Nachdem ich in Sachen Filme bereits Volkers Ruf gefolgt bin und ausführlich hergeleitet habe, welche fünf Kinoknaller denn meine liebsten des vergangenen Jahres waren, sind nun die Serien dran. Auch hier verlangt der #slbstgsprchlr traditionell unser aller Top Fünf, um in seinem #Podcast auf angemessener Datengrundlage die besten der besten küren zu können. Die schnelle Antwort habe ich bei #Bluesky gegeben:
Bei den Serien ziemlich #StarTrek-lastig – aber was will man machen. Die absurd ausführliche Antwort jetzt hier im Blog:
Meine liebsten Serien und Staffeln des letzten Jahres
Auch hier gilt es zunächst jene Serien und Staffeln herauszufiltern, die gar nicht im Betrachtungszeitraum erschienen sind. Da ich zu einigen, die dadurch rausfallen, dennoch ein paar Worte sagen möchte, präsentiere ich zunächst die Komplettliste aller weggebingter Serien in alphabetischer Reihenfolge.
Very Longlist
3 Body Problem | Agatha All Along | American Born Chinese | American Crime Story | Avatar: Der Herr der Elemente | Band of Brothers | Becoming Karl Lagerfeld | Before | Bluey | Cobra Kai | Der Untergang des Hauses Usher | Dexter: Original Sin | Dune: Prophecy | Echo | Fallout | Futurama | Gyeongseong Creature | Halo | House of the Dragon | Hundert Jahre Einsamkeit | Infiltration | Inside Job | Invincible | Kaos | Last Exit Schinkenstraße | Lego Star Wars: Rebuild the Galaxy | Masters of the Air | Masters of the Universe: Revolution | Monarch: Legacy of Monsters | Peacemaker | Pixar Bricktoons | Rick and Morty: The Anime | Secret Level | Shogun | Squid Game | Shrinking | Solar Opposites | Star Trek: Discovery | Star Trek: Lower Decks | Star Trek: Prodigy | Star Trek: Strange New Worlds | Star Wars: Die Abenteuer der jungen Jedi | Star Wars: Skeleton Crew | Star Wars: The Acolyte | Terminator Zero | The Boys | The Boys: Diabolical | The Continental | The Day of the Jackal | The Gentlemen | The Lord of the Rings: The Rings of Power | The Pacific | The Penguin | The Umbrella Academy | Those About to Die | Viktor Bringt’s | X-Men ’97
Auch wenn ich die meisten Serien gut fand, die hier rausfallen, weil sie vor 2024 veröffentlicht wurden, will ich nur drei davon herauspicken, um sie näher zu betrachten.
American Crime Story – Die erste Staffel der Crime-Drama-Serie aus dem Jahr 2016 dreht sich um den OJ-Simpson-Prozess und legt den Fokus klar auf die Abläufe im Gericht und gibt dem interessierten Laien einen guten Einblick in das amerikanische Rechtswesen. Da ich alt genug bin, kann ich mich noch recht gut an die damalige Berichterstattung erinnern, was einen zusätzlichen Reiz ausmacht. Besonders gelungen – neben den hervorragenden Darstellern – ist der Umgang mit der Schuldfrage. Die Serie betrachtet den Fall sehr offen von allen Seiten und betont völlig zu Recht die Rolle des Rassismus – aber auch der Frauenfeindlichkeit. Dennoch wird letztlich kein Zweifel daran gelassen, was wirklich passiert ist. Staffel zwei von 2018 befasst sich mit dem Versace-Mord und vor allem mit dem Killer und seiner Flucht vor und nach der Tat. Ist auch gut – aber hier bin ich irgendwo in der Mitte steckengeblieben. Die Gewaltorgie des Serienkillers finde ich nicht ganz so sehenswert. Entsprechend habe ich die dritte Monika-Lewinski-Staffel von 2021 noch gar nicht angefangen.
Band of Brothers – Diesen WK-Zwo-Klassiker von 2001 habe ich über 20 Jahre vor mir hergeschoben, jetzt war er endlich mal dran. Und ich muss sagen, das kann man immer noch sehr gut gucken – vielleicht sollte man das auch. Die Geschichte der amerikanischen Fallschirmjäger während der Invasion Europas und Deutschlands erweckt zumindest den Eindruck großer historischer Akkuratesse – und spannend ist sie obendrein. Verglichen mit den beiden Folgeserien The Pacific und Masters of the Air steht Band of Brothers für mich im Übrigen an erster Stelle. Das Marines-Drama im Pazifikkrieg versucht zwar redlich, die Entmenschlichung der japanischen Gegner zu thematisieren – so richtig wird das aber nur im direkten Vergleich mit dem europäischen Theater deutlich, der in der Serie fehlt. Die Airforce-Serie schließlich fand ich zwar technisch und schauspielerisch hervorragend – es liegt jedoch in der Natur der Sache, dass sich die Luftkampfeinsätze Folge für Folge sehr gleichen.
Bluey – Mein Nachwuchs ist längst aus dem Alter für Kinderserien rausgewachsen. Damals hatte ich die Freude Ben & Holly und My Little Pony mitschauen zu dürfen – und der Paw-Patrol-Kelch ist dankenswerterweise an uns vorübergegangen. Dennoch habe ich meine Begeisterung für Kindercontent nie ganz verloren. Gute Kinderbücher oder eben Kinderserien schaue ich mir ungebrochen gern an. Als ich hier und da aufschnappte, dass die australische Zeichentrickserie Bluey von 2018 ganz gut sein soll, dachte ich mir: Die schauste Dir mal an! Alter, ist die gut! Das ist ja wohl unabhängig von der Zielgruppe eine der besten Serien aller Zeiten!
Longlist
3 Body Problem | Agatha All Along | Avatar: Der Herr der Elemente | Becoming Karl Lagerfeld | Before | Cobra Kai | Dexter: Original Sin | Dune: Prophecy | Echo | Fallout | Futurama | Gyeongseong Creature | Halo | House of the Dragon | Hundert Jahre Einsamkeit | Invincible | Kaos | Lego Star Wars: Rebuild the Galaxy | Masters of the Air | Masters of the Universe: Revolution | Monarch: Legacy of Monsters | Pixar Bricktoons | Rick and Morty: The Anime | Secret Level | Shogun | Squid Game | Shrinking | Solar Opposites | Star Trek: Discovery | Star Trek: Lower Decks | Star Trek: Prodigy | Star Wars: Skeleton Crew | Star Wars: The Acolyte | Terminator Zero | The Boys | The Day of the Jackal | The Gentlemen | The Lord of the Rings: The Rings of Power | The Penguin | The Umbrella Academy | Those About to Die | Viktor Bringt’s | X-Men ’97
Aus der immer noch umfangreichen Liste fallen erneut ein paar raus, die ich unwürdig für meine Top Fünf halte. Bei dreien möchte ich es näher begründen.
Futurama – Der Klassiker unter den animierten #ScienceFiction-Serien zählte lange Zeit zu meinen liebsten überhaupt. Inzwischen schaue ich sie aber fast nur noch aus nostalgischen Gründen weiter. Ich bilde mir ein, dass der Schwerpunkt früher™ etwas mehr auf “echten” SF-Themen lag. Das kommt mir in den neuen Staffeln etwas zu kurz. In diesem Punkt – aber auch in anderen – wurde die Serie längst von Rick and Morty und Solar Opposites überholt. Trotzdem verfolge ich das Schicksal von Leela, Fry und Co. immer noch gern.
Gyeongseong Creature – Die erste Staffel dieser koreanischen Monsterserie war super. Vor allem die Einbettung in das historische Setting am Ende des Zweiten Weltkriegs hat der Trash-Horror-Handlung einen interessanten Rahmen gegeben. Leider galt das für die zweite Staffel nicht mehr, die einen Sprung in die Jetztzeit vollzogen und die Monster in Vampire nach Art von Twilight, Underworld oder The Masquerade weiterentwickelt hat. Dadurch ging der pseudohistorische Charme und eigentlich der ganze Witz der Serie verloren.
Star Trek: Discovery – Um es gleich zu sagen: Ich mag Discovery. Ich habe es von Anfang an gemocht, habe jeder Staffel etwas abgewinnen können und habe vor allem die Charaktere sehr ins Herz geschlossen. Kurz nach Ende der fünften Staffel – und somit der Gesamtserie – hatte ich ein paar versöhnliche abschließende Worte zu Disco gefunden. Aber für meine Top Fünf reicht es dann doch nicht.
Shortlist
3 Body Problem | Agatha All Along | Avatar: Der Herr der Elemente | Becoming Karl Lagerfeld | Cobra Kai | Dexter: Original Sin | Dune: Prophecy | Echo | Fallout | House of the Dragon | Invincible | Kaos | Lego Star Wars: Rebuild the Galaxy | Masters of the Universe: Revolution | Monarch: Legacy of Monsters | Rick and Morty: The Anime | Secret Level | Shogun | Squid Game | Shrinking | Solar Opposites | Star Trek: Lower Decks | Star Trek: Prodigy | Star Wars: Skeleton Crew | Star Wars: The Acolyte | The Boys | The Day of the Jackal | The Penguin | The Umbrella Academy | X-Men ’97
Die schier unmöglich scheinende Aufgabe, hieraus die fünf liebsten und besten Serien zu wählen, kann eigentlich nur mithilfe von Willkür gelingen. Jede, die es nicht in meine Top Fünf geschafft hat, hätte ein paar lobende Worte verdient, es sollen aber erneut nur dero drei sein.
Rick and Morty: The Anime – Generell zählt Rick and Morty zu meinen liebsten SF-Serien überhaupt. Auch die losgelöste Staffel im Anime-Stil ist ganz große Science-Fiction eingebettet in eine komplexe Zeitreise- und Parallelwelten-Story. Vielleicht streckenweise etwas zu komplex, zumindest habe ich hin und wieder mal den Faden verloren. Der oberzynische Humor schien mir hier etwas zurückgefahren, was aber nicht zum Schaden war. Gute Staffel!
Secret Level – Die Macher der Anthologie-Serie Love Death + Robots haben das Prinzip animierter Einzelgeschichten in das Genre Videospiele übertragen und in 15 Episoden je eine Geschichte aus der Welt eines Games erzählt. Hat mir großen Spaß gemacht.
X-Men ’97 – Bei Nostalgiegeschichten bin ich zunächst immer skeptisch. Die Wiederbelebung dieser #Marvel-Zeichentrickserie aus den 90ern ist allerdings sehr gut gelungen. Streckenweise wurde zwar ein bisschen zu sehr an die hölzernen Dialoge und den preisgünstigen Animationsstil von damals erinnert – das konnte die großartige Story und das Spiel der hervorragenden Figuren aber nicht im geringsten schmälern. So macht Nostalgie Spaß. Gerne mehr davon!
Jetzt endlich: Meine fünf besten und liebsten Serien 2024
Platz 1 – Star Trek: Lower Decks – Hach was bin ich traurig, dass eine der besten Star-Trek-Serien aller Zeiten mit der fünften Staffel ihr Ende gefunden hat. Und was für ein großartiges Finale das war! Es ist dieser Serie gelungen, den Humor, der bei Star Trek immer schon präsent war, nur so weit hochzudrehen, dass stets genug Platz für gute SF-, Freundschafts- und Familiengeschichten und eine ganze Menge Trek-Lore war. Ich hoffe inständig, dass wir Teile der Cerritos-Crew irgendwann wieder zu sehen bekommen.
Platz 2 – Star Trek: Prodigy – Gleiches gilt für die Crew der Protostar beziehungsweise der Prodigy. Falls irgendwer noch Zweifel hatte, dass Star Trek nicht in animierter Form funktioniert – diese fantastische Serie hat sie sicherlich wie mit einem Disruptor-Schuss zerbröselt. Und was für ein unglaublich utopisches, hoffnungsvolles und im besten Sinne trekkiges Finale war das bitte? Durch die Anknüpfung an die fürchterliche Picard-Serie ist es Prodigy sogar fast gelungen, mich mit diesem verkorksten Nostalgiefest zu versöhnen.
Platz 3 – Monarch: Legacy of Monsters – Ich mag die Monsterverse-Filmchen durchaus ganz gern. Riesige Affen und Echsen, die Städte zertrampeln und sich gegenseitig verkloppen finde ich kurzweilig und unterhaltsam, ideal zum Hirnabschalten und Entspannen. Dass man in dem Setting aber auch eine unheimlich spannende auf Charaktere fokussierte Serie machen kann, hätte ich nicht gedacht. Tatsächlich hat Monarch die Latte dermaßen hochgelegt, dass kommende Filme es schwer haben werden, da noch ranzukommen.
Platz 4 – Dune: Prophecy – Wenn man ein wenig darüber nachdenkt, ist Weltraum-Feudalismus eigentlich ein ziemlich dämliches SF-Motiv. Trotzdem kann ich mich ungebrochen für Sternenimperien begeistern, für jenes in der Welt des Wüstenplaneten ganz besonders. Ich verliere mich unglaublich gern in der damit verbundenen epischen Breite und Tiefe, die sich über Jahrhunderte oder gar Jahrtausende erstreckt – und im besten Falle auch über unzählige Welten und Kulturen. Letzteres bietet die Dune-Serie zugegeben nicht, das gilt jedoch auch für den zugrundeliegenden ersten Roman der Reihe, der die Größe des Imperiums nur erahnen lässt und konkret nur an wenigen Orten spielt. Mich hat das teilweise geradezu kammerspielartige Setting der Serie jedenfalls nicht gestört. Der Aufstieg und das Wirken der Bene Gesserit im Imperium der Menschen relativ kurz nach dem Butlers Jihad und 10.000 Jahre vor der Geburt von Paul Atreides ist ein spannender Macht- und Polit-Thriller, der mir sehr gefallen hat. Die Serie hätte in meinem Ranking vermutlich einen höheren Platz errungen, wenn es ihr gelungen wäre, diesen zehntausendjährigen Abstand besser zu verdeutlichen. So hätte es auch zwei Wochen vor Dune Part One spielen können.
Platz 5 – Shrinking – Es muss nicht immer fantastisch sein. Gute Charaktere, spannende Konflikte, bewegende Themen – dann braucht es auch keine Raumschiffe oder Zauberer. Bei diesem Psychologen-Familien-Drama im kalifornischen Upperclass-Milieu gilt dies ganz besonders. Die Dialoge sind witzig und obwohl alle an der Oberfläche immer unerträglich nett zueinander sind, kracht es oftmals ganz gewaltig zwischen den gut durchdachten Figuren. Wann kommt die dritte Staffel?
Folgt Volker, erwartet seinen Podcast!
Und jetzt folgt alle dem @slbstgsprchlr und abonniert seinen Podcast! Denn bald könnt ihr seiner großen Film- und Serien-Rückblicksfolge lauschen.
8. Februar 2025 — 21:37
Mit dem ganzen Star Trek Krams wurde und werde ich ja nie wirklich warm (ja, ich weiß, Kunstbanause!). Aber immerhin kann ich sagen: “Shrinking” ist wirklich gut. Großartige Figuren, durchweg gelungene Mischung aus Drama und Humor. Und ein famoser Harrison Ford. :D
10. Februar 2025 — 16:53
Oh ja! Ford ist wirklich grandios! Er spielt erschreckend gut die Symptome – und ist gleichzeitig unfassbar witzig.
7. Februar 2025 — 14:34
Hui, umfangreiche Liste. Unsere Watchlist deckt sich also zu exakt 0%. 😮
Schon krass, was die Vielfalt der Streamer so möglich macht.
Grüße
7. Februar 2025 — 17:09
Immerhin sind wir uns bei Severance einig. ;-)