Just habe ich den dritten Band der aktuellen #PerryRhodan Miniserie “Androiden”1 und somit das erste Viertel der zwölfbändigen Reihe ausgelesen. Und ich muss sagen, die Geschichte gefällt mir richtig gut. Die Charaktere und ihre Chemie haben Feuer, der Plot ist spannend und das Setting ist einfallsreich. Vor allem letzteres spricht mich sehr an, da mein aktuell liebstes #ScienceFiction-Thema künstliche Intelligenz im Mittelpunkt steht.

KI bei PR

Künstliche Intelligenz ist meiner Meinung nach das Spannendste, womit sich die Science-Fiction zur Zeit befassen kann und sollte. Das tut die Perry-Rhodan-Serie natürlich bereits seit 1961 – aus meiner Sicht allerdings oft sehr uneinheitlich. Umso erfreuter bin ich, dass das Thema im Mittelpunkt der neuen Miniserie steht. Mit der KI-Person Aurelia Bina spielt zudem eine der spannendsten Figuren der aktuellen Serienhandlung eine tragende Rolle. Mit dem KI-Volk der – ACHTUNG SPOILER! – Androgyn-Roboter wird auf eine sehr interessante Idee der früheren Serie zurückgegriffen. Erfrischenderweise mal eine Idee, die nicht aus den ersten zwei-, dreihundert Heften stammt.

Auf dem künstlichen Auge blind

Um eine Sache drücken sich die Miniserie und die PR-Serie als ganzes aber weiterhin herum. Man gewinnt beim Lesen stets den Eindruck, als wären Status und Stellung künstlicher Intelligenzen in der beschriebenen Gesellschaft noch völlig ungeklärt, als würde es künstliche Intelligenzen erst seit relativ kurzer Zeit geben. Tatsächlich aber wird eine Welt beschrieben, in der Roboter schon seit Jahrtausenden – oder sogar seit Jahrzehntausenden, wenn man die Arkoniden, Tefroder, Akonen etc. einbezieht – eine absolute Normalität sind. So fühlt es sich oft aber leider nicht an.

Wobei es stark von der oder dem Schreibenden abhängt, wie das Thema geschildert wird. Einige Autor:innen legen großen Wert darauf den Unterschied zwischen Robotern und “echten” biologischen Lebewesen zu betonen – andere lassen diese Grenze lieber etwas verschwimmen. Das mag zum einen daran liegen, dass das Perryversum schon immer auch einen Hauch esoterisch und pseudo-magisch ist2 mit PSI-Kräften, Vitalenergie und sogar einer Seele,3 die “echtes” Leben zweifelsfrei definierbar macht. Zum anderen war es auch nie Anspruch der Serie, tiefgründige Social-Fiction zu betreiben. Es ist und bleibt ein hervorragendes Weltraum-Acion-Epos und das ist auch gut so.

Positronisches Konkordat

Dennoch wünsche ich mir, dass irgendwann einmal vernünftig festgelegt wird, wie die Gesellschaft bei PR formal mit ihren künstlichen Mitgliedern umgeht. Wie genau ist denn jetzt der Status von Aurelia Bina im Gegensatz zu einem TARA-Kampfroboter von der Stange? Hat sie volle Bürgerrechte? Aktives und passives Wahlrecht? Kriegt sie ein Gehalt, mit Arbeits- und Tarifvertrag? Oder ist sie letztlich Staatseigentum? Und auf welcher Grundlage ist das bei dem TARA anders? Tatsächlich gibt es hin und wieder mal Ansätze in der Serie, das zu klären. Zuletzt in den 3050er-Bänden, als der Zentralrechner der Menschheit NATHAN mit dem Positronischen Konkordat nach 3000 Jahren Existenz endlich mal seine Freiheitsrechte hat festschreiben lassen. Ich mochte das.

Vielleicht gibt’s ja irgendwann eine große Perry-Rhodan-KI-Chronik, die dieses Thema für das Perryversum beginnend mit Meech Hannigan4 aufrollt. Ich würd’s lesen.

Genug gemeckert!

Aber das alles nur nebenbei. Lest alle die Perry Rhodan Miniserie Androiden! Sie ist sehr gut!

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  1. Funfact: Die Serie sollte ursprünglich “Droiden” heißen – bis die Rechtsabteilung von Bauer davon Wind bekommen hat.[]
  2. kein Vorwurf, kann man über Star Trek genauso sagen[]
  3. Jaja, ÜBSEF-Konstante, ich weiß, voll wissenschaftlich![]
  4. Den mochte ich soooo gerne! Mein Lieblings-Roboter noch vor Data.[]