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Lesetagebuch: Gratis Comic Tag 2012 – Teil 3

Nach Teil eins und Teil zwei (mit Zombies) wird es nun blau, gelb und orange.

Die Schlümpfe

Ich habe schon mehrfach betont, dass ich die kleinen blauen Kerle mag. Die aktuelle Reihe bei dem Splitter-Ableger Toonfish wird in nicht allzu ferner Zukunft komplett in meinem Regal stehen. Sie enthält natürlich die guten alten Peyo-Klassiker – aber auch ganz neue Geschichten, die sich sehr schön in den Schlumpf-Kosmos einfügen. Aber Moment mal! Das hab ich doch alles schon im letzten Jahr erzählt.

Egal! In dieser #GratisComicTag-Ausgabe stecken ein paar kürzere Geschichten unter anderem mit einem Oger (und Papa Schlumpfs Abkehr vom Determinismus) und Gargamels Tick-Trick-und-Track-artigen Neffen (süß!) Sowohl mein Töchterlein als auch ich waren begeistert.

Auch wenn (gerade die kurzen) Geschichten dann doch manchmal etwas schlichter daherkommen, halte ich die Schlümpfe nach wie vor für einfallsreiche und witzige Fantasy – oft sogar mit einem sozialkritischen Hauch versehen. Ob gratis oder nicht – ich bleibe den Schlümpfen treu.

Garfield

Man mag mich unbeherrscht nennen – und mir vor allem die berechtigte Frage vorhalten: Wenn das zu erwarten war, wieso haste das Heft dann überhaupt mitgenommen? Naja, einerseits wollte ich noch was für Töchterlein dabeihaben (obwohl ihr eigentlich nur Star Wars und die Schlümpfe wichtig waren). Und dann bin ich ursprünglich ja durchaus ein Freund des frechen, fetten, faulen und filosofischen Katers.

In den guten alten 80er Jahren fand ich die kurzen Strips extrem witzig – und als ich 20 Jahre später die offizielle Website mit allen Strips seit ’78 gefunden habe, war ich schwer begeistert. Einer meiner ersten Bookmarks überhaupt.

Aber es hat sich schon früh abgezeichnet, dass alle Adaptionen außerhalb der Tageszeitungs-Strips von mäßigerer Qualität waren. Und zugegeben, laufen sich die Lasagne-Gags nach ein paar Jahrzehnten dann doch langsam tot. Naja, und diese unsäglichen Computergrafiken. Jaja, selbst Schuld, ich weiß. Bin ja schon still.

Bongo Comics für Umme (Simpsons)

Nach dem letzten Gratis Comic Tag hatte ich mir eigentlich vorgenommen, kein Bongo-Heft mehr mitzunehmen. Denn die Comic-Heft-Versionen der einst (Simpsons) und immer noch (Futurama) großartigen Matt-Groeneing-TV-Serien ragen ja oft nur mäßig an ihre bewegten Vorbilder heran. Es gibt aber immer wieder Ausnahmen – vor allem wenn sich die Autoren darauf konzentrieren, das hier gewählte Medium aufs Korn zu nehmen.

Nun habe ich im vergangenen Jahr immer mal wieder sehr gelungene Simpsons #Comics erstanden (z. B. den Dreiteiler “Der Tod des Comic-Typen”), sodass ich den Erzeugnissen aus dem Hause Bongo wieder etwas freundlicher gesonnen war. Und ich hatte Glück. Denn in dieser Ausgabe fanden sich sehr schicke Storys. Besonders die Simpsons-Story im Manga-Stil ist da sehr hervorzuheben. Zeichnungen in diesem Stil hab ich irgendwo im Internet schon mal aufgeschnappt. Eine ganze Story damit ist aber schon ne feine Sache. Das hat sich gelohnt.

Lesetagebuch: Gratis Comic Tag 2012 – Teil 2

Nachdem ich mich in Teil 1 meiner Gratis-Comic-Tag-Rezis über den Justice-League-Werbeprospekt echauffiert sowie Spider-Man und Game of Thrones besprochen habe, hier nun Teil zwei mit einem Klassiker und diversen Untoten.

Thorgal

Gehört hatte ich von diesem Klassiker der Comic-Literatur schon viel. Ich weiß ungefähr, worum es geht – und finde die Mischung aus nordischer Mythologie und Science-Fiction durchaus reizvoll. Die Gelegenheit, mal in die ein oder andere Story reinzuschauen, hatte sich bisher allerdings nicht ergeben. Also hab ich sie beim #GratisComicTag gleich beim Schopfe gepackt.

Und ich muss sagen: Gefällt mir! Nun spielt der titelgebende Held in den beiden Kurzgeschichten eher eine Nebenrolle, aber die Mischung aus Wikinger-Action, nordischer-mythologischer Fantasy und einem Hauch SF hat durchaus was. Die Zeichnungen sind sehr gut – haben allerdings Stil und Charme alter #Comics längst vergangener Jahrzehnte. Muss man mögen – ich mags!

Die erste Geschichte erzählt nichts Geringeres als den Fund von Thorgal. Seine Wikinger-Zieh-Eltern entdecken ihn nämlich in einer Raumkapsel (Superkräfte entwickelt er meines Wissens aber nicht). Die zweite Geschichte spielt in Thorgals Jugend, dreht sich aber um seine Freundin und spätere Gemahlin, die einem kleinen unbekannten Gott aus Asgard zu Hilfe eilt, der sich in der Menschenwelt verirrt hat.

Hat durchaus Spaß auf mehr gemacht. Einzig abschreckend ist die Fülle der Thorgal-Bände, die man erstehen müsste, um die Sammlung komplett zu haben. Ich lass mir das noch mal durch den Kopf gehen.

The Walking Dead / Steam Noir

Spätestens seit man uns die Vampire weggenommen und sie in glitzernde Milchbubis verwandelt hat, bleibt uns ja kaum mehr was anderes, als uns an Zombies zu halten. Die einstigen Sub-Sub-Kultur-Monster sind längst im Mainstream angekommen und breiten sich (wie es ihre Art ist) langsam aber unaufhaltsam in allen Kunst- und Medienformen aus.

Seit einiger Zeit (in Deutschland erst kürzlich) auch in Form einer TV-Serie. “The Walking Dead” basiert dabei auf der gleichnamigen Comicreihe, deren erste Ausgabe ihren Weg zum Gratis Comic Tag gefunden hat. Die Schwarz-Weiß-Zeichnungen sind gut, die Story ist solide und klassisch: Held wacht allein im Krankenhaus auf. Held tapst umher und findet sich mitten in einer Zombie-Apokalypse wieder. Held überlebt knapp, findet freundliche Überlebende, rüstet sich aus und macht sich auf den Weg, seine Familie zu suchen.

Außerdem im Heft enthalten: Eine Kurzgeschichte aus dem Steam-Noir-Universum. Das zugehörige Comicalbum hatte ich mir unlängst besorgt und es leider für nicht mehr als nett befunden. Für diesen Shorty trifft dasselbe zu: Grandiose Zeichnungen, sehr interessantes Setting – aber irgendwie zu lahme Handlung, die wie eine abgefilmte Rollenspiel-Sitzung wirkt.

Zombies

Ein weiterer Beweis für den aktuellen Zombie-Hype: Gleich zwei Hefte haben die wandelnden Toten zum Thema. Und auch hier ist der Name Programm. Man bekommt genau das geboten, was der Titel verspricht: Ein klassisches Zombie-Szenario mit allem drum und dran.

Dem Helden hier muss man allerdings gleich ein dickes “Anti” voranstellen. Der abgehalfterte Filmschauspieler – Star aus etlichen Zombie(!)-Filmen – ist auf einer Filmconvention in Russland gelandet als (wie sollte es anders sein) die echte Zombie-Apokalypse in Form eines Virus’ über die Menschheit hereinbricht. Es gelingt ihm letztlich mit Ach und Krach, ein rettendes UNO-Flugzeug zu erreichen, dass die letzten nicht infizierten Überlebenden aus St. Petersburg evakuiert. Dabei hat er sich mal selbstlos – die meiste Zeit aber extrem egoistisch verhalten. Die Handlung geht was das angeht vor allem am Ende arg an die Substanz.

Das macht “Zombies” durchaus zu dem besseren der beiden Untoten-Comics. Allerdings muss ich beichten, dass mir das Thema langsam ein bisschen über ist. Ich meine: Wie oft will man dieselbe Geschichte denn noch erzählen? Sooo viele Variationen scheint’s mir da irgendwie nicht zu geben. Zugegeben, da mag für andere Sub-Genres ähnliches gelten – aber hier fällt’s mir irgendwie besonders auf.

Lesetagebuch: Gratis Comic Tag 2012 – Teil 1

Zum dritten Mal riefen Comic-Händler und -Verlage zum Gratis Comic Tag (GCT) und die Fans der Neunten Kunst kamen in Strömen – darunter auch wieder meine Gattin, unser Töchterlein und ich.

Wie in den Jahren zuvor steuerten wir unseren Lieblingshändler an, bei dem es stets fünf #Comics pro Person zu ergattern gibt. Und da man mit drei Jahren selbstredend als Person zählt, gab’s für uns 15 der insgesamt 30 #GratisComicTag-Sonderausgaben. Allerdings wollte Töchterlein die Auswahl diesmal entscheidend mitbestimmen – so wie es ihr gutes Recht ist. Ein paar allgemeinere Gedanken zum Gratis Comic Tag 2012 hatte ich hier verfasst:

Gedanken zum Gratis Comic Tag 2012

Hier Teil 1 meiner Rezis über die erbeuteten Heftchen:

Justice League

Auf den Justice-League-Comic hatte ich mich besonders gefreut, stellt er doch den Auftakt zu DCs New 52 dar, dem kompletten Neustart des DC-Superhelden-Universums. Damit hatte ich mich schon beim US-Start recht intensiv beschäftigt und freute mich durchaus auf die erste deutschsprachige Ausgabe.

In meiner Naivität hatte ich damit gerechnet, beim GCT den regulären Band 1 von Justice-League vorgelegt zu bekommen – Pustekuchen. Jeweils drei armselige Seiten Leseprobe von “Justice League” und “Batman: The Dark Knight” und deutlich über die Hälfte Werbeseiten für den Neustart. Jaja, “geschenkter Gaul” nak, nak, nak.

Aber mal ehrlich, lieber Panini-Verlag: Dafür braucht’s keinen Gratis Comic Tag! Solche Werbeprospekte druckt ihr nebenbei und schmeißt sie den Händlern hinterher. Die Händler dafür auch noch zahlen zu lassen – um damit dann die GCT-Enthusiasten zu veräppeln. Geht gar nicht!

Spider-Man

Das Heftchen hat durchaus Spaß gemacht. Auch wenn sich die Handlung in Grenzen hält:

Spidey hat schon länger seinen Spinnensinn verloren. Das ist etwas ärgerlich, da er sich gerade heute mit der wesentlich besser kampfgeschulten Spider-Woman anlegen muss (ist alles ein Missverständnis, schließlich ist man ja eigentlich befreundet – aber egal). Der Kampf wird von zwei Gestalten beobachtet, die beschließen, auch dem Wandkrabbler eine Nahkampfausbildung angedeihen zu lassen. Aber aus der aktuellen Nummer muss er erst mal selber rauskommen.

Selbstredend schafft “Die Spinne” das mit flotten Sprüchen auf den Lippen doch – und beginnt kurz darauf seine Kung-Fu-Ausbildung um für das neue Marvel-Großevent gewappnet zu sein: Spider-Island!

Unter dem Titel beginnt wohl alsbald eine neue Spider-Man-Storyline, in der auf einmal etliche (alle?) Leute in Manhattan spontan Spideys Fähigkeiten entwickeln. Und das finde ich auf den ersten Blick erst mal weniger reizvoll. Dass mich eine Spidey-Storyline so richtig interessiert hat, ist eh ne ganze Weile her (Klonsaga? keine Ahnung) Aber vielleicht sollte ich mich irgendwann einfach mal wieder in Peter Parkers Abenteuer einlesen. Früher mochte ich die nämlich ziemlich gerne.

Game of Thrones

Da die Buchvorlage bekanntermaßen grandios ist, kann ein darauf basierender Comic eigentlich gar nicht schlecht sein. Nun haben wir mit der nicht minder grandiosen TV-Serie bereits eine hervorragende (mir gehen gerade die Superlative aus) Visualisierung der Bücher “geschenkt” bekommen, die im Grunde bereits alles richtig macht.

Der Comic (wobei ich ihm zugestehen will, unabhängig oder gar vor der Serie entwickelt worden zu sein) erfindet das “Visualisierungs-Rad” jetzt nicht neu. Der hochglänzende Zeichenstil ist durchaus gewöhnungsbedürftig – aber auch kein ernsthafter Kritikpunkt. Einen kleinen Vorteil kann der Comic aber für sich verbuchen. Er nutzt die – naturgemäße möchte ich sagen – Möglichkeit, sich noch viel näher an die Textvorlage zu halten, als die TV-Serie es tut.

So sehen wir hier die geisterhaften Anderen in all ihrer schrecklichen Pracht – wo uns im Fernsehen “nur” eisäugige Schnee-Zombies gezeigt wurden. Dennoch: Die TV-Serie macht ihre Sache dermaßen gut, dass ich eigentlich keine andere Verbilderung mehr brauche. Dennoch ohne Frage ein guter Comic.

Gedanken zum Gratis Comic Tag 2012

Nach dem dritten #GratisComicTag – der Connaisseur kürzt es GCT ab – am vergangenen Samstag ziehen die Veranstalter eine positive Bilanz: 2012 haben mehr Händler als in den Jahren zuvor teilgenommen und die Resonanz in der Presse – on- wie offline – ist nochmals gewachsen. Die teilnehmenden Verlage und Fachhändler geben sich zufrieden – und auch die Reaktionen der Fans sind ungebrochen begeistert.

Wieso gibt’s hier was umsonst?

Vor drei Jahren beschloss man, die Idee des US-amerikanischen free comic book day auch in den deutschsprachigen Raum zu übertragen. Seitdem werden einmal im Jahr – am zweiten Samstag im Mai – ein paar Dutzend Comichefte aller namhaften Verlage kostenlos unters Volk gebracht. Es ist sehr offensichtlich – und wird auch ganz offen kommuniziert –, dass Haupt-Nutznießer dieser Aktion die Fachhändler sein sollen, die zunehmend unter der Online-Konkurrenz zu leiden haben.

Online-Shop kills the Comic-Book-Guy

Bücher waren mit das Erste, was sich erfolgreich im Internet verkaufen ließ. Buchhändler – und in noch größerem Maße die Spezialisten unter ihnen – zählten daher zu den ersten bedrohten Arten des Zeitalters der Digitalisierung. Comics sind und bleiben ein Nischenprodukt in der Welt der Bücher – wodurch es Comichändler mittlerweile besonders schwer haben dürften.

Große Buchhandlungen machen sich oft gar nicht mehr die Mühe, eine Comic-Abteilung zu bestücken. Der Freund der neunten Kunst bedient sich ohnehin längst der einschlägig bekannten Online-Marktplätze und -Auktionshäuser.

Hilfe naht!

Am generellen Aufschwung des #Comics an sich scheint der klassische Comic-Händler – hierzulande ohnehin eine seltene Spezies – daher nicht mehr so recht teilhaben zu können. Ein Glück daher, dass die Verlage ihm – in diesem Falle mit dem GCT – unter die Arme greifen wollen.

Selbstredend nicht aus purem Eigennutz. Denn die Aktion ist natürlich eine wunderbare Werbeveranstaltung um neue Käufer zu gewinnen oder den Fans neue Comicreihen zu präsentieren. Ob die Fortsetzungen dann online oder beim Fachhändler des Vertrauens erworben werden, interessiert den Verleger „am Ende des Tages“ dann nur noch zweitrangig.

Zudem muss der teilnehmende Händler die Sonderausgaben, die er gratis unters Volk bringen soll, bei den Verlagen erwerben. Was durchaus in Ordnung ist. Denn kaum eine andere Werbemaßnahme könnte dermaßen zahlreiche potentielle Neukunden in die oft versteckten Fachgeschäfte treiben, wie es der GCT tut.

Es bleibt schwierig

Dennoch mag man die Behauptung aufstellen, dass die Rechnung für die Verlage leichter aufgeht. Denn der Großteil der Comicfreunde wird dem beim GCT geweckten Kaufanreiz erst zu Hause am Rechner nachgeben.

So experimentieren einige Händler noch immer, wie sie am besten die GCT-Begeisterten durch ihre Läden schleusen, damit sie vielleicht doch noch mal stöbern und kaufen – anstatt einfach schnell wieder mit ihrer Beute zu verschwinden.

Aber ein Allheilmittel kann auch ein noch so erfolgreicher Gratis Comic Tag nicht sein. Die Fachhändler werden sich auch weiter tagtäglich mit der Konkurrenz aus dem Netz auseinandersetzen müssen.

Support your local dealer!

Letztlich liegt es an der Entscheidung jedes einzelnen Comicfans. Solche großartigen Aktionen wie der GCT sind ohne Händler schlechterdings nicht möglich. Und um wie vieles ärmer ist eine Stadt, wenn irgendwann auch die letzte Ladenfläche mit der Filiale einer internationalen Kette besetzt ist, bis alle Innenstädte der Welt austauschbar sind?

Also: Ruhig mal auch außerhalb vom GCT dem nächsten Comicladen einen Besuch abgestattet – ganz in Ruhe. Ein bisschen stöbern, mal den Händler nach guten Tipps fragen – und vielleicht den ein oder anderen Schatz entdecken. Wo sich der nächste Laden befindet, ist ja spätestens seit dem letzten Gratis Comic Tag bekannt.

ANMERKUNG: Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf dem einstigen Nachrichtenportal #Ukonio, das bedauernswerterweise vor einiger Zeit seinen Betrieb eingestellt hat.

Mehr Händler – weniger Comics

Allein in Hamburg nehmen in diesem Jahr ganze acht Verkaufsstätten bunter Bildergeschichten am #GratisComicTag teil – immerhin eine mehr als im Vorjahr. Europaweit – das heißt in diesem Fall: Deutschland, Österreich und Schweiz – sind es stolze 182.

Zur Auswahl stehen allerdings deutlich weniger #Comics als 2011. Die teilnehmenden Verlage stellen diesmal „nur“ 30 Sonderausgaben zur kostenlosen Verteilung zur Verfügung – ungefähr ein Dutzend weniger als im Vorjahr.

Es wäre vielleicht etwas vorschnell, daraus zu schließen, dass die Aktion für Händler lohnender ist als für die Verlage. Naheliegend ist dieser Gedanke aber schon. Denn letztere haben sicher kein Problem damit, dass ein stets wachsender Anteil ihrer Produkte online vertrieben wird.

Große Bandbreite aus allen Comic-Sparten

Die breite Auswahl der zu erbeutenden Hefte und die Präsenz aller „großen“ Verlage zeigt aber, dass der Gratis Comic Tag auf einer sehr soliden Grundlage steht. Ehapa, Panini, Carlsen, Splitter und Co. würden nicht daran teilnehmen, wenn sie sich nichts davon versprächen.

Von Donald über Manga bis zu Superhelden ist alles vertreten, was das Comiclesendenherz begehrt. Wer mag, kann sich seine persönliche Checkliste schon jetzt zusammenstellen und ausdrucken. Den nächsten teilnehmenden Händler findet der Comic-Leser auf der offiziellen Website des Gratis Comic Tags.

ANMERKUNG: Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf dem einstigen Nachrichtenportal #Ukonio, das bedauernswerterweise vor einiger Zeit seinen Betrieb eingestellt hat.

Lesetagebuch: Gratis-Comic-Tag-Beute – Teil 2

Nach Teil 1 nun der Rest meiner noch ausstehenden Beute-Rezis vom Gratis Comic Tag 2011. Dann ist aber auch gut mit dem Thema – für dieses Jahr.

Die Schlümpfe: Das Geheimnis der Zauberflöte

Tweet-Rezi 7: Die Schlümpfe – Macht euch nur lustig, aber ich mag die kleinen blauen Kerle und ihre neuen Geschichten.

Vor einiger Zeit hat sich niemand geringeres als Klaus N. Frick als Fan der kleinen blauen Kerle geoutet – da darf ich das auch. Kürzlich erst hat er den Neustart der Comicreihe bei Toonfish gefeiert. Neben den guten alten Geschichten aus Peyos Feder erscheinen dort auch neue Storys.

Eine solche war in der #GratisComicTag-Ausgabe zu finden. Und sie hat mir gut gefallen, strotzt sie doch vor etlichen witzigen Anspielungen auf die Klassiker. Ähnlich wie Don Rosa würdig die Donald-Geschichten von Carl Barks fortschreibt, scheint man hier behutsam und konsistent die Schlumpf-Abenteuer fortzuschreiben. Unter dem Vorwand, dass das später alles mal mein Töchterlein lesen soll, werde ich mir hier mit Sicherheit alsbald das ein oder andere Album zulegen.

Die Legende der Drachenritter: Jaina

Tweet-Rezi 8: Die Legende der Drachenritter – nette Standard-Fantasy-Kost mit opulenten Bildern, aber nichts Besonderes.

Gleich vorweg: Die Bilder sind klasse! Das geradezu epische Gemälde einer Fantasy-Stadt, die sich in einen Wasserfall schmiegt, ist grandios. Inhaltlich isses aber nichts herausragend Besonderes: Die Welt ist von Drachen bedroht, die weniger Vieh und Leute fressen sondern vielmehr mit ihrer magischen Präsenz das Land und alles was darin lebt verseuchen. Menschen im Einflussgebiet verwandeln sich in reißende Monstren – Warhammer Fantasy lässt grüßen. Immun sind einzig Jungfrauen – und so sorgt ein Orden jungfräulicher Drachen-Ritterinnen in dieser Welt für Ordnung.

Selbstredend lässt der Zeichner kaum eine Gelegenheit aus, gewisse Vorzüge der entsprechenden Damen besonders deutlich herauszuarbeiten. Man verstehe mich nicht falsch – das ist ebenfalls sehr opulent und ansehnlich gezeichnet – aber den Ladys im Kampf gegen einen Drachen eine Rüstung anzulegen, die entscheidende – und sehr empfindliche – Stellen frei lässt, halte ich dann doch für etwas übertrieben.

Mosaik: Die unglaubliche Reise der Abrafaxe

Tweet-Rezi 9: Mosaik – sehr gute Kindercomics, die auch Erwachsenen Spaß machen. Stehen Fix&Foxi und Co. in nichts nach.

Da ich im Westen aufgewachsen und sozialisiert bin, waren mir die Abrafaxe lange kein Begriff. Ganz am Rande hatte ich schon vor einiger Zeit mitbekommen, dass diese Comicheftchenreihe – wohl so etwas wie das Fix und Foxi der DDR – wieder (oder immer noch?) aufgelegt wird – und dass sie gar nicht mal schlecht sein soll. Die Gelegenheit am Gratis Comic Tag war günstig und wurde beim Schopfe ergriffen – ebenso wie diese Mosaik-Ausgabe.

Und es hat sich gelohnt! Die Geschichte war abgedreht, witzig, spannend, voller historischer und kultureller Anspielungen – und dadurch durchaus auch lehrreich. Die drei Abrafaxe brauchen sich vor Fix und Foxi wahrlich nicht zu verstecken! Ebenfalls enthalten war eine Story über drei Mädchen, die wohl in etwa die weibliche Variante des Ganzen darstellen soll. Wie die Abrafax-Geschichte spielte sie in historischem Umfeld (ersteres im europäischen 17. letzteres im amerikanischen 19. Jahrhundert) – war durchaus auch nett.

Bongo Comics für umme!

Tweet-Rezi 10: Bongo Comics – Schade, die erste Simpsons-Geschichte kannte ich schon, und auch sonst nur so mittel.

Hin und wieder mag ich die Sachen aus dem Hause Bongo ja ganz gerne. Die Simpsons– und Futurama-Bildergeschichten kommen zwar nur selten an ihre bewegten Geschwister heran – aber ab und an sind sie durchaus ganz nett. Regelrecht gut werden sie sogar, wenn sie mit ganzen Radioactive-Man-Heften die Superhelden #Comics auf die Schippe nehmen – oder wenn MAD-Legende Sergio Aragonés zur Feder greift.

Leider war derartiges in der Gratis-Comic-Tag-Ausgabe nicht zu finden. Noch blöder war, dass ich die erste längere Geschichte schon kannte. Auch der Rest war nur so mittel, so dass ich das Heft leider als Fehlgriff betrachten muss. So nett die Bongo-Sachen manchmal ja sind – aber nächstes Jahr bleibt das für umme Heft liegen.

Star Wars: The Clone Wars – Heavy Metal Jedi

Tweet-Rezi 11: Star Wars – im Gegensatz zu 2010 war keine “richtige” Star Wars Geschichte dabei, nur Clone Wars Schrott.

Ja, zugegeben, das war abzusehen. Auf der Titelseite stand ganz groß Clone Wars drauf. Aber! Letztes Jahr war in der Star Wars: The Clone Wars Ausgabe auch eine ziemlich gute “reine” #StarWars Geschichte enthalten. War es etwa zu naiv, dies auch in diesem Jahr zu erwarten? Offensichtlich.

Ich bin ein großer Freund der Star Wars Comics und sammle auch gerade recht eifrig die Star Wars Essentials und Star Wars Sonderband Reihen. Aber dieser Clone-Wars-Schrott ist echt gruselig. Zwei Jedis zerkloppen schlecht gezeichnet irgendwelche Roboter. Tja, mehr ist über dieses Heft nicht zu sagen. Ach ja, sie reißen noch dämliche Sprüche dabei, die wohl irgendwie witzig und geistreich sein sollen.

Polly und die Piraten

Tweet-Rezi 12: Polly & die Piraten – nette Kindergeschichte, auch wenn die Piraten-Action noch auf sich warten ließ.

Die Handlung dieser Kindergeschichte ist eigentlich recht klassisch, entwickelt sich aber wohltuend entspannt: Ein kleines Mädchen entpuppt sich als Tochter einer berühmten Piratin und wird kurzerhand in entsprechende Abenteuer geworfen.

Die Behutsamkeit der Handlungsentwicklung lässt einerseits viel Raum, um die Atmosphäre, die Stimmung und die Charaktere zu entwickeln – andererseits ist das Heft leider zu Ende, ehe die richtige Piraten-Action losgeht. Klar – jetzt gälte es, die Folgebände zu erstehen. Aber so nett das ganze war, mich hat es dann doch nicht ausreichend gepackt. Vielleicht müsste man angelegentlich im Comicladen seines Vertrauens mal eine der späteren Ausgaben durchblättern, was da noch so kommt.

Lesetagebuch: Gratis-Comic-Tag-Beute – Teil 1

Nach eingehendem Studium meiner Beute und ausreichendem Nachsinnen präsentiere ich hier endlich ausführlichere Rezis zum Gratis Comic Tag 2011.

Grundlage sind die Tweet-Rezis, die ich jeweils direkt nach dem Lesen in den Æther hinaus geschickt habe.

Zarla die kleine Drachenjägerin (+ Baker Street)

Tweet-Rezi 1: Zarla die kleine Drachenjägerin – sehr nette Fantasy nicht nur für Kinder. Baker Street – nur mäßig witzig.

Der recht klassische Fantasy-Comic aus Frankreich kommt humorig daher und scheint daher tendenziell eher für Kinder gemacht. Vom Stil her erinnert er mich ein wenig an Troll von Troy – allerdings ohne die übertriebene Brutalität. Die Titelfigur Zarla ist ein kleines Waisenmädchen, Tochter berühmter Drachenjäger, die von ihrem Großvater aufgezogen und darin bestärkt wird, selbst eine große Kriegerin zu sein. So zieht sie voller Selbstbewusstsein umher und stellt sich jedem Gefecht – ohne zu ahnen, dass sie nur dank der heimlichen Hilfe ihres treuen Werhundes stets siegreich aus den Kämpfen hervorgeht. Die Geschichte hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich erwäge ernsthaft, mir da demnächst mal ein paar Alben zuzulegen. Wäre in ein paar Jahren sicher auch was für mein Töchterlein.

Im selben Heft waren ein paar Kurzgeschichten aus der Reihe Baker Street zu finden. Wie der Name schon ahnen lässt, handelt es sich um #Comics über Sherlock Holmes. Es sind lustig gemeinte Storys, die Holmes und Watson oft eher etwas schusselig darstellen. Ich fands nur mäßig witzig.

Comic-Biographie: Frida Kahlo

Tweet-Rezi 2: Frida Kahlo – knappe und sehr hübsche Comic-Biografie, sowohl der Künstlerin als auch dem Medium angemessen.

Ich bin der Lieblings-Künstlerin meiner Gemahlin durchaus auch zugetan, vor allem, da sie ein sehr interessantes Leben in einer interessanten Zeit geführt hat.

Die Comic-Biographie handelt dieses recht knapp auf den zur Verfügung stehenden Seiten ab – wird ihm aber durchaus gerecht. Der Schwerpunkt liegt – neben der Kunst – auf der politischen Überzeugung von Frida Kahlo und der Art und Weise, wie sie sich als Frau in ihrer Zeit und Gesellschaft behauptet hat. Somit wird das Ganze auch der Frau und Künstlerin gerecht.

Die Zeichnungen sind bewusst einfach und “comichaft” gehalten und greifen in diesem Stil etliche Motive aus den Bildern von Frida Kahlo auf. Hat mir gefallen.

Green Lantern: Secret Origin

Tweet-Rezi 3: Green Lantern – nicht mein Superheld und sein “secret origin” hat mich nicht vom Hocker gerissen.

Ich kenne mich zugegebenermaßen bei den DC-Superhelden nicht so gut aus – und bis auf wenige Ausnahmen interessieren mich in diesem Universum eigentlich auch nur Geschichten mit Batman. Von Green Lantern weiß ich daher wenig – aber es reizt mich auch nicht sonderlich, mehr über ihn zu erfahren. Dennoch hab ich mir das Heft geschnappt, denn im letzten Jahr war die Ausgabe mit der Blackest Night durchaus interessant.

Diesmal ging es um Green Lanterns “geheime Entstehungsgeschichte”. In groben Zügen kannte ich die bis dato bekannte Version wie Hal Jordan zur Grünen Leuchte wurde. Die hier offenbarte “geheime” Version ergänzte sich in einigen Anspielungen vermutlich auf die Blackest-Night-Sache. Naja, hat mich jetzt nicht vom Hocker gerissen. Batman kam halt nicht drin vor.

Perry – unser Mann im All: Gestrandet

Tweet-Rezi 4: Perry unser Mann im All – die beiden längeren Geschichten sind schwach, die kurzen aber allesamt überzeugend.

Ich werd und werde mit den neuen Perry-Comics nicht warm. Die alten aus den 70ern (?) hab ich als Kind immer gern gelesen (ich gebe gern zu, dass es sich hierbei um nostalgische Verklärung handeln kann). Aber die neuen aus der Alligator Farm wirken mir immer etwas zu bemüht: das aufgesetzte Sex-Element, der angestrengt alternative Touch der Handlung – teilweise nervts.

Auf die beiden längeren Geschichten in der GCT-Ausgabe trifft das wieder zu. Das Robinson-Gerammel mit Auris und die Die-Hard-Variation für Arme mit Perry sind einfach schwach.

Ganz anders aber die folgenden Kurzgeschichten in Comicform. Die waren teils witzig, teils tiefgründig – und allesamt besser gezeichnet. Highlight hier: Die in den 50er-Jahren angesiedelte Story um den jugendlichen #PerryRhodan und wie er zu seiner Narbe kam. Klasse!

Orbital – Band 1: Narben

Tweet-Rezi 5: Orbital – solide Science-Fiction mit grandiosen Zeichnungen.

In diesen SF-Comic hatte ich aus irgendeinem Grund die größten Hoffnungen gesetzt. Vermutlich sehne ich mich etwas nach guter – oder wenigstens gut gezeichneter – SF, nachdem bei Sillage irgendwie lange nichts mehr gekommen ist. (AAAH! Ich sehe gerade, dass es längst Band 11 gibt. Wieso sagt mir das denn keiner?!?)

Wie auch immer. Orbital beginnt sehr spannend mit der Eingliederung der Menschheit in die galaktische Völker-Gemeinschaft – was nicht so glatt über die Bühne geht. Dann setzt die Handlung etliche Jahre später wieder ein und schildert die Abenteuer eines der ersten Menschen, der in einer Art interstellaren UNO seinen Einsatz beginnt.

Die Handlung ist solide SF – aber die Zeichnungen sind grandios. Opulente Space-Opera, wie ich es mag. Insofern wurden die Hoffnungen durchaus erfüllt. Dennoch drängt es mich irgendwie nicht, alle Folgebände sofort nachzukaufen. Vielleicht war mir die Handlung trotz zahlreicher guter Ansätze doch etwas zu herkömmlich.

Marvel Comics: Thor (mit Iron Man)

Tweet-Rezi 6: Thor – Marvel liegt mir einfach mehr als DC (Ausnahme: Batman), nette Geschichte, coole Superhelden-Action.

Ich bin halt eher ein Marvel-Fanboy und gehe hier vielleicht etwas unkritischer ran, als an Vergleichbares aus dem Hause DC (außer, es geht um Batman). Mir gefiel das kleine Team-Up zwischen Thor und Iron Man jedenfalls.

In der Story wird Marvel-typisch auch geklotzt und nicht gekleckert. Von der Weltöffentlichkeit scheinbar unbemerkt haben nämlich einige Superreiche begonnen, den Mond zu terraformen und sich dort anzusiedeln. Aus irgendeinem Grund hat dies verheerende Auswirkungen auf das Erdklima.

Der Donnergott und Tony Stark können das natürlich nicht durchgehen lassen und jetten mal eben zum Erdtrabanten, um dort ordentlich aufzuräumen.

Total absurde Gigantomanie! Klasse!

Soweit Teil 1 meiner #GratisComicTag Nachlese – in Teil 2 geht’s weiter.

Familienausflug zum Gratis Comic Tag 2011

Am Samstag fand bekanntlich der zweite Gratis Comic Tag statt. Wie schon im letzten Jahr haben meine Frau und ich uns samt Töchterlein auf den Weg zum Comichändler unseres Vertrauens gemacht.

Entspanntes Stöbern

Erneut war dies Der Comic Laden, der sich unser Vertrauen 2010 durch einen vorbildlichen Ablauf des Aktionstages erworben hatte. Und erneut lief alles trotz Gedränge reibungslos.

Wieder gab es fünf Exemplare pro Person – das machte für uns schon mal zehn. Für unser Töchterlein gab es obendrauf noch zwei extra. So verließen wir den Laden mit fetter Beute und mit strahlenden Augen.

Mehr Worte will ich an dieser Stelle gar nicht verlieren, da ich meine Eindrücke zum #GratisComicTag bereits hier geschildert habe:

Gratis ist geil! Und Comics erst recht!

Fette Beute

Im folgenden ein paar Worte zu den erbeuteten #Comics selbst:

Gratis ist geil! Und Comics erst recht!

„Gibt’s da was umsonst?“, mögen sich am vergangenen Samstag einige Hamburgerinnen und Hamburger gefragt haben, die arglos an einem der sieben teilnehmenden Comicläden vorbeigekommen sind. Denn am frühen Vormittag hatten sich dort kleine Menschentrauben gesammelt, die leicht nervös der Öffnung des Geschäfts ihrer Wahl harrten.

Obige Frage ist schlicht mit einem „Ja!“ zu beantworten – da gab es was umsonst!

Gratis Comic Tag 2011

Zum zweiten Mal veranstaltete ein Zusammenschluss aus diversen Comic-Verlagen und -Läden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz den #GratisComicTag, an dem über vierzig eigens produzierte Comichefte verschenkt werden. Vorbild sind hier – wie so oft – die USA, wo der „Free Comic Book Day“ schon lange eine Institution ist.

Die kostenlose Herausgabe ausgewählter #Comics geschieht selbstredend nicht aus reiner Herzensgüte. Jeder Kleindealer kennt das Prinzip: Erst Geschenke machen und dann …

Comics auf Probe

Wenn wir auch die Propaganda über die Schädlichkeit der Comics dankenswerterweise längst hinter uns gelassen haben – ein gewisses Suchtpotenzial ist den bunten Heftchen und Alben nicht abzusprechen. Der Autor spricht hier aus eigener Erfahrung.

Im Comic-Laden seiner Wahl jedenfalls fand er nicht nur begeisterte Comicleser vom jugendlichen Manga-Freund, über Thirtysomethings mit Superhelden-Fimmel und distinguierte Freunde frankobelgischer Zeichenkunst bis hin zu braven Eltern, die für ihre Kinder kostenlose Enten-Geschichten einpackten. Nein, er machte auch selbst reiche Beute – und zieht sich nun in sein Lesestübchen zurück.

ANMERKUNG: Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf dem einstigen Nachrichtenportal #Ukonio, das bedauernswerterweise vor einiger Zeit seinen Betrieb eingestellt hat.

Gratiscomictag 2011 – ich freu mich drauf

Über den letztjährigen – den ersten in Deutschland – hatte ich berichtet. Ein kleiner Nachklapp sei mir aber gestattet. Ich bin nämlich noch den Beweis schuldig, dass sich der Gratis Comic Tag 2010 in meinem Fall auch für die Comic-Industrie gelohnt hat.

Gelungene Nibelungen

Und zwar habe ich begonnen die Götterdämmerung-Serie zu sammeln, deren Nullnummer Der Fluch des Rings im letzten Jahr für lau zu ergattern war.

Bisher habe ich die ersten beiden Bände Der Fluch der Nibelungen und Siegfried erstanden und verschlungen. Die Bände drei und vier sind auch schon erhältlich und werden sich alsbald in meinem Besitz befinden. Ich weiß, ich neige dazu, dieses Wort inflationär zu verwenden – aber die Reihe ist schlicht großartig!

Es mag Puristen geben, die an der scheinbar freien Umsetzung des Nibelungen-Stoffes herumzumeckern haben. Wobei sich die Autoren durchaus ein intensives Quellenstudium hinter sich haben. Der grobe Handlungsablauf ist vor allem Wagners Ring-Epos entlehnt, es sind viele Motive aus der Edda und verschiedener ursprünglicher Nibelungen-Varianten zu erkennen. Nun ja – und es wird natürlich auch vieles mit eigenen Ideen ausgeschmückt, was ich ausdrücklich für legitim halte.

Das Ergebnis ist jedenfalls ein bildgewaltiges Epos, das sich vor anderen Umsetzungen des Stoffes kaum verstecken muss (vor allem wenn man sich die unsägliche deutsche TV-Verfilmung von vor ein paar Jahren vor Augen hält).

Die Zeichnungen gefallen mir außerordentlich – selten so eine schöne Darstellung des eddischen Schöpfungsmythos’ gesehen.

Vorfreude

Aber zurück zum diesjährigen #GratisComicTag: Mit Freude habe ich bereits zur Kenntnis genommen, dass Der Comicladen am Mundsburger Damm erneut an der Aktion teilnehmen wird. Die haben das im letzten Jahr wirklich vorbildlich gemacht.

Und die Liste der zu ergatternden #Comics ist auch wieder sehr verlockend. Diesmal sind es sogar satte 14 Ausgaben mehr als letztes Jahr. Es scheinen mal wieder die Splitter-Sachen zu sein, die mich besonders reizen. Zumindest vom Cover her scheinen mir die Legende der Drachenritter und Orbital sehr interessant zu sein. Das wird aber mit Sicherheit nicht das einzige sein, was ich abstauben werde. Ja, ich werde da schon auf meine Kosten kommen.

Weiß gar nicht mehr, ob’s das schon letztes Jahr gab. Ein netter Service auf der offiziellen Seite ist eine sehr schicke Checkliste.

Doch, ich freu mich auf den 14. Mai!

Mein erster Gratis-Comic-Tag – Teil 2

Und hier nun (nach Teil 1) der Abschluss meines kleinen Erlebnisberichts vom Gratis Comic Tag 2010. Zunächst ein paar Worte zu den letzten fünf #Comics, die ich dort abgestaubt habe:

Iron Man

Marvel liegt mir einfach mehr als DC – auch wenn ich gestehen muss, überhaupt nicht mehr auf dem Laufenden zu sein. Steckt Tony Stark jetzt etwa gar nicht mehr selbst in der Rüstung und steuert die nur noch fern? Oder hat der Zeichner das nur etwas komisch dargestellt? Die Iron Man– sowie die folgende Rächer-Story waren inhaltlich nichts dolles – aber das Universum und der Hintergrund gefallen einfach. Zugegeben – die Nummer mit den staatlich lizensierten Dark Avengers erinnert stark an The Authority – aber gut geklaut ist immer noch besser als schlecht selbst ausgedacht.

Die Legende der scharlachroten Wolken

Die Geschichte spielt in einer Art Fantasy-Japan – ist dabei aber nicht im Manga-Stil gezeichnet (was ich sehr gut finde). Das Szenario erinnerte mich dabei ganz entfernt an Prinzessin Mononoke: Die zivilisierte Welt in Gestalt einer Stadt steht im gewaltsamen Konflikt mit der umliegenden Natur. Nur scheint hier die Natur auf dem Vormarsch zu sein. Sehr atmosphärische Fantasy mit fernöstlichem Flair. Macht Spaß – aber zulegen werde ich mir die Reihe nicht.

Star Wars

Wie wir alle liebe ich das #StarWars Universum, bin aber nicht unbedingt von allen seinen Ausprägungen begeistert. Den Comics wollte ich schon immer mal eine Chance geben. Der erste in diesem Heft stammt aus der eher mäßigen Clone-Wars-Reihe mit seiner mittelprächtigen Computeroptik und den tendenziell eher schlichten Storys. Der zweite allerdings hat es mir angetan – so könnte ich mir gute Star Wars Comics vorstellen: gut gezeichnet, interessante Geschichte. Ob’s jetzt genau diese Dark-Times-Reihe wird, weiß ich noch nicht zu sagen – aber der ein oder andere SW-Comic wird alsbald in mein Einkaufskörbchen wandern.

Und Gott schuf den Comic

Das Bändchen enthält witzige – und wohl etwas anspruchsvoller zu nennende – Kurzepisoden eines französischen Comicschöpfers namens Francios Bouc, der mir ehrlich gesagt gar nicht bekannt war. Ich mag französische Comics generell ganz gern, daher griff ich einfach mal zu. Nun … es ist nett … Ich hatte mir sicher mehr erwartet (wobei ich gar nicht genau sagen kann was) – aber es ist durchaus nett … Nicht mehr – aber auch nicht weniger.

Universal War One

Ich sag ja, die Science-Fiction ist wieder auf dem Vormarsch. UW1 ist hervorragende SF mit witzigen Einfällen. Ich will nicht zu viel verraten – aber Freunde der Saturnringe erwartet ein kleiner Schock. Die Menschheit hat sich im Sonnensystem ausgebreitet – dabei aber ihre kriegerische Veranlagung nicht im geringsten hinter sich gelassen.

Ein kleines Fazit: tolle Sache!

Der #GratisComicTag ist ne tolle Sache! Und ich bin ganz ehrlich davon überzeugt, dass dies auch für die Comicindustrie gilt. Klar – ich habe zehn Hefte für lau abstauben können – aber aus dieser Aktion ergibt sich für mich mindestens der Kauf einer kompletten Reihe aus acht Alben, von der ich sonst nie etwas erfahren hätte.

Was mich persönlich angeht, hat die Aktion dem Comicladen, in dem ich war, wohl eher nichts gebracht. Auch wenn er – und das möchte ich hier ausdrücklich betonen – seine Sache sehr gut gemacht hat (sogar besser als andere Läden in Hamburg – aber dazu gleich mehr). Auch künftig werde ich Comics hauptsächlich online erstehen.

Aber vielleicht hilft es ja, wenn ich hier noch mal Werbung für den Laden mache. Hamburger! Kauft eure Comics bei Der Comic Laden! Ganz im Ernst: der Laden ist cool, sehr gut sortiert und organisiert.

Genauso bitte noch einmal!

Und damit komme ich zum letzten Punkt: Der Gratis Comic Tag bleibt nur dann ein Erfolg, wenn alle Beteiligten ihre Sache so gut machen, wie dieses Mal.

Zunächst die Verlage: Bei einigen Gratis-Ausgaben hatte ich den Verdacht, dass es zu sehr in Richtung Leseprobe ging. Ein solcher Trend dürfte gar nicht erst entstehen. Richtig ist, komplette Geschichten oder gar Alben anzubieten. Zumindest bei mir hat genau das Kaufinteresse für Folgebände geweckt.

Die Läden: Oben genannter Comicladen hat es wie gesagt genau richtig gemacht. Es gab fünf Einzelexemplare pro Person, was ich eine faire Anzahl finde. Als kleines Schmankerl lagen auch die amerikanischen Ausgaben vom dortigen Gratiscomictag aus. Die ganze Aktion war perfekt organisiert und verlief trotz des Andrangs reibungslos.

Anlaufschwierigkeiten woanders

Wie ich bereits schrieb musste ich keinen weiteren Laden aufsuchen. Von Freunden habe ich aber vernommen, dass ein anderer sehr bekannter Hamburger Comicladen – ich werde keine Namen nennen – bei der Organisation geradezu versagt hat. Es gab insgesamt nur zwei Ausgaben pro Person – und man konnte sich nur eine zur Zeit holen, für die zweite musste man sich erneut anstellen. Mit Verlaub: So ein Schwachsinn! Hätte ich diesen Laden angesteuert, mein Fazit zum Gratiscomictag wäre längst nicht so positiv ausgefallen.

So aber kann ich nur sagen: Ich freu mich schon wie Bolle auf den Gratis Comic Tag 2011!

Mein erster Gratis-Comic-Tag – Teil 1

Ab und an schwappt auch eine gute Idee über den großen Teich. Vergangenen Samstag fand erstmals im deutschsprachigen Raum der Gratis Comic Tag statt. Seit ich vor einigen Monaten erstmals davon gehört hatte, hab ich dem Datum recht hibbelig entgegengefiebert. Nun war er endlich da – und es war sehr schön.

Fette Beute im Comic Laden

In Hamburg nahmen sechs Händler teil. Da es im Vorfeld hieß, dass jeder Händler vermutlich nur zwei bis drei der insgesamt 30 Exemplare rausrücken würde, galt es natürlich möglichst alle abzuklappern, um die ungefähr zehn Hefte zu ergattern, auf die ich es abgesehen hatte.

Glücklicherweise ist meine Gattin ebenfalls comicbegeistert. Das verfeinerte den Plan insoweit, dass man sich auf maximal drei Händler beschränken konnte. Also schnappten wir unser Töchterlein und fuhren zu Händler Nr. 1: Der Comic Laden

Ungefähr zehn Minuten vor Ladenöffnung standen wir da – und waren gleich die zweiten in der Schlange. Da hatte ich eigentlich mehr erwartet. In den nächsten zehn Minuten wurden’s dann aber doch noch einige Leutchen – und schon in der wachsenden Schlange schnappte ich die frohe Botschaft auf: Fünf Hefte sollte es pro Person geben!

Tja, und so sollte dieser eine Besuch genügen. Zehn Hefte haben wir ergattert (unsere Lütte hat mit ihren anderthalb Jahren leider keine mitnehmen dürfen). Im Folgenden präsentiere ich die ersten zehn:

Blackest Night

Ich muss sagen, dass ich mit dem DC-Universum nie so richtig warm geworden bin. (Batman ist da natürlich die große Ausnahme. Batman ist cool und unübertroffen. Wenn er von Batman auf die Nase kriegt, ist sogar Superman erträglich.) Die Justice-League (außer Batman spielt da eine größere Rolle), Green Lantern und die anderen geben mir irgendwie nix. Und jetzt sind bei DC auch noch die Zombies los. Die Idee fand ich ja bei Marvel ganz nett – aber Blackest Night konnte mich nicht überzeugen.

Bongo Comics für Umme

Ich mag die Simpsons– und Futurama-Comics. Bin jetzt kein fanatischer Sammler – aber ich mag sie. Das Heftchen hier enthält zwei nette Simpsons-Storys über den Comic-Typen und den geheimnisvollen Torten-Mann. Die Futurama-Story ist etwas enttäuschend – Bender sprengt den Monolog eines Comic-Redakteurs von Bongo. Alles in allem hat sich das Heftchen aber gelohnt.

Hellboy

Den guten Hellboy kannte ich bislang nur aus den Filmen. Natürlich weiß ich, dass die #Comics zuerst da waren – aber dieser hier ist der erste, den ich mein Eigen nenne. Und auch wenn es nur kurze Episoden sind, die in diesem Heftchen zu lesen sind – gefällt mir sehr gut. Über kurz oder lang werde ich mir da mal das ein oder andere zulegen. Die Alien-Geschichte am Ende find ich hingegen eher mäßig. Da gibt’s sicher gute Sachen – aber die Story hat mich nicht dazu animiert, sie zu kaufen.

Ghostface

Kukri-Dolche sind cool! Und die Szene, in der der Bösewicht (?) mit zwei dieser Gurkha-Messer durch einen Trupp hochgerüsteter Soldaten fegt, rockt. Ansonsten ist mir das ganze etwas zu mangaesk – naja, wenn der Verlag schon Tokyopop heißt, ist natürlich nichts anderes zu erwarten. Soll auch kein Vorwurf sein. Das Heftchen macht Spaß – die eine Ausgabe reicht mir aber.

Götterdämmerung

Mein absoluter Favorit. Hier hat sich der #GratisComicTag für mich und für die Comic-Industrie voll gelohnt. Denn in nicht allzu ferner Zukunft werde ich diese Reihe komplett erstehen müssen. Im Grunde gibt sie die Story der Wagner-Oper in gezeichneter Form wieder – die ich mir übrigens auch schleunigst in schriftlicher Form zulegen muss.

In Teil zwei folgen die nächsten fünf Hefte, die ich abgestaubt habe sowie ein kleines Fazit.

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