Längst nicht alles, was ich mir vorgenommen hatte, dennoch gibt es einiges zu berichten: von der Scheibenwelt, von dampfenden Luftschiffen und aus diversen Comic-Universen – aber lest selbst.
Diesmal stelle ich besser mal eine SPOILERWARNUNG voran, vor allem was die Scheibenwelt (“Krone des Schäfers”) betrifft.
Gerade ausgelesen
Blutroter Stahl: Aus Gründen habe ich das Bedürfnis, mich hierzu noch mal ausführlicher in einem gesonderten Artikel zu äußern. Als kurzes Fazit an dieser Stelle nur so viel: diese Anthologie bietet klassische Fantasy-Kurzgeschichten recht unterschiedlicher Qualität. Einige Perlen stecken drin – unterhaltsam und flott zu lesen ist fast alles. Die Innenillustrationen sind okay, ragen aber nur selten über Fanzine-Niveau heraus und haben nicht immer erkennbaren Bezug zu den jeweiligen Geschichten. Das schmälert vielleicht den Gesamteindruck ein wenig, darf aber nicht darüber hinweg täuschen, dass man eine Menge kurzweiliger Fantasy-Lektüre geboten bekommt.
Die Krone des Schäfers: Nun ist es endgültig soweit. Ich habe meinen letzten Scheibenwelt-Roman beendet. Ich werden nun nichts neues mehr aus dieser faszinierenden Welt zu lesen bekommen. Dabei ist das Buch ein durchaus würdiger Abschluss der epischen Erzählung vom Rücken der Schildkröte. Im Zentrum der Handlung steht die Junghexe Tiffany Weh aus dem Kreideland, deren Romane mit Abstand das Highlight der neueren Handlungsstränge darstellen. Denn während vor allem in den letzten Ankh-Morpork-Romanen die dort liebgewonnenen Hauptfiguren mehr und mehr zu Abziehbildern ihrer selbst verblasst sind, sprühte in den Tiff-Romanen noch bis zuletzt der Zauber, den Pratchetts Opus Magnum immer ausgemacht hat. Gleichzeitig ist “Die Krone des Schäfers” ein Lancre-Roman mit den dortigen Hexen – und setzt für diesen Handlungsstrang einen bedeutenden Schlusspunkt. Denn wir werden schon auf den ersten Seiten Zeuge des Todes von Oma Wetterwachs, eine Szene, die mich sehr berührt hat. Esmeralda Wetterwachs war immer Pratchetts Beste. Die Handlung selbst greift dann auch auf die Glanzzeit der Lancre-Hexen zurück, die Elfen fangen nämlich wieder an zu nerven und drohen in die diesseitige Welt vorzudringen. Die Abwehr gelingt natürlich mit vereinten Kräften – auch weil sich auf der Scheibenwelt inzwischen viel verändert hat und Magie und Zauber im Zeitalter der Eisenbahn auf dem Rückmarsch sind. Und so verlassen wir diese Welt recht wohlgeordnet: der Wandel und die Modernisierung – die ja schon immer ein Kernthema der Romane waren – sind endgültig nicht mehr umkehrbar, eine neue Generation hat das Ruder übernommen und widmet sich den anstehenden Problemen, die es natürlich immer geben wird. So hätte es auch weitergehen können – nur hat Terry Pratchetts Tochter bekanntermaßen längst verkündet, dass sie den weitergereichten Staffelstab ihres Vaters nicht aufnehmen wird. Und vielleicht ist das auch ganz gut so.
Marvel-Comics: Comixology veranstaltet ja regelmäßig verlockende Sales – und immer wenn ich den Fehler mache, da reinzuschauen, muss ich unweigerlich zuschlagen. So geschehen bei neusten Serien von Howard the Duck und den Guardians of the Galaxy, wo es jeweils die ersten Sammelbände reduziert gab. Die Ente Howard ist ja ein Sonderfall unter den Marvel-Helden, seine Geschichten sind meist weniger ernst zu nehmen. Seit er in den 70ern erstmals auftauchte, kurze Zeit später sogar für das Präsidentenamt kandidierte (und nachdem Disney seinen Frieden mit ihm gemacht hat), mischt er immer mal wieder sporadisch im Marvel-Universum mit. In diesem herrlich absurden Abenteuer wird es schnell sehr kosmisch und er trifft neben dem Silver Surfer und Galactus auch auf die Galactic Guardians in ihrer aktuellen Konstallation. Die müssen in ihrer neusten Serie zunächst mal ohne Peter Quill auskommen, der gerade das Erbe seines Vaters als Imperator von Spartax angetreten hat. Seinen Platz hat die X-Woman Kitty Pride eingenommen begleitet von Rocket Racoon, Groot, Drax, Venom (Flash Tompson) und dem Ding. Aber keine Sorge, Peter und Gamora stoßen auch bald zu ihnen und es rumst wieder gewaltig. Beides hat mich sehr gut unterhalten, sodass ich zeitnah mehr davon lesen muss.
Warlock Teil 2: Ja, auch Marvel – in diesem Fall aber im Rahmen der Hachette-Sammelserie erschienen. Adam Warlock war auch immer so ein klassischer Marvel-Held, den ich bislang kaum kannte. Und erneut bin ich überrascht, wie kurzweilig auch die älteren Sachen oft sind. Warlock ist ähnlich wie der erste Captain Marvel ein sehr kosmischer Held, der eher selten auf der Erde weilt und meist durch die Weiten des Alls fliegt, um dort galaktische Bedrohungen abzuwenden. Dabei geht es oft um nicht weniger als erlöschende Sterne oder das Zerreißen des Raumzeitgefüges. Und meist steckt auch hier Thanos hinter den meisten Schurkereien. Macht Spaß und ich hoffe, alsbald auch den ersten Teil günstig ergattern zu können.
Comixology-Umsonst-Comics: Hin und wieder kriegt man bei Comixology auch mal was geschenkt. So kann man zur Zeit den vierten Teil der “World of Warcraft: Legion” Reihe für lau abgreifen. Hier geht es diesmal um die Menschen und ihren ersten (?) Kontakt mit der Dämonen-Legion. Außerdem gibt’s “Avengers: Alliance”, eine Videospiel-Adaption, in der die Rächer zusammen mit den Guardians außerirdische Invasoren abwehren müssen. Dieses Superman/Batman Crossover ist auch recht lesenswert. “Overwatch” hingegen hat mich nur mäßig mitgerissen. Hier geht’s um ein retro-futuristisches Western-Szenario, in dem ein einsamer Fremder den brutalen Überfall auf einen Zug vereiteln muss.
Aktueller Lesestoff
Windjäger: In diesem Steampunk- oder meinetwegen Aether-Fantasy-Werk von Jim Butcher stecke ich immer noch recht am Anfang. Grad wurde eine sehr spannende Auseinandersetzung zwischen ein paar Luftschiffen geschildert. Macht Spaß!
Fantastic Spider-Man: Und wieder gab’s ein paar Angebote bei Comixology, die ich nicht ablehnen konnte. Darunter diese Spidey-Episode von 2012, in der unser Netzschwinger als Nachfolger für den zeitweise (?) verstorbenen Johnny Storm Mitglied der Fantastic Four wird – die sich in diesen Tagen aber Future Foundation nennen. Ich mag die F4 und ihre Geschichten (vor allem die “neueren”) ganz gern – und mit Spidey im Boot (beziehungsweise im Fantastycar) machen sie besonders viel Laune. Die Geschichte geht zunächst mal recht klassisch unspektakulär los und legt den Fokus auf kleine meist gelungene Gags. Mal schauen, wohin sich das entwickelt.
Was als nächstes?
Astrid Lindgren: Beim Besuch dieses Astrid-Lindgren-Parks in Stockholm bin ich mir meiner Schande bewusst geworden, längst noch nicht alles aus ihrer Feder zu kennen. Hatte gar nicht mehr so präsent, wie fantasyesque da etliches daherkommt. Da muss ich noch mal tiefer einsteigen. Irgendwann.
Marvel-Comics: Wo die herkommen, gibt’s natürlich noch mehr. Zum einen werde ich alsbald in weitere Geschichten von Howard sowie den Galactic Guardians investieren müssen. Bei letzteren hat es mir nicht nur die aktuelle Serie angetan – auch die runs von 2013 und 2008 muss ich unbedingt haben. In dem Zusammenhang muss ich dem neuen Weltraum-Venom noch mal einen genaueren Blick widmen. Im Guardians-Team war er mir ein wenig zu blass, mal schauen, was er in seiner eigenen Serie so kann. Die Alpha-Flight-Schose von Captain Marvel wollte ich auch schon längst mal gelesen haben. Und schließlich gab’s im letzten Comixology-Sale noch AvX, Secret Wars 2, Spider-Island und Spiderverse. Musste ich zugreifen. Nützt ja nix.
Das lange Utopia: Und schließlich habe ich mit Freuden gesehen, dass in ein paar Monaten der vierte Band der Lange-Erde-Reihe von Stephen Baxter und Terry Pratchett auf deutsch erscheint. Gleich mal aufm Kindle vorbestellt.
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