Schlagwort: Katzulhu

Lesetagebuch: Kinderbücher

Disney-Plüschtiere

Als relativ junger Vater kommt man ja um Winnie Pu (oder Puh, oder Pooh) in allen Varianten kaum herum. Klamotten, Spielzeug – auf vielem prangen der Bär und/oder seine Freunde in ihrer allseits bekannten Disney-Version. Nun muss ich gestehen, dass ich den ollen Disney-Film sowie die zahlreichen TV-Ableger kaum kenne – und schon gar nicht die Buchvorlage. Zumindest letzterem wird nun Abhilfe geschaffen.

Pu der Bär Gesamtausgabe

Pu der Bär sowie Pu baut ein Haus (ich lese die Pu der Bär Gesamtausgabe in der großartigen Übersetzung von Harry Rowohlt) sind auf die klassische Art und Weise entstanden, wie Kinderbücher gemeinhin entstehen: Ein Schriftsteller denkt sich Geschichten für sein Kind aus – und schreibt sie schließlich nieder. Somit ist A. A. Milnes Sohn Christopher Robin auch die Hauptfigur des Buches (neben Pu natürlich).

Das Buch habe ich jetzt fast durch und stelle fest, dass es seinen Kultstatus – wie zu erwarten – durchaus zu Recht hat. Was mir besonders auffiel: Die Geschichten aus den 20er Jahren sind angenehm zeitlos. Das mag daran liegen, dass der Autor nicht den geringsten erzieherischen Anspruch zu haben scheint. Daher wirkt der Text weder autoritär noch anti-autoritär. Er ist nicht mal moralisierend – zumindest nicht mit erhobenem Zeigefinger. Es sind einfach absurde lustige Geschichten, wie ein Kind sie sich auch selbst ausdenken würde. Doch, ich bin begeistert.

Späte autorisierte Fortsetzung

Sobald ich das durch habe, folgt die Rückkehr in den Hundertsechzig-Morgen-Wald von David Benedictus. Hier schließt sich ein wenig der Kreis zu meiner vorangegangenen Lektüre. Ähnlich wie bei der Anhalter-Reihe, legte auch bei Pu der Bär unlängst ein anderer Autor eine späte Fortsetzung nach. Angeblich sei sie in ähnlichem Stil verfasst (was mir bei Colfers sechstem Anhalter-Roman zunächst eher negativ aufstieß) und setze die Geschichten würdig fort. Zumindest die Zeichnungen von Mark Burgess sind schon mal sehr schön im Stil der Originalbilder von E. H. Shepard gehalten. Und die Übersetzung stammt erneut von Harry Rowohlt – kann also eigentlich nichts schief gehen.

Warrior Cats

Danach gedenke ich mit einer Kinderbuchreihe weiterzumachen, die ich – ich gebe es zu – eher aus eigenem Interesse lese. Aber offiziell teste ich natürlich, ob das später was für meine Tochter ist. Teil 3 der Warrior Cats steht an. Macht euch ruhig lustig – aber ich mag Katzen und Katzengeschichten. Und diese hier sind gar nicht mal so schlecht.

Grob geht es darum, dass in einem relativ begrenzten Gebiet vier Katzenclans (es handelt sich um verwilderte Hauskatzen) um die Vorherrschaft kämpfen. Held ist ein Hauskätzchen, das aus seinem sicheren Garten entflieht und dem Ruf der Wildnis folgt. Dabei trifft es auf einen der Clans und schließt sich ihm an. Natürlich macht es dort schnell Karriere. So weit, so vorhersehbar.

Ich alter Rollenspieler hab natürlich gleich wieder eine Umsetzung in Abenteuer im Kopf. Zumindest können die Geschichten hervorragend als Inspiration für Katzulhu dienen.

Mittlerweile sind auf deutsch schon sechs Bände erschienen – und anscheinend gibt’s im englischen Original auch schon eine Manga-Variante.

Rezi: Traumlande

Endlich in den Traumlanden spielen

Gerade die entsprechenden Geschichten von Lovecraft – “Die Katzen von Ulthar”, “Die Traumsuche nach dem unbekannten Kadath” und wie sie alle heißen – haben es mir immer besonders angetan. Eine Umsetzung derselben für das Rollenspiel Cthulhu habe ich also sehnlichst erwartet. Nun weiß ich wohl, dass die Traumgeschichten von Lovecraft ein wenig aus seinem übrigen Werk herausstechen und von vielen Leserinnen und Lesern nicht so hoch bewertet werden. Ich mag sie dennoch.

Als wir damals anfingen Cthulhu zu spielen, war eine meiner ersten Fragen, ob man da denn auch die Traumlande besuchen könne. Es gab zwar auch damals schon einen Traumlandeband – aber in den “normalen” Cthulhu-Abenteuern spielte das Träumen eher keine Rolle. Obwohl wir im Zuge der Orientexpress-Kampagne durchaus mal einen kleinen Abstecher in Traumgefilde gemacht haben.

Wie auch immer. Die Ankündigung eines neuen Traumlandebuchs hatte ich mit großer Freude zur Kenntnis genommen. Vor allem, da als Bonus das langersehnte Katzulhu-Regelwerk als Beilage versprochen wurde.

Limitierte Auflage

Es schien dann zunächst etwas schwierig an diesen Band heranzukommen. Ob es wirklich notwendig war, ihn so streng zu limitieren, ist sicher diskussionswürdig. Zumindest bei Amazon war eine Folge davon, dass die geringe Auflage offensichtlich schnell von Händlern aufgekauft wurde, die den Band dann unverfroren für den doppelten Preis wieder einstellten. Naja, Kapitalismus halt.

Ich hatte jedenfalls Glück. Der Offline-Händler meines Vertrauens hatte den Band vorrätig. So erstand ich ihn zum vorgesehenen Preis – und bin nun sehr glücklich damit.

Silberschnitt und Beilagen

Allein das Äußere: Der versilberte Schnitt ist schon ziemlich edel. Die Katzulhu-Beilage ist zwar nur ein kleines DIN-A5-Heftchen, das wie ein Fanzine daherkommt. Aber wenigstens hat man jetzt endlich die Katzen-Zusatzregeln aus den vergriffenen Cthulhoide-Welten-Ausgaben vorliegen. Damit kann man dann prima meinen Katzulhu-Kurzschocker spielen.

Eine schöne Karte der Traumlande ist ebenfalls beigelegt. Bislang kannte ich nur die Winzkarte aus meiner alten Taschenbuchausgabe der “Katzen von Ulthar” – diese hier ist etwas umfangreicher.

Des Bandes erster Teil

Zum Inhalt: Das Buch gibt einen sehr guten Überblick über die Traumlande und die Möglichkeiten darin zu spielen. Nach einer Einführung wird dieser Überblick durch eine Nacherzählung der Lovecraft-Geschichte “Die Traumsuche nach dem unbekannten Kadath” vermittelt. Da der Held Randolph Carter in dieser Geschichte fast die gesamten Traumlande bereist, ist dies ein guter Ansatz. Für denjenigen, der die Geschichte bereits kennt, ist die Nacherzählung dennoch interessant, da hier mehr die Details der bereisten Gegenden als der Ablauf der Handlung wiedergegeben werden. Umgekehrt nimmt sie dadurch auch solchen Lesern, die die Geschichte noch nicht kennen, nicht die Spannung.

Es folgt ein eher tabellarischer Abriss der wichtigsten Orte, Personen und Kreaturen in den Traumlanden. Dann geht es zur Charaktererschaffung. Neben der Möglichkeit, einen Träumer aus der Wachen Welt zu spielen (der dann mit den normalen und nur wenig erweiterten Regeln erstellt werden kann), werden hier komplette Sonderregeln für die Erschaffung “Eingeborener” aus den Traumlanden präsentiert. Leider beschränkt sich dies auf Menschen – aber mit ein wenig Phantasie können gewiefte Spieler sicher auch Ghule, Mondbestien und so weiter erstellen – oder eben Katzen mit dem beilegenden Sonderregelwerk.

Doch all das macht nur ein wenig mehr als die Hälfte des Bandes aus. Der Rest beinhaltet insgesamt sieben Abenteuer in den Traumlanden – aber die hab ich noch nicht gelesen.

Katzulhu-Abenteuer: Wächter auf vier Pfoten

Der Zweiseiter ist für Katzulhu geschrieben – den Ableger des Cthulhu-Regelwerks, in dem die Spieler in die Haut (oder vielmehr das Fell) von Katzen schlüpfen und der in Cthuloide Welten #1 zu finden ist.

Runterladen kann man mein Werk (Abenteuer samt vorgefertigten Spielercharakteren) sowohl beim Rollenspiel-Almanach als auch beim Buch Eibon. Entsprechend gilt mein Dank Dominik und Andreas, die mein kleines Abenteuer in ihr Projekt aufgenommen haben.

Wer sich also auf vier Pfoten in Lovecrafts Welten stürzen möchte, sei hiermit herzlich eingeladen:

Kurzschocker Nummer 7: Wächter auf vier Pfoten

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