Video: Ganz schön groß, das Universum

Ein Tweet von @dlr_de hat mich auf dieses Video des American Museum of Natural History aufmerksam gemacht. Es ist bereits gut zwei Jahre alt, ich kannte es aber noch nicht und will es hier mal präsentieren.

Die Idee dahinter ist ohnehin wesentlich älter. Filmchen, die vom “Kleinen” ins “Große” zoomen und zurück, gibt’s en masse – das wurde bekanntermaßen auch schon wunderbar in einem Simpsons-Vorspann verarbeitet.

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Wie bedeutungslos sind wir wirklich?

Für uns SF-Enthusiasten ist sowas von besonderem Interesse. Zum einen fühlen sich viele sicherlich an den Unendlichkeits-Strudel aus Douglas Adams’ Anhalter-Trilogie (in fünf Bänden) erinnert. In dieser Strafeinrichtung wird dem Delinquenten sehr eindringlich die gesamte Größe des Universums bewusst gemacht und seiner eigenen Winzigkeit gegenübergestellt – worauf er den Verstand verliert.

Ich neige ja dazu, dieser Deutung zu widersprechen. Natürlich ist das Universum verdammt groß – aber was hat es davon? Wer religiös-mystischen Vorstellungen von einem Weltgeist oder einer objektiven Bedeutung des Seins anhängt, wird mir vermutlich nicht beipflichten wollen – aber ich bin der Meinung, dass es erst eines Wesens mit Bewusstsein bedarf, um dieser absurd großen Wolke aus Elementarteilchen überhaupt Bedeutung beizumessen.

Es ist deswegen schön und erhaben, weil wir es so empfinden (ja, ich weiß, unsere Natur zwingt uns womöglich dazu – können wir gern in den Kommentaren diskutieren). Und wir sind es, die bereits so viel vom Universum erfassen und so nette Filmchen darüber machen können. Das finde ich schon ziemlich großartig. Ich will’s auch nicht übertreiben – aber wir sollten unser Licht nicht unter den Scheffel stellen.

Pflichtprogramm für SF-Schaffende

Jetzt mal völlig unabhängig von der philosophischen Komponente geben solche Filme eben einen guten Eindruck von der schieren räumlichen Größe der Leere zwischen den Sternen und Planeten. Das macht sie in meinen Augen zum zwingenden Pflichtprogramm für jeden SF-Schaffenden.

Guter SF – ob Film oder Buch – gelingt es (so sie im Weltraum spielt), diese gewaltige Leere, wie sie ja bereits zwischen Erde und Mond herrscht, darzustellen. Schlechte SF vermittelt den Eindruck, dass ganze Planeten kaum mehr als ein Dorf sind und man vom Raumschifffenster aus alle Planeten des Sonnensystems, in dem man sich befindet, mit bloßem Auge erkennen kann. Solche Filmchen können da Abhilfe schaffen.

Kategorien: dies und das

2 Kommentare

  1. Das Simpsons-Ding war natürlich eine Parodie auf den legendären Lehrfilm Powers of Ten: http://www.youtube.com/watch?v=0fKBhvDjuy0

  2. quot;Natürlich ist das Universum verdammt groß – aber was hat es davon?quot;br /br /^^ Ich neige dazu, Dir Recht zu geben.br /Ein wirklich tolles Video. Aber wenn es gemacht wurde, um Demut zu erzeugen, hat es versagt. Im Gegenteil, ich fühlte mich beim Schauen deutlich erhoben, getragen von der Großartigkeit des Universums. Es gibt noch so viel zu entdecken, so viel zu lernen… Eine atemberaubende Perspektive. ^^

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