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Die zehn besten Serien der 90er Jahre

In steter Regelmäßigkeit sammelt der gute Volker Daten für seinen wunderbaren Podcast, um dann als Selbstgesprächler im Zwiegespräch auf verlässlicher Grundlage die besten popkulturellen Erzeugnisse einer bestimmten Kategorie zu erörtern. Zuletzt rief er im November dazu auf, ihm die zehn besten und/oder liebsten TV-Serien der 90er Jahre zu nennen. Wie es die Tradition will, erfolgt meine Antwort in Form eines ausführlichen Listicles.

Ein halbes TV-Jahrzehnt

Mitte der 70er geboren, erstreckt sich meine TV-Kindheit und -Jugend über die beiden Folgejahrzehnte, somit liege ich in exakt der richtigen Zielgruppe für Volkers Umfrage. Will man meinen.

Tatsächlich habe ich in der zweiten Hälfte der 90er Jahre einige Lücken aufzuweisen, was schlicht mit dem Ende der Schulzeit zu tun hatte, als ich auf einmal keine festen nachmittäglichen Fernsehzeitfenster mehr erübrigen konnte.1 Viele Serien aus dieser Zeit habe ich daher erst Jahre später schauen können – etliche Klassiker kenne ich sogar gar nicht.2 Da ich Volkers Frage so auslege, dass nur die Serien in die Wertung kommen, die ich auch in den 90ern gesehen habe, tauchen einige meiner Lieblingsshows aus jener Zeit in meiner Liste nicht auf.

Nostalgie-Disclaimer

Ein paar Sätze möchte ich zuvor noch zum Thema Nostalgie loswerden. Ja, auch ich habe eine Retro-Ader und blicke ab und an wohlig und verklärend in meine Kindheit und Jugend zurück. Ich finde es allerdings sehr traurig, dass diese wohlige Retro-Nostalgie bei vielen oft schnell in eine toxische Früher-war-alles-besser-Nostalgie umschlägt. Gegen letztere möchte ich mich hiermit ausdrücklich verwahren und sie von mir weisen. Nichts war früher besser, außer, dass man selbst jünger war. Somit sind die Serien meiner Jugend um keinen Deut besser, als jene, die heute produziert und ausgestrahlt werden. Meist ist das Gegenteil der Fall. Einige davon sind zeitlos gut und funktionieren auch heute noch – andere aber sind sehr ihrer Zeit verhaftet und werden zu Recht heute so nicht mehr gemacht. Dies eingedenk kommen wir nun endlich zu meinen zehn liebsten und besten TV-Serien der 90er Jahre.

1. The Simpsons

Die gelbe Cartoon-Familie von Matt Groening ist für mich mit Abstand die bedeutendste und prägendste Serie dieses Jahrzehnts – womit ich in meiner Generation sicher nicht allein stehe. Während der Oberstufe konnten wir buchstäblich ganze Unterhaltungen ausschließlich in Simpsons-Zitaten führen.

Auch wenn die Serie seit 19893 unverdrossen läuft, hat ihre Bedeutung für mich nach und nach abgenommen, inzwischen gibt es deutlich mehr Folgen und Staffeln, die ich nie gesehen habe. Ich denke mal, ich habe ungefähr die ersten zwölf/dreizehn Staffeln verfolgt. Den Kinofilm fand ich noch sehr gelungen – aber der markiert so ungefähr den Endpunkt meiner persönlichen Simpsons-Ära.

Die Serie hat das ganze Themenspektrum vom Alltag über Popkultur bis hin zur Weltpolitik in unvergleichlicher Art und Weise behandelt: humorvoll, anarchisch, fortschrittlich, aber auch immer moralisch und oft sehr emotional. Prägender und relevanter ist das in den 90er Jahren keiner anderen gelungen.

So wenig, wie ich das Bedürfnis empfinde, die aktuellen Folgen zu schauen, drängt es mich, nochmals in die alten reinzugucken. Auch wenn viele Geschichten zeitlos sein mögen, dürfte das meiste sehr seiner Ära verhaftet sein.

2. Star Trek: The Next Generation

Das Jahr 1987 war für eingeschworene Raumschiff Enterprise “Altfans” eine mittelschwere Katastrophe – für einen fantastikbegeisterten Schuljungen wie mich hingegen eine Offenbarung. Gut, strenggenommen war es das Jahr 1990, denn erst dann erschien Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert erstmals hierzulande im ZDF. Und während die alten Zöppe weiter jammerten, dass Kirk ja viel besser als Picard und überhaupt früher alles besser gewesen sei, hat unsereins allwöchentlich begeistert die Abenteuer des neuen Raumschiffs Enterprise verfolgt. Kommt einem irgendwie bekannt vor, oder?

Nun ja, für meine Generation war jedenfalls die D die Enterprise und Picard der Captain. Die Teppichboden-Brücke war unser Weltraumwohnzimmer, in dem wir bis 1994 Woche für Woche das All bereisen konnten. Viel mehr noch als bei TOS kann man den gesellschaftlichen Einfluss dieser Serie wohl kaum überschätzen. Tablets, Computersprachsteuerung, jederzeit verfügbare Mediendatenbanken – all dies hat TNG vorweggenommen oder sogar inspiriert. Und auch wenn es die alten Zöppe von heute nicht wahrhaben wollen – auch gesellschaftspolitische Visionen wurden behandelt: Vegetarismus, Genderfragen, Aufnahme von Flüchtlingen. Kam alles drin vor.

Rückblickend muss auch ich gestehen, dass bei TNG nicht alles perfekt war. Die Serie musste sich über ihre sieben Staffeln erst finden und entwickeln. Vieles wird man sich heute nicht mehr anschauen können – etliche Folgen sind und bleiben jedoch zeitlose Klassiker. Zudem gebührt TNG die Ehre, das Star-Trek-Universum belebt und weiterentwickelt zu haben. Und es wurde der Weg für die beste Trek-Serie aller Zeiten bereitet: Deep Space Nine.

Aber auch diese Epoche ist vorüber. Die Trek-Raumschiffe der fantastikbegeisterten Schulkinder heißen heute Discovery, Cerritos und Protostar – und das ist auch gut so.

3. Seinfeld

Dafür, dass ich die Show about nothing nie komplett gesehen habe, taucht sie recht hoch in meinem Ranking auf. Ich stehe allerdings dazu, da sie in der zweiten Hälfte der 90er ziemlich prägend für mich war. Unter Freunden und in der Familie waren Jerry, Elaine, George, Kramer, Newman & Co. regelmäßig Thema. Im Übrigen fand ich Jerry Stiller in der Rolle des Vaters von George Costanza immer besser, als in jener des Stiefvaters von Douglas Hefferman.4

Ob sich da mal ein kompletter Rewatch lohnen würde? Vermutlich eher nicht, da es doch eine recht klassische Sitcom war. Oder?

4. Animaniacs

Die Warnerbrothers und die Warnerschwester Dot haben recht erfolgreich den Looney-Tunes-Wahnsinn in die damals aktuelle Neuzeit geholt. Und in dieser Serie haben Pinky und Brain das Licht der Welt erblickt. Viel mehr ist eigentlich nicht zu sagen. Müsste heute auch noch ganz gut funktionieren.

5. Batman the Animated Series

Meinen Anmerkungen zu dieser Serie in der – ebenfalls von Volker initiierten – Auflistung der besten DC-Serien kann ich kaum etwas hinzufügen. Also zitiere ich mich einfach mal selbst:

“Diese Serie […] kann man gar nicht hoch genug einschätzen, hat sie doch der Legende des Dunklen Ritters etliche Figuren und Handlungselemente hinzugefügt. Mir hat sie damals vom Stil und von den Geschichten her sehr gut gefallen – und ich glaube, das meiste davon würde auch heute noch gut funktionieren.”

6. Liebling Kreuzberg

Unterschlagen wir mal nicht, dass wir in den 90ern auch einige deutsche Serien geguckt haben. Einige davon waren sogar richtig gut. Diese in Berlin angesiedelte Anwaltsserie mit Manfred Krug in der Titelrolle ist zu einem wesentlichen Teil ein Produkt der 80er Jahre – 1986 gestartet. Die letzten drei der insgesamt fünf Staffeln stammen allerdings aus den 90ern und thematisieren nebenbei sehr gekonnt Berlins Sonderrolle vor, in und nach der Wendezeit.

Allein als Zeitdokument und um den guten alten Manne Krug und sein Spiel zu erleben, kann man da sicher auch heute noch gut reingucken.

7. Babylon 5

Auch zu diesem Science-Fiction-Klassiker der 90er Jahre hatte ich mich bereits an anderer Stelle geäußert. Nämlich bei den zehn besten SF-Serien, die Volker letztes Jahr abgefragt hatte. Erneut zitiere ich mich selbst:

“Das Setting dieser Serie gefällt mir außerordentlich – vor allem die Darstellung der Raumfahrttechnologie der Menschen. Die Starfurys zählen bis heute zu meinen absoluten Lieblingsraumschiffen. Das Thema künstliche Gravitation durch Rotation wird oft und gern in Szene gesetzt. Ich mag das.

Dass auch hier die Aliens im Grunde allesamt Menschen mit leichten gesellschaftlichen Spleens sind, ist geschenkt. Auch der starke esoterische Anteil mit Psikräften etc. hat mich nie ernsthaft gestört. Dafür sind das Psi-Corps und die epische Gut-gegen-Böse-Metahandlung mit den Schatten und den Vorlonen einfach zu cool.”

Meinen immer wieder angekündigten Rewatch habe ich noch immer nicht in Angriff genommen. Aber irgendwann wird er kommen.

8. Adelheid und ihre Mörder

Auch diese – diesmal in Hamburg angesiedelte – komödiantische Krimiserie aus deutschen Landen habe ich immer gern geschaut. Die großartige Evelin Hamann löste als Sekretärin der “Mord Zwo” über 60 Folgen lang die Fälle ihres etwas schusseligen Chefs. Das Schema der Handlung mochte sich oft wiederholen, die Figuren waren jedoch alle witzig und gelungen – und mein Hamburg wurde immer schön in Szene gesetzt.

9. Parker Lewis

Jetzt wird es womöglich etwas abseitiger. Der “Coole von der Schule”, wie er im deutschen Untertitel hieß, hat in seinen beiden ersten Staffeln herrlich albern und selbstironisch das Thema Highschool-Komödie neu interpretiert. In der letzten Staffel drei verkommt die Serie jedoch zu einem Abklatsch dessen, was man selbst zuvor persifliert hatte.

Auf unserem Schulhof war Parker Lewis ein, zwei Jahre lang intensives Thema, viele Sprüche sind in unseren Sprachgebrauch übergegangen. Nach der schwachen dritten Staffel war der Hype aber auch schnell wieder vorbei.

Uhrenvergleich!

10. Beavis & Butthead

Kaum etwas repräsentiert die 90er Jahre wohl besser, als diese beiden Knalltüten. Als Pausenclowns von MTV sind sie der Inbegriff dieses Fernsehjahrzehnts. Die dämliche Lache und die bescheuerten Sprüche der beiden nachzumachen durfte auf dem Schulhof bei keiner Unterhaltung fehlen.

“I am the Great Cornholio! I need TP for my bunghole!”

Nee, das geht heute nicht mehr. Aber damals fanden wir’s großartig.

Honorable Mention

Wie gesagt: einige der besten Serien aus jenem Jahrzehnt habe ich erst viel später geguckt, völlig unerwähnt lassen möchte ich sie dennoch nicht. In willkürlicher Reihenfolge sei also zudem erinnert an: Star Trek: Deep Space Nine (1993 bis 1999) | The Sopranos (1999 bis 2007) | Twin Peaks (1990 bis 1991 und 2017) | Futurama (seit 1999) | Cowboy Bebop (1998 bis 2000) | South Park (seit 1997)

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  1. Ja, natürlich hatte ich einen Videorecorder – und ich war auch recht versiert darin, ihn mittels ShowView zu programmieren. Trotzdem war schlicht nicht mehr soviel Zeit zum Glotzen.[]
  2. Friends zum Beispiel[]
  3. ja, davor gab es 1987 die die Tracey-Ullman-Clips und hierzulande ging es erst 1991 los[]
  4. Ja, da isser auch gut, ich geb’s ja zu.[]

Bingetagebuch: Picard

Diese lose Sammlung meiner Überlegungen dient vor allem der Vorbereitung einer mit Spannung erwarteten Podcast-Aufnahme, in der Robert, Andres und ich ein für alle Mal klären wollen, was an dieser Serie mehr – und was weniger gelungen war.

Warum die Mühe? Nun, eine solche Serie wurde von uns dreien – und vermutlich von vielen Star-Trek-Fans unserer Generation – lang erhofft. Ihre Ankündigung hatten wir damals mit großer Begeisterung aufgenommen, schließlich hatte uns TNG in unserer Jugend lange Zeit begleitet und geprägt. Aber wie das mit der Nostalgie immer so ist – sie ist zumindest kein Selbstläufer.

Schon nach Staffel eins hatten wir uns intensiv mit Picard und unserem Hadern damit auseinandergesetzt, ich hatte das damals bereits in einem Blogpost zusammengefasst. Nun soll das große Gesamtfazit folgen. Hier meine ersten Stichpunkte dazu. Wie immer mit einer ausdrücklichen

WARNUNG VOR DEM SPOILER

Was gut war

Star Trek geht weiter: Grundsätzlich hat mich gefreut, dass die Entwicklungen im Star-Trek-Universum nach Voyager und Nemesis endlich weitererzählt werden. So schön ich ENT, DISCO und die Kelvin-Filme finde1 – immer nur und ausschließlich auf die Anfangszeit zurückzugreifen, ist doch auch nichts. Die Lücke zwischen der Vernichtung der Scimitar und dem Burn will endlich gefüllt werden. Lower Decks und Prodigy machen das aktuell ganz hervorragend. Dass sich Picard hier einreiht, hat mich von Anfang an begeistert – zumal gleich zu Beginn auch die Prime-Universe-Ereignisse aus dem Star-Trek-Reboot von 2009 kanonisiert wurden.2 Picard verspricht also, dass wir endlich erfahren, wie es weitergeht – was mich gleich zum nächsten positiven Punkt bringt.

Die Ausgangssituation: Der Punkt, an dem wir Jean-Luc Picard und das Star-Trek-Universum zu Beginn der Serie antreffen, ist für mich noch immer reizvoll. Es wird auf dem aufgebaut, was wir aus der Zukunftsvision der letzten TNG-Folge erwarten, wie bereits erwähnt mit dem verknüpft, was in JJ Abrams Star Trek festgelegt wurde, und man darf hoffen, dass darauf aufgebaut wird. Mit dem Trauma um Datas Opfertod in Nemesis hat Picard einiges zu knabbern, für ausreichend Motivation ist also auch gesorgt. Der KI-Plot fügt etwas halbwegs neues hinzu, was diese Gemengelage noch einmal befeuern kann. Mit am besten gefällt mir allerdings das Start-Ensemble, das dem etwas pötterigen ehemaligen Sternenflottenadmiral ein romulanisches Ex-Agenten-Ehepaar als Haushälter zur Seite stellt. Eine Schande, dass dieses Potential schon nach zwei Folgen so mutwillig ins Klo gespült wurde. Aber halt! Ich bin noch bei den positiven Dingen, dazu also später mehr. Die Sache mit den interessanten Ausgangssituationen zieht sich durchaus durch die ganze Serie. So finde ich, dass der Beginn der zweiten Staffel durchaus Potential hat, gleiches gilt für einige Voraussetzungen in Staffel drei. Doch zurück zu Picards Haushälterehepaar und somit zum nächsten positiven Punkt.

Ein paar gelungene Charaktere: Meine absoluten Favoriten der ersten Staffel sind besagte Eheleute, die romulanischen Ex-Agenten Laris und Zhaban – allerdings ausdrücklich nur in der Darstellung der beiden ersten Folgen. Wie später mit ihnen verfahren wurde, hat mir überhaupt nicht gefallen – doch dazu gleich mehr. In Staffel zwei hat mir vor allem die junge Guinan sehr zugesagt.3 Mein Favorit in Staffel drei ist natürlich Captain Shaw, unter den “alten Zöppen” ist Worf für mich der gelungenste.

Das Finale: Der Schluss der Serie hat mich nach viel Quälerei – dazu kommen wir jetzt gleich – wieder halbwegs versöhnt. Das Wiederaufleben der guten alten Zeit ist – auch wenn ich so etwas eigentlich immer skeptisch sehe – nett. Viel interessanter sind der Ausblick und die Anknüpfungsmöglichkeiten für kommende Geschichten, die am Ende der Serie zurückgelassen werden. Ob das unbedingt in einer eigenen Serie erzählt werden muss, sei dahingestellt. Aber wenn die Enterprise G irgendwann einmal bei Prodigy oder Lower Decks durchs Bild schippert, würde mir das durchaus ein Lächeln aufs Gesicht zaubern.

Was schlecht war

Das miese Preis-Leistungs-Verhältnis: Ich glaube, das Grundproblem dieser Serie ist das zu geringe Budget beziehungsweise der adäquate Einsatz desselben. Dabei rede ich gar nicht mal von den Effekten, den Rolltreppen und den Ikealampen. Ja, die ewig schlechte Beleuchtung und diese besch***ene Bar, in der jede zweite Szene spielt, ist auch mir auf die Nerven gegangen. Aber all das hätte ich anstandslos ertragen, wenn das vorhandene Geld vor allem in gute Drehbücher und eine vernünftige Regie gesteckt worden wäre. Zum Ausgleich hätte es gern nur halb so viele Episoden geben dürfen. Das hätte dem Ganzen mit Sicherheit sehr gutgetan und uns wäre womöglich die vollkommen wirre Handlung der zweiten Staffel erspart geblieben. Zumindest einer der folgenden Punkte, ist meiner Ansicht nach eine direkte Folge daraus.

Die furchtbare Charakterentwicklung: Diese Serie hat ein untrügliches Gespür dafür, jede halbwegs interessante Figur kaputtzuschreiben – oder sie gleich von Anfang an grottig zu konstruieren. Laris und Zhaban sind das Paradebeispiel für ersteres. Die interessanteste Konstellation der gesamten Serie wird nach Folge zwei einfach weggelassen, in Staffel zwei ist Zhaban dann einfach mal offscreen verstorben – und Laris wird zu einem weirden Loveinterest für Picard konstruiert. Von Tallinn wollen wir gar nicht erst anfangen. Ist irgendwo mal erklärt worden, warum die wie Laris aussieht? Furchtbar! Brent Spiners unsägliche Figur in Staffel zwei steht idealtypisch für die von Anfang an verkorksten Figuren. Was für ein hanebüchener Unsinn!

Die “düstere” Föderation: Was sollte diese ständige Raucherei? Kam das wenige Geld für die Produktion von der Tabakindustrie? Was ist aus der utopischen Föderation geworden? Und selbst wenn man einen leichten Niedergang darstellen will, muss das unbedingt durch Suff und Drogenkonsum geschehen? In diese Kerbe schlägt meiner Meinung nach auch der unsägliche Umgang mit der psychischen Erkrankung von Picards Mutter in Staffel zwei. Und hier käme nicht einmal ein angenommener Niedergang der Föderationsutopie zum tragen, da Picards Kindheit lange vor den Borg und dem Dominionkrieg lag. Um es noch einmal auszusprechen: In einer Zeit, in der man mit einer Pille Nieren nachwachsen lassen kann, muss man in einem Vorort der Föderationshauptstadt eine psychisch erkrankte Person nicht in ihr Zimmer einsperren. So ein Schwachsinn!

Fazit

Um mich nicht in Rage zu schreiben, breche ich die Auflistung der nicht so positiven Punkte hier einmal ab. Ich hätte mich sonst zu sehr in einzelnen Plotpunkten festgebissen, das ist eher was für die Tonspur.

Außerdem gibt es da draußen sehr viele, denen die Serie schlicht und einfach gefallen hat. Und ich möchte nicht der Miesepeter sein, der allen anderen den Genuss verdirbt. Mir hat’s halt nicht so gefallen – ich freue mich aber für alle, bei denen es anders war. Und schließlich gibt es auch für mich gerade eine Vielzahl hervorragender neuer Star-Trek-Shows, die mich begeistern können: DISCO, Lower Decks, Strange New Worlds, Prodigy – das ist alles ganz wunderbar und darin hat Picard alles recht der Welt respektiert zu werden.

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  1. ja, ich stehe dazu[]
  2. Wir erinnern uns: eine Supernova vernichtet Romulus, Spock versucht, zu helfen, landet jedoch mit dem Forschungsschiff in der Vergangenheit, der etwas verwirrte Romulaner Nero folgt ihm … ach, guckt einfach den Film.[]
  3. aus der sie ruhig auch mehr hätten machen können[]

Die 3×5 besten Star Trek Sachen

Der beliebte und begabte Podcaster Volker aka Selbstgesprächler befragt regelmäßig seine Zuhörendenschaft bei Twitter nach Top-5-Listen zu den Themen seiner jeweils künftigen Sendung. Ich habe es mir in ähnlicher Regelmäßigkeit zur Gewohnheit gemacht, die Fragen nicht nur per Tweet sondern auch etwas ausführlicher per Blogpost zu beantworten.1

Dickes Brett

Diesmal geht es um nichts geringeres als unser aller Lieblings-TV-und-Kino-Science-Fiction-Universum2 Star Trek. Angesichts der Fülle des zugrundeliegenden Materials und meiner Begeisterung für dieses Sujet will da ein dickes Brett gebohrt sein. Wie auch immer, gehen wir es an!

Die fünf besten Star Trek Serien

Da geht’s schonmal los. Von den aktuell und bislang insgesamt neun Serien3 die vier rauszupicken, die es nicht in meine Top-5 schaffen, mag noch einfach sein.4 Die final five5 dann aber in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen, ist schon kniffliger.

Platz 1: Deep Space Nine – Da gibt es nicht viel zu sagen. Diese Serie stellt bis zum heutigen Tag den einsamen Höhepunkt des gesamten Franchises dar. Keine Serie davor oder danach war von der ersten bis zur letzten Folge derart stimmig und gelungen. Keine Diskussion.

Platz 2: The Next Generation – Ohne TNG hätte es DS9 natürlich nie gegeben. Und allein aus meinem Geburtsjahr ergibt sich meine Verbundenheit mit dieser Serie. Wie ich an anderer Stelle bereits betonte: Meine Enterprise wird immer die D sein – und mein Captain immer Picard. Auch wenn sie erst einmal wachsen musste, hat diese Serie ganz große Geschichten erzählt und die Science-Fiction entscheidend geprägt.

Platz 3: Enterprise – Ab hier gerate ich in den Bereich, in dem ich mich rechtfertigen müsste. Denn ENT gut zu finden ist sicher eine Mindermeinung unter den Trek-Fans.6 Ich stehe aber dazu. Auch wenn die Serie nicht perfekt ist, mochte ich ihre Atmosphäre und ihren Ansatz, eine Brücke zwischen unserer Realität und der zukünftigen Föderations-Utopie zu schlagen. Ich gebe dabei zu, dass diese Begeisterung aus einem Rewatch von vor ein paar Jahren stammt. Seit dem stehe ich auch voll auf das Titellied.

Platz 4: Discovery – Für DISCO gilt im Grunde dasselbe. Natürlich ist die Serie vor allem in ihrer ersten Staffel nicht perfekt. Aber – und das habe ich auch schon oft betont – das gilt bis auf eine Ausnahme7 für alle Trek-Serien. Ich mag einfach viele Einfälle und vor allem die meisten Figuren bei DISCO.

Platz 5: Lower Decks – Vor einem Jahr8 hätte ich mich selbst über diese Platzierung gewundert. Ich war sehr skeptisch, ob ein weiterer Futurama-Klon in Zeiten von Rick & Morty, Final Space und Solar Opposites funktionieren kann – und dann auch noch im Star-Trek-Universum. Aber hey! Das funktioniert sogar sehr gut! Vor allem weil die Serie nicht nur witzig ist, sondern auch sehr angemessen mit dem Kanon umgeht, in den sie eingebettet ist.

Die fünf besten Star Trek Filme

Die Aufgabe ist vielleicht ein bisschen einfacher, auch wenn es insgesamt schon 13 Filme gibt.9

Platz 1: First Contact – Als Angehöriger der TNG-Generation muss ich da nicht lange überlegen. Mein liebster Star-Trek-Film ist natürlich der beste TNG-Film. Auftritt der Enterprise E, die Borg-Queen, der First Contact mit den Vulkaniern selbst, der Leinwand-Einsatz der Defiant, Picards Ahab-Story-Arc – muss ich mehr sagen?

Platz 2: Undiscovered Country – Gleich darauf muss der beste TOS-Film folgen. Auch wenn die klassische Crew im sechsten Kinofilm schon reichlich gealtert war, hat sie mit ihrem letzten Leinwandauftritt ihren Höhepunkt erreicht. Shakespeare im klingonischen Original, der klingonische Gorbatschow, Sulu als Captain der Excelsior und das “U-Boot-Gefecht” am Ende – alles ganz groß!

Platz 3: The Voyage Home – Jupp, der vierte Film ist ziemlich Low Budget – dafür aber der lustigste von allen. Die Handlung fast ausschließlich per Zeitreise in den 80ern – der damaligen Gegenwart – spielen zu lassen, mag gewagt klingen, ist aber hervorragend umgesetzt. “Computer …?”

Platz 4: Wrath of Khan – Der Klassiker darf auf dieser Liste natürlich nicht fehlen. Auch wenn ich diesem Film immer die dreiste Zweitverwertung der kompletten Enterprise-Kamerafahrt aus dem ersten Film übelnehmen werde, sind das ikonische Duell Kirk-Khan und das “original U-Boot-Gefecht” zwischen Enterprise und Reliant einfach großartig.

Platz 5: Beyond – Um mich auch hier zu outen: Ich mochte die Reboot-Filme von Anfang an. Alle drei. Die interne Reihenfolge der Leinwandauftritte der neuen Kirk-Crew wäre bei mir drei, eins, zwei, was den dritten und aktuell letzten Film Star Trek: Beyond auf diese Liste hebt. Nicht nur wegen der Anspielung auf die ENT-Ära und die Beasty Boys.

Die fünf besten Star Trek Charaktere

Zum Schluss die schwerste wenn nicht gar unmögliche Aufgabe. Da jede weggelassene Figur10 eine Schande ist, zu jedem nur ein Satz.

Platz 1: Spock – Von Kindheit an meine Nummer eins, beim Spielen auf dem Grundschulhof war ich immer Spock.

Platz 2: Miles O’Brien – Der Normalo, der einfach nur seine Arbeit macht – und trotzdem ein Held.

Platz 3: Benjamin Sisko – Bester Captain! (sorry)

Platz 4: Data – Data verkörpert das beste Stück Science-Fiction im ganzen Star-Trek-Universum: künstliche Intelligenzen sind auch nur Menschen.

Platz 5: Jean Luc Picard – Ja, okay … auch bester Captain.

Vorfreude auf das Zwiegespräch

Wie immer dient diese Umfrage Volkers Vorbereitung seiner nächsten Podcast-Sendung. Mit dem Mega-Thema Star Trek hat er sich ganz schön was vorgenommen. Da freuen wir uns drauf!

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  1. Deswegen hat diese “Kategorie” bei mir ab sofort auch ein eigenes Schlagwort: slbstgsprchlr[]
  2. Ja, ich weiß: Bücher, Comics und Videospiele gibt’s auch noch.[]
  3. Hab ich eine vergessen? Nö, oder?[]
  4. Nämlich TOS, TAS, VOY und PIC[]
  5. Sorry, falsches Franchise[]
  6. Sagt man eigentlich noch “Trekker”? Oder gar “Trekkie”?[]
  7. Siehe Platz 1[]
  8. Oder schon zwei? Keine Ahnung![]
  9. Oder?[]
  10. eigentlich der komplette DS9-Cast und von allen anderen mindestens die Hälfte[]

Die fünf besten Serien 2020

Das Jahr 2020 hat nicht allzu viel geboten – die Möglichkeit, viele Serien zu glotzen war aber definitiv dabei. Entsprechend hat der gute Volker für seine nächste Podcast-Sendung nach den fünf besten Serien und Filmen des Jahres gefragt. In Sachen Filme habe ich diesmal leider nichts zu bieten – bei den Serien umso mehr. Als treuer Hörer1 des Selbstgespräche-Podcasts habe ich selbstredend sogleich geantwortet.

0. Star Trek: Deep Space Nine

Außer Konkurrenz und lediglich als honorable mention stelle ich die noch immer beste aller Star-Trek-Serien als Nummer 0 vornan. 2020 habe ich mein lang gehegtes Vorhaben umgesetzt, Star Trek: Deep Space Nine noch einmal komplett in einem Rutsch durchzugucken.

In meiner Erinnerung war die Serie durchaus gut und ich hatte abgespeichert, dass sie – wie alle anderen Trek-Serien – ein, zwei Staffeln braucht, um in die Gänge zu kommen, mindestens so lange, bis die Dominion-Metahandlung richtig startet. Wie falsch ich damit doch lag.

Von Folge eins an gelingt es Deep Space Nine all seine Stärken auszuspielen. Und das sind vor allem die hervorragend ausgearbeiteten Charaktere und ihr Beziehungsgeflecht. Auch wenn das Dominion in der ersten Staffel nur ein Gerücht ist, sind die Geschichten bereits hier hochspannend, einfallsreich und interessant. Und dann gelingt es der Serie auch noch, sich von Staffel zu Staffel zu steigern. Ganz großes Fernsehen!

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1. Der Mandalorianer

Mit Abstand das Highlight des Serien-Jahres, das angefangen bei der Musik alles richtig macht. Man mag der Serie vorwerfen, dass sie sich vor allem zu Anfang in Sachen Meta-Handlung und konkreter Einbettung in das Star-Wars-Universum etwas zurückhält – gerade das halte ich aber für einen gelungenen Zug, damit sich auf das Wesentliche konzentriert werden kann: die wenigen Hauptfiguren, ihr Verhältnis zueinander und das Erzählen einer guten Geschichte – beziehungsweise mehrerer davon. Sich dabei auf eine einfache Vater-Sohn-Konstellation zu beschränken ist eine Stärke der Serie und lässt ihr Raum eine großartige Stimmung zu erzeugen.

Staffel zwei behält das Erfolgsrezept bei, zieht aber mit dem Fanservice und den Verknüpfungen zum restlichen Universum mächtig an und lässt die Geschichte im Staffelfinale auf einen grandiosen Höhepunkt zulaufen.2

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2. Cobra Kai

Meine ganz persönliche Serien-Überraschung ist die Fortsetzung der Karate-Kid-Filme aus den 80ern. Überraschung deswegen, weil die soeben formulierte Prämisse zunächst einmal nicht sonderlich vielversprechend klingt. Das Jahrzehnt meiner Kindheit in allen Ehren – aber seine zur Zeit moderne nostalgische Überhöhung kann ich nur äußerst bedingt teilen.

Das brillante an der Serie ist, dass sie genau diesen Zeitenwandel zum Thema macht. Es ist quasi eine Coming-of-age-Geschichte für meine Generation.3

Überhöhen will ich das ganze auch nicht, es bleibt eine überwiegend komödiantische Unterhaltungssendung mit viel Karate-Action. Die Mischung aus alldem gelingt aber hervorragend. Die Serie nimmt sich und seine Vorgeschichte nicht allzu ernst – und es werden sogar etliche der in den letzten Jahren und Jahrzehnten verbreiteten Fan-Theorien einbezogen oder zumindest erwähnt.4

Großartig ist in jedem Fall, dass fast alle Original-Schauspieler wieder ihren Auftritt haben – so es denn möglich ist. Und alle Figuren bekommen deutlich mehr Tiefe und Hintergrund verpasst, als es die 80er-Jahre-Action-Abziehbilder damals hatten. Das lässt die Trennlinie zwischen “Gut” und “Böse” angenehm verschwimmen und macht aus dem Stoff eine witzige, geistreiche und durchaus zeitgemäße Handlung.

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3. The Crown

Muss ich mich nach vier durchgesuchteten Staffeln schon Royalist schimpfen lassen? Soll mir Recht sein!

Die britische Nachkriegsgeschichte mit Fokus auf die immortal Queen zu erzählen ist mehr als naheliegend – und die Soap-Tauglichkeit der Royals ist unbestritten. Das damit verbundene Erzähl-Potential wird in dieser Serie in mittlerweile vier Staffeln unglaublich gut gehoben. Das Ergebnis ist eine großartige spannende Geschichte mit unfassbar guten Schauspielerinnen und Schauspielern, deren Figuren man nur ins Herz schießen kann. In Staffel vier gilt dies sogar für Maggy Thatcher, die von Gillian Anderson dermaßen fabelhaft dargestellt wird, dass es eine schiere Freude ist.5

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4. Star Trek: Discovery

Im Gegensatz zu zahlreichen “Fans”, die seit Folge eins kein gutes Haar an der neuesten Star-Trek-Serie lassen, bin ich von Anfang an recht angetan von DISCO. Ja, die Serie hat ihre Macken, einige Startschwierigkeiten und Konstruktionsfehler.6 Aber sind wir ehrlich: So perfekt wie DS97war bislang keine Serie aus dem Trek-Universum.

Ich erfreue mich da lieber an den positiven Aspekten wie den großartigen Charakteren, der Spiegeluniversums-Handlung in der ersten Staffel, Pike und Spock in der zweiten – und dem Lore-Neuland, das wir in der dritten Staffel endlich betreten.8

Tatsächlich gefällt mir der Schlusspunkt, an dem wir Schiff, Crew und Föderation verlassen, besonders gut. In Staffel vier werden wir endlich wieder ein Raumschiff haben, das boldly in new frontiers vorstoßen kann. Ich freue mich drauf.

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5. The Boys

Jupp, die Serie ist übertrieben brutal – das aber auf eine so absurd überzeichnete Weise, dass ich mich darüber nur beömmeln kann. Die Grundidee ist schnell erzählt: Superhelden sind real – und längst nicht so heldenhaft, wie es scheint. Gerade die zweite Staffel verknüpft das sehr gekonnt mit dem aktuellen politischen Geschehen in den USA.9 Weiß gar nicht, wie sehr das noch der Comicvorlage entspricht, macht auf jeden Fall eine Menge Spaß.

(Kleine Warnung: Der Trailer hält sich in Sachen Brutalität nicht ernsthaft zurück. Abspielen daher auf eigene Gefahr.)

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  1. Naja, ich lausche hin und wieder mal rein.[]
  2. An dem Finale scheiden sich bekanntlich auch die Geister. Ich finde es aber völlig konsequent, handlungslogisch und einfach großartig.[]
  3. Für Jugendliche ebenfalls, schließlich spielt eine neue Karate-Generation eine zentrale Rolle – aber unsereiner wird halt auch angesprochen.[]
  4. Zum Beispiel, dass Daniel im ersten Film der eigentliche Rowdy ist und Johnny das Mobbing-Opfer.[]
  5. Ich würde mich über eine ähnliche Verarbeitung der deutschen Nachkriegsgeschichte übrigens sehr freuen. Titel könnte schlicht “Kanzleramt” sein. Jeder Kanzler eine Staffel – ggf. einige sogar deren zwo.[]
  6. Und es gehört natürlich zur DNA des Fandoms, an den Objekten seiner Begeisterung rumzumäkeln, vor allem wenn es etwas “neues” ist. TOS-Fans hassten TNG, TNG-Fans hassten DS9 und nun ist halt Disco dran.[]
  7. siehe oben[]
  8. Unter anderem bin ich begeistert von Bookers Schiff, von der Zukunfts-Technik und der Entwicklung, die Vulkanier und Romulaner genommen haben.[]
  9. Zumindest was die Mechanismen angeht, weniger die konkreten Inhalte, die bleiben schon der inneren Logik des Serienuniversums verhaftet.[]

Das Beste aus dem Hause DC-Comics

Erneut stellt Volker1 für die Datengrundlage einer kommenden Sendung ein paar Fragen in den virtuellen Raum. Diesmal geht es um das Comicuniversum von Batman, Superman und Co.

Bekanntlich ziehe ich das Haus der Ideen2 vor. Dennoch kann ich auch dem Mitbewerber viel abgewinnen und sehe mich mit ausreichender Kompetenz gesegnet, die Fragen zu beantworten.

Wie immer ist das Ganze ein prima Aufhänger für einen Blogpost, in dem ich meine knappe Twitter-Antwort etwas ausführen kann. Beginnen wir also mit Frage eins.

Meine Top 5 der besten/liebsten DC-Filme

Das mit den Filmen bekommt das MCU bekanntlich deutlich besser hin. DC ist allerdings schon sehr viel länger im Filmgeschäft tätig – und hat sich mit seinen aktuellen Produktionen auch wieder mehr als gefangen. Ausreichend Material also, um gute bis sehr gute Filme zu identifizieren und eine Top-5-Liste3 zu befüllen.

1. Wonder Woman (2017) – Was soll ich sagen? Bester Film! Alles richtig gemacht.

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2. The Dark Knight (2008) – Nach einem kürzlichen Rewatch habe ich festgestellt, dass sich meine einstige Begeisterung für diesen Film nicht mehr ganz reproduzieren lässt. Zu seiner Zeit war er aber mit das Beste, was wir in Sachen Superhelden-Zeugs hatten. Und er hat den besten Joker.

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3. Aquaman (2018) – Auch hier kein Grund zum Meckern: Großartige Hauptfigur, interessantes Szenario, runde Geschichte.

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4. Batman Returns (1992) – Hier gilt in noch höherem Maße, was ich für den zweiten Nolan-Batman oben angemerkt habe. Mit Blick auf den Trailer glaube ich kaum, dass mich der Film heute noch begeistern könnte.4 Aber damals war er mein absoluter Liebling.

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5. Shazam (2019) – Dieser Film hat schlicht und einfach Spaß gemacht. Auf die Art und Weise hat das DCEU5 eine echte Zukunft.

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Meine Top 5 der besten/liebsten DC-TV-Serien

In Sachen TV-Serien hatte ich schon öfter betont, dass ich hier den Vorteil bei DC sehe. Keine der Marvel-Serien konnte mich bislang überzeugen – bei DC waren es allerdings bereits einige. Auch wenn ich längst nicht in alle reingeschaut habe.

1. The Flash – Ja, es ist schnulzig, es ist trashig, es ist seifenoperig – aber The Flash ist aktuell meine absolute Lieblings-Superheldenserie.6 Bei allen Plot- und Logiklöchern macht sie in Sachen Charakter-Chemie einfach alles richtig. Inzwischen habe ich Staffel fünf konsumiert, freue mich darauf, dass die sechste erschwinglich streambar wird und hoffe, dass es noch etliche geben wird.

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2. Batman: The Animated Series – Diese Serie aus den 90ern kann man gar nicht hoch genug einschätzen, hat sie doch der Legende des Dunklen Ritters etliche Figuren und Handlungselemente hinzugefügt. Mir hat sie damals vom Stil und von den Geschichten her sehr gut gefallen – und ich glaube, das meiste davon würde auch heute noch gut funktionieren.

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3. Legends of Tomorrow – Die Ursprungsserie des DC-Arrowverse7 hat mich tatsächlich nie so gepackt. Ihr zweiter (?) Spinoff nach “The Flash” (siehe oben) jedoch umso mehr. Von den Legends of Tomorrow habe ich bislang zwar nur die erste Staffel gesehen, das trashig-unlogische Zeitreise-Chaos hat mir aber extrem gut gefallen. Das muss ich alsbald unbedingt mal weitergucken.

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4. Superman: The Animated Series – Hm. An das Intro kann ich mich überhaupt nicht mehr erinnern. Ich bin auch sicher, dass diese Serie nie ganz an das Batman-Pendant (siehe oben) herankam. Aber sie hatte auch etliche gute Folgen – will mir mein Gedächtnis zumindest weismachen.

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5. Batwoman – Als dritte Arrowverse-Serie, die würdig ist, in meine Top-5-Liste aufgenommen zu werden, gesellt sich Batwoman hinzu. Ich find’s durchaus schade, dass Ruby Rose den Fledermausmantel wieder abgelegt hat. Mal schauen, was in Staffel zwei draus wird.

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Meine Top 5 der besten/liebsten DC-Charaktere

An ikonischen und interessanten Figuren mangelt es DC wahrlich nicht. Dennoch habe ich mich ab Platz drei durchaus schwer getan.

1. Bruce Wayne / Batman – Den guten Bruce auf Platz eins zu setzen hat ehrlich gesagt fast nur noch nostalgische Gründe. Ja, Batman ist cool. Ja, er ist als8 einziger normaler Mensch unter all den Superwesen etwas ganz besonderes – vor allem, wenn er trotzdem gegen sie bestehen kann.

Mittlerweile finde ich seine Rolle des düsteren Einzelkämpfers für die Gerechtigkeit aber mächtig ausgelutscht. Wenn es mich einstmals fasziniert hat, dass er sogar erfolgreich gegen Superman selbst antritt, finde ich dieses Motiv mittlerweile nur noch ermüdend. Spätestens in der unsäglichen Martha-Szene haben sie diese Idee dermaßen totgeritten – ich hoffe, sie lassen es damit endgültig gut sein.9

Bezeichnend vielleicht, dass meine liebste Batman-Version der letzten Jahre der Lego-Batman ist, der all diese Düsterheit so herrlich auf die Schippe nimmt.

2. Diana von Themyscira / Wonder Woman – Eigentlich gehört diese Dame auf Platz eins. Einer der ältesten Superhelden überhaupt ist nämlich eine Frau – und dabei kein Imitat oder Sidekick eines männlichen Pendants. Wonder Woman steht für sich allein,10 ist niemandem untergeordnet – und nicht einmal Batman weiß ein Mittel, sie zu überwinden.

Hinzu kommt der griechisch-mythologische Hintergrund – und hin und wieder ein unsichtbares Flugzeug. Was will man mehr?

3. Barbara Gordon / Batgirl – Auch wenn die gute Barbara sowohl vor als auch während ihrer Oracle-Zeit11 zu glänzen wusste, mag ich vor allem die Burnside-Version mit dem neuen Kostüm aus der New-52-Ära. Die coole blitzgescheite Informatikstudentin, die eigenständig in Gothams Hipster-Stadtteil12 unterwegs ist, macht mächtig Laune.

4. Green Lantern – Dem aufmerksamen Beobachter wird aufgefallen sein, dass ich hier keinen Klarnamen angegeben habe. Das liegt daran, dass ich keine spezifische Green Lantern – also etwa Hal Jordan, John Stewart oder Kyle Rayner – meine, sondern vielmehr den Superhelden und seine Fähigkeiten an sich.

Das kosmische Helden-Korps, das mit purer Willenskraft durchs All reisen und dort für Recht und Ordnung sorgen kann, hat es mir angetan.

5. Oliver Queen / Green Arrow – Ich beende diese Teil-Liste mit einem Verlegenheitseintrag. Hier ist zudem ausdrücklich nicht der Oliver Queen aus der TV-Serie gemeint, der mir doch zu arg als Batman-Klon daherkommt (düster und so). Generell ist auch die Comicversion sehr nah am Dunklen Ritter dran (tagsüber stinkreicher Konzernchef, nachts Superheld ohne Superkräfte) – was mir in den wenigen Comics, die ich mit ihm gelesen habe, aber immer gefallen hat, ist seine Revoluzzer-Ader, die vor allem in Elseworld-Geschichten zum Tragen kommt, wenn Superman und/oder Batman mal wieder die Seiten wechseln.

Meine Top 5 der besten/liebsten DC-Comics

Das Wichtigste zuletzt: Die Comics selbst. Hier habe ich natürlich inzwischen dermaßen viel gelesen, dass eine solche Auswahl arg schwierig wird. Ganz spontan ohne viel Nachdenken kam folgende Liste zustande. Erstaunlich, dass ich gar keinen reinen Batman-Comic mehr dabei habe.13

1. Genosse Superman / Red Son – Kal-El ist immer dann eine großartige Figur, wenn seine Macht und seine Fähigkeiten konsequent zuende gedacht werden. Dies gelingt in den meisten Fällen nur in den Elseworld-Geschichten, in denen die Restriktionen der Original-Handlung nicht gelten müssen.

So in dem legendären Band “Red Son”, der von der schlichten Prämisse ausgeht, dass Baby-Superman einen halben Tag später die Erde erreicht und dadurch nicht in Kansas, sondern in der Sowjetunion landet.

Dadurch wird natürlich alles anders, Kal-El ist nun ein tapferer Sowjet-Bürger, der Stalin nach seinem Tod sogar als Staatsoberhaupt beerbt. Das alles ist sehr klug, spannend, einfallsreich und konsequent zuende erzählt.

2. Gotham Central – Wie ergeht es eigentlich den ganz normalen Menschen in einer Welt voller Superhelden und Superschurken – beispielsweise den regulären Polizistinnen und Polizisten in Gothams Innenstadt?

Dieser Frage geht diese abgeschlossene Serie sehr “realitätsnah” auf den Grund.

3. Animal Man (New 52) – Zu Recht eine der am höchsten gelobten Serien der New-52-Ära. Unter anderem habe ich hier und hier ein paar Worte darüber verloren.

4. Injustice: Gods Among Us – Ähnlich wie in “Red Son” (siehe oben) wird auch in dieser Serie etwas konsequenter auserzählt, was ein Superman so alles kann, wenn man ihn von der Leine lässt – beziehungsweise er sich selbst. Die Injustice-Comics basieren ursprünglich auf dem gleichnamigen Videospiel, spannen aber ein recht einfallsreiches Alternativ-Universum auf, das damit beginnt, dass der Joker Superman dermaßen auf die Palme bringt, dass er kurzerhand den Joker im Affekt tötet und danach beschließt, das Böse ein für alle mal restlos vom Antlitz der Erde zu tilgen. Rigoros und konsequent.

Dabei gleitet er natürlich bald in diktatorische Gefilde ab, wird aber lang von vielen Mithelden begleitet, da sie das hehre Ziel einer utopischen Welt durchaus teilen. Und selbstverständlich schart sich der Widerstand mal wieder um Batman, der Staffel für Staffel vergeblich versucht mit anderen Mitteln14 Supermans immer drastischer werdende Herrschaft zu beenden.

5. Wonder Woman (New 52) – In diesem “Run” wurde die gute Diana erneut eng an ihre griechisch-mythologischen Wurzeln herangeführt. Es geht darin um ihre Herkunft und ihr Erbe und sie muss sich vor allem mit der olympischen Götterwelt herumschlagen, die im DC-Universum natürlich sehr real unterwegs ist.

Grundplot ist, dass der olle Zeus spurlos verschwunden ist und die übrigen Olympier beginnen, um den vakanten Thron zu intrigieren. Bis ein bis dato unbekannter Erstgeborener des Göttervaters auftaucht, der besagten Thron auf sehr rubuste Weise für sich beansprucht. Aber da hat Wonder Woman auch noch ein Wörtchen mitzureden.

Vorfreude auf den Podcast

Soweit mein Beitrag zu des Selbstgesprächlers Podcast-Recherche. Inzwischen ist das Ergebnis seiner Bemühungen in den Aether gewandert. Lauschet also:

Selbstgespräche im Zwiegespräch 018 – Das Beste/Liebste aus dem Universum von DC – Teil 1

––––––––––––
  1. Dessen wunderbarer Podcast in jeden Podcatcher gehört. Aktuell zieht er den Dialog vor und produziert überwiegend die Selbstgespräche im Zwiegespräch.[]
  2. Marvel[]
  3. Eigentlich will ich ja gerade eine TopVier-Kategorie in meinem Blog etablieren. Für Volker mache ich aber selbstverständlich eine Ausnahme.[]
  4. Über nostalgische Verklärung hinaus.[]
  5. Oder wie die offizielle Abkürzung des aktuellen DC-Filmuniversums lauten mag.[]
  6. Dabei fand ich die Figur in den Comics immer total doof.[]
  7. “Arrow”[]
  8. fast[]
  9. Interessanterweise wird Batman im Arrowverse tunlichst gemieden und für verschollen erklärt. Ein wenig Abwesenheit tut der Figur sicherlich mal ganz gut.[]
  10. “Wonder Man” wurde Jahre später erst erdacht – und dann auch noch beim Konkurrenzverlag.[]
  11. Wir erinnern uns: Der Joker schoss sie im legendären “Killing Joke” in den Rollstuhl. Bekanntlich sind Rückgratverletzungen im DC-Universum jedoch über kurz oder lang heilbar.[]
  12. Oder war’s ein Vorort?[]
  13. Selbst in Gotham Central kommt er nur sehr am Rande – ich glaube sogar nur in ein, zwei Panels – vor.[]
  14. Schurken, Magie, Götter, Parallelwelten[]

Die 3×5 besten Marvel Cinematic Universe Sachen

So ein Zwiegespräch will gut vorbereitet sein. Unser Volker geht sehr vorbildlich vor und fragt vor jeder Themensendung stets das Publikum nach seinen Vorlieben. Diesmal geht’s um das Marvel Cinematic Universe kurz: MCU.

Da ich mich terminlich immer schwer tue, musste ich das großartige Angebot, selbst an der Sendung teilzuhaben, ausschlagen. Aber eine adäquate Antwort möchte ich dem guten Volker immerhin geben. Aus Sicherheitsgründen hier vielleicht besser eine

WARNUNG VOR DEM (milden) SPOILER

Top 5 MCU-Filme

Ich werde jetzt bei jeder Rubrik betonen, dass es unglaublich schwer und ungerecht ist, jeweils nur fünf auswählen und nennen zu dürfen. Es gab tatsächlich in den zehn Jahren keinen Film, der mir so gar nicht gefallen hätte. Aber wenn ich ganz ehrlich zu mir bin und nur die fünf Filme nehme, die mich wirklich von Anfang bis Ende ohne Längen und Fragezeichen komplett begeistert haben, dann werden es wohl diese hier sein. (Und natürlich schummel ich, indem ich Infinity War und Endgame zusammenfasse.)

Top 1 – Avengers: Infinity War & Avengers: Endgame

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Als Endpunkt nahezu aller Entwicklungen der ersten drei MCU-Phasen sind diese beiden Filme auf allen Ebenen der Gipfel dieser einzigartigen Filmreihe. Keine Diskussion.

Top 2 – Thor: Ragnarok

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Als Freund der Geschichten aus der nordischen Mythologie mag ich die Filme mit dem Donnergott ohnehin ganz gerne – wobei die beiden ersten aus der Thor-Trilogie nie in die engere Wahl für diese Top-5-Liste gekommen wären. Der dritte Film ragt aber deutlich heraus – nicht nur, weil es eigentlich ein Thor-Hulk-Film ist, der gekonnt Elemente aus den Planet-Hulk-Comics verarbeitet. Der Film sprüht vor Witz, glänzt mit großartigen Nebenfiguren (Jeff Goldblums Grandmaster, Loki, Valkyre und Korg, um nur einige zu nennen) und setzt die eigentliche Charakterentwicklung Thors überhaupt erst in Gang, die sich schließlich über die abschließenden Avengers-Filme erstreckt. Und sie spielen Led Zeppelin.

Top 3 – Guardians of the Galaxy

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Lange Zeit mein unangefochtener Liebling unter den MCU-Filmen – mit seinem einfallsreichen Science-Fiction-Szenario, den witzigen Charakteren und einer rasanten Handlung. Und dann die Musik! Und das Raumschiff! Herrlich!

Top 4 – Black Panther

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Einer der insgesamt “rundesten” MCU-Filme, was die Charaktere, die Handlung, Botschaft und Thema und das Sägen an filmhistorischen Gewohnheiten angeht. Mit Killmonger präsentiert er einen der schlüssigsten Antagonisten, dem man seine Motivation 100%ig abnimmt – und der man sogar folgen kann, wenn man das möchte.

Top 5 – Spider-Man: Homecoming

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Aber was wäre ein Marvel-Kino-Universum ohne Spider-Man? Wie gehyped war ich, als klar wurde, dass er in Civil War seinen ersten Auftritt haben würde. Und wie sehr hat sich meine leichte Skepsis zerblasen, als ich seinen ersten eigenen MCU-Film bestaunen durfte, der glücklich den dritten Anlauf dieser Figur auf der großen Leinwand darstellte. Denn sie haben damit alles richtig gemacht. Es wurde nicht zum x-ten Mal sein Origin erzählt, sondern eine frische flotte Geschichte über Spideys erste eigenständige Gehversuche unter Iron Mans Fittichen. Auch ihm wurden wunderbare Charaktere zur Seite und ein stimmiger Antagonist gegenübergestellt. Großartig!

Top 5 MCU-Figuren

In dieser Rubrik fällt mir die Auswahl am schwersten. Denn für mich heißt es nach hirnzermarterndem Sinnieren, dass ich Captain America, Shuri, Okoye, Loki, Wasp, Ant-Man, Killmonger, Hawkeye, Ned, Rocket und viele andere nicht aufführen kann. Und das ist unverzeihlich.

Top 1 – Iron Man

In den Comics hat dieser Knabe ja immer eher ein Dasein in der zweiten Reihe gefristet. Ja, er war auch hier Gründungsmitglied der Rächer, hatte interessante Handlungsbögen und stets eine Menge Potential. So richtig durchgestartet ist er aber erst mit seiner Interpretation durch Robert Downey Jr. – und nicht zuletzt dadurch wurde er schnell zur Schlüsselfigur der drei ersten MCU-Phasen, die neben seiner eigenen Trilogie auch die vier Avengers-Filme sowie Civil War und Spider-Man: Homecoming dominiert hat. In seiner Figur fokussieren sich die Zweifel und inneren Konflikte, die mit derartigen Machtmitteln gepaart mit dem naiven Willen, allen zu helfen, einhergehen. Tony Stark aka Iron Man geht den Weg vom selbstsüchtigen Waffenhändler bis zum selbstaufopfernden Weltenretter in den zehn Jahren MCU in aller Konsequenz und sehr eindringlich dargestellt bis zum bitteren Ende.

Top 2 – Spider-Man

Peter Parker sollte immer die einfallsreichste und wichtigste Figur in jedem Marvel-Universum sein, denn er repräsentiert originär das, was die Marvel-Superhelden grundsätzlich von den klassischen Kollegen bei DC unterscheidet. Es sind allem voran normale Menschen mit normalen Konflikten und Problemen – die nebenher versuchen, mit der Macht und der Verantwortung klarzukommen. Dies darzustellen gelingt dankenswerter Weise auch der MCU-Version des Netzschwingers. Da steckt noch ganz viel Potential drin.

Top 3 – Captain Marvel

Gewaltiges Potential steckt auch in Carol Danvers. Sie wird eine der wichtigsten Figuren der folgenden MCU-Phasen sein – auch und vor allem dank ihrer Interpretation durch Brie Larson. Ähnlich wie bei Iron Man ist es ihr gelungen, die zwar interessante aber immer etwas im Hintergrund stehende Comic-Vorlage mit noch mehr Power und Leben zu erfüllen. Von ihr und ihren Filmen verspreche ich mir noch sehr viel.

Top 4 – Thanos

Es ist dem MCU auffallend oft gelungen, den Heldinnen und Helden sehr gute Antagonisten entgegenzustellen. Immer wieder handelt es sich um Figuren, die von durchaus nachvollziehbaren Motiven getrieben werden, bei denen man ein wenig darüber nachdenken sollte, ob es nur Zufall ist, dass sie hier gerade auf der Seite der “Bösen” stehen. Thanos ist ein Idealbeispiel dafür – und ein bisschen mehr. Denn er steht für die durchaus verbreitete These, dass die so genannte “Überbevölkerung” Wurzel allen Übels auf Erden sei. Es ist dem MCU zu danken, klipp und klar darzustellen, was die letzte Konsequenz dieser Analyse tatsächlich bedeutet: nämlich, dass irgendjemand sich herausnimmt zu entscheiden, dass sehr viele Leute sterben. In der Figur des Thanos ist dieser Wahnsinn hervorragend dargestellt worden.

Top 5 – Dr. Strange

Er ist so ein bisschen die magische Tony-Stark-Version – und doch ganz anders. Auch er will nichts geringeres als die Welt beschützen, ist dabei aber nicht (mehr) von allzu vielen Selbstzweifeln geplagt. An der Figur werden wir in den kommenden Phasen noch einige Freude haben. Naja, und ich mag den Cumberbatch halt.

Top 5 Marvel-Zeugs außerhalb des MCU

Die Zahl der Dinge, die für diese Auswahl die Grundgesamtheit bilden (Comics, Serien, Filme, etc. aus 80 Jahren Verlagsgeschichte) ist derart riesig, dass es die Aufgabe in den Bereich des Absurden abgleiten lässt. Dennoch fiel es mir überraschend leicht, mich hier auf fünf Dinge festzulegen.

Top 1 – Spider-Man: Into the Spider-Verse

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Das ist so ein unfassbar guter Film. Miles Morales ist ein großartiger Spider-Man und er wird so toll in Szene gesetzt – und gleichzeitig wird die Peter-Parker-Legende angemessen gewürdigt. Guckt den Film einfach! Und falls ihr ihn schon gesehen habt – guckt ihn noch mal!

Top 2 – Logan

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Es soll ja tatsächlich Leute geben, die den Hugh-Jackman-Wolverine nie so recht mochten. Vielleicht, weil er ihrer Meinung nach der Comic-Vorlage nicht ausreichend gerecht würde – keine Ahnung. Ich mochte ihn immer sehr. Sowohl in den ursprünglichen X-Men-Filmen als auch in seinen nur mäßig zusammenpassenden Solo-Auftritten. Seinen Höhepunkt hatte er aber zweifelsohne im Schlusspunkt seiner Laufbahn, in seinem allerletzten Auftritt in dieser Rolle. Selbiges gilt im Übrigen für den Patrick-Steward-Professor-X, der in diesem Film in einer schauspielerischen Meisterleistung sein ebenso tragisches Ende findet. Ganz großes Kino!

Top 3 – Ms. Marvel aka Kamala Khan

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Diese Figur erblickte mit ihrer eigenen Comic-Reihe 2014 das Licht der Welt und ist eine der besten Neuerfindungen des Marvel-Universums seit Miles Morales. Auch sie steht in bester Spidey-Tradition als jugendliche Beschützerin der eigenen Nachbarschaft mit etlichen allzu menschlichen Problemen vor der Brust. Die junge Kamala Khan aus Jersey City ist Tochter pakistanischer Einwanderer, absolutes Geek-Girl und größter lebender Carol-Danvers-Fan. Als sich dann auch noch herausstellt, dass sie Inhuman-Gene in sich trägt und (mehr oder weniger) spontan Superkräfte entwickelt, wird sie die neue Miss Marvel. Großartige Figur! Großartige Comics!

Top 4 – Avengers versus X-Men

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Derartige Comic-Crossover-Events gibt’s bei Marvel ja ständig. Man hat manchmal gar das Gefühl, dass sie nahtlos aufeinander folgen. Soll mir aber recht sein, ich mag die Meta-Geschichten, die sich über die verschiedenen Superhelden-Serien erstrecken meist sehr gern. Zu den besten zählt für mich Avengers versus X-Men von 2012. Der Name ist Programm – aber nur oberflächlich geht es hier um das übliche Kräftemessen zweier Helden-Teams. Tatsächlich wird hier die oft aufgeworfene Frage nach der unendlich korrumpierenden unendlichen Macht verhandelt. Die X-Men haben es nämlich mal wieder mit der Phoenix-Kraft zu tun, der sich schließlich fünf von ihnen ergeben. Sie nutzen diese Macht zunächst, um das Paradies auf Erden zu erschaffen, was es den Zweiflern unter den Avengern schwer macht, moralisch gegen sie zu mobilisieren – abgesehen davon, dass die Phoenix-Five nahezu unverwundbar sind. Das ganze ist also nicht nur Actiongeladen sondern auch sehr klug erzählt. Hat mir sehr gefallen und mich nachhaltig beeindruckt.

Top 5 – Der Fox-X-Men-Quicksilver

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Ich erlaube mir, diese Listen mit einem etwas abseitigeren Punkt zu schließen. Was mich in den neueren X-Men-Filmen (“Days of Future Past”, “Apocalypse” und vermutlich auch “Dark Phoenix” – letzteren habe ich noch nicht gesehen) nämlich besonders beeindruckt hat, war die vor allem tricktechnische Darstellung der Figur des Quicksilver. Korrigiert mich gern – aber ich wüsste nicht, dass irgendwo schon einmal filmisch so gut ein Speedster dargestellt wurde. Zumindest in den beiden ersten Filmen gipfelt das immer in einer Szene, in der der gute brillieren darf. Die erste aus DoFP ist für mich immer noch die Krönung.

Alles weitere dann alsbald beim Selbstgesprächler.

Die fünf besten Filme und Serien 2018

Der Selbstgesprächler rief dazu auf, ihm die fünf besten Filme und Serien des letzten Jahres zu nennen. Da simmer natürlich dabei. Damit ist dann aber auch gut mit Jahresrückblicken.

Volker sammelt fürs Zwiegespräch

Hintergrund ist der Aufruf des beliebten Podcasters Volker, der für seine kommende Sendung gern unsere liebsten Filme und Serien aus 2018 gewusst hätte. Dem leiste ich selbstredend Folge. Ehrensache!

Die besten Filme 2018

In Sachen Filme hatte die Frage per Twitter knapp beantwortet, das gilt es nun ein wenig auszuführen.

1. Spider-Man: Into the Spider-Verse

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Für mich die absolute Überraschung des Jahres – obwohl ich schon die ersten Trailer mit großem Interesse verfolgt hatte. In den Jahren zuvor hatte ich das Thema “Animierte Superheldenfilme” nicht mehr so auf dem Schirm gehabt beziehungsweise es nicht so ernst genommen – sicherlich zu Unrecht. Davon abgesehen hat Sony hier nicht nur handwerklich ein Meisterwerk abgeliefert, das mit meiner Vorstellung von Superhelden-Zeichentrick so gar nichts mehr zu tun hat. Auch und vor allem die vielschichtigen glaubhaften Charaktere, die kurzweilige Story und die relevanten behandelten Themen sind auf absolut höchstem Niveau. Den Fokus auf den “neuen” Spider-Man Miles Morales zu legen und dabei trotzdem die Legende des “alten” Peter Parker zu würdigen, war die beste Idee – und ist auch hervorragend umgesetzt.

2. Avengers: Infinity War

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Noch bis November/Dezember wäre dieser Film zweifellos meine numero uno geworden. Der allgemeinen Lobhudelei will ich gar nicht mehr viel hinzufügen. Was Marvel in zehn Jahren und ich-weiß-grad-auch-nicht-wievielen Filmen unvergleichliches gelungen ist, kumuliert in diesem Film: Einen Kino-Kosmos zu erschaffen, in dem es bei allen Höhen und Tiefen keinen wirklich ernsten Ausreißer gibt und der eine komplexe und spannende Abenteuergeschichte mit unfassbar vielen interessanten Figuren erzählt. Und ja, Thanos ist ein großartiger Bösewicht.

3. Black Panther

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Aus besagtem Universum erschienen 2018 nicht weniger als drei Filme, die eigentlich alle in diese Liste gehört hätten. So leid es mir um The Wasp und Ant-Man tut – es war dann noch nicht genug Platz für alle. Zumal Black Panther unter allen MCU-Filmen herausragt und einer der besten Superheldenfilme überhaupt ist. Auch und vor allem wegen seiner inhaltlich-thematischen Relevanz – aber auch weil er schlicht ein gut erzählter Film voller interessanter Charaktere ist, mit denen man gern mitfiebert.

4. Christopher Robin

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Als alter Winnie-Pu-und-Ferkel-Fan habe ich mich auf diesen Film ganz besonders gefreut. Und wie ich nach den ersten Trailern schon erwartet habe, ist er nur zum Teil ein Kinderfilm – das aber auch. Der Fokus liegt natürlich auf dem titelgebenden erwachsengewordenen Besitzer der belebten Plüschtiere, der seine verlorene kindliche Unbeschwertheit zurückgewinnen muss, um nicht in einer Prä-Midlife-Krise zu versauern. Genau mein Thema also.

5. Solo: A Star Wars Story

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Und für den vermutlich letzten Star-Wars-Story-Film überhaupt muss ich auch noch mal eine Lanze brechen. Denn mir hat er schlicht und einfach gefallen. Ja, er mag bestenfalls überflüssig sein, da er der Figur unseres Lieblingsschmugglers nichts Relevantes hinzuzufügen vermag. Aber ich habe mich über die zahlreichen schönen Bilder, witzigen Szenen, guten Einfälle und netten Nebenfiguren gefreut und mich gut unterhalten gefühlt. Einen zweiten Teil mit Darth Maul hätte ich durchaus gern gesehen. Aber das Thema ist ja wohl durch.

Die besten Serien 2018

Volkers strenge Regeln lassen leider nur Serien beziehungsweise Staffeln zu, die auch 2018 erschienen sind. Aber Battlestar Galactica habe ich ohnehin schon ausreichend gelobhudelt.

1. Star Trek: Discovery

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Der zweite Teil der ersten Staffel wurde ab Januar 2018 ausgestrahlt und beinhaltete mit der Spiegeluniversums-Handlung den bisherigen Höhepunkt der Serie. Die ausführliche Darstellung des Terranischen Empires hat mir sehr gefallen. Auch über Discovery hatte ich mich ja schon ausführlicher ausgelassen und erläutert, dass ich die weit verbreitete Kritik nicht teile. Dass sich hier noch einiges zusammenrütteln muss – allein wegen der Querelen im Vorfeld der Produktion – sei unbenommen. Aber das wurde bisher noch jeder Star-Trek-Serie zugestanden.

2. Better Call Saul

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Die vierte Staffel der Breaking-Bad-Spinoff-Serie erschien im Sommer 2018. Die Vorgeschichte des Anwalts James MacGill (der spätere Saul Goodman) wird hier weitererzählt und rückt dem Ausgangspunkt der Mutterserie langsam erkennbar näher. Ich finde, dass die Serie ungebrochen eine hervorragende eigenständige Geschichte erzählt und den bekannten Figuren neue Facetten verschafft. Allein der Handlungsstrang mit Gustavo Fring und einem gewissen deutschen Ingenieur ist großartig.

3. Der Tatortreiniger

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Eine der besten deutschsprachigen Serien überhaupt fand im Winter 2018 mit ihrer siebten und letzten Staffel ihr Ende (ja, das Video zeigt Staffel 6, ich weiß, gab nix anderes bei YouTube). Und das nicht wegen schwindender Quoten sondern weil die Autorin festgestellt hat, dass sie die Figur und ihre Themen auserzählt hat. Selbst dies ist ein Indiz für den hohen Anspruch, den die Macherinnen und Macher an die auf den ersten Blick leichte Comedyserie hatten. Neben dem großartigen Humor fasst die Serie aber in jeder Folge auch ein relevantes Thema an, das meist mit Vergänglichkeit und dem Umgang mit dem Tod zu tun hat – und fast jede Staffel hat eine Folge, die ein wenig ins Fantastische abgleitet.

4. The Man in the High Castle

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Im Herbst 2018 ging die dritte Staffel dieses Parallelweltepos’ auf Sendung. Inhaltlich hat sie sich damit schon länger von der Romanvorlage aus der Feder von Philip K. Dick entfernt, spinnt das Szenario aber durchaus spannend weiter. Nun ist die Idee “Was wäre, wenn die Nazis gewonnen hätten?” gelinde gesagt ziemlich ausgelutscht und jede Darstellung einer solchen Welt birgt immer die Gefahr, selbige in zu weichgezeichnetem Licht darzustellen. Es gelingt der Serie aber stets, dies zu umgehen und dem Szenario trotzdem Spannung abzugewinnen. Ohnehin verschiebt sich der Fokus immer mehr auf den Wechsel zwischen den Parallelwelten, was Lust auf weitere Staffeln macht.

5. Weißensee

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Und noch eine deutsche Serie, die mit hervorragenden Schauspielern und Drehbüchern zeigt, dass es auch hierzulande geht. Weißensee erzählt anhand zweier sehr unterschiedlicher ostdeutscher Familien den Niedergang der DDR und die ersten Jahre nach der Maueröffnung. Im Frühjahr 2018 wurden eine Mini-Webserie (siehe Video) und eine vierte Staffel nachgeschoben. Letztere dreht sich um die Themen Treuhand und Einführung der D-Mark und führt die Fäden des Familiendramas zu einem Ende. Vielleicht nicht mehr ganz so gut wie die vorangegangenen Staffeln – aber trotzdem immer noch sehr sehenswert.

TV-Serien: Was ich (vorerst) abgebrochen habe

Hier im Rahmen meiner kleinen TV-Rubrik sozusagen mein Serien-Abstellgleis.

Stand: 8.5.2017 | Wie immer gilt: Keine Spoiler zu befürchten.

Daredevil

  • Erstveröffentlichung: seit 2015
  • Anzahl Staffeln/Folgen: zwei Staffeln mit je 13 Folgen (Staffel drei in Arbeit)
  • Mein Guck-Stand: etwas die Hälfte des Pilotfilms
  • Worum geht’s: Nach dem eher mäßigen Kinofilm von 2003 ist dies ein erneuter Versuch, Marvels Mann ohne Furcht vom Comicheft in bewegte Bilder zu transformieren. Dabei ist diese TV-Serie ausdrücklich Bestandteil des Marvel Cinematic Universe, spielt also in derselben Welt wie “SHIELD”, “Agent Carter” und die Marvel-Kinofilme. Die Hauptfigur dieser Serie ist als Kind bei einem Unfall erblindet – hat aber dadurch auch extrem verstärkte Sinne inklusive eines Radar-/Sonar-Sinnes erhalten. Aus Gründen beginnt er in späteren Jahren eine Karriere als Superheld. Wie das halt so läuft.
  • Wie isses: Das Netz jubelt ja schon seit dem ersten Tag der Veröffentlichung auf Netflix in höchsten Tönen. Ich bin mit der Figur Daredevil bisher ja nie so richtig warm geworden – obwohl es natürlich großartige Geschichten mit ihm gibt. Von der ersten Folge war ich allerdings mächtig enttäuscht und kann die Jubelarien nicht so recht nachvollziehen.
  • Abbruchgrund: Die erste Folge war schlicht und einfach unfassbar langweilig inszeniert. Auf das kurze Origin folgte ein viel zu langer Beicht-Monolog, dann eine kurze Batman-Szene im Containerhafen und dann weitere unheimlich schleppende und leblose Dialogszenen. Hier geht es mir wie schon bei Agents of SHIELD (s.u.) – vermutlich lautet die bittere Wahrheit, dass Marvel einfach keine Serien hinbekommt. Aber dafür sind die Comics und die Kinofilme ja wenigstens großartig.
  • Zweite-Chance-Chance: Also, wenn ich mal doll Langeweile hab und es sonst grad nichts zu gucken gibt, erhält die Serie natürlich noch mal eine Chance. Irgendwas muss ja dran sein, wenn ihr die alle so lobt. Vielleicht kommt sie nach ein paar Folgen ja in die Gänge.
  • Link: Daredevil bei Wikipedia

Agent Carter

  • Erstveröffentlichung: 2015-2016
  • Anzahl Staffeln/Folgen: zwei Staffeln mit acht bzw. zehn Folgen (abgeschlossen)
  • Mein Guck-Stand: Staffel eins Folge zwei
  • Worum geht’s: Die Abenteuer von Peggy Carter in den 40er Jahren nachdem Captain America vermeintlich über dem Atlantik gestorben ist. Die Serie knüpft direkt an den entsprechenden Kinofilm an und ist somit auch Teil des Marvel Cinematic Universe.
  • Wie isses: Nach dem, was ich so gehört habe, soll’s ganz gut sein. Die Trailer, die ich bislang so aufgeschnappt habe, fand ich jetzt eher mäßig. Aber das muss nichts heißen. Die ersten beiden Folgen waren dann durchaus etwas vielversprechender.
  • Abbruchgrund: Ach, ich weiß auch nicht. Soo der Burner war es dann halt doch nicht.
  • Zweite-Chance-Chance: Ist zumindest höher, als bei den reinen Netflix-Serien von Marvel, die mich ja mächtig enttäuscht haben.
  • Link: Agent Carter bei Wikipedia

Agents of SHIELD

  • Erstveröffentlichung: seit 2013
  • Anzahl Staffeln/Folgen: drei Staffeln mit je 22 Folgen
  • Mein Guck-Stand: die ersten 20 Minuten des Pilotfilms
  • Worum geht’s: Der supergeheime Geheimdienst SHIELD – dem Marvel-Comic-Fan längst ein Begriff und auch dem Freund der Comicverfilmungen von “Iron Man” bis “Avengers” kein Unbekannter mehr – muss auch ohne die großen Superhelden gegen die Bedrohungen dieser Welt antreten. Dabei ist die Handlung der Serie mehr oder weniger eng mit den Ereignissen der Filme verknüpft und somit ausdrücklich Bestandteil des Marvel-Cinematic-Universe.
  • Wie isses: Die erste Staffel soll verhältnismäßig mau sein – tatsächlich fand ich den Piloten schon so dermaßen langweilig, dass ich nach 20 Minuten abbrechen musste. Gegen Ende der ersten Staffel soll die Serie aber Fahrt aufnehmen – Staffel zwo soll dann richtig gut sein.
  • Abbruchgrund: Siehe oben. Der Pilot hat mich so überhaupt nicht vom Hocker gehauen.Tatsächlich fand ich ihn stinkend langweilig. Die Handlung kommt nicht in die Gänge, die blassen Charaktere ergehen sich in langatmigen Dialogen. Die Vorstellung, das jetzt 22 Folgen lang durchzuhalten, war nicht im mindesten verlockend.
  • Zweite-Chance-Chance: Ganz aufgeben will ich die Serie tatsächlich nicht, da es ja wie gesagt auch viel Gutes darin geben soll. Und es ist immerhin Marvel. Vielleicht mach ich mich irgendwann mal dran, ausgewählte Folgen aus Staffel eins zu schauen, um dann mit Staffel zwei noch mal richtig einzusteigen.
  • Link: Agents of SHIELD bei Wikipedia

House of Cards

  • Erstveröffentlichung: seit 2013
  • Anzahl Staffeln/Folgen: vier Staffeln mit je 13 Folgen (Staffel vier läuft gerade an)
  • Mein Guck-Stand: Folge eins
  • Worum geht’s: Im Grunde ein Polit-Thriller um den Kongressmann Frank Underwood, der Kalif anstelle des Kalifen werden will. Oder so.
  • Wie isses: Die Welt da draußen ist sich einig, dass die erste Staffel grandios, die zweite etwas zäh und die dritte wieder überwältigend ist. Ich fand ehrlich gesagt schon die erste Folge reichlich zäh. Das ist handwerklich alles hervorragend gemacht – aber irgendwie wollte es mich nicht packen.
  • Abbruchgrund: WAS?!? DU HAST HOUSE OF CARDS ABGEBROCHEN?!? Es tut mir ja auch leid – aber das hat mich in der ersten Folge alles nicht überzeugt. Schon die Grundprämisse (Politiker sind alles korrupte Machtschweine) finde ich etwas ermüdend. Und bis das mal in die Gänge kommt. 75% der ersten Folge wird immer nur behauptet, was für ein toller Intrigant Underwood doch ist – und seine große Tat am Ende ist dann, dass er einen Gesetzesentwurf an die Presse petzt. So ganz kaufe ich die Charaktere von ihm und seiner Frau auch nicht. Ja, sie sind ganz doll pöse und gnadenlos. Sie schmeißt Leute raus und er … Gläser auf den Boden – aber warum? Und dieses Mit-dem-Publikum-Sprechen ist auch arg gewöhnungsbedürftig.
  • Zweite-Chance-Chance: Der soziale Druck, diese Serie zu sehen, bleibt enorm hoch. Und vermutlich kommt das ganze ab Folge zwei auch in die Gänge. Die Chance, dass ich da noch mal weitergucke, ist daher recht hoch. Aber erst mal nicht.
  • Link: House of Cards bei Wikipedia

Vikings

  • Erstveröffentlichung: seit 2012
  • Anzahl Staffeln/Folgen: drei Staffeln mit je neun bzw. zehn Folgen (Staffel vier ist in Arbeit/läuft)
  • Mein Guck-Stand: Pilotfolge
  • Worum geht’s: Mehr oder weniger historisch akkurat werden das Leben und die Abenteuer einer kleinen Wikinger-Sippe beschrieben.
  • Wie isses: Hab viel gutes gehört. Soll sehr kurzweilig sein und zumindest das Gefühl historischer Akkuratesse vermitteln. Letzteres stimmt – ersteres nicht so.
  • Abbruchgrund: Die Bilder sind wirklich sehr hübsch. Tolle Landschaften, ansehnliche Kulissen und Kostüme. Aber der Pilotfilm ist unheimlich schleppend inszeniert. Man hat buchstäblich das Gefühl, dass die Handlung mit halber Geschwindigkeit vorangeht. Vermutlich hätte es geholfen, die ersten zwei, drei Folgen zu einer zusammenzuschneiden. Hat aber niemand gemacht.
  • Zweite-Chance-Chance: Hm. Weiß nicht. Das Szenario hat durchaus was – aber es hätte mich auch handlungsmäßig wie damals bei Rome mehr packen müssen. Ich glaube, das wird wohl erst mal nix.
  • Link: Vikings bei Wikipedia

Person of Interest

  • Erstveröffentlichung: seit 2011 (läuft noch)
  • Anzahl Staffeln/Folgen: vier Staffeln mit 22 bzw. 23 Folgen (Staffel fünf in Arbeit)
  • Mein aktueller Guck-Stand: Folge eins
  • Worum geht’s: Ein rätselhafter Milliardär rekrutiert einen Ex-Spezialagenten, um mit ihm Verbrechen zu verhindern, die eine künstliche Intelligenz vorausberechnet. Das ganze entwickelt sich wohl von einer Krimi-Geschichte zu handfester Science-Fiction, wenn die KI in den Vordergrund der Handlung tritt.
  • Wie isses: Gerade die späteren Staffeln sollen richtig gute SF sein. Schon die Pilotfolge ist spannend und macht durchaus Spaß.
  • Abbruchgrund: Tja, weiß gar nicht so recht. Irgendwie war es dann wohl doch nicht packend genug, um mich wieder an den Bildschirm zu rufen. Ruht erst mal.
  • Zweite-Chance-Chance: Doch, das nehme ich bestimmt irgendwann mal wieder auf. Wenn alles andere durchgeguckt ist.
  • Link: Person of Interest bei Wikipedia

The IT Crowd

  • Erstveröffentlichung: 2006-2013
  • Anzahl Staffeln/Folgen: vier Staffeln mit je sechs Folgen + ein Abschluss-Special (abgeschlossen)
  • Mein Guck-Stand: Staffel drei, Folge eins
  • Worum geht’s: Die IT-Abteilung einer britischen Firma und der alltägliche Wahnsinn, dem man dort begegnet.
  • Wie isses: Jetzt nicht böse sein, aber … also sooo doll find ich’s jetzt ehrlich gesagt nicht. Die meist ganz guten Gags werden oft durch unnötige Übertreibung wieder versaut. Ich hatte auch mehr popkulturelle Anspielungen und … naja … fachliche Gags erwartet. Dennoch: Man muss durchaus in jeder Folge ein, zwei Mal schmunzeln.
  • Abbruchgrund: Nachdem ich die zweite Staffel schon etwas besser fand – immerhin zwei Folgen daraus habe ich sogar als richtig gut befunden –, hat mich der Auftakt zur dritten Staffel dermaßen angeödet, dass ich hier endgültig einen Cut machen musste. Ich glaube, meine Enttäuschung hat viel mit meiner Erwartungsshaltung zu tun. Ich hatte mit dem witzigeren (weil britischen) Urvater der Big Bang Theory gerechnet und ein Feuerwerk aus popkulturellen und IT-bezogenen Gags erwartet. Ich bekam Mr. Bean vor einem Computer – mit etwas mehr Text.
  • Zweite-Chance-Chance: Nee … ich glaub nicht. Den Hammer-Gag mit dem Internet in der Schachtel hab ich auch so schon oft genug gehört.
  • Link: The IT Crowd bei Wikipedia

Bereits in dieser Reihe erschienen:

TV-Serien: Star Trek Special

Hier also alle Serien von Enterprise bis Enterprise – und was ich davon so verkonsumiert habe.

Stand: 8.5.2017 | Keine Angst: Spoiler sind nicht zu befürchten.

“Star Trek” aka “TOS” aka “Classic” aka “Raumschiff Enterprise”

  • Erstveröffentlichung: 1966-1969
  • Anzahl Staffeln/Folgen: drei Staffeln mit 29, 26 und 24 Folgen + ein Pilotfilm + sechs Kinofilme (abgeschlossen)
  • Mein aktueller Guck-Stand: eigentlich alles – außer “Patterns of Force” (hat sich irgendwie nie ergeben)
  • Worum geht’s: Nun ja … Wir schreiben das Jahr 2200. Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs Enterprise. Damit ist eigentlich alles gesagt. Das Flaggschiff der Vereinigten Föderation der Planeten unter dem Kommando von Captain James T. Kirk ist unterwegs auf einer fünfjährigen Forschungs- und Erkundungsmission in unbekannte Regionen der Galaxis. Die Jahrzehnte später erschienenen sechs Kinofilme schildern jeweils weitgehend in sich abgeschlossene Abenteuer in entsprechender Zukunft.
  • Wie isses: Es fällt schwer, einen derartigen Klassiker der Fernsehgeschichte beurteilen zu wollen. Natürlich ist die Serie eine unantastbare Ikone, die ihrer Zeit weit voraus war – und natürlich sind die Geschichten und Charaktere oft auch übelster Pulp. Aber hey: Meine erste TV-Erinnerung ist “Raumschiff Enterprise” auf dem ZDF (ja, so alt bin ich schon), auf dem Grundschulhof haben wir uns immer über die neuesten Folgen unterhalten – und beim Enterprise-Spielen war ich immer Spock. Die späteren Kinofilme sind von unterschiedlicher Qualität und reichen von ganz ordentlich bis großartig.
  • Wiederguckbarkeit: Ich bin ja sonst nicht so der OV-Fanatiker – aber hier könnt ich mir durchaus vorstellen, das alles irgendwann noch mal im Original zu schauen. Es heißt ja, dass die deutsche Synchro an vielen Stellen sehr sinnentstellend gewesen sei, um die Geschichten auf ein kindliches Publikum umzudeuten. Und für einen Star-Trek-Film-Marathon bin ich immer zu haben.
  • Link: Raumschiff Enterprise bei Wikipedia

“Star Trek: The Animated Series” aka “TAS” aka “Die Enterprise”

  • Erstveröffentlichung: 1973-1974
  • Anzahl Staffeln/Folgen: zwei Staffeln mit 16 bzw. sechs Folgen (abgeschlossen)
  • Mein aktueller Guck-Stand: So gut wie gar nichts, kann mich nur bruchstückhaft an eine Folge mit Tribbels erinnern.
  • Worum geht’s: Die Handlung der Zeichentrick-Serie schließt relativ direkt an die Ereignisse der Originalserie an und beschreibt wohl die zweite Fünfjahresmission der Enterprise. Im Original werden die Hauptfiguren sogar von den Original-Schauspielern gesprochen. Nach dem ersten Kinofilm wurden die Ereignisse dieser Serie offiziell für nicht-kanonisch erklärt – was nach einer Neuveröffentlichung auf DVD allerdings zurückgenommen wurde.
  • Wie isses: Keine Ahnung. Hab hin und wieder gehört, dass die Storys gar nicht mal so schlecht sein sollen. Zeichnungen und Animation habe ich als sehr hölzern und wenig anspruchsvoll in Erinnerung.
  • Wiederguckbarkeit: Ich glaube nicht, dass ich das jemals gucken werde – naja, man weiß ja nie …
  • Link: Die Enterprise bei Wikipedia

“Star Trek: The Next Generation” aka “TNG” aka “Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert”

  • Erstveröffentlichung: 1987-1994
  • Anzahl Staffeln/Folgen: sieben Staffeln mit je 26 Folgen (Staffel zwei hat nur 22 Folgen) + vier Kinofilme (abgeschlossen)
  • Mein aktueller Guck-Stand: komplett (bin ich mir zumindest ziemlich sicher)
  • Worum geht’s: Knapp 100 Jahre nach Kirk & Co. trägt das aktuelle Flaggschiff der Föderation erneut den Namen Enterprise und erlebt unter dem Kommando von Jean-Luc Picard etliche neue Abenteuer. Die Kinofilme schließen recht nahtlos an die Serie an und setzen die Abenteuer ungebrochen fort.
  • Wie isses: Es ist schon ziemlich gut. Ja, die ersten ein, zwei Staffeln sind noch ganz schön mau; ja, wir hatten damals auch sonst nix anderes in diese Richtung und ja, es mag ein ganzes Stück nostalgischer Verklärung drin stecken, da die Serie – mitten in der Schulzeit – auch in den Höhepunkt meines regelmäßigen Fernsehkonsums fiel. Aber ich bleibe dabei, dass es mit die beste Science-Fiction-Serie überhaupt ist.
  • Wiederguckbarkeit: In die hinteren Staffeln könnte man durchaus mal wieder reinschauen – und die Filme sind immer einen Blick wert.
  • Link: TNG bei Wikipedia

“Star Trek: Deep Space Nine” aka “DS9”

  • Erstveröffentlichung: 1993-1999
  • Anzahl Staffeln/Folgen: sieben Staffeln mit je 26 Folgen (Staffel eins hat nur 20 Folgen, abgeschlossen)
  • Mein aktueller Guck-Stand: Lückenhaft, habe in jeder Staffel wenigstens ein paar Folgen gesehen, die ersten noch nahezu komplett, nach hinten raus immer ausgedünnter.
  • Worum geht’s: Ort der Handlung ist die titelgebende Raumstation Deep Space Nine, die in einer politischen Krisenregion der Galaxis liegt und von der Föderation unter dem Kommando von Benjamin Sisco übernommen wird. Schon zu Beginn stellt sich heraus, dass sich ganz in der Nähe ein stabiles Wurmloch in den Gamma-Quadranten befindet, das somit einen bequemen Reiseweg in diese weit entfernte Region ermöglicht. Der Raumstation und dem nahegelegenen Planeten Bajor kommen dadurch schlagartig eine besondere Bedeutung in der Föderation zu – zumal sich sowohl hinter als auch in dem Wurmloch allerlei merkwürdige Kreaturen und Geheimnisse verbergen.
  • Wie isses: Sehr gut! Die Tatsache, dass diese Serie zu ihrer Zeit nicht die einzige ihrer Art war, hat ihr nicht im mindesten geschadet. Im Gegenteil, ganz nach dem Motto “Konkurrenz belebt das Geschäft”, haben sich DS9 und eine gewisse andere Serie um eine Raumstation gegenseitig beflügelt. Es ist eine müßige Debatte, ob jetzt der eine von dem anderen abgekupfert hätte. In jedem Fall weiß DS9 durch seine über die Staffeln immer wichtiger werdende Metahandlung und die erstmals über die Folgen hinweg laufenden Handlungsstränge enorm zu begeistern.
  • Wiederguckbarkeit: Sehr hoch. Gerade weil ich in den entscheidenden hinteren Staffeln große Lücken habe, müsste ich die Serie eigentlich noch mal komplett durchgucken.
  • Link: DS9 bei Wikipedia

“Star Trek: Voyager” aka “VOY” aka “Star Trek: Raumschiff Voyager”

  • Erstveröffentlichung: 1995-2001
  • Anzahl Staffeln/Folgen: sieben Staffeln mit je 26 Folgen (Staffel eins hat nur 16 Folgen, abgeschlossen)
  • Mein aktueller Guck-Stand: Sehr lückenhaft, in den ersten ein, zwei Staffeln habe ich noch das meiste gesehen, zum Ende hin nur noch vereinzelte Folgen.
  • Worum geht’s: Das Föderationsschiff Voyager und ein Schiff des Maquis (eine föderationsinterne Terror-Truppe) wird durch ein zunächst unbekanntes Phänomen in den fernen Delta-Quadranten der Galaxis verschlagen. Da dieser Vorgang unumkehrbar ist, müssen sich die beiden Mannschaften zusammenraufen, um sich gemeinsam auf die lange Reise zurück in heimatliche Gefilde zu machen. Mit herkömmlichen Mitteln würde diese Reise 70 Jahre dauern – und so erstrecken sich die Bemühungen der Voyager auch über sieben lange Staffeln.
  • Wie isses: Tja … gilt ja immer als die schlechteste der (neueren) Trek-Serien. Auch ich bin mit ihr nie so recht warm geworden und kenne die hintere Hälfte so gut wie gar nicht. Allerdings ragen aus der mäßigen Metahandlung immer wieder hervorragende Einzelfolgen heraus, die zum Besten an TV-SF überhaupt zählen.
  • Wiederguckbarkeit: Eigentlich müsste man ja mal … Aber ich weiß nicht … Eine Auswahl vielleicht.
  • Link: Voyager bei Wikipedia

“Star Trek: Enterprise” aka “ENT”

  • Erstveröffentlichung: 2001-2005
  • Anzahl Staffeln/Folgen: vier Staffeln mit je 26 Folgen (Staffel drei und vier haben nur 24 bzw. 22 Folgen, abgeschlossen)
  • Mein aktueller Guck-Stand: Staffel eins lückenhaft, danach noch ein, zwei Einzelfolgen, die letzten beiden gar nicht
  • Worum geht’s: Diese Serie spielt etwa 100 Jahre VOR der klassischen Star-Trek-Serie mit Kirk & Co. und beschreibt die ersten selbständigen Schritte der Menschheit in die Galaxis. Man verfügt zwar schon seit 90 Jahren über die Warp-Technologie und ist ebenso lange mit den Vulkaniern in Kontakt, doch erst jetzt steht der Erde mit der Enterprise ein Schiff zur Verfügung, mit dem man sich mal ein bisschen zwischen den Sternen umschauen kann. Und so bricht das Schiff unter dem Kommando von Captain Archer auf und erlebt allerlei Abenteuer, die schließlich in der Gründung der Föderation münden sollen.
  • Wie isses: Was ich bisher gesehen habe, hat mir recht gut gefallen – auch wenn die erste Staffel manchmal nicht so recht in Fahrt kommt. Das soll, hab ich mir sagen lassen, später deutlich besser werden – und gerade die letzte Staffel soll es ja noch mal in sich haben.
  • Wiederguckbarkeit: Wollt ich mir schon längst mal komplett angeguckt haben. Sind ja auch nur vier Staffeln. Man kommt halt zu nix …
  • Link: Enterprise bei Wikipedia

“Star Trek” aka “Reboot” aka “Narada-Kelvin-Zeitlinie”

  • Erstveröffentlichung: 2009-2016
  • Anzahl Staffeln/Folgen: drei Kinofilme
  • Mein aktueller Guck-Stand: komplett
  • Worum geht’s: Ja, ich weiß, ist keine TV-Serie. Ich wollte es der Vollständigkeit halber aber hier erwähnt haben. In diesem reinen Kino-Reboot wird das Franchise wieder zu seinem Anfang geführt. Die Filme erzählen erneut die Abenteuer des originalen Raumschiffs Enterprise mit ihrer Besatzung aus Kirk, Spock und Co. – doch nicht ganz … Es wird sich eines Tricks bedient, um diese Geschichten einerseits verändern zu können und andererseits eine Verbindung zu den bisherigen Serien aufrecht zu erhalten. Tatsächlich handelt es sich bei dieser Version nämlich um eine per Zeitreise veränderte Zeitlinie.
  • Wie isses: Die Geister scheiden sich an diesem Reboot bekanntlich gewaltig – ich finde ihn aber gelungen. Ich kann mir nicht helfen, mir gefällt die Neuinterpretation des Klassikers – und ich kann auch mit dem Zeitreise-Trick gut leben.
  • Wiederguckbarkeit: Doch, die guck ich mit Sicherheit noch mal.
  • Links: Star Trek, Star Trek Into Darkness und Star Trek Beyond bei Wikipedia

Star Trek: Discovery

  • Erstveröffentlichung: Voraussichtlich geht’s 2017 los.
  • Anzahl Staffeln/Folgen: Die erste Staffel soll 13 Folgen lang sein. Heute hat man’s ja etwas kürzer.
  • Mein aktueller Guck-Stand: naturgemäß noch nix
  • Worum geht’s: Die Serie ist wieder in der Original-Zeitlinie angesiedelt und spielt zehn Jahre vor TOS. Im Mittelpunkt steht das Föderations-Raumschiff Discovery.
  • Wie isses: Wir werden sehen.
  • Wiederguckbarkeit: Auch das wird sich zeigen.
  • Link: Star Trek: Discovery bei Wikipedia

Bereits in dieser Reihe erschienen:

TV-Serien: Was ich zuletzt geguckt habe

Im zweiten Teil meiner losen Reihe über die Erzeugnisse des serienproduzierenden Gewerbes liste ich diesmal jene auf, die ich in “jüngster” Zeit komplett konsumiert habe – und auf die ein oder andere Art für erwähnenswert halte.

Stand: 16.5.2017 | Auch hier wieder die Beruhigung: Keine Spoiler zu befürchten.

Marco Polo

  • Erstveröffentlichung: 2014-2016
  • Anzahl Staffeln/Folgen: zwei Staffeln mit je 10 Folgen plus eine Special-Episode (eingestellt)
  • Worum geht’s: Lose basierend auf der historischen Vorlage werden die Abenteuer des jungen Marco Polo auf seiner Reise durch das Mongolische Reich des Kublai Khan beschrieben.
  • Wie isses: Sehr gut! Die Serie ist spannend und gut ausgestattet. Historische Autentizität darf man natürlich nicht erwarten – aber die soll ja schon bei Marco Polos tatsächlichem Bericht fraglich sein. Als Game of Thrones in der Mongolei des 13. Jahrhunderts kann man das aber gut gucken – und der Khan ist großartig.
  • Wiederguckbarkeit: Will ich nicht ausschließen – auch wenn der abrupte Abbruch nach Staffel zwei mich dann erneut traurig stimmen würde.
  • Link: Marco Polo bei Wikipedia

Unser Kosmos: Die Reise geht weiter

  • Erstveröffentlichung: 2014
  • Anzahl Staffeln/Folgen: eine Staffel mit 13 Folgen (abgeschlossen)
  • Worum geht’s: Der großartige Neil deGrasse Tyson setzt die wunderbare Wissenschaftsserie von 1980 von und mit Carl Sagan fort – natürlich mit den neuesten Erkenntnissen und ziemlich beeindruckenden Spezialeffekten auf der Höhe der Zeit. Wie schon bei der Vorlage wird in den 13 Folgen nicht weniger versucht, als einen kompletten Überblick über das naturwissenschaftliche Wissen der Welt zu geben – von der Entstehung des Lebens über den Aufbau der Materie bis zum Lauf der Sterne und Galaxien.
  • Wie isses: Großartig! Es bleibt natürlich nicht beim Versuch – der Überblick ist grandios. Zudem gelingt es der Serie und ihrem Host, die Faszination für die Wissenschaft zu vermitteln und Begeisterung zu wecken. Pflichtprogramm!
  • Wiederguckbarkeit: Sehr hoch. Ist in nicht allzu ferner Zukunft Pflichtprogramm für Töchterlein.
  • Link: Unser Kosmos bei Wikipedia

Die Brücke

  • Erstveröffentlichung: seit 2011
  • Anzahl Staffeln/Folgen: drei Staffeln mit je zehn Episoden
  • Worum geht’s: Die titelgebende Öresundbrücke verbindet Kopenhagen mit Malmö und ist Schauplatz eines Verbrechens, das Auftakt zur gemeinsamen dänisch-schweidschen Ermittlungsarbeit zweier recht gegensätzlicher Polizisten ist.
  • Wie isses: Die Vorschusslorberen sind recht groß – und das zu Recht. Die Handlung ist sehr spannend und überraschend, die Charaktere sind herrlich schräg und gut durchdacht. Das alles ist hervorragend gespielt. Auch die dritte Staffel hat trotz neuer Zweitbesetzung begeistert und endet mit einem durchaus spannenden Cliffhanger. Bin gespannt, ob es irgendwann weitergeht.
  • Wiederguckbarkeit: Ausschließen will ich nichts – aber einmal reicht eigentlich.
  • Link: Die Brücke bei Wikipedia

Breaking Bad

  • Erstveröffentlichung: 2008-2013
  • Anzahl Staffeln/Folgen: fünf Staffeln mit je 13 Folgen (Staffel eins hat nur sieben Folgen, Staffel fünf hingegen 16 – abgeschlossen)
  • Worum geht’s: Der hochintelligente aber eher langweilige Chemielehrer Walter White aus New Mexico erhält die niederschmetternde Diagnose Lungenkrebs. Dank des eher mäßigen Gesundheitssystems in den USA (Obamacare war zu der Zeit noch kein Thema) stehen er und seine Familie dadurch vor unüberwindlichen finanziellen Herausforderungen. Als einziger Ausweg bietet sich Walter eine Karriere als Drogenproduzent an. Durch seine chemischen Kenntnisse gelingt es ihm, das beste Christal Meth auf dem Markt herzustellen.
  • Wie isses: Grandios! Das Thema Doppelleben wird hier noch mal einen ganzen Zacken konsequenter behandelt als bei Dexter. Der Vergleich wird den beiden Serien ansonsten aber nicht gerecht. Hier liegt der Schwerpunkt deutlich stärker auf der Entwicklung des Hauptcharakters und seines Umfeldes, bzw. der Auswirkungen seiner Taten. Das alles gepaart mit hervorragenden Schauspielern macht die Serie zu einer ganz großen und runden Erzählung.
  • Wiederguckbarkeit: Hoch! Diese Serie wird stets als ein ganz großer Klassiker in der kollektiven Erinnerung bleiben.
  • Links: Breaking Bad bei Wikipedia; Breaking-Bad-Wiki (englisch)

Dexter

  • Erstveröffentlichung: 2006-2013
  • Anzahl Staffeln/Folgen: acht Staffeln mit je 12 Episoden (abgeschlossen)
  • Worum geht’s: Dexter Morgan ist Blutspurenanalytiker bei der Mordkommission Miami – und in seiner Freizeit Serienmörder. Bei seinem “Hobby” achtet er stets darauf, nur “böse Jungs” (und Mädels) um die Ecke zu bringen – und selbstredend auch, vor aller Welt unerkannt zu bleiben. Das ist freilich nicht leicht und liefert Stoff für etliche spannende Staffeln.
  • Wie isses: Im Großen und Ganzen sehr gut. Auch wenn sich in ein, zwei Staffeln einige Handlungsstränge wiederholen, es meiner Meinung nach in der Mitte der Serie einen Hänger gibt und der Serien-Abschluss in Teilen enttäuscht, bleibt das Szenario durchgehend spannend. Leider flacht die Serie zum Ende hin wie gesagt etwas ab – und die Konstellationen zwischen den Nebencharakteren wechseln manchmal allzu willkürlich. Dennoch scheint man hier das richtige Maß zwischen Charakterentwicklung und Wiedererkennungswert gefunden zu haben. Ohnehin ist Dexter für mich eine sehr radikale Superhelden-Geschichte. Denn was anderes ist Dexter als ein konsequenter Ritter der Nacht, der die bösen Buben beseitigt und dabei eine Tarnidentität aufrecht erhalten muss.
  • Wiederguckbarkeit: Schwer zu sagen – vermutlich nicht nochmal komplett. Die erste Staffel aber ist eine in sich sehr runde und abgeschlossene grandiose Geschichte, die sicher mal wieder einen Blick wert ist.
  • Links: Dexter bei Wikipedia; Dexter-Wiki (englisch)

Heroes

  • Erstveröffentlichung: 2006-2010
  • Anzahl Staffeln/Folgen: vier Staffeln mit zwischen 11 und 25 Episoden (abgeschlossen – wurde 2016 mit Heroes Reborn fortgesetzt)
  • Worum geht’s: Um Superhelden. Viel mehr ist eigentlich nicht zu sagen – ach ja: Hier tragen sie keine Kostüme. OK, ein bisschen detaillierter vielleicht: Überall auf der Welt (naja, eigentlich nur in Japan und den USA … und in Indien) stellen mehr oder weniger einfache Menschen fest, dass sie übernatürliche Fähigkeiten besitzen. Selbstverständlich stellt sich heraus, dass sie alle ein verborgenes gemeinsames Schicksal teilen, das entweder auf die Vernichtung einer Millionenstadt hinausläuft – oder auf deren Rettung.
  • Wie isses: Die vorherrschende Meinung ist ja, dass die erste Staffel ziemlich gut – und der Rest Schrott sei. In der Tendenz stimme ich dem zu, möchte mit dem Rest der Serie aber nicht ganz so hart ins Gericht gehen. Ich zumindest hatte viele der Charaktere so ins Herz geschlossen, dass ich ihr Schicksal auch durch schwächere Plots gern weiter verfolgt habe. Aber: Vieles wiederholt sich, die Handlung wird zunehmend wirrer – und der Schluss ist schon ziemlich enttäuschend. Hätte es nur die erste in sich runde und abgeschlossene Staffel gegeben, hätte man die Serie wohl als herausragenden Meilenstein in Erinnerung behalten.
  • Wiederguckbarkeit: Die erste Staffel würd ich irgendwann glaub ich schon mal wieder sehen wollen.
  • Links: Heroes bei Wikipedia; Heroes-Wiki (englisch)

Rome

  • Erstveröffentlichung: 2005-2007
  • Anzahl Staffeln/Folgen: zwei Staffeln mit 12 bzw. 10 Episoden (abgeschlossen)
  • Worum geht’s: Die beiden Staffeln beschreiben die historischen Ereignisse ab 50 vor Christus im antiken Rom – also den Aufstieg und Fall Julius Cäsars sowie den darauffolgenden Aufstieg Augustus’. Darin eingeflochten sind die fiktiven Erlebnisse zweier Legionäre, die selbst sogar auf historischen Personen basieren, die in Cäsars de bello gallico erwähnt werden.
  • Wie isses: Hervorragend! Es gelingt dieser Serie, die historische Vorlage einigermaßen akkurat darzustellen und recht gekonnt mit einer ausgedachten Handlung zu verzwirnen. Dabei bleibt es immer spannend.
  • Wiederguckbarkeit: Sehr hoch! Das guck ich definitiv irgendwann noch mal.
  • Links: Rome bei Wikipedia

Lost

  • Erstveröffentlichung: 2004-2010
  • Anzahl Staffeln/Folgen: sechs Staffeln mit zwischen 14 und 25 Episoden (abgeschlossen)
  • Worum geht’s: Alles beginnt mit einem Flugzeugabsturz auf einer Insel. Die Überlebenden finden sich in einer sehr rätselhaften Umgebung mit etlichen übernatürlichen Elementen wieder. Nach und nach versuchen die Protagonisten herauszubekommen, was hier vor sich geht – und wie sie die Insel wieder verlassen können. Diese Bemühungen strecken sich über sechs Staffeln.
  • Wie isses: Spätestens als sich zu den Anderen noch die anderen Anderen gesellten wurde vermutlich jedem klar, dass sich die Macher der Serie nie einen Kopf darüber gemacht haben, wie die zunehmend verwirrenden Verknüpfungen unter den Charakteren und die immer mystischeren Rätsel eigentlich aufzulösen sind. Das ist insofern schade, als dass der gebannte Zuschauer so über sechs Staffeln hinweg Zeuge wird, wie eine der vielversprechendsten Serien ihrer Zeit langsam aber sicher an die Wand gefahren wird. Denn rein handwerklich und was die meisten Charaktere angeht bleibt die Serie eigentlich durchgehend gut – nur ergibt irgendwann halt alles keinen Sinn mehr. Richtig schlimm wird’s aber erst in der letzten Staffel.
  • Wiederguckbarkeit: Dadurch, dass alle etwaigen Details aus den frühen Staffeln später keine Bedeutung haben bzw. diese erst später hingebogen wurde, braucht man sich das alles eigentlich kein zweites Mal anzuschauen.
  • Links: Lost bei Wikipedia; Lost-Wiki (englisch)

Star Wars: Clone Wars

  • Erstveröffentlichung: 2003-2005
  • Anzahl Staffeln/Folgen: drei Staffeln mit je zehn unterschiedlich langen Episoden (Staffel drei hat nur fünf Episoden – abgeschlossen)
  • Worum geht’s: Nicht zu verwechseln mit “The Clone Wars”! Hier soll es um die Zeichentrick-Serie gehen, die fünf Jahre vor der CGI-Serie an den Start ging, und die Ereignisse zwischen den Star Wars Episoden zwei und drei in Mini-Folgen von wenigen Minuten erzählt. Darunter sind durchaus auch “bedeutende” Ereignisse, wie zum Beispiel die Entführung von Palpatine kurz vor Episode drei.
  • Wie isses: Mäßig … Nein, seien wir ehrlich, es ist schon ziemlich schlecht. Spätestens, wenn Yoda auf seiner Reitziege vorbeihoppelt, möchte man den Bildschirm mit Schmackes aus dem Fenster befördern. Ganz kleiner Lichtblick ist höchstens die Episode, in der Anakin sein Pendant zu Lukes “Höhlengleichnis” auf Dagobah erlebt.
  • Wiederguckbarkeit: Och nö … lassma …
  • Links: Clone Wars bei Wikipedia

Firefly

  • Erstveröffentlichung: 2002 (Kinofilm 2005)
  • Anzahl Staffeln/Folgen: eine Staffel mit 14 Episoden + ein Kinofilm (abgeschlossen)
  • Worum geht’s: In mehr oder weniger ferner Zukunft hat sich die Menschheit (oder ein Teil davon) in einem Sonnensystem mit zahlreichen bewohnbaren Planeten breitgemacht. Etliche Generationen nach der Besiedelung herrschen dort einige politische Spannungen und ernsthafte Bedrohungen, die von der repressiven Allianz bis zu den Reaver-Kannibalen reichen. In diesem Spannungsfeld ist die Mannschaft der Serenity unterwegs, die sich mit Handel und Schmuggeleien über Wasser hält – und nebenher noch die diversen Geheimnisse dieses Universums auflöst.
  • Wie isses: Um es gleich zu sagen – ich halte diese Serie für maßlos überschätzt. Nein, sie ist tatsächlich nicht schlecht, die Charaktere sind gut, es gibt viele nette Ideen und im Prinzip ist das alles eine runde Sache. Aber die allgemeine überbordende Begeisterung im Geektum kann ich überhaupt nicht teilen. Allein die plumpen Western-Allegorien gehen mir dermaßen auf den Zeiger und sorgen so für mächtig Punktabzug in der Gesamtwertung.
  • Wiederguckbarkeit: Nö, muss nicht sein. Obwohl ich vielleicht irgendwann noch mal prüfen müsste, was ihr alle daran findet …
  • Links: Firefly bei Wikipedia; Firefly-Wiki (englisch)

Six Feet Under

  • Erstveröffentlichung: 2001-2005
  • Anzahl Staffeln/Folgen: fünf Staffeln mit je 12/13 Episoden (abgeschlossen)
  • Worum geht’s: Die Saga eines kalifornischen Bestattungsunternehmens in Familienbesitz. Die Serie beginnt mit dem Unfalltot des “Oberhaupts” und der mehr oder weniger freiwilligen Übernahme des Betriebs durch die nächste Generation. In buddenbrookesker Weise wird hier die Entwicklung dieser Familie beschrieben – naturgemäß begleitet von etlichen Todesfällen.
  • Wie isses: Sehr gut. Man folgt der Entwicklung der mal mehr mal weniger durchgeknallten Charaktere bis zuletzt mit Spannung. Und auch diese Serie wartet mit einem bemerkenswert zufriedenstellenden Ende auf.
  • Wiederguckbarkeit: Angesichts der Komplexität der Handlung eigentlich recht hoch. Im Rückblick habe ich aber ein wenig das Gefühl, dass dieses amerikanische Sittengemälde der Jahrhundertwende ein bisschen zu sehr seiner Zeit verhaftet sein könnte. Mag eine falsche Einschätzung sein, aber obwohl ich die Serie damals sehr gern gesehen – und ich mittlerweile das meiste vergessen habe, reizt mich ein Griff ins DVD-Regal zur Zeit überhaupt nicht.
  • Links: Six Feet Under bei Wikipedia

Sopranos

  • Erstveröffentlichung: 1999-2007
  • Anzahl Staffeln/Folgen: sechs Staffeln mit je 13 Episoden (Staffel sechs hat 21 Episoden – abgeschlossen)
  • Worum geht’s: Das Alltagsleben einer ganz normalen Familie im New Jersey des ausgehenden 20. Jahrhunderts. Ach ja … der Familienvater ist rein zufällig der lokale Mafia-Boss, der seit einiger Zeit zu allem Übel unter Panikattacken leidet.
  • Wie isses: Großartig! Eine der besten TV-Serien … überhaupt. Klar, man muss Mafia-Geschichten mögen. Aber darüber hinaus ist es einfach eine hervorragende unheimlich dichte und komplexe Charakterstudie, spannend, witzig, schockierend, mit wunderbaren Einzelplots und Nebenschauplätzen, die aber nie den großen roten Faden vernachlässigt – und dieser ist nicht mehr und nicht weniger als die Saga einer Familie und ihres … nun, da wollen wir nicht zu viel verraten. Dies ist außerdem eine der wenigen Serien, deren gelungener Abschluss ewig in Erinnerung bleibt.
  • Wiederguckbarkeit: Sehr hoch! Jederzeit und immer wieder! Kann mir jemand schnell die Komplettbox ausleihen? Nicht? Auf zu Media Markt!
  • Links: Sopranos bei Wikipedia; Sopranos-Wiki (englisch)

Bereits in dieser Reihe erschienen:

TV-Serien: Was ich gerade gucke

Ich bin nun wahrlich kein überdurchschnittlicher TV-Serien-Konsument und kann auf dem Gebiet kaum mit Expertenwissen glänzen. Dennoch ist es mir ein kleines Bedürfnis, darüber zu plaudern, was mir in den letzten Jahren zugesagt hat, was zur Zeit in meinem DVD-Player rotiert (beziehungsweise durch die Datenleitung streamt) – und was man sich mal zu Gemüte führen könnte.

Hier also zu jenen Serien, die aktuell von mir konsumiert werden.

Stand: 17.8.2017 | Gleich zur Beruhigung: Der gesamte Artikel ist spoilerfrei.

Better Call Saul

  • Erstveröffentlichung: seit 2015 (läuft noch)
  • Anzahl Staffeln/Folgen: aktuell drei Staffeln mit je zehn Folgen
  • Mein aktueller Guck-Stand: Staffel drei fertig
  • Worum geht’s: Die äußerst amüsante Figur des zwielichtigen Rechtsanwalts Saul Goodman aus Breaking Bad erhält mit diesem Spin-off seine eigene Serie. Nach einer kurzen Szene, die offenbar nach Breaking Bad spielt, handelt die Serie (zunächst) von der Vorgeschichte Goodmans, etwa sechs Jahre bevor er Walter White kennen lernt. James McGill (so sein richtiger Name) ist zu dem Zeitpunkt ein wenig erfolgreicher Anwalt, der sich mit dem Job des Pflichtverteidigers über Wasser hält. Sein durchgeknallter Bruder, ein paar besonders böse Buben und ein Parkplatzwächter machen ihm dabei das Leben nicht gerade leichter.
  • Wie isses: Mir hat die erste Staffel hervorragend gefallen. Sie knüpft nahtlos an die hohe Qualität der “Mutterserie” an. Ganz groß. Auch Staffel zwei bietet die gewohnten Qualität und hinterlässt den Zuschauer mit gleich zwei nervenzerfetzenden Cliffhangern, die in der dritten Runde ungetrübt aufgegriffen – und am Schluss noch mal übertroffen werden.
  • Links: Better Call Saul bei Wikipedia

The Man in the High Castle

  • Erstveröffentlichung: seit 2015 (läuft noch)
  • Anzahl Staffeln/Folgen: aktuell zwei Staffeln mit je zehn Folgen
  • Mein aktueller Guck-Stand: Staffel zwei fertig
  • Worum geht’s: Die Verfilmung des Romans von Philip K. Dick (in der deutschen Übersetzung Das Orakel vom Berge) ergänzt die Vorlage um etliche Details und Handlungselemente – bleibt ihr im Groben aber recht treu. Wir befinden uns in einer alternativen Version der frühen 60er Jahre, in der Deutschland und Japan den 2. Weltkrieg gewonnen und die USA unter sich aufgeteilt haben. In dieser Welt kursieren im Widerstand Filme, die aus unserer realen Welt zu stammen scheinen, da sie das Scheitern der Achsenmächte zeigen. Im weiteren Verlauf zeigt sich, dass es tatsächlich Verbindungen zwischen den Welten gibt, was jedoch geheimnisvoll bleibt. Parallel wachsen die Spannungen zwischen Deutschland und Japan, woraus ein neuer Weltkrieg zu entbrennen droht.
  • Wie isses: Ich war sehr angenehm überrascht. Die Buchvorlage hat mir damals durchaus gefallen – auch wenn ich mit Dicks wirrem Stil nicht immer etwas anfangen kann. Die Veränderungen und Ausschmückungen in dieser Umsetzung machen daraus eine sehr spannende und faszinierende Handlung.
  • Links: The Man in the High Castle bei Wikipedia

Narcos

  • Erstveröffentlichung: seit 2015 (läuft noch)
  • Anzahl Staffeln/Folgen: aktuell zwei Staffeln mit zehn Folgen
  • Mein aktueller Guck-Stand: Staffel zwei fertig
  • Worum geht’s: Die Serie erzählt das Leben und die “Karriere” des (realen) Drogenbarons Pablo Escobar im Kolumbien der 70er, 80er und 90er Jahre im Speziellen und das Wirken der kolumbianischen Drogenkartelle im Allgemeinen.
  • Wie isses: Großartig! Durchsetzt mit Originalaufnahmen von damals wirkt das ganze oft wie eine – allerdings unheimlich spannende – Doku. Dabei bleibt es aber ein sehr gut besetztes und erzähltes Drama. Daran, dass ein Großteil der Dialoge in Spanisch und untertitelt sind, gewöhnt man sich in Windeseile.
  • Links: Narcos bei Wikipedia

Fargo

  • Erstveröffentlichung: seit 2014 (läuft noch)
  • Anzahl Staffeln/Folgen: aktuell drei Staffeln mit je zehn Folgen
  • Mein aktueller Guck-Stand: Staffel drei fertig
  • Worum geht’s: Irgendwo in einem winzigen Örtchen in Minnesota kommt es zu einer Anhäufung gleichsam brutaler und absurder Todesfälle. Deren Aufklärung ist dabei eher Nebensache (der Zuschauer weiß ohnehin von Anfang an, wie alles passiert ist) – es geht vielmehr um die Schilderung der beteiligten Personen und ihrer nicht weniger absurden Verstrickungen untereinander. Staffel zwei schildert eine ähnlich brutale und absurde Handlung, die allerdings über 30 Jahre vorher im gleichen Ort spielt. Staffel drei schwenkt wieder in die Jetztzeit mit neuen Figuren um – es bleibt allerdings absurd und brutal.
  • Wie isses: Macht von Anfang an sehr viel Spaß. Hat ein bisschen was von Twin Peaks – wobei der Vergleich bei näherem Hinsehen hinkt. Übersinnliches kommt gar nicht vor (zumindest nicht in der ersten Staffel – in Staffel zwo gibt’s aber auch nur Andeutungen). Der Fokus liegt auf herrlich absurdem schwarzem Humor.
  • Link: Fargo bei Wikipedia

The Flash

  • Erstveröffentlichung: seit 2014 (läuft noch)
  • Anzahl Staffeln/Folgen: aktuell drei Staffeln mit je 23 Folgen
  • Mein aktueller Guck-Stand: Staffel zwei fertig
  • Worum geht’s: Der allseits bekannte DC-Superheld Flash – der schnellste Mann der Welt rennt hier in seiner zweiten TV-Serien-Inkarnation über den Bildschirm. Begann als Spinoff der recht erfolgreichen Serie Arrow, ist aber trotz gelegentlicher Crossover eigenständig sehr erfolgreich. Bestandteil des DC-TV-Serien-Universums, zu dem mittlerweile auch Supergirl und Legends of Tomorrow gehören.
  • Wie isses: Großartig! Hätte ich nicht gedacht. Ich bin ja immer mehr der Marvelianer und fand den “Roten Blitz” bei DC sogar stets besonders wenig reizvoll. Aber das hier ist klasse! Sehr spannend, packend, gute Charaktere, okaye Effekte. So hat SHIELD mich beispielsweise nicht packen können. Dass das wissenschaftlich, juristisch und zeitreiselogisch hinten und vorne nicht hinkommt, verzeiht man dieser wunderbaren Serie komplett.
  • Link: The Flash bei Wikipedia

Der Tatortreiniger

  • Erstveröffentlichung: seit 2011 (läuft noch)
  • Anzahl Staffeln/Folgen: sechs Staffeln mit zwischen drei und sechs Episoden
  • Mein Guck-Stand: Staffel sechs fertig
  • Worum geht’s: Die Tätigkeit eines Tatortreinigers ist durch die Berufsbezeichnung bereits hinreichend erklärt. Die Hauptfigur dieser norddeutschen Comedy-Serie geht eben jener Tätigkeit nach – und erlebt dabei allerlei Skurriles und Amüsantes. Dabei kommt jede Folge wie ein kleines Kammerspiel daher, das sich auf kaum mehr als einen Raum und die Interaktion des Titelhelden mit ein, zwei weiteren Protagonisten beschränkt.
  • Wie isses: Nach einhelliger Meinung ist diese Serie ein Beispiel dafür, dass auch deutsche TV-Produzenten hin und wieder Hochwertiges auf die Mattscheibe bekommen. Und tatsächlich: Schotty – so der Name unseres Helden – macht Laune. Er ist ein typischer einfacher Hamburger mit dem Herz am rechten Fleck. Die Begegnungen mit seinen skurrilen Gegenparts sind stets hervorragend gespielt und oft von tiefgründigem Witz. Hier und da (vor allem in der zweiten Staffel) wird mir der Holzhammer ein wenig zu sehr ausgepackt, ansonsten ist es aber großartig und macht ne Menge Spaß. Und es wird stetig besser. Die fünfte Staffel ist grandios – die sechste mit drei Folgen viel zu kurz.
  • Link: Der Tatortreiniger bei Wikipedia

Game of Thrones

  • Erstveröffentlichung: seit 2011 (läuft noch)
  • Anzahl Staffeln/Folgen: aktuell sieben Staffeln mit je zehn Folgen (Staffel sieben hat sieben Folgen)
  • Mein aktueller Guck-Stand: Staffel sieben, Folge fünf
  • Worum geht’s: Die Verfilmung der bereits grandiosen Fantasy-Buchvorlage von George R.R. Martin behandelt die dramatischen Ereignisse auf dem Kontinent Westeros. Wie der Titel schon andeutet, drängt es etliche Adelshäuser und sonstige Fraktionen an die Macht in dem Königreich, wobei Ränke, Intrigen, Mord und offener Krieg die probaten Mittel der Ziellerreichung sind. Magie gibt’s auch ein wenig – und Drachen.
  • Wie isses: Der Hammer! Ich mag gerade mit akutem Gedächtnisschwund gesegnet sein, aber ich wüsste jetzt nicht, ob es jemals eine auch nur annähernd so gute Fantasy-TV-Serie gegeben hat. Doch nicht nur die Ausstattung ist kinowürdig – auch Handlung und Charaktere begeistern. Vor allem die erste Staffel hält sich noch sehr eng an die Buchvorlage – das soll von Staffel zu Staffel weniger werden, was aber mit dem Segen des Autors geschieht, der regelmäßig Drehbücher zu Einzelfolgen beisteuert. Mit Staffel sechs wurden die Bücher sogar schon überholt – aber es bleibt klasse. Hold the door!
  • Links: Game of Thrones bei Wikipedia; Game-of-Thrones-Wiki (englisch)

Sherlock

  • Erstveröffentlichung: seit 2010 (läuft noch)
  • Anzahl Staffeln/Folgen: vier Staffeln mit je drei Episoden und ein Weihnachts-Special
  • Mein Guck-Stand: Staffel vier fertig (inklusive Special)
  • Worum geht’s: Die Abenteuer des berühmten Londoner Meisterdetektivs Sherlock Holmes und seines treuen Begleiters Dr. Watson – in der heutigen Zeit.
  • Wie isses: Grandios. Die hohe Qualität der Hauptdarsteller ist bekannt. Und auch der Transfer in die Neuzeit ist gelungen – zumindest ist es halbwegs glaubhaft und stimmig dargestellt. Leider fällt die vierte Staffel stark ab und erreicht nicht mehr ganz die Qualität der restlichen Serie.
  • Link: Sherlock bei Wikipedia

Star Wars: The Clone Wars

  • Erstveröffentlichung: 2008-2014
  • Anzahl Staffeln/Folgen: sechs Staffeln mit je 22 Episoden (Staffel fünf und sechs haben 20 bzw. 13 Episoden) + ein Pilot-Kinofilm (abgeschlossen)
  • Mein aktueller Guck-Stand: Staffel zwei, Folge acht
  • Worum geht’s: Diese CGI-Serie schildert ausführlichst die Ereignisse zwischen den Star-Wars-Episoden zwei und drei. Die Republik kloppt sich mit den Separatisten – Klonsoldaten hauen sich mit Kampfdroiden. Zwischendrin mischen mal noch Kopfgeldjäger, Mandaloriander und irgendwelche Sith-Lords mit.
  • Wie isses: Dieser Pilotfilm ist schon eher mäßig. Aber was ich so aus den späteren Staffeln aufgeschnappt habe, war gar nicht mal so unschick. Und auch das Fandom gab sich spätestens ab der Hälfte ja relativ angetan. Gucke jetzt mit dem Nachwuchs von Vorne durch – und muss sagen: Es gefällt durchaus auch schon am Anfang.
  • Link: Star Wars: The Clone Wars bei Wikipedia, The Clone Wars bei Jedipedia.net

The Big Bang Theory (TBBT)

  • Erstveröffentlichung: seit 2007 (läuft noch)
  • Anzahl Staffeln/Folgen: aktuell zehn Staffeln mit je 23/24 Folgen (Staffel eins hat nur 17 Folgen)
  • Mein aktueller Guck-Stand: Staffel acht fertig, einzelne Folgen aus der neunten
  • Worum geht’s: Die Comedy-Serie schildert den “Alltag” einer Truppe Klischeenerds. Damit ist eigentlich schon alles gesagt.
  • Wie isses: Kurzweilig. Ich hatte anfangs meine Mühe reinzukommen, da es doch eine sehr klassische Sitcom mit Sofa in der Mitte und eingespielten Lachern ist. Natürlich sind die Charaktere auch oft extrem überzeichnet. Alles in allem unterhält sie aber gut und bildet das Nerdtum in der Regel angemessen ab. In der achten Staffel wird dem ganzen kaum mehr neues hinzugefügt – nett bleibt es aber doch.
  • Links: TBBT bei Wikipedia; TBBT-Wiki (englisch)

Battlestar Galactica

  • Erstveröffentlichung: 2003-2009
  • Anzahl Staffeln/Folgen: Vier Staffeln mit je 13 bzw. 20 Folgen plus einem zweiteiligen Pilotfilm und diversen TV-Filmen
  • Mein aktueller Guck-Stand: Staffel eins fertig
  • Worum geht’s: Neuerzählung der alten Kampfstern Galactica Serie aus den 70ern. Die von Menschen bewohnten zwölf Kolonialwelten werden von den menschengemachten Zylonen angegriffen und fast vollständig vernichtet. Nur einer Flotte aus wenigen Raumschiffen gelingt die Flucht. Man macht sich unter dem Schutz des einzigen verbliebenen Kampfschiffs auf die verzweifelte Suche nach einer neuen Heimat. Der legendären Erde.
  • Wie isses: Unfassbar gut! Wie konnte ich diese Serie nur so lange ignorieren? Vor allem die Charaktere und ihr Zusammenspiel sind so gut durchdacht und konfliktreich, dass es eine wahre Freude ist. Ich hoffe, die Qualität der ersten Staffel bleibt bestehen. Hat das Zeug, eine der besten SF-Serien überhaupt zu sein.
  • Link: Battlestar Galactica bei Wikipedia

Ebenfalls in dieser Reihe erschienen:

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