Serien gucken sich nicht von alleine. Da muss man schon dranbleiben. Daher ein kleines Update zu meinem aktuellen Serienkonsum. Meine derweil geschauten Filme gibt’s wie immer drüben bei Letterboxd.
Da ich mindestens bei Better Call Saul und Rings of Power ein bisschen konkreter werde folgt eine
WARNUNG VOR DEM SPOILER
Gerade fertiggeguckt
Better Call Saul – Eine Ära geht zu Ende. Nach sechs Staffeln endet nicht nur diese Serie, sondern der gesamte Breaking-Bad-Kosmos. Wir erinnern uns: Von 2008 bis 2013 wurde in fünf Staffeln die Geschichte des Chemielehrers Walter White und seines Wandels zum Drogenbaron erzählt. Zwei Jahre später startete als Spin-off die Prequelserie um den dubiosen Anwalt Saul Goodman, der Walter mehr oder weniger hilfreich zur Seite stand. Zusammen mit dem TV-Film El Camino entstand so ein veritables Serienuniversum, das über zehn Jahre Bestand hatte.
Better Call Saul hat zumindest in Sachen Staffelzahl seine Mutterserie überholt. Ob man das auch inhaltlich sagen kann, lasse ich offen. Dafür ist meine Erinnerung an Breaking Bad auch zu sehr verblasst. Gefallen hat mir die Geschichte des kleinen zwielichtigen Anwalts jedenfalls außerordentlich. Aber gilt das auch für das Ende?
Serienenden sind immer so eine Sache. Breaking Bad gehört da sicher zu den guten Beispielen.1 Und auch bei Saul bin ich ganz zufrieden. Zumal man – um endlich ein wenig in die Handlung einzusteigen – große Sorge um Kim Wexler haben musste, die in der Mutterserie mit keinem Wort erwähnt wurde.2 Zum Glück stellte sich die Sorge als unbegründet heraus. Kim – eine der interessantesten Figuren der Serie – überlebt nicht nur, sie kann sich sogar dem Sog der Intrigen und Gaunereien entziehen, an denen sie gemeinsam mit Saul so viel Freude gehabt hat. Während er sich schlussendlich ebenfalls seiner Verantwortung stellt, kann sie ihm reinen Gewissens in der letzten Szene von außerhalb des Gefängniszauns zum Abschied winken.
Ohne jetzt allzu tief in die Handlung einzutauchen, war mir aber nicht ganz klar, ob und wenn ja wie Sauls Offenbarungseid sie am Ende vor der Zivilklage bewahrt hat. Schwebt da ganz am Schluss also noch das Damoklesschwert des finanziellen Ruins über ihr oder nicht? So oder so, sehr gute Serie.
Gravity Falls – Ich dachte, ich hole endlich einmal diesen bislang versäumten Zeichentrick-Kinderserien-Klassiker nach, von dem alle immer so schwärmen. Und siehe: Sie schwärmen zu Recht! Ganz wunderbar und mit zwei Staffeln3 viel zu kurz.
I am Groot – Im August spendierte Disney uns fünf animierte Kurzfilmchen mit unser aller Lieblings-Baum. Im letzten kommt sogar Rocket vor. Süß!
Sandman – Meinen Ich-finde-Neil-Gaiman-zwar-gut-aber-nicht-so-überragend-wie-ihr-alle-Disclaimer lass ich ab jetzt einfach weg, okay? Jedenfalls habe ich die Sandman-Comic dazumal recht gern gelesen und mich durchaus auf die Serienadaption gefreut. Tatsächlich hat sie mir dann auch sehr gut gefallen. Stark zusammengefasst geht es darum, dass der Gott des Traums etwa 100 Jahre lang von einem Hobby-Zauberer und dessen Nachfahren beschworen und gebannt wird. Als er schließlich entkommen kann, muss er sein Traumreich wieder in Ordnung bringen und ein paar ausgebüxte Alpträume einfangen.
Soweit ich das noch weiß, hält sich die Adaption dabei recht eng an die Comicvorlage und wird ihr in allem sehr gerecht. Die Darstellendenriege – vor allem Dream selbst – ist durch die Bank großartig. Die Erzählweise findet einen guten Mittelweg aus Metahandlung und Einzelgeschichten. Schade nur, dass Robert Smith keinen Gastauftritt hat.
Solar Opposites – Diese Rick-and-Morty-mit-anderen-Mitteln-Serie4 hat nun auch schon ihre dritte Staffel absolviert. Nicht die schlechteste, wie ich finde.5 Mein Favorit war auch dieses Mal wieder die Nebenhandlung in der “Wand”, dem großen Terrarium im Kinderzimmer der Alien-Kinder, in dem sie die unfreiwillig geschrumpften Menschen aufbewahren. Obwohl, die finale Folge, in der die Alien-Familie ihren chaotischen Lebenswandel über Bord wirft und ein Spießerleben aufnimmt, um dem pubertierenden Pupa eine geregelte Existenz zu ermöglichen, ist überragend.
Aktuell auf dem Bildschirm
Agents of S.H.I.E.L.D. – Stimmt es eigentlich, dass der aktuelle Ghost Rider aus den Comics hier in der vierten SHIELD-Staffel seinen Ursprung hatte? Hier ist der alte Hitzkopf nämlich auch mit einem Musclecar anstelle einer Harley unterwegs. SHIELD bleibt jedenfalls die einzige Prä-MCU-Serie, der ich einigermaßen treu bleibe, auch wenn ich oft große Pausen zwischen den Folgen und Staffeln einlege.
Cobra Kai – Juhu! Endlich eine neue Staffel der Karate-Saga. Selbst in der fünften Runde ist sie noch lange nicht auserzählt, was vor allem dem großartigen Chozen zu verdanken ist – und der Tatsache, dass die 80er-Jahre-Nostalgie mit angemessener Selbstironie zelebriert wird. Macht unverändert Spaß.
Die Ringe der Macht – Die beiden ersten Folgen der Serienadaption des Zweiten Zeitalters von Mittelerde hatte ich bereits ausführlicher besprochen. Auch die dritte hat mir gut gefallen, ich meine sogar, dass die Serie von Folge zu Folge zulegt. Galadriel und der geheimnisvolle Schiffbrüchige sind erwartungsgemäß in Numenor gelandet,6 Nicht-mehr-ganz-Olorin-aber-auch-noch-nicht-ganz-Gandalf freundet sich mit den Proto-Hobbits an und unser neuer Lieblings-Elb kloppt sich mehr oder weniger erfolglos mit Orks ehe er vor niemand geringeren als Sauron geschleift wird.
An der Stelle gebe ich frei und offen zu, mich arg verspekuliert zu haben. Oben genannter Schiffbrüchiger ist natürlich nicht Sauron – auch wenn sein Interesse an Schmiedearbeiten sehr verdächtig war. Aber wie sollte er auch? Kanonisch landet der Bösewicht schließlich erst viel später auf der Insel, da er erst einmal seine Basis in Mordor aufbauen und sich bei den Elben einschleimen muss, ehe die Numenorer ihn gefangen nehmen.
Sieht man mal von Galadriels und Gandalfs Rollen ab, ist mein innerer Tolkien-Leser jetzt eigentlich ganz zufrieden. Sauron ist da, wo er sein soll, und vielleicht ist es sogar ganz sinnig, Galadriel von Mittelerde fernzuhalten, die ihn ja gleich erkennen würde. Und bis Gandalf lernt, zwei Sätze geradeaus zu sprechen, vergehen vielleicht doch noch 1.000 Jahre.
Duck Tales – Endlich! Die dritte – und leider letzte – Staffel der Entenhausen-Neuauflage ist bei DisneyPlus erhältlich. Großartig!
House of the Dragon – Eigentlich hatte ich irgendwie mit dem Game-of-Thrones-Universum abgeschlossen. Ausdrücklich nicht, weil mir die letzte Staffel nicht gefallen hätte. Das war nämlich nicht der Fall.7 Dennoch schien die Angelegenheit irgendwie durch zu sein. So verschwand sie ziemlich schnell aus dem popkulturellen Kollektivbewusstsein, das sie zuvor so lange beherrscht hatte. Und auch von den zahlreichen geplanten Spin-off-Serien war schnell keine Rede mehr.
Entsprechend überrascht war ich, dass es auf einmal doch eine neue Serie geben sollte, die etwa 200 Jahre vor GoT spielt und sich um das Schicksal der Targaryens dreht, als sie noch ein paar Drachen hatten. Fast noch größer war meine Überraschung darüber, dass ich recht flott wieder in diese Welt hineingefunden habe. Tatsächlich gefällt mir die Darstellung des heraufziehenden Erbfolgekriegs ziemlich gut. Darf weitergehen.
Lower Decks – Auch meine zweit- oder drittliebste Trek-Serie8 geht in eine neue Runde. In Staffel drei muss erst einmal der vorangegangene Cliffhanger aufgelöst werden, was natürlich in gewohnt abgedrehter Form geschieht. Bin gespannt auf mehr.
She Hulk – Das neue MCU-Serienjuwel weiß mich wie all seine Vorgänger zu begeistern. Was mich unter anderem freut: Im Gegensatz zum Beispiel zu Moon Knight – der auch großartig war – ist diese Serie wieder sehr deutlich in das “umliegende” MCU eingebettet. Am Besten ist aber Jen Walters selbst, die hoffentlich noch eine große Rolle in künftigen Projekten spielen wird.
Westworld – Nach längerer Pause haben wir mit der vierten Staffel weitergemacht, die leider weiterhin nicht an die Qualität der zweiten herankommt. In Folge fünf heißt es nun endgültig: Der Spieß ist umgedreht, die Maschinen kontrollieren die Menschen und spielen mit ihnen. Tja. Da hatte die Serie zwei Staffeln zuvor das KI-Thema schon weiter und besser am Wickel gehabt. Naja, nun will man auch wissen, wie es ausgeht.
Was als nächstes?
See – Zugelegt habe ich mir den Apfel-Streamingdienst wegen Foundation, geblieben bin ich wegen Severance.9 Durchaus sehenswert10 ist dort jedoch auch See – Reich der Blinden. Die Endzeit-Dystopie im Fantasygewand mit Jason Momoa geht in seine dritte und finale (?) Staffel. Vermutlich werden die ersten sehenden Kinder seit Generationen die Dinge endgültig wieder zum Guten wenden können. Bin durchaus gespannt drauf.
Star Wars: Andor – Eine der großen Überraschungsperlen im Star-Wars-Universum war bekanntlich der Einzelfilm Rogue One. Eine der Hauptfiguren, der Titelgebende Andor, erhält nun seine Vorgeschichte11 in Serienform verpasst. Der Trailer ist bereits sehr vielversprechend und scheint das Erfolgsrezept von Rogue One fortzusetzen.
Abgebrochen / aussortiert
nix
Kein Fortschritt / noch nicht angefangen
For all Mankind | Lego Star Wars: The Freemaker Adventures | Star Wars: Rebels | Star Wars: Resistance | The Expanse | Star Wars: The Bad Batch| Star Wars: Visions
––––––––––––- neben Sopranos und Six Feet Under würde ich sagen[↑]
- Klar, sie war erst für Saul erfunden worden. Umso mehr galt es, ihr Verschwinden zu erklären.[↑]
- plus ein paar Kurzfilmchen[↑]
- Hey, diese Bindestrich-Wortungetüme sind voll cool![↑]
- tatsächlich sind die alle gut[↑]
- Oder sagt man “auf Numenor”? Ist schließlich eine Insel. Dasselbe Problem wie Island, will ich meinen.[↑]
- Aber das ist ein ganz anderes Thema.[↑]
- enges Rennen mit Strange New Worlds[↑]
- Wann geht das eigentlich endlich weiter?[↑]
- pun not intended[↑]
- hinterher geht ja nicht mehr[↑]
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