/sternengeschichten | Florians Blog & Co.: s. o. bei Sternbildung
  • Wie isses? – Diesem Podcast lausche ich schon eine ganze Weile und er gehört aus mehreren Gründen zu meinen absoluten Lieblingen. Entsprechend habe ich auch nahezu alle existierenden Folgen gehört und bemühe mich jeden Freitag, mich schnellstmöglich auf den aktuellen Stand zu bringen. Eine ausführlichere Lobhudelung der Sternengeschichten hatte ich im letzten Jahr veröffentlicht.

Weltenflüstern – Reiseberichte aus zukünftigen und fremden Welten

  • Wer macht was?Nils präsentiert in jeder Sendung drei phantastische Bücher, die er grad gelesen hat.
  • Seit wann und wieviel? – Erstmals hat dieser Podcast 2012 das Licht der Welt erblickt – dann aber nach zwei Folgen drei Jahre lang pausiert. Seit 2015 ist Nils aber recht kontinuierlich dabei und veröffentlicht jeden Monat eine neue Folge, die meist knapp unter einer Stunde liegt.
  • Wo zu finden? – Blog: weltenfluestern.de | Facebook: fb.com/weltenfluestern | Nils‘ Blog: nilsmueller.info
  • Wie isses? – Ich hatte vor einer ganzen Weile schon mal in die ein oder andere Folge reingelauscht, aktuell habe ich aber nur die neueste Episode gehört, auf der jetzt mein Urteil fußt. Auswahl und Beschreibung der drei Bücher gefallen mir sehr gut – ohnehin scheint mir das ein gelungenes Format zu sein. Nils gibt in alle drei Bücher einen guten Einblick, sodass man gut einschätzen kann, ob etwas für einen selbst dabei ist.

Lesetagebuch: drei Supermen, zwei Spider-Men

Gerade ausgelesen

Action Comics: Ihr hattet natürlich alle Recht. Die New52-Superman-Serie war gelinde gesagt durchwachsen. Dabei fand ich den Anfang mit dem jungen Superman, der gerade nach Metropolis gekommen ist, noch sehr gelungen. Nachher schien es mir aber nur noch eine Hilfsserie für die großen Plots der anderen New52-Serien zu sein. Dabei stecken durchaus immer mal wieder interessante Einzelideen drin. Aber das Hauptproblem bleibt: Es vermittelt nicht den Eindruck, eine eigenständige Serie mit exklusiver Handlung zu sein, wie das bei Batman und Wonder Woman in dieser Ära der Fall war. Den Ausblick auf die Rebirth-Ära mit den drei Supermen (ein “normaler”, ein leuchtender und einer mit Kind) fand ich übrigens ziemlich abschreckend. Das werde ich mit ziemlicher Sicherheit nie lesen.

Aktueller Lesestoff

Dr. Aphra: Auch der zweite Comic-Sammelband über die leicht schurkische Archäologin aus dem Star-Wars-Universum wusste zu begeistern. Nicht nur, weil ihr ehemaliger Boss Darth Vader einen kurzen Auftritt hat. Neben den witzigen und spannenden Geschichten begeistern auch die naturgemäßen Ausflüge in die ferne Vergangenheit (Archäologie halt), die nun ja allesamt kanonisch sind – wie alle Comics der Disney-Ära.

Das Blutende Land: In Klaus N. Fricks Fantsy-Debüt (?) wissen mich die Charaktere weiterhin nicht sonderlich zu begeistern. Dennoch lesen sich die ersten Kapitel ganz gut weg. Es entwickelt sich eine Handlung in einer klassischen Fantasywelt, in der die Magie anscheinend nur noch schwach vorhanden und fast vergessen ist. In den Randprovinzen eines größeren Reiches scheint es aber noch stärkere Magie zu geben – oder immerhin die Möglichkeit, diese zu wecken. Besagtes Reich geht offenbar mit Plänen schwanger, diese Ressourcen für sich zu reaktivieren. Wenn das mal gutgeht.

Hieroglyph: Die zweite Geschichte dieser Positiv-Utopien-Anthologie hat mir etwas weniger gefallen. Es ging um die Entwicklung eines Wirkstoffes, der die menschlichen Lernfähigkeiten enorm erhöht. An sich ein interessantes transhumanistisches Thema – in seiner erzählerischen Aufbereitung kam es mir aber etwas zu hippiehaft-naiv daher.

Harry Potter: In meinem Harry-Potter-Jubiläums-Firstread schmökere ich mich in ungebrochener Begeisterung durch die Kammer des Schreckens. Gerade sind Harrys Armknochen wieder nachgewachsen und sie brauen in Myrtes Toilette den Vielsafttrank zusammen. Herrlich!

Biokrieg: Die Welt, die sich in diesem gelungenen Dystopie-Roman entfaltet, wird immer spannender und interessanter. Gerade tauchte der erste künstlich erzeugte Mensch auf (offenbar die Dame vom Cover). Doch, das ganze ist sehr einfallsreich und durchdacht.

Der Lange Kosmos: Diese Romanreihe über die Lange Erde lebt in meinen Augen fast ausschließlich von ihrem gelungenen Weltenbau. Die Handlung dieses fünften und wohl letzten Romans ist erneut nachrangig und schnell erzählt: Auf allen Parallelerden geht ein Funkspruch ein, der offenbar aus Richtung Milchstraßenzentrum kommt und eine Einladung bislang unbekannter Außerirdischer darstellt. Die diversen Protagonisten sind gerade dabei zu klären, wie sie auf diesen Ruf reagieren wollen. Das eigentlich spannende sind aber wieder die einfallsreichen Örtlichkeiten wie der Backsteinmond oder die fremdartige Flora und Fauna der entfernteren Parallelerden.

Was als nächstes?

Valerian: In diesen frankobelgischen SF-Comic-Klassiker wollte ich ja längst reingelesen haben. Zumal ich die Verfilmung gar nicht so schlecht fand. Mit Freuden habe ich nun gesehen, dass es den ersten (?) Band The City of Shifting Waters bei Comixology für lau gab.

Saga: Bei diesem großartigen Fantasy-Epos bin ich auch schon wieder drei Sammelbände im Rückstand. Höchste Zeit, das aufzuholen.

Myre: Und dann höre ich ja gerade eine Menge Podcasts, die mir allesamt neuen Lesestoff ans Herz legen. Angefangen mit 3 Frauen n Comics, die mir die – bislang zweiteilige – Comicalbenreihe Myre aus der Feder von Claudya Schmidt schmackhaft gemacht haben. Wie angepriesen wirken auf den ersten Blick allein die Zeichnungen enorm beeindruckend.

Fear Agent: Derselbe Podcast empfiehlt Fear Agent, eine offenbar abgeschlossene Comicreihe über einen etwas raueren Pulp-Weltraumhelden. Ist bei Comixology auch grad leicht reduziert zu haben. Verlockend.

Spider-Men: Und die Jungs vom Paberback Podcast machen einem die Zähne in Sachen Spider-Men lang. Darin wird wohl recht gekonnt erzählt, wie der 616-Spider-Man Peter Parker erstmals auf den Ultimate-Spider-Man Miles Morales trifft – und zwar noch vor den Ereignissen der Secret Wars. Zum Glück konnte ich da Heft 1 gerade für lau bei Comixology ergattern.

Kein Fortschritt / noch nicht angefangen

Sven Regener: Magical Mystery | Sven Regener: Wiener Straße | Douglas Adams: Der elektrische Mönch | Douglas Adams: Der lange dunkle Fünfuhrtee der Seele | Douglas Adams: Lachs im Zweifel | JMS: Dream Police | Star Wars: Thrawn | Star Wars: DJ | Perry Rhodan Comic 5 & 6 | Luis Bermejo: Der Herr der Ringe | Stephen Hawking | Karl May | Justice League | Justice League Dark | Star Trek: Enterprise | Judith Vogt: Roma Nova | Tommy Krappweis: Mara und der Feuerbringer | Fantasyguide präsentiert: Scherben | Hans Rosling: Factfulness | Steven Pinker: Gewalt | Heinz Strunk: Das Teemännchen | J.R.R. Tolkien: Der Fall von Gondolin | Black Bolt | Eis und Dampf | Liu Cixin: Der dunkle Wald | Walter Moers: Weihnachten auf der Lindwurmfeste

Bingetagebuch: besser mal Matt Groening anrufen

Gerade fertiggeguckt

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Battlestar Galactica – Diese grandiose Serie habe ich kürzlich erst ausführlich gelobhudelt. Nun habe ich sie durchgeguckt und kann mich auch zu dem umstrittenen Finale äußern. Ich verstehe inzwischen, dass man das Ende kritisch sehen kann. Es ist halt leider nicht perfekt. Vor allem Starbucks Batman-Verschwindetrick am Ende und das Postulat, dass sich die Menschheit unabhängig voneinander an zwei Orten entwickelt haben soll, haben mir überhaupt nicht gefallen. Andererseits lag ein Schwerpunkt der Serie immer auf den starken Charakteren, die alle ihren würdigen Abschluss erhalten. Inhaltlich lässt sich auch vieles noch mit Fantheorien geradebiegen und auffüllen: Natürlich steckte Starbuck eigentlich in einer Zeitschleife und ohnehin wurde die Zeitlinie massiv durch eine Omega-Zylonen-Menschheit aus der Zukunft manipuliert, die Urmenschen nach Kobol versetzt hat und für diverse Visionen und Prophezeiungen verantwortlich ist. Wie auch immer – für mich bleibt BSG eine der besten SF-Serien überhaupt. Ach ja, den TV-Film The Plan, der das alles noch mal aus der Sicht der Zylonen zusammenfasst, hab ich mittlerweile auch gesehen. Gefiel mir ebenfalls sehr gut.
Battlestar Galactica | 2003-2009 | SciFi-Channel / Sky One | vier Staffeln mit je 13 bzw. 20 Folgen plus einem zweiteiligen Pilotfilm, zwei TV-Filmen und diversen Mini-Webserien und Spinoffs

Aktuell auf dem Bildschirm

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Better Call Saul – Der Breaking-Bad-Spinoff macht mir auch in seiner aktuellen Staffel ungebrochen Freude. Ja, die Geschichte wird sehr langsam erzählt (bei anderen Serien für mich ja oft ein Ausschlusskriterium) – aber die Charaktere sind einfach großartig. Allesamt. Und ich finde es schön zu sehen, wie immer sichtbarer das Feld für Breaking Bad bereitet wird. Selbst Details wie Sauls zahlreiche Handys oder das geheime Drogenlabor des Brathähnchenbarons bekommen jetzt eine interessante Vorgeschichte.
Better Call Saul | seit 2015 | AMC / Netflix | vier Staffeln mit jeweils zehn Folgen

Star Wars: The Clone Wars – Das Ding hab ich lange ruhen lassen. Irgendwo in Staffel 2 – also noch ziemlich am Anfang. Höchste Zeit also, das wieder aufzunehmen. Erneut erfreue ich mich daran, wie sehenswert diese Serie tatsächlich ist.
Star Wars: The Clone Wars | 2008-2014 | Cartoon Network | sechs Staffeln mit jeweils 20 beziehungsweise 22 Folgen (Staffel sechs hat nur 13 Folgen) plus ein Kinofilm

Was als nächstes?

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Westworld – Die erste Staffel hat mir sehr gut gefallen. Sie war nicht immer perfekt aber doch meistens spannend, tiefgründig und überraschend. Das Finale hatte es auch noch mal ganz schön in sich, sodass die Vorfreude auf die zweite Staffel groß ist. Bin ich sehr gespannt drauf.
Westworld | seit 2016 | HBO | zwei Staffeln mit jeweils zehn Folgen

Disenchantment – Nach dem grandiosen Futurama macht sich Matt Groening an die Fantasy. Die ersten Reaktionen sind eher durchwachsen. Aber natürlich werde ich da alsbald reinschauen.
Disenchantment | seit 2018 | Netflix | eine Staffel mit zehn Folgen

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Star Wars: Resistance – Nachdem die Rebels ihre Serie abgeschlossen haben (und die Clone Wars noch mal in eine nachträgliche Verlängerung gehen), ist nun also die Resistance an der Reihe. Die neue Serie spielt kurz vor (?) der neuen Trilogie und unterfüttert diese mit neuem erzählerischem Material. Oktober geht’s los. Ich bin gespannt.
Star Wars: Resistance | 2018 | Disney Channel | eine Staffel mit noch unbekannter Anzahl Folgen

Kein Fortschritt / noch nicht angefangen

Lego Star Wars: The Freemaker Adventures | The IT Crowd | Twin Peaks | Star Wars: Rebels | Inhumans | Young Sheldon | The Man in the High Castle | Ninjago | Nexo Knights | Arrow | Supergirl | Der Pate von Bombay | Haus des Geldes

Lesetagebuch: zwischen Entenhausen und Rom

Gerade ausgelesen

Superheldinnen und Prinzen: Töchterlein hat mir einen ihrer #Comics ausgeliehen. Batgirl: Willkommen in Burnside stammt meines Wissens noch aus der #New52-Ära, stellt aber einen weiteren kleinen Neustart für diesen Charakter dar. Barbara Gordon zieht nämlich zu Beginn der Story in ein hippes Studentenviertel von Gotham, um sich dort neuen Herausforderungen zu stellen – sowohl in ihrem “echten” Leben als Studentin als auch als Superheldin. Als letztere muss sie sich gleich ein neues Kostüm besorgen, da ihr altes Zeugs komplett verbrannt ist. Die Geschichte ist sehr erfrischend, spannend und auch rund, da sich am Schluss alles recht clever zusammenfügt und einen schön abgeschlossenen Band ergibt. Letzteres gilt für Spider-Gwen: Dunkle Bestimmung nicht ganz. Der Sammelband ist der fünfte und letzte einer Reihe, die die Hintergründe der Gwen Stacy aus der Parallelwelt Erde 65 beleuchtet. Aber auch für sich genommen macht der Band durchaus Spaß, da Erde 65 mit ihrem leicht verdrehten Personal (unter anderem ist Matt Murdock hier der Kingpin) ein interessanter Ort ist. Den Rückflug hat er mir jedenfalls angenehm verkürzen können. Für den Hinflug hat das Inhumans: Erben der Macht übernommen. Der abgeschlossene Band beleuchtet die Jugendzeit der Inhuman-Prinzen Black Bolt und Maximus und gibt den Inhumans erneut etwas Historie und Tiefe.

futu.re: Endlich geschafft! Ich habe das dystopische Machwerk bezwungen und es hat mir nicht so gut gefallen.

Reiten wir! Riesig gefallen hat mir hingegen diese Anthologie mit Western-Geschichten aus dem Karl-May-Universum, das mir damit überhaupt erstmals näher gebracht wurde. Auf meine alten Tage habe ich sogar den Entschluss gefasst, mir endlich den ein oder anderen Originaltext zu Gemüte zu führen.

Liebesgrüße aus Neuschwabenland: Man könnte dieser formidablen Parodie auf gewisse Verschwörungstheorien natürlich ankreiden, im Grunde nur eine – durchaus muntere – Kurzgeschichte zu enthalten, die mit den Bürotweets des Autors aufgefüllt wurde. Allerdings sind diese Tweets sehr lustig. Auch Teil 2 von Alex Jahnkes Neuschwabenland-Saga hat mir auf jeden Fall sehr gut gefallen.

Harry Potter: Wie hier und da schon einmal angemerkt, hole ich mit 20 Jahren Verspätung die Lektüre der ursprünglichen Wizarding-World-Romane von J.K. Rowling nach. Harry Potter und der Stein der Weisen habe ich in Rekordzeit verschlungen und bin schwer begeistert.

Entenhausen: Zum einen habe ich die Bände 50 und 51 der Carl-Barks-Komplettreihe Entenhausen Edition gelesen – und bin erneut hoch erfreut, dass ich etliche #Entenhausen-Geschichten des Großmeisters noch gar nicht kannte. Zum anderen habe ich mit großer Begeisterung einen Komplettband der formidablen Serie Onkel Dagobert, sein Leben, seine Milliarden von Don Rosa entdeckt, erworben und weggeatmet. Ich weiß gar nicht, ob Rosa unter Donaldisten eher umstritten oder geschätzt wird – ich jedenfalls halte ihn für einen würdigen Barks-Nachfolger und mag seine Forterzählungen des Originalwerks sehr.

Star Trek: Mehr aus Zufall bin ich kürzlich über die großartige #StarTrek-Comic-Anthologie Waypoint gestolpert. Darin enthalten ist eine Handvoll sehr einfallsreicher abgeschlossener Geschichten aus allen Epochen des Star-Trek-Universums (außer Discovery und Kelvin). Gleich die erste Geschichte zeigt uns eine zukünftige Enterprise E unter Captain Geordi La Forge mit einer (Brücken-) Mannschaft aus lauter Data-Hologrammen. Selbiger hat sich nämlich vor einer Weile in den Bordcomputer hochgeladen und IST jetzt quasi die Enterprise. Großartige Idee und großartige Geschichte. Von dem Szenario hätte ich gern mehr erfahren – was für einige der Geschichten gilt.

Aktueller Lesestoff

Action Comics: Diese Superman-Serie aus der New52-Ära ist spätestens ab dem dritten Sammelband reichlich durchwachsen. Durchaus gute abgeschlossene Einzelgeschichten wechseln sich mit Fragmenten größerer Handlungsbögen ab, die offenbar Hauptsächlich in anderen Serien stattfinden. Da immer wieder der Fokus auf Kal-Els Jugend und Origin gerichtet wird, macht mir die Serie im Großen und Ganzen aber schon Freude.

Dr. Aphra: Diese Dame und ihre Entourage stellen einen der besten Einfälle in den #StarWars-Comics seit der Disney-Übernahme dar. Die leicht schurkisch angehauchte Archäologin begann ihre Karriere als Sidekick von niemand geringerem als Darth Vader. Als dieser schließlich die Nase voll von ihr hatte, schmiss er sie am Ende seiner Serie kurzerhand aus der Luftschleuse. Aphra hat dergleichen zum Glück vorhergesehen, entsprechende Vorkehrungen getroffen und macht nun in ihrer eigenen Serie die weit entfernte Galaxis unsicher. Wir befinden uns in der Ära zwischen Episode IV und V und für eine clevere Archäologin mit gesundem Sinn für den eigenen Vorteil ergeben sich eine Menge Möglichkeiten. Vor allem wenn man einen Wookie-Kopfgeldjäger und zwei wahnsinnige Killer-Droiden an seiner Seite hat.

Das Blutende Land: Klaus N. Frick, seines Zeichens #PerryRhodan-Chefredakteur ist ein unheimlich netter Kerl und fähiger Redakteur. Aber kann er auch Romane schreiben? #Fantasy-Romane gar? Mit Das Blutende Land hat er sich daran versucht und ich teste seine Bemühungen gerade. Handwerklich ist das ganze schon mal – erwartungsgemäß – einwandfrei. Es entwickelt sich eine recht klassische Fantasy-Geschichte mit einem heraufziehenden Krieg und halb verborgener Magie. Die Protagonisten, die in den ersten Kapiteln vorgestellt werden, wirken mir zu Beginn noch etwas blass und es mag mich noch nicht so recht packen. Aber es nimmt langsam Fahrt auf. Mal sehen, was noch kommt.

Hieroglyph: Da ich die ewigen Dystopien langsam ein wenig über habe, folgte ich dem Rat des guten Myrkvid und besorgte mir die Anthologie Hieroglyph – Stories and Visions for a Better Future. Die erste Geschichte hat mir gleich sehr gut gefallen. Niemand geringeres als Neal Stephenson beschreibt darin den Bau eines 20 km hohen Turmes im Süden der USA. So einen hätte ich gern.

Harry Potter: Natürlich ging es nach dem Stein der Weisen nahtlos weiter. Mit ungebrochener Begeisterung schmökere ich mich nun durch Die Kammer des Schreckens. Trotz Kenntnis der Filme sind die Bücher ein großer Gewinn, gehen sie doch in vielen Details in interessante Tiefen – und machen deutlich, dass einige Dinge in Wirklichkeit doch ein wenig anders gelaufen sind. Wobei ich auch feststelle, dass die Verfilmungen sehr akkurat und genial sind.

Biokrieg: Dieses ebenfalls leicht dystopische Werk hat mir dereinst der Lesezwinger ans Herz gelegt. Auch wenn ich dieses Subgenre wie gesagt langsam nicht mehr so mag, ist Biokrieg von Paolo Bagicalupi sehr gut und spannend geschrieben. Das Ganze spielt dabei in Thailand und gibt aus meiner unwissenden Warte die beschriebenen Kulturen recht akkurat wider. Ohnehin scheint mir das alles auf sehr guter – auch wissenschaftlicher – Recherche zu basieren. Im Groben geht es wohl um eine Zukunft, in der die Ernährung der Menschheit dank fieser Pflanzen-Krankheiten nicht mehr allzu sicher gewährleistet ist und die Hoffnung auf der Gentechnik ruht, Nutzpflanzen zu produzieren, die verlässlich Kalorien liefern können. Ohnehin stecken ein paar gute Hard-SF-Ideen in der Geschichte. Doch, gefällt mir bislang ziemlich gut.

Der Lange Kosmos: Auch das Parallelwelt-Epos von Terry Pratchett und Stephen Baxter geht nun in seine letzte Runde. Ich hab die Lange-Erde-Bücher allesamt sehr gern gelesen. Gar nicht mal wegen der jeweiligen Handlung, die ich fast komplett wieder vergessen habe. Vielmehr hat mir die Lange Erde selbst als Welt und Ort enorm gefallen. Das haben die beiden echt gut ausgearbeitet und beschrieben.

Was als nächstes?

Roma Nova: Römer im Weltraum? Immer her damit! Wollte eh schon längst mal was von Judith Vogt lesen.

Mara und der Feuerbringer: Dass der Tommy Krappweis auch schreiben kann, heißt es ja schon länger. Dank der oben beschriebenen Western-Anthologie hab ich nun auch eine Ahnung davon, dass entsprechende Gerüchte wahr sein könnten. Sein Fantasy-Erstling (?) landet daher alsbald auf meinem Kindle.

Scherben: Die beste Geschichte dieser Anthologie aus der Reihe Fantasyguide präsentiert kenne ich zwar schon – dennoch werde ich sie mir zeitnah zulegen.

Kulturoptimismus: Ein, zwei mal hatte ich hier und da angedeutet, dass mir der ewige Kulturpessimismus ganz schön auf den Zeiger geht. Ich wollte schon längst mal einen entsprechenden Rant von mir gegeben haben – bräuchte da aber mal etwas Recherchebackground. Gewalt von Steven Pinker und Factfulness von Hans Rosling könnten mir da eventuell gute Dienste leisten.

Der Fall von Gondolin: Nach den Kindern Hurins und Beren und Luthien kommt nun schließlich Der Fall von Gondolin noch mal als eigenständiges Buch heraus. Das entsprach durchaus den Planungen von Meister #Tolkien, der immer vorhatte, diese drei Geschichten in Romane zu gießen. Bei den Kindern Hurins hatten Sohn und Enkel den – wie ich finde erfolgreichen – Versuch unternommen, aus den vorhandenen Notizen einen stimmigen Fließtext zu produzieren. Beren und Luthien hingegen war “nur” eine komplette Editionsgeschichte der existierenden Originalfragmente, die man bereits aus Silmarillion, Vergessene Geschichten & Co. kannte. Ich würde mich freuen, wenn Gondolin wieder mehr in Richtung Kinder Hurins geht. Nun, ich werde es sehen.

Das Teemännchen: Nach dem grandiosen Goldenen Handschuh habe ich beim Halfpap‘schen Werk einmal ausgesetzt. Jürgen war dermaßen schnell verfilmt worden, dass ich mit dem Lesen gar nicht hinterher kam. Das Teemännchen ist jetzt aber wieder fällig.

Black Bolt: Diese Black-Bolt-Serie soll ja auch ziemlich gut sein. Schau ich mir demnächst mal an.

Eis und Dampf: Ich mag Steampunk- und Steamfantasy-Szenarien, habe bislang aber kaum konkrete Geschichten gefunden, die mir auch zusagen. Die Eis und Dampf Sachen sollen ja sehr gut sein. Das schaue ich mir mal an.

Der Dunkle Wald: Den ersten Band von Liu Cixins #ScienceFiction-Trilogie habe ich vor gut einem Jahr mit großer Freude gelesen. Wird höchste Zeit für Band zwei.

Weihnachten auf der Lindwurmfeste: Zu Weihnachten gibt’s neues aus #Zamonien. Ich freu mich drauf.

Kein Fortschritt / noch nicht angefangen

Sven Regener: Magical Mystery | Sven Regener: Wiener Straße | Douglas Adams: Der elektrische Mönch | Douglas Adams: Der lange dunkle Fünfuhrtee der Seele | Douglas Adams: Lachs im Zweifel | JMS: Dream Police | Star Wars: Thrawn | Star Wars: DJ | Perry Rhodan Comic 5 & 6 | Luis Bermejo: Der Herr der Ringe | Stephen Hawking | Karl May | Justice League | Justice League Dark | Star Trek: Enterprise

Bingetagebuch: Battlestar Galactica

Ich lege mich fest: Battlestar Galactica aus den Jahren 2003 bis 2009 ist eine der besten Science-Fiction-Serien überhaupt. Dabei habe ich sie noch nicht mal ganz durch. Dennoch ist es Zeit für eine kleine Lobhudelung.

Neue Kampfsterne fliegen gut

Mir geht es hier wie gesagt um die Neuauflage der Serie aus dem Jahr 2003. Die Originalserie aus den 70ern erfuhr in jenem Jahr ein Remake, das hoch gelobt wurde und sich erfolgreich über vier Staffeln und diverse Miniserien, Webserien, Einzelfilme und eine kurze Spin-off-Serie erstreckte. Ich habe das damals zwar mitbekommen und auch kurz mal reingeschaut – bin aber aus unerfindlichen Gründen nicht hängengeblieben. Ein sträfliches Versäumnis, das ich gerade nachhole. Wenn man also – wie ich – Battlestar Galactica heutzutage schauen möchte, kann man zu DVD- und Blueray-Boxen greifen oder (das meiste) bei einem der allseits beliebten Streamingdienste bingen (nicht der, bei dem alles in der Flatrate enthalten ist, sondern der andere – kostet auch noch extra, aber es lohnt sich …). Dies also wäre das komplette Werk (oder hab ich was vergessen?):

  • Battlestar Galactica die Miniserie / der Pilotfilm (2003) – Ich habe den zweiteiligen Pilotfilm (2 x 90 Minuten) vor ein paar Jahren gestreamt, dort scheint es ihn einer schnellen Recherche zufolge aber nicht mehr zu geben. Hilft also nix – DVD/Blueray kaufen!
  • Battlestar Galactica: Staffel 1 (2004) – Die 13 Folgen der ersten Staffel (je 45 Minuten) kann man aktuell für schmales Geld streamen oder auf silbernen Scheiben erwerben.
  • Battlestar Galactica: Staffel 2 (2005) – Die zweite Staffel hat stolze 20 Folgen (Verfügbarkeit siehe oben).
  • Battlestar Galactica: The Resistance (2006) – Die aus zehn fünfminütigen Webisodes bestehende Winz-Serie ist bei keinem mir bekannten Streamingdienst zu finden, vermutlich aber in der ein oder anderen DVD-Komplettbox enthalten. Eventuell lohnt es sich, den Titel in die YouTube-Suche einzugeben.
  • Battlestar Galactica: Staffel 3 (2006) – Ebenfalls 20 Folgen, ebenfalls bei besagtem Streamingdienst sowie auf Siberscheiben erhältlich.
  • Battlestar Galactica: Razor / Auf Messers Schneide (2007) – Dieser separate knapp 90-minütige Fernsehfilm ist bei meinem Streamingdienst im Paket mit der vierten Staffel erhältlich (obwohl er eigentlich eine Rückblende auf Ereignisse der zweiten Staffel darstellt). Mag sein, dass dies auch schon in der entsprechenden Staffelbox der Fall war.
  • Battlestar Galactica: Razor Flashbacks (2007) – Diese sieben nur wenige Minuten langen Webisodes sind abermals nirgends zu finden. Außer vielleicht bei YouTube.
  • Battlestar Galactica: Staffel 4 (2008) – Die letzte Staffel besteht (je nach Zählweise) erneut aus 20 Episoden. Mein Streamingdienst teilt die Abschlussepisode in zwei Folgen auf und packt wie gesagt noch den Einzelfilm Razor als Doppelfolge an den Anfang, sodass man hier auf 23 Folgen kommt. Vermutlich wird das in den DVD-Boxen für den deutschen Markt ähnlich gehandhabt.
  • Battlestar Galactica: The Face of the Enemy (2008) – Erneut ein paar Webisodes. Diesmal zehn Episoden mit je fünf Minuten Länge. Nach denen hab ich mich noch nicht auf die Suche gemacht.
  • Battlestar Galactica: The Plan / der Plan (2009) – Ein weiterer Prequel-TV-Film. Den gibt’s separat zum Streamen. Und natürlich auf Silberscheibe.
  • Caprica (2010) – Die Spin-off-Serie ist nach nur einer Staffel mit 18 Episoden eingestellt worden. Ersten Recherchen zufolge kann man die wohl nirgends streamen. Mal schauen, ob ich da irgendwann zur DVD-Box greife.
  • Battlestar Galactica: Blood & Chrome (2012/2013) – Diese Prequel-Film war wohl ursprünglich als Pilot für eine Spin-off-Serie gedacht, wurde dann zunächst als erneute Web-Serie veröffentlicht und schließlich als nacheditierter Film herausgebracht. Danach habe ich auch noch nicht gesucht.

Das ist jetzt wohlgemerkt die erscheinungs-chronologische Reihenfolge und nicht zwingend die einzuhaltende Guck-Reihenfolge. Ich empfehle dringend, mit der Miniserie zu beginnen, um dann die vier Staffeln zu schauen. The Resistance sollte man schon zwischen Staffel zwei und drei einschieben, da es sich dort handlungs-chronologisch einfügt – wenn man denn möchte. Man kann es aber auch weglassen. Razor steckt wie gesagt meist im Paket der vierten Staffel mit drin. Alle Einzelfilme und weiteren Webserien sind Rückblenden, die man sich auch im Anschluss reindrehen oder weglassen kann. Und Caprica ist halt eine Prequel-Serie.

Wehe, wehe, wehe! Wenn ich auf das Ende sehe!

Aktuell habe ich davon die ersten drei Staffeln inklusive der ersten Webserie The Resistance sowie den TV-Film Razor gesehen. In die Razor Flashbacks habe ich ein wenig reinschauen können, die stellen aber ohnehin nur eine geringfügig ausführlichere Version einer Szene des TV-Films dar. Vor allem nach dem Finale der dritten Staffel ist meine Begeisterung auf einem absoluten Höhepunkt, sodass ich von meinem Vorsatz, alles Material aus diesem Universum aufsaugen zu müssen, aktuell nicht abzubringen bin.

Allerdings ist mir wohlbekannt, dass die vierte Staffel und vor allem das Ende der Serie unter den Fans gelinde gesagt umstritten sind. Ich bin daher schon selbst sehr gespannt, wie ich das Finale empfinden und ob es gar meine aktuell hohe Meinung von der Serie relativieren wird. Aber so weit ist es noch nicht und ab hier gilt vorsichtshalber:

WARNUNG VOR DEM SPOILER

Was bisher geschah

Die Serie ist eine komplette Neuerzählung der Handlung der alten Serie, sie stellt also keine Fortsetzung dar. Es gibt ein paar Anspielungen auf die alte Optik, die Namen von Orten und Charakteren sind gleich, der Grundplot ist identisch, weicht in etlichen Details aber teils deutlich ab. Sehr zum Vorteil des Ganzen, so die einhellige Meinung, der ich mich vollumfänglich anschließe.

Die Menschheit lebt mehr oder weniger friedlich auf den zwölf Kolonien, zwölf bewohnbare Welten, die offenbar um vier Sonnen kreisen, die sich in relativer Nähe zueinander befinden. Man beherrscht die überlichtschnelle Raumfahrt, die Welten treiben regen Handel und Austausch miteinander und sind in einem allumfassenden Staatengebilde zusammengeschlossen. Vor einigen Jahrzehnten endete der Krieg mit den Zylonen, einer Rasse intelligenter Maschinen, die einst von den Menschen erschaffen wurde und sich dann gegen ihre Schöpfer erhoben hat. Seither besteht ein Waffenstillstand und seit 40 Jahren hat niemand in den Kolonien mehr einen Zylonen gesehen. Irgendwo am Rande des menschlichen Einflussbereiches schwebt eine Raumstation, zu der in regelmäßigen Abständen ein Gesandter der Kolonien reist, um Verhandlungen zu führen – von zylonischer Seite ist dort aber nie jemand erschienen. Bis jetzt.

Die Handlung setzt ein mit dem völlig überraschenden Angriff der Zylonen auf alle zwölf Kolonien. Es gelingt ihnen auf einen Schlag alle militärischen Kräfte der Menschen mit einem Virus lahmzulegen und die Planeten mit Atomwaffen zu bombardieren. Neben dem Überraschungsmoment kam ihnen auch der zunächst unbewusste Verrat des Wissenschaftlers Gaius Baltar zugute, der dem weiblichen Zylonenmodell Nummer Sechs die Zugangscodes zu den Verteidigungssystemen übergab. Zu dem Zeitpunkt wusste noch niemand, dass es menschenähnliche Zylonen überhaupt gibt. Der Angriff gipfelt in der fast vollständigen Auslöschung der Menschheit. Lediglich einer kleinen Flotte ziviler Raumschiffe und dem letzten verbliebenen Kampfstern Galactica gelingt die Flucht. Mit ungefähr 50.000 Überlebenden an Bord entkommt die Flotte der Vernichtung. Um die Moral an Bord aufrecht zu erhalten, behauptet der Kommandant der Galactica Adama, den Weg zu einem legendären Planeten zu kennen, von dem in alten religiösen Schriften die Rede ist: die Erde.

Es folgt über vier Staffeln hinweg die Schilderung der jahrelangen Reise und ständigen Flucht vor den Zylonen mit etlichen Hindernissen, Krisen, Rückblenden und überraschenden Wendungen, die ich hier im Einzelnen gar nicht alle wiedergeben möchte. In Staffel vier wird das Ziel schließlich auf die ein oder andere Weise erreicht und die Handlung kommt zu einem Abschluss, über dessen Qualität sich die Geister wie gesagt scheiden.

Der erste Eindruck trügt oft

Als ich vor bald 15 Jahren zum ersten Mal einen Blick in diese Serie warf, gab es ein paar Punkte, die mich abgeschreckt und vom Weiterschauen abgehalten haben. Auch wenn ich als Kind etliches davon gesehen habe, war ich kein überbordend großer Fan der Originalserie. Dennoch störte mich ein wenig die Darstellung der menschlichen Kultur der zwölf Kolonien im Reboot. In der alten Serie war alles sehr auf Pseudoantike gemacht, was ich angenehm fremdartig empfand. Im Reboot hingegen rennen alle mit Klamotten des 20./21. Jahrhunderts herum und Gesellschafts- und Regierungsform sind sehr nah an die USA angelehnt. Das fand ich damals irgendwie doof.

Und dann ging mir die Wackelkamera ziemlich auf den Senkel. Was heute kaum mehr auffällt, weil es fast schon standard ist, war damals noch relativ neu. Bei “Lost” hatte ich es noch ertragen, dass die Kamera stets und ständig schaukelte, als würde ein Amateur das gerade ungefiltert dokumentieren. Zu der Absturz-Robinson-Geschichte passte der Found-Footage-Stil ja noch irgendwie. Bei meinem ersten BSG-Guckversuch empfand ich das aber als aufgesetzt und störend.

Heute weiß ich, dass ich diese Vorbehalte schon damals hätte beiseite wischen müssen. Sie fallen angesichts der Großartigkeit der Serie kaum ins Gewicht. Im Gegenteil. Mittlerweile halte ich beides sogar für Vorteile. Indem man dem Zuschauer weitgehend vertraute Gesellschaftsstrukturen präsentiert und davon absieht, das Regierungs- und Rechtssystem sowie die militärische Kommandostruktur jedesmal erklären zu müssen, kann man sich voll auf die Darstellung des eigentlich interessanten konzentrieren: die Charaktere und ihre inneren und äußeren Konflikte, elementare existenzielle Themen und richtig gutes Drama. Selbst mit der Wackelkamera habe ich meinen Frieden gemacht.

Schon vor etlichen Jahren habe ich immer mal wieder aufgeschnappt, wie gut diese Serie tatsächlich sein muss und immer im Hinterkopf gehabt: Irgendwann musst du das mal gucken. Dank moderner Streamingdienste und mobiler Endgeräte war es 2017 dann endlich soweit. Und ich staune immer wieder darüber, wie gut die Serie auf allen Ebenen tatsächlich ist, dass ich es gar nicht in wenige Worte fassen kann.

Grandios auf allen Ebenen

Es fängt schon mit der Musik an, der es stets gelingt, die ohnehin schon bewegenden Szenen dermaßen genial zu unterlegen, wie man es sonst nur aus guten Kinofilmen gewohnt ist. Nicht nur das – die Tracks sind so gelungen, dass die meisten auch für sich allein genommen sehr gut funktionieren. Und dieses Urteil will aus dem Munde eines (Film-) Musikmuffels wie mich etwas heißen. Auch die Effekte sind für ihre Zeit und den Rahmen einer TV-Serie herausragend. Ohnehin war ich von Anfang an von der physikalischen Akuratesse begeistert, mit der sich die Raumschiffe (meistens) bewegen. Das verschafft vor allem den Weltraumszenen einen Realismus und den Kampfszenen eine Ernsthaftigkeit, wie man sie in diesem Genre so nur selten sieht.

Realismus möchte ich auch dem gesamten Szenario attestieren – vor allem wenn es um die konkreten Charaktere und ihre Dramen geht. Selten habe ich den Umgang mit Trauer, Famileindramen, Krankheiten, Krieg, Terror, Tod, Alkoholismus und überhaupt der gesamten Bandbreite menschlicher Tragödie in einer Genreserie so lebensecht dargestellt gesehen. So gelingt es der Serie auch, dass man fast mit jedem Charakter mitfiebert, sich mit vielen davon identifiziert und sich ernsthaft für sie interessiert. Selbst etwas blassere und manchmal vielleicht sogar nervige Charaktere kriegen wenigstens einmal ihren großen Moment.

Das alles sei nur ein Schlaglicht auf die Ursachen meiner Begeisterung. Um all das ernsthaft zu würdigen, müsste man viel tiefer staffel- oder gar episodenweise einsteigen – was an anderer Stelle bestimmt schon oft geschehen ist. Für mich kumuliert das alles in der Schlussszene des Staffelfinales von Season 3 – eines der besten Staffelenden aller Zeiten.

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SO SAY WE ALL!

Hurra! Die Montagsfrage ist wieder da!

Sie ist wieder da! Ab sofort wird bei Lauter&Leise die allwöchentliche Montagsfrage in den Raum gestellt. Es beginnt mit einer kleinen Vorstellungsrunde. Die Frage lautet: “Was ist das letzte Buch, das du gelesen hast, was liest du momentan und welches Buch steht dieses Jahr auf jeden Fall noch auf deiner Leseliste? Wieso?”

Ein Blick auf Bücherstapel und Regale

Da ich immer viel parallel lese, erlaube ich mir, in jeder Kategorie drei Bücher zu nennen.

  • Gerade gelesen: Futu.re von Dmitry Glukhovsky (hat mir überhaupt nicht gefallen), die Karl-May-Anthologie Reiten Wir! herausgegeben von Alexander Jahnke (hat mir sehr gut gefallen) und der Comic-Sammelband Onkel Dagobert, sein Leben und seine Milliarden von Don Rosa (grandios!)
  • Aktuell auf dem Kindle: Harry Potter und die Kammer des Schreckens von Joanne K. Rowling (lese die Reihe tatsächlich zum ersten Mal und bin begeistert), Der Lange Kosmos von Terry Pratchett und Stephen Baxter (der Abschlussband des von mir sehr geschätzten Parallelwelt-Epos der beiden Großmeister) und die Positiv-Utopie-Anthologie Hieroglyph: Stories and Visions for a Better Future herausgegeben von Ed Finn und Kathryn Cramer (ich hab die ewigen Dystopien nämlich langsam über)
  • Auf jeden Fall als nächstes dran: Das Teemännchen von Heinz Strunk (auch wenn es sich oft um dieselben autobiografischen Themen dreht, schätze ich das Halfpap’sche Werk sehr), Der Fall von Gondolin von J.R.R. Tolkien (hoffentlich diesmal mehr wie Die Kinder Hurins und weniger wie Beren und Luthien) und Roma Nova von Judith C. Vogt (Römer im Weltraum? Da bin ich dabei!)

Lesetagebuch: Futu.re von Dmitry Glukhovsky

Das war mühsam. Endlich habe ich die zweite der drei Leseaufgaben gemeistert, die ich mir vom Lesezwinger habe aufbürden lassen. Futu.re hat mir leider nicht so gut gefallen – und auch meine Anforderungen nicht erfüllt. Aber lest selbst!

Lesezwinger 2.2

Wir erinnern uns: Letztes Jahr bat ich den Lesezwinger um Lesestoff. Da etliche Science-Fiction-Geschichten sehr eurozentristisch angelegt sind und in einer Zukunft spielen, die im Grunde nur die Weiterführung unserer „westlichen“ Kultur darstellt, wünsche ich mir schon lange etwas zu lesen, in dem es in der Beziehung ein wenig realistischer zugeht.

Ich erhielt drei vielversprechende Vorschläge, darunter auch Futu.re von Dmitry Glukhovsky, den ich mit seinem ersten Metro-Roman durchaus in positiver Erinnerung habe. Es folgen Inhaltsangabe und schonungslose Beurteilung meinerseits. Daher

WARNUNG VOR DEM SPOILER!

Die Zukunft: Unsterblichkeit für (fast) alle!

Der russische Originaltitel lautet schlicht Die Zukunft. Die “lustige” Pseudo-Webadressen-Schreibweise hat sich also ein Übersetzer ausgedacht. Wie auch immer, in der Zukunft befinden wir uns, ein paar hundert Jahre weit, mitten in Europa. Hier leben mittlerweile mehrere hundert Milliarden (!) Menschen zusammengepfercht in einer kontinentweiten Stadt aus kilometerhohen Türmen. Es ist der Menschheit nämlich vor ungefähr 200 Jahren gelungen, die Unsterblichkeit für alle zu ermöglichen.

Das Ergebnis ist ein heillos überbevölkertes Europa (in anderen Regionen der Welt sieht es etwas anders aus), in dem sich aber alle Menschen ewiger Jugend erfreuen. Der Preis des ganzen (neben der Tatsache, dass man in kilometerhohen Türmen lebt und es kein Fleckchen unberührter Natur mehr gibt) ist, dass niemand mehr Kinder kriegen darf. Wer es dennoch tut, muss seine eigene Unsterblichkeit aufgeben und erhält eine Spritze, die nicht nur den Alterungsprozess wiederherstellt, sondern ihn auch noch beschleunigt, dass man binnen zehn Jahren dahinsiecht.

Natürlich gibt es viele nicht angemeldete Schwangerschaften und Geburten. Diesen nimmt sich eine spezielle Polizeieinheit an, welche die Übeltäter aufspürt, den Müttern (selten auch den Vätern) die Spritze verabreicht und die Kinder in ein Internat steckt. Aus diesen Internatskindern wird nach entsprechender Indoktrination die nächste Generation dieser Polizeieinheit rekrutiert.

Die Hauptfigur ist Mitglied einer solchen Einheit und wird gleich zu Beginn zu einem Angehörigen der Europäischen Zentralregierung zitiert und von diesem mit einer recht mysteriösen inoffiziellen Spezialmission beauftragt. Und so klischeehaft und vorhersagbar geht es auch weiter. Natürlich beginnt der indoktrinierte Geheimpolizist im Laufe der Handlung am System zu zweifeln, hadert mit traumatischen Erinnerungen, findet im Zuge seines Auftrags die Liebe seines Lebens (die er eigentlich abmurksen soll), wird von dem Auftraggeber umschmeichelt und mit Macht und Reichtum gelockt, hat in Wahrheit eine persönliche Beziehung zum Auftraggeber und schmeißt am Ende ganz alleine in einem einzigen terroristischen Akt mal eben das komplette in Jahrhunderten gewachsene Gesellschaftssystem über den Haufen.

Dämliche Dystopie

Ich hatte wie gesagt Metro 2033 aus der Feder desselben Autors recht positiv in Erinnerung – und war angesichts dieses Klischeequarks hier doppelt enttäuscht. Obwohl die Ausgangsidee durchaus reizvoll ist: Wie wird eine Gesellschaft konkret damit umgehen, wenn auf einmal niemand mehr altern muss und faktisch alle unsterblich sind? Selbst der Ansatz, daraus eine eindeutige Dystopie zu machen, halte ich grundsätzlich für legitim – auch wenn ich Dystopien langsam wirklich über habe. Aber diese hier ist nicht mal gut. Gehen wir ein wenig ins Detail.

Die Charaktere: raue Hetero-Kerle und tote Frauen

Man bekommt ausschließlich klischeehafte Abziehbilder präsentiert. Die Hauptfigur ist nicht einmal sympathisch – zu keinem Zeitpunkt ihrer Charakterentwicklung. Durch die Indoktrinierung seit seiner Kindheit ist er zunächst ein knallharter Verfechter des Systems mit dem erwartbaren seelischen Knacks. Dass er diesen durch seinen Wandel zum Regimegegner nicht verliert, ist durchaus realistisch, es gelang mir aber nicht, irgendeine Beziehung zu dieser Figur aufzubauen – selbst als er gegen Ende recht eindrucksvoll mit dem Altern hadert und endlich echte Vaterfreuden kennenlernt. Vermutlich hat das hauptsächlich mit dem Moral- und Menschenbild zu tun, das in dem ganzen Buch mitschwingt. So gibt es zwei, drei Szenen, in denen die Hauptfigur völlig zusammenhanglos männliche Randfiguren angreift, die vom Erzähler als homosexuell identifiziert werden. Diese Begegnungen sind allesamt für die Handlung komplett irrelevant und mir drängt sich der Eindruck auf, dass für den Autor Homosexualität bei Männern symbolisch für die moralische Verkommenheit der Gesellschaft steht. Ohnehin sind alle aktiv handelnden Figuren Männer. Frauen treten in diesem Szenario nur als Opfer auf – und wenn mich meine Erinnerung nicht allzu sehr täuscht, sind alle namentlich erwähnten weiblichen Charaktere am Ende des Buches tot. In seinem Wikipedia-Artikel wird Glukhovsky als Liberaler bezeichnet – das finde ich in diesem Buch aber nicht so recht wieder.

Die Konflikte: Erziehung versus Instinkt

Der Kernkonflikt, den der “Held” mit sich ausmacht, ist die Überwindung der Indoktrination, die er im Internat erfahren hat. Ihm wurde die “unnatürliche” Ideologie der Unsterblichen-Gesellschaft aufgezwungen, dass Familie und Eltern-Kind-Beziehungen etwas schlechtes sind, die dem Segen der Unsterblichkeit und vermeintlichen Freiheit entgegenstehen. Er wurde gezwungen, seine Mutter zu hassen und Kinder zu verabscheuen. Seine instinktive Sehnsucht nach der “natürlichen” Ordnung der Dinge schlummert aber noch immer in ihm, was sich darin äußert, dass er dem Lebenswandel in der schönen neuen Welt nichts abgewinnen kann, nachts von seiner Mutter träumt, Homosexuelle verprügelt und sich schließlich in die Frau verliebt, die er eigentlich töten soll. Seine endgültige “Erlösung” erfolgt durch den Verlust seiner Unsterblichkeit und der Zeugung eigenen Nachwuchses. Der “gute” natürliche Instinkt siegt also über die “böse” unnatürliche Erziehung. Er soll hier selbstredend stellvertretend für alle Menschen stehen und so setzt er in einem terroristischen Akt am Ende des Buches ein Virus frei, das binnen kürzester Zeit allen Menschen die Unsterblichkeit nimmt, damit sie sich wieder der “natürlichen Ordnung” hingeben können.

Die Dramaturgie: Antiheldenreise zurück in die Steinzeit

Dramaturgisch erinnert das alles an eine Heldenreise – auch wenn die Hauptfigur vielmehr ein Antiheld ist und bleibt. Ob seiner Klischeehaftigkeit ist das ganze sehr schnell ziemlich vorhersehbar, so rechte Spannung will dabei nie aufkommen.

Die Themen: Kulturpessimismus vom Übelsten

Dass hier Themen aus der gesellschaftspolitischen Mottenkiste am Start sind, hatte ich bereits angedeutet. Die Unsterblichkeit selbst wird als SF-Thema nie so recht behandelt. Sie ist vielmehr nur eine Erweiterung des heutigen (vermeintlichen) Jugend- und Gesundheitswahns und der damit (angeblich) einhergehenden schwindenden Bedeutung der klassischen Familie. Kurz: der demografische Wandel als moralischer Niedergang der Gesellschaft. Gewürzt wird das mit ein wenig Urbanisierungskritik (die seelenlose kontinentale Megacity, die jegliche Natur unter sich begraben hat) und Kritik an der “Festung Europa” (mehr noch als heute strömen in dieser Zukunft Menschen aller Herren Länder nach Europa, um ebenfalls die Unsterblichkeit zu erlangen – an der Stelle ist das Buch fast noch am stärksten). Im Grunde läuft aber alles darauf hinaus, dass Fortschritt eigentlich Mist ist (selbst wenn er Milliarden Menschen ein Leben in Jugend ohne Krankheit bescheren sollte) und es für den Menschen das beste wäre, wenn er sich auf seine “wahre Natur” besinnt. Was immer das sein mag. Und zu viele Menschen sollte es sowieso nicht geben. Thanos gefällt das.

Das Szenario: die Zukunft, die keine ist

Zu Beginn der Lektüre fand ich das Szenario durchaus reizvoll: Eine Gesellschaft ewig junger und gesunder Unsterblicher in einer kontinentgroßen Stadt – das hätte was werden können. Die Grundidee wird aber an keiner Stelle konsequent ausgearbeitet. Das Unsterblichkeits-Thema wird wie gesagt auf einen übersteigerten Jugendwahn reduziert und die gigantische Größe einer Hundert-Milliarden-Stadt wird nie auch nur ansatzweise erlebbar gemacht. Der Autor schmeißt lediglich mit absurden Zahlen um sich – und lässt den Helden in kurzen U-Bahn-Fahrten zwischen einer Handvoll konkreter Handlungsorte hin-und-her-jetten. Auch die zeitliche Entfernung wird nicht sonderlich erlebbar gemacht, da im Grunde alles wie heute ist. Wir haben ein westlich-liberales Europa, das sich in einem wackeligen Bündnis mit den USA (hier “Panamerika”) befindet und sich gegen die restliche Welt abschottet und Flüchtlingswellen vor seinen Mauern und Toren vegetieren lässt. Nichts anderes also als eine grotesk verzerrte Version der Jetztzeit als plumpe Allegorie auf die aktuellen Zustände.

Thema verfehlt

Damit fällt das Urteil, ob dieses Buch meine ursprüngliche Anforderung an den Lesezwinger auch erfüllt, sehr eindeutig aus: Nicht die Bohne! Dennoch:

Nennt mich Buchbezwinger!

Lesetagebuch: Mit vollem Kindle in den Urlaub

Entsprechend habe ich mein Kindle vollgepackt und werde etliches aus der Kategorie noch nicht angefangen angehen. Aber lest selbst!

Gerade ausgelesen

Marvel-Hachette-Comic-Sammlung: Schon seit 2013 bin ich begeisterter Sammler dieser Marvel-Reihe und fülle mir damit all meine Lücken im Gesamtwerk des Hauses der Ideen – und diese Lücken sind gewaltig. Zuletzt hatte ich hier den Silver Surfer am Wickel, der in einer seiner neuesten Serien mit der Erdenfrau Dawn Greenwood im All unterwegs ist und herrlich absurde Abenteuer erlebt. In einem weiteren Band habe ich endlich die Origin-Geschichte des großartigen neuen Nova Sam Alexander nachlesen können. Die Welt der Avengers offenbarte mir einen Handlungsstrang der Rächer, den ich noch gar nicht kannte. Mit Ex Nihilo wird da ein recht interessanter Schurke vorgestellt, der mal eben den Mars terraformt hat und selbiges mit der Erde plant – nach vorheriger “Entlaubung” derselben versteht sich. SpiderIsland kannte ich zwar schon aus einem ComiXology-Sale, die Saga um die Seuche, die allen New Yorkern auf einmal Spinnenkräfte verpasst, ist aber jederzeit einen Reread wert. Schließlich habe ich mit Der Tag der Defenders und Avengers gegen Defenders die Klassiker um das Originalteam dieses Namens gelesen – bestehend aus Dr. Strange, Namor, dem Hulk, dem Silver Surfer und Valkyre. Großartige Geschichten – und der zweite der beiden Bände beinhaltet nichts geringeres als den ersten Vorläufer späterer Civil Wars.

Aktueller Lesestoff

futu.re: Jetzt, da die Helden dieses Dystopie-Schinkens von Dmitry Glukhovsky die Festung Europa verlassen haben, hoffe ich, dass die schleppende Geschichte noch mal ein wenig Fahrt aufnimmt. Ebenso hoffe ich, es im Urlaub endlich durchgelesen und vom Kindle zu bekommen.

Reiten wir! Die Karl-May-Anthologie hat hingegen ein höheres Lesetempo verdient. Sie ist nämlich sehr gut.

Action Comics: Bei der New52-Superman-Serie muss ich auch mal wieder Gas geben. Hoffentlich reichen die 14 Tage für all das.

Was als nächstes?

Neuschwabenland 2: Die wunderbare Antarktis-Verschwörungs-Parodie von Alex Jahnke aka @Cynx hat schon vor längerer Zeit einen zweiten Teil verpasst bekommen. Erst kürzlich habe ich mit Freuden entdeckt, dass es das auch für meinen eBook-Reader gibt. Also kommt auch Liebesgrüße aus Neuschwabendland mit in den Urlaub.

Kein Fortschritt / noch nicht angefangen

Sven Regener: Magical Mystery | Sven Regener: Wiener Straße | Klaus Frick: Das blutende Land | Douglas Adams: Der elektrische Mönch | Douglas Adams: Der lange dunkle Fünfuhrtee der Seele | Douglas Adams: Lachs im Zweifel | Terry Pratchett und Stephen Baxter: Der Lange Kosmos | Paolo Bacigalupi: Biokrieg | JMS: Dream Police | Star Wars: Dr. Aphra | Star Wars: Thrawn | Star Wars: DJ | Perry Rhodan Comic 5 & 6 | Luis Bermejo: Der Herr der Ringe | Stephen Hawking | Joanne K. Rowling: Harry Potter | Karl May | Ed Finn, Kathryn Cramer et al.: Hieroglyph | Justice League | Justice League Dark | Star Trek: Waypoint | Star Trek: Enterprise

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