Schlagwort: ScienceFiction

50 Jahre Perry Rhodan – Zeit für einen neuen Stil!

Dieses Jahr steht ein ganz besonderes Jubiläum an. Denn 1961 erblickte die größte #ScienceFiction-Serie der Welt das Licht derselben – somit wird die Romanheftserie #PerryRhodan 2011 stolze 50 Jahre alt.

Edit: Seit dem 15. August steht mit Michael Tinnefeld der glorreiche Sieger fest. Lobet und preiset ihn!

Dank für viele schöne Lesestunden

Auch wenn ich jetzt seit über sieben Jahren nicht mehr lese – dieser runde Geburtstag hat für mich doch einige Bedeutung und soll daher gebührend begangen werden. Schließlich hat mich die Serie doch lange Jahre – Jahrzehnte gar – begleitet und mir viele schöne Stunden bereitet. Bis ich ihr dann weniger in Zorn denn in Gleichgültigkeit den Rücken gekehrt habe – aber das ist eine andere Geschichte. Denn die Erinnerung an die „gute alte Zeit“ ist gerade in einem solchen Jubeljahr wach.

Perry Rhodan reloaded

Schon seit fast einem Jahr rumort in mir daher die Idee, einen Beitrag zu den Feierlichkeiten zu leisten. Die Idee lautet wie folgt: Schenken wir dem guten alten Perry doch ein neues Gewand – verpassen wir ihm einen neuen Stil – reloaden wir ihn zu seinen Ehren.

Die Idee ist nicht neu, ich weiß. Superhelden #Comics machen sowas ständig. Dasselbe mit Perry Rhodan zu tun ist auch allzu naheliegend. Schon vor über zehn Jahren haben wir an PR-Stammtischen darüber diskutiert, vor ein paar Jahren habe ich mit einem Freund das Thema mal wieder hervorgeholt – dieser hat, schreibwütig wie er ist, gleich ein paar hunderttausend Anschläge in die Tasten gehauen. Nachzulesen unter dem Titel Ultimate Perry Rhodan drüben bei Ace Kaiser.

Ein neues literarisches Gewand

Dennoch sei dies mein Vorschlag: Ihr da draußen, die ihr doch alle irgendwann mal ein Perry-Rhodan-Heft in der Hand hattet – tut es mir gleich und schnappt euch den ersten Band von 1961, lest ihn erneut … und schreibt ihn dann neu! Es muss nicht unbedingt ein moderneres Gewand sein, das wir ihm verpassen. Wie wäre es mit Steam-Punk? Manga- beziehungsweise #Anime-Mecha-Action? Western? Piraten-Abenteuern? #Fantasy (ob urban oder klassisch)? Oder am Ende gar Perry Rhodan … mit Zombies!?!

Und ja … es muss natürlich nicht Band 1 sein. Dem ein oder anderen wird in den letzten 50 Jahren ein anderer Moment viel mehr in wohliger Erinnerung sein: Guckys oder Atlans erster Auftritt, die Landung des ersten Ultraschlachtschiffs, legendäre Duelle wie das zwischen Atlan und Mirona Tethin, Perrys Verbindung mit BARDIOC, … Ich käme hier vom Hundertsten ins Tausendste.

Und schließlich muss nicht gleich jeder einen ganzen Heftroman schreiben. Eine gute Kurzgeschichte tut es natürlich auch.

Segen von ganz oben

Diese Idee trug ich kürzlich an Klaus N. Frick, den Chefredakteur der PR-Serie heran – und er war durchaus angetan. Mehr noch, er stellte sogar in Aussicht – so wir bis zu einem bestimmten Datum eine ansehnliche Anzahl vernünftiger Texte zusammenbekommen –, die besten Beiträge in eine Anthologie aufzunehmen. Dem Besten der Besten winkt gar ein Preis, der auf dem Weltcon überreicht werden soll.

Na, das lassen wir uns doch nicht zweimal sagen, oder?

Noch mal im Überblick:

  • Jeder von uns schnappt sich einen Roman oder eine Szene aus 50 Jahren PR, liest sie gegebenenfalls noch einmal – und schreibt sie dann in anderem Stile neu. Entweder als Kurzgeschichte (bis 25.000 Anschläge) oder als Heftroman (bis 200.000 Anschläge). Der Text muss neu in dem Sinne sein, dass er vor 2011 noch nirgendwo veröffentlicht wurde. Ach ja – so nett Crossover sind, mit der Verletzung von Markenrechten Dritter müssen wir fürchte ich vorsichtig sein.
  • Diskutieren und präsentieren wir unsere Werke auch während der Entstehung und tauschen wir uns rege aus! Schon ab der ersten Zeile können die Beiträge hochgeladen und diskutiert werden.
  • Bis zum 31. Juli 2011 müssen wir aber spätestens fertig sein. Denn ab diesem Datum beginnt das Voting.
  • Bis zum 15. August 2011 läuft die Abstimmung. Die Top 10 in jeder Kategorie (Heftroman und Kurzgeschichte) erhalten dann die höheren Weihen einer Druckversion – die jeweils Besten werden zudem mit einem vom Verlag gestifteten „Publikumspreis“ geehrt.

Das Ganze funktioniert natürlich nur, wenn wir – nun vielleicht nicht unbedingt 50 – aber doch ne Menge brauchbarer Texte zusammenbekommen.

Gehen wir’s an! Mein Unternehmen Stardust liegt jedenfalls schon auf dem Nachttisch bereit.

Lesetagebuch: Blame!

Schönes Geschenk im Schuber

Allerdings sind meine Vorbehalte gegen dieses Sub-Medium/-Genre (wasauchimmer) schon länger nicht mehr allzu groß. Daher war ich ehrlich interessiert und positiv überrascht, als mir meine Gemahlin zum Geburtstag einen großen Schuber voller Taschenbücher schenkte, die unter dem Titel Blame! ein zehnbändiges abgeschlossenes Manga-SF-Epos darstellen. Und um die Expertinnen und Experten gleich zu beruhigen: Ja, das Prequel Noise war ebenfalls dabei.

Adventure-Seeker Killy in the Cyber-Dungeon-Quest

Ich weiß, das Attribut ist mehr als abgedroschen – aber die Geschichte, die sich in diesem Werk entfaltet, ist im besten Sinne kafkaesk. Der Held namens Killy befindet sich auf einer Suche, die ihn durch eine (räumlich wie zeitlich) gewaltige labyrinthartige Welt führt, die von kaum erfassbaren Wesenheiten regiert wird und unverständlichen Regeln folgt. Ohne zuviel vorweg nehmen zu wollen: Killys Suche hat natürlich ein offenes Ende – wenn man nicht gar ihr Scheitern annehmen muss. Tatsächlich aber lässt das Ende – wie die gesamte Geschichte – den Leser reichlich ratlos zurück. Sie in einfachen Worten wiederzugeben ist daher nicht leicht.

Vielleicht die Zukunft – vielleicht die Erde

In meinen Augen ist Blame! ein hervorragendes Stück Science-Fiction. Auch wenn so gut wie nichts erklärt wird. Tatsächlich kommen einige der zehn (oder elf, wenn man das Prequel hinzuzählt) Taschenbücher fast völlig ohne Text aus. Die Wunder der fernen Zukunft sprechen in den grandiosen Bildern für sich selbst und wirken doch schlüssig und gut durchdacht.

Dennoch möchte ich mal versuchen, das Szenario zu beschreiben. Andeutungen im Prequel lassen vermuten, dass wir uns mehrere Tausend Jahre in der Zukunft befinden. Ein Panel in Noise legt zudem die Vermutung nahe, dass die gewaltige künstliche Struktur, in der Killys Suche stattfindet, von der Erde aus „gewachsen“ und in ihrer Ausdehnung längst die Mondbahn überholt hat.

Mensch-Maschinen

Das intelligente Leben (von „Menschheit“ mag man kaum mehr sprechen) hat sich in mehrere Richtungen entwickelt.

Da ist zunächst die Netzwerksphäre, eine gänzlich virtuelle Welt, in die sich etliche Menschen und KIs (wobei die Unterscheidung zwischen beidem oft schwerfällt) zurückgezogen haben. Der Kontakt zwischen virtueller und realer Welt ist mittlerweile jedoch durch eine Epidemie abgebrochen. Technische Interfaces, mit denen ein Kontakt zur Netzwerksphäre möglich wäre, gibt es kaum noch. Der einzige Weg, dorthin vorzudringen ist der Besitz so genannter Netzwerkgene, die bei fast allen Menschen durch ein Virus zerstört wurden. Die wenigen „intakten“ Menschen, die es noch geben könnte – bzw. ihr Genmaterial –, sind übrigens auch das Ziel von Killys Suche. Im Gegenzug können die virtuellen Wesen aus der Netzwerksphäre nur noch eingeschränkt auf die reale Welt zugreifen und dort agieren.

Dann gibt es das „Siliziumleben“ – Cyborg-Zombies, die Killys erklärte Feinde sind. Sie wirken, als wären sie der düstersten Warhammer-40k-Vision entsprungen. Auch wenn sie meist als Widersacher auftreten, handelt es sich bei ihnen durchaus um eine differenziert dargestellte Fraktion, die beispielsweise auch über friedliche Forscher verfügt. Sie sind der diesseitigen Welt sehr verhaftet, haben aber ebenfalls großes Interesse daran, Zugang zur Netzwerksphäre zu erhalten. Für letztere stellt das Siliziumleben jedoch eine Bedrohung dar. Der Zugang muss um jeden Preis verwehrt bleiben.

Und schließlich existieren noch zahlreiche mehr oder minder „normale“ Menschen, die teils stark mutiert, teils symbiotisch mit Maschinen verbunden sind, dass sie ebenfalls als Cyborgs gelten können. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, stellen sie anscheinend die Verlierer und Opfer der Entwicklung dar – auch wenn sich alle Menschengruppen irgendwie doch gut an ihre jeweilige Umgebung angepasst haben, sei sie auch noch so bizarr.

Etliche „reine“ KIs und (teils halb-biologische) Maschinenwesen runden das Panoptikum ab. Im Übrigen wird letztlich nie hundertprozentig klar, welcher dieser Gruppierung nun eigentlich Killy selbst angehört.

Faszinierend trostlos – erschreckend großartig

Diese Konstellationen ergeben ein schrecklich trostloses und dennoch faszinierendes dystopisches Endzeit-Szenario. Mich zumindest hat der große Interpretationsspielraum, den dieses Epos dem Leser lässt, schwer begeistert. Hinzu kommen hervorragende Zeichnungen, die die gigantomanen Strukturen und das absolut Fremdartige erschreckend gut wiedergeben. Es soll wohl eine Fortsetzung der Reihe geben. Da werd ich alsbald mal nach forschen.

Lesetagebuch: Eoin Colfer

Bis dato hatte ich von diesem Autor nur oberflächlich gehört. All überall liest man mit ziemlicher Begeisterung Artemis Fowl – wovon ich mich bislang nicht habe anstecken lassen. Nun habe ich zu den einschlägigen Jahresend-Festivitäten überraschend zwei Druckerzeugnisse aus seiner Feder geschenkt bekommen und bin durchaus angetan.

Comic: Artemis Fowl

Zunächst die Comic-Adaption des ersten Artemis-Fowl-Romans – und ich muss sagen: ich war angenehm überrascht. Die Welt, die einem hier ausgebreitet wird, wirkt auf den ersten Blick vielleicht nicht gerade neu – es ist letztlich mal wieder ein Jetztzeit-Szenario mit Elfen und Kobolden – aber die Umsetzung ist relativ einzigartig weil durchdacht, detail- und ideenreich. Hinzu kommen interessante, nicht ganz so schablonenhafte Charaktere und eine ziemlich spannende Handlung. Doch, ich war angenehm überrascht. Ob ich mir jetzt gleich die Romane zulege – keine Ahnung. Die Comicreihe werde ich – trotz des leicht mangaesken Stils – aber weiterlesen.

Per Anhalter durch die Galaxis – der sechte Teil der Trilogie

Als zweites wurde ich mit Und übrigens noch was überrascht, seiner Fortsetzung der ursprünglich von Douglas Adams stammenden Anhalter-Romane. Am „sechsten Teil der Trilogie“ lese ich gerade und möchte mich daher noch nicht zu einem abschließenden Urteil hinreißen lassen.

Bislang scheint mir Colfer aber ein bisschen zu sehr bemüht, Stil und Humor von Douglas Adams zu imitieren. Das könnte auf Dauer etwas anstrengend werden – weil er daran mit Sicherheit scheitern muss. Ich weiß wovon ich rede – ich habe das in zwei Fanzine-Kurzgeschichten auch mal probiert.

Aber bislang ist der Roman immerhin amüsant und ich habe hier und da auch mal schmunzeln müssen. Ob dieses Buch allerdings wirklich notwendig ist … Nun, vielleicht werde ich mich dazu äußern, wenn ich es ausgelesen habe. Immerhin habe ich kürzlich beim Lesen in der U-Bahn meine Station verpasst – zumindest ein Indiz, dass es mich doch zu fesseln vermag.

Lesetagebuch: Ilium von Dan Simmons

Der SF-Roman Ilium ist im Jahr 2004 erstmals auf deutsch erschienen. Wenig später legte Dan Simmons den zweiten Band Olympos nach. Hier geht’s jedoch nur um Band eins, den ich kürzlich ausgelesen habe.

Startschwierigkeiten

Das Buch stand nun schon mindestens zwei Jahre – wenn nicht länger – ungelesen in meinem Regal. Obwohl ich auf den Autor sehr große Stücke halte und mir das Buch von vertrauenswürdiger Seite wärmstens ans Herz gelegt wurde, konnte ich mich lange Zeit nicht überwinden, nach dem Werk zu greifen. Als ich mich Ende letzten Jahres endlich dazu durchrang, kam ich wiederum nicht so recht mit dem Lesen in die Gänge. Im Nachhinein kann ich mir dieses Zögern gar nicht erklären. Denn nachdem ich wochenlang immer nur ein paar Zeilen gelesen und das Buch dann für andere Druckerzeugnisse wieder beiseite gelegt hatte, packte es mich schließlich doch. In einem Rutsch las ich den 800-Seiter durch. Und das – soviel sei schon mal vorweggenommen – mit großem Genuss.

Der Autor – bekannt und beliebt vom Hyperion-Zyklus

Ich kannte Dan Simmons bislang nur als Autor seiner vier Hyperion-Romane. Vor allem die ersten beiden davon sind großartig und jedem SF-Fan dringendst zu empfehlen. Simmons‘ Einfälle darin sind klasse und das dargestellte Zukunftsszenario ist so schlüssig und detailliert, dass danach eigentlich kein SF-Roman mehr geschrieben werden muss. Entsprechend waren die beiden Endymion-Bände auch nicht mehr zwingend notwendig. Auch hier sind viele sehr schöne Einfälle zu finden und es wird auch einiges erklärt, was nach den ersten beiden Romanen noch offen war – aber vermisst hat man diese Erklärungen eigentlich nicht.

Als eingefleischter Atheist muss ich noch hinzufügen: Dass die gesamte Story eine sehr religiös anmutende Thematik behandelt, stört dabei überhaupt nicht, da alles auf ein einfallsreiches (pseudo-)wissenschaftliches Fundament gestellt wird.

Ilium – die Handlung

Der Titel ist Programm. Ilium – sprich: Troja – ist Handlungsort der zentralen Handlungsebene des Romans. Leserin und Leser werden mitten in die legendäre Schlacht geworfen, wie sie bei Homer beschrieben wird – und mit ihnen ein amerikanischer Professor namens Hockenberry aus dem frühen 21. Jahrhundert, der im Auftrag der Götter die Schlacht beobachtet, um zu dokumentieren, inwieweit sich die Ereignisse an den Verlauf der Ilias halten.

Was genau dahinter steckt, weiß auch der Protagonist Hockenberry nur oberflächlich. Nun, die Götter zumindest scheinen nicht unbedingt das zu sein, was sie vorgeben. Alles was sie tun basiert recht offensichtlich auf einer weit entwickelten Hochtechnologie. Somit haben Hockenberry und seine Leidensgenossen (er ist nicht der einzige Beobachter) den begründeten Verdacht, sich vielmehr in einer weit entfernten Zukunft zu befinden, in der sie aus Genom-Resten und irgendwie rekonstruierten Erinnerungen von den Toten wiedererweckt wurden, um den Göttern (die wohl eher hochentwickelte Nachkommen der Menschen sind) zu dienen. Viel mehr wissen sie nicht – und es sagt ihnen auch niemand mehr.

Jedenfalls folgt die Handlung (zunächst) ziemlich genau jener der Ilias – bis sich Hockenberry genötigt sieht, ein wenig Schicksal zu spielen. Hinzu kommen zwei weitere Handlungsebenen, die ganz offensichtlich in einer mindestens 2.000 Jahre entfernten Zukunft spielen.

Zunächst die Erde, auf der die Ereignisse um die letzten “Altmenschen” geschildert werden, die in klassischer Eloi-Manier ein sorgenfreies aber langweiliges und dumpfes Leben führen – bis einer auf die Idee kommt, lesen zu lernen – und sich auf die Suche nach einem Raumschiff zu begeben.

Und schließlich die Moravecs – intelligente Kunstwesen, die einst von den Menschen ins Sonnensystem entlassen wurden und nun eine eigenständige Kultur (unter anderem) auf den Jupitermonden bilden. Diese entsenden eine Expedition zum überraschend terraformten Mars, um nachzuschauen, was die “Nachmenschen” dort für einen gefährlichen Unsinn mit Quantensingularitäten treiben. Nebenbei präsentieren sich die beiden Hauptfiguren der Moravecs als große Literaturfans – einer schwärmt für Shakespeare, der andere für Proust. Die zahlreichen Ilias-Anspielungen und Zitate werden hier durch solche auf die beiden genannten Dichter ergänzt.

Zwei der drei Handlungsebenen finden gegen Ende zusammen – und allesamt münden sie in Ereignisse, die nicht weniger als das weitere Schicksal aller Intelligenzwesen im Sonnensystem besiegeln werden.

Kommentar – geniale Grundidee, solide Ausführung

Die Darstellung der Ilias ist großartig und das eigentliche Kernstück dieses Romans. Hervorragend auch die Umdeutung der Götter und ihrer Kräfte in futuristische Hightech. Allein das macht das Buch unbedingt lesens- und empfehlenswert.

Soweit ich das beurteilen kann, hält sich Simmons zunächst sogar sehr eng an die Ilias, was mir besondere Freude bereitet hat. Als Beispiel für ein Eingreifen der Götter möchte ich nur kurz die Stärkung des Diomedes durch Athene anführen, der daraufhin Aeneas und sogar die Göttin Aphrodite verwundet. Diese Szene wird in bester SF-Manier mit dem Einsatz von Zeitmanipulation (Athene hält kurz die Zeit an), Nanomaschinchen, deren Injektion Diomedes zu einem fast gottgleichen Kämpfer aufmotzen und Schutzschilden, die Götter und Helden schützen, beschrieben. Großartig!

So lange sie sich dermaßen dicht an die Ilias hält – was sie lange tut –, ist diese Handlungsebene grandios und macht unheimlich viel Spaß. Sobald der Punkt erreicht ist, an dem Simmons die Handlung bewusst durch Hockenberrys Wirken abweichen lässt, verliert sich dieser Reiz ein wenig – wobei diese Abweichung durchaus auch ihre Momente und großartigen Szenen hat.

Nebenbei bemerkt ist mir aufgefallen, dass ich beim Lesen doch oft den Troja-Film von Wolfgang Petersen vor Augen hatte. So wenig der mir alles in allem gefallen hat, hat seine Optik doch bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Aber ich schweife ab.

Die Moravec-Handlung ist streckenweise großartige, technisch kompetente SF. Die literarischen Anspielungen sind nett und machen Laune, mal wieder in den ollen Shakespeare reinzulesen.

Die Handlung auf der Erde schließlich wirkt etwas losgelöst und scheint vor allem den Zweck zu haben zu erläutern, wie sich das geschilderte Zukunftsszenario in der Form hat entwickeln können. Auch hier sind viele schöne fantastische Ideen verwirklicht (das trockengelegte Mittelmeer a la Antlantropa, um nur eine zu nennen). Und auch wenn ich sie durchaus spannend fand, war sie für mich doch die schwächste der drei Handlungsebenen.

Im gesamten Buch bedient sich Simmons übrigens eines Tricks, um dem Leser die meisten Hintergrundinformationen (künstlich) vorzuenthalten. Alle Protagonisten haben aus unterschiedlichen Gründen von nichts eine Ahnung. In der Form fand ich das noch ok – auch wenn es manchmal ein bisschen sehr konstruiert war. Für meinen Geschmack blieb das aber immer noch gerade an der Grenze.

Das Zukunftsszenario, das sich so vor dem Leser schließlich entfaltet, ist sehr interessant. Es kommt an das von Hyperion nicht heran – bleibt aber reizvoll. Auch, weil es sich um eine deutlich weiter entfernte Zukunft handelt, die naturgemäß viel fremdartiger und absurder erscheinen muss – was Simmons auch oft gelingt.

Ein wiederkehrendes Motiv aus Hyperion ist die Vorstellung eines Kollektivbewusstseins, das sich aus der Menschheit und/oder ihrer Kultur entwickelt – Core, Maschinen- und Teilhardscher Menschengott lassen grüßen. Bei Ilium ist dann von der Logosphäre und der beseelten Biosphäre die Rede – die Grundidee ist dieselbe, die Umsetzung etwas schwächer.

Fazit – Leseempfehlung

Bei aller angedeuteter Kritik ist das Buch unbedingt empfehlenswert. Ich halte Dan Simmons für einen der besten aktuellen SF-Autoren, was er mit diesem Buch erneut unter Beweis stellt. Seine technischen und sonstigen Visionen sind grandios und gut durchdacht. Er schreibt spannend und fesselnd. Seine Begeisterung für Literatur ist unaufdringlich in die Geschichte eingeflochten. Hier hat Simmons fast noch besser recherchiert als bei seinen technischen Visionen.

Entsprechend grandios – ich kann es nur wiederholen – seine Umsetzung der Ilias. Jeder Freund klassischer Mythen, der sich ein wenig für SF begeistert, muss dieses Buch unbedingt gelesen haben.

Man muss meines Erachtens auch nicht davor zurückschrecken, hier gleich wieder in einen Mehrteiler einzusteigen. Trotz aller offenen Enden, die Ilium hinterlässt, kann der Roman durchaus für sich allein stehen bleiben. Sicher werde ich Olympos irgendwann einmal lesen – aber das kann durchaus noch eine ganze Weile warten.

EDIT: Sechs Jahre später habe ich schließlich den zweiten Band Olympos gelesen und rezensiert.

Fanzines: World of Cosmos – Wir bleiben treu!

Als das letzte #WoC – das Fanzine meines guten alten #ScienceFiction-Clubs SFCBHG – mit seiner 61. Ausgabe bei mir eintrudelte, dachte ich zunächst: “Will ich das überhaupt noch haben?” Mehr noch: “Ist es nicht nach langen inaktiven Jahren langsam Zeit, aus dem Club auszutreten?”

Ja, das klingt hart – vor allem angesichts der schönen Zeit, die ich seit 1997 mit dem Club hatte, und des Engagements, mit dem sein Fanzine noch heute produziert wird. Die paar Kröten, um das tapfere WoC weiterhin zu unterstützen, sollte ich doch noch übrig haben.

Aber sehen wir den Tatsachen ins Auge – die Zeit der klassischen gedruckten Fanzines scheint vorbei. Das Internet mit seinen Blogs und Foren stillt die entsprechenden Bedürfnisse doch längst viel besser. Und mit den klassischen SF-Clubs sieht es offenbar nicht viel besser aus: Ihre Mitgliederzahlen schrumpfen und es gibt kaum noch Nachwuchs.

Ich will hier nicht zum tausendsten Mal den angeblichen Niedergang des fantastischen Fandoms beklagen. Ob SF oder Rollenspiel – dieses Klagelied wird bereits seit Jahren (wenn nicht länger) immer mal wieder angestimmt. Letztlich muss man feststellen: Das Fandom befindet sich (wie alles) im Wandel – aber ob es tatsächlich am Ende ist, sei dahingestellt.

Dagegen spricht schließlich auch die Tatsache, dass es immer noch erfolgreiche gedruckte Fanzines gibt und sich sogar neue auf dem Markt behaupten – als Beispiel sei hier “Abenteuer.” angeführt. Sie haben also durchaus auch im Internetzeitalter ihre Berechtigung. (Gut, vielleicht mag SF im Spektrum des Fantastischen gerade ein eher stiefmütterliches Dasein fristen – aber das ist wieder ein ganz anderes Thema.)

Und siehe da, als ich das WoC schließlich durchgelesen hatte, waren meine Zweifel wenn auch nicht ausgeräumt, so doch stark gemindert.

Ganz allgemein ist der SFCBHG ein SF-Club mit traditionellem Schwerpunkt auf #PerryRhodan. So hat der Club in diesem Jahr gemeinsam mit dem SF-Stammtisch Hamburg die sechsten Zellaktivatortage ausgerichtet.

Diese Konzentration auf das Thema PR macht es mir, der ich mit Band 2200 endgültig aus der Serie ausgestiegen bin, natürlich schwer, das Interesse an Club und Zine aufrecht zu erhalten. Etwas paradox vielleicht, dass es unter anderem PR-Themen im letzten WoC waren, die mich besonders interessierten.

Aber gehen wir das Heftchen einfach mal durch.

Zunächst zum Titelbild: Ein Grund, Fanzines zu erstehen, sind ja die oft genialen Zeichnungen diverser Hobby-Künstler. Mit einem hervorragenden Werk von Peter Sauerbrei-Pohl wird wird das TiBi dem mehr als gerecht. Eine kurze Recherche hat ergeben, dass der Knabe leider nicht im Web präsent zu sein scheint. Würde sich sicher für ihn lohnen. Wie auch immer. Wir hätten schon gleich Grund Nummer eins, das Fanzine zu erstehen: Nur so kann man in den Genuss dieses Hobby-Künstlers kommen.

Zum Inhalt: Wie üblich beginnt es mit den Leserbriefen. Klar – Diskussionen unter Fans kann man in Foren, Blogs und so weiter mittlerweile viel unmittelbarer führen. Geschenkt! Viel mehr Sorgen macht mir, dass nur noch drei LBs zu finden sind – schließlich ist ihre Anzahl stets ein Indikator für die Zahl der Aktiven im Club.

Dass diese Zahl vorerst dennoch auszureichen scheint, zeigt der Inhalt der mehr als 100 Folgeseiten. Wie bereits erwähnt, liegt der Schwerpunkt auf dem Thema Perry Rhodan. Ein zumindest rudimentäres Interesse an der Heftromanserie sollte also vorhanden sein – auch wenn ich es nicht zwingend zur Bedingung erklären würde – aber dazu später mehr.

Besprochen werden zunächst die (relativ) aktuellen PR-Hefte. Nach langem war das sogar für mich wieder interessant – es wurden nämlich die Bände um das 2500er Jubiläum beschrieben. Die Rezensionen haben mich nochmal in meinen Entscheidungen bestätigt damals auszusteigen und mir den eigentlich ja besonderen Jubiband nicht zuzulegen.

Die folgende ausführliche Besprechung der alten Atlan-Serie hat natürlich eher nostalgischen Wert.

Es folgen ein paar Storys – früher gabs da mehr –, Rezensionen diverser Bücher und TV-Serien sowie Conberichte der diesjährigen Veranstaltungen in Garching und Hamburg. All das – Fanfiction, Rezis und Conberichte – findet man bekanntlich ebenfalls massenweise im Netz.

Zwei Beiträge haben es mir schließlich besonders angetan. Beide stammen sie aus der Feder von Harun Raffael und sind ausschließlich in diesem Heftchen zu lesen. Zunächst handelt es sich um einen Nachruf auf den viel zu früh verstorbenen Chefautor der Perry-Rhodan-Serie Robert Feldhoff.

Feldhoff war bereits während der Zeit meines größten Fan-Aktivismus’ Chefautor der Serie, weswegen ich seinem Wirken in gewisser Weise verbunden bin. In seine Zeit fiel allerdings auch mein Ausstieg aus der Serie. Harun gelingt es in seinem Nachruf auf hervorragende Weise einen schmalen Grat zu beschreiten, der auch meine zwiespältige Haltung zu Feldhoffs Werk gut widerspiegelt (hervorragende Einzelromane versus eher mäßige Metahandlung). Die persönliche und menschliche Tragödie würdigt er dabei mit den richtigen Worten und misst ihr den gebührenden Stellenwert bei.

Und schließlich setzt Harun seine Reihe “Die großen (Anti-)Utopien” fort, in der bereits das “Glasperlenspiel” und “Schöne neue Welt” besprochen wurden (alte WoCs lassen sich problemlos nachbestellen), um nur ein paar zu nennen. In dieser Reihe hat Harun mich schon auf so manchen Klassiker der fantastischen Literatur aufmerksam gemacht, den ich noch nicht kannte. So auch diesmal. Er beschreibt sehr detailliert – und kritisch – Franz Werfels “Stern der Ungeborenen”.

Dieser hervorragende Aufsatz allein, der – wie die gesamte Reihe – exklusiv im WoC zu lesen ist, lohnt bereits die Anschaffung der Ausgabe 61.

Und so lange immer wieder derartige Perlen in meinem guten alten Fanzine zu finden sind, werde ich ihm (und dem Club) auch weiterhin die Treue halten. Flugs also den nächsten Jahresbeitrag überwiesen und auf Ausgabe 62 gefreut, die jetzt um die Weihnachtszeit erscheinen wird.

Fiktive Städte – ein kleiner Reiseführer

Wo kann der interessierte Städtetourist noch hin, wenn er die diesseitigen Metropolen von New York bis Tokio alle abgeklappert hat? Fantasie und Fiktion halten zum Glück noch etliche Reiseziele bereit.

Ich gehe schon länger mit der Idee schwanger jene fiktiven Städte aufzulisten, denen ich zu gerne mal einen Besuch abstatten würde. Ich bin auf zwölf gekommen. Nun dürften solche Listen mit Sicherheit zu hauf im Netz herumschwirren – aber was soll’s … hier ist meine (eine Hierarchie wollte ich nicht festlegen, daher alphabetisch):

Ankh-Morpork

Einmal den Kunstturm sehen, die Glocke der Unsichtbaren Universität (nicht) schlagen hören und einer zünftigen Schlägerei in der Geflickten Trommel beiwohnen (natürlich nur als Zuschauer)! Doch, die größte Stadt auf Terry Pratchetts #Scheibenwelt wäre wahrlich einen Besuch wert – allein wegen der zahlreichen Bauwerke des Absolut Bekloppten Johnson …

Atlantis

Die Polis des von Platon beschriebenen Inselreichs ist geradezu ein Prototyp fiktiver Städte (ja, ich weiß … ob das wirklich nur fiktiv ist, ist gar nicht raus …). Allein die Hafenanlage dürfte ein toller Anblick sein.

Buchhaim

Die Stadt der Träumenden Bücher auf dem Moersschen Kontinent #Zamonien ist für einen Bücherwurm wie mich natürlich ein Muss. Nebenbei: Hat sich eigentlich jemals jemand offiziell bei Walter Moers darüber beschwert, dass er hier den Bibliothekar der Scheibenwelt umkommen lässt?

Coruscant

Allein des Jeditempels wegen … Auch wenn hier ein Wochenendtrip kaum ausreichen dürfte. Diese planetenumspannende Metropole aus dem #StarWars-Universum ist – wenn auch sicher nicht die erste – die idealtypischste #ScienceFiction-Stadt ihrer Art. Ich nehme mal an, zu Republik-Zeiten ist der Besuch am angenehmsten.

Entenhausen

Der Geldspeicher, die riesigen Emil-Erpel-Statuen – zwei von sicher zahlreichen Sehenswürdigkeiten, die man nicht verpassen darf. Auch wenn die Heimatstadt der Ducks vermutlich in jedem Comic anders aussieht … Ich wäre für eine Don-Rosa-Version von #Entenhausen, die sicher am schlüssigsten sein dürfte.

Gondolin

#Tolkien beschreibt zahlreiche großartige Städte, denen man zu gern mal einen Besuch abstatten würde: Minas Tirith, Khazad-Dûm (bevor die Zwerge zu tief gegraben haben) – und vor allen sicher Tirion in Valinor. Doch ich denke, die verborgene Stadt Gondolin aus dem Ersten Zeitalter wäre mein Favorit.

Gotham City

Konkrete Sehenswürdigkeiten hätte ich in Batmans Stadt gar nicht mal im Sinn – eher die generelle Atmosphäre, die ich gern mal schnuppern würde (auch wenn die in einigen Gegenden recht bleihaltig sein dürfte). Uneins bin ich mir, ob mir das Tim-Burton-Gotham oder das „realistischere“ aus den neuen Filmen eher zusagt.

New New York

Ich denke, ich würde es Fry gleichtun und wie ein kleiner Junge alle – für die Eingeborenen banalen – Einrichtungen dieser Stadt ausprobieren wollen. Vor allem die Rohrpostbahn!

Serannian

Die Wahl unter den Städten der Lovecraftschen Traumlande fällt schwer. Die Konkurrenz ist mit Celephaïs und Cathuria ziemlich hart. Die von König Kuranes regierte und erschaffene Stadt hat aber ein unschlagbares Argument auf ihrer Seite: Sie befindet sich auf einer schwebenden Insel!

Springfield

Der Heimatort der Simpsons sollte vermutlich besser im Strahlenschutzanzug besucht werden – aber der Anblick des brennenden Reifenbergs wäre das sicher wert.

Tau Ceti Center

Bei der Hauptstadt der Hegemonie der Menschheit (kurz TC² genannt) in Dan Simmons grandiosem Hyperion-Universum handelt es sich – ähnlich wie bei Coruscant – um eine planetenumspannende Stadt. Allein wegen der Farcaster hat TC² aber durchaus etwas Eigenes. Es empfiehlt sich natürlich ein Besuch vor dem Zusammenbruch des Farcaster-Netzes.

Terrania

Bei der Hauptstadt der Menschheit im #PerryRhodan-Universum sollte man sich genau überlegen, in welcher Epoche man sie besucht. Sie ist schon reichlich oft angegriffen, teilweise bis vollständig zerstört, terrorisiert oder besetzt worden. In ihren friedlichen Zeiten gibt sie aber ein grandioses Reiseziel ab. Ähnlich wie Futuramas New New York ist sie der Idealtyp der trivialen SF-Stadt – allerdings „in Ernst“. Uneins bin ich mir, ob ich sie eher in den früheren Epochen (umgeben von den imposanten Gebirgen zahlreicher Ultraschlachtschiffe) oder in aktuellerer Zeit (die Solare Residenz ist sicher ein schöner Anblick) sehen wollte. Naja, Hauptsache ich kann Laufband fahren.

Das wären im Groben die zwölf Städte, die mir auf Anhieb einfielen. Um den tag #Rollenspiel zu rechtfertigen, kann man ja erwähnen, dass all diese Städte natürlich per Pen&Paper zu erkunden wären (ich war tatsächlich auch auf diesem Wege noch in keiner davon – na gut, in Ankh-Morpork immerhin als Spielleiter). Auch fiele mir jetzt kein reines RPG-Universum ein, das mit einer reizvollen Stadt aufzuwarten hat.

Für Anregungen wäre ich aber offen.

Weitere lustige Listen:

Fantastische Wikis

Edit April 2024: Mit der Mosapedia ist nach ein paar Jahren wieder einmal ein neuer – wichtiger – Eintrag hinzugekommen. Außerdem habe ich erneut alle Links und Angaben gecheckt und korrigiert. Ich erneuere hiermit auch den Hinweis, dass Tipps für wichtige fehlende Wikis sehr willkommen sind.

Wikis für alle!

Der Hauptzweck der Wikipedia ist, wie wir alle wissen, als Inspirations- und Recherchequelle für Spielmeister und Hobby-Schreiberlinge zu dienen.1 Wie groß war meine Freude, als ich für meine #Scheibenwelt- und #Silmarillion-Projekte2 spezialisierte Themen-Wikis entdeckte. Diese Entdeckung hat den Anstoß gegeben, eine kleine Liste nützlicher Wikis für Freunde des Fantastischen zusammenzustellen.

Fantastische und nerdige Wikis von A bis Z

Ich beschränke mich im Großen und Ganzen auf deutschsprachige Seiten, erwähne hier und da aber auch englischsprachige Wikis – immer dann, wenn es meiner Kenntnis nach kein deutsches Pendant gibt – oder die englische Version deutlich umfangreicher ist.

Wer noch weitere nützliche Wikis kennt, möge mich anmailen oder es einfach per Kommentar mitteilen. Eventuell füge ich den ein oder anderen Vorschlag hinzu – so er mir zusagt.

Ardapedia
#Tolkien-Wiki mit gut 3.800 Artikeln, gut gepflegt und für die schnelle Recherche im Herr-der-Ringe-Universum mehr als geeignet. Für besagtes Silmarillion-Projekt war mir die Ardapedia eine sehr große Hilfe.

DiscWiki
#Scheibenwelt-Wiki mit gut 3.600 Artikeln. Für die kleine Recherche in Terry Pratchetts Scheibenwelt-Universum gut geeignet. Mir gefallen die hervorragenden Illustrationen in einigen Artikeln.

Duckipedia
#Entenhausen-Wiki mit gut 8.100 Artikeln. Hat jetzt nur wenig mit Fantastischem zu tun. Aber als alter Donaldist musste ich einfach darauf hinweisen.

Jedipedia
Beim Thema #StarWars wird’s etwas kompliziert. Denn es gibt seit 2011 zwei Jedipedias. Einmal die kommerzielle Jedipedia.de mit gut 51.000 Artikeln und dann die nichtkommerzielle Jedipedia.net mit gut 57.000 Artikeln. Die Erläuterung der Hintergründe dieser Spaltung würde diesen Rahmen sprengen, man möge es bei Interesse selbst recherchieren. Beide Star-Wars-Wikis sind jedenfalls eine größere Nummer. An die Artikelfülle des englischsprachigen Vorbildes Wookieepedia von gut 190.000 kommen die deutschen Pendants jedoch nicht heran.

Legopedia
#Lego-Wiki mit gut 4.100 Artikeln über Baukästen, Baureihen und Modelle des besten Spielzeugs der Welt. Der Anspruch scheint zu sein, die Modelle aus allen Jahren abzubilden. Löblich!

Lexicanum
Dreisprachiges Warhammer-Wiki mit gut 13.600 Artikeln in der deutschen #Fantasy-Sparte und gut 16.600 Artikeln in der deutschen 40k-Sparte

Memory Alpha
#StarTrek-Wiki mit gut 32.000 Artikeln. Zählt auch zu den größeren unter den fantastischen Wikis. Dem englischsprachigen Pendant mit gut 57.000 Artikel hinkt es zwar ein wenig hinterher, dennoch dürfte kaum etwas fehlen, was das Trekker-Herz begehrt.

Mosapedia
Das Mosaik-Wiki über die unzähligen Zeitreiseabenteuer der Digedags und Abrafaxe braucht sich mit seinen aktuell gut 20.000 Artikeln nicht zu verstecken.

Perrypedia
#PerryRhodan-Wiki mit gut 61.000 Artikeln. Als Perry-Rhodan-Leser, -Fan und -Hobby-Autor kenne ich diese Seite natürlich schon etwas länger. Für die schnelle – und oft auch sehr ausführliche – Recherche in diesem gigantischen #ScienceFiction-Universum ist das Wiki hervorragend geeignet.

Simpsonspedia
Das Simpsons-Wiki muss hier natürlich dabei sein. Mit gut 19.000 Artikeln ist es auch recht umfangreich.

Wiki Aventurica
DSA-Wiki mit gut 153.000 Artikeln. Das Schwarze Auge schließlich wartet mit dem umfangreichsten deutschsprachigen Wiki dieser Liste auf.

Zamonien
Für den Moers‘schen Kosmos um Käptn Blaubär, Rumo und Hildegunst von Mythenmetz findet sich zum einen das etwas veraltete und statische Nachtigallers Lexikon, das zumindest grundlegendste Begriffe aus Walter Moers#Zamonien-Romanen erklärt. Außerdem gibt es ein Zamonien Wiki mit gut 1.800 Artikeln.

Weitere lustige Listen:

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  1. Dazu gab’s vor Äonen auch mal irgendwo ein lustiges Meme – das hab ich aber nicht mehr gefunden.[]
  2. Lang ist’s her. Für die Scheibenwelt sind damals eine Handvoll Rollenspielabenteuer entstanden, für das Silmarillion sollte es ein komplettes Rollenspielsystem werden, das über einen umfangreichen fragmentarischen Status jedoch nie hinauskam.[]

Buchrezi: “Die Allianz – Im Korridor der Sterne”

Alexander Kaiser, ein guter Freund von mir, hat sich vor einer Weile am Thema book on demand – kurz bod – versucht. Er ist begeisterter SF-Autor und hat bislang nur in eher kleinem Rahmen publiziert. So hat er in der „Perry Rhodan Fan-Edition“ den – mittlerweile leider vergriffenen – Heftroman „Der Normon-Konlikt“ veröffentlicht. Außerdem ist er in den Anthologien des Wurdack Verlags „Deus ex Machina“ und „Golem und Goethe“ mit je einer Kurzgeschichte vertreten.

Als Ace Kaiser stellt er seine übrigen Storys in zahlreichen Foren und Fanfiction-Plattformen zur Diskussion. „Die Allianz – Im Korridor der Sterne“ stellt seinen ersten Versuch dar, das Verleger-Glück selbst in die Hand zu nehmen.

Zum Roman

Der Roman lässt sich sehr gut lesen – leider ist es nicht Kaisers bestes Werk. Das liegt wohl daran, dass der Urtext über zehn Jahre alt ist und nicht ausreichend streng und kritisch nachbearbeitet wurde. Auch hätte das Layout mehr Sorgfalt erfordert – aber dafür ist es sein erster Versuch im bod-Bereich, weswegen dieser Kritikpunkt nicht so sehr ins Gewicht fallen soll.

Die Handlung selbst ist spannend: eine klassische Space-Opera inklusive Liebesgeschichte. Wir befinden uns in einer fernen Zukunft. Die Menschheit hat sich in der Galaxis ausgebreitet und in verschiedene Sternenreiche aufgeteilt. Viele davon führen Kriege gegeneinander. Man muss sich außerdem gegen zahlreiche außerirdische Völker behaupten. Die titelgebende Allianz ist ein Staatengebilde, in dem man relativ friedlich mit diversen Aliens zusammenlebt. Doch dieser Sternenstaat ist von vielen Seiten bedroht.

Die Hauptfigur Daniel Parker ist ein junger Weltraumsoldat, der in eine gefährliche interstellare Krise gezogen wird. Damit nicht genug, hat er außerdem die Verantwortung für die Prinzessin der Allianz übertragen bekommen, die sich zu allem Übel auch noch in ihn verliebt hat.

Vor diesem Hintergrund kommt es zu zahlreichen Raumschlachten, die sehr ausführlich und plastisch beschrieben werden. Ein bisschen hapert es bei der Handlungslogik, wenn Daniel seine Schutzbefohlene immer wieder in Kampfeinsätze hineinzieht und sie so unnötig in Gefahr bringt.

Mir persönlich war die Story trotz packender Action stellenweise zu schmalzig und seifenopernhaft. Die Protagonisten wirken alle etwas zu übertrieben begeistert und ehrenhaft – während die Gegner allzu gesichtslos bleiben. Dadurch entsteht ein in meinen Augen starker pro-militärischer Pathos, der – nun – Geschmackssache ist.

Um dennoch zu einem versöhnlichen Schluss zu kommen: Das alles liest sich sehr flott und kurzweilig – und die Raumkämpfe sind spannend beschrieben.

Egozine

Dereinst tippten einige eifrige Fans in regelmäßigen Abständen ihre Gedanken zu ihrem bevorzugten Thema auf ein, zwei DIN A4-Seiten, vervielfältigten diese und schickten sie per Post an Freunde und andere Leute, die es nicht interessierte. Das Ganze nannte sich Egozine. Heute findet dergleichen im Internet statt und man nennt es #Blog – das Prinzip bleibt jedoch dasselbe.

Auch ich tue hier der mäßig interessierten Welt meine Gedanken zu den Themen #Comics, #Lego, #Rollenspiel, #ScienceFiction und #Fantasy kund. Vielleicht verirrt sich ja ab und an die eine oder der andere geneigte Lesende auf diese Seiten.

Reaktionen und Kritik sind selbstredend erwünscht. Entweder als Kommentar oder per Mail: info[at]nerdlicht.net

– Roland Triankowski

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