Schlagwort: Lesen

Lesetagebuch: Mit vollem Kindle in den Urlaub

Entsprechend habe ich mein Kindle vollgepackt und werde etliches aus der Kategorie noch nicht angefangen angehen. Aber lest selbst!

Gerade ausgelesen

Marvel-Hachette-Comic-Sammlung: Schon seit 2013 bin ich begeisterter Sammler dieser Marvel-Reihe und fülle mir damit all meine Lücken im Gesamtwerk des Hauses der Ideen – und diese Lücken sind gewaltig. Zuletzt hatte ich hier den Silver Surfer am Wickel, der in einer seiner neuesten Serien mit der Erdenfrau Dawn Greenwood im All unterwegs ist und herrlich absurde Abenteuer erlebt. In einem weiteren Band habe ich endlich die Origin-Geschichte des großartigen neuen Nova Sam Alexander nachlesen können. Die Welt der Avengers offenbarte mir einen Handlungsstrang der Rächer, den ich noch gar nicht kannte. Mit Ex Nihilo wird da ein recht interessanter Schurke vorgestellt, der mal eben den Mars terraformt hat und selbiges mit der Erde plant – nach vorheriger “Entlaubung” derselben versteht sich. SpiderIsland kannte ich zwar schon aus einem ComiXology-Sale, die Saga um die Seuche, die allen New Yorkern auf einmal Spinnenkräfte verpasst, ist aber jederzeit einen Reread wert. Schließlich habe ich mit Der Tag der Defenders und Avengers gegen Defenders die Klassiker um das Originalteam dieses Namens gelesen – bestehend aus Dr. Strange, Namor, dem Hulk, dem Silver Surfer und Valkyre. Großartige Geschichten – und der zweite der beiden Bände beinhaltet nichts geringeres als den ersten Vorläufer späterer Civil Wars.

Aktueller Lesestoff

futu.re: Jetzt, da die Helden dieses Dystopie-Schinkens von Dmitry Glukhovsky die Festung Europa verlassen haben, hoffe ich, dass die schleppende Geschichte noch mal ein wenig Fahrt aufnimmt. Ebenso hoffe ich, es im Urlaub endlich durchgelesen und vom Kindle zu bekommen.

Reiten wir! Die Karl-May-Anthologie hat hingegen ein höheres Lesetempo verdient. Sie ist nämlich sehr gut.

Action Comics: Bei der New52-Superman-Serie muss ich auch mal wieder Gas geben. Hoffentlich reichen die 14 Tage für all das.

Was als nächstes?

Neuschwabenland 2: Die wunderbare Antarktis-Verschwörungs-Parodie von Alex Jahnke aka @Cynx hat schon vor längerer Zeit einen zweiten Teil verpasst bekommen. Erst kürzlich habe ich mit Freuden entdeckt, dass es das auch für meinen eBook-Reader gibt. Also kommt auch Liebesgrüße aus Neuschwabendland mit in den Urlaub.

Kein Fortschritt / noch nicht angefangen

Sven Regener: Magical Mystery | Sven Regener: Wiener Straße | Klaus Frick: Das blutende Land | Douglas Adams: Der elektrische Mönch | Douglas Adams: Der lange dunkle Fünfuhrtee der Seele | Douglas Adams: Lachs im Zweifel | Terry Pratchett und Stephen Baxter: Der Lange Kosmos | Paolo Bacigalupi: Biokrieg | JMS: Dream Police | Star Wars: Dr. Aphra | Star Wars: Thrawn | Star Wars: DJ | Perry Rhodan Comic 5 & 6 | Luis Bermejo: Der Herr der Ringe | Stephen Hawking | Joanne K. Rowling: Harry Potter | Karl May | Ed Finn, Kathryn Cramer et al.: Hieroglyph | Justice League | Justice League Dark | Star Trek: Waypoint | Star Trek: Enterprise

Lesetagebuch: Supermans Liga

Und dann animieren mich auch noch TV-Serien zur ungeplanten Vergrößerung der Bibliothek. Aber lest selbst!

Gerade ausgelesen

Secret Empire: Ich war skeptisch, als ich erstmals von diesem Marvel-Event gehört hatte. Captain America himself stellt sich als Hydra-Agent heraus. Sein ganzes Leben war eine Lüge, er hat all die Jahrzehnte nur auf den richtigen Moment gewartet, um die Weltherrschaft zu übernehmen – was er zu Beginn dieser Miniserie dann auch tut. Das schien mir eine allzu plumpe Allegorie auf den aktuellen Zustand Amerikas zu werden, mit ähnlich heißer Nadel gestrickt wie Civil War 2. Ich war im Irrtum. Das Ding ist richtig, richtig gut.

Nun ist die Ausgangssituation, dass sich einer der Helden (meist ungewollt) in einen Schurken verwandelt, nichts bahnbrechend neues. Das ist ein uraltes Motiv, das immer mal wieder aufgegriffen wird, meist nur für ein paar Panels – nicht selten aber auch für eine ganze Mini-Serie. So war Tony Stark während des ersten Civil War nicht unbedingt der Gute und bei Axis wurde er sogar zum richtigen Schurken. Cyclops hat im Zuge von AvX ganz offiziell die Seiten gewechselt und bei DC gibt es mit Injustice eine komplette fortlaufende Elseworld-Serie, die die Schreckensherrschaft Supermans beschreibt.

Allein durch die sehr hochwertige Umsetzung ragt Secret Empire durchaus heraus. Allein die Zeichnungen sind großartig, aber auch die Dialoge und Charakterentwicklungen sind hervorragend gelungen. Das ganze gerät zu einer nahezu perfekten Parabel auf die Gefahren eines erstarkenden (neuen) Faschismus, deren Lektüre ich sehr ans Herz legen kann. Der Plot verläuft schließlich durchaus klassisch. Natürlich kommen die Helden nach etlichen Rückschlägen doch dahinter, wie man in einem einzigen dramatischen Endkampf den echten und guten Captain America wieder herstellt und die aus den Fugen geratene Welt wieder in Ordnung bringt. Dennoch bleiben am Ende beide Versionen des Captains erhalten, der Faschist und der Freiheitskämpfer – und somit beide Gesichter Amerikas. Die Gefahr ist also nicht vorüber.

Generations: Direkt auf Secret Empire folgte die Winz-Serie Generations, in der die neueren Inkarnationen der Avengers-Helden auf die “Originale” treffen. Also der Amadeus-Cho-Hulk trifft auf den klassischen Bruce-Banner-Hulk, ein junger Odinson-Thor auf die Jane-Foster-Thor, Captain Mar-Vell auf die heutige Carol Danvers und so weiter und so fort. Das ist zunächst natürlich ein reines Leser-Event, das einen Cut hinter die dramatischen Ereignisse des Secret Empire setzen und einen sanften Übergang zu dem leichten Neustart schaffen soll, bei dem einige Veränderungen der letzten Jahre wieder zurückgesetzt werden. So weilt der gute Bruce Banner mittlerweile ja wieder unter den Lebenden und Steve Rogers soll schlussendlich Schild und Titel von Sam Wilson zurückerhalten. Aber auch für die Protagonisten ist das ganze “wirklich” passiert. Der kosmische Würfel, der den ganzen Secret-Empire-Murks zu verantworten hat, hat alle jungen beziehungsweise neueren Helden per Traumzeitreise zu ihren Vorbildern versetzt. Daraus sind teilweise sehr gute Geschichten entstanden, sodass ich einen Blick hinein nur empfehlen kann.

Marvel Legacy: Hiervon hatte ich mir ein bisschen mehr erwartet. Vor allem mehr aus der 100.000 B.C. Avengers-Episode. Uns wurde mit Odin, Agamoto himself als Sorcerer Supreme, der Phoenix-Force und noch ein paar Heinis mehr eine allererste vor-steinzeitliche Superheldentruppe präsentiert, von der ich gerne mehr gelesen hätte. Zumindest im Rahmen dieses Sammelbands gab’s davon aber noch nicht so viel.

Uncanny Avengers: Im Rahmen der Hachette-Marvel-Sammelbände hatte ich diesmal den Band mit dem gemeinsamen Avengers-X-Men-Team am Wickel. Er folgt ziemlich direkt auf das unfassbar großartige Avengers vs X-Men und bildet den Übergang zum eher mäßigen Axis. Um das Zerwürfnis zwischen Menschen und Mutanten wieder zu kitten, schmiedet Captain America eine gemeinsame Einheit aus ehemaligen X-Men und Avengers zusammen und unterstellt sie sogar der Führung des Mutanten Havoc – der auch noch der Bruder des Terroristen Cyclops ist. Gleichzeitig hat sich der Red Skull das Gehirn des ermordeten Professor Xavier unter den Nagel gerissen und hat sich damit dessen telepathischen Fähigkeiten angeeignet. Natürlich stellt er damit nur Unsinn an. Durchaus kurzweilig.

Atlas der Scheibenwelt: Ein letztes Mal auf dem Rücken der Schildkröte unterwegs und die wunderbaren Länder der Scheibenwelt durchstreifen. Dieser detaillierte Atlas mit hübschen Karten und amüsanten Beschreibungen aller Länder hat es möglich gemacht. Schön war’s.

Aktueller Lesestoff

futu.re: Es bleibt schleppend. Immerhin habe ich das Buch etwa zur Hälfte durch. Inzwischen hat sich Glukhovskys Werk in eine Art Roadmovie entwickelt. Der immer noch recht unsympathische Held zieht mit der von ihm erretteten Dame durch das dystopisch/utopische Europa und landen im gesetzlosen Barcelona, das mittlerweile das Schleusentor in die Festung Europa darstellt. Für eine Science-Fiction-Geschichte so weit in der Zukunft ist mir das ganze viel zu sehr eine plumpe Allegorie auf die heutige Zeit.

Reiten wir! Der Vorteil einer Anthologie ist, dass sie einer langsamen Lesegeschwindigkeit viel zuträglicher sind. Man schmökert eine Geschichte, legt das Buch dann beiseite und greift nach ein paar Comics wieder danach, ohne befürchten zu müssen, einen Faden verloren zu haben. Auch bei dieser Sammlung kurzweiliger Geschichten aus dem Karl-May-Kosmos bin ich ungefähr in der Mitte angelangt. Und siehe: hier hat der Herausgeber tatsächlich ein, zwei etwas schwächere Geschichten versteckt. Aber die hat man schnell überflogen und taucht wieder wohlig in die May’sche Westernwelt ein. Herrlich!

Action Comics: Bei dieser New52-Serie verhält es sich in Sachen Erwartungshaltung und Erfüllung derselben etwas anders, als bei Secret Empire (siehe oben). Die Grundidee, einen jungen Superman zu zeigen, der gerade nach Metropolis gekommen ist, noch gar nicht fliegen kann und erst einmal seine Kräfte entdecken muss, fand ich schon damals sehr reizvoll. In den ersten sechs, sieben Heften ist das auch sehr schön umgesetzt – danach verliert es sich allerdings etwas. Dabei bleibt die Serie durchaus gut – auch wenn sie unter manchmal nur mäßig guten Zeichnungen und einem oft zerfaserndem roten Handlungsfaden zu leiden hat. Man hat das Gefühl, es flackern immer mal verschiedene Versatzstücke von Handlungssträngen anderer Serien auf. Wobei mir einige dieser Versatzstücke halt gut gefallen. Der Superman aus Erde 23 zum Beispiel. Cooler Macker!

Was als nächstes?

New 52: Erneut macht es mir ein ComiXology-Sale leicht, mein Vorhaben umzusetzen, einige DC-Serien aus der Ära von 2011 bis 2015/16 nachzulesen. Diesmal konnte ich günstig die Sammelbände von Justice League und Justice League Dark ergattern. Bin sehr gespannt.

Enterprise: Kürzlich habe ich ja die vierte und letzte Staffel von Star Trek: Enterprise beendet und war aus zwei Gründen betrübt. Zum einen, da die durchaus liebgewonnene Serie ihr jähes und unwiederbringliches Ende gefunden hat – und zum anderen, da die letzte Folge ein wenig, nun ja, unwürdig war. Es könnte sein, dass hier ein paar Romane und Comics Abhilfe schaffen. Zu meiner Freude gibt es mit dieser Romanserie von CrossCult tatsächlich eine Art fünfte Staffel in Prosaform, die außerdem Trips unschönes Ableben ungeschehen macht (beziehungsweise erklärt, warum in den Föderationsaufzeichnungen, auf denen Rikers Holodeck-Simulation in der letzten Folge basiert, fälschlicherweise von Trips Tod ausgegangen wird). In Comicform gibt’s da wohl leider kaum etwas. Star Trek: Waypoint ist die einzige Mini-Serie, in der Archers Crew wenigstens einen kleinen Auftritt hat.

Kein Fortschritt / noch nicht angefangen

Sven Regener: Magical Mystery | Sven Regener: Wiener Straße | Klaus Frick: Das blutende Land | Douglas Adams: Der elektrische Mönch | Douglas Adams: Der lange dunkle Fünfuhrtee der Seele | Douglas Adams: Lachs im Zweifel | Terry Pratchett und Stephen Baxter: Der Lange Kosmos | Paolo Bacigalupi: Biokrieg | JMS: Dream Police | Star Wars: Dr. Aphra | Star Wars: Thrawn | Star Wars: DJ | Perry Rhodan Comic 5 & 6 | Luis Bermejo: Der Herr der Ringe | Stephen Hawking | Joanne K. Rowling: Harry Potter | Karl May | Ed Finn, Kathryn Cramer et al.: Hieroglyph

Lesetagebuch: Was ist eigentlich Solarpunk?

Und dann bin ich kürzlich auch noch über den Begriff Solarpunk gestolpert. Aber lest selbst!

Gerade ausgelesen

Entenhausen-Edition: Diese Reihe mit den Werken des donaldistischen Großmeisters Carl Barks kann ich unverändert nur wärmstens empfehlen. Die Bände 47, 48 und 49 habe ich in einem Rutsch durchgeschmökert und mich an mir bereits bekannten und unbekannten Geschichten erfreut. Ob er sich mit Nachbar Zorngiebel zofft, mit Gustav Gans misst oder hin und wieder kurzzeitige Meisterschaft in einem Beruf erlangt – Donald Duck bleibt vor allem in seinem Scheitern großartig.

Batman: Band 1 der Neal-Adams-Reihe war erwartungsgemäß großartig. Die Zeichnungen sind herausragend – und auch die Stories, in denen Batman in unterschiedlichen Crossover-Kombinationen mit anderen Helden gegen irgendwelche Schurken zu Felde ziehen muss (obligatorische Missverständnisse natürlich inklusive), wissen zu gefallen. Für mich DC-Laien besonders nett: Ich habe endlich mal Geschichten mit mir weniger bekannten Helden der zweiten und dritten Reihe wie Deadman oder Sgt. Rock zu lesen gekriegt.

Wonder Woman: Hiermit habe ich die zweite DC-Serie aus der New52-Ära komplett durchgelesen. Nach Batman hat mir auch Dianas New52-Inkarnation gut gefallen. Das liegt sicher vor allem daran, dass für mich DC-Noob diese mittlerweile abgeschlossene Ära einen guten Einstiegspunkt in das – wie sagt man? – Lore der jeweiligen Helden darstellt. Keine Ahnung, wie sehr das der klassischen Wonder Woman entspricht – die Darstellung einer griechisch-mythologischen Heldin der Moderne hat mir jedenfalls außerordentlich gefallen. Auch der Plot – zumindest der ersten Hälfte – wusste zu begeistern. Zeus ist nämlich verschwunden – kurz nachdem er mal wieder eine Menschen-Dame geschwängert hat. Wie immer ist Hera deswegen stinkig. Gleichzeitig beginnen sich die anderen Götter um die Nachfolge des Olympiers zu kloppen. Und mittendrin Diana von Themyscira, deren Herkunft auch göttlicher ist, als sie bislang immer dachte. Zu allem Übel erscheint auf einmal ein weiterer Sohn des Zeus, sein Erstgeborener, von dem bislang niemand etwas wusste und der nicht ohne Grund bis dato im Erdmittelpunkt eingekerkert war. Der hätte nun gern den Thron seines Vaters und geht dabei über etliche Leichen. Dieser Handlungsstrang ist etwa in der Mitte des Runs abgefrühstückt, wonach die Handlung merklich abflacht – aber immer noch zu unterhalten weiß.

Mace Windu: Bisher hat mich ja jede Star-Wars-Comic-Serie der neuen Marvel-Ära begeistert. Der Mace-Windu-Miniserie ist das nicht so gelungen. Die Zeichnungen nur so mittel, die Handlung eher schlicht. Nee, das war nix.

Sqirrel Girl beats up the Marvel-Universe: Das Superheldenuniversum aus dem Hause Marvel nimmt sich ja nicht immer so ernst. Humor ist elementarer Bestandteil – und es gibt sogar dezidiert lustige Serien und Charaktere. Howard the Duck und Deadpool gehören dazu und seit einiger Zeit auch das Unbeatable Squirrel Girl. Von der hatte ich bislang noch nie etwas gelesen – aber immer häufiger Lobhudelungen ihrer Aufritte und Serien vernommen. Ein Comixology-Sale hat mich dazu verleitet, diese Lücke endlich mal zu schließen. Mit der Miniserie, in der sie (bzw. eine böse Doublette von ihr) alle Superhelden verkloppt, dachte ich einen guten Einblick in ihr Wirken zu bekommen. Nun ja, das alles war recht unterhaltsam. Über “ganz nett” geht’s aber nicht hinaus.

Hawkeye: Eine der großartigsten Marvel-Serien der letzten Zeit ist sicher die Hawkeye-Nummer, die unter dem Titel Mein Leben als Waffe begann und auf deutsch bei Panini in mittlerweile drei Megabänden verfügbar ist. Jetzt habe ich ihren Auftakt im Rahmen der Hachette-Sammelserie noch mal gelesen und war erneut begeistert. Als kleiner Bonus steckte noch eine kleine mir bis dato unbekannte Young-Avengers-Geschichte drin mit der neuen Hawkeye Kate Bishop – die auch in den Megabänden eine tragende Rolle spielt – und Clint Barton, der zu diesem Zeitpunkt als Ronin unterwegs ist. Schick!

Aktueller Lesestoff

futu.re: Hier geht’s unverändert langsam voran. Mir ist aber ein weiterer Punkt aufgefallen, weswegen mir die Geschichte nicht sonderlich gefällt. Das ist allerdings ein Problem, das etliche SF-Dystopien haben. Da wird eine völlig veränderte Gesellschaft beschrieben, die bereits seit zwei Jahrhunderten in dieser Form so exisitert und die eigentlich nur aus unserer heutigen Sicht in einigen Punkten etwas verstörend daherkommt. Genauso wie ein Mensch des 16. Jahrhunderts Elemente unseres heutigen Alltags verstörend finden würde. Soweit so gut. Allerdings scheint mir die Handlung in eine Richtung zu führen, dass eine Resistance mit moralischen Vorstellungen unserer aktuellen Gesellschaft (warum nicht mit denen des 16. Jahrhunderts?) dabei ist, die Dinge wieder in die “gute alte Zeit” zurückzudrehen. Mag sein, dass der Autor einen hier auf eine falsche Fährte führt – aber ich habe schon zu viele Geschichten gelesen/gesehen, die in diese Richtung gehen. Ich werde berichten.

Reiten wir! Die Kurzgeschichten aus Karl Mays Westernuniversum machen ungebrochen Laune. Extremst unterhaltsam!

Atlas der Scheibenwelt: Es ist mir eine ungebrochene Freude, mich durch die Beschreibungen der zahlreichen Länder auf der Scheibenwelt zu schmökern.

Secret Empire: Und dann habe ich jetzt endlich den hochgelobten Marvel-Großevent Secret Empire am Wickel, in dem niemand geringeres als Captain America selbst auf einmal die Seiten wechselt, sich als fieser Hydra-Oberboss herausstellt und mal eben die USA erobert. Ich bin jetzt ungefähr in der Mitte des Haupt-Sammelbandes und muss gestehen, dass die Lorbeeren durchaus berechtigt sind. Das ganze ist sehr durchdacht, spannend und handwerklich hervorragend gemacht. Die Story gilt nicht zu Unrecht als Marvels Kommentar zur Trump-Ära – neu ist die Idee aber natürlich auch nicht. Die Idee, dass ein Gutewicht die Seiten wechselt oder dass ein Bösewicht den Laden übernimmt, wurde oft genug durchgespielt. Allerdings sind daraus mit die besten Geschichten des Marvel-Universums überhaupt entstanden. Meinen absoluten Lieblings-Großereignissen wie Avengers vs. X-Men und Dark Reign gesellt sich nun also Secret Empire hinzu.

Was als nächstes?

Solarpunk: Kommen wir endlich zur eingangs gestellten Frage. Was ist eigentlich Solarpunk? Über den Begriff bin ich kürzlich mehr aus Zufall gestolpert. Da ich die ewigen Dystopien langsam über hab – und an Steampunk ehrlich gesagt nie so recht rangekommen bin – könnte ich mir vorstellen, dass mir dieser etwas positivere SF-Ansatz gefallen könnte. Der gute @myrkvid empfahl mir sogleich eine Kurzgeschichtensammlung namens Hieroglyph, die einen guten Einstieg darstellen könnte. Ich werde berichten.

Kein Fortschritt / noch nicht angefangen

Sven Regener: Magical Mystery | Sven Regener: Wiener Straße | Klaus Frick: Das blutende Land | Douglas Adams: Der elektrische Mönch | Douglas Adams: Der lange dunkle Fünfuhrtee der Seele | Douglas Adams: Lachs im Zweifel | Terry Pratchett und Stephen Baxter: Der Lange Kosmos | Paolo Bacigalupi: Biokrieg | JMS: Dream Police | Star Wars: Dr. Aphra | Star Wars: Thrawn | Star Wars: DJ | Perry Rhodan Comic 5 & 6 | Luis Bermejo: Der Herr der Ringe | Marvel: Generations/Legacy | DC: Action Comics | Stephen Hawking | Joanne K. Rowling: Harry Potter | Karl May

Lesetagebuch: Batman reitet durch die Scheibenwelt

Gerade ausgelesen

Kaisers Ahnen: Vor einiger Zeit gab mein guter alter Kumpel Ace Kaiser Geschichten aus der Feder seiner Vorfahren als BoD heraus. Ich hatte mir die mal aufs Kindle gezogen und durchgeschmökert. Vor allem die Erinnerungen seiner Großmutter waren streckenweise ein ganz interessantes zeitgeschichtliches Dokument.

Rocket Racoon and Groot: Dieser Sammelband gibt einen guten Überblick über Herkunft und Historie der beiden beliebten Guardians of the Galaxy. Die erste Geschichte mit einem (nicht dem) Groot kannte ich zwar schon – die ersten Comics mit und über Rocket Racoon waren mir aber gänzlich neu. Dass der 616-Waschbär im Gegensatz zu seinem MCU-Pendant über ein ausformuliertes Origin verfügt, wusste ich bis dato gar nicht. Spätere in diesem Sammelband enthaltene Geschichten deuten darauf hin, dass es bis kurz vor dem Kino-Debüt auch nie völlig vergessen wurde. Rocket kehrt nach der Cancerworld-Episode sogar noch mal auf seine Heimatwelt Halfworld zurück. Sehr lesenswert!

Aktueller Lesestoff

Reiten wir! Diese Anthologie lese ich gerade mit großer Begeisterung. Dem wunderbaren Alex Jahnke aka Cynx ist es gelungen etliche Phantastik-Autoren zusammenzutrommeln und jedem von ihnen eine Western-Kurzgeschichte aus dem Karl-May-Kosmos abzuluchsen. Ich stecke gerade in der vierten oder fünften Geschichte und bin hin und weg. Bislang sind alle sehr spannend und stimmungsvoll. Dabei habe ich – wie ich zu meiner Schande gestehen muss – noch nie etwas vom Meister daselbst gelesen und kenne auch die Filme nur oberflächlich. Ich glaube, ich habe da eine Aufgabe vor mir.

Atlas der Scheibenwelt: Sehr schön aufgemachter und illustrierter Überblick über alle Länder und Regionen der Scheibenwelt. Allein die gewaltige beiliegende Weltkarte ist ein Augenschmaus. Erneut verliere ich mich voller Wonne in den Tiefen dieser magischen Welt – und hätte beinahe wieder Lust, ein paar Rollenspieler da durchzujagen.

Wonder Woman: Mittlerweile stecke ich tief in der zweiten Hälfte des New52 Wonder Woman Epos. Die großartige mythologische Geschichte um das Verschwinden von Zeus und das Auftauchen seines bis dato unbekannten Erstgeborenen ist vorerst abgeschlossen. Wonder Woman hat sich wieder ihrem Superheldinnen-Alltag zugewandt und stellt sich zusammen mit der Justice League diversen Bedrohungen. Es fällt ihr aber zunehmend schwer, ihre unterschiedlichen Aufgaben unter einen Hut zu bringen. Außer JLA-Mitglied ist sie ja auch noch Königin von Themyscira und Göttin des Krieges. Nachdem der Firstborn aus dem Weg geräumt ist, flacht die Handlung leider ein wenig ab. Spannend bleibt es aber durchaus.

Batman: Schon vor Jahren hatte ich mir die Batman-Werkausgabe aus der Feder des Meisters Neal Adams zugelegt – allerdings aus nicht mehr nachvollziehbaren Gründen nur die Bände zwei bis vier. Dieses Versäumnis habe ich endlich mal nachgeholt und mir auch den ersten Band dieser Reihe geholt. Wie die ganze Reihe und eigentlich das komplette Werk von Adams sehr zu empfehlen. Dieser Band enthält etliche Crossover-Geschichten, in denen Batman mit anderen Superhelden zusammenarbeitet. Natürlich auch mit Supes, mit dem er – wir schreiben die 60er – im Rahmen eines freundschaftlichen Wettstreits schon mal eine Atombombe zündet. Sehr amüsant. Und natürlich sind die Zeichnungen großartig.

futu.re: Hier geht es weiterhin nur langsam voran. Dem durchaus interessanten Szenario (die Menschheit hat den Tod besiegt, quasi jeder kann unsterblich sein, zumindest theoretisch und zumindest in Europa) wird nicht mehr viel hinzugefügt und auch die Handlung ist kaum spannend. Erwartungsgemäß wird die Hauptfigur, ein brutaler Handlanger des Systems, immer mehr den Rebellen zugetan, die auch mal Kinder kriegen wollen. Das ist aufgrund der Bevölkerungsentwicklung verständlicherweise etwas reglementiert. Ich bleibe tapfer dran.

Was als Nächstes?

Comixology: Der ein oder andere Sale hat meine Leseliste bei diesem grandiosen Comic-Anbieter wieder anschwellen lassen. So findet sich auf meinem Tablet mittlerweile Mace Windu, Marvel Legacy und Generations, Secret Empire sowie der New52 Action Comics Run.

Stephen Hawking: Aus Gründen muss ich mir demnächst mal wieder das ein oder andere Werk des Weltenerklärers zu Gemüte führen.

Karl May: Siehe oben. Es wird höchste Zeit, dass ich diese große Leselücke meiner Jugend endlich fülle.

Harry Potter: Wo wir gerade dabei sind. Ein aktueller Rewatch der Filme weckt in mir das Verlangen, mir auch die Erlebnisse des Zauberlehrlings endlich mal in Originalform einzuverleiben.

Kein Fortschritt / noch nicht angefangen

Sven Regener: Magical Mystery | Sven Regener: Wiener Straße | Klaus Frick: Das blutende Land | Douglas Adams: Der elektrische Mönch | Douglas Adams: Der lange dunkle Fünfuhrtee der Seele | Douglas Adams: Lachs im Zweifel | Terry Pratchett und Stephen Baxter: Der Lange Kosmos | Paolo Bacigalupi: Biokrieg | JMS: Dream Police | Star Wars: Dr. Aphra | Star Wars: Thrawn | Star Wars: DJ | Entenhausen Edition 47 & 48 | Perry Rhodan Comic 5 & 6 | Squirrel Girl beats up the Marvel Universe | Luis Bermejo: Der Herr der Ringe

Lesetagebuch: Neues bei den Captains Phasma und Marvel

Gerade ausgelesen

Captain Phasma: Irgendjemand hat einmal die These aufgestellt, dass Phasma die Boba Fett der neuen Trilogie sei – ein erfolgloser und fast sogar schusseliger Nebencharakter, der bei den Fans Kultstatus genießt. Ist nicht ganz von der Hand zu weisen, wenn man die Performance der beiden in ihren jeweiligen Filmauftritten bedenkt (ich sage nur Müllschlucker und Sarlacc). Seinen Badass-Status hat Boba auch eher in Nebenprodukten wie Romanen, Comics und TV-Serienfolgen ausleben können – ähnliches ist für Phasma angedacht, deren Name bereits ein Romancover ziert – und der eben auch eine Comic-Miniserie spendiert wurde. Darin wird erläutert, wie sie nach Episode VII besagtem Müllschlucker entkam und warum ihr in Episode VIII niemand nachgesehen hat, die Schutzschilde der Starkiller Base deaktiviert zu haben. Die Geschichte ist durchaus nett erzählt – bleibt aber belanglos genug, um für das Verständnis der Geschichten der Filme nicht erforderlich sein zu müssen. Mehr noch als bei Boba wirkt mir Phasmas Kultstatus manchmal etwas bemüht. Sie ist nun einmal nicht Brienne.

Darth Vader – Dark Lord of th Sith: Um so begeisterter war ich vom ersten Sammelband der neuen Darth-Vader-Reihe, die direkt am Ende von Episode III einsetzt. Darin wird die deutlich relevantere Geschichte erzählt, wie Vader kurz nach seiner “Rettung” durch den Imperator und dem Erhalt seiner Rüstung loszieht, um sich ein neues Lichtschwert zu organisieren. Nach Sith-Art muss er das Schwert einem Jedi im Kampf abnehmen und den Kristall darin korrumpieren. Nach der Order 66 ist die Zahl potentieller Gegner bekanntlich deutlich geschrumpft, doch es gelingt Vader natürlich einen zurückgezogenen Jedi aufzuspüren, dem er sich stellen muss. Wie das wohl ausgegangen sein mag?

Captain Marvel: Der zweite und abschließende Sammelband der Mighty-Captain-Marvel-Serie hat mir schon deutlich besser gefallen. Nach dem extrem schwachen Volume 1 geht es hier endlich zur Sache, als sich Carol Danvers und Alpha Flight im Erdorbit auf einmal zwischen zwei Fronten wiederfinden. Bekanntlich ist Carol seit einiger Zeit auf einer Orbitalstation offiziell für die Verteidigung der Erde vor außerirdischer Bedrohung zuständig. Die Invasion der außerirdischen Chitauri ist daher genau ihr Ding. Leider stellt sich just in diesem Augenblick heraus, dass Captain America auf einmal ein Bösewicht ist – Secret Empire ist das Stichwort. Der begnügt sich immerhin damit, die Erde in ein undurchdringliches Schutzfeld zu hüllen und Alpha Flight damit auszusperren. Außer den Guardians of the Galaxy steht ihr also kaum jemand zur Seite, als die Chitauri in hellen Scharen herbeiströmen. Nicht zuletzt dank der Hilfe dreier plietscher Kadetten gelingt es schließlich, die bösen Aliens abzuwehren und den Schutzschild um die Erde zu knacken. Wie es Captain America dann an den Kragen geht (und er wieder lieb wird) erzählt allerdings eine andere Serie.

Howard the Duck: Marvels beliebtester (weil einziger) sprechender Erpel stolpert auch in seinem zweiten und abschließenden Sammelband weitestgehend unfreiwillig durch etliche absurde Abenteuer. Dabei wird die selbstironische Metaebene vielleicht manchmal etwas zu stark strapaziert, wenn die Autoren der Geschichte sich selbst auftreten lassen. Dennoch bleibt das ganze sehr amüsant und kurzweilig. Diesen Ausflug in die etwas abgedrehteren Regionen des Marvel-Universums, in denen es sich nicht allzu ernst nimmt, kann ich durchaus empfehlen.

Groot: Dieses abgeschlossene Soloabenteuer des baumigen Weltraumhelden kommt ähnlich humorig daher – verzichtet aber ganz auf die oben beschriebene Metaebene. Hinzu kommen durchaus ernste, rührige und sogar kanonisch relevante Elemente, die diese Geschichte sehr gekonnt abrunden. So erfahren wir, warum Groot dereinst von den anderen Groots von Planet X verbannt worden war und wie er zum ersten Mal auf Rocket Raccoon traf. Ein kurzes Treffen mit dem Silver Surfer und eine Party bei den X-Men geben all dem zusätzliche Würze.

Ghost Rider – Hölle auf Rädern: Den christlich-mythologischen Teil des Marvel-Universums kenne ich ehrlich gesagt nur oberflächlich. Dem guten Ghost Rider bin ich in der Vergangenheit daher eher selten begegnet – unter anderem in seiner Nicolas-Cage-Inkarnation. Dieser Hachette-Sammelband widmet sich nun einer der moderneren Versionen des Rächerdämons, der erstmals nicht auf zwei sondern auf vier Rädern unterwegs ist. Dieser neue Ghost Rider schwingt sich nicht auf eine Harley sondern klemmt sich hinter das Steuer eines Musclecars. Wie ich mir habe sagen lassen, ist diese Ghost-Rider-Version auch in der S.H.I.E.L.D.-TV-Serie unterwegs. Wie auch immer: Der Band enthält die Origin-Geschichte dieses Riders, der im kalifornischen Highschool-Gangster-Straßenrennen-Umfeld klarkommen muss. Ist ganz okay.

Aktueller Lesestoff

Rocket Raccoon and Groot: Dieser Sammelband beginnt mit den klassischen Geschichten, in denen Groot beziehungsweise Rocket zum jeweils ersten Mal auftreten – wobei wir in Groots Fall ja wissen, dass dieser fiese erste Groot (zudem mit einem etwas umfangreicheren Wortschatz gesegnet) ein anderer Groot von Planet X war. Diese Geschichte kannte ich ohnehin schon. Rockets erster Auftritt im Rahmen einer Hulk-Geschichte der 80er Jahre war mir hingegen neu. Ich stecke gerade mitten in der bizarren Geschichte auf dem Planeten Halfworld, auf den es Hulk kurzzeitig verschlagen hat, der die Heimatwelt des allseits beliebten Waschbären ist – und dessen Herkunft somit alles andere als Rätselhaft ist. Spannend.

Wonder Woman: Einem Wonder-Woman-Sale bei Comixology sei dank bin ich bei meinem Vorhaben, einige New-52-Serien nachzuholen, wieder einen Schritt weitergekommen. Auf meinem Tablet ruht nun der komplette Wonder Woman Run von 2011 bis 2016. Zwar habe ich die ersten beiden Sammelbände dieser Serie schon mal gelesen, wiederhole die Lektüre aber mit großer Freude, ehe ich in die mir noch unbekannten Gefilde dieses Epos’ vordringe (bin gerade am Anfang von Volume 2). Erneut bin ich begeistert von der mythologischen Erzählung von Zeus’ Verschwinden und den Nachfolgekämpfen seiner göttlichen Geschwister und Nachkommen – und bin gespannt zu erfahren, wie diese Sage ausgehen mag. Mittendrin steckt natürlich Diana von Themyscira aka Wonder Woman, die gleich zu Beginn erfährt, dass sie in Wahrheit eine Halbgöttin und Tochter eines sehr potenten Vaters ist. Ich finde die Darstellung der griechischen Mythologie in modernem Umfeld hier besonders gut gelungen – auch wenn die DC-Version des Pantheons hier und da etwas anders ausfällt, als man es vom ollen Schwab kennt. Aber das tut einer guten Geschichte nicht den geringsten Abbruch.

futu.re: Durch diesen Glukhovsky quäle ich mich weiter schleppend voran und kann gar nicht viel neues sagen. Man erfährt noch ein wenig über das durchaus faszinierende Szenario, wie es dazu kam, dass die Menschheit unsterblich wurde – und dass scheinbar nicht alle Regionen der Erde von diesem Segen profitieren. Die Handlung kommt nur wenig voran. Nachdem die unsympathische Hauptfigur ihren ersten Geheimauftrag vergeigt hat insistiert der geheimnisvolle supermächtige Auftraggeber, dass er das bitteschön schnell in Ordnung bringen möge. Oder so.

Kaisers Ahnen: Weiterhin werfe ich hin und wieder einen Blick in die Werke von Ace Kaisers Vorfahren.

Was als nächstes?

Der Herr der Ringe: Kürzlich habe ich mit großer Freude erfahren, dass es neben dem wunderbaren Hobbit-Comic auch eine Herr-der-Ringe-Bildergeschichte gibt. Sie basiert wohl auf der alten Zeichentrickverfilmung, wurde mir aber wärmstens ans Herz gelegt.

Kein Fortschritt / noch nicht angefangen

Sven Regener: Magical Mystery | Sven Regener: Wiener Straße | Alexander Jahnke (Hg.): Reiten wir! | Klaus Frick: Das blutende Land | Douglas Adams: Der elektrische Mönch | Douglas Adams: Der lange dunkle Fünfuhrtee der Seele | Douglas Adams: Lachs im Zweifel | Terry Pratchett und Stephen Baxter: Der Lange Kosmos | Paolo Bacigalupi: Biokrieg | Atlas der Scheibenwelt | Dream Police | Star Wars: Dr. Aphra | Star Wars: Thrawn | Star Wars: DJ | Entenhausen Edition 47 & 48 | Perry Rhodan Comic 5 & 6 | Squirrel Girl beats up the Marvel Universe

Lesetagebuch: Superhelden-Comics

Gerade ausgelesen

Stormwatch: Ja, ich lese hin und wieder auch Sachen von DC. Selten, aber es kommt vor. Bevor wir uns also meinem Marvel-Stapel zuwenden kurz ein paar Worte zu dieser Serie aus dem Jahr 2011. Ich habe damals den DC-Neustart unter dem Label New52 recht intensiv verfolgt und war meinem Ziel, von den meisten zu dem Zeitpunkt neugestarteten Serien wenigstens das erste Heft zu lesen, durchaus recht nahe gekommen. Kürzlich habe ich den Batman-Run von damals komplett nachgeholt – und mich daran erinnert, welche Serien ich außerdem noch mal vertiefen wollte.

Darunter war auch Stormwatch. Gemeinsam mit dem späteren Authority war das ursprünglich eine eigene Superhelden-Kiste, die DC sich im Zuge von New52 ins Boot geholt hat. Da ich das Original einstmals sehr mochte, war ich auch auf die eingegliederte Version sehr gespannt. Ich hatte das damals bei meiner Rezi für Heft 1 etwas ausgeführt. Meinen Plan, diese – mittlerweile abgeschlossene – Serie komplett nachzuholen, habe ich nach dem ersten Sammelband hiermit erst einmal gestoppt. Merkwürdigerweise sind nur die ersten und die letzten sechs Hefte in solchen Sammelbänden zusammengefasst, was bedeutet, dass ich die Hefte dazwischen einzeln erstehen müsste. Da mich Volume 1 jetzt nicht restlos begeistert hat, werde ich damit vermutlich noch etwas warten. Dabei ist die Geschichte selbst durchaus okay. Irgendeine fiese kosmische Bedrohung bahnt sich an, der sich – aus welchem Grund auch immer – nur Stormwatch stellen kann, da die Justice League und das Lantern Corps wohl gerade Mittag machen. Und da offenbart sich auch das Problem dieser Eingliederung. Stormwatch bleibt ein Fremdkörper im DC-Universum – zumal etliche Figuren als Parodie oder Allegorie gedacht waren. Batman und Superman im selben Universum wie den Midnighter und Apollo zu haben ist schon merkwürdig. Und dieser Dorn am Kinn vom Midnighter ist auch dämlich. Aber gut. Ich werde das irgendwann wieder aufnehmen, denn ein wenig gespannt, wie das alles ausgeht, bleibe ich doch.

Howard the Duck: Diese Ente zählt zu den abgefahrensten und witzigsten Figuren des Marvel-Universums. Man möge sich von der trashigen 80er-Jahre-Verfilmung nicht täuschen lassen. Sowohl Howards erster klassischer Auftritt aus den 70er Jahren als auch sein letzter Run von 2015/16 haben mir sehr gefallen. Nachdem ich schon vor einiger Zeit den ersten Sammelband genossen habe, in dem Howard sehr kosmische Abenteuer bestreitet, habe ich mir jetzt das Prequel What the Duck gegönnt, in dem es noch etwas irdischer zugeht. Howard verdingt sich als Privatschnüffler und rasselt dabei mit She-Hulk, Spider-Man, Tante May, Doctor Strange und diversen Skrull aneinander. Sehr amüsant!

Guardians of the Galaxy: Mein guter alter Kumpel @myrkvid wies mich unlängst darauf hin, dass ich ja mal dringend ältere Guardians-Comics lesen müsse, da diese die aktuelleren Serien deutlich in den Schatten stellen würden. Und was soll ich euch sagen? Er hat Recht! Die großartige Cancerverse-Schose hatte ich schon vor einer Weile mit Begeisterung gelesen. Jetzt hatte ich mir die unmittelbare Vorgeschichte War of Kings zu Gemüte geführt und war sehr angetan. Darin spielt unter anderem Adam Warlock eine zentrale Rolle, in der er an seine klassische Jim-Starlin-Storyline anknüpft und erneut seinen inneren Konflikt mit seiner bösen zukünftigen Identität des Magus auslebt. Dagegen fiel die neuere Handlungsebene Cosmic Avengers etwas ab. Schlecht war die auch nicht, mit Tony Stark und Agent Venom im Team und ein paar Reminiszenzen an besagte Cancerverse-Handlung war das alles schon recht munter – aber eben nicht so rund und spannend wie die älteren Geschichten.

Battle Scars: Bei der Marvel-Hachette-Sammelreihe bin ich auch ein wenig weitergekommen und habe den Band Battle Scars gelesen, der eine durchaus gelungene Umsetzung crossmedialer Ideen darstellt. In dieser Geschichte werden nämlich die MCU-Version von Nick Fury und der in den Filmen erfundene Agent Coulson hoch offiziell in das 616-Universum eingeführt. Und ich muss sagen: In diesem Fall funktioniert das tatsächlich mal und stellt eine schöne Bereicherung des klassischen Comic-Universums dar.

Marvel-Superhelden-Sammlung: Nach langem Zögern hab ich nun auch mit der “roten” Hachette-Sammelserie angefangen. Band 1 stellt die Avengers vor. Unvermeidlicherdings ist natürlich wieder die allererste Geschichte enthalten – insofern schon eine Dopplung zur “schwarzen” Hachette-Reihe. Die folgende Ultron-Geschichte war mir allerdings noch nicht bekannt und hat mir gut gefallen. Hier werde ich also wohl auch längerfristig investieren müssen.

Aktueller Lesestoff

Captain Marvel: Ich mag diese Figur ja in fast all ihren Inkarnationen ziemlich gerne. Die Serien, in denen Carol Danvers unter diesem Namen unterwegs ist, habe ich fast alle gelesen – und sie haben mir ausnahmslos gut gefallen. Selbst beim ansonsten eher missglückten Civil War 2 war ich auf ihrer Seite. #TeamCarol

Von ihrer aktuellen Serie, die unmittelbar danach startete, bin ich bislang (ich stecke im ersten Sammelband) aber eher enttäuscht. Das ganze ist stinklangweilig und verschenkt das Potential dieser Figur. Sie ist ein kosmischer Superman-Level-Held und wird hier in eine winzige kammerspielartige Handlung gezwängt, die nicht mal gut ist. Und was soll dieser Quark mit ihrer TV-Show? Mittlerweile ist die Serie wohl auch schon wieder eingestellt – beziehungsweise 2017 mit dem Untertitel Dark Origins neu gestartet worden.

Was als nächstes?

Marvel: Aus dem Haus der Ideen sind erneut ein paar ComiXology-Schnäppchen auf meinem Tablet gelandet. Und zwar Squirrel Girl, Groot, Rocket & Groot sowie der zweite (und abschließende?) Sammelband Howard the Duck. Meinen riesigen Stapel ungelesener Hachette-Sammelbände muss ich auch endlich weiter abarbeiten.

DC: Hier möchte ich wie gesagt noch einiges von dem New52-Zeug nachholen. Unter anderem Action Comics, Wonder Woman, Justice League, Justice League Dark, Animal Man, Swamp Thing und den ganzen Green-Lantern-Kram.

Lesetagebuch: Star-Wars-Comics

Die – zudem kanonischen – Bildergeschichten gefallen mir allesamt ausnehmend gut. Dank eines ComiXology-Sales konnte ich hier kürzlich etwas aufholen. Aber lest selbst!

Gerade ausgelesen

Darth Maul – Son of Dathomir: Palpatines erster Schüler hat bekanntlich erst durch seine Auftritte in den TV-Serien etwas an Profil gewonnen. Entsprechend wird er immer gern als Protagonist in den Comics genommen. Diese Miniserie stammt meines Wissens gerade noch aus der Dark-Horse-Zeit, hat aber dennoch einen nachträglichen Kanon-Stempel erhalten. Erzählt wird eine Fortführung/Ergänzung der Ereignisse der Clonewars-Serie (da bin ich noch nicht so weit vorgedrungen und kann gar nicht sagen, wo das da genau hinpasst), die Mauls Herkunft und die Pläne der “Hexen” von Dathomir etwas näher beleuchtet. Das liest sich durchaus kurzweilig und trägt ebenfalls dazu bei Darth Maul facettenreicher wahrzunehmen.

Star Wars: Die Hauptserie ist immer noch zwischen Episode IV und V angesiedelt und erzählt nach dem Ende des Vader-Down-Crossovers eher kurze in sich abgeschlossene Episoden, die mal mehr mal weniger spannende Abenteuer unserer Helden schildern. Hin und wieder wird auf Obi Wans Exil auf Tatooine zurückgeblendet (Luke blättert immer noch in Kenobis Tagebuch, das er zuvor gefunden hat) und mit dem Stormtrooper-Scar-Squad werden durchaus interessante wiederkehrende Gegenspieler eingeführt, die mal etwas individualisiertere und fittere Sturmtruppler darstellen, denen sogar eine nachvollziehbare Motivation zugestanden wird. Besonders nett: Einer von denen rennt mit einem erbeuteten Lichtschwert rum und ist somit eine nette Anspielung auf verworfene Konzeptzeichnungen für den ersten Film. Hier habe ich gerade den sechsten Sammelband durch, in dem R2D2 im Alleingang seinen goldenen Kumpel aus den Fängen des Imperiums rettet.

Darth Vader: Diese Serie hat mit dem vierten Sammelband ihren Abschluss gefunden. Damit ist die Geschichte zu Ende erzählt, wie Vader nach der Zerstörung des ersten Todessterns herausfindet, dass der dafür verantwortliche junge Pilot sein Sohn Luke ist – und wie er nach seinem Versagen das Vertrauen des Imperators zurückgewinnt. Das hat mir alles sehr gut gefallen, da hier eine Menge relevantes Zeug drin ist, das klug einige Logiklücken aufgreift und teilweise sogar füllt.

Han Solo: Wie vor ihm schon Leia, Lando und Chewbacca hat auch unser aller Lieblingsschmuggler seine eigene abgeschlossene Comic-Serie erhalten. Die war durchaus kurzweilig zu lesen – hat bei mir aber tatsächlich keinen nennenswerten Eindruck geschweige denn eine bleibende Erinnerung hinterlassen. Der gute Han muss/darf für die Rebellion an einem Weltraumrennen teilnehmen, was natürlich nur Tarnung für eine geheime Geheimmission ist.

Poe Dameron: Auch die Charaktere und Ereignisse der neuen Trilogie erhalten ihre Comic-Umsetzung beziehungsweise -Erweiterung. Poe Dameron darf sogar mit eigener fortlaufender Serie am Start sein, die vor Episode VII angesiedelt ist und seine Abenteuer im Dienste der Resistance schildert. Das ganze ist eine recht gelungene Mischung aus eigenständigen Geschichten und einer zarten Prequel-Storyline über die Suche nach Lor San Tekka und somit nach Luke Skywalker, die im Erwachen der Macht ihr vorläufiges Ende fand. Besonders gefällt mir an den Comics, wie die politische Lage in der Galaxis dargestellt wird. Ich habe die Prequel-Romane nicht gelesen (und habe es auch nicht vor), daher schnalle ich das fragile Kalte-Kriegs-Duldungs-Verhältnis zwischen Republik und First Order erst jetzt so richtig. Doch, ist interessant. Mit Abschluss des dritten Sammelbandes bin ich auch einigermaßen auf dem aktuellen Stand.

Aktueller Lesestoff

nix

Was als nächstes?

Vader, Aphra und Thrawn: Natürlich blieb der beliebteste Star-Wars-Charakter nicht lange ohne eigene Serie. Mit Darth Vader – Dark Lord of the Sith ist der gute Anakin gleich mit einem neuen Titel am Start. Damit nicht genug erhielt die beliebte in der ersten Vader-Serie eingeführte Doctor Aphra ihren eigenen Spin-off. Ebenfalls in der Ära des Imperiums – wenn auch ein wenig früher – angesiedelt ist die Miniserie um Admiral Thrawn. Die Figur kenne ich noch aus dem Prä-Disney-EU-Kanon. Die neue Inkarnation in der Rebels-TV-Serie habe ich noch nicht bewundern können. Wird Zeit, dass ich da aufhole.

Phasma und DJ: Auch in der aktuellen Ära gibt es etliche Figuren, die eine eigene Serie zugestanden bekommen. So haben sowohl Captain Phasma als auch DJ ihre Oneshots erhalten. Ich bin gespannt.

Lesetagebuch: Die drei Sonnen von Liu Cixin

Damit habe ich die erste von drei Leseaufgaben der aktuellen Lesezwinger-Runde erfüllt. Die drei Sonnen hat mir außerordentlich gut gefallen – aber hat das Buch auch meine Anforderung erfüllt? Lest selbst!

Lesezwinger 2.1

Wir erinnern uns: Im Rahmen der zweiten Lesezwinger-Runde stellte ich der Gemeinde eine erneute Herausforderung.

Da fast jede Science-Fiction-Geschichte recht eurozentristisch angelegt ist und in einer Zukunft spielt, die im Grunde nur die Weiterführung unserer „westlichen“ Kultur darstellt, wünsche ich mir schon lange mal was zu lesen, in dem es in der Beziehung etwas realistischer zugeht.

Ich bekam gleich drei Vorschläge unterbreitet – unter anderem legte mir der gute @Weltenkreuzer Die drei Sonnen ans Herz. Und so landete dieses Werk des chinesischen Autors Liu Cixin flugs auf meinem Kindle. Es folgen zunächst eine Inhaltsangabe und eine schonungslose Bewertung, um dann der Frage nachzugehen, inwiefern meine Anforderung erfüllt wurde. Und ab hier gilt:

WARNUNG VOR DEM SPOILER!

Die drei Sonnen

Die Geschichte spielt zunächst in zwei Zeitebenen. Der Leser wird gleich zu Beginn in die chinesische Kulturrevolution der 60er Jahre versetzt. Die Astrophysikerin (und eine der beiden Hauptfiguren) Ye Wenjie muss mit ansehen, wie ihr Vater – ebenfalls Wissenschaftler – in Folge der chaotischen Ereignisse umgebracht wird. Ihre Mutter verliert sie eher auf übertragene Weise an die Kulturrevolution und selbst gerät sie als Tochter eines “unbelehrbaren Konterrevolutionärs” ebenfalls in die Fänge der revolutionären Garden. Im weiteren Verlauf landet sie im Arbeitslager und wird schließlich auf eine strenggeheime Basis geschafft, deren eigentlicher Zweck sich ihr (und dem Leser) zunächst nicht erschließt, die aber über eine riesige Radioantenne verfügt.

Die eigentliche Haupthandlung spielt quasi in unserer Gegenwart (oder nur wenige Jahre in der Zukunft). Die Hauptfigur hier ist der Ingenieur und Experte für Nanomaterialien Wang Miao, der eher zufällig in die Ereignisse gezogen wird. Anscheinend haben es gerade dunkle Mächte auf Wissenschaftler abgesehen, die reihenweise Selbstmord begehen oder ihre Forschung aufgeben. Auch er scheint in den Fokus dieser Mächte zu geraten, wird aber gleichzeitig von den staatlichen Organen kontaktiert und gebeten, bei dem Kampf gegen diese dunklen Mächte zu helfen. Wer diese Mächte sind und worum es überhaupt geht, wird weder ihm noch dem Leser zu Beginn offenbart. Es scheint sich allerdings um ein weltweites Phänomen zu handeln, da auch NATO- und US-Offiziere an den Aktionen beteiligt sind.

Wang Miaos Aufgabe beschränkt sich zunächst darauf, sich bei den Mitgliedern einer internationalen Wissenschaftler-Vereinigung sowie den Spielern des in Intelektuellen-Kreisen gerade beliebten VR-Spiels Three Body einzuschleusen. Darin spielt (oder erlebt) man die Geschichte einer Welt namens Trisolaris, die – logisch – um drei Sonnen kreist und daher einer sehr instabilen Bahn folgt, die für dramatische Klimaschwankungen verantwortlich ist. Die Zivilisation auf Trisolaris bricht daher regelmäßig zusammen und muss immer wieder bei null anfangen. Die (unmögliche) Lösung des physikalischen Drei-Körper-Problems (so ja auch der Originaltitel des Buchs) wäre für Trisolaris daher elementar und stellt anscheinend ein Spielziel dar.

Nach einigen Wechseln zwischen der Gegenwartshandlung, Rückblenden in die 60er Jahre und Schilderungen von Spielszenen offenbart sich dem Leser (und auch Wang Miao) schließlich das Szenario eines heraufziehenden interstellaren Krieges zwischen der Erde und dem realen Trisolaris, dessen erste geheime Schlachten schon voll im Gange sind. Und natürlich hat dies alles seinen Ursprung in der Vergangenheit und bei Ye Wenjie.

Die geheime Basis entpuppt sich nämlich als Teil eines chinesischen SETI/METI-Projekts. Es gelingt der Basis, eine Botschaft abzusetzen, die von Trisolaris empfangen wird – das sich nirgendwo anders als in der instabilen Umlaufbahn um die Alpha-Centauri-Sterne befindet. Und tatsächlich empfängt die Basis vier Jahre später eine Antwort, die – wie es der Zufall will – nur Ye Wenjie bemerkt. Die Antwort enthält eine Warnung, nie wieder eine Botschaft abzusetzen. Der Absender behauptet ein trisolarischer Pazifist und Dissident zu sein, der nicht möchte, dass die bereits in Marsch gesetzte Invasionsflotte die Erde entdeckt.

Da die gute Ye Wenjie aufgrund ihrer negativen Erlebnisse im Zuge der Kulturrevolution eine sehr schlechte Meinung von der Menschheit hat, entscheidet sie, ihren eigenen Planeten zu verraten und sendet eine zweite Botschaft ab, um den Invasoren den Weg zur Erde zu erleichtern. In den Folgejahren tut sie sich mit anderen Kulturpessimisten zusammen – unter anderem mit einem amerikanischen Naturrechtler – und begründet mit ihnen eine weltweite Geheimorganisation, die quasi als fünfte Kolonne die Invasion der Trisolarier unterstützen soll.

Gegen Ende kommt dann noch eine Handlungsebene auf Trisolaris hinzu, welche die Geschehnisse aus dieser Warte beschreibt. Das Buch endet damit, dass es den Menschen in der Gegenwart gelingt, diese fünfte Kolonne zu zerschlagen und die in der Zwischenzeit zwischen ihnen und Trisolaris stattgefundene Kommunikation zu sichern. Dadurch offenbart sich auch, mit welchen hochstehenden Waffen es den Trisolariern möglich war, die Forscher auf der Erde und ihre Arbeit zu beeinflussen. Das ist nämlich das Hauptziel in dieser frühen Phase der Invasion: Den wissenschaftlichen Fortschritt auf der Erde zum Erliegen zu bringen. Die Invasionsflotte ist nämlich noch 400 Jahre unterwegs. Und damit die Menschen bis dahin nicht technologisch aufgeholt – oder gar überholt – haben …

Somit endet “Die drei Sonnen” mit einem ersten Erfolg für die Menschen – wie es weitergeht erfährt man dann in den beiden Folgebänden.

Geradlinig, einfallsreich, spannend

Das Buch hat mir außerordentlich gut gefallen. Auch wenn die Handlung mit dem Konflikt zweier Welten und dem Invasionsthema durchaus nach recht klassischer Science-Fiction klingt, ist sie durch die Erzählweise sowie das Szenario und die Themen, in die sie eingebettet ist, sehr spannend. Was ich ja immer mag sind einfallsreiche SF-Ideen und da wurde ich mit dem aus einer Armee bestehenden Computer sowie den Sophonen sehr gut bedient.

Die Beschreibung eines solchen Computers hätte auch von Stephenson oder Gibson stammen können (eventuell gibt’s sowas ja sogar bei denen?) In einer Spielszene, die im Grunde die Historie von Trisolaris darstellt, wird in einem vortechnischen Zeitalter aus einer riesigen Armee ein Computer zur Berechnung des Drei-Körper-Problems entwickelt. Dabei stehen die Soldaten in “Schaltkreisen” beisammen und übermitteln sich mittels Fähnchen digitale Informationen. Das alles ist sehr anschaulich und stimmig beschrieben, dass es eine wahre Freude ist.

Ähnlich die Sophonen, welche die Hauptwaffe der Trisolarier darstellen. Es handet sich um programmierte Protonen, die zur Erde geschossen wurden und durch quantenverschränkte Pendants auf Trisolaris ferngesteuert werden können. Zwei davon genügen, um alle Teilchenbeschleuniger auf der Erde unbrauchbar zu machen und außerdem Wang Miao und andere durch Spukerscheinungen in Angst und Schrecken zu versetzen. Tatsächlich ist jedes Sophon ein autonomer Computer. Besonders beeindruckend war die “Herstellung” dieser Dinger. Die Trisolarier sind in der Lage, das elfdimensionale Innenleben auf- und wieder zuzufalten, um darin Schaltkreise einzubrennen. Ein aufgefaltetes Proton umspannt dann mal locker den ganzen Planeten. Auch dieser Vorgang ist sehr spannend beschrieben.

Die Charaktere: Stimmig mit einer Prise Klischee

Die weitere Rezi teile ich mal wieder nach meinem Bewertungsschema auf und verliere zunächst ein paar Worte über die Charaktere. Einige der Nebenfiguren mögen etwas klischeehaft daherkommen – zumindest im Ansatz gilt das sogar für den schnoddrigen Polizisten, der Wang Miao zur Seite steht. Die Hauptfiguren – allen voran Ye Wenjie – finde ich aber sehr gelungen und nachvollziehbar. Gerade ihr Weg von der entrechteten jungen Frau in der Kulturrevolution zur Verräterin an der Menschheit ist hervorragend beschrieben. Sie wirkt dabei nicht als Schurkin (auch wenn sie mindestens zwei direkte Morde zu verantworten hat). Man nimmt der Figur all ihre Taten und Entwicklungen ab. Ähnlich glaubhaft und durchdacht erscheinen die meisten Charaktere aus der 60er-Jahre-Handlungsebene. Doch auch wenn Wang Miao in der Gegenwarts-Ebene mehr eine passive Beobachterfunktion hat, wirkt auch er sehr stimmig.

Die Konflikte: Mensch gegen Gesellschaft

Die Hauptkonflikte, mit denen die handelnden Figuren zu tun haben, drehen sich in dem Buch eigentlich immer darum, dass der Einzelne sich mit der Gesellschaft, ihren Zwängen auseinandersetzen muss. Das wird natürlich vor allem in der 60er-Jahre Handlungsebene deutlich, in der die Hauptfigur ohnmächtig in die Mühlen der revolutionären Garden gerät, aber auch der amerikanische Naturrechtler sieht sich im Konflikt mit “dem System”. Später wird ein Trisolarier beschrieben, der ebenfalls im Widerspruch zu den dortigen Lebensverhältnissen steht und selbst Wang Miao muss sich vor allem mit den staatlichen Stellen auseinandersetzen, die ihn beauftragen – und später mit den Strukturen der Geheimgesellschaft, die er infiltriert hat. Interessanterweise werden diese Konflikte bei keinem so richtig aufgelöst. Alle fügen sich früher oder später in ihr Schicksal. Die einzige, die – wenn auch unerkannt – rebelliert, nämlich Ye Wenjie, reißt damit gleich die ganze Menschheit in den Untergang.

Die Dramaturgie: Geradliniger Krimi

Im Grunde ist das ganze ein Krimi. Tatsächlich beginnt die Gegenwartshandlung sogar mit einem Todesfall, den es zu Untersuchen gilt, nämlich dem mysteriösen Selbstmord einer Wissenschaftlerin. Wang Miao hat ein bisschen die Rolle eines Ermittlers inne – wobei er aber eher ein Watson ohne Holmes ist. Und so folgt man dem “Helden” bei seinen “Ermittlungen” sowie durch Rückblenden auf dem Weg zur Erkenntnis, was denn eigentlich hinter allem steckt. Leider wird Spannung dabei oft durch das schlichte Vorenthalten von Informationen erzeugt. Der Leser wie die Hauptfiguren kriegen einfach lange nicht gesagt, was den hinter dem Three-Body-Spiel und der Geheimorganisation steckt – obwohl die Behörden das schon recht früh zu wissen scheinen. An diesem Punkt ist das Buch tatsächlich am schwächsten.

Die Themen: Wissenschaft, Freiheit, Kulturpessimismus

Durch die Themenwahl und ihre Behandlung wird dieses Manko aber gleich wieder ausgeglichen. Ich hab mich ja ein wenig in die Irre führen lassen und am Anfang gedacht, die Geschichte entwickele sich in eine esoterische Richtung. Weit gefehlt. Das ganze ist in meinen Augen sogar eine subtile und gelungene Kritik am Kulturpessimismus. Subtil und gelungen vor allem deshalb, weil er seine Wurzeln durchaus nachvollziehbar begründet. Denn natürlich kann der Mensch dem Menschen schreckliches antun und natürlich führt Raubbau an der Natur nicht unbedingt zur Verbesserung der Umweltbedingungen. Aber konsequent zu Ende gedacht führt ein radikaler Kulturpessimismus zu menschenfeindlichem Handeln. Sehr schön hier auch die Szenen, in denen der hochgebildete Milliardärssohn aus Amerika auf die nordchinesischen Bauern trifft. Der eine leistet sich den Luxus, seltene Baumarten anzupflanzen, um sie vor dem Aussterben zu bewahren. Die anderen holzen sie natürlich wieder ab, um sich ihr hartes Leben etwas zu erleichtern.

Vor allem in der 60er-Jahre-Handlung ist zudem das Thema individuelle Freiheit präsent. Es wird sehr gut aufgezeigt, was es mit einem Menschen macht, wenn diese allzu drastisch eingeschränkt wird – und wie sehr dies die Entwicklung von Wissen und Wissenschaft behindert.

Und Wissenschaft ist natürlich das dominierende Thema. Das (im Original) titelgebende Drei-Körper-Problem dominiert fast den gesamten Roman. Ansonsten wird ausführlich Radioastronomie, SETI, Nanotechnologie, Stringtheorie, Grundlagenforschung im Bereich der Elementarteilchen und noch einiges mehr behandelt. Mit Fug und Recht kann das ganze auch Science Fiction genannt werden, da mit den Sophonen und vermutlich auch mit der Verstärkerfunktion der Sonne (da bin ich mir aber nicht so sicher) die science an etlichen Stellen fiktional weitergedacht wird.

Die Szenarien: Trisolaris, Kulturrevolution und das moderne China

Sowohl die reale als auch die rein fiktionale Welt, in die der Leser eingetaucht wird, haben mir sehr gut gefallen. Trisolaris ist eine wunderbar fremdartige Welt, deren Gesellschaft vielleicht etwas zu oberflächlich beschrieben wird – aber da kommt in den Folgebänden sicher noch was. Sehr faszinierend fand ich aber vor allem die Schilderung des Chinas der 60er Jahre. Das gelang sehr eindringlich und packend. Ebenso interessant – aus meiner westlichen Sicht – wie groß dann doch der Unterschied zum heutigen China ist, wie man es in der Gegenwarts-Ebene beschrieben bekam.

Herausforderung erfüllt?

Das Buch erhält von mir Höchstwertung und ich kann es nur wärmstens empfehlen. Aber hat es auch die gestellte Aufgabe erfüllt? Nicht ganz. Ich fand es schon sehr erfrischend, ein klassisches SF-Szenario aus (fast) rein chinesischer Sicht beschrieben zu sehen. Die Bedinung, dass “der Westen” nur noch eine historische Randnotiz sein soll, erfüllt sich aber nicht. Tatsächlich ist er sogar sehr präsent – auch wenn der NATO-Offiziers-Statist ein wunderbares Pendant zu ähnlichen nicht-westlichen Alibi-Figuren in vergleichbaren US-Filmen ist. Trotzdem ging vieles in die Richtung dessen, was ich lesen wollte. Ich danke der Lesezwinger-Gemeinde ganz herzlich für diese Empfehlung. Den Rest der Trilogie werde ich alsbald nachholen. Doch erst einmal:

Nennt mich Buchbezwinger!

Die eskapistischen Links der Woche – Ausgabe 36/2017

Comics & Graphic Novels

Marvel Legacy könnte erneut ein ganz gutes Comic-Event werden. Der Trailer ist doch schon mal ganz vielversprechend.

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Fandom & Nerdtum

Nette Idee. Wenn in Westeros irgendwann mal moderne Zeiten einkehren – könnte es aber immer noch gewisse Bedrohungsszenarien geben.

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Gadgets & Tools

Schahatz, wir brauchen einen neuen Grill.

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Gesang & Geräusch

Diesmal auf einer zwölfsaitigen Gitarre: Die GoT-Titelmusik.

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  • Die Schauspieler dieser formidablen Serie können laut io9 übrigens auch selbst Musik machen – sogar ohne Banjo.

Kino & Film

Und noch ein Thor-Trailer

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  • Schick! Die kleine Hexe von Otfried Preußler wird jetzt auch verfilmt, berichtet Robots & Dragons und zeigt uns den Trailer.

Lauschen und Labern

Lego & Minifiguren

GTA-Adaptionen gibt’s ja zu Hauf. Fehlte noch eine mit Lego?

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LOL & ROFL

Wie heißt es so schön? Wenn man sich an die Werbung erinnert, war die Werbung schlecht. Wenn man sich an das Produkt erinnert, war die Werbung gut. Ich find den Film hier trotzdem Hammer.

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TV & Serien

Wissenschaft & Visionen

  • Das steht auch noch auf meiner Liste. Der gute Florian von Astrodicticum Simplex und den Sternengeschichten hat sich mal im Historisch-Technischen Museeum Peenemünde umgeschaut und angemessen darüber berichtet.

Lesetagebuch: drei Sonnen, zwei Hawkeyes und eine Ente

Leider komme ich mit dem Abarbeiten nicht so recht hinterher. Wie das immer so ist. Aber lest selbst.

Gerade ausgelesen

nix

Aktueller Lesestoff

X-Men – Sauron: Bei diesem Marvel-Klassiker aus der Hachette-Sammelreihe bin ich unlängst ein paar Seiten vorangekommen. So beeindruckend der bombastische Zeichenstil von Neal Adams ist, tu ich mich mit den älteren etwas kolportagehafteren Geschichten ja immer etwas schwer. Interessant aber die Erkenntnis, dass der titelgebende Schurke bei seiner Namenswahl tatsächlich ganz ausdrücklich Bezug auf Tolkien nimmt.

Beren und Luthien: Wo wir gleich beim Thema sind. Da Sohnemann Christopher bei diesem Werk ja eine Komplettsammlung aller Varianten dieser Geschichte aus dem Ersten Zeitalter Mittelerdes vorlegt (und keine neu zusammengestellte Prosafassung, wie ich erhofft hatte), sind auch etliche Verse des Leithian-Liedes enthalten. Obwohl großer Tolkien-Fan muss ich ja gestehen, dass ich die Lieder und Gedichte immer gern querlese. Werd ich hier wohl auch müssen, um weiterzukommen.

Die drei Sonnen: Auch wenn er ein paar sehr klassische SF-Elemente enthält (zum Beispiel den Wissenschaftler, der von staatlicher Stelle zu Hilfe gerufen wird, um bei einer fantastische Bedrohung zu helfen), liest sich dieser chinesische Roman sehr erfrischend und spannend. Der Computer aus Millionen fahnenschwenkenden Soldaten ist nur ein Beispiel etlicher großartiger Einfälle. Ich bin schon relativ am Ende (gerade war die sehr schöne Szene am Panamakanal mit den “Fliegenden Klingen”). Natürlich folgt im Anschluss an die Lektüre eine ausführliche Rezension – schließlich war’s eine Lesezwinger-Aufgabe.

Was als nächstes?

Entenhausen Edition: Entenhausen – vor allem in der Version des Großmeisters Carl Barks in der Übersetzung von Erika Fuchs – ist immer einen Besuch wert. Daher bleibe ich dieser Reihe selbstverständlich treu und freue mich auf den aktuellen Band 45.

Hawkeye Megaband 3: Die mit “Mein Leben als Waffe” beginnende Hawkeye-Reihe gehört bekanntlich zum Besten, was in letzter Zeit in Sachen Superhelden-Comics auf den Markt gekommen ist. Sowohl der innovative Zeichenstil als auch die Story um das “normale” Leben der beiden Superhelden ohne Superkräfte (sowohl Clint Barton als auch Kate Bishop) wissen zu begeistern – beides eine gelungene Mischung aus Realismus und Comedy. Gefällt mir sehr gut. Panini bringt die Reihe unter anderem in seinem Megaband-Format raus. Da ist für mich endlich mal Band drei fällig.

Lesetagebuch: Was machen eigentlich Clever & Smart

Ein bisschen was hab ich tatsächlich geschafft – und mir einen Comic gekauft, den ich nicht lesen kann. Aber lest selbst.

Gerade ausgelesen

Clever & Smart: Ich verstehe kein Wort Spanisch – dennoch konnte ich an dem Stapel mit Mortadelo y Filemon Comics nicht vorbeigehen und musste den ersten Band aus der Coleccion Olé (offenbar die drölfzigste Auflage alter Klassiker) sogar mitnehmen.
Als Kind und Jugendlicher habe ich Clever und Smart natürlich geliebt – auch wenn ich nur eine Handvoll Alben mein Eigen nannte. Ehrlicherweise wiederholt sich das Handlungsschema immer wieder: Die beiden schusseligen Agenten und Hauptfiguren müssen irgendwelche absurden Aufträge ihres Chefs Mr. L (bzw. Senor Super) ausführen (meist gilt es, die bekloppten Erfindungen von Dr. Bakterius zu testen), was stets in comichaft grotesk brutalen Unfällen und Verletzungen etlicher Beteiligter endet.
Der Schwerpunkt liegt also ohnehin mehr auf den detailverliebten Zeichnungen als auf dem, was in den Sprechblasen steht. So konnte ich dieses Comicalbum dennoch genießen und mich herrlich beömmeln.

Das Lange Utopia: Mit Freuden habe ich am Ende dieses Romans festgestellt, dass er doch nicht der letzte aus der Lange-Erde-Reihe ist, die Terry Pratchett und Stephen Baxter kongenial miteinander erdacht und erschaffen haben. Dazu weiter unten mehr.
Auch dieser Band hat mir wieder gut gefallen – wie immer vor allem wegen der einfallsreich dargestellten Welt. Bekanntlich besteht die Lange Erde aus unendlich vielen menschenleeren Parallel-Erden, deren Unterschiede zu unserer Originalwelt stets auf mehr oder weniger ausgeprägt anderen erdgeschichtlichen Entwicklungen basieren.
In diesem Band sind mir tatsächlich auch mal ein paar Plot-Elemente in angenehmer Erinnerung geblieben. Die beiden Haupthandlungsstränge drehen sich einmal um die Historie der “natürlichen Wechsler” (die meisten Menschen benötigen nämlich ein Gerät, um zwischen den Welten zu springen) – hier war wohl vorwiegend Pratchett zu Gange.
Im anderen Handlungsstrang durfte Baxter sich mit fiesen Von-Neumann-Maschinen-Borg-Insekten austoben, die es abzuwehren galt.
Das ganze endet mit einem durchaus spannenden Cliffhanger, was meine Freude über über die zu erwartende Fortsetzung noch einmal steigert.

Monsters Unleashed: Das hat Spaß gemacht. Keine komplizierten innerfraktionellen Zwistigkeiten zwischen den Helden. Keine überraschenden Seitenwechseleien. Keine Tode und Wiederauferstehungen.
Einfach ein Haufen riesiger Monster, der auf der Erde erscheint und von unseren Marvel-Superhelden umgeboxt werden muss. Ja, das ist sehr geradlinig. Ja, das ist stark von Pacific Rim inspiriert. Egal! Monsters Unleashed hat richtig Bock gebracht.

Siege: Ich hab da noch immer gut 400 ungelesene Marvel-Comic-Hefte auf meinem Comixology-Account rumliegen. Vor ein paar Jahren bekam man ja jede Nummer 1 aller Serien geschenkt. Ich lade mir davon immer mal wieder ein paar aufs Endgerät. Zuletzt ein paar Sachen aus der Siege-Storyline, als sich Asgard mitten in Amerika befand, Norman Osborn Chef der Avengers war und als solcher Asgard belagerte. Echt ne coole Nummer, die ich mir eigentlich noch mal in Gänze – am Besten ab seiner Machtübernahme – reindrehen sollte.

Secret Empire: Auch für lau gibt’s gerade das aktuelle Free Comic Book Day Heft zum Marvel-Event Secret Empire, in dem sich Captain America himself auf einmal als fieser Hydra-Agent outet. So dämlich das im ersten Moment klingt – die Nummer scheint gar nicht so schlecht zu sein. Dieser kurze Einblick hat mir auf jeden Fall gut gefallen.

Aktueller Lesestoff

Beren und Luthien: Der folgende Satz fällt mir ein wenig schwer – aber ich bin ein bisschen enttäuscht von diesem Buch. Denn es ist wider meine Erwartung dann doch “nur” eine erneut kommentierte Sammlung der aus Silmarillion, Vergessene Geschichten und Co. bekannten Texte zur Legende von Beren und Luthien.
Ich hatte ja mehr auf einen extrapolierten “neuen” Prosatext gehofft, so wie Christopher Tolkien es schon bei den Kindern Hurins gemacht hat.
Trotzdem liest sich das Originalmaterial des Großmeisters natürlich ganz herrlich und die Aufbereitung mit Sohnemanns Kommentaren und den neuen Illustrationen ist wunderbar.

Die Drei Sonnen: Dank Lesezwinger darf/muss ich mich mit diesem wunderbaren chinesischen Science-Fiction-Roman befassen. Ob und und inwieweit er meine gestellte Aufgabe erfüllt, werde ich nach Ende der Lektüre in einem gesonderten Artikel ausführen.
Er gefällt mir auf jeden Fall von der ersten Seite an sehr gut. Das erste Kapitel schildert Ereignisse der Kulturrevolution, wonach die Handlung in die nahe Zukunft springt, in der sich die Hauptfiguren mit bislang noch unsichtbaren Gegnern auseinandersetzen müssen, die offenbar die Gesetze der Physik außer Kraft setzen können. Das alles ist sehr spannend und fesselnd geschrieben. Bislang großartig.

X-Men – Sauron: Einstweilen kein Lesefortschritt bei dem Marvel-Hachette-Klassiker.

Was als nächstes?

Mehr Marvel: Wie oben bereits erwähnt, liegen noch etliche ungelesene Nummer-Eins-Hefte aus dem Hause Marvel ungelesen in meinem Comixology-Account rum. Wie ebenfalls oben erwähnt, werde ich mir da als nächstes mal alles zu Dark Reign, The List und was es sonst noch so aus der “Regierungszeit” von Norman Osborn gibt zu Gemüte führen.

Der Lange Kosmos: Voraussichtlich im November erscheint der tatsächlich letzte Band des von mir sehr geschätzten Lange-Erde-Epos. Nach recht oberflächlicher Recherche meinerseits scheint es wohl so zu sein, dass Terry Pratchett bis auf ein paar Ideen gar nichts mehr zum Langen Kosmos beitragen konnte und Stephen Baxter den Abschluss der Reihe allein verfassen musste.

Lesezwinger 2.0

Die beliebte Lesechallenge geht nach einigen Jahren Pause in ihre zweite Runde. Rechtzeitig zum Urlaub hab ich mir Lesestoff zu einem bestimmten Thema gewünscht – und gleich drei Antworten erhalten.

Wieder da: Der Lesezwinger

Aber der Reihe nach: Mit leicht veränderten Regeln hat der gute @myrkvid unlängst seine Twitter-Lesechallenge aus dem Jahr 2014 reanimiert und seine Follower im Speziellen und die Welt im Allgemeinen herausgefordert, ihm ein Buch zu einem bestimmten Thema oder mit sonstigen Eigenschaften zu finden – das er im Gegenzug dann gezwungen ist zu lesen und zu rezensieren. Er befand gleich zwei Antworten für würdig und verpflichtete sich somit die genannten Bücher auch zu konsumieren.

Die beiden Gewinner haben ihrerseits wieder Herausforderungen ausgesprochen und so ist die zweite Runde des Lesezwingers munter in vollem Gange.

Im Westen nichts neues mehr

Da ich in der ersten Runde vor drei Jahren mit Kinder der Drohne sehr interessanten Lesestoff vorgesetzt bekam, wollte ich diesmal natürlich wieder mit dabei sein.

Da fast jede SF in einer Zukunft spielt, die die Weiterführung unserer “westlichen” Kultur darstellt (selbst bei Star Trek sind im Grunde alles Amerikaner), wünsche ich mir schon lange mal was zu lesen, in dem es in der Beziehung etwas realistischer zugeht. Schließlich ist zum Beispiel das einst weltbeherrschende Mongolische Reich heute nur noch eine historische Randnotiz – so wird es in ein paar hundert Jahren doch vermutlich auch “dem Westen” ergehen. Ich hab mich sogar unter drei Antworten nicht entscheiden können – zum Glück hab ich bald Urlaub.

Somit sehe ich mich nun gezwungen zu lesen: Die drei Sonnen von Liu Cixin, Futu.re von Dmitri Glukhovsky und Biokrieg von Paolo Bacigalupi. Ich werde berichten.

Werde auch du ein Lesezwinger und Buchbezwinger!

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