Die letzte Montagsfrage des vergangenen Jahres soll meine erste des neuen sein. Sie lautet: “Was war dein Lesehighlight 2018?”
Viele Bildergeschichten und ein paar ohne
Mein Leseschwerpunkt lag 2018 (erneut) bei der Neunten Kunst. Ich habe also mächtig viele #Comics verkonsumiert und nur wenige Romane und Kurzgeschichtensammlungen. Obige Frage möchte ich daher gern zweimal beantworten: einmal für das gedruckte Wort und einmal für das bebilderte.
20 Jahre altes Highlight
Ich habe es an anderer Stelle bereits erwähnt: Mit meinem Lesehighlight war ich 2018 eigentlich 20 Jahre zu spät dran. Ich habe nämlich endlich Harry Potter für mich entdeckt.
Die Filme kenne und schätze ich schon länger. Für die Bücher steckte ich Ende der 90er aber wohl in einem zu ungünstigen Alters-Zeitfenster: zu alt beziehungsweise noch nicht alt genug, um die Lektüre zu schätzen. Als ich nun endlich meine Nase in Harry Potter und der Stein der Weisen steckte und in einem Rutsch mit der Kammer des Schreckens durchschmökerte, war ich heilfroh, diese Lücke endlich gefüllt zu haben. Wirklich ein ganz großartiges Buch – und selbst bei Kenntnis der Filme ein Gewinn. Die Filme weiß ich im Übrigen nun noch mehr zu würdigen, da sie trotz Auslassung einiger kleinerer Details sehr angemessen und gelungen sind. Da ich jedoch noch mehr erwähnenswertes gelesen habe, erlaube ich mir, meine Top 5 Lesehighlights 2018 aufzulisten.
- Joanne K. Rowling: Harry Potter (und der Stein der Weisen / und die Kammer des Schreckens) – siehe oben
- Alex Jahnke (Hg.): Reiten wir! – Großartige Sammlung mit Kurzgeschichten aus dem Karl-May-Kosmos.
- Heinz Strunk: Das Teemännchen – Auch Strunk versucht sich an einer Anthologie. Nicht alle Kurzgeschichten kommen an Der Goldene Handschuh oder Fleisch ist mein Gemüse heran. Dennoch ein großer Spaß.
- Terry Pratchett: Atlas der #Scheibenwelt – Wunderbar gestaltetes Kartenwerk mit detaillierten und amüsanten Einträgen zu jeder Region dieser einfallsreichen #Fantasy-Welt.
- Walter Moers: Weihnachten auf der Lindwurmfeste – Ein kleiner amüsanter Zwischensnack aus dem Moers’schen Käptn-Blaubär #Zamonien-Fantasy-Kosmos.
Ein Lindwurm und triviale Weltraumhelden
Und nun das Ganze noch einmal in Sachen Comics. Auch hier hatte ich mein Highlight eigentlich schon vertwittert. Es war nämlich die zweibändige Comic-Adaption des Zamonien-Romans Die Stadt der Träumenden Bücher.
Die Zeichnungen sind einfach grandios und die dichte Atmosphäre der Vorlage scheint in den detailreichen Paneln nochmals zu gewinnen. Ein Genuss! Auch hier sei mir die Auflistung meiner Top 5 Comics 2018 gestattet.
- Walter Moers und Florian Biege: Die Stadt der Träumenden Bücher – siehe oben
- Rick Remender, Tony Moore, Jerome Opena: Fear Agent – Großartige Pulp-Space-Opera mit rasenden Raketen, fiesen Robotern und Helden mit Strahlenkanonen.
- Brian K. Vaughan und Fiona Staples: Saga – Eigentlich ganz ähnlich und doch ganz anders hat diese nicht minder großartige Space-Opera noch eine Menge Magie und Fantasy-Klischees beigemengt. Sammelband neun endet mit einem fiesen Cliffhanger.
- Mark Millar und Goran Parlov: Starlight – Die Dritte in diesem Bunde trivialer Weltraum-Heldengeschichten kommt wieder recht klassisch daher, dreht das Flash-Gordon-Motiv aber geschickt weiter, indem der Held nun in seinem Rentenalter noch einmal zur Strahlenpistole greifen muss.
- DC-Comics: New52 – In Sachen Superhelden ziehe ich das Haus Marvel ja stets ein bisschen vor. Das ist bei mir aber wie bei #Lego und Playmobil: eigentlich mag ich beides. Also war 2018 mal wieder etwas mehr DC an der Reihe und ich habe ein Paar Serien aus der #New52-Ära zwischen 2011 und 2016 nachgeholt. Die Ära ist deswegen für den sporadischen Leser ganz günstig und interessant, da in ihr die Geschichten der klassischen Helden von Wonder Woman bis Batman abgeschlossen und leicht variiert neu erzählt werden. Das gelang meist ganz gut, wie bei den beiden genannten, der Justice League und der Justice League Dark – allerdings nicht immer.
3. Januar 2019 — 17:46
Ich finde es trotzdem immer Schade, wenn man so ein tolles Szenario entwirft und einen solchen Zeichner hat und dann fällt einem nichts neues ein. Oder wenigstens was amüsantes Altes. Die ersten Szenen waren so stark und dann…. Wenn man wenigstens das Ende so gestaltet hätte, daß man nicht weiß, ob er sich das vielleicht doch alles ausgedacht/erträumt hat….
4. Januar 2019 — 09:03
Ich hätte vor allem gern noch viel mehr über den Planeten erfahren. Aber das kitschig-versöhnliche Ende fand ich schon okay. Falls Du es noch nicht getan hast, solltest Du tatsächlich mal in “Fear Agent” reinschauen. Handlung und Szenario sind deutlich größer und komplexer – wenn auch hier und da noch dreckiger-brutaler. Naja, und “Saga” muss ich vermutlich nicht erst empfehlen.
4. Januar 2019 — 22:33
Saga mag ich sehr (obwohl ich da hinterher hinke) und “Fear Agent” kommt auf meine Liste. Danke! :)
3. Januar 2019 — 16:29
Starlight hat Dir gefallen? Bis auf die schöne Grundidee und die sehr, sehr guten Zeichnung fand ich es sehr fade und berechenbar.
Ich möchte für Dich aber gerne noch mal The Wild Storm tippen und dann Deine Meinung beim Goetheblick lauschen, während ich abwasche…
3. Januar 2019 — 16:49
Nun, es ist Trivialliteratur … ;-)
Aber im Ernst: An “Fear Agent” kommt es tatsächlich nicht ran – mir war es auch ein wenig zu kurz und unterkomplex. Aber gut unterhalten habe ich mich gefühlt. Optik und Atmosphäre haben gestimmt.