Darunter war auch endlich „Batman“ (ohne and Robin, Incorporated, The Dark Knight oder sonstiges) – den hab ich ja aber schon in der letzten Folge als Sammelband besprochen. Schluss ist mit dem Dunklen Ritter damit aber noch lange nicht, da ja locker die Hälfte aller New-52-Serien in seinem weiteren Dunstkreis spielen (mir ist zum Beispiel jetzt erst bewusst geworden, dass „The Red Hood“ auch ein ehemaliger Robin ist – ditt muss ich jetze also ooch noch haben).
In diesem Schwung dabei: „Batwoman“ und „Batgirl“ – sowie die „Legion of Super-Heroes“, „Swamp Thing“ und „Justice League Dark“ (die letzten drei haben nix mit Batsie zu tun – aber in Swamp Thing und JLD hat er immerhin jeweils einen Mini-Auftritt).
WARNUNG VOR DEM SPOILER
Batwoman
Die Dame ist glaub ich neu in Gotham. So wie ich das mitbekommen habe, wurde sie erst relativ kurze Zeit vor dem Flashpoint-Event eingeführt – und ob ihres großen Erfolges gleich mit einer eigenen New-52-Serie bedacht. Die Story ist schnell erzählt: Ein geisterhaftes Wesen streicht durch Gotham und entführt Kinder. In eine solche Entführung platzt Batwoman herein und stellt fest, dass der Geist so ätherisch gar nicht ist – er kann physisch angegriffen werden. Festsetzen kann sie ihn dennoch nicht.
Des weiteren wird vor allem die Fledermausfrau selbst beleuchtet. Sie hat Stress mit ihrem Vater, muss sich mit einem aufmüpfigen Sidekick rumärgern und wird von der Bundesbehörde für Übersinnliches (hat die nicht Präsident Luthor einst eingerichtet?) auf eine geheime Fahndungsliste gesetzt. Am Ende latscht ihr auch noch ihr männliches Pendant über den Weg – Batsie will ihr ein Angebot machen (dass sie nicht ablehnen kann?) Vermutlich will er sie für sein Batman Inc. Projekt rekrutieren. Das alles ist flott erzählt und sehr schön gezeichnet. Was mir aber besonders gefällt ist, dass etliche Figuren aus „Gotham Central“ erwähnt werden oder gar auftauchen.
Ganz kurze Exkursion: Gotham Central ist eine mittlerweile abgeschlossene Storyline um die Mordkommission gleichen Namens, die ohne große Superkräfte mit dem alltäglichen Gothamer Wahnsinn klarkommen muss. Die etwas losgelöste Mini-Serie (immerhin vier dicke Sammelbände) stellt den äußerst gelungenen Versuch dar, den „realistischen“ Polizei-Alltag in einer Welt voller Superhelden zu beschreiben. Unbedingt empfehlenswert! Mindestens zwei der liebgewonnenen Charaktere aus dieser Serie laufen einem bei Batwoman über den Weg, was mich sehr gefreut hat. Ich plädiere im Übrigen weiterhin für eine eigene New-52-Serie Gotham Central. Aber egal. Batwoman hat Spaß gemacht. Der zugehörige Sammelband reizt mich jetzt aber nicht unbedingt.
Das sacht der Fachmann …
Batgirl
Ab sofort steckt wieder Barbara Gordon im Kostüm des Fledermausmädchens. Das liegt nicht daran, dass mit dem New-52-Neustart ihr Dasein als querschnittsgelähmte Oracle ungeschehen gemacht wird – es war halt nur nicht so schlimm. Tatsächlich wird in diesem Heft sogar ausdrücklich Bezug auf den „Killer Joke“ genommen.
Aber von vorne: Wie ja gemeinhin bekannt ist, heilen zerstörte Wirbelsäulen in Gotham besonders leicht – vor allem, wenn man hin und wieder ein Fledermauskostüm überstreift. Und so ist auch Barbara Gordon wieder topfit und vollständig hergestellt – auch wenn sie das traumatische Erlebnis mit dem Joker noch intensiv verfolgt. Als Batgirl macht sie jedenfalls wieder fleißig Jagd auf Bösewichter und rettet gleich zu Beginn ein Ehepaar vor einer Horde durchgeknallter Jugendlicher, die als Zeitvertreib in Wohnungen einbrechen und die Bewohner massakrieren. Als Barbara verlässt sie gerade das väterliche Heim und bezieht eine Studenten-WG.
Derweil treibt ein Finsterling in Gotham sein Unwesen, der offenbar die Final-Destination-Filme etwas zu ernst genommen hat. Er scheint es sich zumindest zur Aufgabe gemacht zu haben, jene Leute ins Jenseits zu befördern, die dem Tod nochmal knapp von der Schippe gesprungen sind. Das trifft dann auch kurz vor Schluss des Heftes einen der Hallodris, den Batgirl zuvor Dingfest gemacht und in ein Krankenhaus befördert hat – er hätte sich beim Kampf nämlich beinahe zu Tode gestürzt. Als Batgirl in der Klinik erscheint, um die Untat zu verhindern, zielt der Finsterling wie einst der Joker auf ihren Bauch, was sie vor Angst paralysiert. So kann sie nicht verhindern, dass er sein böses Werk vollzieht – und das vor den Augen mehrerer Polizisten. Auch nett!
Das sacht der Fachmann …
Legion of Super-Heroes
Wir schreiben das Jahr 3000. Die Menschheit hat das All erobert und sich mit den zahlreichen intelligenten Spezies dort draußen zu einer großen Völkerfamilie zusammengetan. Und natürlich gibt es auch noch Superhelden – und das nicht zu knapp. Diese sind sogar hoch offiziell in einer „Legion“ organisiert und arbeiten für die interstellare Regierung.
Das Szenario ist im DC-Universum wohl nicht neu. An mir ist das aber – wie so vieles – immer vorbeigegangen. Die sind wohl per Zeitreise öfter mal bei Superman aufgetaucht und hatten vermutlich auch früher schon eine eigene Serie. Ich fand’s jetzt nicht so berauschend. Ist nett gezeichnet und auch durchaus kurzweilig. Die spannenden Fragen, ob Kal-El noch lebt (könnte er doch) oder sich fortgepflanzt hat, werden jedenfalls nicht berührt. Naja, dieser Mon-El könnte natürlich ein entfernter Nachkomme sein.
Swamp Thing
Ich muss ja gestehen, dass ich das Sumpfding nur durch diesen Trashfilm aus den 80er Jahren kenne. Ich hab mal gehört, dass es da schon in der Vergangenheit hochgelobte Comicreihen zu gab – das aber nur am Rande. In diesem Heft wird offenbar ganz behutsam eine große Storyline vorbereitet, die wohl schon von Anfang an eng mit der Parallel-Serie Animal Man verknüpft sein soll. Meine Begeisterung über jene Serie habe ich ja bereits kundgetan.
Alles beginnt mit dem ehemaligen Swamp Thing, der sich mittlerweile wieder in einen normalen Menschen zurück verwandelt hat – aber immer noch eine sehr enge Beziehung zur Pflanzenwelt unterhält. Als sich mit einem Mal in Metropolis, Gotham und anderswo ein Tier-Massensterben ereignet, schaut Superman bei dem Knaben vorbei, um ihn um Rat zu fragen. Er windet sich allerdings zunächst. Erst als ihn die Flora selbst bedrängt – weil sich inzwischen die Agenten des rot, nun, zusammenrotten – will er sich im Sumpf wieder mit seinem Mittelchen in das Ding verwandeln. Allerdings erwartet ihn selbiges dort schon. Cliffhanger.
Nun jaaa. Die Geschichte baut sich wie gesagt behutsam auf. Da ich weiß, wie sehr sie mit der von Animal Man verknüpft ist, fand ich’s aber durchaus spannend.
Das sacht der Fachmann …
Justice League Dark
Natürlich gibt’s auch im DC-Universum ne ganze Menge Mystik und Magie – sowie die entsprechenden Helden. Von Deadman hatte ich mal gehört – Constantine kennt man ja mindestens aus der Verfilmung.
Diese ganzen Figuren müssen sich hier zusammentun, um einer großen magischen Bedrohung zu begegnen, der nicht mal die Überhelden der Justice League beikommen. Das ist die Geburtsstunde der Justice League Dark.
Und wie üblich bei einer solchen neuen (?) Gruppierung, müssen die einzelnen Mitglieder erst einmal dem Leser vorgestellt werden, während sie sich langsam zusammenfinden. Ich muss sagen – mir hat das ziemlich gut gefallen. Die einzelnen „Helden“ – von den meisten hatte ich nie gehört – sind sehr interessant. Und auch die sich ankündigende Story könnte was werden. Nach dem Sammelband halte ich mal Ausschau.
Das sacht der Fachmann …
Meine bisherigen New-52-Rezis: