Der soeben zu Ende gegangene Familien #Urlaub hat mich einiges gelehrt. So weiß ich nun, dass ich gar nicht mal sooo schlecht Tischtennis spiele (immerhin treffe ich regelmäßig den Ball) und dass Soltau ein hübsches kleines Städtchen ist, das ein sehr interessantes Spielmuseum vorweisen kann. Vor allem aber habe ich bei unserem Urlaubs-Brettspiele-Marathon ein paar neue Spielchen kennengelernt, endlich mal wieder alte Klassiker auf dem Tisch gehabt – und sogar die meisten davon gewonnen.
Im folgenden eine kleine Liste der gespielten Spiele nebst Kurzbeschreibung, Mini-Rezi und Erfolgsbericht:
Candamir – Die ersten Siedler
Kannte ich noch nicht. Läuft unter dem Catan-Logo und stammt auch aus der Feder von Klaus Teuber – hat mit dem Spieleklassiker aber so gut wie gar nichts zu tun, jedenfalls regeltechnisch. Candamir stellt (mal wieder) den Versuch dar, klassisches Pen&Paper #Rollenspiel stark vereinfacht als Brettspiel umzusetzen. Der Versuch ist durchaus gelungen. Man hat ein Charakterkärtchen mit Grundeigenschaften, die man mit Erfahrungspunkten steigern kann. Zudem darf man recht frei über das Spielfeld laufen und bekommt per Karte zufällige Begegnungen vor die Nase. Spielziel ist, Ressourcen zu sammeln, um damit Dinge herzustellen. Dafür gibt’s dann Siegpunkte (bzw. man gibt diese ab). Wer als erstes alle seine Siegpunkte weg hat, gewinnt.
Ein bisschen schade ist, dass man anscheinend nur wenig Möglichkeiten hat, andere Spieler direkt zu stören oder sonst mit ihnen zu interagieren. Zumindest in unserer Partie hat jeder der vier Spieler mehr für sich seinen Stiefel runtergespielt. Aber vermutlich habe ich in der einen Partie längst nicht alle Möglichkeiten ausgelotet. Das Spielprinzip hat mir ansonsten gut gefallen. Zudem habe ich die eine Partie auch noch gewonnen.
Carcassonne – Jäger und Sammler
Kenne ich schon länger und hab ich auch schon öfter gespielt. Unterscheidet sich fast gar nicht vom Original-Carcassonne – außer dass die Straßen durch Flüsse und die Städte durch Wälder ersetzt wurden, um das Ganze an ein “Urmenschen”-Szenario anzupassen. Zwei, drei kleine Regelerweiterungen machen daraus aber trotzdem ein feines eigenständiges Spiel. Eine Partie gespielt – ich hab gewonnen.
Dominion plus erste Erweiterung “Seaside”
Der Klassiker ist mir natürlich ebenfalls bekannt. Er trägt den Titel “Spiel des Jahres” völlig zu Recht. Im Prinzip ein einfaches Kartenspiel, das durch etliche Kombinationsmöglichkeiten immer wieder neu ist. Das Grundprinzip ist schlicht: Man muss sein Geld mehren, um damit Siegpunkte zu kaufen. Die unterschiedlichsten Aktionskarten sorgen dabei für Spannung, indem sie die Dinge beschleunigen oder Mitspieler stören. Da die Karten oft aufeinander aufbauen oder kombinierbar sind, empfiehlt es sich, die Sets gut zu wählen – oder die vorgeschlagenen Sets zu nutzen. Wir haben eine Partie mit einem Set aus dem Basisspiel gespielt – die hab ich gewonnen. Von den zwei Partien mit unterschiedlichen Sets aus der ersten Erweiterung “Seaside” hab ich immerhin eine gewonnen.
El Grande
Das Spiel des Jahres 1996 habe ich hier zum ersten Mal gespielt – und bin begeistert. Man selbst ist einer der titelgebenden Granden und muss im alten Spanien seinen Einfluss mehren und verfestigen. Dazu muss man in möglichst vielen Regionen die Mehrheit mit seinen Caballeros erringen – und bis zu den Wertungsrunden auch halten. Lustige Aktionskarten geben einem natürlich auch hier ausreichend Möglichkeiten, überraschende Vorteile zu erringen – oder die Mitspieler zu ärgern. Die dadurch entstehende direkte Interaktion zwischen den Spielern gefällt mir ebenso wie die sehr starke Reduzierung des Zufallselements. Sehr gutes Spiel! Wir haben zwei Partien gespielt – die erste habe ich gewonnen, bei der zweiten habe ich kläglich versagt.
Risiko
Ein Uralt-Klassiker, den man kaum erklären muss. Man spielt im Grunde Weltkrieg und vertreibt seine Mitspieler mit Armeen und Würfelglück von der Landkarte. Ich fand’s schon immer klasse. Einmal gespielt – ich hab gewonnen.
Schwarzer Peter
Jupp, das gute alte Kartenspiel, in dem man Paare sammeln – und den titelgebenden Schornsteinfeger meiden – muss, haben wir auch mal gespielt. Mit unseren Lütten. Mein Töchterlein hat gewonnen.
Star Munchkin plus Erweiterung “Die Clown Kriege”
Das Kartenspiel Munchkin ist letztlich eine Parodie auf das klassische Rollenspiel. Man lässt es sich am besten von Wil Wheaton erklären. Es zählt zu den Spielen, die ich in den letzten Jahren vermutlich mit am intensivsten gespielt habe. Wir haben die #ScienceFiction-Version nebst Erweiterung gespielt. Zwei Mal. Ich hab beide Male verloren.
Tabu
Ebenfalls eine Premiere für mich. Ist ja mehr so ein Party-Spiel – ich fand’s aber gar nicht mal sooo schlecht. Zwei Teams treten gegeneinander an. Es gilt sich Begriffe zu erklären – ohne allerdings Worte zu nutzen, die Tabu sind. Vier Partien wurden gespielt – ich war nicht ein Mal im Gewinner-Team.
Uno
Und schließlich haben wir noch – ebenfalls mit unseren Lütten – eine Runde Uno gespielt. Muss man auch nicht erklären denke ich. Mau-mau halt mit Spezial-Karten. Töchterlein hat gewonnen.
22. Juni 2013 — 16:44
Ist Deine Frau immer noch unangefochtene Munchkin-Champion? (fast unangefochten, möchte ich sagen, als Augenzeuge ihrer einzigen Niederlage. XDDD)
Klonk habt Ihr nicht gespielt?
24. Juni 2013 — 11:33
Da wir zu viert (mit den Lütten gar zu sechst) waren, kam Klonk diesmal nicht in Frage. ;-)
28. Juni 2013 — 14:15
Das ist schade. Aber ist Deine Frau immer noch unangefochtene Munchkin-Meisterin? ^^
3. Juli 2013 — 17:57
In der Gesamtwertung auf jeden Fall – in den hier beschriebenen Fällen wurden die Siege jedoch außerhalb der Familie geholt.